nn - Naegele-partner.de
nn - Naegele-partner.de
nn - Naegele-partner.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vortrag von Karl-Heinz Nägele<br />
(Eine Rezension von Hei<strong>de</strong> Orlich, Ueberreuter Manageraka<strong>de</strong>mie)<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Ueberreuter-Fachkonferenz zum Thema<br />
„Migration von Versicherungsbestän<strong>de</strong>n“ am 12. bis 14. November<br />
2003 in Düsseldorf hielt Herr Nägele einen sehr<br />
ansprechen<strong>de</strong>n Vortrag über die „Visionen und Illusionen von<br />
Fusionen“.<br />
Obwohl Herr Nägele – ausgehend von <strong>de</strong>m IT-lastigen Publikum<br />
und bezogen auf die technische Ausrichtung <strong>de</strong>r Konferenzthemen<br />
– unter <strong>de</strong>n Referenten als „Exot“ aus <strong>de</strong>m<br />
Programm herausstach, fand sein Vortrag große Resonanz.<br />
Aus <strong>de</strong>n zunächst skeptischen Blicken <strong>de</strong>r Zuhörer wur<strong>de</strong>n im<br />
Laufe seines Vortrages mehr und mehr interessierte Blicke,<br />
begleitet durch zustimmen<strong>de</strong>s Nicken, ab und zu gab es einen<br />
„Aha-Effekt“ und immer wie<strong>de</strong>r ein amüsiertes Lächeln.<br />
Nach Vorträgen über Methodik und Realisierung von Migrationsprojekten<br />
eröffnete Herr Nägeles Vortrag eine ganz<br />
an<strong>de</strong>re Sichtweise auf die Problematik und lieferte diverse<br />
Denkanstöße, die bestimmt in manchen Unternehmen ihren<br />
Lauf nehmen wer<strong>de</strong>n. Vielleicht diskutiert auch gera<strong>de</strong><br />
jemand über das von Herrn Nägele beschriebene Werte-<br />
ManagementSystem o<strong>de</strong>r die Integration von Kulturen?<br />
Die positive Beurteilung aus <strong>de</strong>n Teilnehmerreihen direkt nach<br />
<strong>de</strong>m Vortrag und die sehr gute Benotung in <strong>de</strong>r schriftlichen<br />
Auswertung bestätigen auf je<strong>de</strong>n Fall: Das Experiment, einen<br />
ungewöhnlichen Redner im Programm aufzunehmen, hatte<br />
sich gelohnt! Vielen Dank!<br />
Feedback 2003 – wer hat gewo<strong>nn</strong>en?<br />
Auch in diesem Jahr verlosten wir am Jahresanfang 3 Seminarplätze<br />
unter Teilnehmern <strong>de</strong>s Gewi<strong>nn</strong>spiels „Ihr Feedback<br />
in unserem Forum 2003“. Yvo<strong>nn</strong>e Schaible, zuständig in unserem<br />
Unternehmen für das „Management Offene Seminare“<br />
agierte als Glücksfee und zog mit gol<strong>de</strong>nem Händchen die<br />
Gewi<strong>nn</strong>er:<br />
• Herr Dirk Böttcher — Seminar Selbstentwicklung I<br />
• Herr M. Dambacher — Ein Zwei– o<strong>de</strong>r Dreitagesseminar<br />
• Herr Matthias Muhtz — Ein Zwei– o<strong>de</strong>r Dreitagesseminar<br />
Nägele intern<br />
Neue Seminare in Salem!<br />
Auf Grund <strong>de</strong>s großen Interesses haben wir in diesem Jahr<br />
unser Angebot an Offenen Seminaren in Salem um drei<br />
Themen erweitert:<br />
• Stresssituationen erfolgreich meistern durch<br />
Mentaltraining (mit Ingrid Nicklas)<br />
• Corporate Values<br />
(mit Irene Nägele und Elke Schlimbach)<br />
• I<strong>nn</strong>ovationen durch Kreativität<br />
(mit Matthias Werner)<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
www.naegele-<strong>partner</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Klassisches und systemisches<br />
Projektmanagement<br />
Projektarbeit unterschei<strong>de</strong>t sich in ganz wesentlichen<br />
Punkten vom normalen Tagesgeschäft. Die meisten neuen<br />
Produkte und sehr viele Än<strong>de</strong>rungen, die es einem Unternehmen<br />
ständig ermöglichen, im Markt zu bestehen und möglicherweise<br />
sogar Vorreiter zu sein, wer<strong>de</strong>n losgelöst von <strong>de</strong>r<br />
normalen Arbeit in Projekten<br />
entwickelt. Aus diesem<br />
Verständnis heraus Projekte<br />
zu starten und konsequent<br />
durchzuführen bringt Ergebnisse,<br />
die für <strong>de</strong>n zukünftigen<br />
Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
oft von größter<br />
Be<strong>de</strong>utung sind. Bernhard<br />
Bayer, Berater und Trainer<br />
Bernhard Bayer<br />
von Nägele & Partner eröffnet<br />
in diesem Seminar unter<br />
Einbezug systemischer Aspekte die Chance, mögliche Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>s Projektes auf das Unternehmen früher zu<br />
erke<strong>nn</strong>en und geeignete Maßnahmen zu treffen. Dadurch<br />
wer<strong>de</strong>n in Projekten nicht nur die gewünschten Ergebnisse<br />
erzielt, son<strong>de</strong>rn von vornherein für <strong>de</strong>ren spätere Akzeptanz<br />
im Unternehmen gesorgt. BB<br />
Nägele & Partner GmbH<br />
Unternehmensberatung<br />
und Personalentwicklung (BDU)<br />
Silvrettablick 9 · 88682 Salem (Beuren)<br />
Fon (075 54) 84 24 · Fax (075 54) 6 45<br />
www.naegele-<strong>partner</strong>.<strong>de</strong><br />
info@naegele-<strong>partner</strong>.<strong>de</strong><br />
nägele news<br />
Ausgabe 11 Frühjahr 2004<br />
Die Sanierer kommen!<br />
Nicht erst seit Hochhuts „McKinsey kommt“ eilt Unternehmensberatern<br />
ein gewisser Ruf voraus. „5 vor 12“ zu einer<br />
Sanierungsberatung gerufen (oft ist es schon 10 Minuten<br />
später), begleitet ihren Auftritt immer etwas Mystisches, ja<br />
fast Okkultes. Mit „großem Bahnhof“ wer<strong>de</strong>n die Berater vom<br />
hoffnungsfrohen (zweck-optimistischen?!) Unternehmer<br />
empfangen. Die Mitarbeiter (meist nicht informiert) mustern<br />
sie mit misstrauischen Blicken, <strong>de</strong><strong>nn</strong> (gemäß öffentlicher<br />
Meinung) tragen sie ja in ihren Aktenkoffern das Damoklesschwert<br />
Arbeitsplatzabbau, drohen<strong>de</strong> Schließung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
verbun<strong>de</strong>n mit sozialem Abstieg. Doch auch für die<br />
Sanierung gilt:<br />
1. Die Berater müssen immer das sanieren, was an<strong>de</strong>re<br />
verbockt haben.<br />
2. Entscheidungen (z. B. über Entlassungen) fällt nie <strong>de</strong>r<br />
Berater, son<strong>de</strong>rn immer <strong>de</strong>r Unternehmer.<br />
Über das unglaubliche Chaos, über die an Leichtsi<strong>nn</strong> grenzen<strong>de</strong><br />
Inkompetenz mancher Unternehmensführer und die<br />
gewaltigen Beharrungskräfte im Unternehmen — schweigt<br />
<strong>de</strong>s Volkes Stimme.<br />
Und da<strong>nn</strong> ist da noch <strong>de</strong>r Wunsch betroffener Unternehmen<br />
nach einfachen Lösungen. Der Wunsch mutiert oft zur For<strong>de</strong>rung.<br />
Der Berater als „Feigenblatt“, als „Sün<strong>de</strong>nbock“, ja, als<br />
„Mädchen für Alles“ soll’s jetzt richten und das nach <strong>de</strong>m<br />
Motto „Wasch mich, aber mach mir <strong>de</strong>n Pelz nicht nass“.<br />
Außer<strong>de</strong>m, schnell soll’s gehen und kosten darf es auch nichts<br />
weil: Dem Unternehmen geht es schlecht. Einige Kollegen<br />
greifen da<strong>nn</strong> schon mal zum Holzhammer. Nun will ich dieses<br />
Instrument nicht verteufeln – <strong>de</strong><strong>nn</strong> so manchem Unternehmer<br />
hat’s wohl schon geholfen – bei seiner Bewusstseinserweiterung.<br />
Aber oft ist die Karre so verfahren, dass – … aber<br />
dazu la<strong>de</strong> ich Sie lieber ein, die einzelnen Berichte zum Thema<br />
zu lesen.<br />
Mit dieser Ausgabe unserer „nägele news“ wollen wir Licht in<br />
das Dunkel <strong>de</strong>r Unternehmenssanierung bringen, mit Vorurteilen<br />
aufräumen und Denkanstöße für Unternehmer bieten.<br />
Und we<strong>nn</strong> dadurch sogar ein Sanierungsfall verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n ka<strong>nn</strong> … da<strong>nn</strong> umso besser. Ich wünsche Ihnen viele<br />
Aha-Erlebnisse beim Lesen.<br />
Ihr Matthias Werner<br />
Insolvenzen in Deutschland<br />
Wie die Graphik <strong>de</strong>s statistischen Bun<strong>de</strong>samtes belegt, steigt<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Firmeninsolvenzen und damit auch <strong>de</strong>r Sanierungsfälle<br />
seit<br />
Jahren. Die<br />
Grün<strong>de</strong> dafür<br />
liegen nach<br />
Informationen<br />
<strong>de</strong>s Deutschen<br />
Sparkassen<br />
und Giroverban<strong>de</strong>s(DiagnoseMittel-<br />
Insolvenzen<br />
Insolvenzen von Unternehmen in Deutschland<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0 1991 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
stand 2004) u. a. in einer nach wie vor unzureichen<strong>de</strong>n<br />
Ausstattung mit Eigenkapital (EK). In 2002 hatten 50 % aller<br />
Mittelständischen Unternehmen (Umsatz bis 50 Mio. €) in<br />
Deutschland eine EK Quote ≤ 5,8 % und 39,3 % <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
wiesen sogar eine EK Quote von ≤ 0 aus.<br />
Im Umfeld einer anhaltend hohen Arbeitslosigkeit und eines<br />
weiterhin niedrigen Wirtschaftswachstums wird sich als Folge<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Insolvenzen in <strong>de</strong>n nächsten Jahren weiter auf<br />
hohem Niveau bewegen. In diesem Zusammenhang erwähnt<br />
eine Studie von Wieselhuber & Partner (München), dass „die<br />
Mehrzahl <strong>de</strong>r insolventen Unternehmen nachhaltige strategische<br />
Schwächen zeigten, die sich in Geschäftsstruktur und<br />
Marktposition wi<strong>de</strong>rspiegelten. ... dabei führten da<strong>nn</strong> Fehlentscheidungen<br />
von Gesellschaftern (57 %) und Management<br />
(55 %) ins Aus. Der Anteil insolventer Unternehmen ohne<br />
Managementfehler liegt bei 2 %.“<br />
Die Zahlen zeigen noch einmal beson<strong>de</strong>rs eindrücklich, wer<br />
die Verantwortung trägt und wo Verän<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten<br />
bestehen. Lei<strong>de</strong>r herrscht in <strong>de</strong>r Unternehmensleitung, so die<br />
Erfahrungen, oft noch Blauäugigkeit. Beispiel: Viele Unternehmerverbän<strong>de</strong><br />
bieten ihren Mitglie<strong>de</strong>rn ein Steuerungsinstrument<br />
an: <strong>de</strong>n Betriebsvergleich. Aber, nur ein verschwin<strong>de</strong>nd<br />
geringer Prozentsatz <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r (in manchen<br />
Verbän<strong>de</strong>n unter 5 %) beteiligen sich daran. Warum? Zu viel<br />
Aufwand? Kostet zuviel Zeit?<br />
Um<strong>de</strong>nken ist gefragt! Wie viel Energie legen Sie in Ihre<br />
Leistungserstellung (Produkte, Dienstleistung)? Wie viel Energie<br />
in die Steuerung Ihres Unternehmens (Controlling,<br />
Führung usw.)? Bei sinken<strong>de</strong>n Umsätzen und Gewi<strong>nn</strong>en wird<br />
es zunehmend schwieriger, das Unternehmensschiff auf Kurs<br />
zu halten. Unser Appell: Nehmen Sie das Steuer Ihres Unternehmensschiffes<br />
fest in die Hand! MW<br />
Jahr
Axel Radszun: Mein Vater grün<strong>de</strong>te, nach Tätigkeiten für<br />
an<strong>de</strong>re Firmen, vor 35 Jahren die Radszun Akustikbau GmbH.<br />
Vor acht Jahren trat ich als Betriebswirt mit Diplom, in das<br />
Familienunternehmen ein, um langfristig die Nachfolge zu<br />
übernehmen. Ich fand ein Unternehmen vor, in <strong>de</strong>m 41 fest<br />
angestellte und rund 150 freie Mitarbeiter (Nachunternehmer)<br />
beschäftigt waren.<br />
Die Strukturen <strong>de</strong>s Betriebes waren jedoch<br />
während einer stürmischen Expansionsphase<br />
Anfang <strong>de</strong>r 1990er Jahre nicht mit gewachsen,<br />
Verantwortung war nicht <strong>de</strong>legiert<br />
wor<strong>de</strong>n. Die Krise trat ein, als zwei weitere<br />
Faktoren hinzu kamen:<br />
1. Durch <strong>de</strong>n Auftragsrückgang in <strong>de</strong>r Baubranche<br />
brachen die Umsätze ein.<br />
Projekt Unternehmenssanierung Ein Bericht aus <strong>de</strong>r Praxis<br />
Interview von „nägele news“ mit Axel Radszun (Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter <strong>de</strong>r Radszun Akustikbau GmbH),<br />
Ingrid Nicklas (Geschäftsführen<strong>de</strong> Gesellschafterin <strong>de</strong>r<br />
Nägele & Partner GmbH) und Carsten Schürma<strong>nn</strong> (Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater, Treuhand Ol<strong>de</strong>nburg<br />
GmbH) zum Sanierungsprojekt Radszun<br />
<strong>nn</strong>: Herr Radszun, was hat sie bewogen, sich für die Sanierung<br />
Ihres Unternehmens externer Hilfe zu bedienen.<br />
2. 1997 erwarb die Radszun Akustikbau<br />
GmbH eine überschul<strong>de</strong>te Schreinerei. Die<br />
erhofften Synergieeffekte traten nicht ein, im Gegenteil:<br />
Die Schreinerei verursachte weitere Verluste. Liquiditätsprobleme<br />
waren die unvermeidliche Folge.<br />
Aus dieser Situation heraus entschloss sich die Geschäftsleitung<br />
im Sommer 2003, die Hilfe externer Berater in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
<strong>nn</strong>: Frau Nicklas, was sind aus Ihrer Sicht Ursachen für<br />
Sanierungsprojekte?<br />
Ingrid Nicklas: Da <strong>de</strong>r Gewi<strong>nn</strong> und die Liquidität die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Größen für das Überleben eines Unternehmens<br />
in <strong>de</strong>r Marktwirtschaft ist, müssen diese Größen ständig<br />
überwacht wer<strong>de</strong>n. Allerdings sind finanzielle Aspekte nur<br />
vor<strong>de</strong>rgründig für eine solche Krise verantwortlich. Die<br />
tatsächlichen Ursachen sind oft jahrelange unternehmerische<br />
Fehlentscheidungen.<br />
In<strong>de</strong>m aber das Problem <strong>de</strong>r finanziellen Mittel bekämpft<br />
wird, wird nie gegen die Ursache, son<strong>de</strong>rn immer nur gegen<br />
die Folgen angegangen. Ständige Geldspritzen in ein Unternehmen<br />
zu pumpen, gleicht <strong>de</strong>m Versuch, einen Eimer zu<br />
füllen, <strong>de</strong>r ein Loch hat. Solange das Loch nicht gestopft ist,<br />
wird das Problem nicht gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Weiter sehen Unternehmer ihre Krisen als unabwendbare<br />
konjunkturelle Ereignisse o<strong>de</strong>r als von Dritten (Banken,<br />
Kun<strong>de</strong>n, Mitarbeitern etc.) verursachte Probleme an.<br />
Dabei suchen sie die Schuld meist bei <strong>de</strong>n An<strong>de</strong>ren, wie zum<br />
Beispiel bei:<br />
• Banken, die in <strong>de</strong>r Regel Auslöser <strong>de</strong>s Konkursverfahrens<br />
sind, weil sie sich weigern, <strong>de</strong>m Unternehmer zusätzliche<br />
Gel<strong>de</strong>r zur Verfügung zu stellen.<br />
• Kun<strong>de</strong>n, die ihre Rechnungen nicht bezahlen.<br />
• Mitarbeitern, die hohe Kosten verursachen und keine<br />
Gewi<strong>nn</strong>beiträge leisten.<br />
Viele Unternehmer<br />
sehen Unternehmenskrisen<br />
als unabwendbare<br />
konjunkturelle<br />
Ereignisse o<strong>de</strong>r als<br />
von Dritten (Banken,<br />
Kun<strong>de</strong>n, Mitarbeitern<br />
etc.) verursachte<br />
Probleme an.<br />
Ingrid Nicklas<br />
Kaum ein Unternehmen kommt auf die I<strong>de</strong>e, sich zu fragen:<br />
• Hat <strong>de</strong>r Unternehmer die Gel<strong>de</strong>r für falsche Investitionen<br />
ausgegeben?<br />
• Hat sich <strong>de</strong>r Unternehmer seine nicht zahlen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />
selbst ausgesucht?<br />
• Hat <strong>de</strong>r Unternehmer seine „unfähigen“ Mitarbeiter nicht<br />
selbst eingestellt, angelernt o<strong>de</strong>r sogar ausgebil<strong>de</strong>t?<br />
<strong>nn</strong>: Herr Radszun, was passierte, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Auftrag<br />
erteilt war?<br />
Axel Radszun: Als ersten Schritt führte die Firma Nägele &<br />
Partner unter Leitung von Ingrid Nicklas und Matthias Werner<br />
im August 2003 Mitarbeiter-Interviews durch, um zunächst<br />
die Ursachen für die Probleme <strong>de</strong>s Unternehmens zu ermitteln.<br />
Schnell kristallisierten sich zwei Hauptprobleme heraus: Die<br />
nicht gelöste Nachfolgeproblematik und die ineffiziente<br />
Organisationsstruktur.<br />
<strong>nn</strong>: Herr Schürma<strong>nn</strong>, was ist für Sie als Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater das Beson<strong>de</strong>re an diesem<br />
Sanierungsprojekt?<br />
Carsten Schürma<strong>nn</strong>: Auf Grund <strong>de</strong>r schwachen Baukonjunktur<br />
und <strong>de</strong>r Überleitung <strong>de</strong>s Geschäftes auf die nächste Generation<br />
ergaben sich vielschichtige Probleme, die es akut zu<br />
lösen galt. Unser Ansatz, nicht „nur Papier zu liefern“ son<strong>de</strong>rn<br />
gemeinsam umsetzbare Lösungen zu erarbeiten brachte sehr<br />
schnell wirksame Ergebnisse.<br />
Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall lagen die Probleme nicht nur im steuerlich-rechtlichen<br />
son<strong>de</strong>rn auch im organisatorischen und zwi-<br />
schenmenschlichen Bereich. So war es<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n<br />
Erfolg dieses Projektes, dass die interdisziplinäre<br />
Beratung aus einer Hand kam.<br />
Wir lieferten das notwendige Sanierungskonzept<br />
für die Banken. Wichtig für das<br />
kurzfristige Überleben <strong>de</strong>r Firma Radszun.<br />
Die Firma Nägele & Partner initiierte und<br />
begleitete <strong>de</strong>n notwendigen Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
<strong>de</strong>r Organisation sowie die künftige strategische Ausrichtung<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens. Wichtig für die Motivation <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter im Unternehmen und das langfristige Überleben<br />
von Radszun Akustikbau. Nägele & Partner und die Treuhand<br />
Ol<strong>de</strong>nburg haben sich als Kooperations<strong>partner</strong> hier wun<strong>de</strong>rbar<br />
ergänzt.<br />
<strong>nn</strong>: Herr Radszun, wie gings weiter mit <strong>de</strong>m Projekt?<br />
Schnell kristallisierten<br />
sich zwei Hauptprobleme<br />
heraus:<br />
Die nicht gelöste<br />
Nachfolgeproblematik<br />
und die ineffiziente<br />
Organisationsstruktur.<br />
Axel Radszun<br />
Axel Radszun: Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong> auf die<br />
„Soft Facts“ gelegt, da Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen<br />
<strong>de</strong>r Erhalt bzw. die Verbesserung <strong>de</strong>r Motivation <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter war: Im September fand unter Leitung von Ingrid<br />
Nicklas ein Workshop mit <strong>de</strong>n<br />
Führungskräften statt, in <strong>de</strong>m die<br />
Interviewergebnisse vorgestellt<br />
und ein neues Organigramm entwickelt<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Anfang Januar 2004 entwickelten<br />
die Führungskräfte in einem weiteren<br />
Workshop gemeinsam mit<br />
Ingrid Nicklas eine Marktstrategie<br />
für das Unternehmen, Umsatzziele wur<strong>de</strong>n gemeinsam fixiert.<br />
Schließlich wur<strong>de</strong>n im Februar Tätigkeitsbeschreibungen für<br />
sämtliche Mitarbeiter erstellt und damit die Grundlage für<br />
eine verbesserte Arbeitsorganisation geschaffen.<br />
Parallel dazu wur<strong>de</strong> die Kostenstruktur analysiert und ein<br />
Controlling-System eingeführt. Als Spezialisten für <strong>de</strong>n<br />
Bereich <strong>de</strong>r finanziellen Sanierung <strong>de</strong>s Unternehmens zogen<br />
wir die Treuhand Ol<strong>de</strong>nburg als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />
hinzu. Ein Sanierungskonzept wur<strong>de</strong> gemeinsam<br />
entwickelt und <strong>de</strong>n Banken vorgestellt.<br />
<strong>nn</strong>: Herr Radszun, welche Ergebnisse kö<strong>nn</strong>en sie bisher<br />
verzeichnen?<br />
Axel Radszun: Mein Vater übertrug die Geschäftsführung im<br />
November 2003 offiziell an mich. Die Schreinerei schlossen<br />
wir zum 31.12.2003. Wir reduzierten die Zahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter,<br />
loteten weitere Einsparungsmöglichkeiten aus und setzten<br />
sie systematisch um. Ein neu gebil<strong>de</strong>tes<br />
und hoch motiviertes<br />
Führungsteam unterstützt mich<br />
künftig bei <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
Mit Hilfe von Nägele & Partner<br />
wur<strong>de</strong>n so die wichtigsten Grundlagen<br />
geschaffen, um das Unternehmen<br />
– auch in einem weiterhin<br />
schwierigen Branchenumfeld – erfolgreich fortführen zu<br />
kö<strong>nn</strong>en.<br />
<strong>nn</strong>: Frau Nicklas, bitte ein Fazit.<br />
Ingrid Nicklas: „Die Kuh ist erst einmal vom Eis“. Das Sanierungskonzept<br />
einschließlich eines Maßnahmenkatalogs mit<br />
konkreten Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Terminen<br />
steht.<br />
Der Beratungsprozess war, wie so oft in solchen Projekten,<br />
schmerzhaft für die Beteiligten, <strong>de</strong><strong>nn</strong> wir mussten wirklich<br />
Alles und Je<strong>de</strong>n in Frage stellen. Und, das kö<strong>nn</strong>en Sie mir glau-<br />
So war es von<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Erfolg dieses<br />
Projektes, dass<br />
die interdisziplinäre<br />
Beratung aus<br />
einer Hand kam.<br />
Carsten Schürma<strong>nn</strong><br />
ben, Besitzstands<strong>de</strong>nken gibt es nicht nur in<br />
Gesellschaft und Politik. In wirtschaftlich<br />
schweren Zeiten, we<strong>nn</strong> ein Unternehmen<br />
um das Überleben kämpft, ka<strong>nn</strong> <strong>de</strong>r Unternehmer<br />
kaum Rücksichten auf die Befindlichkeiten<br />
Einzelner nehmen. Jetzt muss er<br />
Führungsqualitäten beweisen. Bei schönem<br />
Wetter kö<strong>nn</strong>en viele segeln, aber wehe es<br />
kommt ein Sturm auf. Da<strong>nn</strong> erlei<strong>de</strong>n viele<br />
Schiffbruch (siehe New Economy).<br />
Gemeinsam haben wir (die Geschäftsleitung und das Beraterteam)<br />
alles getan, um <strong>de</strong>m Unternehmen eine Chance zum<br />
Überleben zu geben. Jetzt muss die Geschäftsleitung ihre<br />
Hausaufgaben machen. Und ich glaube, mit <strong>de</strong>m notwendigen<br />
„Quäntchen“ Glück wird das Unternehmen schon bald<br />
wie<strong>de</strong>r schwarze Zahlen schreiben.