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Operation bei Verengung des
Spinalkanals der Lendenwirbelsäule
Was bedeutet Verengung
des Spinalkanals / der Spinalkanalstenose
Im Spinalkanal der Lendenwirbelsäule verlaufen
gebündelt die Nervenwurzeln der Oberschenkelnerven,
des Ischiasnervens und jener Nerven,
welche die Blasen- und Mastdarmentleerung
sowie die Sexualfunktion versorgen. Die
Dimensionen des knöchernen Spinalkanales sind
nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch
von Wirbel zu Wirbel verschieden. Die Enge des
Wirbelkanales ist Folge von Verschleißerscheinungen.
Die Arthrose, der Verschleiß der
Wirbelgelenke zum Teil mit verschleißbedingter
Wirbelverschiebung (Instabilität) ist die häufigste
Ursache der Spinalkanalstenose.
Welche Beschwerden kann
ein enger Spinalkanal hervorrufen?
Die häufigste Beschwerde des engen Spinalkanals
ist die fortschreitende Abnahme der
Gehstrecke mit unter Belastung auftretenden
Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen
der Beine oder des Rückens. Häufig klagen die
Patienten auch über nächtliche, den Schlaf raubende,
Beinschmerzen. Die Beschwerden beim
Gehen verschwinden meist schnell durch Änderung
der Körperhaltung (sich nach vorne beugen)
oder bei einer sitzenden oder stehenden Pause.
Die Diagnose des engen Spinalkanals im
Lendenwirbelsäulenbereich wird anhand der
Beschwerdebeschreibung der Befunde
der neurologischen Untersuchung sowie der bildgebenden
Diagnostik (Röntgen, Computertomographie,
Kernspintomographie, Myelographie)
gestellt.
Schmerzen:
Sie haben einen Wirbelsäuleneingriff hinter sich.
Schmerzen in der postoperativen Phase sind nichts
Außergewöhnliches und meistens Ausdruck einer
muskulären Überlastung oder einer Reizung des
Gewebes. Schmerzmittel oder eine Konsultation beim
Hausarzt lösen das Problem in der Regel.
Melden Sie sich aber bei uns bei:
• Gefühlsstörungen (neu dazugekommen)
• Muskelschwächen (neu dazugekommen)
• starken, streifenförmigen Schmerzen im Bein
• einem Sturz mit massiv stärker werdenden Schmerzen
• hohem Fieber mit anhaltenden Schmerzen
• Rötung und (neue) Schmerzen im Narbenbereich
Arbeitsfähigkeit:
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit kann je nach Patient
erheblich variieren. Für Berufe mit schwerer körperlicher
Arbeit (Tragen von Lasten) kann sie bis zu drei
Monate betragen, für „leichte“ Arbeit je nach Eingriff
sechs Wochen. Danach kann die Arbeit im Teilzeitpensum
gewöhnlich wieder aufgenommen werden.
Nachkontrolle:
Eine Kontrolle in unserer Sprechstunde wird
12 Wochen nach der Operation durchgeführt.
Bitte vereinbaren Sie hierzu einen Termin im
Sekretariat: Telefon 07145 91-53241
Fadenentfernung:
Fäden in der Wunde werden nach 7 - 10 Tagen entfernt.
Sind Sie zu diesem Zeitpunkt bereits aus der Klinik entlassen,
kann die Fadenentfernung von Ihrem Hausarzt
durchgeführt werden.
OKM
Orthopädische Klinik Markgröningen gGmbH
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Orthopädische Klinik Markgröningen gGmbH
Klinik für Neuroorthopädie
OPERATION BEI VERENGUNG
DES SPINALKANALS DER
SPINALKANALSTENOSE
DER LENDENWIRBELSÄULE

Wie wird die verschleißbedingte
Verengung des Spinalkanals der
Spinalkanalstenose behandelt?
Die nicht-operative konservative Therapie des engen
Spinalkanals ist nur eingeschränkt einsetzbar und
wirksam. Durch Anwendung spezieller krankengymnastischer
Übungen können die Auswirkungen der
Spinalkanalstenose zeitweise gelindert werden,
jedoch bleibt die Ursache hiervon unbeeinflusst. Hin
und wieder können akute Schmerzen mit einer lokalen
Infiltration mehr oder weniger dauerhaft gelindert
werden. Wenn sich jedoch die Verengung des Spinalkanals
mit einer raschen Abnahme der Gehstrecke
oder aber nächtlich auftretende Schmerzen bemerkbar
macht, ist der Spinalkanal meistens schon derart
eng geworden, dass in der Regel nur eine Operation
eine Erleichterung bringen kann.
Die operative Therapie besteht in der Erweiterung des
Spinalkanales unter dem Op.-Mikroskop: Das aus
den Gelenken wuchernde Arthrosegewebe wird abgetragen,
die Wirbelbögen werden ausgedünnt und
verdickte und verkalkte Bänder werden entfernt. Die
Erweiterung des Kanals wird schonend mit feinen
Instrumenten unter Erhalt der Stabilität durchgeführt
damit die Grundstruktur der Wirbelsäule erhalten
bleibt.
Wenn der Patient neben Beinbeschwerden zusätzlich
starke Kreuzschmerzen hat oder ein Wirbel verschoben
ist (Instabilität), muss nach Erweiterung des Spinalkanales
häufig eine Versteifung (Stabilisierung) durchgeführt
werden. Dies geschieht durch Einsetzen von
Schrauben in die Bogenwurzeln und Wirbel und
zusätzlicher vorderer Abstützung im Bandscheibenraum
zur Wirbelversteifung.
In jedem Fall wird Knochen oder Knochenersatz-
Material für eine dauerhafte Stabilität zusätzlich
verwendet. Die Erweiterung des Spinalkanals sowie
die Versteifung erfolgt im Allgemeinen über einen
dorsalen (rückenseitigen) Zugang mit Hautschnitt in
der Mitte des Rückens. Eine zusätzliche Versteifung
von vorne durch den Bauchraum ist nur in
Ausnahmefällen erforderlich.
Was kann man durch eine gelungene
Operation erreichen?
Die Erleichterung durch eine Operation wird meist
rasch wahrgenommen. Die Gehstrecke verlängert
sich, evtl. bestehende neurologische Defizite
(Gefühlsstörungen/Lähmungen) nehmen ab,
Rückenschmerzen verbessern sich (in 70 - 80 Prozent
der Fälle). Die Erholung der Symptome braucht Zeit
und Training des Patienten, da durch die Operation
vor allem die Voraussetzung für die Erholung der
Nerven geschaffen wird. Eine verschlissene und
operativ behandelte Wirbelsäule ist nicht wie neu,
gelegentlich sind Restbeschwerden vorhanden.
Welche sind die Komplikationen und
Erfolgsaussichten der Operation?
Komplikationen sind bei dieser Operation selten.
Grundsätzlich sind bei Verkettung unglücklicher
Umstände auch schwerwiegende Komplikationen
wie Querschnittlähmung und Todesfälle möglich,
aber extrem selten. Die mangelnde Erholung der
Nerven kann unangenehme Beschwerden
(Gefühlsstörungen/Lähmungen) zurücklassen. Ein
Rezidiv (erneutes Entstehen einer Verengung) tritt in
weniger als 10 Prozent der Fälle auf und erfordert
gelegentlich eine Nach-Operation. In manchen Fällen
muss wegen verbliebener oder zunehmender
Rückenschmerzen eine Versteifungsoperation im
Verlauf durchgeführt werden.
Wie ist die Nachbehandlung?
Für die ersten 4 Wochen kann der Patient ein leichtes
Lendenmieder zur lokalen Schmerztherapie und
Stabilisierung der Wirbelsäule tragen. Der Patient
sollte möglichst wenig sitzen (Sitzen zur Toilette und
den Mahlzeiten erlaubt). Die Gehstrecke sollte unter
Wahrung der Schmerzgrenze wöchentlich erhöht
werden. Insgesamt sollte sich der Patient in den
ersten 6- 8 Wochen wirbelsäulenschonend verhalten.
Physiotherapie in Form von isometrischen (die
Muskeln gleichmässig anspannenden) Übungen
wird während des stationären Aufenthaltes durchgeführt
und soll durch den Patienten in Eigenregie
zu Hause fortgeführt werden. Klinische Kontrollen
finden nach 12 Wochen und gegebenenfalls nach
einem Jahr ambulant statt.
Checkliste Entlassung
• Ausstehende Fragen geklärt?
• Bescheinigungen?
• Schmerzmittel
• Entlassbericht für die nachbehandelnden Ärzte
• Verhaltensmaßnahmen?
• Mieder?
• Transportmöglichkeiten?
• Etwaige andere Hilfsmittel (nur in speziellen
Fällen, z.B. Stehhilfe, WC-Aufsatz)
Verhaltensmaßregeln nach
der Entlassung
Wundheilung/Wundpflege
Bevor Sie uns verlassen, wird die letzte
Wundkontrolle durchgeführt. Die Wunde soll
sauber gehalten werden. Der Austritt von
Wundflüssigkeit erfordert in der Regel eine
ärztliche Kontrolle oder spezielle Verordnungen.
Auch bei liegenden Fäden kann geduscht werden,
sofern die Wunde mit wasserdichtem
Pflaster abgedeckt worden ist. Bewegungen wie
Drehen und Aufstehen sollen immer en bloc
erfolgen, d.h. Becken und Schultern sollen
möglichst in einer Linie bewegt werden.