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Operation bei Bandscheibenvorfall im Bereich der ... - Okm.de

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Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s <strong>Bandscheibenvorfall</strong>s<br />

<strong>im</strong> Len<strong>de</strong>nbereich<br />

Beschwer<strong>de</strong>n sind in erster Linie Schmerzen, die <strong>im</strong><br />

unteren Rückenbereich aber vor allem in einem Bein<br />

empfun<strong>de</strong>n und oft durch Husten, Niesen o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

Pressmechanismen verstärkt wer<strong>de</strong>n. Sehr selten<br />

sind Schmerzen, die in <strong>bei</strong><strong>de</strong> Beine ausstrahlen.<br />

Die Schmerzen treten häufig nicht <strong>im</strong> ganzen Bein<br />

auf, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n in <strong>de</strong>m Gebiet, welches von <strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen<br />

Nervenwurzel versorgt wird (Dermatom). Oft<br />

treten zusätzlich Gefühlsstörungen wie Kribbeln<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ameisenlaufen in <strong>de</strong>m vom Nerv versorgten<br />

Gebiet auf.<br />

<strong>Bandscheibenvorfall</strong> Höhe L4/L5<br />

Der reißen<strong>de</strong> und stechen<strong>de</strong> Beinschmerz kann so<br />

heftig wer<strong>de</strong>n, dass er <strong>de</strong>n Betroffenen in eine Körperfehlhaltung<br />

und zum Hinken zwingt. Die Symptome<br />

<strong>de</strong>s <strong>Bandscheibenvorfall</strong>es können bis zu massiven<br />

Gefühlsstörungen und Lähmungen einzelner Muskelgruppen<br />

<strong>de</strong>s Beines o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fußes führen, o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch<br />

zu Störungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Blasen- und Mastdarmfunktion<br />

bis hin zum unwillkürlichen Urin- und Stuhlabgang<br />

(operativer Notfall).<br />

Wann wird ein <strong>Bandscheibenvorfall</strong><br />

<strong>im</strong> Len<strong>de</strong>nbereich operiert?<br />

Liegen keine Lähmungen (Gefühlsstörungen, muskuläre<br />

Schwächen) vor, sollte zunächst konservativ<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Operiert wer<strong>de</strong>n kann ein <strong>Bandscheibenvorfall</strong><br />

<strong>bei</strong> unerträglichen länger andauern<strong>de</strong>n<br />

Schmerzen o<strong><strong>de</strong>r</strong>, wenn sich die Schmerzen<br />

durch konservative operative Maßnahmen nicht<br />

lin<strong><strong>de</strong>r</strong>n lassen. Bei Nervenausfällen muss je nach<br />

Verlauf und Intensität <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeitpunkt für die <strong>Operation</strong><br />

individuell festgelegt wer<strong>de</strong>n. Das Auftreten von<br />

Störungen <strong>bei</strong>m Wasserlassen o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Darmentleerung<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um einen orthopädischen<br />

Notfall <strong><strong>de</strong>r</strong> sofort operiert wer<strong>de</strong>n muss. Das<br />

Gleiche gilt für schwere Lähmungen wichtiger<br />

Muskelgruppen, auch diese sollten innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ersten 24 Stun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Auftreten operiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie wird ein solcher<br />

<strong>Bandscheibenvorfall</strong> operiert?<br />

Die häufigsten Bandscheibenvorfälle treten in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Len<strong>de</strong>nwirbelsäule auf. Der <strong>Bandscheibenvorfall</strong> führt<br />

einerseits zum Druck auf Nerv und Duralsack, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />

durch chemische Abbaustoffe <strong>de</strong>s Bandscheibenverschleißes<br />

zur starken Reizung <strong><strong>de</strong>r</strong> Spinalgebil<strong>de</strong>.<br />

Durch einen kleinen Schnitt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte <strong>de</strong>s Len<strong>de</strong>nbereichs<br />

wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Bogen <strong>de</strong>s Wirbels dargestellt.<br />

Durch eine schonen<strong>de</strong> Abtragung <strong>de</strong>s gelben Ban<strong>de</strong>s<br />

wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Spinalkanal eröffnet. Der <strong>Bandscheibenvorfall</strong><br />

wird entfernt und so <strong><strong>de</strong>r</strong> mechanische Druck auf<br />

<strong>de</strong>n Nerv behoben. Dieser Eingriff erfolgt in mikrochirurgischer<br />

min<strong>im</strong>al-invasiver <strong>Operation</strong>stechnik unter<br />

<strong>de</strong>m Op.-Mikroskop.<br />

Welche Nachbehandlung braucht es?<br />

Der Patient wird wenige Tage (3-5) nach <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Operation</strong><br />

nach Hause entlassen. Wenn gewünscht, wird durch<br />

uns eine Anschlussheilbehandlung in die Wege geleitet,<br />

die sich nach wenigen Tagen nach Entlassung an <strong>de</strong>n<br />

stationären Aufenthalt anschließt. In <strong>de</strong>n ersten 6-8<br />

Wochen nach <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Operation</strong> dürfen nur stabilisieren<strong>de</strong><br />

Übungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n, da nur so gewährleistet<br />

ist, dass die erkrankte Bandscheibe heilen kann.<br />

Zu Hause o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Anschlussheilbehandlung soll<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Patient viel und zügig Spazieren gehen und seine<br />

Gehbelastung wöchentlich steigern. Der Patient erhält<br />

während <strong>de</strong>s Aufenthalts ein gymnastisches Übungsprogramm,<br />

in welches er durch <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Physiotherapeuten eingeführt wird. Es besteht aus<br />

isometrischen (die Muskeln gleichmäßig anspannen<strong>de</strong>n)<br />

Übungen, welche die segmentalen, stabilisieren<strong>de</strong>n<br />

Muskeln <strong>de</strong>s Rumpfes aktivieren und kräftigen.<br />

Diese Übungen soll <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient täglich zu Hause<br />

durchführen.<br />

Was kann passieren wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bandscheibenvorfall</strong><br />

nicht rechtzeitig entfernt wird?<br />

Wenn eine Nervenwurzel durch einen <strong>Bandscheibenvorfall</strong><br />

zu lange eingeklemmt bleibt, kann sich ein<br />

Dauerscha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Nerven entwickeln, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch durch<br />

eine <strong>Operation</strong> nicht behebbar ist. Dies kann <strong>im</strong><br />

schl<strong>im</strong>msten Falle be<strong>de</strong>uten, dass die vor <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Operation</strong> bestehen<strong>de</strong> Schmerzsymptomatik wie<br />

brennen<strong>de</strong> Schmerzen, Kribbeln o<strong><strong>de</strong>r</strong> motorische<br />

Schwäche sich durch <strong>Operation</strong> nicht verbessern lassen.<br />

Welche sind die Komplikationen und<br />

Erfolgsaussichten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Operation</strong>?<br />

Komplikationen sind <strong>bei</strong> einer Bandscheibenentfernung<br />

selten. Grundsätzlich sind <strong>bei</strong> Verkettung<br />

unglücklicher Umstän<strong>de</strong> auch schwerwiegen<strong>de</strong><br />

Komplikationen wie Querschnittlähmung und Tod<br />

möglich, aber extrem selten. Die mangeln<strong>de</strong><br />

Erholung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nervenwurzel kann unangenehme<br />

Beschwer<strong>de</strong>n (Nervenausfälle) zurücklassen.<br />

Ein Rezidivvorfall (nochmaliges Austreten von<br />

Bandscheibengewebe) tritt in weniger als 10<br />

Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle auf und kann eine Nachoperation<br />

erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich machen.<br />

Die Erfolgsaussichten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Operation</strong> sind <strong>bei</strong><br />

entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Indikationsstellung hoch. Mehr<br />

als 90% <strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten sind mit <strong>de</strong>m Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Operation</strong> zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Checkliste Entlassung<br />

• Ausstehen<strong>de</strong> Fragen geklärt?<br />

• Bescheinigungen?<br />

• Rezepte? (Schmerzmittel)<br />

• Kurzinformation für nachbehan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Arzt?<br />

• Verhaltensmaßnahmen?<br />

• Mie<strong><strong>de</strong>r</strong>? Korsett?<br />

• Transportmöglichkeiten?<br />

• Etwaige an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Hilfsmittel (nur in speziellen<br />

Fällen, z.B. Stehhilfe, Greifzange, WC-Aufsatz)<br />

Verhaltensmassregeln nach <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entlassung, Wundheilung/Wundpflege<br />

Bevor Sie uns verlassen wird eine letzte<br />

Wundkontrolle durchgeführt. Die Fä<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>de</strong>n Hausarzt o<strong><strong>de</strong>r</strong> Orthopä<strong>de</strong>n am 7. bis 10.<br />

Tag nach <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Operation</strong> gezogen. Bei nachträglichem<br />

Austritt von Wundflüssigkeit soll <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Orthopä<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> unsere Klinik aufgesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Patient kann auch mit liegen<strong><strong>de</strong>r</strong> Wundnaht<br />

duschen, wenn die Wun<strong>de</strong> mit einem wasserdichten<br />

Pflaster abge<strong>de</strong>ckt ist.<br />

Die körperliche Aktivität soll bis zur Wundheilung<br />

(Fa<strong>de</strong>nzug) eingeschränkt wer<strong>de</strong>n. Es sollten keine<br />

extremen Körperbewegungen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, Drehbewegungen <strong>de</strong>s Körpers sollten<br />

<strong>im</strong>mer en bloc erfolgen, d.h. Becken und Schultern<br />

sollten möglichst synchron bewegt wer<strong>de</strong>n.

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