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5. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr A - Katholisches Bibelwerk

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<strong>Katholisches</strong> <strong>Bibelwerk</strong><br />

Lektorenhilfe<br />

<strong>5.</strong> <strong>Sonntag</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahreskreis</strong><br />

<strong>Lesejahr</strong> A<br />

2. Lesung: 1 Kor 2,1-5<br />

<strong>5.</strong> <strong>Sonntag</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahreskreis</strong> A<br />

2. Lesung<br />

1. Hinführungstext zum Vortragen vor der Lesung<br />

Paulus schreibt an die Korinther Mitte der 50er Jahre des ersten Jahrhunderts. In der<br />

Gemeinde konkurrieren verschiedene Gruppierungen gegeneinander und stellen ihre<br />

jeweiligen Gaben heraus bei gleichzeitiger Abwertung der anderen. Paulus stellt dem seine<br />

eigene Person als Beispiel gegenüber: er selbst hat wenig zu bieten, auf die Botschaft kommt<br />

es an.<br />

Kurzer Alternativtext<br />

Was führt die Menschen zum Glauben an Christus? Der Apostel Paulus ist überzeugt: Nicht<br />

Wortgewandtheit oder psychologisch raffinierte Werbetricks, sondern andere<br />

Beweggründe, von denen er in dieser Lesung spricht.<br />

(F. Kogler und H. Haider, Gottes Volk,2/1999, 119)<br />

2. Praktische Tipps zum Vorlesen<br />

a. Textumfang<br />

Der Text ist ein Ausschnitt aus einem größeren Argumentationszusammenhang:<br />

1. Situation in der Gemeinde:<br />

Spaltungen aufgrund einer übersteigerten individualistischen Frömmigkeit und frommer<br />

Wichtigtuerei (1,10-17).<br />

2. Argumentationsgang des Paulus:<br />

1. Argument: Die grundlegende Christusnachricht: Christus als der Gekreuzigte als „Torheit“<br />

<strong>im</strong> irdischen Sinn(1,18-25).<br />

2. Argument: Die tatsächliche, irdische, bescheidene Gestalt der Gemeinde (l ,26-31).<br />

3. Argument: Die schwache Gestalt des Paulus und die Stärke seines Zeugnisses (2,1-3,4).<br />

4. Argument: Gerade die Geistbegabung, auf die die Korinther so stolz sind, hat nichts mit<br />

menschlich vorweisbarer Weisheit zu tun, sondern ist Geschenk Gottes durch das Kreuz (2,6-<br />

16),<br />

Kath. <strong>Bibelwerk</strong> e.V. www.bibelwerk.de<br />

Die Lektorenhilfe ist kostenlos, Spenden sind willkommen: Konto 645 1551, Liga Stuttgart, BLZ 75090 300<br />

1


<strong>Katholisches</strong> <strong>Bibelwerk</strong><br />

Lektorenhilfe<br />

b. Betonen<br />

Lesung<br />

aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Brüder und Schwestern!<br />

Als ich zu euch kam, Brüder und Schwestern,<br />

kam ich nicht, um glänzende Reden<br />

oder gelehrte Weisheit vorzutragen,<br />

sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen.<br />

Denn ich hatte mich entschlossen,<br />

bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus,<br />

und zwar als den Gekreuzigten.<br />

Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht,<br />

zitternd und bebend zu euch.<br />

Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung<br />

durch gewandte und kluge Worte,<br />

sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,<br />

damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte,<br />

sondern auf die Kraft Gottes.<br />

<strong>5.</strong> <strong>Sonntag</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahreskreis</strong> A<br />

2. Lesung<br />

c. St<strong>im</strong>mung, Modulation<br />

Dem Textausschnitt aus der Argumentation des Paulus ist anzumerken, dass Paulus<br />

Andersdenkende überzeugen will. Die ganzen Ausführungen leben vom Gegensatz: nicht…,<br />

sondern/außer … Das muss be<strong>im</strong> Vortrag herausgearbeitet werden. Der Zielpunkt jedes<br />

Kontrastes ist Gott („Zeugnis Gottes“, Kraft Gottes“) und Jesus Christus, der Gekreuzigte<br />

(V2).<br />

d. Besondere Vorleseform<br />

Der Text wird als ganzer vorgetragen. Danach stehen zwei Personen oder Gruppen<br />

gegenüber, die die eine Seite und die andere Seite vertreten:<br />

Person /Gruppe 1 Person / Gruppe 2<br />

glänzende Reden<br />

gelehrte Weisheit<br />

Wissen Zeugnis Gottes,<br />

Jesus Christus, der Gekreuzigte<br />

Überredung durch gewandte und kluge Worte schwach in Furcht, zitternd, bebend<br />

Geist und Kraft<br />

Menschenweisheit Kraft Gottes<br />

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Die Lektorenhilfe ist kostenlos, Spenden sind willkommen: Konto 645 1551, Liga Stuttgart, BLZ 75090 300<br />

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<strong>Katholisches</strong> <strong>Bibelwerk</strong><br />

Lektorenhilfe<br />

<strong>5.</strong> <strong>Sonntag</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahreskreis</strong> A<br />

2. Lesung<br />

3. Textauslegung aus der Reihe „Gottes Volk“<br />

Die ersten Reden des Paulus in Korinth waren nicht gerade <strong>im</strong>posant. Für seine Gegner<br />

sind dieses „matte" Auftreten und seine „armseligen Worte" (vgl. 2 Kor 10,10) Grund<br />

genug, um ihm das Apostelamt abzusprechen. Auch das Entstehen von verschiedenen<br />

Gruppen innerhalb der Gemeinde von Korinth zeugt vom eher bescheidenen Eindruck des<br />

Paulus, den er in Korinth hinterlassen hat. Nicht mit Redekunst und verschiedenen anderen<br />

mächtigen Charismen wollte Paulus überzeugen. Wie soll auch eine Torheit" – die des Kreuzes<br />

- (1 Kor 1,18ff) mit Überredungskünsten vermittelt werden? Vielmehr setzt Paulus auf seine<br />

Schwachheit. Diese Schwachheit ist für ihn Erweis von Geist und Kraft Gottes (vgl. 2 Kor<br />

12,10 ... „wenn ich schwach bin, dann bin ich stark"). Die Verkündigung hat sich nicht auf<br />

logische oder rhetorische Überredungskünste zu verlassen, sondern sie muss sich darin<br />

bewähren, ob sie Christus als den Gekreuzigten zum Inhalt hat! Diese Grundforderung ist <strong>im</strong><br />

paulinischen „Evangelium" vom Gekreuzigt-Auferweckten (l. Kor 15,3b-5) begründet und<br />

wird durch die Erfahrung des ständig „leidenden Apostels" (vgl. 1 Kor 4,9-13) untermauert.<br />

„Geist und Kraft" sind die Kriterien, die Paulus der Überredungskunst der Weisheitsworte<br />

gegenüberstellt.<br />

Der Apostel macht deutlich, dass christliches Zeugnis keine Sache von speziell ausgebildeten<br />

Profis ist, sondern dass dazu jede/r Christ/in ge- und berufen ist. Gott beruft, und er gibt<br />

auch die Kraft dazu.<br />

(F. Kogler und H. Haider, Gottes Volk,2/1999, 119)<br />

Dipl.-Theol. Anneliese Hecht<br />

Kath. <strong>Bibelwerk</strong> e.V. www.bibelwerk.de<br />

Die Lektorenhilfe ist kostenlos, Spenden sind willkommen: Konto 645 1551, Liga Stuttgart, BLZ 75090 300<br />

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