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Berlin - Bericht mit Fotos - Erste Grosse Mülheimer Karnevals ...

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„<strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>, wir fahren nach <strong>Berlin</strong> ...“<br />

... so klang es Ende Januar tagelang durch Mülheim an der Ruhr.<br />

Doch es stand gar kein Pokalfinale im Fußball an. Wer also sang so begeistert?<br />

Ja, es waren auch echte Fußballfans dabei. Jedoch in erster Linie waren es junge Jecken, die sich so lautstark<br />

in Straßen und Sälen der Stadt auf eine Reise in die Hauptstadt freuten.<br />

Aber nun mal eines nach dem anderen.<br />

Mitte Januar erhält das Kinderprinzenpaar der Stadt Mülheim an der Ruhr für die Session 2012/2013,<br />

Prinz Leon I. und Prinzessin Julia Maria I.<br />

<strong>mit</strong> der Pagin Michelle, dem Minister Luca sowie der Adjutantin Sabrina Uding,<br />

das zum 75. Kronjuwelen-Jubiläum der 1. <strong>Grosse</strong>n <strong>Mülheimer</strong> <strong>Karnevals</strong>-Gesellschaft 1937 e.V. (<strong>mit</strong> Ausnahme<br />

der Adjutantin Sabrina von der KG Düse 2001 e.V.) aus der Jubiläumsgesellschaft kommt, vom<br />

stellvertretenden Bundesjugendleiter der BDK-Jugend im Bund Deutscher Karneval e.V., Lothar Schwarze<br />

(auch: 1. Vorsitzender der <strong>Karnevals</strong>jugend im Bund Ruhr-Karneval e.V.), die Nachricht, dass es zu den<br />

wenigen Auserwählten gehört, die beim zweiten Empfang des Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend am 31.01.2013 in <strong>Berlin</strong> zu den eingeladen sind.<br />

Das ist eine riesengroße Überraschung und ebenso groß ist natürlich die Freude darüber und darauf.<br />

Nun gilt es schnell Pläne zu schmieden, denn es sind ja nur noch zwei Wochen bis zu diesem tollen Ereignis.<br />

Noch keiner von den fünf Narren war jemals in <strong>Berlin</strong> und nur mal eben morgens <strong>mit</strong> dem Kleinbus hin und<br />

abends direkt wieder zurück, das ist zu stressig und zu schade.<br />

Also wird beschlossen, am Donnerstagmorgen <strong>mit</strong> dem Zug nach <strong>Berlin</strong> zu reisen, dort zu übernachten und erst<br />

am Freitagnach<strong>mit</strong>tag wieder nach Hause zu fahren. Außerdem wird die Reisegruppe des Kinderprinzenpaares<br />

<strong>mit</strong> Hofstaat sowie Lothar Schwarze um den Sohn der Adjutantin, Jason, den 1. Präsidenten der 1. <strong>Grosse</strong>n<br />

MüKaGe, Detlef M. Klapper, und einen weiteren Begleiter, nämlich Hakan, aufgestockt, so dass nun neun<br />

Personen am Start sind.<br />

Nachdem die Zugreise, Zimmer im Cityhostel und ein Kleinbus gebucht sind, kann eigentlich nichts mehr schief<br />

gehen.<br />

Erfreulicherweise schneit dann auch noch eine Einladung in den Deutschen Bundestag ins Haus.<br />

Am Donnerstag, den 31. Januar 2013, trifft sich die quirlige Gruppe morgens um 07:45 Uhr, am Hauptbahnhof<br />

in Duisburg <strong>mit</strong> reichlich Sack und Pack, denn es sind ja u.a. die Ornate <strong>mit</strong> Insignien <strong>mit</strong>zunehmen. Noch ein<br />

wenig das Proviant beim Bäcker auffüllen, ein paar <strong>Fotos</strong>, Küsschen für Mama und Papa und dann geht es<br />

pünktlich um 08:10 Uhr <strong>mit</strong> dem ICE in Richtung <strong>Berlin</strong> Hauptbahnhof. Beim plaudern, spielen und Reden<br />

schreiben vergehen die vier Stunden im Zug wie im Flug.<br />

Michelle, Julia, Detlef, Leon, Luca, Lothar, Jason, Sabrina & Hakan ICE 845 Nach <strong>Berlin</strong>


Schon bei der Fahrt des ICE durch <strong>Berlin</strong> staunen die<br />

Reisenden nicht schlecht und bekommen die Münder<br />

kaum noch zu. Überall gibt es etwas zu sehen und die<br />

Stadt ist beim Blick aus dem Zugfenster schon genauso<br />

riesig wie beeindruckend.<br />

Am Hauptbahnhof wartet bereits ein Pkw, der den Fahrer<br />

Detlef zur Autovermietung bringt, der knapp eine Stunde<br />

nach der Ankunft <strong>mit</strong> einem tollen weißen Kleinbus für<br />

neun Personen und großem Kofferraum die Gruppe<br />

einsammelt. Schnell ist das Gepäck eingeladen und es<br />

geht vorbei am Bundeskanzleramt, der Schweizer<br />

Botschaft, dem Bundestag <strong>mit</strong> seinen vielen<br />

Nebengebäuden, dem Bundespresseamt, dem ARD<br />

Hauptstadtstudio, dem Brandenburger Tor <strong>mit</strong><br />

Französischer, Britischer und Amerikanischer Botschaft,<br />

über die Straße „Unter den Linden“ <strong>mit</strong> Blick auf den TV-<br />

Turm am Alexanderplatz, vorbei an der Russischen<br />

Botschaft, dem ZDF Hauptstadtstudio, dem<br />

Bundesfamilienministerium bis zum Cityhostel in der<br />

Glinkastraße. Alle sind begeistert, auf der kurzen Fahrt<br />

zur Unterkunft bei der quasi Mini-Stadtrundfahrt schon so<br />

viele bekannte Dinge gesehen zu haben.<br />

Nun drängt aber auch schon etwas die Zeit, denn die Zimmer müssen bezogen, die Ornate und Uniformen<br />

angezogen sowie die Haare frisiert werden. Denn bereits um 14:30 Uhr werden die Närrinnen und Narren im<br />

Bundesjugendministerium erwartet, wo um 15:00 Uhr der Empfang <strong>mit</strong> der Ministerin beginnt. Wir können das<br />

Ministerium von unserem Hostel aus sehen und es ist nur ein kurzer Fußmarsch bei trockenem, aber doch sehr<br />

kaltem Wetter.<br />

Als letzte Gäste huschen die sieben geladenen Närrinnen und Narren aus Mülheim ins Ministerium und geben<br />

noch schnell ihre CD ab, da<strong>mit</strong> das Kinderprinzenpaar das beliebte „La Ola“ Lied aufführen kann.<br />

Die Jugendband "Crazy Maries" vom Anger Karneval Club Erfordia e.V. aus Erfurt stimmt in kleinem und sehr<br />

exklusivem Rahmen - neben den Vertretern der Jugend im Bund Deutscher Karneval sind nur das<br />

Kinderprinzenpaar aus Wiesbaden, der Kinderprinz aus Datteln, die Band, ein, ein, einige Mitarbeiter(innen) des<br />

Ministeriums und das Kinderprinzenpaar der Stadt Mülheim an der Ruhr anwesend - die Anwesenden<br />

musikalisch ein und bringt etwas Stimmung in den Saal.<br />

Mit ein paar Minuten Verspätung trifft auch Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder begleitet vom<br />

Kinderprinzenpaar, ihre Lieblichkeit Prinzessin Antonia I. und seine Tollität Prinz Yannik I., aus Wiesbaden, der<br />

Heimatstadt der Ministerin, ein und es folgt die Begrüßung durch und die Vorsitzende der BDK-Jugend, Petra<br />

Müller, und Ministerin Schröder.<br />

Zum Glück gab es kurz vor Beginn des Empfangs für das<br />

<strong>Mülheimer</strong> Kinderprinzenpaar noch eine kurze Vorwarnung, so<br />

dass sich Leon I. und Julia Maria I. beim von ihnen völlig<br />

improvisierten Eröffnungswalzer der beiden anwesenden<br />

Kinderprinzenpaare - und nebenbei dem ersten gemeinsamen<br />

klassischen Tanz ihres Lebens - nicht blamieren, sondern im<br />

Wiegeschritt strahlend durch den Saal schweben. Sie können <strong>mit</strong><br />

dem geübten Kinderprinzenpaar aus Wiesbaden problemlos<br />

hervorragend <strong>mit</strong>halten und geben ein tolles tanzendes<br />

Kinderprinzenpaar ab.


Nach einer kurzen und fröhlichen Ansprache des<br />

am Down-Syndrom erkrankten Kinderprinzen aus<br />

Datteln, Niklas I. aus der <strong>Karnevals</strong>gesellschaft<br />

Rot-Weiß Datteln, <strong>mit</strong> dreifach schallendem<br />

„Helau!“ dürfen die <strong>Mülheimer</strong> Kinder auf die<br />

Bühne. Vor lauter Aufregung, wegen der laufenden<br />

Fernsehkamera und den vielen Pressefotografen,<br />

wird der Anfang der Rede von Prinz Leon I. etwas<br />

holprig, jedoch <strong>mit</strong> dem „La Ola“ Lied und Tanz<br />

reißt das Team nicht nur Ministerin Schröder,<br />

sondern auch die anwesenden Jecken und<br />

Beamten singend, tanzend sowie klatschend <strong>mit</strong><br />

und der Auftritt wird ohne Zweifel einer der<br />

Höhepunkte des Nach<strong>mit</strong>tags. Da ist der kleine<br />

Versprecher schnell vergessen.<br />

Ja, <strong>mit</strong> ihrem Motto „Wir mölmschen Kinder sind am Ball, <strong>mit</strong> Schwung und Humor im Karneval“ ist das<br />

Kinderprinzenpaar <strong>mit</strong> Hofstaat in <strong>Berlin</strong> toll angekommen und ein echtes Aushängeschild für Mülheim an der<br />

Ruhr. Dafür gibt es zum Schluss natürlich einen anhaltenden tosenden Applaus.<br />

Es folgen die Büttenrede des rheinland-pfälzischen Nachwuchsredners Moritz Sauer vom Unterhaltungs- und<br />

Karnevalverein "Fidelia" Lohnsfeld e.V. als Messdiener, ein grandioser Tanz des Jugendmariechens Pauline<br />

Gottwald von der KG Rote Funken Harsewinkel e.V. und noch einige stimmungsvolle musikalische Einlagen der<br />

zwei Mädels und vier Jungs von den "Crazy Maries".<br />

Natürlich gibt es zum Abschied von allen Beteiligten jeweils einen Orden für Ministerin Schröder in reichlich<br />

Blitzlichtgewitter sowie ein Abschiedsfoto <strong>mit</strong> allen Gästen. Kristina Schröder genießt <strong>mit</strong>tlerweile die<br />

Veranstaltung, singt und schunkelt in dem bunten Reihen bis zu allerletzten Minute, bevor sie dann nach etwa<br />

einer Stunde <strong>mit</strong> den Karnevalisten zum nächsten Termin eilen muss.<br />

Die meisten der Gäste haben nun noch eine lange Rückreise vor sich, doch neben den <strong>Mülheimer</strong>n lassen auch<br />

noch einige Ministeriums<strong>mit</strong>arbeiter(innen) und andere Jecken die kurze, aber sehr herzliche, enge und<br />

beeindruckende Begegnung <strong>mit</strong> Bundesministerin Schröder bei reichlich „<strong>Berlin</strong>er Ballen“ (was auch sonst in<br />

dieser Stadt, wo sie übrigens „<strong>Berlin</strong>er Pfannkuchen“ heißen) und Getränken ausklingen, bevor sie sich<br />

zurückziehen, um das Abendprogramm zu starten.


Nach einer kurzen Umkleidepause im Hostel, wo auch die Nichtkarnevalisten Hakan und Jason wieder<br />

dazustoßen, heisst es dann <strong>Berlin</strong> zu entdecken.<br />

So zieht es die neun <strong>Mülheimer</strong> <strong>Berlin</strong>reisenden <strong>mit</strong> dem gemieteten Kleinbus zum Alexanderplatz, <strong>mit</strong> der<br />

Urania-Weltzeituhr, dem TV-Turm, dem Roten Rathaus, der evangelischen St. Marienkirche und dem Bahnhof.<br />

Hier erwachen viele Erinnerungen an Bilder aus dem Fernsehen, nicht nur aus der Serie „<strong>Berlin</strong> - Tag & Nacht“,<br />

die heiß auf die Suche nach Drehorten machen.<br />

Aber, zunächst müssen wir mal was essen, denn das Reiseproviant und die <strong>Berlin</strong>er im Ministerium haben nicht<br />

alle sättigen können und halten auch längst nicht mehr vor. Sich am Alexanderplatz spontan auf eine<br />

Geschmacksrichtung zu einigen und dazu ein Restaurant <strong>mit</strong> entsprechenden Plätzen zu finden ist gar nicht so<br />

einfach. Beim großen „M“ gab es in den letzten Wochen schon genug Stärkungen, so dass die vier<br />

Erwachsenen dies schnell ausschließen. Pizza und Döner kommt bei allen an, doch gibt es dazu weit und breit<br />

nur Stehrestaurants. Es ist schon längst dunkel und wir laufen fast 1/2 Stunde suchend auf und ab. Die Mägen<br />

hängen immer tiefer, die Laune wird mieser und schließlich fahren wir kurzerhand <strong>mit</strong> dem Aufzug in die fünfte<br />

Etage eines riesengroßen Kaufhauses am Alexanderplatz (nebenbei: <strong>mit</strong> 35.000 qm das größte Warenhaus der<br />

Kette, wobei jede der fünf Etagen so groß wie ein Fußballfeld ist, verbunden über Rolltreppen, die <strong>mit</strong> 24 Metern<br />

zu den längsten, freitragenden Warenhaus-Rolltreppen der Welt gehören), um uns nach Belieben bei DINEA zu<br />

stärken. Nach etwa einer halben Stunde sind alle wieder fit und unternehmungsfreudig.<br />

Der TV-Turm am „Alex“ <strong>mit</strong> seinen<br />

368 m Gesamthöhe lockt in 203 m<br />

Höhe auf der Panoramaetage <strong>mit</strong><br />

einzigartigen Eindrücken und<br />

einem Blick über das gesamte<br />

nächtliche <strong>Berlin</strong> <strong>mit</strong> seinen vielen<br />

Sehenswürdigkeiten. Nicht allen ist<br />

bei dem Gedanken an die Höhe<br />

und den Blick nach unten wohl.<br />

Doch „Team ist Team“ und alle 9<br />

steigen tapfer in den Fahrstuhl, der<br />

die über 200 m Höhenunterschied<br />

in nur 40 Sekunden schafft.<br />

Fahrrad-Rikscha auf dem „Alex“ Blick von der Aussichtsplattform in der Kugel des TV-Turms über die Stadt<br />

Oben stockt Klein und Groß der Atem bei dieser tollen Aussicht über das Lichtermeer der Stadt. Keiner denkt<br />

mehr an seine Höhenangst. Wir können viele bekannt Punkte, wie z.B. das Brandenburger Tor, die<br />

Siegessäule, das Reichstagsgebäude, das Olympiastadion, das ICC und Messegelände <strong>mit</strong> dem Funkturm<br />

erkennen oder erahnen, wobei auch die vorhandenen Ferngläser helfen.<br />

Es ist einfach irre toll. Jetzt will natürlich niemand mehr aus der Gruppe schnell ins Bett, auch wenn es für die<br />

Jüngeren schon längst Schlafenszeit ist, denn alle haben Lust auf „mehr“ bekommen.<br />

Also einsteigen und eine weitere Station ansteuern. Aber vorher wird auf dem Weg zum Bus noch in<br />

mindestens 1000 Souvenirläden ein Blick geworfen und nach Erinnerungsstücken gesucht. Und es werden bis<br />

zur Abreise noch abertausende Stopps in Souvenirläden folgen ...<br />

Über die alte Prachtstraße „Unter den Linden“ fahren wir die kurze Strecke vorbei an der Marienkirche, dem<br />

Roten Rathaus, dem evangelischen <strong>Berlin</strong>er Dom (der größten Kirche <strong>Berlin</strong>s, in die sich Sabrina auf den ersten<br />

Blick verliebt und in der sie als Katholikin unbedingt einmal heiraten will ...) gegenüber vom Schlossplatz, dem<br />

Zeughaus auf der Museumsinsel, der Neuen Wache (der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik<br />

Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft), der Humboldt-Universität, der Staatsoper, dem<br />

Reiterstandbild Friedrichs des Großen, dem Alten Palais, der Staatsbibliothek, dem Guggenheim Museum, dem<br />

ZDF Hauptstadtstudio, der Botschaft der Russischen Föderation, der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung,<br />

Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett, dem Lutherhaus, der Ungarischen Botschaft zum Brandenburger<br />

Tor.<br />

Alle sind beeindruckt von dieser kolossalen Kulisse am<br />

Pariser Platz <strong>mit</strong> dem berühmten Luxushotel Adlon, der<br />

Französischen Botschaft und der US-Amerikanischen<br />

Botschaft. Und dann kommt der absolut bewegende Moment,<br />

einmal durch das weltberühmte und legendäre Brandenburger<br />

Tor, dem <strong>Berlin</strong>er und Deutschen Wahrzeichen <strong>mit</strong> seiner<br />

großen Geschichte und Symbolik durchzugehen. Die Kinder<br />

sind gar nicht zu bremsen und rennen hin und her durch das<br />

Tor und um die Säulen herum. Das ist noch toller, als sie es<br />

sich ohnehin schon vorgestellt hatten.


Auf der ehemaligen westlichen Seite finden wir dann auch die<br />

Markierung des ehemaligen Verlaufs der <strong>Berlin</strong>er Mauer und haben<br />

einen tollen Blick über die „Straße des 17. Juni“ bis zur Siegessäule.<br />

Das nächtliche Flair hebt den Pariser Platz (so benannt im Jahre 1814<br />

zur Erinnerung der Eroberung von Paris durch preußische Truppen in<br />

den Befreiungskriegen)auf der einen Seite und den Platz des 18. März<br />

(so benannt seit 1999 zur Erinnerung an die Märzrevolution 1848 als<br />

auch an die erste freie Volkskammerwahl 1990 in der DDR) auf der<br />

anderen Seite des Tores noch mehr hervor und so klicken die<br />

Fotoapparate und Handys ohne Pause. Das ist ein tolles Finale an<br />

diesem erlebnisreichen Tag.<br />

Doch nun wird es wirklich Zeit, wieder ins Hostel zu fahren, die<br />

Erlebnisse des Tages zu verarbeiten und im Aufenthaltsbereich des<br />

Hostels bei ein paar Spielen wieder etwas herunter zu kommen und<br />

sich auf die Nacht einzustimmen.<br />

Die Truppe ist so aufgedreht, dass es schon nach Mitternacht ist, bis<br />

alle auf ihren Zimmern sind und die Kinder bestehen darauf, alle in<br />

einem Raum zu schlafen. Da lassen sie keine Diskussion <strong>mit</strong> den<br />

Erwachsenen zu und die geben lieber schnell nach, um selber schnell<br />

in die Horizontale zu kommen.<br />

Nach kurzer Nacht, klingelt am Freitagmorgen schon um 06:30 Uhr der erste Wecker, denn bereits um 09:00<br />

Uhr werden wir im Deutschen Bundestag erwartet und es sind ja noch alle Klamotten zusammen zu packen und<br />

in den Bus zu laden, da die Zimmer geräumt werden müssen, weil es nach<strong>mit</strong>tags wieder in Richtung<br />

Ruhrgebiet geht.<br />

Um 07:30 Uhr treffen sich alle am großen Frühstücksbüffet und stärken sich für den Tag. Unser Kleinbus wird<br />

um 08:30 Uhr beladen und schon sind wir <strong>mit</strong> gepackten Koffern und ziviler Kleidung auf dem Weg zu unserer<br />

zweiten Einladung auf dieser Reise.<br />

Nur dumm, dass es rund um das Abgeordnetenhaus in der Wilhelmstraße 65, wo wir erwartet werden, die bei<br />

Google er<strong>mit</strong>telten Parkhäuser gar nicht gibt. Also fahren wir im Slalom durch die Straßen und die Zeit rennt<br />

davon. Da bleibt nur eines: alle bis auf den Fahrer Detlef am Treffpunkt aussteigen. Detlef kann ja einen<br />

Parkplatz suchen und nachkommen, was nach ca. 5 Minuten auch erledigt ist.<br />

Nun ist es aber auch schon allerhöchste Zeit. Frau Cordula Riemer, die Mitarbeiterin von Frau Flach wartet<br />

schon wie auf heißen Kohlen und drängt, weil wir spät dran sind. Das hat aber zumindest den Vorteil, dass die<br />

Personenkontrolle sich auf ein Minimum reduziert und wir nach dem Check unserer Taschen und Jacken, ohne<br />

die eigentlich vorgesehene Personenkontrolle und Registrierung, schnell durch den Metalldetektor Einlass in<br />

das Zentrum der Macht erhalten.<br />

Im Schweinsgalopp laufen wir durch zig unterirdische Gänge und verlieren völlig die Orientierung.<br />

Außer Frau Riemer weiß keiner mehr, in welchem der Bundestagsgebäude (Reichstagsgebäude, Jakob-Kaiser-<br />

Haus, Paul-Löbe-Haus, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Unter den Linden 71 oder Wilhelmstraße 65) wir uns<br />

befinden.<br />

Dann endlich kommen wir am vereinbarten Treffpunkt an, dem Kunstobjekt "Archiv der Deutschen<br />

Abgeordneten" des französische Künstlers Christian Boltanski unterhalb des Osteingangs des<br />

Reichstagsgebäudes, in dem in zwei länglichen Blöcken bis zur Decke übereinander gestapelt Kästen aus<br />

Metall stehen <strong>mit</strong> den Namen derjenigen Abgeordneten beschriftet, die von 1919 bis 1999, dem Jahr der<br />

Wiedereinweihung des Reichstagsgebäudes, demokratisch in das deutsche Parlament gewählt wurden.<br />

Hier erwartet uns bereits die <strong>Mülheimer</strong> FDP-<br />

Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische<br />

Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit,<br />

Frau Ulrike Flach.<br />

Sie ist auch Förderin des <strong>Mülheimer</strong> <strong>Karnevals</strong> und<br />

Ehrensenatorin der 1. <strong>Grosse</strong>n MüKaGe.<br />

Leider hat Frau Flach nicht die erhoffte Zeit, weil sie den<br />

erkrankten Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr im<br />

Bundesrat vertreten und dort dessen Rede halten muss.<br />

Gleichwohl freut Sie sich über das Zusammentreffen <strong>mit</strong><br />

der <strong>Mülheimer</strong> Narrenschar und gibt ein paar<br />

Erklärungen. Klar, dass Frau Flach und ihre Mitarbeiterin<br />

den Kinderprinzenorden sowie den Jubiläumsorden der<br />

MüKaGe erhalten, worüber sich beide riesig freuen,<br />

zumal es die ersten Orden ihres Lebens für Frau Riemer<br />

sind.


Dann muss <strong>mit</strong> Frau Flach aber schon das Abschiedsfoto <strong>mit</strong> dem Kinderprinzenpaar gemacht werden, das sie<br />

stolz auf ihre Facebook-Seite stellen will. Auch wenn es nur eine Viertelstunde <strong>mit</strong> Frau Flach war, so ist dieser<br />

Empfang für uns ein besonderes und unvergessliches Ereignis.<br />

Zum Glück müssen wir den Bundestag, trotz laufender<br />

Debatte im Plenarsaal und darauf fußenden hohen<br />

Sicherheitsvorschriften und nur ganz beschränktem<br />

Besucherzutritt aber noch nicht verlassen.<br />

Frau Riemer hat sich für uns Zeit für eine über<br />

zweistündige exklusive Führung durch den Bundestag <strong>mit</strong><br />

vielen seiner Nebengebäuden genommen.<br />

Erst bestaunen wir an unserem Treffpunkt das "Archiv<br />

der Deutschen Abgeordneten" und finden dort viele<br />

Kästen von Abgeordneten, wie z.B. Friedrich-Ebert,<br />

Theodor Heuß, Joschka Fischer und natürlich Ulrike<br />

Flach. Dann geht es wieder durch viele Gänge und<br />

Gebäude, die an allen Ecken und Enden <strong>mit</strong> Kunst und<br />

Informationen bestückt sind. Nur einige wenige davon<br />

werden nachstehend aufgeführt.<br />

Wir sehen u.a. in einem unterirdischen Verbindungsgang zwischen dem Reichstagsgebäude und dem Jakob-<br />

Kaiser-Haus ein Archiv <strong>mit</strong> Bildern vom Wiederaufbau des Reichstags sowie den symbolischen Schlüssel, der<br />

bei der Einweihung an den damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse übergeben wurde. Auch steht<br />

dort ein etwa sechs Meter langer und zwei Meter hoher Rest des alten Heizungstunnels, durch den der<br />

mutmaßliche Brandstifter des Reichstags, der Holländer Marinus van der Lubbe am 27. Februar 1933 vom<br />

Reichstagspräsidentenpalais in das Reichstagsgebäude gelangt sein soll.<br />

Tunnelsegment im Bundestagskeller Auf der Brücke für die Bundestagsabgeordneten über die Spree<br />

Wir kommen im Paul-Löbe-Haus zum „Band des Bundes", einer Blickachse von drei Gebäuden, die <strong>mit</strong> dem<br />

von Axel Schultes entworfenen Bundeskanzleramt beginnt, durch eine Freifläche unterbrochen wird, da das<br />

Bürgerforum nicht gebaut wurde, sich <strong>mit</strong> dem Paul-Löbe-Haus (PLH) fortsetzt und <strong>mit</strong> dem Marie-Elisabeth-<br />

Lüders-Haus (MELH) seinen Abschluss findet. Dort fahren wir <strong>mit</strong> dem Aufzug in die oberste Etage und dürfen<br />

auch die Brücke zwischen den beiden Parlamentsbauten PLH und MELH, die sonst nur für die Abgeordneten<br />

und Mitarbeite des Bundestages ist. Das „Fußvolk“ hat weiter unten eine öffentliche Brücke. Die Brücke, auf der<br />

wir stehen, schließt die Verbindung zwischen West und Ost und wir sind über der Spree <strong>mit</strong> Blick auf den<br />

Hauptbahnhof, den Kindergarten des Bundestages, die Bundespressekonferenz, das ARD Hauptstadtstudio,<br />

das Reichstagspräsidentenpalais, Mauerreste und ein Mahnmal für an der Mauer beim Fluchtversuch Getötete.<br />

Der Architekt der beiden Häuser, Stephan Braunfels, nennt es den "Sprung über die Spree". Wir bekommen<br />

erklärt, dass das MELH den ursprünglichen Verlauf der <strong>Berlin</strong>er Hinterlandmauer überbaut und in einem<br />

öffentlich zugänglichen Mauermahnmal Segmente dieser Mauer wieder an ihrem ursprünglichen Ort aufgebaut<br />

sind.<br />

Natürlich habe wir an verschieden Stellen auch die Möglichkeit, in den Plenarsaal <strong>mit</strong> laufender<br />

Bundestagsdebatte zu schauen und erblicken dort die anwesenden Bundesministern Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger (Justiz), Hans-Peter Friedrich (Inneres) und Peter Altmaier (Umwelt) sowie<br />

Bundestagspräsident Norbert Lammert aus Bochum. Wegen der Debatte dürfen wir keine <strong>Fotos</strong> machen und<br />

auch nicht in den Saal hinein.<br />

Wir kommen vorbei an einem Modell des Bundestages, am Garten „Der Bevölkerung“, in dem alle<br />

Bundestagsabgeordneten Erde aus ihrem Wahlkreis abgeladen haben und von Ulrike Flach auch reichlich Erde<br />

aus Mülheim an der Ruhr geschüttet wurde. Auch staunen wir über wieder freigelegte alte Mauern, die an<br />

verschiedenen Stellen zu sehen sind und ihre eigene Geschichte erzählen. Durch das Hauptportal blicken wir<br />

auf den Platz vor dem Reichstag und auf das Kanzleramt.


An einem Modell des Regierungsviertels Garten der Bevölkerung<br />

Im Andachtsraum des Bundestages halten wir ein wenig inne.<br />

Die Fraktionsbereiche <strong>mit</strong> den großen Logos der Bundestagsparteien kennen wir von vielen Interviews aus dem<br />

Fernsehen.<br />

Es gibt so viel zu sehen. Der Bundestag ist echt gewaltig und mehr als nur beeindruckend. Wir sind völlig<br />

sprachlos.<br />

Für uns ist an diesem denkwürdigen Ort kaum zu fassen, dass 2 Tage zuvor der 80. Jahrestag der Ernennung<br />

Hitlers zum Reichskanzler durch den damaligen Reichskanzler Paul von Beneckendorff und von Hindenburg<br />

und so<strong>mit</strong> der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war sowie nur wenige Tage später der 80.<br />

Jahrestag des Reichstagsbrandes sein wird, was einen schrecklichen Teil unserer Geschichte einläutete.<br />

Blick in den Plenarsaal<br />

Blick auf den Ostteil der Stadt <strong>mit</strong> dem TV-Turm am „Alex“<br />

In der gigantischen gläsernen Reichstagskuppel


Schnell sind über zwei Stunden Rundgang vorbei und wir verabschieden uns dankend von Frau Riemer, die<br />

uns ganz toll in fast alle Bereiche geführt und gekonnt informiert hat. Zum Abschluss der Führung entlässt Frau<br />

Riemer uns in der rund 23 m hohen und 40 m breiten Glaskuppel des Reichstagsgebäudes und wir erkennen<br />

schon auf den ersten Blick, dass uns ein weiterer absoluter Höhepunkt bevorsteht.<br />

Wir erklimmen auf der Rampe für den Rundgang die Kuppel und können nun ganz <strong>Berlin</strong> bei Tag von oben<br />

erblicken. Es ist einfach phantastisch und wir können nicht genug bekommen.<br />

Wie erst muss es ursprünglich auf der alten Kuppel gewesen sein, die <strong>mit</strong> ca. 75 m mehr als dreimal so hoch<br />

war, wie die neue Glaskuppel?<br />

Das Kanzleramt, das Brandenburger Tor, der TV-Turm, der Fernsehturm, die Siegessäule, der Potsdamer<br />

Platz, der Hauptbahnhof, der Dom, das Rote Rathaus, das Adlon, das DB Verwaltungsgebäude und vieles mehr<br />

liegt uns zu Füßen.<br />

Aber wir dürfen die Zeit nicht aus den Augen verlieren, denn der Parkschein läuft ab und unser Zug warten nicht<br />

auf uns.<br />

Also fahren wir <strong>mit</strong> dem Aufzug nach unten und nach den obligatorischen <strong>Fotos</strong> vor dem Bundestagsgebäude<br />

laufen wir zu unserem Bus, aber nicht ohne uns noch einmal an einigen Stellen bewusst zu machen, wie die<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer früher die Stadt durchtrennt hat.<br />

Da die Beine schon wieder etwas müde sind,<br />

entscheiden wir uns für eine kleine private Stadtrundfahrt<br />

in unserem Bus. Wir steuern also in Richtung Leipziger<br />

und Potsdamer Platz, wo wir uns zunächst in den<br />

Arkaden <strong>mit</strong> Pizza und Currywurst/Pommes sowie<br />

Getränken stärken. Hier startet in wenigen Tagen ja auch<br />

die <strong>Berlin</strong>ale, was an vielen Transparenten schon zu<br />

erkennen ist. Dann bummeln wir noch fleißig um und<br />

durch das Sony Center <strong>mit</strong> seiner beeindruckenden<br />

Plaza und dem genialen Glasdach <strong>mit</strong> dem<br />

aufgefächerten Zeltdach aus Stoffbahnen, das eines der<br />

Wahrzeichen Japans, den heiligen Berg Fujisan,<br />

symbolisieren soll. Weiter geht es an einem Stück<br />

<strong>Berlin</strong>er Mauer und dem Bahnhof Potsdamer Platz vorbei<br />

in die Stresemannstraße wo wir wieder Drehorte aus<br />

„<strong>Berlin</strong> - Tag & Nacht“ erkennen und uns reichlich<br />

Souvenirläden locken.<br />

Es sind noch knapp drei Stunden bis wir wieder am<br />

Hauptbahnhof sein müssen, da<strong>mit</strong> auch der Bus noch<br />

zurück zur Autovermietung gebracht werden kann. Also<br />

tapsen wir wieder zum Bus und setzten unserer kleine<br />

Blitz-Stadtrundfahrt fort.<br />

Zunächst fahren wir zum berühmten alten<br />

Grenzübergang Checkpoint Charlie <strong>mit</strong>ten in der Stadt in<br />

der Friedrichstraße. Unsere nächste Station ist die East<br />

Side Gallery am Ostbahnhof, wo das wohl noch längste<br />

erhaltene Stück <strong>Berlin</strong>er Mauer steht, das auf hunderten<br />

von Metern künstlerisch bemalt ist.


Hier können wir durch die Mauer durchlaufen und kommen in<br />

einen kleinen Park entlang der Spree. Nun blicken wir über den<br />

Fluss auf Kreuzberg, im Westteil der Stadt. Wer die DDR und die<br />

innerdeutsche Grenze <strong>mit</strong> der Mauer vor bereits über 23 Jahren<br />

nicht selber erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass dieser<br />

Bereich nie frei zugänglich war und das nahe andere Ufer weder<br />

zu sehen noch zu erreichen war. Für die Kinder und die<br />

Erwachsenen ist das schon ein unheimliches und sehr mulmiges<br />

Gefühl. Hier wirken die Reste der ehemals geteilten Stadt ganz<br />

anders als am imposanten Brandenburger Tor oder am quirligen<br />

Potsdamer Platz. Nach ein paar Erklärungen und <strong>Fotos</strong> springen<br />

wir wieder in den Bus, denn wir waren ja noch nicht wirklich im<br />

ehemaligen Westteil von <strong>Berlin</strong>.<br />

Also fahren wir flux wieder in Richtung Leipziger Straße,<br />

vorbei an der <strong>Berlin</strong>er Philharmonie und am Tiergarten,<br />

bis wir das berühmte Portal des Zoos <strong>mit</strong> seinem<br />

Chinesischen Tor und den Elefanten erspähen. Wenig<br />

weiter ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche <strong>mit</strong> dem<br />

zerbombten Turm völlig eingerüstet und daher leider gar<br />

nicht zu erkennen, da umfangreiche<br />

Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Wir<br />

kommen <strong>mit</strong> dem schauen kaum nach, denn überall sind<br />

bekannte Orte und Gebäude, der Bahnhof Zoo, Das Café<br />

Kranzler der Kurfürstendamm <strong>mit</strong> unzähligen einfachen<br />

aber auch besonders noblen Geschäften.<br />

Wir fahren den Ku‘damm einmal auf und ab und sehen natürlich<br />

auch das Europa-Center <strong>mit</strong> dem Mercedes-Stern auf dem Dach<br />

und das legendäre KadeWe (Kaufhaus des Westens).<br />

Die Zeit rennt weiter, während wir durch die Straßen fahren und wir<br />

müssen nun zügig zum Hauptbahnhof.<br />

Wir wählen den Rückweg über die „Straße des 17. Juni“ und<br />

fahren un<strong>mit</strong>telbar auf die Siegessäule („Gold-Else“) zu, die uns zu<br />

locken scheint und so packt uns die Neugierde. Trotz der knappen<br />

Zeit stoppen wir kurzerhand im Parkverbot des Kreisverkehrs am<br />

„Großen Stern“ und suchen einen der unterirdischen Durchgänge<br />

zum Mittelpunkt des Kreises, wo sich der Eingang zur Siegessäule<br />

befindet. Schnell zahlen wir den Eintritt und hetzen die Treppen<br />

hinauf bis zum offenen Aussichtsbereich direkt unter der Statue.<br />

Hier bietet sich noch einmal ein sensationeller Blick über die Stadt.<br />

Jedoch ist die Freude über den rundum Ausblick für die Meisten<br />

der neun <strong>Berlin</strong>fahrer nur von kurzer Dauer.<br />

Die vielen Stufen, die wir schnell erklommen haben hatten es in<br />

sich und die Höhe im Freien kommt dazu. Sabrina geht es gar<br />

nicht gut und sie will sofort wieder nach unten. Ja, und wenn<br />

Sabrina runter geht, laufen ihre Küken natürlich hinterher. So bleibt<br />

nur Detlef kurz oben, um die Säule einmal zu umrunden und ein<br />

paar <strong>Fotos</strong> zur Erinnerung zu machen.<br />

Nach wenigen Minuten sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen und sausen <strong>mit</strong> dem Bus davon, wobei<br />

wir auf den letzten Metern zum Hauptbahnhof noch Schloss Bellevue <strong>mit</strong> der Fahne auf dem Dach als Zeichen,<br />

dass der Bundespräsident zu Hause ist, und einige andere Sehenswürdigkeiten am Rande der Straßen<br />

erblicken.<br />

Schnell noch auftanken und dann wird die nicht mehr ganz muntere Truppe am Bahnhof <strong>mit</strong> samt dem Gepäck<br />

rausgescheucht. Endlich bietet sich in <strong>Berlin</strong> bis zur Abfahrt des Zuges in einer Stunde doch noch die<br />

Möglichkeit beim großen „M“ richtig zuzuschlagen, während der Bus zurück zur Mietstation gebracht wird.<br />

Während der Zug im Tiefbahnhof einfährt treffen sich alle wider am Bahnsteig, um pünktlich um 17:06 Uhr die<br />

Heimreise von der Bundeshauptstadt ins Ruhrgebiet anzutreten. Wir haben zwei Abteile reserviert, so dass sich<br />

die Gruppe in die Reisenden U18 und Ü18 aufteilt.<br />

Obwohl alle ziemlich geschafft sind, will noch keiner wirklich nach Hause und die Abstimmung der Kinder ergibt<br />

das klare Ergebnis: „Wir steigen wieder aus und bleiben!“<br />

Aber es hilft kein Jammern, die Pflicht ruft und nicht nur die Familien erwarten die Narrenschar daheim, denn<br />

am Wochenende sind eine ganze Reihe von Besuchen bei <strong>Karnevals</strong>veranstaltungen zu absolvieren und das


<strong>mit</strong> großen Schritten herannahende <strong>Karnevals</strong>woche läutet das schnelle Ende der Amtszeit des<br />

Kinderprinzenpaares und der laufenden Session ein.<br />

Es bleibt ein Trost: Es sind noch zehn Tage bis zum Rosenmontag und wir dürfen uns auf noch viele tolle<br />

Erlebnisse in den letzten 11 Tagen freuen.<br />

So vergehen die 4 ½ Stunden Bahnreise <strong>mit</strong> dem IC wie im Flug und nach einigen Kebbeleien, etwas Heimweh<br />

und Übelkeit sind wir schon wieder in Duisburg.<br />

Zu unserer großen Überraschung stehen dort die Eltern und Geschwister <strong>mit</strong> Luftballons und<br />

Begrüßungstransparenten. Sie singen „La Ola“ und rufen „Hallo“ und „Helau“. Sie freuen sich riesig über die<br />

gesunde Heimkehr des Kinderprinzenpaares <strong>mit</strong> Begleitern, aber wir wollen einfach nur noch nach Hause und<br />

in unsere Betten.<br />

Daher gibt es nur ein paar Worte und <strong>Fotos</strong> und die Gesellschaft löst sich schnell auf, um eilig nach Hause zu<br />

kommen.<br />

Wir sind uns einig: „<strong>Berlin</strong> ist mehr als nur eine Reise wert und muss da<strong>mit</strong> rechnen, dass alle wieder kommen.“<br />

„<strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>, wir waren in <strong>Berlin</strong> ...“<br />

so klingt es nun sicher noch lange und laut durch Mülheim.<br />

Es bleiben tolle Erinnerungen <strong>mit</strong> vielen <strong>Fotos</strong> und diesem <strong>Bericht</strong>.<br />

Allen, die uns diese tolle Reise ermöglicht haben, ein riesengroßes DANKE und ein dreifaches<br />

„Uss Mölm – Helau!“<br />

Mülheim, im Februar 2013<br />

Für das Kinderprinzenpaar <strong>mit</strong> Hofstaat und Begleitern<br />

Detlef M. Klapper<br />

(1. Präsident der <strong>Erste</strong>n <strong>Grosse</strong>n MüKaGe 1937 e.V.)

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