LUSD – Einzigartig in Deutschland
LUSD – Einzigartig in Deutschland
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18<br />
ANWENDER UND ANWENDUNGEN<br />
<strong>LUSD</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>E<strong>in</strong>zigartig</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Nach anfänglichen Startproblemen s<strong>in</strong>d jetzt erste Erfolge spürbar<br />
Die hessische Lehrer- und<br />
Schülerdatenbank (<strong>LUSD</strong>) ist<br />
e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> das hessische<br />
Schulverwaltungsnetz und e<strong>in</strong><br />
deutschlandweit e<strong>in</strong>zigartiges<br />
und zukunftsweisendes Schulverwaltungsverfahren.<br />
Es entlastet<br />
die Schulen im täglichen Verwaltungsbetrieb<br />
und verbessert<br />
den Informationsfluss zwischen<br />
Schulen, Staatlichen Schulämtern<br />
und M<strong>in</strong>isterium. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
erlaubt es auch zentrale Datenlieferungen<br />
an die Schulträger.<br />
Das moderne webbasierte System<br />
verwaltet Schüler-, Schul-,<br />
Dr. Udo Ornik (HZD)<br />
Mit der E<strong>in</strong>führung und dem<br />
Projektbetrieb der zentralen<br />
<strong>LUSD</strong> s<strong>in</strong>d Aktivitäten verbunden,<br />
die bis <strong>in</strong> den Fertigungsprozess<br />
des Herstellers h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>reichen<br />
und Beispiel gebend für andere Großverfahren<br />
des Landes se<strong>in</strong> können.<br />
Dies gilt auch für die Kooperation der<br />
HKM- und HZD-<strong>LUSD</strong>-Teams, ohne<br />
die es sicher nicht möglich gewesen<br />
wäre, dieses komplexe Projekt wieder<br />
<strong>in</strong> ruhigeres Fahrwasser zu steuern.<br />
Der Ausgangspunkt<br />
Nachdem im Sommer 2007 klar wurde,<br />
dass der Hersteller, die an die<br />
<strong>LUSD</strong> gestellten Anforderungen nicht<br />
erfüllt hat, kündigte dieser e<strong>in</strong>e neue<br />
<strong>in</strong>form 3/09<br />
Unterrichts-, Leistungs- und E<strong>in</strong>satzdaten<br />
der Lehrkräfte, prüft<br />
Belege sowie die Zulassung für<br />
Abitur, Haupt- und Realschulabschlüsse,<br />
druckt Zeugnisse und<br />
liefert die Grunddaten für Planung<br />
und Statistik. Es speichert<br />
die Daten zentral bei der Hessischen<br />
Zentrale für Datenverarbeitung<br />
und stellt den Schulen<br />
über das sichere Schulverwaltungsnetz<br />
e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen,<br />
stets aktuellen Datenbestand<br />
onl<strong>in</strong>e zur Verfügung. Dadurch<br />
entlastet die <strong>LUSD</strong> nicht nur die<br />
Schulen, sondern gewährleistet<br />
Architektur, mit dem Ziel der Verbesserung<br />
von Performance, Wartbarkeit<br />
und Skalierung an. Diese Ankündigung<br />
war das Ergebnis der zur Bewältigung<br />
der unmittelbaren Performance<br />
und Stabilitäts-Problematik e<strong>in</strong>geführten<br />
HKM-HZD TASK-FORCE<br />
Gruppe. Unter anderem konnte der<br />
Nachweis geführt werden, dass sich<br />
die Instabilitäten des Programms auf<br />
strukturelle Defizite <strong>in</strong> der vom Hersteller<br />
implementierten Software zurückführen<br />
ließen.<br />
Für die Ableitung der Anforderungen,<br />
die sich aus den umfangreichen<br />
vertraglichen Vere<strong>in</strong>barungen<br />
ergaben, konnte die HZD die Kollegen<br />
vom HKM tatkräftig unterstützen. Dadurch<br />
war es möglich, alle erkannten<br />
zudem Sicherheit, Schutz und<br />
Austausch der Daten. Nach e<strong>in</strong>igen<br />
turbulenten Monaten mit hoher<br />
öffentlicher Aufmerksamkeit<br />
im Jahr 2007 ist es mittlerweile<br />
wieder ruhig um die <strong>LUSD</strong> geworden.<br />
Grund genug für <strong>in</strong>form,<br />
sich nach dem aktuellen Status<br />
zu erkundigen. Das, was nach<br />
außen h<strong>in</strong> als Ruhe wahrgenommen<br />
wird, ist das Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />
von e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Team<br />
aus HZD und Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />
(HKM) vorangetriebenen Stabilisierungsprojektes<br />
mit dem Namen<br />
<strong>LUSD</strong> 2008.<br />
Mängel auch den entsprechenden<br />
vertraglichen Vere<strong>in</strong>barungen zuzuordnen.<br />
E<strong>in</strong>e Aufgabe, die von der<br />
Rechtsabteilung der HZD und der QS-<br />
Stelle vorgenommen wurde.<br />
Am Ende konnte die HZD rund<br />
200 überwiegend technische Mängel<br />
an der Software benennen und zusammen<br />
mit den HKM-Kollegen dazu<br />
beitragen, dass Vere<strong>in</strong>barungen mit<br />
dem Hersteller getroffen wurden, damit<br />
diese Mängel auch weitgehend<br />
korrigiert werden.<br />
Das Ergebnis<br />
Die Performance- und Stabilitätsprobleme<br />
der <strong>LUSD</strong> konnten <strong>in</strong> den Jahren<br />
2008/2009 durch e<strong>in</strong>e Reihe von
Projektbüro <strong>–</strong> v.l. Miriam Drusel, Dr. Udo<br />
Ornik, Julia Lesche, Kay Hansen<br />
qualitätssichernden Maßnahmen, die<br />
e<strong>in</strong> dreiphasiges Redesign des Herstellers<br />
begleiteten, weitgehend beseitigt<br />
werden. Insgesamt konnten mit diesen<br />
Maßnahmen bisher vier Schulhalbjahreswechsel<br />
mit verbundenem Zeugnisdruck<br />
ohne nennenswerte und nach<br />
aussen sichtbare Probleme gemeistert<br />
werden.<br />
Die Umsetzung erfolgte unter nicht<br />
unerheblichen Stabilisierungsaufwand<br />
auf Seiten des Betriebsteams und umfangreichen<br />
flankierenden Maßnahmen<br />
des Projekts <strong>LUSD</strong> 2008, welches<br />
im Folgenden vorgestellt werden soll.<br />
Projektmanagement<br />
Wesentlicher Pfeiler des <strong>LUSD</strong> 2008<br />
Projektes ist die vom Kunden e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Projektleitung, die zusammen<br />
Kay Hansen (HKM-Gesamtprojektleiter): „E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die<br />
erfolgreiche Durchführung des <strong>LUSD</strong> Stabilisierungsprojektes war die gute<br />
Zusammenarbeit mit der HZD. Das HZD-<strong>LUSD</strong> Team hat uns mit Kompetenz<br />
und Engagement unterstützt. Dazu gehörte auch das Öffnen von kurzen Verwaltungswegen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der HZD, um die komplexe Lehrer- und Schülerdatenbank<br />
auf den Weg zu e<strong>in</strong>em erfolgreichen Verfahren zu br<strong>in</strong>gen“.<br />
mit e<strong>in</strong>em unabhängigen Controll<strong>in</strong>g,<br />
gegenüber dem Hersteller die Interessen<br />
des Landes Hessen sorgfältig und<br />
mit Bestimmtheit vertritt und für das<br />
Risiko- und Changemanagement verantwortlich<br />
ist. Die HKM-Gesamtprojektleitung<br />
wird dabei von der HZD <strong>in</strong><br />
allen Belangen unterstützt.<br />
Damit e<strong>in</strong>e direkte und schnelle<br />
Kommunikation gewährleistet ist,<br />
bef<strong>in</strong>det sich das <strong>LUSD</strong> Projekt- und<br />
Verfahrensmanagement und die Koord<strong>in</strong>ation<br />
des Anforderungs- Test- und<br />
Releasemanagements des Kultusm<strong>in</strong>isteriums<br />
mit e<strong>in</strong>em eigenen Projektoffice<br />
<strong>in</strong> der HZD.<br />
Unabhängige QS Stelle<br />
Die Schaffung e<strong>in</strong>er unabhängigen<br />
Stelle für Qualitätssicherung erwies<br />
sich als e<strong>in</strong>e sehr hilfreiche Konstruktion<br />
zur Lösung von Problemen, die<br />
sich naturgemäß aus e<strong>in</strong>er Beteiligung<br />
von drei Projektpartnern (HKM<br />
als Auftraggeber, HZD als technische<br />
Beratung, Test<strong>in</strong>stanz, Betriebsführer<br />
der Anwendung und der Infrastruktur<br />
sowie dem Hersteller der Software) ergeben.<br />
Die Ansiedelung der QS Stelle<br />
<strong>in</strong> der HZD garantierte auch den unmittelbaren<br />
Zugriff auf alle relevanten<br />
Informationen <strong>in</strong> der HZD.<br />
HZD<strong>–</strong><strong>LUSD</strong> Koord<strong>in</strong>ation<br />
Das Krisenmanagement der TASK<br />
Force wurde Anfang 2008 mit dem<br />
<strong>LUSD</strong> Projekt auf HZD-Seite durch<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Koord<strong>in</strong>ation ersetzt. Sie<br />
koord<strong>in</strong>iert und lenkt die Aktivitäten<br />
der HZD-Units: Servicedesk, Fach-<br />
<strong>in</strong>form 3/09 19
20<br />
ANWENDER UND ANWENDUNGEN<br />
Wöchentliche Koord<strong>in</strong>ationsmeet<strong>in</strong>g des Projektmanagements <strong>LUSD</strong> führen zu e<strong>in</strong>er<br />
engen Verzahnung der Aktivitäten. Von l<strong>in</strong>ks: Jörg Haus (Betriebsvorbereitung HZD),<br />
Elmar Richter (Release Manager HZD), Thomas Kaspar (<strong>LUSD</strong> Controller) , Kay Hansen<br />
(<strong>LUSD</strong> Geamtprojektleiter HKM), Julia Lesche (Testmanager<strong>in</strong> HKM), Heike Theis (HZD<br />
Verfahrensmanager<strong>in</strong>), Dr. Udo Ornik (HZD <strong>LUSD</strong> Projektleiter), Miriam Drusel (HKM<br />
Projektassistenz)<br />
support, Betriebse<strong>in</strong>führung, <strong>LUSD</strong><br />
Schnittstellen, Testmanagement und<br />
berät den Kunden <strong>in</strong> allen technischen<br />
Fragen.<br />
Diese Maßnahme erwies sich als<br />
überaus erfolgreich, da nun die HZD<br />
auf Anforderungen und Störungsmeldungen<br />
überaus schnell reagieren<br />
konnte. E<strong>in</strong> weiterer sehr wichtiger<br />
Punkt war die Unterstützung des Kunden<br />
bei der Ermittlung der Softwaremängel.<br />
Hierzu wurden aus den vertraglichen<br />
Vere<strong>in</strong>barungen messbare<br />
Prüf- und Abnahmekriterien abgeleitet,<br />
die am Ende e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />
bei der Benennung der Softwaremängel<br />
spielten. Diese Aufgaben wurden<br />
<strong>in</strong> enger Abstimmung mit der QS-<br />
Stelle und aufgrund von Vorgaben der<br />
Projektleitung des HKM auf hohem<br />
Niveau erledigt.<br />
Betriebsvorbereitung<br />
Aus dem <strong>LUSD</strong> 2008 Projekt kann<br />
abgeleitet werden, dass e<strong>in</strong>e direkte<br />
<strong>in</strong>form 3/09<br />
Umsetzung e<strong>in</strong>er Entwicklung unmittelbar<br />
<strong>in</strong> den Betrieb unbed<strong>in</strong>gt<br />
vermieden werden sollte. Der mehrstufige<br />
Betriebsvorbereitungsprozess<br />
der HZD setzt schon <strong>in</strong> der Entwicklung<br />
der Software beim Hersteller an,<br />
und geht über verschiedene Test- und<br />
qualitätssichernde Stufen <strong>in</strong> die Betriebssetzung.<br />
Dies stellt sicher, dass<br />
e<strong>in</strong>e Überführung des gelieferten Produktes<br />
<strong>in</strong> die standardisierten Betriebsprozesse<br />
und Systemumgebungen<br />
reibungslos funktioniert.<br />
Testmanagement<br />
E<strong>in</strong>e Besonderheit s<strong>in</strong>d zwei Testteams<br />
(fachlich vom HKM mit se<strong>in</strong>em<br />
Teststandort im Marburger Projektbüro<br />
und technisch von HZD), die auf<br />
die produktionsnahen Ressourcen <strong>in</strong><br />
der HZD zugreifen. Die Testmanager<br />
des HKM und der HZD haben ihre<br />
Aktivitäten engstens verzahnt, um zu<br />
gewährleisten, dass möglichst viele<br />
Fehler <strong>in</strong> der Anwendung schon vor<br />
Produktivsetzung abgefangen werden<br />
konnten, die Nutzung der jeweiligen<br />
Testressourcen optimiert ist und die<br />
Bewertung der Softwarequalität geme<strong>in</strong>sam<br />
und auf hohem Standard<br />
erfolgt.<br />
E<strong>in</strong> regelmäßiges Track<strong>in</strong>g des<br />
Planfortschritts und kont<strong>in</strong>uierliches<br />
Fortschreiben der Planung stellt sicher,<br />
dass Abweichungen vom geplanten<br />
Verlauf rechtzeitig erkannt<br />
werden und durch Gegensteuern die<br />
E<strong>in</strong>haltung geplanter Produktivsetzungsterm<strong>in</strong>e<br />
häufig auch im Falle<br />
von kle<strong>in</strong>eren „Katastrophen“ gerettet<br />
werden können.<br />
Vor der E<strong>in</strong>spielung <strong>in</strong> die Produktivsysteme<br />
bzw. vor der Abnahme<br />
e<strong>in</strong>es neuen Releases erfolgen vielfältige<br />
Testaktivitäten z.B. <strong>in</strong> den Bereichen<br />
n Anwendertests des HKM Teams<br />
(funktionale Tests von kompletten<br />
Geschäftsprozessen),<br />
n Last- und Performancetests (<strong>in</strong>cl.<br />
Testvorbereitung und Erstellung<br />
von Testdaten),<br />
n technische Tests (Installationstests,<br />
Rollbacktests, Statistiktest)<br />
n Schnittstellentests (KDW),<br />
n erweiterte funktionale Maskentests<br />
n Architektur-, Code und Security-<br />
Reviews<br />
Last- und Performancetests<br />
Die große Zahl der aktuell <strong>in</strong> Produktion<br />
aktiven Benutzer und die Nutzung<br />
von unterschiedlichsten Geschäftsprozessen<br />
<strong>in</strong> jährlich wiederkehrenden<br />
Zyklen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung<br />
sowohl an die Hard- und<br />
Software als auch an das HZD Team,<br />
das diese Situation <strong>in</strong> Tests vor der<br />
Produktion simulieren soll. Die Aufgabe<br />
lässt sich am besten <strong>in</strong> drei Fragestellungen<br />
zusammenfassen:<br />
n Wird die Anwendung <strong>in</strong> Produktion<br />
dem Ansturm e<strong>in</strong>er großen
Zahl von Benutzern gewachsen<br />
se<strong>in</strong>?<br />
n Erfüllt die Anwendung die Anforderungen<br />
des Kunden bezüglich<br />
Durchsatz und Antwortzeiten?<br />
n Welche messtechnischen Prozesse<br />
s<strong>in</strong>d dazu geeignet, die Umsetzung<br />
der Anforderung des Kunden<br />
zu verifizieren?<br />
Die Simulation e<strong>in</strong>er großen Anzahl<br />
von Benutzern lässt sich nicht ohne<br />
technische Unterstützung realisieren.<br />
So wurde <strong>in</strong> der <strong>LUSD</strong> von der<br />
HZD erstmals <strong>in</strong> großem Maßstab e<strong>in</strong><br />
Lastgenerator e<strong>in</strong>gesetzt, der das Verhalten<br />
von bis zu 500 gleichzeitigen<br />
Nutzern produktionsnah simuliert,<br />
um die Auswirkungen von konkurrierenden<br />
Zugriffen auf die Anwendung<br />
mit möglichen Blockaden und Staus<br />
zu ermitteln.<br />
E<strong>in</strong>e Herausforderung war es, aus<br />
e<strong>in</strong>er großen Menge von Daten (rund<br />
30 GB pro Test) die für die Verifikation<br />
wichtigen Kenngrößen zu identifizieren,<br />
zu analysieren und im Ergebnis<br />
auf e<strong>in</strong> verständliches Format zu verdichten.<br />
Die Informationen, dienen dann<br />
als wichtige Grundlage für e<strong>in</strong>e Ent-<br />
Wichtige Neuerungen<br />
n neue optimierte Masken<br />
n Neue Startseite mit aktuellen<br />
Meldungen<br />
n <strong>LUSD</strong> Anwenderforum mit<br />
vielen fachliche Anleitungen<br />
und Hilfestellungen<br />
n 3 Schichten-Architektur <strong>in</strong> Teilen<br />
n Intelligentere Controls auf den<br />
Webseiten<br />
(z.B.: Ajax Technologie)<br />
n Verbessertes Fehler und<br />
Exception Handl<strong>in</strong>g<br />
n Beseitigung von<br />
ca. 300 bekannten Fehlern<br />
n Neue News Seite<br />
n .net Framework 3.5<br />
n SQL Server 2005<br />
Die <strong>LUSD</strong> <strong>in</strong> Zahlen<br />
n 450.000 Codezeilen <strong>in</strong> Anwendung und Datenbank<br />
n ca. 1500 Klassen und 18000 Methoden<br />
n ca. 100 Geschäftsprozesse/Anwendungsfälle (Schule, Schüler, Unterricht,<br />
Extras)<br />
n Anzahl der Schüler: ca. 900.000<br />
n Anzahl der Lehrer: ca. 58.000<br />
n Anzahl der Schulen: ca. 2.000<br />
n ca. 200 parallele User<br />
n ca. 100.000 Transaktionen/Tag<br />
n 6 Webserver, 2 Report-Server + 1 Datenbankcluster<br />
n Seit Beg<strong>in</strong>n des <strong>LUSD</strong> 2008 Projektes gab es 2 Major-,21 M<strong>in</strong>orreleases, dazu<br />
noch 57 Hotfixes.<br />
n ca. 50 Geschäftsprozesse mit 300 Teilschritten wurden für die Lasttests<br />
automatisiert<br />
scheidung, ob e<strong>in</strong> neues Release Live<br />
gehen kann oder nicht.<br />
Testabdeckung und<br />
erweiterte Technische Tests<br />
Um im Vorfeld möglichst viele Fehler<br />
zu f<strong>in</strong>den, ist es notwendig, e<strong>in</strong>e möglichst<br />
hohe Testabdeckung zu erzielen.<br />
Hier wurden <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit<br />
von QS-Stelle, HKM und HZD<br />
Testmanagement der Abdeckungsgrad<br />
schrittweise erhöht.<br />
Neben den re<strong>in</strong>en fachlichen Tests<br />
war es notwendig, die Anwendung<br />
durch gezielte E<strong>in</strong>gaben auch <strong>in</strong> grenzwertigen<br />
Situationen zu testen.<br />
Mengenanforderungen für<br />
Abnahmekriterien<br />
Die Anpassung der fachlichen Anforderungen<br />
des Kunden an messbare<br />
Abnahmekriterien war e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Maßnahme, um die vom Hersteller<br />
gemachten Änderungen zu bewerten.<br />
Dazu war es notwendig, die vom Analysesystem<br />
gelieferten Daten auf e<strong>in</strong>fache<br />
fachliche Zusammenhänge zu<br />
reduzieren. Am Ende konnte der Kunde<br />
se<strong>in</strong>e fachlichen Anforderungen<br />
dadurch <strong>in</strong> etwa der Art formulieren,<br />
z. B. „Wie viele Zeugnisse müssen <strong>in</strong><br />
welchem Zeitraum erstellt werden?“,<br />
„Wie lange darf e<strong>in</strong>e Schülersuche<br />
dauern und welche Ausreißer s<strong>in</strong>d dabei<br />
tolerabel?“<br />
Bei der Bewertung der Daten galt<br />
es auch, zwischen e<strong>in</strong>er Abnahme und<br />
e<strong>in</strong>er Produktivsetzung zu unterscheiden.<br />
Während an e<strong>in</strong>e Produktivsetzung<br />
relative Kriterien angewendet<br />
wurden („Das neue Release muss m<strong>in</strong>destens<br />
die metrischen Anforderungen<br />
des aktuell <strong>in</strong> Produktion bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Releases erfüllen“), waren für e<strong>in</strong>e Abnahme<br />
absolute Kriterien notwendig,<br />
d.h. bestimmte Schwellwerte durften<br />
nicht überschritten werden. Die Festsetzung<br />
dieser Schwellwerte wurde<br />
von den Testmanagern von HKM und<br />
HZD <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der QS<br />
mittlerweile vollständig gelöst.<br />
Unterstützung der<br />
Anwender<strong>in</strong>nen<br />
und Anwender<br />
Auch das Anwendungs- und Supportmanagement<br />
zeichnet sich durch enge<br />
Abstimmung zwischen HZD und<br />
HKM aus. So richtet sich das Schulungsmanagement,<br />
das im HKM Projektbüro<br />
Marburg angesiedelt ist, mit<br />
se<strong>in</strong>en vielseitigen und umfangreichen<br />
Schulungsmaßnahmen überwiegend<br />
<strong>in</strong>form 3/09 21
22<br />
ANWENDER UND ANWENDUNGEN<br />
an die Endanwender. Gewährleistet<br />
durch Qualifizierungsmaßnahmen und<br />
Know-How-Transfer das hohe fachliche<br />
Niveau im Fachsupport der HZD.<br />
Dies wird durch den 3 rd -Level-Support<br />
ergänzt, der grundsätzlich ebenfalls<br />
im HKM Projektbüro angesiedelt ist<br />
und durch regelmäßige Präsenz den<br />
Fachsupport mit fachlichem Wissen<br />
unterstützt.<br />
Aufbau des <strong>LUSD</strong>-Supports<br />
<strong>in</strong> der HZD<br />
Um die Supportstruktur auf die durch<br />
die Herstellermängel absehbaren Probleme<br />
e<strong>in</strong>zustellen, wurden folgende<br />
weiteren Ziele zur Änderung der Supportstruktur<br />
verfolgt und erfolgreich<br />
umgesetzt:<br />
n Mit der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Task<br />
Force im Service Desk wurde<br />
geme<strong>in</strong>sam mit dem 3 rd Level<br />
Support vom HKM der Ticketberg<br />
(etwa 1500 offene Tickets), der<br />
sich im Wesentlichen durch die<br />
Performanceprobleme <strong>in</strong> 2007<br />
aufgebaut hatte, abgearbeitet<br />
n Übernahme des 1 st Level (Service<br />
Desk) und 2 nd Level Supports<br />
(Fachsupport) durch die HZD<br />
n Übernahme der Service Request<br />
Aufträge (Bedienung Support<br />
Client <strong>LUSD</strong>) durch die HZD<br />
n Erhöhung der Erstlösungsrate u.a.<br />
durch E<strong>in</strong>richtung und Ausbau<br />
e<strong>in</strong>er Wissensdatenbank<br />
Kann der Fachsupport e<strong>in</strong> Ticket nicht<br />
lösen, z.B. bei der Frage nach Gesetzesauslegungen<br />
oder Fehlern <strong>in</strong><br />
der Software, wird das Ticket an den<br />
Third Level Support weitergeleitet.<br />
Diese Aufgabe wird auf fachlicher<br />
Seite vom Kunden im HKM Projektbüro<br />
und auf technischer Seite vom<br />
Hersteller geleistet. Zur Verbesserung<br />
der Softwarequalität wurden bis Juni<br />
2009 etwa 300 Tickets über den 3 rd<br />
Level Support HKM an den externen<br />
Dienstleister zur weitergegeben.<br />
<strong>in</strong>form 3/09<br />
E<strong>in</strong>e weitere wichtige Aufgabe des<br />
Fachsupports ist die proaktive<br />
Ticketanalyse zur Aufdeckung der geme<strong>in</strong>samen<br />
Quelle unterschiedlicher<br />
Störungsmeldungen (Problemmanagement).<br />
Zu speziellen Schulevents (z.B.<br />
Zeugnisschreibung) werden detaillierte<br />
Ticketanalysen durchgeführt und<br />
gezielte Unterstützungsmaßnahmen<br />
für die Endanwender der <strong>LUSD</strong> im<br />
Schulverwaltungsnetz durchgeführt,<br />
z. B. H<strong>in</strong>weise auf der <strong>LUSD</strong>-News-<br />
Seite, Hand-Outs. Die zugehörigen<br />
Ticket- und Lösungsdatenbanken enthalten<br />
mittlerweile rund 500 E<strong>in</strong>träge.<br />
Diese werden <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Zusammenarbeit<br />
zwischen dem HKM Projektbüro<br />
und dem Fachsupport fortlaufend<br />
auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Technischer Betrieb<br />
Das Verfahren <strong>LUSD</strong> bef<strong>in</strong>det sich seit<br />
Oktober 2006 im produktiven Betrieb<br />
(parallel zur Weiterentwicklung). Die<br />
deutlichen Schwächen im anfänglichen<br />
Design der Anwendung mussten durch<br />
den Austausch des Datenbankservers,<br />
massives Engagement und hohem Personale<strong>in</strong>satz<br />
auf Betriebsseite und beispielhafter<br />
Unterstützung durch den<br />
Support halbwegs kompensiert werden.<br />
Die bisher ausgelieferten <strong>LUSD</strong>-<br />
Releases wurden durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne<br />
QS-Maßnahme (Betriebs-TÜV) auf<br />
folgende Punkte h<strong>in</strong> überprüft:<br />
n sämtliche für den Betrieb des<br />
Verfahrens <strong>LUSD</strong> notwendigen<br />
Dokumentationen<br />
n die E<strong>in</strong>haltung der dar<strong>in</strong> beschriebenen<br />
Regeln und Standards<br />
n die Implementierung und den<br />
Nutzungsgrad der für den Betrieb<br />
notwendigen Serviceprozesse und<br />
-strukturen<br />
Die Prüfungsergebnisse zeigten, dass<br />
das Gesamtrisiko für den Betrieb des<br />
Verfahrens <strong>LUSD</strong> von März bis Oktober<br />
2008 erheblich m<strong>in</strong>imiert werden<br />
konnte.<br />
Der Betrieb konnte dem Kunden <strong>in</strong><br />
vielen Situationen durch konstruktive<br />
Unterstützung und entsprechendes<br />
Engagement des Releaseteams dabei<br />
helfen, rechtliche Änderungen rechtzeitig<br />
zu den entsprechenden Schulevents<br />
produktiv zu setzen, bzw. akute<br />
Notfälle an e<strong>in</strong>zelnen Schulen zu beseitigen.<br />
Zusammen mit dem Verfahrensbetrieb<br />
<strong>in</strong> der HZD und dem HKM<br />
wurden Maßnahmen für e<strong>in</strong>e bessere<br />
Kundenzufriedenheit und Servicequalität<br />
entwickelt. Dazu gehören, auf<br />
Basis e<strong>in</strong>es Anwendungsmonitor<strong>in</strong>gs,<br />
proaktive Maßnahmen wie z. B. manuelle<br />
E<strong>in</strong>griffe zur Stabilisierung der<br />
Produktion und die Kontaktierung der<br />
von e<strong>in</strong>er Störung betroffenen Endanwender.<br />
Aktuell geplant ist e<strong>in</strong> Architekturreview<br />
der betrieblichen <strong>LUSD</strong>-<br />
Hardware<strong>in</strong>frastruktur, <strong>in</strong> dem die bis<br />
dah<strong>in</strong> vorliegenden Erkenntnisse aus<br />
dem Betrieb der neuen Releases bereits<br />
e<strong>in</strong>fließen werden.<br />
Ziel ist es, das Verfahren <strong>LUSD</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en noch stabileren Regelbetriebszustand<br />
zu überführen und damit<br />
die Betriebsaufwände weiter zu<br />
reduzieren.<br />
Akzeptanz<br />
Mit jeder Entwicklung werden auch<br />
neue Bedürfnisse geweckt und die<br />
Qualität e<strong>in</strong>er Software wird immer<br />
aus unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />
heraus und auf der Grundlage<br />
<strong>in</strong>dividueller Aspekte beurteilt. Letztendlich<br />
entscheidet die langfristige<br />
Akzeptanz <strong>in</strong>nerhalb der beteiligten<br />
Interessengruppen über den Erfolg der<br />
<strong>LUSD</strong>.<br />
In diesem Zusammenhang spielt<br />
die enge Kooperation von HKM-Anforderungs-<br />
und dem HZD-Releasemanagement<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
Nicht alle Wünsche können sofort umgesetzt<br />
werden, sondern bedürfen der
Die Newsseite der neuen <strong>LUSD</strong><br />
Abstimmung mit Projektleitung, Betrieb<br />
und Testmanagement auf Basis<br />
der kommenden Schulevents und der<br />
mit jedem E<strong>in</strong>führungsprozess verbundenen<br />
Risiken. Hier müssen <strong>in</strong> vielen<br />
Bereichen Kompromisse gefunden<br />
und Prioritäten gesetzt werden.<br />
Aktuelle Situation<br />
Nach dem die zentrale <strong>LUSD</strong> im Jahr<br />
2006 anfänglich mit erheblichen Problemen<br />
gestartet war, s<strong>in</strong>d nun deutliche<br />
Erfolge spürbar. Immer mehr<br />
Schulen erledigen ihre anfallenden<br />
Aufgaben mit der <strong>LUSD</strong>, mehr Personen<br />
erhalten Benutzungsberechtigungen<br />
und die Anzahl der Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> der <strong>LUSD</strong> steigt. Die mit<br />
steigender Nutzungs<strong>in</strong>tensität <strong>in</strong> der<br />
Vergangenheit verbundenen Instabili-<br />
Udo.Ornik@hzd.hessen.de<br />
Dr. Udo Ornik ist BereichsleiterVerfahrensentwicklung<br />
dezentrale Fachanwendungen<br />
im Bereich<br />
dotNet und HZD Projektkoord<strong>in</strong>ator<br />
<strong>LUSD</strong>.<br />
täten s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong> kontrollierbares Maß<br />
reduziert.<br />
Gleichzeitig konnten die Reaktionszeiten<br />
des Systems deutlich beschleunigt<br />
und Geschäftsprozesse <strong>in</strong><br />
Bezug auf Ihre Bedienbarkeit (Usability)<br />
optimiert werden.<br />
Ausblick<br />
Der Optimierungs- und Verbesserungsprozess<br />
ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Über die sukzessive Beseitigung<br />
der im Rahmen des <strong>LUSD</strong><br />
2008 Projektes gefundenen Mängel<br />
der Anwendung wurden mittlerweile<br />
weitere Vere<strong>in</strong>barungen mit dem Hersteller<br />
getroffen und mit deren Umsetzung<br />
begonnen.<br />
Die gute und enge Zusammenarbeit<br />
zwischen dem HKM, HZD<br />
und dem Softwarehersteller lassen<br />
erwarten, dass wir geme<strong>in</strong>sam den<br />
kommenden Herausforderungen mit<br />
Abarbeitung der Korrekturreleases,<br />
Realisierung weiterer Anforderungen<br />
und Übergang von Teilbereichen des<br />
<strong>LUSD</strong>-Projekts <strong>in</strong> den Verfahrensbetrieb<br />
positiv entgegensehen können.3<br />
HPR-Innen stimmt<br />
der E<strong>in</strong>führung von<br />
PKI und SSO zu<br />
Der Hauptpersonalrat beim Hessischen<br />
M<strong>in</strong>isterium des Innern<br />
und für Sport hat im personalvertretungsrechtlichen<br />
Verfahren<br />
nach §§ 72 Abs. 1, 81 Abs. 3 und<br />
83 HPVG der E<strong>in</strong>führung der Verfahren<br />
PKI (Public Key Infrastructure)<br />
und SSO (S<strong>in</strong>gle Sign-On)<br />
zugestimmt. Somit s<strong>in</strong>d nach den<br />
technischen nun auch die formalen<br />
Voraussetzungen für den E<strong>in</strong>satz<br />
der PKI- und der SSO-Lösung<br />
geschaffen. Die Dienststellen der<br />
hessischen Landesregierung können<br />
nun die E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich planen bzw.<br />
bisherige Pilotnutzungen <strong>in</strong> den<br />
Regelbetrieb überführen.<br />
Das Verfahren Public Key Infrastructure<br />
ermöglicht für die<br />
Mitarbeiter des Landes Hessen digitale<br />
Zertifikate auszustellen und<br />
auf Chipkarten zu speichern, zu<br />
verteilen und zu prüfen. Die von<br />
der Hessen-PKI ausgegebenen<br />
Zertifikate dienen der Signatur<br />
und Verschlüsselung von E-Mails<br />
und Dokumenten sowie der Anmeldung<br />
an Arbeitsplatzsystemen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der zentralen Active<br />
Directory-Domäne („itshessen.<br />
hessen.de“). Weiterh<strong>in</strong> können<br />
Zertifikate zur Absicherung von<br />
SSL-Verb<strong>in</strong>dungen erstellt werden.<br />
Die S<strong>in</strong>gle Sign-On-Lösung bedeutet<br />
für den Mitarbeiter des<br />
Landes Hessen, dessen primäres<br />
Benutzerkonto sich <strong>in</strong> der zentralen<br />
Active Directory-Domäne<br />
(„itshessen.hessen.de“) bef<strong>in</strong>det,<br />
dass er nach e<strong>in</strong>maliger Anmeldung<br />
auf alle <strong>in</strong> das SSO-Verfahren<br />
<strong>in</strong>tegrierten Dienste, für die<br />
er berechtigt ist, zugreifen kann,<br />
ohne sich jedes Mal neu an e<strong>in</strong>er<br />
Anwendung anmelden zu müssen<br />
(siehe <strong>in</strong>form 01/08).<br />
hcn@hzd.hessen.de<br />
<strong>in</strong>form 3/09 23