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OptiView Dr. Asper Schweiz.pdf - Kerrdental.de

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Bericht<br />

Die Trockenlegung in <strong>de</strong>r zahnärztlichen<br />

Praxis – einfach und effizient<br />

Erfolgreiche Behandlungen bedürfen stets einer möglichst guten Vorbereitung. Auch die<br />

Abschirmung bestimmter Bereiche <strong>de</strong>r Mundhöhle vor Beginn eines Eingriffs gehört dazu.<br />

<strong>Dr</strong>. med. <strong>de</strong>nt. Christoph <strong>Asper</strong>/Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />

Die Vorteile <strong>de</strong>r Trockenlegung bei restaurativen Behandlungen<br />

in <strong>de</strong>r Zahnmedizin sind schon zur Genüge<br />

diskutiert und seit Einführung <strong>de</strong>r Adhäsivtechniken<br />

praktisch zur „Conditio sine qua non“ erklärt wor<strong>de</strong>n.<br />

Dabei wird zwischen <strong>de</strong>r relativen (Watterollen usw.)<br />

und absoluten (Kofferdam) Trockenlegung unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r schon viel Erfahrung mit Kofferdam gesammelt<br />

hat, wird allerdings darüber lachen, <strong>de</strong>nn<br />

auch beim erfahrensten „Kofferdam-Anwen<strong>de</strong>r“ kann<br />

es einmal vorkommen, dass es sickert, und je<strong>de</strong>r weiß,<br />

dass es Situationen gibt, wo das Legen eines Kofferdams<br />

sehr erschwert bis unmöglich ist bzw. die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Arbeit sogar beeinträchtigen kann.<br />

Wissenschaftlich ist es nicht erwiesen,dass die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Restaurationen besser wird, ein alter Meister wird<br />

auch mitWatte-,Parotisrollen,Wangenhaltern,<strong>Dr</strong>y-Tips<br />

usw. ebenso gute Resultate erzielen. Auch auf <strong>de</strong>n Zeitgewinn<br />

wur<strong>de</strong> schon mehrfach hingewiesen. Der Patient<br />

spült weniger, spricht nicht und wir müssen nicht<br />

andauernd die Arbeitssituation nach Unterbrüchen<br />

wie<strong>de</strong>r neu erstellen.<br />

Ein Vergleich<br />

Kofferdam fin<strong>de</strong>t schon bei <strong>de</strong>n meisten Praktikern Anwendung,<br />

aus meiner eigenen Praxis ist er seit Beginn<br />

nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Bei uns wer<strong>de</strong>n unter Kofferdam<br />

u.a. Adhäsivfüllungen gelegt, alle endodontischen<br />

Eingriffe durchgeführt, Stumpfaufbauten hergestellt<br />

und Kronen-Brücken-Restaurationen präpariert<br />

und zementiert.Auch für mich als erfahrenen Kofferdam-Anwen<strong>de</strong>r<br />

stellt sich bei gewissen Fällen das<br />

Problem, dass ich es mir mit <strong>de</strong>m Kofferdam nur erschwere,<br />

<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Überblick und beispielsweise die<br />

Darstellung <strong>de</strong>r Präparationsgrenze kann auch einmal<br />

durch <strong>de</strong>n Kofferdam beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dann greife ich sehr<br />

gern nicht (nur) zur Watterolle,son<strong>de</strong>rn<br />

statt<strong>de</strong>ssen neuerdings zu<br />

<strong>OptiView</strong> (KerrHawe).Es gibt aber<br />

auch Situationen,bei <strong>de</strong>nen ich damit<br />

schneller und einfacher zum<br />

Ziel komme,das Legen eines Kofferdams<br />

aber durchaus möglich wäre.<br />

Es ist in diesem Sinne kein Ersatz,<br />

son<strong>de</strong>rn ein optimales Hilfsmittel<br />

für Kofferdam-Anwen<strong>de</strong>r, aber<br />

auch für je<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Praktiker.<br />

26<br />

DENTALHYGIENE JOURNAL 1/2010<br />

Das Hilfsmittel bringt nebst <strong>de</strong>r Sterilisierbarkeit Vorteile<br />

gegenüber ähnlichen Produkten:Es gibt kaum Abfall<br />

und ist so dank x-facher Verwendung wirtschaftlicher,<br />

rutscht nicht heraus und <strong>de</strong>r Patient schwitzt<br />

nicht darunter. Natürlich be<strong>de</strong>utet auch Sterilisation<br />

und allfällige Verpackung (Chirurgie) einen gewissen<br />

Aufwand, <strong>de</strong>r sich aber bezahlt macht.<br />

Grundsätzlich verläuft die zahnärztliche Arbeit mit<br />

<strong>OptiView</strong> sehr entspannt, da die Stuhlassistenz kaum<br />

abhalten muss. Spiegel, Wangenhalter wer<strong>de</strong>n zum<br />

großen Teil überflüssig, <strong>de</strong>r Zahnarzt hat v. a. vestibulär<br />

eine sehr gute Einsicht.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Abb. 1: Extraktion eines Zahnes<br />

unter Zuhilfenahme von<br />

<strong>OptiView</strong> klein (hellblau).<br />

Die Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>s ausgewählten Lippenund<br />

Wangenhalters sind mannigfaltig und <strong>de</strong>cken beinahe<br />

das ganze Spektrum <strong>de</strong>r Zahnmedizin ab:<br />

– Panik und klaustrophobische Symptome<br />

– Latex-Allergien<br />

Abb. 2: Infraokklusaler Höcker 25. – Abb. 3: Überprüfung <strong>de</strong>s Abstan<strong>de</strong>s mit <strong>OptiView</strong>.


Abb. 4: Abdrucknahme. – Abb. 5: Applikation eines Fluoridlackes.<br />

Abb. 6: Verlust <strong>de</strong>s Steinchens. a) Ausgangssituation. b) Endresultat.<br />

– Fotografie,Einsetzen von Glitzerschmuck,Bleachings<br />

– Kleben von Brackets<br />

– Legen von Zahnhalsfüllungen<br />

– Extraktion von Zähnen (Abb. 1) und größere chirurgische<br />

Eingriffe<br />

– Bei Patienten mit starkem Lippendruck (u.a. Behin<strong>de</strong>rtenzahnmedizin).<br />

Fallbeispiele<br />

Fall 1 – Stiftaufbauten,Präparation und Abdrucknahme<br />

plus provisorische Versorgung<br />

Ausgangssituation:Insuffiziente Füllungen, infraokklusaler<br />

Höcker 25 (Abb. 2).<br />

Die Vorteile bei dieser Behandlung waren neben <strong>de</strong>n<br />

bereits oben Erwähnten, dass während <strong>de</strong>r Präparation<br />

<strong>de</strong>r okklusale Abstand und die Höckerunterstützung<br />

laufend in situ überprüft wer<strong>de</strong>n können (Abb.3).<br />

Was <strong>de</strong>s Weiteren mittels Fotos nicht ersichtlich gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n konnte: Es han<strong>de</strong>lte sich um eine Patientin<br />

mit Myoarthropathie. Sie hat <strong>de</strong>n Bügel zwar<br />

als störend empfun<strong>de</strong>n, aber nach<strong>de</strong>m ich nach an<strong>de</strong>rthalb<br />

Stun<strong>de</strong>n Behandlung <strong>OptiView</strong> entfernt<br />

habe, fühlte sich ihre Kaumuskulatur subjektiv entspannt<br />

an. Die Stärke und Festigkeit <strong>de</strong>s Rahmens<br />

erlaubt eine inaktive Mundöffnung, die Patientin<br />

konnte sich sozusagen fallen lassen, sich außer<strong>de</strong>m<br />

27<br />

DENTALHYGIENE JOURNAL 1/2010<br />

bei Störungen während <strong>de</strong>r Behandlung<br />

mitteilen und fühlte sich damit weniger<br />

ausgeliefert. Auf die gleiche Art wur<strong>de</strong><br />

zehn Tage später zementiert, auch hier<br />

konnte unter Belassen <strong>de</strong>s <strong>OptiView</strong> die<br />

Okklusion überprüft und kleine Korrekturen<br />

eingeschliffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Fall 2 – Unterkiefer-Teilprothese:Präparation<br />

und Abdruck für eine Mo<strong>de</strong>llgussprothese<br />

Die Gewährleistung einer freien Spiegelführung<br />

zur Verfolgung <strong>de</strong>r Arbeit mit<br />

<strong>de</strong>m Winkelstück ermöglichte dank Opti-<br />

View eine stressfreie Präparation.Wie im<br />

obigen Fall konnte ich die okklusalen Verhältnisse<br />

und <strong>de</strong>n Platz für die Klammern<br />

in situ kontrollieren. Die Abdrucknahme<br />

fand unter ebenso stressfreien und übersichtlichen<br />

Bedingungen bei völliger Trockenlegung<br />

mittels Speichelzieher statt.<br />

Der Abdruck erfolgte mit einem Polyäthergummi<br />

ohne jegliche Watterollen und<br />

konnte mitsamt <strong>de</strong>m Bügel entfernt wer<strong>de</strong>n<br />

(Abb. 4). Nach Spülung wur<strong>de</strong> zur Applikation<br />

eines Fluoridlackes auf die trockengelegten<br />

Zähne bei <strong>de</strong>r sehr kariesaktiven<br />

Patientin erneut <strong>OptiView</strong> eingesetzt<br />

(Abb. 5).<br />

Fall 3 – Verlust eines Glitzersteinchens:<br />

Entfernung <strong>de</strong>r Kompositreste und erneute<br />

Platzierung <strong>de</strong>s Schmucks<br />

Eine etwas weniger häufige Anwendung mit <strong>de</strong>m Retraktor<br />

kann im folgen<strong>de</strong>n Glitzersteinchen-Fall gut<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n (Abb. 6a): Zuerst wur<strong>de</strong>n die Kompositreste<br />

mittels einer Polierscheibe (OptiDisc®, Kerr-<br />

Hawe) entfernt. Nach Applikation eines Ätzgels und<br />

einem Fissurenversiegler kann <strong>de</strong>r Endzustand betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n (Abb. 6b).<br />

Schlussfolgerung<br />

Bericht<br />

<strong>OptiView</strong> ist ein vielseitig einsetzbarer Lippen- und<br />

Wangenhalter, <strong>de</strong>r die höchsten Ansprüche <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />

Zahnarztpraxis erfüllt. Die bei<strong>de</strong>n Größen<br />

(klein = hellblau, standard = weiß) ermöglichen eine<br />

einfach und unkomplizierte Anwendung bei allen Patiententypen.<br />

Für <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r bringt es nach kurzer<br />

Übungsphase viele Vorteile. Die Akzeptanz durch<br />

<strong>de</strong>n Patienten ist generell gut, wird aber erhöht,<br />

wenn er ihn selbst einsetzen o<strong>de</strong>r wenigstens dabei<br />

mithelfen kann.<br />

■ KONTAKT<br />

<strong>Dr</strong>. med. <strong>de</strong>nt. Christoph <strong>Asper</strong><br />

Langstr. 215<br />

8005 Zürich,<strong>Schweiz</strong>

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