Mannachorblattl_2_2008 - Maennerchor-ergolding.de
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MANNACHORBLATTL ♪ 8. JAHRGANG 2006 ♪ AUSGABE 1 ♪ SEITE 6<br />
Schmie<strong>de</strong>meisters in Kirchberg bei Regen geboren. Neumaier war Lehrer in Schö‐<br />
nau, Regenhütte, Zwiesel, Abensberg und 1913 kam er in seine Wahlheimat Lands‐<br />
hut, wo er zuletzt Rektor in St. Martin war und bis 1956 im Schuldienst wirkte.<br />
Die Liebe zur Volksmusik zog ihn schon seit frühester Kindheit und Jugendzeit in<br />
ihren Bann, <strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>r Vater war ein begeisterter Gitarrenspieler und Sänger.<br />
Wenn er die ganze Familie mit <strong>de</strong>n munteren Worten aufrief: "Sing mer a weng",<br />
gaben er und seine Kin<strong>de</strong>r sich ihrem liebsten Zeitvertreib hin.<br />
Das Lehrerseminar in Straubing hatte <strong>de</strong>n jungen Musikus in Harmonielehre und<br />
Kompositionstechnik ausgebil<strong>de</strong>t, hier hatte er das Gespür für echte, ungekünstelte<br />
Volksmusik entwickelt. Durch die Initiative von Hans Möginger, <strong>de</strong>n ich persönlich<br />
gut kannte, und seinem Sohn, ebenfalls Buchdrucker‐Bin<strong>de</strong>rmeister, <strong>de</strong>r mir immer<br />
ein treuer Freund war, wur<strong>de</strong> 1931 das 1. Preissingen in Landshut abgehalten. Da‐<br />
mit wur<strong>de</strong> Neumaiers Verbindung zu Sing‐ und Musiziergruppen erweitert.<br />
Volksmusikalisch beson<strong>de</strong>rs eng verbun<strong>de</strong>n war Neumaier mit Maria Sternecker<br />
und ihrem verstorbenen Vater Karl Sternecker. Maria, die Hauptperson, war die<br />
Grün<strong>de</strong>rin und musikalische Leiterin <strong>de</strong>r bekannten Instrumentalgruppe Sternecker,<br />
dreifache Zwieseler Finken‐Preisträger. Oft traten sie zusammen mit <strong>de</strong>n Oanöd‐<br />
sängern, mit <strong>de</strong>n Arracher und Lamer Sängern auf, beson<strong>de</strong>rs mit <strong>de</strong>r lieben Familie<br />
Aschenbrenner aus Arrach und <strong>de</strong>m Hackl Sepp aus Lindberg, mit <strong>de</strong>n Further<br />
Deandln und auch mit <strong>de</strong>m Landshuter Lehrer‐Chor. Diese hatten in gekonnter Ma‐<br />
nier die Erstaufführung <strong>de</strong>r Waldlermesse in St. Konrad in Landshut ausgerichtet.<br />
Viele Kulturschaffen<strong>de</strong> kehrten bei Neumaier als Gäste und Freun<strong>de</strong> ein, wie z. B.<br />
Paul Friedl, <strong>de</strong>r sein Schüler war, Annette Thoma, Max Peinkofer, Kiem Pauli. Max<br />
Matheis‐Gedichte vertonte er: "Und iatz is halt Winter worn".<br />
Prof. Eugen Hubrich aus Straubing war nicht nur <strong>de</strong>r Textdichter seiner unvergessli‐<br />
chen und vielgerühmten "Waldlermesse", son<strong>de</strong>rn er schrieb auch für ihn Gedichte<br />
wie "Lieber Nussknacker", das "Mäuseeinmaleins", <strong>de</strong>r „Heuschreck" und mein<br />
Lieblingsstück "s'Kripperl im Schnee".<br />
Rektor Neumaier war nicht nur ein brillanter Komponist, son<strong>de</strong>rn auch ein exzellen‐<br />
ter Texter von Lie<strong>de</strong>rn, die er gekonnt und mit großem Gespür im Volkston setzte.<br />
Seine bis auf <strong>de</strong>n heutigen Tag beliebten Lie<strong>de</strong>rbücher "Sing mar a'wenig" und "Mir<br />
san vom Wald dahoam", beson<strong>de</strong>rs geschrieben für die nie<strong>de</strong>rbayerische Jugend,<br />
haben einen festen Platz in <strong>de</strong>r bayerischen Musikgeschichte und können nicht ge‐<br />
nug gewürdigt wer<strong>de</strong>n. Rektor Neumaier hat diesen hohen Schatz an heimatlichen<br />
Mundartlie<strong>de</strong>rn, das Lied‐und Volksgut aus <strong>de</strong>m Bayerwald und aus ganz Altbayern,<br />
akribisch gesammelt und zu Lie<strong>de</strong>rbüchern zusammengestellt. Oft fand er lei<strong>de</strong>r nur<br />
Bruchstücke von Melodien und Texten, die er aber dank seines großen Musikver‐<br />
ständnisses mit eigenen Weisen und mit eigenen Worten kongenial ergänzt hat. In<br />
<strong>de</strong>n mehr als 90 Lie<strong>de</strong>rn, die aus seiner Künstlerfe<strong>de</strong>r stammen, erkennt man seine