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Isolde Rauer-Bopp, Kreisjugendamt Donnersbergkreis & Birgit Aurin

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Kreisverwaltung <strong>Donnersbergkreis</strong><br />

Familie RUNDUM den Donnersberg<br />

Mutter-Vater-Kind-Treff<br />

Modellprojekt im Bereich niederschwelliger Angebote<br />

früher Hilfen und<br />

familienunterstützender Maßnahmen in Alsenz


gem. der<br />

Verwaltungsvereinbarung und der Fördergrundsätze des Bundeskinderschutzgesetzes vom<br />

22.12.2011,<br />

Bundesinitiative Netzwerke und Frühe Hilfen und Familienhebammen<br />

2012-2015<br />

in Koordination mit dem <strong>Kreisjugendamt</strong> <strong>Donnersbergkreis</strong><br />

Uhlandstr. 2<br />

67292 Kirchheimbolanden<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Schmitz<br />

Leitung der sozialen Dienste<br />

Telefon: 06352 710 178<br />

Mail:<br />

eschmitz@donnersberg.de<br />

Frau <strong>Rauer</strong>-<strong>Bopp</strong><br />

Koordinatorin Kinderschutz und frühe Hilfen im <strong>Donnersbergkreis</strong><br />

Telefon: 06352 710 173<br />

Mail:<br />

I<strong>Rauer</strong>-<strong>Bopp</strong>@donnersberg.de


Ausgangssituation:<br />

Laut bericht des Instituts für sozialpädagogische Forschung Mainz e.v. für das Jahr<br />

2011 zur Qualitätsentwicklung im Berichtswesen liegen im <strong>Donnersbergkreis</strong> die<br />

Eckwerte in bezug auf Empfängerinnen von ALG II – Leistungen, von Sozialgeld,<br />

von in Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen so wie der Anteil junger<br />

Arbeitsloser über dem Durchschnitt der Landkreise in Rheinland-Pfalz.<br />

Gleichzeitig sanken der Eckwert für Mobilität, die Geburtenrate, der Anteil der 3-6<br />

jährigen und der folgenden Altersgruppen insgesamt gegenüber dem<br />

Landesdurchschnitt. Es wird hier von der Annahme ausgegangen, Zit. „dass<br />

Familien, die (möglicherweise auch mehreren) spezifischen soziokulturellen<br />

Belastungen ausgesetzt sind, eher erzieherischen Unterstützungsbedarf gegenüber<br />

dem Jugendamt haben als Familien, die unter vergleichsweise privilegierten<br />

Rahmenbedingungen ihre Kinder erziehen (können)“


Der Bericht bestätigt die Erfahrungswerte, die sich aus der täglichen Fallarbeit des<br />

<strong>Kreisjugendamt</strong>es <strong>Donnersbergkreis</strong> ergeben: Es ist zunehmend zu beobachten, dass<br />

Mütter und Väter den besonderen Herausforderungen in der Bewältigung ihrer sich<br />

erschwerenden Lebenssituationen nicht mehr gewachsen sind. Viele Familien haben<br />

mehrere Kinder, die besonders von den Lebensumständen ihrer Eltern betroffen sind. Ihre<br />

Entwicklung ist stark abhängig von den Bewältigungsstrategien ihrer Eltern mit den<br />

häuslichen Gegebenheiten umzugehen.<br />

Auch in der ländlichen Region des <strong>Donnersbergkreis</strong>es verliert die gegenseitige<br />

Unterstützung im Rahmen der Großfamilie immer mehr an Bedeutung. Insbesondere<br />

junge Familien, junge, alleinerziehende Mütter müssen ihr Leben ohne die Entlastung,<br />

Anleitung und Unterstützung des Familienverbandes bewerkstelligen. Kenntnisse über<br />

Kindererziehung und Förderung, über Aufbau einer förderlichen Tagesstruktur und<br />

Alltagsorganisation sind oft wenig vorhanden. Dies führt häufig zu spiralförmig<br />

ansteigenden Überforderungssituationen der Eltern/Mütter, die nicht selten in akuten<br />

Kindeswohlgefährdungen und Vernachlässigungen münden. Vor Ort haben sich im<br />

<strong>Donnersbergkreis</strong> in den vergangenen Jahren die Beteiligten, die Familien im weitesten<br />

Sinne begleiten, bereits vernetzt.


Projekt: „Familie RUNDUM den Donnersberg“<br />

Ein Mutter-Vater-Kind-Treff als niederschwelliges Angebot im Bereich<br />

früher Hilfen in Alsenz unter Einsatz einer Familienhebamme mit und in<br />

Familien<br />

Die anfangs beschriebene allgemeine gesellschaftliche Entwicklung wird<br />

gleichermaßen in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel deutlich. Auch<br />

hier leben zahlreiche Familien mit einem geringen Einkommen oder in<br />

Abhängigkeit von ALG-II Leistungen. Viele sind alleinerziehend, von Trennung<br />

und Scheidung betroffen, ohne Unterstützung des Familienverbandes. Die<br />

Probleme, mit denen diese Familien leben müssen sind so vielfältig und vielseitig<br />

wie die Personen selbst.


Ungünstige Verkehrsanbindung erschwert hier gerade Familien mit Kindern aus ihrer<br />

Isolation heraus zu treten und Kontakte zu anderen Familien in ähnlicher Lage zu knüpfen<br />

oder externe Beratungs-und Unterstützungsangebote in Komm-Struktur zu erreichen.<br />

Gleichzeitig stehen viele dieser Familien Angeboten der öffentlichen Jugendhilfe eher<br />

ablehnend gegenüber, da sie hier weniger die unterstützenden Aspekte annehmen<br />

können, sondern vorrangig restriktive Eingriffe in ihren Familienverband fürchten.<br />

Familien, die mit regulären Angeboten der Familienbildung nur schlecht zu erreichen sind,<br />

wird hier die Möglichkeit zu einem niederschwelligen, ungezwungenen „Mutter-Vater-<br />

Kind-Treff“ als Gruppenangebot in Alsenz angeboten.<br />

Der Mutter-Vater-Kind-Treff ist offen für alle Kulturkreise. Die Kinder lernen den Umgang<br />

mit Gleichaltrigen und spielen gemeinsam. Die Eltern können sich hier ganz auf sich<br />

konzentrieren und mit anderen Eltern Themen besprechen, die sie interessieren.<br />

Kontakte können geknüpft und Interessen ausgetauscht werden.


Durch die Teilnahme an den Treffen und das Kennenlernen der Hebamme als<br />

Ansprechpartnerin in Erziehungsfragen können Eltern ein erstes Vertrauen zu ihr<br />

aufbauen und so eher geneigt sein, weiter eine Unterstützung in der Familie selbst<br />

an zu nehmen.<br />

Der Einsatz der Hebamme im Rahmen des Gruppenangebotes dient daher als Türöffner<br />

für weitere, den speziellen Bedürfnissen der Familien angepasste<br />

Unterstützungsmaßnahmen. Andererseits motiviert die Hebamme Familien, die sie im<br />

Rahmen ihrer Tätigkeit betreut, an den Gruppentreffen teil zu nehmen und so aus ihrer<br />

Isolation heraus zu treten.<br />

Gezielte Angebote der Elternschule erreichen so gleichzeitig einen größeren<br />

Personenkreis.


Das Angebot für die Familien aus dem Bereich der Nordpfalz beinhaltet einerseits<br />

einen informellen Teil, aber auch eine Hebammensprechstunde so wie eine allgemeine<br />

Sozial-und Lebens- und Schwangerenberatung mit Informations- und Wissensvermittlung.<br />

Es sollen Ressourcen im sozialen Umfeld entwickelt werden, in dem ein tragfähiges<br />

Netzwerk aufgebaut wird, auf das Eltern auch in Krisenzeiten zurückgreifen können.<br />

Es besteht die Möglichkeit, neben Fragen an die Hebamme vor Ort unkompliziert und<br />

quasi „nebenbei“ Fragen aus dem Bereichen der Lebens-Sozialberatung so wie der<br />

Schuldnerberatung zu stellen. Daher wird die Gruppe auch von Frau Knospe, Lebens- und<br />

Sozialberatung des Diakonischen Werks und Frau Fleck-<strong>Aurin</strong>, Beraterin mit der<br />

Qualifizierung „Kauffrau im Gesundheitswesen“ begleitet.<br />

Hier kann z. B. niederschwellig Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen geleistet<br />

werden. Zur Einzelberatung kann ein Nebenraum genutzt werden.<br />

Wird im Rahmen des Gruppenangebotes ein weiterer innerfamiliärer Unterstützungsbedarf<br />

deutlich, erfolgt der Einsatz der Hebamme oder eine vergleichbare Einzelberatung in der<br />

Familie in Absprache mit dem Jugendamt.


Die Kommstruktur des Projekts wird durch das Beförderungsangebot des Ruftaxis<br />

unterbrochen. Hierdurch wird ein niederschwelliger Zugang - vergleichbar mit<br />

Aufsuchender Hilfe – ermöglicht, der auf grund der schwierigen<br />

Verkehrsanbindung sonst nicht möglich wäre.<br />

So können auch Familien aktiviert werden, die sonst nur sehr schwer erreicht<br />

werden können.<br />

Eng am Bedarf der Teilnehmer orientierte Angebote der Familienbildung<br />

werden über einzelne Fachreferenten spezifisch angeboten.<br />

Nach sehr erfolgreicher Testphase in den Räumen der Nordpfalzschule Alsenz zum<br />

Jahresanfang startete die Gruppe nach den Herbstferien regulär. Es kamen mehr<br />

Familien wie in der Testphase zu den bisherigen Terminen.<br />

Dies ist auch darin begründet, dass Frau <strong>Aurin</strong> und Frau Knospe viele Teilnehmer<br />

aus ihrer Beratungstätigkeit bereits kennen und so persönlich und kontinuierlich zur<br />

Teilnahme motivieren können.


Für das Jahr 2012 sind insgesamt 5 Treffen, jeden 2. Und 4. Dienstag im Monat<br />

von 15.30- 17.30 Uhr in der Nordspfalzschule Alsenz, beginnend ab dem 16.10.12<br />

geplant.<br />

Die Treffen werden jeweils mit einer Stunde von Frau <strong>Aurin</strong> vor-und nachbereitet.<br />

Die Netzwerkpartner sind:<br />

Frau <strong>Aurin</strong> (viva - familia-zertifizierte Hebamme),<br />

Herr Feikert ( Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel),<br />

Frau Bernhard-Schäfer (Direktorin Nordpfalzschule Alsenz),<br />

Frau Knospe (Diakonisches Werk Obermoschel),<br />

Frau Fleck-<strong>Aurin</strong> (Kauffrau im Gesundheitswesen),<br />

Herr Rudi Zapp ( Modellnetzwerkklinik Kirchheimbolanden),<br />

Frau <strong>Rauer</strong>-<strong>Bopp</strong> (KJA <strong>Donnersbergkreis</strong> Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen)


Stimmen der Teilnehmer zur Gruppe:<br />

Das macht unseren Treff aus: lockere Atmosphäre, kein festes Programm, sich<br />

entwickeln lassen...<br />

Kinder lernen Kinder kennen...<br />

Ältere und jüngere Kinder machen was zusammen, lernen von einander...<br />

Hier kann ich sehen, wie es andere machen...<br />

Hier lerne ich nette Leute kennen....<br />

Es ist mal was anderes als das Einerlei sonst....<br />

Ab und zu einen Vortrag, so krieg ich Infos zur Erziehung...<br />

Vater: hier krieg ich Austausch mit anderen Vätern....

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