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Ausgabe 1-2012 - Neufundländer Club für Europa e.V.

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<strong>Neufundländer</strong> - ECHO <strong>für</strong> den Kontinent 1/12 Nr. 68<br />

einem Kraftfahrzeug ohne Identitätsnummer<br />

und ist in seinem Wert deutlich gemindert.<br />

Damit wurde die Klage einer Käuferin eines<br />

Retrievers stattgegeben, die diesen Welpen<br />

<strong>für</strong> DM 1.800,-- in einem Zoogeschäft<br />

erworben hatte, der aber nicht tätowiert war.<br />

Das Gericht bewertete den Marktwert dieses<br />

Hundes als ein Tier ohne Papiere und hielt<br />

deshalb eine Kaufpreisminderung in Höhe<br />

von DM 1.000,-- <strong>für</strong> gerechtfertigt.<br />

(Amtsgericht Frankfurt/Main, Az Hö 3 c<br />

3124/97)<br />

Jogger gegen Hund – Mitschuld des<br />

Geschädigten<br />

Ein Jogger stürzte über einen unangeleinten<br />

herumlaufenden Hund und zog sich dabei<br />

Knochenbrüche zu. Er forderte<br />

Schadensersatz von der<br />

Tierhalterhaftpflichtversicherung des<br />

Hundebesitzers. Oberlandesgericht Koblenz:<br />

Der Jogger hätte den Hund schon von weitem<br />

gesehen, war aber trotzdem mit<br />

unverminderter Geschwindigkeit<br />

weitergelaufen. Er hätte sich auf das<br />

unberechenbare Verhalten des Hundes<br />

einstellen müssen. Deshalb trifft ihn eine<br />

Mitschuld. Die Versicherung muss nur 70<br />

Prozent des verlangten Verdienstausfalls und<br />

Schmerzensgeldes zahlen<br />

(Az.: 5 U 27/03).<br />

Verbotene Hundeliebe<br />

Quasi gewaltsam verschaffte sich ein<br />

Mischlingsrüde Zugang zu seiner<br />

angebeteten Rottweiler-Hündin. Er grub sich<br />

unter dem Zaun durch, und es kam zu einem<br />

Deckakt. Um die ungewollte Trächtigkeit zu<br />

beseitigen, wurde die Hündin kastriert und die<br />

Welpen-Föten wurden entfernt. Diese Kosten<br />

sollte der Halter des Mischlingsrüden<br />

bezahlen, der sich aber weigerte. Das Gericht<br />

gab dem Halter der Hündin teilweise Recht.<br />

Durch den ungewollten Deckakt ist dem<br />

Halter der Hündin ein Schaden entstanden.<br />

Dieser musste nicht damit rechnen, dass der<br />

Rüde die Grundstückseinfriedung überwindet.<br />

Er war weiter auch nicht verpflichtet, die<br />

Trächtigkeit austragen zu lassen, da die<br />

Folgekosten <strong>für</strong> das Aufziehen der Welpen<br />

höher gewesen wären als eine<br />

Unterbrechung der Trächtigkeit. Die Kosten<br />

der Kastration musste der Rüdenhalter aber<br />

nicht in voller Höhe bezahlen, da bei einer<br />

frühzeitigen Kontrolle der Hündin eine<br />

kostengünstigere Hormonspritze die<br />

Trächtigkeit bereits beseitigt hätte.<br />

(Amtsgericht Lampertheim, Az: 3 C 306/98)<br />

Sprung ins Lenkrad<br />

Wer einen Hund im Auto mitnimmt, muss<br />

da<strong>für</strong> sorgen, dass er beim Fahren nicht von<br />

ihm gestört wird. Mit dieser Begründung wies<br />

das OLG Nürnberg die Klage eines<br />

Hundehalters gegen seine Kfz-<br />

Vollkaskoversicherung ab. Während der Fahrt<br />

war ihm sein Jagdhund ins Lenkrad<br />

gesprungen und hatte so den Unfall<br />

verursacht. Die Richter billigten ihm keinen<br />

Schadensersatzanspruch (hier 45.000 €) zu,<br />

weil er diese Situation selbst fahrlässig<br />

herbeigeführt hatte. Als Autofahrer muss er<br />

nicht nur sein Gepäck sicher verwahren,<br />

sondern auch den mitfahrenden Hund. Durch<br />

ein Abtrennnetz oder einen<br />

Hundesicherheitsgurt hätte sich der<br />

Vierbeiner jedenfalls so sicher im Auto<br />

unterbringen lassen, dass diese gefährliche<br />

Situation gar nicht erst entstanden wäre. Weil<br />

der Autofahrer diese Verkehrsmaßnahmen<br />

aber unterlassen hatte, wurde seine<br />

Schadensersatzklage abgewiesen.<br />

(Oberlandesgericht Nürnberg, Az.: 8 U<br />

2819/96)<br />

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