Pommernstr. Konzept 2013 download - Regensburger Eltern eV
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<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e.V.<br />
Pädagogisches <strong>Konzept</strong> der<br />
Krabbelstube<br />
<strong>Pommernstr</strong>aße 7<br />
93057 Regensburg<br />
Stand : Dezember 2012
Ι Organisatorische <strong>Konzept</strong>ion<br />
1 Leitbild des Trägers – Profil der Einrichtung<br />
1. Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
2. Die Krabbelstuben der <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
2 Gesetzliche Grundlagen<br />
3 Mitarbeitende<br />
4 Gebäude und Außenflächen<br />
5 Regelungen<br />
1. Aufnahme<br />
2. Essens- und Getränkeangebot<br />
II .Pädagogische <strong>Konzept</strong>ion<br />
1 Pädagogische Grundlagen<br />
1. Unser Bild vom Kind<br />
2. Pädagogischer Ansatz<br />
3. Rolle und Selbstverständnis der Pädagoginnen<br />
4. Geschlechtersensible Erziehung<br />
5. Interkulturelle Erziehung<br />
6. Inklusion<br />
2 Ziele bei der Weiterentwicklung der Basiskompetenzen von Kindern<br />
und ihre methodische Umsetzung<br />
1. Personale Kompetenz<br />
2. Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext<br />
3 Bildungs- und Erziehungsziele für Kinder und ihre methodische<br />
Umsetzung<br />
1. Ethische und religiöse Bildung und Erziehung<br />
2. Sprachliche Bildung und Förderung<br />
3. Mathematische Bildung<br />
4. Umweltbildung und – erziehung<br />
5. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung<br />
6. Musikalische Bildung und Erziehung<br />
7. Bewegungserziehung und – förderung, Sport<br />
8. Gesundheitserziehung<br />
4 Weitere Methoden der pädagogischen Arbeit<br />
2
1. Rituale<br />
2. Tagesablauf<br />
3. Bedeutung des Spiels<br />
4. Das Freispiel<br />
5. Bedeutung der Gruppe<br />
6. Raumkonzept<br />
7. Gestaltung der Mahlzeiten<br />
8. Gestaltung der Ruhepausen<br />
9. Ort und Gestaltung der Schlafenssituation<br />
10. Gestalten von Übergängen<br />
11. Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung<br />
5 Partnerschaftliche Kooperation mit den <strong>Eltern</strong><br />
6 Partnerschaftliche Kooperation mit anderen Einrichtungen<br />
7 Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung<br />
8 Öffentlichkeitsarbeit<br />
9 Kinderschutz gemäß § 8a SGB VIII<br />
10. Schlusswort<br />
Anlage<br />
3
Kinder brauchen...<br />
...eine Welt, die sie mit allen Sinnen erfassen und begreifen können und die<br />
ihnen Gelegenheit zu ganzheitlichen Erfahrungen gibt.<br />
...Spiel- und Bewegungsräume, die zu erschließen und erkunden es sich<br />
lohnt, die sie mit ihrer Phantasie füllen können.<br />
...Zeit, sich selbsttätig mit vorgefundenen Problemen auseinanderzusetzen<br />
und selber Lösungen zu finden.<br />
...Kinder, mit denen sie spielen, toben etwas wagen können.<br />
...Erwachsene, die sich Zeit für sie nehmen, die es noch spannend finden, mit<br />
ihnen gemeinsam etwas zu tun und deren Vertrauen es möglich macht, sich<br />
selber etwas zuzutrauen.<br />
Nach Renate Zimmer,<br />
Kinder brauchen Bewegung – Brauchen Kinder Sport?<br />
Zimmer, R./Cicurs H., Aachen, 1992<br />
4
TRÄGER:<br />
<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
Am Schulbergl 7<br />
93047 Regensburg<br />
Tel./Fax 0941/5 74 47<br />
www.regensburger-eltern.de<br />
EINRICHTUNG:<br />
Krabbelstube der <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
<strong>Pommernstr</strong>aße 7<br />
93057 Regensburg<br />
Tel.: 0941 - 63045797<br />
krabbel-pommern@regensburger-eltern.de<br />
5
I. Organisatorische <strong>Konzept</strong>ion<br />
1. Leitbild des Trägers - Profil der Einrichtung<br />
1.1. Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
Der REGENSBURGER ELTERN e. V. ist eine Selbsthilfeeinrichtung, die 1971<br />
von engagierten Müttern und Vätern in Regensburg gegründet wurde. 1972<br />
entstand aus dieser Interessengemeinschaft der <strong>Eltern</strong> ein eingetragener<br />
gemeinnütziger Verein. Die Institution wird ehrenamtlich geführt von Vorstand<br />
und Beirat, sie ist nicht politisch oder konfessionell ausgerichtet. Unser Verein<br />
ist gleichzeitig auch Trägereinrichtung für den Kindergarten im Stadtpark, die<br />
Krabbelstuben Fidelgasse, Altmannstraße und <strong>Pommernstr</strong>aße.<br />
Ziel unserer Arbeit ist es, Kinder zu fördern und <strong>Eltern</strong> Hilfestellung bei ihren<br />
Erziehungsaufgaben zu geben. Wir wollen den <strong>Eltern</strong> Mut machen zu<br />
intensiven, die Familie fördernden Aktivitäten. Wir suchen und bieten<br />
Kontakte und Solidarität mit Gleichgesinnten in gleicher Situation und<br />
Möglichkeiten, <strong>Eltern</strong>-Kind-Themen aufzugreifen und zu gestalten. Wir<br />
verstehen uns als Lobby für Familien und unterstützen Bemühungen und<br />
Anregungen zur Förderung einer kinder- und familienfreundlichen<br />
Lebenssituation in dieser Stadt. Mit unseren Angeboten und Aktivitäten<br />
sprechen wir die <strong>Eltern</strong> mit Krabbel- und Kindergartenkindern ebenso an wie<br />
Familien mit Schulkindern.<br />
1.2. Die Krabbelstuben des <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V.<br />
Die Krabbelstube der <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> und gleichzeitig die erste<br />
Krabbelstube im Stadtgebiet wurde 1983 von engagierten <strong>Eltern</strong> am Ölberg<br />
gegründet und bestand zunächst aus einer Gruppe von sechs Kindern, bei<br />
deren Betreuung sich die <strong>Eltern</strong> untereinander – mit der Unterstützung einer<br />
ABM-Kraft - abwechselten. 1984 zog die Krabbelstube in die Waffnergasse<br />
um und wurde auf zwei Halbtagsgruppen erweitert.<br />
Ab 1994 haben zwei Vormittags- und zwei Nachmittagsgruppen in der<br />
Fidelgasse ein Domizil gefunden. Aufgrund der veränderten Bedarfssituation<br />
wurden die beiden Nachmittagsgruppen 2009 zu Gunsten von zwei<br />
verlängerten Vormittagsgruppen geschlossen. Im Herbst 2001 kam<br />
schließlich noch unsere Außenstelle in der Altmannstraße mit verlängerten<br />
Öffnungszeiten am Vormittag hinzu. 2010 wurde unsere dritte Krabbelstube in<br />
der <strong>Pommernstr</strong>aße eröffnet.<br />
Wir sehen uns als familienergänzende Einrichtung, in der den Kindern in<br />
einer kindgerechten Umgebung und durch gut ausgebildetes Personal ein<br />
breit gefächertes Spektrum an Erziehung, Förderung und Nestwärme<br />
6
geboten wird. Für die <strong>Eltern</strong> bieten unsere Krabbelstuben die Möglichkeit,<br />
ihre Ausbildung (Schule, Lehre oder Studium) abzuschließen und/oder ihre<br />
Berufe auszuüben. Sie wissen, dass ihre Kinder gut versorgt sind, können<br />
Kontakte zu anderen <strong>Eltern</strong> knüpfen und Hilfe in pädagogischen Fragen in<br />
Anspruch nehmen.<br />
2. Gesetzliche Grundlagen<br />
Die gesetzlichen Grundlagen unserer Einrichtung sind:<br />
Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG)<br />
Gesetz zum Schutz des Kindes vor Kindswohlgefährdung (SGB VIII)<br />
Infektionsschutzgesetz (IfSG)<br />
Datenschutzgesetz<br />
SGB XII<br />
3. Mitarbeitende<br />
In der Krabbelstube <strong>Pommernstr</strong>aße arbeiten derzeit drei Erzieherinnen, zwei<br />
Kinderpflegerinnen und eine SPS Praktikantin. Außerdem ist eine<br />
Reinigungskraft angestellt.<br />
Nach Möglichkeit beschäftigt die Krabbelstube Erzieherpraktikant/Innen der<br />
Fachakademie für Sozialpädagogik im 2. Ausbildungsjahr, das so genannte<br />
Sozialpädagogische Seminar, ebenso bieten wir Praktikumsstellen für die<br />
Fachschule für Kinderpflege an. Somit sind wir auch Ausbildungsstätte.<br />
4. Gebäude und Außenflächen<br />
In der <strong>Pommernstr</strong>aße finden sich großzügige Platzverhältnisse. Die beiden<br />
Gruppen verfügen insgesamt über 244 qm, davon 190 qm<br />
Kernnutzungsfläche:<br />
Der Eingangsbereich bietet großzügig Abstellplatz für Kinderwägen und<br />
immer wechselnde Spielangebote, wie z. B. Fahrzeuge oder<br />
Schaukelpferde etc.<br />
Zwei große, freundliche Gruppenräume, in denen sich der Großteil des<br />
Tagesgeschehens abspielt, sind kindgerecht eingerichtet mit<br />
Spielhäuschen und Kuschelecken. Ein großer Spielteppich bietet viele<br />
Möglichkeiten zum Bauen sowie für pädagogische Handlungseinheiten.<br />
Ein Intensivraum für beide Gruppen bietet die Möglichkeit für kreative<br />
Angebote mit Kleingruppen.<br />
Für jede Gruppe steht ein gemütlicher Schlafraum, in dem jedes Kind<br />
einen festen Schlafplatz für sich in Anspruch nehmen kann. Dieser wird<br />
7
auch als Turnraum mit Hängematte und vielen Matratzen genutzt.<br />
Eine große Küche mit Herd/Backofen und Kühlschrank<br />
Ein Materialraum und zwei kleine Lagerräume<br />
Eine Erwachsenentoilette und eine Kindertoilette mit Erste-Hilfe-<br />
Schrank<br />
Ein Büro- und Besprechungszimmer für die Einrichtungsleiterin.<br />
Zur Krabbelstube gehört ein großer Außenbereich mit Sandkasten, Rutsche<br />
und Nestschaukel. Der Garten ist mit zwei Bäumen bepflanzt. Diese stehen<br />
auf einen Hügel, der im Winter auch als Schlittenberg benutzt werden kann.<br />
Außerdem haben wir einen kleinen Naschgarten mit Johannisbeer- und<br />
Himbeersträuchern angelegt.<br />
5. Regelungen<br />
5.1. Aufnahme<br />
In unserer Einrichtung begleiten und betreuen wir Kinder im Alter von<br />
mindestens acht Monaten bis zum Übertritt in den Kindergarten.<br />
Selbstverständlich spielen bei uns Nationalität, Konfession und sozialer<br />
Status keine Rolle. ALLE Kinder und ihre Familie sind uns willkommen.<br />
Unser Einzugsgebiet umfasst hauptsächlich den Stadtnorden und die<br />
angrenzenden Stadtteile. Wir nehmen auch Kinder aus dem Landkreis auf.<br />
5.2. Essens- und Getränkeangebote<br />
Wir bieten ein kleinkindgerechtes, frisch zubereitetes Mittagessen an, das<br />
täglich von der Firma Momiki geliefert wird. Als Getränkeangebot stellen wir<br />
ungesüßten Früchte- oder Kräutertee und Wasser kostenlos zur Verfügung.<br />
8
II.Pädagogische <strong>Konzept</strong>ion<br />
1. Pädagogische Grundhaltungen<br />
1.1. Unser Bild vom Kind<br />
Kinder erkunden von Anfang an ihre Umwelt, sammeln möglichst viele aktive<br />
Erfahrungen, damit sie schon früh der „Akteur ihrer Entwicklung“ sein können.<br />
Durch Entdecken, Erforschen und Ausprobieren gestalten sie auf ganz<br />
individuelle Art ihre Umwelt. Die Neugierde und Begeisterungsfähigkeit, der<br />
Lerneifer und die Freude über selbsttätiges Handeln aus innerem Antrieb<br />
heraus sind groß.<br />
Um die Persönlichkeit, Begabung und die geistig-körperlichen Fähigkeiten<br />
voll zur Entfaltung zu bringen, sind die Kinder natürlich auf intensive und<br />
verlässliche Beziehungen angewiesen. Dazu gehören ein liebevoller,<br />
wertschätzender Umgang und klare immer wiederkehrende<br />
Orientierungspunkte im Tagesablauf durch verlässliche Bezugspersonen.<br />
Sicherheit vermitteln und Halt geben sehen wir als Grundlage für spätere<br />
Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit.<br />
1.2. Pädagogischer Ansatz<br />
Wir arbeiten nach dem situationsorientierten Ansatz.<br />
Das Kind als Individuum steht dabei immer im Mittelpunkt. Die aktuellen<br />
Spiel- und Lernbedürfnisse des Kindes werden ebenso berücksichtigt wie der<br />
jeweilige Entwicklungsstand, die aktuellen Lebensumstände und die familiäre<br />
Situation.<br />
Themen, die die Kinder bewegen, werden unmittelbar aufgegriffen und in den<br />
Lernalltag einbezogen.<br />
Unser erzieherisches Handeln ist an einer ganzheitlichen Förderung<br />
orientiert.<br />
1.3. Rolle und Selbstverständnis der PädagogInnen<br />
Besonders in der Eingewöhnungsphase ist es uns wichtig, eine sehr enge<br />
Bindung zum Kind aufzubauen, die sich im Laufe der Zeit noch mehr<br />
vertiefen wird. So ist es für die Kinder leichter, sich von den <strong>Eltern</strong> ein erstes<br />
Stück weit abzulösen. Wir möchten dem Kind Verlässlichkeit vermitteln, damit<br />
es weiß, es ist jemand für mich da, wenn ich das brauche.<br />
Wichtig ist uns ein sensibler und liebevoller Umgang mit den Kindern. Wir<br />
erziehen und unterstützen zur Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit, wobei<br />
es wichtig ist, auch einmal abwarten zu können, bevor wir unsere Hilfe<br />
9
anbieten.<br />
Auch sehen wir es als unsere Aufgabe, den Kindern Grenzen zu setzen und<br />
Machtkämpfe zu vermeiden.<br />
1.4. Geschlechtersensible Erziehung<br />
Kinder werden als Jungen und Mädchen geboren. Schon sehr früh erfolgt<br />
eine Zuschreibung von Rollen und die Verstärkung von<br />
gesellschaftsspezifischen Rollen. Wir legen Wert darauf, jedes einzelne Kind<br />
in seiner Persönlichkeit wahrzunehmen und versuchen, Stereotypen zu<br />
vermeiden. Jungen und Mädchen dürfen im Rollenspiel Puppen und Autos<br />
ausprobieren. Durch unterschiedliches Spielzeugangebot können sich die<br />
Kinder immer wieder auf Neues einlassen und verschiedene Rollen<br />
ausprobieren.<br />
1.5. Interkulturelle Erziehung<br />
Unsere Krabbelstube befindet sich in einer Wohngegend mit einem sehr<br />
hohen Migrationsanteil. Dies spiegelt sich in der Zusammensetzung unserer<br />
Gruppe wider. Die Kinder und deren <strong>Eltern</strong> bringen ihren eigenen kulturellen<br />
Hintergrund, ihre eigene Sprache, eigene Hautfarbe und Mentalität mit. Der<br />
Anspruch an unsere Arbeit ist der respektvolle Umgang mit dem jeweiligen<br />
kulturellen und regionalen Hintergrund. Wir müssen uns Informationen über<br />
die Lebensgewohnheiten der Kinder und <strong>Eltern</strong> besorgen wobei gerade<br />
letztere in dieser Hinsicht stark mit eingebunden werden. Gleichzeitig sehen<br />
wir die vielseitige Herkunft der <strong>Eltern</strong> und Kinder als große Bereicherung für<br />
unseren Gruppenalltag.<br />
1.6. Inklusion<br />
Unsere Einrichtung steht auch Kindern offen, die von Behinderung bedroht,<br />
oder bei denen bereits eine Behinderung festgestellt wurde. Gerade im<br />
Kleinkindalter begegnen sich die Kinder noch sehr vorurteilsfrei. Dadurch<br />
erleben diese Kinder ein normales Leben im selbstverständlichen Umgang<br />
mit anderen. Die vielfältigen Anregungen unterstützen die Entwicklung ihrer<br />
Persönlichkeit. Ebenso erleben die nichtbehinderten Kinder einen normalen<br />
Umgang mit diesen besonderen Kindern.<br />
2. Ziele bei der Weiterentwicklung der Basiskompetenzen von<br />
Kindern und ihre methodische Umsetzung<br />
10
Kompetenz erleben, heißt Aufgaben oder Probleme aus eigener Kraft<br />
bewältigen. Um diesen Grundbedürfnissen gerecht werden zu können,<br />
benötigen die Kinder grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale,<br />
die Basiskompetenzen. Diese sollen sie befähigen, mit<br />
anderen Kindern und Erwachsenen zusammenzuleben und sich mit den<br />
Gegebenheiten ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Zusammen mit den<br />
<strong>Eltern</strong> versuchen wir die Kinder auf ihrem Weg zu eigenverantwortlichen und<br />
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen.<br />
2.1. Personale Kompetenz:<br />
Sie gliedert sich in vier Teilbereiche:<br />
Selbstwahrnehmung<br />
Als grundlegendes Rüstzeug für seine gesunde Entwicklung braucht das Kind<br />
ein gesundes Selbstwertgefühl und positive Selbstkonzepte. Wenn sich<br />
diese Gefühle verinnerlichen, kann daraus ein gesundes Selbstbewusstsein<br />
entstehen.<br />
Damit das Kind sich als „wertvoll“ wahrnehmen und ein positives Bild von sich<br />
selbst entwickeln kann, unterstützen wir es unter anderem durch:<br />
Wertschätzung, Beachtung und liebevollen Umgang,Vermittlung von<br />
Werten,<br />
erste soziale Kontakte innerhalb einer Kindergruppe,Spiel- und<br />
Rückzugsmöglichkeiten.<br />
Motivationale Kompetenzen<br />
Schon früh möchte das Kind selbst entscheiden, was und wie es etwas tut.<br />
Es möchte autonom werden. Natürlich sind dabei die Grenzen der jeweiligen<br />
Entwicklung zu berücksichtigen, um eine Überforderung zu vermeiden. Doch<br />
durch diese Autonomie kann das Kind erfahren, dass es aus eigener Kraft<br />
etwas bewirken und auch schwierige Aufgaben durch eigene Möglichkeiten<br />
bewältigen kann (Selbstwirksamkeit).<br />
Aus dem Wissen heraus, etwas zu können, wird das Kind sich auch Neuem<br />
gegenüber aufgeschlossen zeigen. Es lernt sein eigenes Verhalten selbst zu<br />
beobachten und zu bewerten.<br />
Wir fördern das Kind darin, indem wir<br />
seinen Fähigkeiten vertrauen,ihm Herausforderungen bieten,ihm<br />
Rückmeldung geben<br />
und genügend Zeit, Raum sowie sinnvolle Materialien zum selbsttätigen<br />
Handeln zur Verfügung stellen.<br />
11
Kognitive Kompetenzen<br />
Um differenziert wahrzunehmen, Erkennens-, Gedächtnis- und Denkprozesse<br />
gut gelingen zu lassen, braucht das Kind vielfältige Erfahrungen in allen<br />
Sinnesbereichen, also durch Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und<br />
Tasten.<br />
Dabei meint Wahrnehmung die Auseinandersetzung mit sich selbst und der<br />
Welt. Das Kind ist dadurch in der Lage, Personen und Dinge zu erkennen<br />
und mit ihnen in Beziehung zu treten, Zusammenhänge zu sehen und<br />
Schlüsse im Sinne von logischem Denken zu ziehen. Zunächst denken<br />
Kinder im Krabbelstubenalter anschaulich und noch nicht abstrakt. Ihre<br />
Sichtweise ist das einzig Wahre. Das Kind kann nur Einzelaspekte<br />
aufnehmen. Alles, was es „be-greift“ ist wahr. Deshalb müssen<br />
Denkaufgaben dem jeweiligen Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes<br />
angepasst werden. Neben Wahrnehmung und Denken gehören auch das<br />
Gedächtnis, die Problemlösefähigkeit, die Phantasie und Kreativität zu den<br />
kognitiven Kompetenzen.<br />
Wir unterstützen das Kind darin, durch<br />
eine fantasieanregende Umgebung,<br />
Handlungseinheiten (Angebote) mit allen Sinnen,<br />
vielfältiges Material zum Erfahren und Experimentieren,<br />
Begegnung mit Natur und Umwelt,altersentsprechende Bilderbücher,<br />
Geschichten, Reime, Lieder, Fingerspiele,<br />
unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten drinnen und<br />
draußen,Ermunterung, selbst Lösungen zu finden.<br />
Physische Kompetenzen<br />
Hierbei sind im grob- und feinmotorischen Bereich genügend<br />
Übungsmöglichkeiten notwendig, damit das Kind seinen Bewegungsdrang<br />
ausleben, seinen Körper beherrschen und Geschicklichkeit entwickeln kann.<br />
Auch die Fähigkeit, sich körperlich oder auch geistig anzustrengen und auch<br />
wieder zu entspannen, muss erst erlernt werden.<br />
Zur Physischen Kompetenz gehört auch das Kennen lernen und später<br />
selbstständige Ausführen von grundlegenden Hygienemaßnahmen (z.B.<br />
Nase und Mund abputzen, Hände waschen). Auch eine positive Einstellung<br />
zu gesunder Ernährung soll den Kindern näher gebracht werden.<br />
Wir unterstützen sie darin, indem wir Möglichkeiten schaffen zum<br />
Hüpfen, Springen, Tanzen, Klettern, Laufen, Schieben usw.<br />
selbständigen Einschenken von Getränken, Schöpfen von<br />
Joghurt,eigenständigen Umgehen mit Besteck und Trinkbechern beim<br />
Essen,Hände waschen, Mund abputzen,Malen, Schneiden, Kneten,<br />
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Knüllen usw.,gemeinsamen Zubereiten von gesundem Essen,Wechsel<br />
von Anspannung und Entspannung.<br />
2.2. Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext:<br />
Soziale Kompetenzen<br />
In der Krabbelstube haben die Kinder die Möglichkeit, Beziehungen zu<br />
Gleichaltrigen wie auch zu Erwachsenen aufzubauen, die durch Sympathie<br />
und Respekt gekennzeichnet sind. Sie sollen lernen sich in Andere hinein zu<br />
versetzen, deren Gründe für ihr Handeln zu verstehen und allmählich eigene<br />
Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln. Ein wichtiger Entwicklungsschritt ist<br />
hierbei auch das Grenzen setzen gegenüber Anderen, aber auch das<br />
Respektieren der Grenzen Anderer.<br />
Damit ihnen dieser Weg gelingt, unterstützen wir sie durch:<br />
eine alters- und geschlechtsgemischte Gruppe (Rücksicht nehmen aber<br />
auch erhalten),eine liebevolle und an den jeweiligen Bedürfnissen<br />
angepasste Eingewöhnung des Kindes (das Tempo bestimmt das<br />
Kind)sorgsame Achtung der Körpersprache des Kindes und der<br />
verbalen Kommunikation,Achten und Einhalten von Regeln.<br />
Entwicklung von Werte- und Orientierungskompetenz<br />
Jedes Kind hat ein grundlegendes Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. Es<br />
übernimmt die Werte der jeweiligen Bezugsgruppe und macht sich diese zu<br />
eigen. Auch erlebt sich das Kind als Teil dieser Gruppe, lernt dabei,<br />
aufeinander zu achten und sich auch für Schwächere einzusetzen.<br />
Dies unterstützen wir durch:<br />
die Aufnahme von Kindern mit Migrationshintergrund,Achten von<br />
Andersartigkeit,gemeinsames Feiern, Morgenkreis,<br />
gemeinsame Mahlzeiten,gemeinsame Freispielzeit,Fähigkeit und<br />
Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme.<br />
Damit die Kinder lernen, für ihr eigenes Handeln Verantwortung zu<br />
übernehmen, ist es nötig, als Erzieherin öfter die Rolle des Beobachters zu<br />
übernehmen und die Kinder Fehler machen zu lassen. Mit zunehmendem<br />
Alter sind sie aber auch in der Lage, Verantwortung für kleinere und<br />
schwächere Kinder zu übernehmen oder auch für Umwelt und Natur.<br />
Wir unterstützen die Kinder durch:<br />
Bereitstellen von Spielmaterialien bei denen Fehler gemacht werden<br />
können, aber auch Lernerfolge gezogen werden,Übertragen von<br />
kleinen Aufgaben (Tischdecken, Aufräumen helfen, kleineren Kindern<br />
13
einen Turm bauen, etc.),Spaziergänge im Park mit bewusstem<br />
Beobachten der Natur und auch der dort geltenden Regeln,Betrachtung<br />
von Bilderbüchern über das Leben und die Bedürfnisse von Tieren und<br />
Pflanzen.<br />
Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe<br />
Die Krabbelstube möchte die Kinder auf das Leben in einer demokratischen<br />
Gesellschaft vorbereiten. Dies übt das Kind im täglichen Alltag durch die<br />
Auseinandersetzung mit anderen Kindern. Es erkennt die Notwendigkeit zu<br />
teilen, Kompromisse auszuhandeln und die Rechte Anderer zu respektieren.<br />
Dies unterstützen wir durch:<br />
feste Rituale im Tagesablauf zur besseren Orientierung,Regeln und<br />
deren Einhaltung; dabei sind wir Erwachsene uns unserer<br />
Vorbildfunktion bewusst,auch als Erwachsener falsche Entscheidungen<br />
zu revidieren und sich zu entschuldigen.<br />
Lernmethodische Kompetenz<br />
In keinem Alter wird so viel gelernt wie in den ersten Lebensjahren. Jedes<br />
Spiel, jede Beschäftigung des Kindes ist gleichzeitig auch Lernen. Unser<br />
wichtigstes Ziel ist es daher, durch positive Rückmeldungen und das<br />
Bereitstellen von immer wieder neuen Betätigungsfeldern die Neugierde<br />
sowie die Lust auf Neues wach zu halten und zu stärken.<br />
Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen<br />
Die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) ist die Grundlage für die positive<br />
Entwicklung des Kindes, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens.<br />
Daraus ergibt sich der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit<br />
individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen und<br />
Belastungen. Gute Resilienz zeigt sich, wenn schwierige Lebensumstände<br />
eintreten oder bereits vorliegen und es dem Kind trotzdem gelingt, diese<br />
erfolgreich zu meistern. Diesen Entwicklungsweg können wir nur in enger<br />
Zusammenarbeit mit den <strong>Eltern</strong> gestalten.<br />
Ein widerstandsfähiges Kind zeigt eine positive Lebenseinstellung, hohe<br />
Problemlösefähigkeit, Kreativität und Neugierde an allem Neuen.<br />
Um dies zu erreichen achten wir auf:<br />
eine sichere und konstante Bezugsperson, vor allem in der<br />
Eingewöhnungszeit,ein entspanntes, stressfreies Gruppenklima,einen<br />
demokratischen und wertschätzenden Erziehungsstil,eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Eltern</strong>haus.<br />
14
3. Bildungs- und Erziehungsziele für Kinder und ihre methodische<br />
Umsetzung<br />
Für uns sind die nachfolgenden Zielbereiche von besonderer Bedeutung. Die<br />
darin aufgeführten Ziele und Methoden sind exemplarisch und dienen<br />
keinesfalls der Vollständigkeit. Natürlich verändern sich diese Ziele und deren<br />
Umsetzung immer wieder, da wir nach dem situationsorientierten Ansatz<br />
arbeiten und uns dem Entwicklungsstand und Bedürfnissen der Kinder<br />
anpassen.<br />
3.1.Ethische und religiöse Bildung und Erziehung<br />
Ethische und religiöse Bildung und Erziehung haben ihre Grundlage in der<br />
Bayerischen Verfassung, die Glaubens- und Gewissensfreiheit garantiert.<br />
Unsere Ziele sind dabei, dass die Kinder:<br />
Nächstenliebe erfahren und jedes Individuum achten und wertschätzen;<br />
die Wertigkeit ihrer Person und anderer Menschen sowie der Umwelt<br />
schätzen;<br />
Mitgefühl und Einfühlungsvermögen kennen lernen;Konflikte<br />
untereinander aushalten und austragen;auf gewaltsame<br />
Auseinandersetzung verzichten, dafür strittige Punkte verbal<br />
aushandeln.<br />
Wir fördern dies durch:<br />
Vorbildhaltung der Betreuungspersonen,Einrichtung einer<br />
Meditations-/Entspannungsecke,Fingerspiele, Lieder, Geschichten,<br />
Bilderbücher über traditionelle Feste,<br />
Einübung von Gesprächsregeln/Gruppenregeln.bewussten<br />
Tagesbeginn/Morgenkreis und Abschluss mit<br />
Liedern/Ritualen,Gestaltung kleiner Feiern anlässlich Geburtstage,<br />
Ostern, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten etc.,Spiele zum Einüben von<br />
Regeln und Frustrationstoleranz.<br />
3.2. Sprachliche Bildung und Förderung<br />
Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation, die eine große Bedeutung<br />
für das Teilhaben am gesellschaftlichen und kulturellen Leben darstellt.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
Freude an Sprache erleben,<br />
Interesse am Dialog und Austausch mit Anderen haben,ihren<br />
individuellen Wortschatz erweitern,Freude am geschriebenen Wort<br />
erleben,eine sprachanregende Umgebung erfahren,<br />
15
Wir fördern dies durch:<br />
Vorlesen und Betrachten von Bilderbüchern,Fingerspiele, Reime,<br />
Körperspiele, Singen,Rollenspiele,Morgenkreis,alltägliche<br />
Kommunikation,Raum schaffen für die Kinder zum aktiven Sprechen.<br />
3.3. Mathematische Bildung<br />
Die Welt in der wir leben ist voller Mathematik wie z. B. Formen, Muster,<br />
Zahlen, Raum und Zeit, Ordnungsstrukturen, Regelmäßigkeiten usw. Durch<br />
ihren natürlichen Bewegungs- und Entdeckungsdrang können die Kinder<br />
aktiv grundlegende mathematische Erfahrungen machen.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder<br />
vielfältige Material- und Raumerfahrungen machen,Mengen, Größen,<br />
Längen, Farben, Formen und Zahlen erproben,ordnen, sortieren und<br />
vergleichen,verschiedene Oberflächen kennen lernen.<br />
Wir fördern dies durch:<br />
Bewegungsangebote mit Vorwärts-, Rückwärtsgehen und Klettern<br />
(Grundlage für Addition und Subtraktion),Erkunden des eigenen<br />
Körpers und Erfahrungen mit Körperstellungen,Formenpuzzles und<br />
Formenboxen,Körperbewegungsspiele mit Spielelementen wie z.B.<br />
langsam, schnell, hoch, tief, gerade, schief,<br />
Materialien wie Messbecher mit Wasser oder Mais zum Schütten,<br />
Schöpfen, Messen und Vergleichen,Wahrnehmungsangebote z. B. im<br />
Kastanienbad, mit Fühlsäckchen oder Tastpuzzles.<br />
3.4.Umweltbildung und -erziehung<br />
Umweltbildung und -erziehung berührt viele Lebensbereiche, von der<br />
Naturbegegnung und Wertehaltung bis hin zum Freizeit- und<br />
Konsumverhalten.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
der Natur begegnen und Naturmaterialien kennen lernen,einen<br />
emotionalen Zugang zur Umwelt und ihren Erscheinungsformen (Tierund<br />
Pflanzenwelt) erwerben,jahreszeitliche Abläufe der Natur,<br />
natürliche Rhythmen (Tag und Nacht,<br />
Jahreszeiten) kennen lernen,Wertehaltung für sich und andere<br />
entwickeln können (Fürsorglichkeit, Mitempfindungsfähigkeit,<br />
Achtsamkeit und Verantwortungsfähigkeit),sich selbst als Teil der<br />
Umwelt sehen.<br />
16
Wir fördern dies durch:<br />
Naturbegegnung im Krabbelstuben-Garten und Ausflüge in die nahe<br />
gelegenen Parks/Spielplätze,Sammeln oder Besorgen von<br />
verschiedenen Naturmaterialien,Gartenpflege (z. B. Kehren von<br />
Blättern, Gießen der Pflanzen),Tierbetrachtung (z. B. Vogelhäuschen<br />
mit Futter),<br />
ahreszeitenwechsel beobachten, besprechen, spielerisch<br />
nachvollziehen,Spiele und kleine Experimente mit den Elementen.<br />
3.5. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und<br />
Erziehung<br />
Ästhetische Bildung und Erziehung bedeutet, Kinder in ihrer<br />
Gesamtpersönlichkeit zu fördern. Ausgangspunkt ästhetischer Erziehung sind<br />
die fünf Sinne, nämlich Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Tasten.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
sinnliche Erfahrungen machen und ihre Wahrnehmung<br />
schulen,vielfältige Materialien kennen lernen und ausprobieren,Raum<br />
und Gelegenheit erhalten, sich auszudrücken,Neugierde, Lust und<br />
Freude an schöpferischem Tun erleben,Farben erkennen und<br />
benennen,Malen als nicht-sprachlichen Ausdruck kennen lernen,mit<br />
Farben und Stiften eigene Spuren hinterlassen können,Wertschätzung<br />
ihrer Arbeiten und Werke erfahren.<br />
Wir fördern dies durch:<br />
ein reichhaltiges Materialangebot,<br />
Anbieten einer bunten Kreativkiste mit Sinnes- und<br />
Bastelmaterial,Verkleidungskisten,<br />
Gestaltung des Flurs und des Gruppenraums mit Werken der<br />
Kinder,selbstgebastelte Geschenke für die <strong>Eltern</strong> als gestalterische<br />
Motivation,Herstellen, Basteln, Malen und Anbringen von<br />
jahreszeitenbezogener Dekoration mit den Kindern.<br />
3.6. Musikalische Bildung und Erziehung<br />
Musikalische Erziehung fördert die Freude am Leben und ist Teil der<br />
Erlebniswelt des Kindes. Die Vielfalt der Sinneswahrnehmungen durch das<br />
„Spiel mit Musik“ bietet in den ersten Lebensjahren eines Menschen<br />
grundlegende Anregungen und verfügt über weitreichende Transfereffekte.<br />
Der Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des<br />
Kindes.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
Musik als Quelle der Freude und Entspannung erfahren;ihre<br />
17
musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausbilden;ihren eigenen<br />
Körper als Instrument kennen lernen;über Bewegung Takt und<br />
Rhythmus spüren und erleben;spielend mit Klängen und Tönen<br />
umgehen;sich beim gemeinsames Singen und Musizieren als<br />
Individuum und gleichzeitig als Mitglied einer Gruppe erleben.<br />
Wir fördern dies durch:<br />
Bereitstellen von einfachen Rhythmik- und Musikinstrumenten und<br />
CDs,tägliches Singen von Kinder- und Schlafliedern, Kniereitern oder<br />
Fingerspielen,Musizieren mit einfachen Rhythmik-, Musik- und allen<br />
Körperinstrumenten,Bewegungslieder und Tänze,Klanggeschichten,<br />
CDs zum Erkennen von Tierstimmen und Geräuschen,Klassische<br />
Musik oder Entspannungsmusik für ruhige Momente.<br />
3.7. Bewegungserziehung und -förderung, Sport<br />
Die grundlegenden motorischen und sensomotorischen Funktionen werden<br />
während der frühen Kindheit – also im Krabbelstubenalter – ausgebildet.<br />
Wahrnehmung kommt erst durch Bewegung und deren Rückmeldung<br />
zustande. Der Anteil der Motorik am Erkennen ist also von großer Bedeutung.<br />
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
Freude an der Bewegung erleben;ein Körpergefühl und<br />
Körperbewusstsein entwickeln;Basisfertigkeiten erlernen wie Sitzen,<br />
Krabbeln, Stehen, Gehen;ihre körperlichen Möglichkeiten und Grenzen<br />
kennen lernen und erweitern;ihre grob- und feinmotorischen<br />
Fähigkeiten kontrolliert anwenden und verbessern lernen.<br />
Wir fördern dies durch:<br />
Bereitstellen von anregendem Material, Geräten und Räumlichkeiten<br />
(wie z. B. Fühlsäckchen, Tüchern, Reifen, Kriechtunnel, Rutschbrett,<br />
Matratzen, usw.),<br />
Integrieren von Bewegung im Alltag (z. B. selbst Treppensteigen)<br />
genügend Raum für die Kinder, ihren natürlichen Bewegungsdrang<br />
auszuleben,<br />
spezifische Angebote (wie z. B. Klettern an der Kletterwand, Springen,<br />
Kneten, Reißen, usw.),selbst ein entsprechendes Vorbild sein, d. h. wir<br />
tanzen und turnen mit.<br />
3.8. Gesundheitserziehung<br />
Nicht nur das Freisein von Krankheit bedeutet Gesundheit. Gesundheit<br />
umfasst neben dem körperlichen auch den seelischen, geistigen und sozialen<br />
Zustand. Ein gesunder Körper und eine gesunde Seele sind die Basis für<br />
eine ganzheitliche Entwicklung.<br />
18
Unsere Ziele dabei sind, dass die Kinder:<br />
ihren Körper und ihre Gefühle wahrnehmen und damit umgehen<br />
können;<br />
Signale ihres Körpers richtig einschätzen und darauf reagieren (z. B.<br />
Hunger, Durst);ihren Körper kennen lernen („das sind meine Arme,<br />
meine Beine...“)<br />
lernen, was ihnen und ihren Körper gut tut (Ausruhen, Bewegung,<br />
gesundes Essen, usw.);Grundkenntnisse über Körperpflege und<br />
Hygiene kennen lernen (z. B. Hände waschen, Nase putzen).<br />
Wir fördern dies durch:<br />
viel Bewegung im Freien,gesundes und ausgewogenes Essen (Brotzeit<br />
oder Mittagessen, ritueller Obstteller),Möglichkeiten zum Entspannen<br />
oder Zurückziehen,spezifische Angebote zur Körperwahrnehmung,<br />
selbst ein Vorbild sein und eigene Gefühle ehrlich und konkret<br />
verbalisieren („das freut mich“ oder „das ärgert mich“).<br />
4. Weitere Methoden der pädagogischen Arbeit<br />
4.1. Rituale<br />
Gerade in unserer Zeit, die geprägt ist von schnellem Wandel und vielen<br />
Reizen, die es zu verarbeiten gilt, sehen wir Rituale in unserer Arbeit als<br />
besonders wichtig an. Sie schenken den Kindern Vertrauen, sind etwas<br />
Vorhersehbares und bieten die Möglichkeit, sich schon im Vorfeld freuen zu<br />
können (z. B. Geburtstag, Weihnachten). Aber auch besonders tägliche<br />
Rituale, wie z. B. der „Guten Morgen Kreis“ mit Liedern und Fingerspielen,<br />
das gemeinsame Mittagessen, oder der gemeinsame Obstteller teilen den<br />
Tag in überschaubare Abschnitte. Zugleich können sich die Kinder in diesen<br />
Situationen als Teil der Gemeinschaft erleben und dadurch ihre sozialen<br />
Fähigkeiten üben. Auch das Abschieds- und Abholritual mit den <strong>Eltern</strong><br />
vermittelt dem Kind Sicherheit und hilft bei der Angstbewältigung.<br />
4.2. Tagesablauf<br />
Beim Tagesablauf stehen primär die Bedürfnisse der Kleinkinder im<br />
Vordergrund. Außerdem achten wir auf einen ausgewogenen Wechsel<br />
zwischen aktiven und entspannenden Phasen der Kinder.<br />
Hier der Tagesablauf unserer beiden Gruppen:<br />
ab 7:30 Bringzeit<br />
8:00 – 8:30 Möglichkeit zum Frühstücken am Tisch<br />
8:30 – 9:00 Freispiel<br />
19
9:00 – 9:30 Morgenkreis mit singen, spielen und tanzen<br />
oder<br />
9:00 – 9:30 Gemeinsame Angebote wie z.B.:<br />
Experimentieren<br />
Materialien erforschen u. kreativ einsetzen<br />
Basteln, Malen, Kleben, Schneiden<br />
Konstruktions- und. Funktionsspiele<br />
(Einzel- oder Gruppenförderung)<br />
Vorbereiten des gemeinsamen Obsttellers mit Hilfe von ein<br />
bis zwei Kindern<br />
9:30 – 10:00 Ritueller Obstteller am Tisch<br />
10:00 – 11:00 Garten, Spielplatz oder Park<br />
oder je nach Wetterlage<br />
10:00 – 11:00 Tanzen, Turnen, Singen, Musizieren, Spaß haben, Kuscheln<br />
11:00 – 11:30 Wickeln der Kinder<br />
11:30 – 12:30 Mittagessen und Kinder ins Bett bringen<br />
– 14:00 Mit den Kurzzeitschläfern Bücher lesen, Puzzeln<br />
– 14:15 Aufwecken und Anziehen der Kinder<br />
-14:30 Pünktliches Abholen der Kinder<br />
- 14.30 -15.30 Brotzeit für die Nachmittagskinder und gemeinsames<br />
Spielen bis zum Ende der Betreuungszeit.<br />
4.3. Bedeutung des Spiels<br />
Das Spiel ist für die kindliche Entwicklung von besonderer Bedeutung.<br />
Sehr früh schon entdeckt das Kind durch Spiel seine Umwelt, setzt sich mit<br />
ihr auseinander, findet die eigenen Kräfte und erprobt seine Fähigkeiten.<br />
Dabei dienen die kindliche Neugierde und der Bewegungsdrang als Motor.<br />
Völlig vertieft kann man Kleinkinder z. B. beim Austesten der eigenen<br />
körperlichen Möglichkeiten (z. B. Klettern und Hüpfen), beim „Kochen“,<br />
„Telefonieren“ oder im gemeinsamen Spiel mit anderen Kindern erleben. Die<br />
Freude dabei und das „Aufgehen im Spiel“ sind deutlich sichtbar.<br />
Das Kind spielt also nicht, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen sondern<br />
um des Spielens wegen. Dies geschieht immer freiwillig, aus innerem Antrieb<br />
und lustbetont. Dabei werden alle Bereiche gefördert, die der Entwicklung<br />
und Persönlichkeitsentfaltung des Kindes dienen, wie z. B. Motorik,<br />
Kognition, Motivation, Sprache, emotionaler, sozialer und psychischer<br />
Bereich.<br />
Kinder lernen spielend fürs Leben!<br />
4.4. Das Freispiel<br />
Das Kind hat hier die Möglichkeit individuell, je nach Bedürfnislage frei und<br />
ungelenkt Erfahrungen zu sammeln, z. B.<br />
20
in der körpereigenen Wahrnehmung (z. B. beim Krabbeln, Stehen,<br />
Laufen, Kuscheln, Kontaktaufnahme, sich Wehren),beim Erproben der<br />
eigenen Fähigkeiten je nach Entwicklungsstand in allen<br />
Förderbereichen,im Verarbeiten von Sinneseindrücken,bei der<br />
Kontaktaufnahme,im Umgang mit verschiedenen Spielmaterialien,in<br />
Funktions-, Konstruktions- und Rollenspielen,im Kennen lernen von<br />
ersten Konflikten,beim Beobachten und Nachahmen usw..<br />
Für die Betreuerinnen besteht hier die Möglichkeit, die Kinder genau zu<br />
beobachten, um den Entwicklungsstand der Kinder kennen zu lernen und die<br />
Schwerpunkte für jedes einzelne Kind in den unterschiedlichen<br />
Förderbereichen zu setzen. Außerdem ist eine ständige Präsenz von Seiten<br />
des Personals nötig, um Gefahrensituationen auszuschließen und wenn<br />
nötig, den Kindern Hilfestellung und Unterstützung zu bieten.<br />
4.5. Bedeutung der Gruppe<br />
Kinder brauchen andere Kinder, um sowohl von ihnen, als auch mit ihnen<br />
gemeinsam zu lernen. Neben stabilen Erwachsenen als Bezugspersonen, ist<br />
auch eine homogene, stabile Gruppe mit beständigen Mitgliedern sehr<br />
förderlich für die Entwicklung des Kindes.<br />
Da wir Kleinkinder im Alter von mindestens acht Monaten bis zum<br />
Kindergarteneintritt betreuen, sind Kinder in unterschiedlichen<br />
Entwicklungsstufen in einer Gruppe. So werden besonders die Kompetenzen<br />
zum Handeln im sozialen Kontext gefördert.<br />
Konkret bedeutet das, dass die größeren Kinder lernen, Rücksicht auf die<br />
kleineren Gruppenmitglieder zu nehmen, und die Kleineren haben in den<br />
Älteren eine Art „Vorbild“. Sei es um lebenspraktische Fähigkeiten wie Gehen<br />
oder Essen zu lernen oder auch bei Angeboten, um ihnen nach zu eifern.<br />
Eine alters- und geschlechtsgemischte Gruppe ist darüber hinaus einer<br />
Großfamilie ähnlich. Als es noch keine Krabbelstuben gab, passten zumeist<br />
die Großeltern auf mehrere Enkelkinder auf. Besonders Einzelkinder können<br />
diese wichtigen Erfahrungen heute in der Einrichtung sammeln.<br />
Insofern sind unsere Gruppen nicht nur für die Kinder von großer Bedeutung,<br />
sondern für die ganze Familie. <strong>Eltern</strong> haben die Möglichkeit, sich mit anderen<br />
<strong>Eltern</strong> auszutauschen oder sich fachlichen Rat bei den Erziehern zu holen.<br />
Oft entstehen in den Krabbelstuben Freundschaften, die sehr lange halten,<br />
vielleicht ein ganzes Leben?<br />
21
4.6. Raumkonzept:<br />
Unsere Räume sind mit kindgerechten Möbeln und Spielmaterial<br />
ausgestattet. Wir achten auf Qualität und vielseitige Verwendbarkeit des<br />
Spielmaterials. In einer Zeit der allherrschenden Reizüberflutung ist es uns<br />
wichtig, diesem Trend mit einem möglichst überschaubaren Raumkonzept<br />
entgegenzutreten. Dies äußert sich durch nicht zu viele optische Reize oder<br />
zu vielen Spielsachen (Qualität vor Quantität), aber auch den Kindern<br />
Rückzugsmöglichkeiten zu bieten durch Spielhäuschen oder Kuschelecken.<br />
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch durch Matratzen und Hängematten<br />
vielseitige Anregungen für die Kinder, um ihre motorischen Fähigkeiten zu<br />
trainieren. Dies erfolgt in diesem Alter noch sehr spontan und impulsiv,<br />
weshalb die Bewegungsangebote in den Gruppenraum integriert und nicht in<br />
einem separaten Turnraum untergebracht sind. Jede Entdeckungsreise durch<br />
die Matratzenlandschaft oder die Spielhäuser erfordert viele verschiedene<br />
Bewegungsformen: Krabbeln, Kriechen, Klettern, Steigen, Balancieren. Dabei<br />
werden unterschiedliche Grundfertigkeiten geschult und vor allem Spaß an<br />
der Bewegung groß geschrieben.<br />
Ein Raum kann ein weiterer Erzieher sein. (Reggio)<br />
4.7.Gestaltung der Mahlzeiten<br />
Im Laufe des Tages haben die Kinder bis zu drei Gelegenheiten zum Essen<br />
und Trinken. Neben dem Knabberfrühstück gibt es eine Obstbrotzeit und das<br />
warme Mittagessen. Hierbei ist es uns wichtig, dass die Kinder ruhig sitzen<br />
bleiben und so die Nahrung bewusst wahrnehmen (kein „nebenbei Essen“).<br />
Außerdem legen wir Wert darauf, dass die Erzieher mit am Tisch sitzen und<br />
gemeinsam mit den Kindern essen. Dies dient der Vorbildfunktion, schafft<br />
eine gemütliche, familiäre Atmosphäre und stärkt das Gruppengefühl . So<br />
entstehen häufig kleine Gespräche zwischen den Gruppenmitgliedern oder<br />
zwischen den Pädagogen und den Kindern.<br />
Durch diese Gruppendynamik sind die Kinder angeregt, auch gesunde<br />
Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu probieren, weil es die anderen Kinder<br />
schließlich auch tun.<br />
Der Speiseplan für das Mittagessen hängt für die <strong>Eltern</strong> aus.<br />
4.8. Gestaltung der Ruhepausen<br />
Kinder brauchen immer wieder die Möglichkeit, sich aus dem Trubel der<br />
Gruppe zurückzuziehen und/oder nur in der Beobachterrolle zu sein. In Ruhe<br />
ein Buch anschauen oder etwas entdecken ohne von den anderen gestört zu<br />
werden. Nach einer intensiven Bewegungsphase beim Turnen oder nach<br />
22
dem freien Toben, Hüpfen und Klettern im Gruppenraum ist es wichtig, dass<br />
die Kinder ganz nach ihrem Bedürfnis „verschnaufen“ und ausruhen können.<br />
Hierzu gibt es in unserer Einrichtung in den Gruppenräumen verschiedene<br />
ruhige Bereiche wie eine Leseecke, die auch zum Kuscheln und ausruhen<br />
genutzt wird. Im Spielehaus kann man sich zurückziehen, verstecken und<br />
einfach mal die anderen beobachten. Auch die Flure, die mit<br />
Sinnesmaterialien gestaltet sind, dienen als Rückzugsmöglichkeit um in aller<br />
Ruhe mit allen Sinnen die Welt zu erfahren.<br />
Der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung spielt eine wichtige Rolle<br />
und ist für die gesunde Entwicklung der Kinder entscheidend. So bauen wir<br />
gezielt immer wieder Bewegungseinheiten und Entspannungseinheiten in<br />
unseren Tagesablauf ein.<br />
4.9. Ort und Gestaltung der Schlafenssituation<br />
Nach dem Mittagessen werden alle Kinder ins Bett gebracht. Kinder mit<br />
großem Schlafbedürfnis machen hierbei den Anfang, die anderen Kinder<br />
werden ein wenig später hingelegt. Hilfreich sind hierbei oft ein Schnuller, ein<br />
Kuscheltier von zu Hause oder eine Spieluhr.<br />
Jedes unserer Kinder hat während der Krabbelstubenzeit sein „eigenes“ Bett<br />
und die Bettwäsche wird in regelmäßigen Abständen von den <strong>Eltern</strong><br />
gewaschen.<br />
Besonders in der fortgeschrittenen Eingewöhnungsphase, wenn die Kinder<br />
das erste Mal in der noch fremden Umgebung einschlafen sollen, findet dabei<br />
eine sehr enge Begleitung durch die Eingewöhnungsperson statt. Hierbei<br />
versuchen wir, möglichst die von daheim gewohnten Einschlafrituale zu<br />
übernehmen. Auch kann es bei sehr jungen Kindern sein, dass sie anfangs<br />
bereits vor dem Mittagessen müde sind und schlafen möchten. Auf diese<br />
individuellen Bedürfnisse nehmen wir weitestgehend Rücksicht.<br />
4.10. Gestalten von Übergängen<br />
Der Eintritt in den Kindergarten ist für alle Kinder ein großer Schritt. Deshalb<br />
legen wir einen großen Schwerpunkt unserer Erziehung auf Selbständigkeit.<br />
Die Kinder sollen lernen, sich alleine anzuziehen, alleine essen, Hände<br />
waschen, etc. Auch Rücksichtnahme gegenüber anderen, warten können und<br />
mit Frustrationen umgehen können ist von großer Bedeutung während der<br />
gesamten Krabbelstubenzeit.<br />
In den letzten Wochen versuchen wir die Kinder durch Gespräche,<br />
Bilderbuchbetrachtungen und wenn möglich durch einen Besuch in einem<br />
Kindergarten in der Nähe den Einstieg in diesen neuen Lebensabschnitt zu<br />
unterstützen und zu begleiten.<br />
23
4.11. Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung<br />
Um die Entwicklung jedes einzelnen Kindes zu dokumentieren und als kleine<br />
Erinnerung an die Zeit in der Krabbelstube, fertigen die Betreuerinnen das<br />
sogenannte „Abschiedsalbum“ individuell und chronologisch für jedes Kind<br />
an. Das Abschiedsalbum erhalten die Kinder wenn sie die Krabbelstube<br />
verlassen. Es enthält Zeichnungen, Gebasteltes, Fotos, Lieder und<br />
Fingerspiele, die die Kinder während ihrer Krabbelstubenzeit gelernt haben<br />
und entspricht im Wesentlichen dem Inhalt eines Port Folios. Zusätzlich<br />
dokumentiert der genannte Wochenplan, was die Kinder erlebt oder erlernt<br />
haben.<br />
Als Grundlage für das Entwicklungsgespräch verwenden wir selbst erstellte<br />
Entwicklungsbögen.<br />
5. Partnerschaftliche Kooperationen mit <strong>Eltern</strong><br />
Da die <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> eine <strong>Eltern</strong>initiativgründung sind, zählt die<br />
<strong>Eltern</strong>-Arbeit und Mitarbeit mit zu den wichtigsten Aspekten der<br />
Krabbelstube.<br />
Aufgaben und Pflichten:<br />
Übernahme von kleineren<br />
Reparaturarbeiten,Wäschepflege,Näharbeiten,Mithilfe bei Festen und<br />
Ausflügen.<br />
„Ehrensache“ ist die Mitgliedschaft und Mitarbeit beim <strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong><br />
e.V.<br />
So sehen wir die <strong>Eltern</strong>arbeit:<br />
Damit sich das Kind in der Krabbelstube wohl fühlt und wir für die persönliche<br />
Entwicklung des Kindes Sorge tragen können, ist eine partnerschaftliche und<br />
kooperative Zusammenarbeit mit allen <strong>Eltern</strong> eine wichtige Voraussetzung.<br />
Um <strong>Eltern</strong> Einblick und ein besseres Verständnis für unsere pädagogische<br />
Arbeit mit den Kindern zu ermöglichen, gestalten wir diese offen und<br />
transparent. Interessierte und engagierte <strong>Eltern</strong> haben somit jederzeit die<br />
Möglichkeit, sich über Ziele, Methoden und Inhalte bei allen Mitarbeiterinnen<br />
zu informieren. Konstruktive Anregungen nehmen wir gerne an und<br />
versuchen diese in die Arbeit einzubeziehen.<br />
24
Formen der <strong>Eltern</strong>arbeit:<br />
Aufnahmegespräche und Schnuppertage für neue Familien,Tür- und<br />
Angelgespräche - regelmäßiger Austausch über Ereignisse und<br />
Befindlichkeiten der Kinder,Entwicklungsgespräch: Als Grundlage für<br />
das Entwicklungsgespräch verwenden wir unsere selbst erarbeiteten<br />
Entwicklungsbögen und eine Beobachtungskartei. Erzieher und <strong>Eltern</strong><br />
tauschen sich ein bis zwei Mal pro Jahr über die Entwicklung des<br />
Kindes aus.<br />
Geplante Informations- und Beratungsgespräche in ruhiger Atmosphäre<br />
(Terminvereinbarung jederzeit möglich).<br />
<strong>Eltern</strong>informationstafel für die einzelnen Gruppen,„Schwarzes Brett“ im<br />
Eingangsbereich (z. B. „Von <strong>Eltern</strong> für <strong>Eltern</strong>“, Veranstaltungstermine,<br />
etc.),Kostenlose -alle 2 Monate .„<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong>zeitung“ des<br />
Trägervereins,<strong>Eltern</strong>abende: min. einmal jährlich findet ein<br />
themenorientierter <strong>Eltern</strong>abend statt, Vorschläge der <strong>Eltern</strong> werden<br />
gerne berücksichtigt, zwei bis drei gruppenbezogene <strong>Eltern</strong>abende pro<br />
Jahr,Wahl eines <strong>Eltern</strong>sprechers pro Gruppe. Er/sie nimmt Wünsche,<br />
Anregungen und Vorschläge der <strong>Eltern</strong> auf und leitet diese<br />
weiter.<strong>Eltern</strong>beirat,Teilnahme an Festen.Mitarbeit im Trägerverein<br />
<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> e. V. (gegr. 1972).<br />
Der Verein hat ca. 170 Mitglieder. Aktiv unterstützt wird er von vielen<br />
„Nutzern“ (und den MitarbeiterInnen) seiner Einrichtungen, passiv durch die<br />
Mitgliedsbeiträge (36,-€ p.a.).<br />
Formen der <strong>Eltern</strong>-Mitarbeit:<br />
Teilnahme an Arbeitskreisen, z. B. bei der vereinseigenen „Zeitung der<br />
<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong>“,Übernahme eines Vereinsamtes, z. B.<br />
Schriftführer/Kassenwart/Beisitzer,Beteiligung an Kinderaktionen, Info- und<br />
Verkaufsständen des Vereins.<br />
6. Partnerschaftliche Kooperationen mit anderen Einrichtungen<br />
Es liegt sehr im Interesse der Krabbelstube, die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Institutionen zu pflegen. So finden regelmäßige Treffen mit anderen<br />
Krabbelstuben zum Erfahrungsaustausch oder auch zur Zusammenarbeit (z.<br />
B. gemeinsame Fortbildungen) statt. Wir sind auch offen für die<br />
Zusammenarbeit mit Ergotherapeuten, Logopäden oder der Frühförderung (z.<br />
B. bei Kindern mit Behinderung). In diesem Zusammenhang besteht auch für<br />
Therapeuten jederzeit die Möglichkeit, die Krabbelstube zu besuchen<br />
(Schweigepflichtentbindung durch die <strong>Eltern</strong> vorausgesetzt).<br />
Für <strong>Eltern</strong>abende werden immer wieder Referenten nach aktueller<br />
Interessenlage der <strong>Eltern</strong> eingeladen. Außerdem arbeiten wir eng mit der<br />
25
Fachakademie für Sozialpädagogik und der Fachschule für Kinderpflege<br />
zusammen, an der unsere Praktikanten die schulische Ausbildung erhalten.<br />
7. Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung<br />
Um unsere pädagogische Arbeit qualitativ weiter zu entwickeln und<br />
auch bei zu behalten, haben wir folgende Richtlinien und Methoden<br />
gefunden:<br />
unsere pädagogische <strong>Konzept</strong>ion<br />
der Wochenplan<br />
die jährlich stattfindende <strong>Eltern</strong>befragung<br />
die regelmäßig stattfindende Teamsitzung im Haus sowie<br />
einrichtungsübergreifend mit den beiden anderen Krabbelstuben der<br />
<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong><br />
regelmäßige Teilnahme aller Teammitglieder an fachbezogenen<br />
Fortbildungen<br />
Austausch mit anderen <strong>Regensburger</strong> Krabbelstuben<br />
LeiterInnenbesprechung mit dem Vorstand und der Geschäftsführung<br />
jährliche Mitarbeitergespräche<br />
Supervisionen<br />
8. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Um den <strong>Eltern</strong> einen Einblick in unsere Arbeit zu gewähren, ist unsere<br />
<strong>Konzept</strong>ion jederzeit in der Einrichtung einsehbar, ebenso im Internet. Unsere<br />
aktuellen Themen sind durch die jeweiligen Rahmenpläne ersichtlich, die<br />
jeweils einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten umfassen. Die konkrete<br />
Durchführung der einzelnen Punkte sind durch die Wochenpläne einsehbar<br />
die jede Gruppe für sich führt. Außerdem wird durch Fotos, die im<br />
Eingangsbereich ausgehängt werden, unsere Arbeit dokumentiert. Dies<br />
geschieht natürlich nur mit Einverständnis der <strong>Eltern</strong> (vertraglich geregelt).<br />
Wie bereits erwähnt, erscheint alle zwei Monate eine vereinseigene Zeitung<br />
in der wir selbst, aber auch die <strong>Eltern</strong> eigene Artikel zu verschiedenen<br />
Themen veröffentlichen können.<br />
Beteiligung an Festen/Veranstaltungen: z.B. jährlich beim „Bunten<br />
Wochenende (Grieser Spitz).Diese Veranstaltungen bieten Gelegenheiten für<br />
interessierte <strong>Eltern</strong>, sich über unsere Arbeit zu informieren.<br />
Internetpräsentation<br />
Auf der Homepage www.regensburger-eltern.de finden Sie alle aktuellen und<br />
wichtigen Informationen über unsere Einrichtung.<br />
26
9. Kinderschutz gemäß<br />
gemäß § 8a SGB VIII Kindswohlgefährdung<br />
Wir arbeiten nach einem eigens für unsere Einrichtung erstellten<br />
Schutzkonzept, und sind bemüht, dem Schutz des Kindeswohls Rechnung zu<br />
tragen.<br />
10. Ein Wort zum Schluss<br />
Diese <strong>Konzept</strong>ion wurde in Zusammenarbeit den Krabbelstuben der<br />
<strong>Regensburger</strong> <strong>Eltern</strong> in der <strong>Pommernstr</strong>aße, Fidelgasse und Altmannstraße<br />
erarbeitet. Sie gründet sich auf Erfahrungen und Ideen langjähriger und neu<br />
hinzugekommener Mitarbeiterinnen. Auch den Anforderungen des neuen<br />
Bayerischen Bildungsplanes wurde Rechnung getragen.<br />
Es ist uns klar, dass die pädagogische Arbeit mit Kindern immer wieder<br />
Veränderungen unterworfen ist, genauso wie sich Kinder und auch wir uns<br />
weiter entwickeln. So ist diese <strong>Konzept</strong>ion nichts endgültiges, sondern wird<br />
laufend den Bedürfnissen der Kinder und den gesetzlichen Bestimmungen<br />
angepasst .<br />
Unser Ziel ist es, mit Hilfe dieser <strong>Konzept</strong>ion unsere Arbeit so zu gestalten,<br />
dass den Kindern ihre Zeit in der Krabbelstube immer mit einem positiven<br />
und warmen Gefühl in Erinnerung bleibt.<br />
27
Anlage:<br />
Öffnungszeiten und Beitragsstaffelung (Stand Januar <strong>2013</strong>)<br />
Derzeitige Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 7.30 – 15.30Uhr<br />
Die Kernzeit ist eine festgelegte Mindestbuchungsszeit. Während dieser Zeit<br />
ist ein Bringen und Abholen nur in Ausnahmefällen möglich, da ansonsten die<br />
konzentrierte pädagogische Arbeit mit den Kindern gestört würde.<br />
Kernzeit: 8:30 bis 12:30 Uhr<br />
Die Krabbelstube schließt ihren Betrieb jedes Jahr maximal 30 Tage. Die<br />
genauen Schließzeiten werden den <strong>Eltern</strong> jeweils im September schriftlich<br />
mitgeteilt.<br />
Der Monatsbeitrag wird ganzjährig entrichtet, auch bei Krankheit der Kinder<br />
und während der Ferien, da Personalkosten ganzjährig anfallen. Der Beitrag<br />
wird auf 11 Monate umgelegt, somit ist der Monat August beitragsfrei. Der<br />
Monatsbeitrag wird jährlich neu berechnet und kann sich daher jeweils im<br />
September ändern.<br />
Der Monatsbeitrag beläuft sich derzeit für täglich<br />
> 7,00 - 8,00 Std. auf € 400,00<br />
Das Essensgeld beträgt zusätzlich € 40,00 und wird jährlich überprüft. Bei<br />
Vertragsabschluss ist eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von € 25,00<br />
zu zahlen (für jedes weitere Kind € 10,00) Es besteht kein Anspruch auf<br />
Rückerstattung.<br />
Weitere Buchungszeiten und Preise auf Anfrage.<br />
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