Zwischenbilanz 2010 - Stiftung Nord-Süd-Brücken
Zwischenbilanz 2010 - Stiftung Nord-Süd-Brücken
Zwischenbilanz 2010 - Stiftung Nord-Süd-Brücken
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4<br />
Millenniumsentwicklungsziel<br />
Senkung der Kindersterblichkeit<br />
Zielvorgabe:<br />
Zwischen 1990 und 2015 die Sterblichkeitsrate von Kindern<br />
unter fünf Jahren um zwei Drittel senken.<br />
Kinder sind besonders betroffen<br />
Katastrophenhilfe in Myanmar nach dem Zyklon Nargis<br />
Ihre Lebensbedingungen werden auch von ...<br />
Am Morgen des 2. Mai 2008 hat der tropische Wirbelsturm<br />
„Nargis“ mit Windgeschwindigkeiten von knapp 200 km/h<br />
die <strong>Süd</strong>küste Burmas verwüstet und schwere Zerstörungen<br />
angerichtet. Die Zahl der Opfer wurde auf 120.000 ge-<br />
schätzt.<br />
Die Vereinten Nationen schätzen, dass 2,4 Mio. Menschen<br />
unmittelbar betroffen waren. 40% der Betroffenen waren<br />
Kinder. Nur drei Jahre nachdem der Tsunami die Küsten des<br />
Indischen Ozeans verwüstet hatte, hat nun dieser Wirbel-<br />
sturm den Wiederaufbau in dieser Region weitgehend zu-<br />
nichte gemacht. Die Lebensgrundlage der Menschen wurde<br />
von Neuem zerstört, die Reisfelder im Küstengebiet mit Salz-<br />
wasser überschwemmt, Fischerboote und Häuser zerstört.<br />
Die letzte Schätzung aus dem Jahre 2007 ergab für Myanmar<br />
eine Sterblichkeitsrate von 103 auf 1.000 Kindern unter fünf<br />
Jahren. 1990 waren es 130 Kinder von 1.000 Kindern. Die<br />
Kindersterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren um zwei<br />
Drittel bis 2015 zu senken, hieße für Myanmar somit, eine<br />
Sterblichkeitsrate von 43 pro 1.000 Kindern zu erreichen.<br />
Soweit die statistischen Größenordnungen. Im Folgenden<br />
34<br />
soll kurz verdeutlicht werden, wie fragil die Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen von Kindern angesichts regelmäßiger<br />
Naturkatastrophen ist.<br />
Nach dem Wirbelsturm stellte der Mangel an sauberem<br />
Wasser und Sanitäranlagen sowie die Obdachlosigkeit eine<br />
unmittelbare Gefahr für die Kinder dar. Durch die Über-<br />
schwemmungen stieg das Risiko von Durchfallerkrankungen,<br />
Cholera und Dysenterie rapide an. Hinzu kam eine erhöhte<br />
Infektionsgefahr mit Malaria und Denguefieber. Beide Infek-<br />
tionen sind in diesem Land bereits endemisch.<br />
Selbsthilfe und Solidarität<br />
Burma Projekt e.V. ist eine Berliner Organisation, die sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, die Linderung der Armut in Myanmar durch<br />
Bildungs- und Gesundheitsprojekte zu unterstützen. Dieser<br />
Verein hatte in der Region bereits nach dem Tsunami 2004<br />
Nothilfe geleistet und beim Wiederaufbau geholfen. Viele<br />
Kontakte wurden so geschlossen. Da nach dem Wirbelsturm<br />
„Nargis“ fast die gesamte Infrastruktur, Straßen und Flusswe-<br />
ge zerstört waren, mussten die Mitarbeiter von Burma Projekt