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Truppausbildung Teil 1<br />

Grundausbildungslehrgang<br />

Ausbildungshilfe für den<br />

Ausbildungsabschnitt<br />

Verhalten bei Gefahr


Lernziel<br />

Stand: November 2012<br />

Die Gefahren der Einsatzstelle<br />

erkennen können und sich an der<br />

Einsatzstelle unter Beachtung der<br />

bestehenden und vermuteten<br />

Gefahren richtig verhalten<br />

können.<br />

2


Ausbildungsorganisation<br />

Stand: November 2012<br />

Thema: Verhalten bei Gefahren<br />

Theoretische Ausbildung Praktische Ausbildung<br />

Allgemeine Gefahren im Einsatz<br />

Gefahren der Einsatzstelle<br />

Einsatzgrundsätze<br />

Richtiges Verhalten<br />

Besondere Gefahren im<br />

Zivilschutz<br />

3


Welche Gefahren drohen im Einsatz ?<br />

Stand: November 2012<br />

4


Gefahrenmatrix<br />

Atemgifte<br />

Angstreaktion<br />

durch Ausbreitung<br />

Atomare Gefahren<br />

Chemische Stoffe<br />

Erkrankung/Verletzung<br />

Explosion<br />

Einsturz/Absturz<br />

für Elektrizität<br />

Menschen<br />

Tiere<br />

Umwelt<br />

Sachwerte<br />

Mannschaft<br />

Gerät<br />

Stand: November 2012<br />

Welche Gefahren bestehen?<br />

A A A A C E E E E<br />

5


Atemgifte<br />

Atemgifte sind Stoffe, die über die Atmung oder Haut<br />

in den Körper gelangen und schädigend wirken.<br />

Stand: November 2012<br />

Atemgiftgruppe I<br />

Verdrängen den Luftsauerstoff und wirken erstickend,<br />

ohne andere toxische Eigenschaften, plötzliche Bewusstlosigkeit<br />

(Stickstoff, Wasserstoff, Methan, Ethan)<br />

Atemgiftgruppe II<br />

Reizen und Verätzen die Atemwege, die Augen und die Haut,<br />

große Latenzzeit von der Aufnahme bis zur Schädigung möglich<br />

(Chlor, Ammoniak, Phosgen, Nitrose Gase, Laugen- und Säuredämpfe)<br />

Atemgiftgruppe III<br />

Schädigung des Gastransportes im Blut, die Zellatmung und Nervenzellen<br />

Kurze Einatmungsdauer kann bereits zum Tod führen<br />

(Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Blausäuredampf, Lösungsmitteldämpfe)<br />

Brandrauch<br />

Produkt vom Verbrennen und thermischer Zersetzung<br />

Zusammenwirken von mehreren Atemgiften auf den menschlichen Körper<br />

6


Dichte der Atemgifte<br />

Stand: November 2012<br />

Stoffname Wirkung brennbar Dichte<br />

Methan E ja<br />

Ammoniak R ja<br />

Acetylen B ja<br />

Stickstoff E<br />

Blausäure B<br />

ja<br />

Kohlenstoffmonoxid B ja<br />

Luft<br />

Kohlendioxid E / B<br />

Nitrosegase<br />

R / B<br />

Butan B ja<br />

Chlor R<br />

Benzin B<br />

ja<br />

Schwefelsäure R<br />

E = erstickend R = reizend / ätzend<br />

B = Wirkung auf Blut und Zellen<br />

0,55<br />

0,60<br />

0,91<br />

0,93<br />

0,94<br />

0,96<br />

1.0<br />

1,50<br />

1,50<br />

2,10<br />

2,50<br />

2,90<br />

2,90<br />

7


Angstreaktion<br />

Angst ist eine natürlich Reaktion auf ungewisse oder bedrohliche<br />

Situationen.<br />

Sichtbare Reaktionen können sein:<br />

Stand: November 2012<br />

Kurzschlusshandlungen<br />

Teilnahmslosigkeit<br />

Schockzustand<br />

Panikreaktionen<br />

Die Einsatzkräfte sollten<br />

sich auf belastende Situationen beim Einsatz vorbereiten<br />

sich mit den möglichen Gefahren und Risiken auseinandersetzen<br />

beruhigend auf die betroffenen Personen einwirken<br />

8


Angstreaktion betroffener Personen<br />

Stand: November 2012<br />

Angst ist eine natürliche Reaktion auf<br />

ungewisse oder bedrohliche Situationen<br />

Betroffene Personen brauchen, auch wenn sie unverletzt sind, Hilfe.<br />

Betreuen der Betroffenen, ihnen Halt geben durch Ansprache,<br />

Versorgen, Helfen.<br />

Menschen brauchen Informationen. Vermeiden von Spekulationen,<br />

Vermutungen und Übertreibungen.<br />

9


Angstreaktion bei Einsatzkräften<br />

Stand: November 2012<br />

Angst ist eine natürliche Reaktion auf<br />

ungewisse oder bedrohliche Situationen<br />

Führungskräfte müssen die ihnen unterstellten Einsatzkräfte in ihrer<br />

körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit einschätzen und<br />

notfalls schützen.<br />

Die Einsatzkräfte müssen sich auf den Einsatz und das, was sie<br />

voraussichtlich erwartet einstellen und sich sachlich vorbereiten.<br />

Nur richtige Informationen dürfen weitergegeben werden.<br />

Die Gefahren dürfen nicht übertrieben aber auch nicht untertrieben<br />

werden.<br />

10


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Stand: November 2012<br />

Wärmeleitung<br />

Wärmestrahlung<br />

Wärmeströmung<br />

11


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Stand: November 2012<br />

Balkon:<br />

Grillgeräte<br />

Sitzmöbel<br />

Feuer-<br />

überschlag<br />

Müllcontainer<br />

Fahrzeuge<br />

Buschwerk<br />

Feuerüberschlag<br />

Funkenflug<br />

Flugfeuer<br />

Feuerüberschlag<br />

Feuerbrücken<br />

Feuerüberschlag<br />

Vollbrand<br />

eines Raumes<br />

. .<br />

. .<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Funkenflug<br />

.<br />

.<br />

Flugfeuer<br />

Funkenflug<br />

Flugfeuer<br />

Feuerbrücken<br />

Feuerbrücken<br />

12


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Stand: November 2012<br />

Ausströmen von Gasen und Dämpfen<br />

Auslaufende Flüssigkeiten<br />

Ausströmen von<br />

Gasen und Dämpfen<br />

Gefahr<br />

Auslaufen / Überlaufen<br />

von Flüssigkeiten<br />

13


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Einsatz falscher Löschmittel (Fettexplosion)<br />

Stand: November 2012<br />

14


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Einsatz falscher Löschmittel (Fettexplosion)<br />

Stand: November 2012<br />

15


Ausbreitung<br />

Die Ausbreitung besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Einsatz falscher Löschmittel (Fettexplosion)<br />

Stand: November 2012<br />

16


Ausbreitung<br />

Das Ausbreiten besonderer Gefahren kann erfolgen durch<br />

Stand: November 2012<br />

Raumdurchzündung<br />

Rauchgasexplosion<br />

17


Ausbreitung<br />

Stand: November 2012<br />

Das Ausbreiten besonderer Gefahren kann begünstigt werden durch<br />

betriebliche Mängel<br />

organisatorische Mängel<br />

bauliche Mängel<br />

18


Atomare Gefahren<br />

... sind Strahlen<br />

die beim menschlichen Körper zur Zellschädigung führen.<br />

Die ausgesandten Strahlen können auftreten als<br />

Atomare Gefahren können vorkommen :<br />

Verhalten<br />

Stand: November 2012<br />

Alpha-Strahlung (Teilchenstrahlung)<br />

Beta-Strahlung (Teilchenstrahlung)<br />

Gamma–Strahlung (Energetische Strahlung)<br />

in Kliniken<br />

in Arztpraxen<br />

in Laboratorien<br />

auf Transportwegen<br />

Aufenthalt im Gefahrenbereich so kurz wie möglich<br />

Abstand so groß wie möglich<br />

Abschirmung ausnutzen<br />

Feuerwehr !<br />

Gefahrengruppe III<br />

Kontrollbereich<br />

Radioaktiv<br />

19


Atomare Gefahren<br />

Luft<br />

cm<br />

m<br />

km<br />

Stand: November 2012<br />

Reichweite<br />

Körper<br />

mm<br />

cm<br />

durchdringt<br />

Körper ohne<br />

Abschwächung<br />

Abschirmung<br />

Abschirmung durch<br />

ein Blatt Papier<br />

(0,1 mm)<br />

Abschirmung durch<br />

ein Buch<br />

(etwa 5 cm dick)<br />

Beton- oder<br />

Aluminiumwand<br />

etwa einen Meter<br />

dick entspricht 20<br />

cm dickem Blei<br />

20


Chemische Stoffe<br />

Stand: November 2012<br />

... sind Stoffe, die hinsichtlich ihrer Wirkung Schäden<br />

an<br />

Menschen, Tieren, der Umwelt und Sachwerten<br />

verursachen.<br />

Wirkungen gefährlicher Stoffe<br />

sind:<br />

explosiv<br />

entzündlich<br />

giftig<br />

ätzend<br />

krebserzeugend<br />

fruchtschädigend<br />

erbgutverändernd<br />

21


Gefahrensymbole (aktuell)<br />

Stand: November 2012<br />

22


Gefahrensymbole (NEU)<br />

Stand: November 2012<br />

Explosionsgefahr Entzündlich<br />

Brandfördernd<br />

Komprimierte Gase Ätzend Sehr giftig, Giftig<br />

Gesundheitsschädlich Systemische Gefährdung Umweltgefährlich<br />

23


Explosion<br />

Stand: November 2012<br />

Verpuffung (schwache Explosion)<br />

Explosion mit geringer<br />

Ausbreitung der Druckwelle<br />

in cm/sec<br />

Deflagration (normale Explosion)<br />

Explosion mit hoher<br />

Ausbreitung der Druckwelle<br />

in m/sec<br />

Detonation (starke Explosion)<br />

Explosion mit hoher<br />

Ausbreitung der Druckwelle<br />

in km/sec<br />

24


Einsturz / Absturz<br />

... als Oberbegriff bezeichnet man im Feuerwehreinsatz<br />

die Gefahr durch Einstürzen, Umstürzen, Umbrechen,<br />

Niederfallen und Verschütten.<br />

Stand: November 2012<br />

Einsturz durch Brandeinwirkung<br />

Längenausdehnung, Abbrand, Tragfähigkeitsverlust<br />

Einsturz durch Erschütterung und Beeinträchtigen<br />

der Standsicherheit<br />

Erdbeben, Baugruben, Folgen von Druckwellen<br />

Einsturz durch Überlastung<br />

Brandschutt, quellende Stoffe durch Löschwasser<br />

starker Orkan<br />

Winddruck<br />

Sonstige Einstürze<br />

gefrierendes Löschwasser, labile Bauteile<br />

Absturz von Personen<br />

Einsatzkräfte, betroffene Personen<br />

25


Einsturz<br />

Stahlträger<br />

Bei 500° C:<br />

mehrere cm Längenausdehnung<br />

50% Tragfähigkeitsverlust<br />

Stand: November 2012<br />

Gefahrenbereich<br />

Trümmerschatten<br />

Längenausdehnung<br />

Stahlträger<br />

26


Einsturz<br />

Stahlträger<br />

Bei 700° C:<br />

keine Tragfähigkeit<br />

akute Einsturzgefahr<br />

Stand: November 2012<br />

Stahlträger<br />

Stahlträger<br />

Gefahrenbereich<br />

27


Einsturz<br />

Abbrand, Tragfähigkeitsverlust,<br />

Überbelastung<br />

Stand: November 2012<br />

Durchbrand<br />

und Einsturz<br />

Überlastung<br />

Abbrand und<br />

Tragfähigkeitsverlust<br />

Holzbalkendecke<br />

28


Erkrankungen / Verletzung<br />

Stand: November 2012<br />

Einsatzbereiche der Feuerwehr<br />

Brandbekämpfung Technische Hilfe<br />

Psychische Einwirkungen Physische Einwirkungen<br />

Unausgeglichenheit Kontamination<br />

Traumata<br />

Gefahren der Einsatzstelle<br />

Körperliche Verletzungen<br />

Verbrennungen<br />

Rauchgasvergiftung<br />

Ansteckungen<br />

29


Elektrizität<br />

Durch direktes oder indirektes Berühren mit spannungsführenden Teilen<br />

kommt es zum Stromfluss im menschlichen Körper, dies kann nach<br />

kurzer Zeit zum Tod führen.<br />

Stand: November 2012<br />

Sicherheitsregeln<br />

Freischalten<br />

Gegen Wiedereinschalten<br />

sichern<br />

Spannungsfreiheit feststellen<br />

Erden und Kurzschließen<br />

Benachbarte, unter<br />

Spannung stehende Teile<br />

abdecken bzw. abschranken<br />

Ausführung nur durch<br />

Elektrofachkräfte<br />

Sicherheitsabstände bei der<br />

CM-Rohr<br />

Brandbekämpfung<br />

< 1000 V > 1000 V<br />

Sprühstrahl 1 m 5 m<br />

Vollstrahl 5 m 10 m<br />

30


Spannungstrichter<br />

Stand: November 2012<br />

Vorsicht, bei gerissener Leitung<br />

20 m Abstand zu der am Boden liegenden Leitung !<br />

z.B. 150 000 V<br />

Sicherheitsabstand<br />

20 m<br />

Schrittlänge<br />

Spannungstrichter<br />

31


Besondere Gefahrenlagen<br />

Stand: November 2012<br />

An Einsatzstellen können<br />

besondere Gefahren vorkommen<br />

Besondere Gefahren können ganz<br />

unterschiedlich auf die Betroffenen aber<br />

auch die Einsatzkräfte einwirken<br />

physisch<br />

Diese erfordern eine hohe<br />

Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte<br />

psychisch<br />

32


Besondere Gefahrenlagen<br />

Stand: November 2012<br />

Für die Betroffenen und Einsatzkräfte sind deshalb<br />

besondere Schutzmaßnahmen erforderlich<br />

Soziale Betreuung<br />

Aufenthaltsregelung<br />

Evakuieren Kein Aufenthalt im<br />

Freien und Schließen<br />

der Fenster und Türen<br />

Atemschutz Vollschutz<br />

33


Stand: November 2012<br />

34

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