August - LKV Bayern
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<strong>LKV</strong>-Intern<br />
Nr. 3 - <strong>August</strong> 2012<br />
Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V.
2<br />
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
Die neue Beratungsabteilung 4<br />
Mehr Komfort für Rind und Schwein 6<br />
Mehr Erfolg mit Verbundberatung<br />
OptiBull jetzt bayernweit 8<br />
Erste Erfahrungen mit dem<br />
<strong>LKV</strong>-Anpaarungsprogramm 12<br />
Der Ärger mit den LC-Akkus<br />
Zwei Urgesteine verabschieden sich<br />
aus dem Ehrenamt<br />
Mitgliederversammlung<br />
Personalien<br />
Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische<br />
Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V. (<strong>LKV</strong>)<br />
Geschäftsführer: Uwe Gottwald<br />
Vorsitzender: Josef Bauer<br />
Adresse: Haydnstr. 11, 80336 München<br />
Tel: +49 (0)89 54 43 48 -0<br />
Fax: +49 (0)89 54 43 48 -10<br />
URL: www.lkv.bayern.de<br />
E-Mail: poststelle@lkv.bayern.de<br />
Impressum
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Juli 2012<br />
früher gab es immer das berühmte Sommerloch, doch mittlerwei-<br />
le sind Informationsflut und Anforderungen so gestiegen, dass es in<br />
vielen Bereichen verschwunden ist. Die Landwirte draußen kennen es<br />
sowieso nicht, denn sie haben jetzt im Sommer ihre Arbeitsspitzen.<br />
Die Themen Flächenknappheit und die Steigerung der weltweiten<br />
Nachfrage nach Getreide und Futtermitteln beherrschen zur Zeit die<br />
Berichterstattung in der Landwirtschaft. Themen, die natürlich auch<br />
unsere Mitgliedsbetriebe stark berühren. Müssen Sie doch fit für die<br />
Herausforderungen am globalen Markt werden. Das <strong>LKV</strong> hat viele Möglichkeiten, die Landwirte dabei zu<br />
unterstützen. So haben wir im Juli mit Anna Embacher eine neue Abteilungsleiterin für die neu zu gründende<br />
Abteilung „Beratung“ eingestellt. Der Rückzug des Staates aus der Beratung und die Verschiebung hin zum<br />
Verbundpartner <strong>LKV</strong> gibt diesem wachsenden Bereich ein neues Gesicht.<br />
Doch das war nicht das einzige „Highlight“ in den letzten Monaten:<br />
Eindrucksvoll ist die neue Anpaarungsberatung „OptiBull“ an den Start gegangen. Sowohl das Feedback der<br />
254 Pilotbetriebe in der Testphase, als auch die Nachfrage der Milchviehbetriebe haben uns positiv über-<br />
rascht.<br />
Schließlich war der Abschied von Sepp Ranner und Sepp Heissenhuber ein rundum gelungenes Fest. Die<br />
gesamte „Agrarprominenz“ <strong>Bayern</strong>s hatte sich versammelt um die beiden „Seppen“ zu würdigen.<br />
Ich wünsche Ihnen nun erholsame Ferien und freue mich, wenn wir uns beim ZLF am <strong>LKV</strong> Stand treffen.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Uwe Gottwald<br />
Vorwort
„Er muss motiviert sein und Liebe zur Landwirtschaft<br />
mitbringen. Sein Interesse an der tierischen Produk-<br />
tion treibt in an, fachlich immer am Ball zu bleiben.<br />
Auf seiner Fachkompetenz und dem reichen Erfah-<br />
rungsschatz basiert seine Fähigkeit, praxistaugliche<br />
Lösungen für jeden Betrieb zu finden. Dem „Kunden<br />
Landwirt“ mit Respekt und auf Augenhöhe zu be-<br />
gegnen ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, Kom-<br />
plexes einfach zu erklären, seine Stärke. Das Anfor-<br />
derungsprofil an den landwirtschaftlichen Berater<br />
ist hoch.<br />
Warum eine neue Beratungsabteilung?<br />
Die neue Beratungsabteilung hat folgende Ziele:<br />
4<br />
Sie will eine hohe Beratungsqualität für unsere<br />
Kunden sicherstellen.<br />
Sie will die Beratungsprodukte an die aktuellen<br />
und zukünftigen Ansprüche der landwirtschaft-<br />
lichen Betriebe anpassen.<br />
Ein großes Angebot des <strong>LKV</strong> an seine Berater<br />
Die neue Beratungsabteilung<br />
Sie will die interne Kommunikation teilweise<br />
neu regeln.<br />
Sie will die Abstimmung mit unseren Verbund-<br />
partnern verbessern<br />
Kurz, die neu Beratungsabteilung soll dafür sorgen,<br />
dass die Berater vor Ort gut und gerne in der Bera-<br />
tung arbeiten und das Rüstzeug bekommen, um den<br />
wachsenden Beratungsbedarf professionell zu de-<br />
cken.<br />
Warum kommt der Beratung immer<br />
größere Bedeutung zu?<br />
Gute Beratung wird für die landwirtschaftlichen Be-<br />
triebe, die sich weiter entwickeln, zunehmend zum<br />
Produktionsfaktor. Nicht nur die wachsenden Be-<br />
standsgrößen sind die Ursache für die Suche nach<br />
externen Spezialisten. Der Wettbewerb nimmt zu,<br />
es gilt Kosten zu optimieren und die Arbeit perfekt<br />
zu organisieren. Der Landwirt von heute will Betrieb
und Familie erfolgreich leben und den Ansprüchen<br />
der Verbraucher Rechnung tragen. Er will und muss<br />
höchste Produktqualität erzeugen und den techni-<br />
schen Fortschritt nutzen – alles Faktoren, die dazu<br />
auffordern, sich dem Landwirt als versierter Beglei-<br />
ter anzubieten.<br />
Warum ist das <strong>LKV</strong> der ideale Partner?<br />
Das <strong>LKV</strong> ist die Selbsthilfeeinrichtung bayeri-<br />
scher Landwirte im tierischen Bereich.<br />
Die Milchleistungsprüfung des <strong>LKV</strong> bietet eine<br />
Vielzahl von Daten, die als Grundlage jeder Be-<br />
ratung gesehen werden können und in aufgerei-<br />
teter Form zur Verfügung stehen.<br />
Ein flächendeckendes Angebot an Beratern der<br />
verschiedenen Spezialisierungsrichtungen ist<br />
verfügbar.<br />
Der LOP kennt die Betrieb und kann den Kon-<br />
takt zwischen Landwirt und Berater herstellen.<br />
Gerade wenn Hemmschwellen bestehen, kann<br />
das Vertrauensverhältnis zwischen LOP und<br />
Landwirt hilfreich sein.<br />
Beratung wird manchmal noch zu sehr als reine<br />
Hilfe bei Problemen im Notfall gesehen, statt<br />
als zukunftsweisende kontinuierliche Optimie-<br />
rungsmaßnahme, Stichwort Unternehmensbe-<br />
ratung.<br />
Die <strong>LKV</strong>-Beratungsabteilung – ein Signal<br />
für gute Dienstleistung<br />
Neuerungen brauchen manchmal Mut. Aber ohne<br />
Neuerungen ist es nicht möglich, den Herausfor-<br />
derungen gewachsen zu sein. Deshalb setzen wir<br />
aus der Beratungsabteilung auf viele persönliche<br />
Begegnungen und Gespräche, einen ehrlichen Aus-<br />
tausch miteinander und auf den Zusammenhalt in<br />
der Mannschaft. Denn als Einzelkämpfer ist vie-<br />
les mühsamer und gemeinsam macht alles einfach<br />
mehr Spaß. Verstehen Sie die neue Beratungsab-<br />
teilung als Angebot des <strong>LKV</strong>, nutzen Sie die Einla-<br />
dung zum regen Austausch. Hier sind Ihre Ideen für<br />
Verbesserungen im <strong>LKV</strong> Beratungsangebot und al-<br />
lem was dazu gehört, willkommen.<br />
Ihre Ansprechpartnerin im Haus der Tierzucht in<br />
München:<br />
Anna Embacher<br />
E-Mail: Anna.Embacher@lkv.bayern.de<br />
Tel.: 089 – 544348-22<br />
Anna Embacher - ein neues Gesicht für die<br />
neue Beratungsabteilung<br />
Anna Embacher weiß wovon sie spricht,, wenn es<br />
um Beratung geht. Seit früher Kindheit war es ihr<br />
Wunsch, einmal<br />
in der Landwirtschaft<br />
tätig zu<br />
sein und dort vor<br />
allem in der Beratung.<br />
Schon in der<br />
Grundschule war<br />
ihre zweite Heimat<br />
ein Bauernhof bei<br />
Garmisch und bei<br />
jeder Gelegenheit<br />
verfolgte der Dreikäsehoch<br />
die Abläufe<br />
am Hof ganz gespannt. Nach dem Abitur studierte<br />
Anna Embacher Agrarwissenschaften an der<br />
Technischen Universität München-Weihenstephan<br />
mit dem Schwerpunkt Tierproduktion. Dort erwarb<br />
sie die Ausbildereignung und absolvierte Beratungspraktika,<br />
immer das Ziel vor Augen, Beraterin<br />
im Nutztierbereich zu werden. In Betriebspraktika<br />
und zahlreichen Alm- und Alpsommern holte sie sich<br />
praktisches Fachwissen mit Milch- und Jungvieh in<br />
Österreich, Deutschland und der Schweiz.<br />
2007 war es dann soweit: Anna Embacher wurde an<br />
die Landwirtschaftskammer Vorarlberg in Österreich<br />
geholt, um die Hofberatung „Milchvieh“ aufzubauen<br />
und zu gestalten. Dabei war sie auch selbst in der<br />
Beratung im Außendienst unterwegs. Schwerpunkt<br />
ihrer Arbeit war die Milchqualität, die Tiergesund-<br />
5
heit, Fütterungs- und Haltungsberatung und allgemeine<br />
Managementfragen. Sie betreute Projekte<br />
wie den Melkanlagencheck und das Frühwarnsystem<br />
Alpen und den Kuh-Standort-Check. Sie koordinierte<br />
die Arbeitskreisarbeit auf österreichischer<br />
Bundesebene und betreute einen eigenen Arbeitskreis<br />
bis hin zur Vollkostenrechnung. 2012 konnte sie<br />
dann für das <strong>LKV</strong> gewonnen werden.<br />
Eines der ersten Projekte der neuen <strong>LKV</strong>-Beratungs-<br />
abteilung ist die Entwicklung eines neuen Bera-<br />
tungsangebotes. „Tierkomfort“ heißt das Schlag-<br />
wort, das derzeit in der öffentlichen und politischen<br />
Diskussion breiten Raum einnimmt. Das <strong>LKV</strong> <strong>Bayern</strong><br />
reagiert darauf mit einem Forschungsprojekt zur<br />
Optimierung der Haltungsbedingungen in baye-<br />
rischen Schweine- und Rinderställen. Das Projekt<br />
wird durch das bayerische Staatsministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert,<br />
es soll Landwirten dabei helfen den Tierkomfort in<br />
Ihren Ställen zu optimieren, um bisher ungenutzte<br />
Leistungsreserven zu mobilisieren und die Tierge-<br />
sundheit zu verbessern.<br />
Was ist geplant?<br />
Zu Beginn des Projektes stehen die Haltungsbedin-<br />
gungen im Milchviehbetrieb im Mittelpunkt. Durch<br />
eine systematische Beurteilung der Tiere und des<br />
Stalles sollen bestehende Schwachstellen aufge-<br />
spürt und zusammen mit dem Landwirt praktikable<br />
Verbesserungsansätze erarbeitet werden.<br />
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:<br />
6<br />
Wie geht es den Tieren im Stall?<br />
• Haben sie Verletzungen? Wenn ja, welche<br />
und warum?<br />
• Sind die Tiere sauber?<br />
• Werden die Liegeboxen angenommen?<br />
• Wie ist das Aufsteh- und Abliegeverhalten?<br />
Privat liebt Anna Embacher die Berge, sie hat den<br />
„Alpvirus“ wie sie sagt, den hat sie sich als HIRTIN<br />
geholt. Heute wohnt sie mit Ihrem Partner auf dem<br />
Land, im Landkreis Miesbach, denn sie braucht trotz<br />
oder gerade wegen der bürolastigen neuen Aufgabe<br />
viel frische Luft um die Nase.<br />
Herzlich willkommen und viel Erfolg bei der großen<br />
Herausforderung!<br />
Mehr Komfort für Rind und Schwein -<br />
Die Haltungsberatung<br />
• Laufen die Tiere sicher?<br />
• Wie ist die Klauengesundheit?<br />
• Fühlen sich die Tiere im Stall wohl, oder lei-<br />
den sie zum Beispiel an Hitzestress?<br />
Passt der Stall zu den Tieren?<br />
• Wie ist die Belegdichte?<br />
• Passt die Größe und Einstellung der Liege-<br />
boxen zu den Tieren?<br />
• Sind die Laufflächen griffig und sauber?<br />
• Ist der Barren eben und frei von Schmier-<br />
schichten?<br />
• Reicht das Angebot an Tränken?<br />
• Ist der Stall hell genug?<br />
Weitere Fragen drehen sich um das Stallklima, um-<br />
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung be-<br />
ziehungsweise das Thema Zugluft und die mögliche<br />
Schadgaskonzentration.<br />
Was sind die Ziele?<br />
Es soll ein Beratungsangebot für Schweine- und<br />
Rinderhalter entwickelt werden, bei dem speziell<br />
geschulte Berater mit professioneller Messtechnik<br />
das gesamte Haltungsumfeld der Tiere unter die<br />
Lupe nehmen. Am Ende sollen konkrete Verbesse-<br />
rungsvorschläge stehen, die zum jeweiligen Betrieb<br />
passen und mit einem vertretbaren finanziellen Auf-<br />
wand realisierbar sind.<br />
Denn egal ob Rind oder Schwein, nur gesunde Tiere<br />
die sich wohl fühlen, haben eine hohe Leistung und<br />
zufriedene Besitzer.
Testbetriebe gesucht - wer macht mit?<br />
Aktuell werden Milchvieh-Testbetriebe gesucht, die sich für eine kostenlose Haltungsberatung zur<br />
Verfügung stellen. Denn nur so kann das Beratungsangebot praxisgerecht und für viele unterschiedliche<br />
Betriebsformen passend gestaltet werden. Die Betriebe sollen die gesamte Bandbreite an bayerischen<br />
Milchviehbetrieben abdecken. Teilnehmen können also Betriebe mit Anbindehaltung genauso wie Laufstallbetriebe.<br />
Wenn Sie Betriebe kennen, die an einer Haltungsberatung interessiert sind oder bei denen Sie einen Bedarf<br />
für eine Optimierung der Haltungsbedingungen sehen, nehmen Sie mit Herbert Heiligmann Kontakt<br />
auf.<br />
E-Mail: herbert.heiligmann@lkv.bayern.de<br />
Telefon: 089/544348-944<br />
Ihr Ansprechpartner zum Thema Haltungsberatung:<br />
Herbert Heiligmann<br />
Aufgewachsen ist Herbert Heiligmann auf einem<br />
Milchviehbetrieb mit knapp 60 Kühen in Schwa-<br />
ben. Nach dem Studium in Weihenstephan mit dem<br />
Abschluss Master Agrarmanagement war er Milch-<br />
viehberater auf Zeit am Amt für Ernährung, Land-<br />
wirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck. Seine<br />
Arbeitsschwerpunkte waren die Betreuung von<br />
Milchvieharbeitskreisen, das Silocontrolling und be-<br />
triebswirtschaftliche Auswertungen. Seit 1. Juni ent-<br />
wickelt er das neue Beratungsangebot für Haltungs-<br />
bedingungen beim <strong>LKV</strong>.<br />
Das <strong>LKV</strong> auf dem ZLF<br />
Das Zentrallandwirtschaftsfest, ZLF, findet heuer vom 22. bis 30. September in München<br />
auf der Theresienwiese statt.<br />
Den <strong>LKV</strong>-Stand finden Sie im großen Tierzelt Halle H14 Stand 1405<br />
7
• Im Frühjahr 2011 zeigten die Testergebnisse,<br />
dass die Akkus der LactoCorder noch in<br />
sehr gutem Zustand sind.<br />
Es wurde beschlossen: Der Austausch der Akkus,<br />
der circa alle drei Jahre erfolgt, wird nicht<br />
im Herbst und Winter durchgeführt, sondern im<br />
Frühjahr 2012.<br />
• Im April 2011 musste dem Hersteller gemeldet<br />
werden, wie viele Akkus das <strong>LKV</strong> wann<br />
braucht. Also wurde der Bedarf für Frühjahr 2012<br />
angemeldet. Der Grund für die frühzeitige Meldung:<br />
Akkus von guter Qualität müssen mit<br />
8<br />
Ärger mit den LC-Akkus<br />
Für jede Menge Unmut und richtig Ärger haben in den letzten Monaten die Akkus der LactoCorder<br />
gesorgt. Die gute Nachricht: Die meisten Akkus sind jetzt ausgetauscht, die größten Probleme sind<br />
vorbei. Damit die ganze Sache auch in den Köpfen wieder zur Ruhe kommt, wollen wir hier noch einmal<br />
deutlich machen, wie es zu all den Schwierigkeiten kam.<br />
frischen Zellen bestückt werden. Zellen aus dem Lager<br />
sind oft zu alt, die Akkus halten dann nicht lange.<br />
Die Zellen für die Akkus aber werden in Fernost hergestellt.<br />
Wir brauchen 7.500 Packs, also 45.000 Zellen.<br />
• Die 7.500 Packs mit den insgesamt 45.000<br />
Zellen wurden am 28. Juni 2011 verbindlich bestellt.<br />
Von diesem Zeitpunkt an, ließ sich an dieser Bestellung,<br />
sowohl an der Zahl der bestellten Akkus<br />
als auch am Lieferdatum nichts mehr ändern. Das<br />
heißt, die neuen Zellen waren nicht vor März 2012<br />
lieferbar.
• Im <strong>August</strong>, September und Oktober 2011<br />
fingen die Akkus der LC draußen zu schwächeln an.<br />
Immer mehr LOPs verlangten neue Akkus.<br />
• Doch die neuen Akkus waren nicht da. Denn<br />
Sie wurden für den Austausch ein paar Monate später<br />
bestellt.<br />
• Das große Problem draußen: Akkus, die am<br />
Ende ihrer Kapazität sind, haben eine höhere Selbstentladung,<br />
das Programm, also die Software des LC,<br />
hat diese höhere Selbstentladung nicht mit eingerechnet.<br />
Das heißt die Anzeige auf dem LactoCorder hat zum<br />
Beispiel eine Kapazität von 11/12 Stunden gezeigt,<br />
auf dem Betrieb aber war der LC dann schon nach<br />
drei Stunden leer. Das gab Ärger beim Bauern und<br />
beim LOP, denn die Probenehmer wussten nicht,<br />
was los war.<br />
• Eine kleine Entspannung der Situation<br />
brachten 200 Packs als Reserve. Sie waren noch auf<br />
Lager. Außerdem hat die Herstellerfirma auf Grund<br />
unserer Eilbestellung in Tschechien noch knapp<br />
4.000 brauchbare Zellen aufgetrieben, so dass Anfang<br />
Dezember zusätzlich 600 Packs geliefert werden<br />
konnten. Mehr Akkus waren allerdings auch da<br />
nicht zu haben.<br />
• Mittlerweile sind alle Akkus ausgetauscht.<br />
Nicht gelöst ist noch das Problem des Programmes.<br />
Denn es gelang den Programmierern nicht, die Software<br />
so zu ändern, dass die Selbstentladung korrekt<br />
berechnet wird.<br />
• Immer wieder traten große Fehler im Programm<br />
auf, jede neue Version musste aufwändig<br />
getestet werden. Ein solcher Test dauert mindestens<br />
ein bis zwei Wochen, um alle Unwägbarkeiten zu<br />
hinterfragen.<br />
• In der <strong>LKV</strong>-Zentrale hofft mannun, dass ab<br />
Anfang <strong>August</strong> die neueste Version des LactoCorder<br />
Programmes stabil läuft. Denn auch die neuen<br />
Zwei-Mega-Datapacks funktionieren nur mit dem<br />
neuen Programm (mit Uhr für die Betriebsdaten,<br />
ohne Uhr für die Messdaten).<br />
Ab September soll nun an der LC-Front endlich wieder<br />
Ruhe herrschen.<br />
Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die unseren<br />
Landwirten und insbesondere den Probenehmern<br />
und Leistungsprüfern entstanden sind, außerordentlich<br />
und gehen davon aus, dass wir auf Grund<br />
der Erfahrungen beim nächsten Mal keine Probleme<br />
haben.<br />
9
Bullensuche via Internet bietet dem Milcherzeu-<br />
ger viele Vorteile: Mit dem neuen <strong>LKV</strong>-Anpaa-<br />
rungsprogramm kann er Inzucht vermeiden und<br />
Schwächen bei der Kuh ausgleichen. Ideal ist der<br />
Einsatz von OptiBull in Verbindung mit einer An-<br />
paarungsberatung. Der spezialisierte <strong>LKV</strong>-Berater<br />
schaut sich die Kühe im Stall genau an und beur-<br />
teilt Mängel und Schwächen. Die perfekte Grund-<br />
lage für die Wahl des optimalen Besamungsbullen.<br />
Am 1. Juli war es soweit: OptiBull, das neue <strong>LKV</strong>-An-<br />
paarungsprogramm ging an den Start. Es war schon<br />
in der Pilotphase ein Hit. Von März bis Juni diesen<br />
Jahres wurde OptiBull in 254 Fleckviehbetrieben im<br />
Rahmen eines Pilotprojektes getestet. Die Landwir-<br />
te auf den Testbetrieben sind begeistert. Denn mit<br />
wenigen Mausklicks findet OptiBull den passenden<br />
Zuchtstier für die Kuh.<br />
10<br />
Anpaarungsberatung:<br />
OptiBull jetzt bayernweit<br />
Teuere Software – nein Danke<br />
OptiBull ist ein Internetprogramm, das bietet viele<br />
Vorteile für den Anwender:<br />
einen geringen technischen Aufwand,<br />
der Anwender braucht keine spezielle Software,<br />
er braucht nur einen Internetzugang.<br />
immer die aktuellsten Daten. Es stehen immer<br />
die neuesten Daten zur Verfügung, weil das Pro-<br />
gramm auf <strong>LKV</strong>-online zurück greift. Neue Infor-<br />
mationen vor allem aus der Zuchtwertschätzung<br />
sind sofort verfügbar.<br />
einen maximal verfügbaren Datenpool. Der An-<br />
wender kann auf alle Abstammungsdaten, Leis-<br />
tungsdaten und Zuchtwerte zugreifen<br />
eine einfache Aktualisierung der Anwendungs-<br />
version, der Anwender muss sich nicht um Up-<br />
dates kümmern.
keinerlei Datenverlust. Es besteht keine Gefahr,<br />
dass der Anwender aus Versehen wichtige Daten<br />
löscht, auf dem Internetprogramm steht alles<br />
immer zur Verfügung und geht nichts verloren.<br />
die Grundlage für eine „Integrierte Beratung“:<br />
Landwirt, Berater und Samenanbieter können<br />
gleichzeitig auf das Programm zugreifen.<br />
Für jeden, wie er’s mag<br />
OptiBull hat für jeden Bedarf etwas zu bieten, denn<br />
die Anpaarungsplanung ist in mehreren Intensitäts-<br />
stufen möglich:<br />
In der einfachen Version wird die Anpaarung einer<br />
Kuh automatisch aus ihren Daten berechnet, ohne<br />
dass die Kuh vorher sozusagen per Hand erfasst wur-<br />
de.<br />
Darüber hinaus ist eine Mängelbewertung der Kuh<br />
anhand einer vereinfachten Auswahlliste möglich.<br />
Schließlich gibt es noch die detaillierte Mängelbe-<br />
wertung anhand einer linearen Exterieurbeschrei-<br />
bung.<br />
Und so funktioniert’s:<br />
Die Bullenauswahl trifft das Programm auf Grund-<br />
lage der aktuell im Besamungseinsatz stehenden<br />
Bullen. Die Inzucht kann auf mehrere Generationen<br />
zurück verfolgt und überprüft werden. Für jeden im<br />
Angebot stehenden Bullen wird der optimale Anpaa-<br />
rungswert berechnet, bei dieser Berechnung werden<br />
die Mängel der Kuh oder auch Verbesserungswün-<br />
sche berücksichtigt.<br />
Das Programm sucht nun für den aktuellen Kuhbe-<br />
stand im Betrieb die geeigneten Bullen, dabei wer-<br />
den die Mängel der Kühe berücksichtigt. Das heißt<br />
mit der Auswahl des Bullen können beispielsweise<br />
Mängel am Rahmen oder an den Gelenken der Kuh<br />
ausgeglichen werden.<br />
Jede Kuh erhält fünf Bullenvorschläge, sortiert nach<br />
dem Anpaarungswert.<br />
Das Anpaarungsprogramm steht jetzt auch für die<br />
alleinige Nutzung durch den Landwirt zur Verfügung,<br />
parallel dazu wird die Nutzung OptiBull für Zucht-<br />
verbände und Besamungsstationen angeboten. Drei<br />
Zuchtverbände und vier Besamungsstationen sind<br />
bereits eingestiegen, zwei weiter Besamungsstatio-<br />
nen sind in Vorbereitung.<br />
Die Beratung ist der Schlüssel zum Erfolg<br />
Ein wichtiger Baustein beim Anpaarungsprogramm<br />
ist die Anpaarungsberatung. Sie wird als ein Modul<br />
in der Verbundberatung aufgebaut. 17 spezialisierte<br />
LOPs wurden bisher zum Anpaarungsberater ausge<br />
bildet.<br />
Der Berater nimmt zunächst den betrieblichen Ist-<br />
Zustand auf, dann erstellt er zusammen mit dem<br />
Landwirt die Zuchtstrategie. Das heißt, die beiden<br />
klären, in welcher Richtung der Landwirt züchterisch<br />
weiter kommen will. Dann schaut sich der Anpaa-<br />
rungsberater jede Kuh im Stall genau an und doku-<br />
mentiert ihre Mängel und Schwachstellen auf sei-<br />
nem I-Pad. Diese Bewertung wird in der Auswertung<br />
berücksichtigt.<br />
Der Computer spuckt mehrere Anpaarungsvorschlä-<br />
ge aus, alle mit dem erwarteten Zuchtwert der Käl-<br />
ber. Aus den Vorschlägen kann dann der passende<br />
Bulle ausgewählt werden. So ist eine langfristige<br />
und unkomplizierte Zuchtplanung möglich.<br />
11
254 Landwirte haben im letzten halben Jahr das<br />
<strong>LKV</strong> Anpaarungsprogramm OptiBull und die <strong>LKV</strong>-<br />
Anpaarungsberatung getestet. Georg Liegl war<br />
einer der ersten.<br />
Georg Liegl, Milcherzeuger aus Aschau, Gemeinde Söchtenau, Landkreis<br />
Rosenheim. Klassischer Milchviehbetrieb im Voralpenland mit zwei Drittel<br />
Grünland und ein Drittel Ackerbau , 77 Milchkühe und Nachzucht.<br />
<strong>LKV</strong>-intern: Was hat Sie daran gereizt, mitzuma-<br />
chen?<br />
Georg Liegl: „Gereizt hat mich daran vor allem, dass<br />
mal ein anderer, quasi ein Fremder, einen Blick auf<br />
meine Kühe wirft. Ich war neugierig, zu erfahren,<br />
was der Anpaarungsberater Franz Leitner zu mei-<br />
nen Tieren sagt. Denn ein anderer sieht immer noch<br />
mehr als man selbst und findet neue Ansätze, etwas<br />
zu verbessern. Denn man selbst versteigt sich oft auf<br />
ein Ziel oder wenige Ziele in der Zucht, zum Beispiel<br />
schaut man einseitig auf die Milchleistung. Da tut es<br />
richtig gut, wenn ein anderen einem die Augen öff-<br />
net und neue Aspekte zur Diskussion stellt.<br />
Franz Leitner ist da super. Er bringt mich schnell von<br />
der Milchleistung weg. Viele Landwirte haben das<br />
Problem, dass sie sich zu sehr auf die Milchleistung<br />
versteifen und anderes außen vor lassen. Die Milch-<br />
leistung aber ist bei der Nachzuchtprüfung immer<br />
eher mit Vorsicht zu betrachten, weil sie ja auch ab-<br />
hängig ist vom jeweiligen Betriebsmanagement. Es<br />
sind viele andere Kleinigkeiten, an denen gedreht<br />
12<br />
Gespräch mit Milcherzeuger Georg Liegl:<br />
OptiBull ist optimal<br />
werden muss, damit alles im Stall passt: Wichtig sind<br />
auch das Fundament der Kuh, die Fesseln oder der<br />
Rahmen.“<br />
<strong>LKV</strong>-intern: Der Blick von außen ist ein Grund, gibt<br />
es noch andere ?<br />
Georg Liegl: „Ein zweiter Beweggrund, mitzuma-<br />
chen, ist die Zeitersparnis. OptiBull hilft sozusagen<br />
bei der Organisation. Man tut sich viel leichter bei<br />
der Auswahl der Besamungsbullen. Das Programm,<br />
in dem ja alle meine Kühe erfasst sind, liefert mir für<br />
jede Kuh eine kleine, mit den Daten der Kuh optimal<br />
abgestimmte Auswahl an passenden Stieren. Die<br />
hätte ich alleine aus allen Listen und Katalogen erst<br />
einmal selektieren müssen. Das Programm nimmt<br />
mir diese Arbeit ab. Es schlägt mir fünf passende<br />
Bullen vor, die ich dann genauer anschauen kann.<br />
Bisher musste ich unter 50 oder 60 Bullen wählen.<br />
Das heißt, das Programm macht eine Vorauswahl,<br />
alle Inzuchtlinien beispielsweise werden quasi von<br />
selbst ausgeschlossen. Das erleichtert die Arbeit der<br />
Stierauswahl ganz erheblich.“<br />
<strong>LKV</strong>-intern: Wo liegen Ihrer Meinung nach die Vor<br />
teile von OptiBull<br />
Georg Liegl: „Es gibt ja mittlerweile schon mehrere<br />
Anbieter für Zuchtprogramme. aber im Prinzip hat<br />
mir das Konzept vom <strong>LKV</strong> gefallen, nicht zuletzt, weil<br />
das <strong>LKV</strong> unabhängig ist. Die Besamungsstationen
wollen natürlich vor allem ihre eigenen Bullen ver-<br />
kaufen, beim <strong>LKV</strong> habe ich die größere und eine<br />
neutrale Auswahl.<br />
<strong>LKV</strong>-intern: Wie läuft’s in der Praxis?<br />
Georg Liegl: „Ich bin seit einem halben Jahr Eigen-<br />
bestandsbesamer und bestelle meinen Samen im-<br />
mer ein Viertel Jahr im Voraus. So kann ich durch<br />
OptiBull alle Kühe, die in den nächsten drei Mona-<br />
ten kalben, einmal durchlaufen lassen. Der Compu-<br />
ter spukt mir für jede Kuh eine Auswahl an Bullen<br />
aus. Ich wähle den gewünschten und bestelle den<br />
Samen. So kann ich ganz bequem und ohne jede<br />
Hektik ein Viertel Jahr vorplanen und muss nicht in<br />
letzter Minute schnell noch den gerade verfügbaren<br />
Samen besorgen. Woher die Stiere kommen sollen,<br />
entscheide ich. Wir zum Beispiel arbeiten nur <strong>Bayern</strong><br />
weit und nehmen unsere Stiere vor allem aus zwei<br />
Besamungsstationen.<br />
<strong>LKV</strong>-intern: Wie kann man sich den Ablauf vorstel-<br />
len?<br />
Georg Liegl: Der Berater Hans Leitner kommt min-<br />
destens einmal im Jahr und schaut alle Kühe genau<br />
an. Er erfasst den Bestand , das ist enorm wichtig.<br />
Denn ohne die Beratung ginge es allein nach den<br />
Zuchtwerten und Zuchtwerte sind nur theoreti-<br />
sche Zahlen. Wie die Kuh wirklich ausschaut, dar-<br />
auf kommt es an. Denn auch mit einem schlechten<br />
Fundament kann die Kuh immer noch einen hohen<br />
Zuchtwert haben, aber ich habe dann keine Freude<br />
daran.<br />
Deshalb muss man sich unbedingt die Kuh anschau-<br />
en für die Samenauswahl. Man kann das natürlich<br />
auch selber machen. aber erstens wird es dann auch<br />
wirklich gemacht, denn solche Dinge in eigener<br />
Hand stellt man doch gerne hinten an. Außerdem<br />
sieht ein anderer immer mehr als man allein.“<br />
<strong>LKV</strong>-Intern: Das Fazit nach einem halben Jahr Op-<br />
tiBull?<br />
Georg Liegl: „Ich erwarte jetzt nicht den Riesen-<br />
sprung im Zuchtfortschritt, aber für alle, die wenig<br />
Zeit haben, sich selbst um die Auswahl des richtigen<br />
Stiers zu kümmern ist das Programm und vor allem<br />
die dazugehörige Beratung einfach nur optimal. Das<br />
Programm erleichtert die Arbeit und es bringt Dich<br />
immer wieder dazu, auch mal einen unbekannten<br />
Bullen auszuprobieren. Der wäre einem vorher gar<br />
nicht aufgefallen. Denn natürlich gibt es da auch<br />
„Mode-Bullen“ die man so im Hinterkopf hat. Die<br />
<strong>LKV</strong>-Anpaarungsberatung erweitert den Blick.“<br />
13
Ferkelerzeugung<br />
Bei den Ferkelerzeugern wurden nur Betriebe mit<br />
mehr als 40 Zuchtsauen berücksichtigt, um sicher<br />
zu gehen, dass der Betriebszweig wirklich einen<br />
Schwerpunkt im Betrieb darstellt. Im Durchschnitt<br />
der fünf Jahre wurden 93 <strong>LKV</strong>-Beratungsbetriebe<br />
mit 28 Betrieben ohne Beratung verglichen. Die<br />
Kenngrößen zur Struktur der Vergleichsbetriebe<br />
sind in Tabelle 1 dargestellt.<br />
Im Durchschnitt der ausgewerteten Wirtschaftsjahre<br />
standen auf den Betrieben ohne Beratung 10<br />
Zuchtsauen weniger als auf den <strong>LKV</strong>-Betrieben.<br />
Damit sind Struktureffekte auf die Ergebnisse nicht<br />
ganz auszuschließen. Weil auch die Flächenausstattung<br />
unterschiedlich war, sind die gesamtbetrieblichen<br />
Kennzahlen wie etwa der Gewinn oder<br />
die Eigenkapitalveränderung, nicht unmittelbar<br />
vergleichbar. Deshalb können nur die Ergebnisse<br />
bewertet werden, die dem Betriebszweiges Ferkelerzeugung<br />
direkt zuzuordnen sind. Was beim Vergleich<br />
der Direktkosten freien Leistung — sie ist in<br />
etwa vergleichbar mit dem Deckungsbeitrag — herausgekommen<br />
ist, zeigt Tabelle 2.<br />
14<br />
Verbundberatung lohnt sich<br />
Das Institut für Ländliche Strukturentwicklung, Betriebswirtschaft und Agarinformatik der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft hat Schweine haltende Betriebe, die die Verbundberatung des <strong>LKV</strong> in Anspruch<br />
nehmen, einmal genauer beleuchtet und ihre Betriebsergebnisse denen vergleichbarer Betrieben<br />
ohne Beratung gegenübergestellt. Grundlage für den Vergleich waren die Buchführungsdaten von Betrieben,<br />
die in den fünf aufeinanderfolgenden Wirtschaftsjahren von 2006/07 bis 2010/11 die Verbundberatung<br />
in Anspruch genommen haben. Untersucht wurden nur Betriebe, die sich allein auf die Schweinehaltung<br />
spezialisiert haben und die nur auf Ferkelerzeugung oder nur auf Schweinemast ausgerichtet waren.<br />
Tabelle 1: Kenngrößen der ausgewerteten Ferkelerzeugerbetriebe im<br />
Durchschnitt von fünf Wirtschaftsjahren (2006/07 bis 2010/2011)<br />
<strong>LKV</strong>-Betriebe<br />
mit Verbundberatung<br />
Anzahl Betriebe 93 28<br />
LN je Betrieb, ha 41,0 54,3<br />
Hektarwert, € 642 730<br />
Schweine-GV<br />
je Betrieb, GV<br />
Zuchtsauen je<br />
Betrieb, Stück<br />
verkaufte Ferkel<br />
je Sau, Stück<br />
59,6 60,1<br />
Betriebe<br />
ohne<br />
Beratung<br />
119,0 128,0<br />
21,12 20,45<br />
Erlös je Ferkel, € 52,81 47,49<br />
Erweiterter Futtermittelaufwand<br />
je<br />
Zuchtsau, €<br />
Direktkosten je Sau,<br />
€<br />
495 457<br />
757 713
Tabelle 2: Ergebnisse der ausgewerteten Ferkelerzeugerbetriebe im<br />
Durchschnitt von fünf Wirtschaftsjahren (2006/07 bis 2010/11)<br />
Direktkosten freie<br />
Leistung je Zuchtsau,<br />
€<br />
Bereinigter Gewinn,<br />
€<br />
Die Beratungsbetriebe konnten also eine Direktkos-<br />
ten freie Leistung von 101 Euro mehr erzielen als die<br />
Betriebe ohne Beratung. Dieser Vorsprung der <strong>LKV</strong>-<br />
Betriebe kommt dabei ausschließlich über die Leis-<br />
tung. Der Betrieb, der die Verbundberatung nutzt,<br />
konnte pro Zuchtsau und Jahr 0,67 Ferkel mehr<br />
verkaufen und über fünf Euro mehr für das Ferkel<br />
erzielen. Ein Grund für diesen Mehrerlös könnte ein<br />
höheres Verkaufsgewicht oder eine bessere Quali-<br />
tätseinstufung sein. Aber auch der Einfluss der Ver-<br />
marktung kann sich auswirken. Auf der Kostenseite<br />
gab es keine Unterschiede zwischen den <strong>LKV</strong>- und<br />
den Vergleichsbetrieben.<br />
Schweinemast<br />
In der Schweinemast wurden im Durchschnitt der<br />
fünf Jahre insgesamt 111 Betriebe mit Verbundbe-<br />
ratung und 72 ohne Beratung ausgewertet. Pro Be-<br />
trieb wurden mindestens 700 Mastschweine pro Jahr<br />
verkauft. Die Kenngrößen der Vergleichsbetriebe<br />
sind in Tabelle 3 dargestellt.<br />
<strong>LKV</strong>-Betriebe<br />
mit Verbundberatung<br />
448 346<br />
Betriebe<br />
ohne<br />
Beratung<br />
36.626 36.422<br />
Tabelle 3: Kenngrößen der ausgewerteten Schweinemastbetriebe im<br />
Durchschnitt von fünf Wirtschaftsjahren (2006/07 bis 2010/2011)<br />
<strong>LKV</strong>-Betriebe<br />
mit Verbundberatung<br />
Anzahl Betriebe 111 72<br />
LN je Betrieb, ha 75,9 75,1<br />
Hektarwert, € 703 780<br />
Schweine-GV<br />
je Betrieb, GV<br />
verkaufte Mastschweine<br />
je<br />
Betrieb, Stück<br />
Schweineverluste,<br />
Stück<br />
Erlös je verkauftes<br />
Mastschwein, €<br />
Erweiterter Futtermittelaufwand<br />
je<br />
verkauftes Mastschwein,<br />
€<br />
Zukaufspreis Ferkel<br />
und Läufer bis 50<br />
kg, €<br />
Direktkosten je<br />
Mastschwein, €<br />
101,7 96,4<br />
2378 2123<br />
61 73<br />
Betriebe<br />
ohne<br />
Beratung<br />
134,41 134,27<br />
48,76 50,80<br />
56,55 57,15<br />
111,87115,58 713<br />
15
Bei nahezu gleicher Flächenausstattung erzeugten<br />
die <strong>LKV</strong>-Betriebe mit Verbundberatung gut 10 Pro-<br />
zent mehr Mastschweine als die Betriebe ohne Bera-<br />
tung. Sie waren in allen Bereichen besser und haben<br />
weniger Verluste eingefahren. Dafür aber erreichten<br />
die Betriebe mit Beratung rund 20 Prozent bessere<br />
Betriebsergebnisse, wie Tabelle 4 zeigt.<br />
16<br />
Tabelle 2: Ergebnisse der ausgewerteten Schweinemastbetriebe im<br />
Durchschnitt von fünf Wirtschaftsjahren (2006/07 bis 2010/11)<br />
Direktkosten<br />
freie Leistung je<br />
verkauftes Mastschwein,<br />
€<br />
Bereinigter Gewinn,<br />
€<br />
<strong>LKV</strong>-Betriebe<br />
mit Verbundberatung<br />
Betriebe<br />
ohne<br />
Beratung<br />
24,21 20,59<br />
54.120 50.430<br />
Im Gegensatz zur Ferkelerzeugung hatten die <strong>LKV</strong>-<br />
Betriebe vor allem geringere Kosten zu verbuchen.<br />
Allein die günstigeren Futterkosen machen über<br />
die Hälfte der gesamten Kosteneinsparung aus.<br />
Hier wirkt sich vor allem die Fütterungsberatung als<br />
ein Schwerpunkt in der Verbundberatung aus. Sie<br />
macht die Schweinemast erfolgreicher.<br />
Verbundberatung lohnt sich<br />
Die Zahlen belegen, dass auf den Ferkelerzeugerbetrieben,<br />
die die Verbundberatung nutzen, mehr Ferkel<br />
besser verkauft werden konnten. In der Schweinemast<br />
verbuchten die <strong>LKV</strong>-Betriebe vor allem<br />
niedrigere Kosten, dabei führte vor allem die Fütterungsberatung<br />
zu mehr Erfolg.<br />
Josef Weiß<br />
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Institut für Ländliche Strukturentwicklung, Betriebswirtschaft und Agarinformatik<br />
Zwei Urgesteine verabschieden sich<br />
aus dem Ehrenamt<br />
Eine Ära geht zu Ende - mit Sepp Ranner und Josef<br />
Heißenhuber verabschieden sich zwei Urgesteine<br />
aus dem aktiven Ehrenamt für das <strong>LKV</strong>.<br />
Sie waren zwei Zugpferde, erklärte Josef Bauer, der<br />
Vorsitzende des <strong>LKV</strong>-<strong>Bayern</strong>. Von Anfang an waren<br />
die beiden beim Aufbau der bäuerlichen Selbsthilfeeinrichtung<br />
aktiv. Sepp Ranner, der Milchbauer,<br />
setzte sich mit großer Leidenschaft in Ehrenamt<br />
und Politik ein, um für die Landwirtschaft etwas<br />
auf den Weg zu bringen. Josef Heißenhuber, der<br />
Schweinebauer mit Leib und Seele hat neben seinen<br />
zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen immer auch<br />
den landwirtschaftlichen Unternehmer vorgelebt.<br />
Ihr Einsatz, ihr Fachwissen, ihre Gradlinigkeit und<br />
ihre visionären Ideen, haben die Arbeit des <strong>LKV</strong> über<br />
Jahre geprägt. Die zahlreichen Festredner bescheinigten<br />
den beiden „Sepps“ große Leidenschaft, Beharrlichkeit<br />
und Zielstrebigkeit in Ihrer Arbeit für die
Bauern und deren Organisationen, damit die Tier-<br />
halter in <strong>Bayern</strong> ihre strukturellen Nachteile ausglei-<br />
chen und wettbewerbsfähig bleiben können.<br />
Für diese Verdienste wurde Josef Ranner im Rahmen<br />
der Festveranstaltung zum Ehrenvorsitzenden er-<br />
nannt.<br />
Kein geringerer als Staatsminister Helmut Brunner<br />
ist gekommen, um dem ehemaligen <strong>LKV</strong>-Vorsitzen-<br />
den Sepp Ranner und seinem Vize Josef Heißenhu-<br />
ber für Ihr Engagement zu danken. Mit dabei war<br />
auch viel Prominenz: Albert Füracker, der Vorsitzen-<br />
de des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen<br />
Landtag und die Abgeordnete Annemarie Biechl, für<br />
beide war Josef Ranner ein wichtiger Wegbegleiter.<br />
Die Ehre erwiesen den beiden Geehrten auch Bau-<br />
ernpräsident Walter Heidl,<br />
der Präsident der Landes-<br />
anstalt für Landwirtschaft,<br />
Jakob Opperer, der Vor-<br />
sitzende vom Deutschen<br />
Verband für Leistungs-und<br />
Qualitätsprüfungen (DLQ)<br />
und von der Arbeitsge-<br />
meinschaft der Deutschen<br />
Rinderzüchter, Anton<br />
Fortwengel, Vertreter der <strong>LKV</strong>s aus Sachsen, Baden-<br />
Würtemberg, Schleswig Holstein und Sachsen-An-<br />
halt und vieler Partner-Verbände aus ganz <strong>Bayern</strong>.<br />
Ein ganz herzliches Dankeschön ging natürlich auch<br />
an die Frauen der beiden. Denn die mussten zuhau-<br />
se am Hof alles managen, während Ihre Männer im<br />
Dienste der Landwirtschaft unterwegs waren.<br />
Staatsminister Helmut Brunner würdigte die Arbeit<br />
der beiden ehemaligen Vorsitzenden und ihre Be-<br />
deutung für das <strong>LKV</strong> in seiner Laudatio. Sie hätten<br />
den Grundstein gelegt, auf dem man jetzt aufbauen<br />
und gestalten könne. „Das <strong>LKV</strong> ist in guten Gewäs-<br />
sern“, sagte Brunner, „die Zeiten sprechen für die<br />
Selbsthifeeinrichtung“. Aber die Zusammenarbeit<br />
mit dem Staat könne und müsse noch intensiver<br />
werden, etwa beim Thema Beratung.<br />
Minister Brunner wollte die Verbundberatung noch<br />
erfolgreicher sehen, denn das <strong>LKV</strong> müsse die Bera-<br />
tungsaufgaben übernehmen, die vom Staat nicht<br />
mehr zu leisten seien. Staat und Selbsthilfeeinrich-<br />
tung dürften dabei aber nicht konkurrieren, sondern<br />
müssten sich ergänzen, betont Brunner, zum Bei-<br />
spiel beim Aufbau von Beratungskompetenz-Zent-<br />
ren.<br />
Doch es ging nicht nur um Politik am Festabend. Die<br />
„Zuhäusl Aufgeiger“ unter der Leitung von Johann<br />
Neumeier sorgten für den musikalischen Abend und<br />
so manches lustige Gstanzl.<br />
17
Der Geschäftsbericht<br />
Immer mehr und immer kompliziertere Technik auf<br />
dem Betrieb, der Einsatz von Fremdarbeitskräften<br />
und die Akzeptanz der Tierhaltung in unserer Gesell-<br />
schaft sind die großen Herausforderungen, die auf<br />
die Landwirte zukommen, betonte <strong>LKV</strong>-Geschäfts-<br />
führer Uwe Gottwald auf der Mitgliederversamm-<br />
lung am 28. Juni in Weichering.<br />
Das <strong>LKV</strong> ist gut aufgestellt<br />
Das <strong>LKV</strong>, das größte Dienstleistungsunternehmen<br />
für Tierhalter in <strong>Bayern</strong>, ist gut aufgestellt, die land-<br />
wirtschaftlichen Unternehmer dabei zu unterstüt-<br />
zen. Das bestätigte wieder einmal der Geschäfts-<br />
bericht. Das wirtschaftliche Ziel des <strong>LKV</strong> sei die<br />
Bildung von Rücklagen für vier Monate, so Gottwald.<br />
18<br />
<strong>LKV</strong>-Mitgliederversammlung<br />
Die einzelnen Teilbereiche müssten kostendeckend<br />
wirtschaften, es dürfe keine Quersubventionierung<br />
geben. Ohne staatliche Zuschüsse, auch das machte<br />
der Geschäftsführer klar, ist die Kostendeckung nicht<br />
möglich. Einen immer größeren Bereich mache die<br />
Beratung aus. Neben den Klassikern der Fütterungs-<br />
und Melkberatung soll nun die Anpaarungsberatung<br />
und die Haltungsberatung ausgebaut werden.<br />
Die aktuellen Daten aus der MLP<br />
Dann wurden die aktuellen Daten aus der Milch-<br />
leistungsprüfung (MLP) vorgestellt. Derzeit lassen<br />
24500 Betriebe ihre Milchleistung messen, das sind<br />
67,2 Prozent aller Milchlieferanten und betrifft 79<br />
Prozent aller Kühe in <strong>Bayern</strong>. Der Strukturwandel<br />
der MLP-Betriebe verstärkt sich, die Bestandsgrö<br />
ßen wachsen. In <strong>Bayern</strong> steigt auch die Zahl der Ro
<strong>LKV</strong>-Vorsitzender Josef Bauer<br />
boterbetriebe. 40 Prozent aller neugebauten Milch-<br />
viehställe arbeiten mit dem Roboter. Nun gilt es,<br />
gerade diese Landwirte weiter für die Milchleis-<br />
tungsprüfung zu erhalten und sie vom Nutzen der<br />
MLP-Daten für ihren Betrieb und den betrieblichen<br />
Erfolg zu überzeugen.<br />
Die Auslastung des <strong>LKV</strong>-online-Portals (RDV-4-M)<br />
nimmt zu. In Mittelfranken sind mit 7673 die meisten<br />
Nutzer.<br />
Die Arbeit der LOP‘s<br />
Ein Thema anderes Thema des Geschäftsberich-<br />
tes war die Arbeit der Leistungsoberprüfer (LOP).<br />
Qualitätsziel sind sechs Besuche pro Jahr auf dem<br />
zu betreuenden Betrieb. Der LOP sollte aber nicht<br />
nur einfach mal schnell vorbeischauen, sondern sich<br />
anmelden zum Betriebsbesuch und Stallrundgänge<br />
durchführen, um wirklich Schwachstellen zu erken-<br />
nen.<br />
Die aktuellen Daten aus der FLP<br />
Die Daten aus dem Fleischerzeugungssektor zeigen,<br />
dass die Zahl der Mastschweine in den Mitgliedsbe-<br />
trieben in den letzten drei Jahren leicht zugenom-<br />
men hat. Die Zahl der Ferkelerzeuger aber gesunken<br />
ist, allein im letzten halben Jahr nahm die Zahl der<br />
Zuchtsauen um 3500 ab. Die Zahl der Mastrinder<br />
blieb weitgehend stabil. Die große Herausforderung<br />
in der Ferkelerzeugung wird die Umstellung auf<br />
Gruppenhaltung sein, viele kleinere Betriebe, so ist<br />
zu erwarten, werden aussteigen und aufhören. Die<br />
Umstellung auf ein geschlossenes System hat statt-<br />
gefunden. Der begrenzende Faktor dafür ist die Flä-<br />
che.<br />
Die Ziele fürs kommende Jahr<br />
Uwe Gottwald hat dann noch die Ziele für das kom-<br />
mende Jahr abgesteckt. Die attraktiven Beratungs-<br />
angebote sollen weiter ausgebaut werden. Es wird<br />
wieder einen attraktiven Jahresbericht geben, die<br />
Beratungsabteilung wird aufgebaut und außerdem<br />
ist an eine Beteiligung am Projekt Mehrfachantrag<br />
gedacht.<br />
Der Festvortrag<br />
Den Festvortrag auf der Mitgliederversammlung<br />
hielt Anton Fortwengel, der Vorsitzende des Deut-<br />
schen Verbandes für Leistungs- und Qualitätsprü-<br />
fungen (DLQ) und der Arbeitsgemeinschaft Deut-<br />
scher Rinderzüchter (ADR), selbst Milchkuhhalter<br />
und Hähnchenmäster<br />
aus Südoldenburg. Er<br />
betonte, dass jeder<br />
Landwirt selbst mit<br />
verantwortlich ist, für<br />
das Bild der Landwirt-<br />
schaft in der Gesell-<br />
schaft und plädierte für<br />
mehr Kommunikation.<br />
Die Unternehmer drau-<br />
ßen auf den Betrieben<br />
müssten mithelfen, das<br />
Klischee vom „bösen“<br />
Tierhalter zu verän-<br />
dern. Der Landwirt selbst muss auf seine Mitbürger<br />
zugehen, etwa wenn er einen neuen Stall baut oder<br />
plant.<br />
Der Landwirt, so Fortwengel, muss sich Fürsprecher<br />
in der Gesellschaft suchen. Pädagogen und Erzie-<br />
hen, die Medien und nicht zuletzt die Politik.<br />
19