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MS-Schwester Ina Selka ist in der Klinik für Neurologie ein wichtiges ...

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KLINIKUM LÜDENSCHEID<br />

<strong>MS</strong>-<strong>Schwester</strong> <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> führt hier e<strong>in</strong>e Behandlung durch. Durch ihre kont<strong>in</strong>uierliche Begleitung und<br />

Beratung stellt sie <strong>für</strong> viele Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>MS</strong>-Ambulanz e<strong>in</strong>e Vertrauensperson dar.<br />

Die Multiple Sklerose (<strong>MS</strong>) <strong>ist</strong> die häufigste<br />

chronisch entzündliche und degenerative<br />

Erkrankung des zentralen Nervensystems<br />

im jungen Erwachsenenalter. In Deutschland<br />

gibt es etwa 120.000 Patienten mit<br />

8<br />

querbeet-Serie<br />

Pflege im Focus<br />

<strong>MS</strong>-<strong>Schwester</strong><br />

<strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik<br />

<strong>für</strong> <strong>Neurologie</strong><br />

e<strong>in</strong> <strong>wichtiges</strong><br />

B<strong>in</strong>deglied<br />

zwischen Arzt<br />

und Patient<br />

Multipler Sklerose. Nach <strong>der</strong> Diagnosestellung<br />

stehen Patienten oft vor e<strong>in</strong>er schier<br />

endlosen Flut offener Fragen. Ganz wichtig<br />

<strong>ist</strong> es daher, auf all diese Fragen und auch<br />

Ängste e<strong>in</strong>zugehen und die Patienten <strong>in</strong><br />

je<strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Erkrankung kompetent zu<br />

unterstützen. Nach amerikanischem und<br />

englischem Vorbild gibt es mittlerweile<br />

auch <strong>in</strong> Deutschland das Berufsbild <strong>der</strong><br />

„<strong>MS</strong>-<strong>Schwester</strong>“, allerd<strong>in</strong>gs noch viel zu<br />

selten. In <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>für</strong> <strong>Neurologie</strong>, die unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Kl<strong>in</strong>ikdirektor Dr. Schimrigk<br />

seit 2008 als Zentrum <strong>für</strong> die Behandlung<br />

<strong>der</strong> Multiplen Sklerose zertifiziert <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> <strong>Ina</strong><br />

<strong>Selka</strong> als <strong>MS</strong>-<strong>Schwester</strong> tätig.<br />

Die Fachkrankenschwester Intensivpflege<br />

und Anästhesie mit <strong>der</strong> D<strong>MS</strong>G- (Deutsche<br />

Multiple Sklerose Gesellschaft)<br />

zertifizierten Zusatzqualifikation zur <strong>MS</strong>-<br />

<strong>Schwester</strong>/ <strong>MS</strong>-Therapiemanagement <strong>ist</strong><br />

B<strong>in</strong>deglied und Sprachrohr zwischen Arzt<br />

und <strong>MS</strong>-Patient. Ihre Aufgaben: Mögliche<br />

symptomatische Therapien besprechen,<br />

neue Therapieverfahren erläutern und längerfr<strong>ist</strong>ige<br />

Therapiekonzepte geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Patienten erarbeiten. Die Koord<strong>in</strong>ation<br />

und Dokumentation von kl<strong>in</strong>ischen<br />

Studien und Forschungsprojekten im ambulanten<br />

und stationären Bereich obliegt<br />

ihrer Verantwortung. Ebenfalls betreut<br />

sie e<strong>in</strong>e Telefonhotl<strong>in</strong>e <strong>für</strong> Betroffene und<br />

<strong>der</strong>en Angehörige.<br />

Auch Spritzenschulungen und Beratungen<br />

im häuslichen Umfeld <strong>der</strong> Patienten s<strong>in</strong>d<br />

wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. In <strong>der</strong><br />

<strong>MS</strong>-Ambulanz führt <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> – immer <strong>in</strong><br />

Absprache und engem Kontakt zu den behandelnden<br />

Ärzten - klärende Gespräche<br />

mit den Patienten im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Diagnose, medikamentöse Therapien o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en geplanten stationären Aufenthalt.<br />

Vielfältige auf den jeweiligen Patienten<br />

zugeschnittene therapeutische Behandlungen<br />

führt sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>MS</strong>-Ambulanz<br />

durch - beispielsweise die Infusionstherapie<br />

mit Tysabri, welches als monoklonaler<br />

Antikörper gezielt <strong>in</strong> den krankhaften Prozess<br />

<strong>der</strong> <strong>MS</strong> e<strong>in</strong>greift und das Fortschreiten<br />

<strong>der</strong> Krankheit aufhält.<br />

Dem e<strong>in</strong>zelnen Patienten, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

schwierigen Krankheitsspirale <strong>MS</strong> bef<strong>in</strong>det,<br />

steht <strong>Schwester</strong> <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> <strong>in</strong> allen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

wie sozialen Fragen als wichtiger<br />

Teil e<strong>in</strong>es multidiszipl<strong>in</strong>ären Teams <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik<br />

zur Seite. „Da die Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ambulanz<br />

regelmäßig zur Behandlung kommen, lerne<br />

ich sie auch me<strong>ist</strong> gut kennen und da baut<br />

sich dann auch e<strong>in</strong>e Beziehung auf“, so <strong>Ina</strong><br />

<strong>Selka</strong>. Dann geht es nicht nur um Fragen<br />

rund um die Erkrankung, son<strong>der</strong>n auch um<br />

berufliche o<strong>der</strong> familiäre Probleme o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e aktive Zukunftsgestaltung trotz <strong>MS</strong>.<br />

Im jahrelangen Therapieverlauf begleitet,<br />

<strong>in</strong>formiert und berät <strong>Schwester</strong> <strong>Ina</strong> kont<strong>in</strong>uierlich<br />

die Patienten - oft auch als<br />

Vertrauensperson bei sehr persönlichen<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong>timen Fragen.<br />

Unentbehrliche Ergänzung<br />

zur ärztlichen Arbeit<br />

Denn nicht nur körperliche Beschwerden,<br />

son<strong>der</strong>n auch das seelische Bef<strong>in</strong>den spielen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle <strong>in</strong> Bezug auf die Lebensqualität<br />

des Patienten. So kommen auch<br />

das e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Mal sensible Themen<br />

- so beispielsweise Sexualität o<strong>der</strong> Familienplanung<br />

- leichter über die Lippen. „Das<br />

<strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e absolut s<strong>in</strong>nvolle und mittlerweile<br />

unentbehrliche Ergänzung zur ärztlichen<br />

Arbeit“, erklärt Dr. Sebastian Schimrigk,<br />

Direktor <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>für</strong> <strong>Neurologie</strong>, <strong>der</strong> froh<br />

<strong>ist</strong>, <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Team zu wissen und<br />

gern mit ihr zusammenarbeitet.<br />

<strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> geht im persönlichen Gespräch<br />

<strong>in</strong>dividuell auf die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong>: „Manche<br />

brauchen mehr Zuwendung und Beratung,<br />

an<strong>der</strong>e kommen besser mit den krankheitsbed<strong>in</strong>gten<br />

Lebensumständen zurecht,<br />

aber Probleme und Krisen kommen nahezu<br />

auf jeden Betroffenen zu. Und die gilt es,<br />

zu überw<strong>in</strong>den“, berichtet <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> von<br />

ihrer Arbeit. Dabei <strong>ist</strong> es auch wichtig,


falsche Erwartungen des Betroffenen an<br />

den weiteren Krankheitsverlauf o<strong>der</strong> an die<br />

<strong>MS</strong>-Therapie zu klären. Denn schließlich<br />

kann ke<strong>in</strong>e Therapie die <strong>MS</strong> heilen und<br />

Schubfreiheit bedeutet nicht, dass die<br />

Krankheitsprozesse nicht fortschreiten. An<strong>der</strong>erseits<br />

gibt es auch häufig sehr gutartige<br />

Verläufe - hier kann man auch Ängste durch<br />

e<strong>in</strong>e gute Aufklärung nehmen.<br />

Genug Gründe <strong>für</strong> die Kl<strong>in</strong>ik, sich da<strong>für</strong> stark<br />

zu machen, die Kompetenz von <strong>Schwester</strong><br />

<strong>Ina</strong> auch <strong>in</strong> die Praxen <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

neurologischen Ärzte o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Kl<strong>in</strong>iken zu tragen. „Bedarf an geschultem<br />

Personal, die <strong>MS</strong>-Patienten während ihrer<br />

Therapie langfr<strong>ist</strong>ig begleiten und unterstützen,<br />

<strong>ist</strong> ohne Zweifel vorhanden“, so <strong>Ina</strong><br />

<strong>Selka</strong>. Und deshalb führt sie regelmäßig geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Dr. Schimrigk Sem<strong>in</strong>are durch,<br />

an denen Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen) aus Arztpraxen<br />

o<strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken aus <strong>der</strong> Region teilnehmen.<br />

„Diese Fortbildungen stärken erheblich die<br />

Kompetenz <strong>der</strong> Mitarbeiter. Und letztlich<br />

erfahren die Patienten nicht nur e<strong>in</strong>e viel<br />

bessere Unterstützung, son<strong>der</strong>n die Ärzte<br />

werden <strong>in</strong> ihrer täglichen Arbeit auch entlastet“,<br />

so Dr. Schimrigk.<br />

Ebenfalls zur Unterstützung und Information<br />

des ärztlichen Hilfspersonals wurde<br />

von <strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong> und Dr. Schimrigk e<strong>in</strong> Buch<br />

geschrieben, das „Tysabri Handbuch“,<br />

welches bundesweit <strong>in</strong> neurologischen<br />

Praxen und Kl<strong>in</strong>iken verwendet wird.<br />

Dieses Buch vermittelt Basiswissen über<br />

die Erkrankung <strong>MS</strong>, den spezifischen<br />

Wirkmechanismus und Beson<strong>der</strong>heiten des<br />

Medikamentes „Tysabri“. Es bietet etliche<br />

Informationen und Tipps <strong>für</strong> den Umgang<br />

mit dem Medikament <strong>in</strong> <strong>der</strong> täglichen<br />

Arbeit. E<strong>in</strong> Buch, das dem anwendenden<br />

Personal mehr Sicherheit und Kompetenz<br />

im Umgang mit Tysabri vermittelt, erklärt<br />

<strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Spezialambulanz <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik <strong>für</strong><br />

<strong>Neurologie</strong> werden pflichtversicherte Patienten<br />

auf Überweisung durch den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Neurologen, privatversicherte<br />

Patienten direkt behandelt.<br />

Weitere Infos<br />

<strong>Ina</strong> <strong>Selka</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ik <strong>für</strong> <strong>Neurologie</strong><br />

<strong>MS</strong>-Ambulanz, Schulungen<br />

Telefon: 02351/46-66273<br />

Mail: <strong>in</strong>a.selka@kl<strong>in</strong>ikum-luedenscheid.de<br />

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