bi-Umweltbau 2-11 herrenknecht
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Sonderdruck aus <strong>bi</strong> UmweltBau 2 | <strong>11</strong><br />
Das Direct Pipe ® -Verfahren<br />
Mehrfach<br />
in der Praxis bewährt<br />
Seit der erfolgreichen Weltpremiere von Direct Pipe ® in Worms<br />
sind mittlerweile dreieinhalb Jahre vergangen. Was passierte in<br />
dieser Zeit und welche Entwicklung nahm die Geschichte, die so<br />
erfolgversprechend mit einem Forschungsprojekt begann?<br />
Von<br />
Dipl.-Ing. Diana Pfeff,<br />
Herrenknecht AG,<br />
Produktmanager Direct Pipe ® ;<br />
Theo Hundertpfund,<br />
Herrenknecht AG,<br />
Produktmanger Direct Pipe ® ;<br />
Dipl.-Ing. Michael Lubberger,<br />
Herrenknecht AG,<br />
Produktmanager HDD;<br />
Frank Gambert, Herrenknecht AG,<br />
Projektleiter Direct Pipe ® ;<br />
Dr. Marc Peters, Herrenknecht AG,<br />
Leiter Forschung & Entwicklung<br />
Utility Tunnelling<br />
Der Herrenknecht Pipe Thruster fungiert beim<br />
Direct Pipe ® -Verfahren als Vorschubeinheit<br />
– vergleichbar mit dem Pressenrahmen, der<br />
beim Rohrvortrieb benutzt wird. Er wurde als<br />
Hilfstool für den Rohreinzug beim HDD-Verfahren<br />
entwickelt und erstmals im Frühjahr 2006<br />
auf der Hannover Messe präsentiert.<br />
Das Funktionsprinzip<br />
Der Pipe Thruster umfasst die vorgefertigte<br />
und ausgelegte Rohrleitung und presst sie in<br />
Hüben von fünf Metern in den Boden. Das erforderliche<br />
Bohrloch wird beim Direct Pipe ® -Verfahren<br />
von einer flüssigkeitsfördernden Micro-<br />
Meilensteine der Entwicklung von Direct Pipe ® ...<br />
Sonderdruck UmweltBau<br />
Direct Pipe 1<br />
maschine (AVN) abgebaut, die am vorderen<br />
Ende der Pipeline angeordnet wird. Der an der<br />
Ortsbrust vom Bohrkopf gelöste Boden wird in<br />
der Abbaukammer mit der Spülflüssigkeit vermengt<br />
und anschließend mit Hilfe einer in der<br />
Maschine befindlichen Förderpumpe durch die<br />
gesamte Rohrleitung zur Separationsanlage gepumpt.<br />
Die Spülflüssigkeit, welche neben dem<br />
Abtransport des Bohrguts für die Stützung der<br />
Ortsbrust sorgt, wird nach ihrer Aufbereitung in<br />
der Separationsanlage über eine Speiseleitung<br />
zurück in den Kreislauf befördert.<br />
Die Maschine ist in ihrer groben Funktionsweise<br />
einer herkömmlichen Microtunnelling-<br />
Maschine sehr ähnlich, unterscheidet sich jedoch<br />
beispielsweise durch ihre Länge. Um<br />
eine im Dükerverlauf erforderliche Kurvenbewegung<br />
der Maschine samt nachgeschobener<br />
Pipeline gewährleisten zu können, ist die Maschine<br />
mit zwei <strong>bi</strong>s drei Nachlaufrohren ausgestattet.<br />
Dadurch, dass alle Ver<strong>bi</strong>ndungsstellen<br />
der einzelnen Nachlaufrohre gelenkig und zugfest<br />
miteinander gekoppelt sind, wird für eine<br />
Präsentation des Pipe Thrusters auf der Hannover Messe 2006 Pilotprojekt Rhein-Querung in Worms 2007 Soleauslassleitung am Rysumer Nacken<br />
bei Emden 2009
2 Direct Pipe<br />
Sonderdruck aus <strong>bi</strong> UmweltBau 2 | <strong>11</strong><br />
Schematische Darstellung des Direct Pipe ® -Verfahrens<br />
optimale Steuerbarkeit der Maschine gesorgt.<br />
Zusätzlicher Vorteil ist, dass im Notfall die Maschine<br />
samt Pipeline wieder mit dem Pipe Thruster<br />
herausgezogen werden kann.<br />
Vor dem Anfahrvorgang wird die Maschine wie<br />
beim Microtunnelling vor der gegen Grundwassereinbrüche<br />
schützenden Anfahrdichtung im<br />
gewünschten Einfahrwinkel auf einer Anfahrschiene<br />
platziert. Anschließend wird die auf<br />
Rollenböcken hinter der Startbaugrube ausgelegte<br />
Rohrleitung mit dem hinteren konischen<br />
Teil der Maschine verschweißt. Die Klemmeinheit<br />
des Pipe Thrusters umschließt die Pipeline<br />
und schiebt diese zusammen mit der Maschine<br />
in den Boden. Der momentan maximal klemmbare<br />
Pipelinedurchmesser liegt bei 60“ (OD =<br />
1524 mm). Die zu verankernden Kräfte sind abhängig<br />
vom Einfahrwinkel der Pipeline und der<br />
maximal aufzubringenden Schub- oder Zugkraft.<br />
Aufgebrachte horizontale Kräfte können<br />
über im Schacht angebrachte Querträger abgefangen<br />
werden. Für die vertikalen Kräfte können<br />
tief reichende Spundwände oder Bohrpfähle<br />
eingesetzt werden.<br />
Im Zuge des im Folgenden dargestellten Entwicklungsprozesses<br />
von Direct Pipe ® wurden<br />
die einzelnen Verfahrenskomponenten permanent<br />
verbessert und den wachsenden Anforderungen<br />
angepasst. So wird beispielsweise ab<br />
20<strong>11</strong> beim Aufbau der Maschine in der Startbaugrube<br />
ein neuartiger Anfahrtisch zum Einsatz<br />
kommen. Dieser ist beim Direct Pipe ® -Verfahren<br />
Teil des Pipe Thrusters. Mit der hydraulisch<br />
höhen- und winkelverstellbaren Auflage<br />
sollen bei den Aufbauarbeiten zwei <strong>bi</strong>s drei<br />
Tage eingespart werden können.<br />
... zu einem erfolgreichen Bauverfahren.<br />
Test eines Pipeline-Coatings im Werk der Herrenknecht AG<br />
2009<br />
Ausgelegte 48“-Pipeline in den Niederlanden<br />
2010<br />
Premiere: Pilotprojekt in Worms<br />
Unter dem Rhein konnte im Jahr 2007 mit Hilfe<br />
eines Pipe Thrusters HK500PT und einer Direct<br />
Pipe ® -Maschine AVN1000 erfolgreich eine<br />
464 m lange Stahlleitung verlegt werden. Das<br />
verlegte Stahlrohr sollte später als Schutzrohr<br />
für eine Wasserleitung und für diverse Kabelschutzrohre<br />
dienen. Da das 48“-Rohr (OD<br />
= 1219 mm) aufgrund Platzmangels nicht in<br />
einem Stück ausgelegt werden konnte, wurde<br />
es in Rohrschüssen von ca. 90 m vorgepresst.<br />
Dass die Maschine innerhalb von nur 13 Tagen<br />
mit zuletzt nur 80 to in die kleine Zielbaugrube<br />
im Wormser Hafen geschoben werden konnte<br />
zeigt, dass die Reibung beim Direct Pipe ® -Verfahren<br />
sehr gering ist obwohl über die gesamte<br />
Länge der Rohrleitung nicht geschmiert<br />
Zweites Projekt in Elst, Niederlande 2010
Sonderdruck aus <strong>bi</strong> UmweltBau 2 | <strong>11</strong><br />
wurde. Dieser Verfahrensvorteil zeigte sich in<br />
der Zwischenzeit auch bei diversen weiteren<br />
Projekten an den relativ niedrigen benötigten<br />
Pressenkräften.<br />
Da es sich in Worms um ein blankes, nicht<br />
umhülltes Stahlrohr handelte, stand der<br />
Nachweis aus, dass auch umhüllte Produktrohre,<br />
wie beispielsweise Gas- oder Öl-Pipelines,<br />
schadlos vom Pipe Thruster geklemmt<br />
und geschoben werden können. In einem<br />
laborähnlichen Versuch im Werk der Herrenknecht<br />
AG in Schwanau wurde zusammen<br />
mit einem deutschen Gasversorger der erste<br />
Nachweis geführt. Die Tests mit einem PEumhüllten<br />
(Polyethylen) und einem GfK-umhüllten<br />
Rohr (GfK auf PE) zeigten, dass bei voller<br />
Klemmkraft der Klemmeinheit und maximaler<br />
Vorschubkraft der beiden großen Hydraulikzylinder<br />
keine Schäden am Coating hervorgerufen<br />
werden.<br />
Das zweite Projekt:<br />
Der Ems-Outfall am Rysumer Nacken<br />
Der darauffolgende Schritt in der Entwicklung<br />
der Direct Pipe ® -Historie war die Verlegung<br />
einer 280 m langen Soleauslassleitung für den<br />
Bau des Erdgasspeichers Jemgum am Rysumer<br />
Nacken bei Emden. Für einen norddeutschen<br />
Energieversorger wurde hier ein PE-umhülltes<br />
48“-Stahlrohr (OD = 1219 mm), in welches nach<br />
der Verlegung ein GfK-Rohr DN900 geschoben<br />
wurde, mittels Direct Pipe ® installiert. Bei der<br />
Projektplanung wurde ein direkter grabenloser<br />
Vortrieb von GfK-Produktrohren in dem teil-<br />
Hartelkanaal-Querung im Rotterdamer Hafen Europoort<br />
2010 (drittes niederländisches Projekt)<br />
weise weichen Wattboden der Emsmündung<br />
als nicht realisierbar bewertet. Da das als Mantelrohr<br />
erforderliche Stahlrohr aufgrund der<br />
Strömungsverhältnisse nicht seeseitig ausgelegt<br />
werden konnte, war ein Vortrieb von der<br />
Landseite vonnöten. Aufgrund der beengten<br />
Platzverhältnisse konnte allerdings das Rohr<br />
nur in Schüssen von 36 m ausgelegt werden,<br />
was bei der Realisierung mittels HDD-Verfahrens<br />
bei den erforderlichen Schweißvorgängen<br />
das Zusammenfallen des Bohrloches riskiert<br />
hätte. Bei Vortriebsgeschwindigkeiten von <strong>bi</strong>s<br />
zu 25 cm/min konnte ein Rohr von 36 m Länge<br />
innerhalb von nur 4 Stunden verlegt werden.<br />
Ein Koppelvorgang dauerte in der Regel ein <strong>bi</strong>s<br />
zwei Schichten.<br />
Während des Vortriebes im Sand, Schlick und<br />
teilweise auch Ton wurden nicht bekannte alte<br />
Uferbefestigungen aus Holz und Wasserbausteinen<br />
durchfahren. Die vom Mischbodenbohrkopf<br />
und dem Konusbrecher zerkleinerten<br />
Hindernisse wurden durch die Förderleitung<br />
nach über Tage gepumpt. Da die Soleleitung in<br />
einem sich in der Ems befindlichen Einleitbauwerk<br />
endete, sollte die Maschine in diesem geborgen<br />
werden. Die erforderliche Zielgenauigkeit<br />
von nur wenigen Zentimetern konnte mittels<br />
des eingesetzten Vermessungssystems gut<br />
gewährleistet werden.<br />
Das Fazit des Auftraggebers nach erfolgreicher<br />
Realisierung dieses Projektes war, dass das Direct<br />
Pipe ® -Verfahren für sein Projekt das einzig<br />
sinnvolle war und dass es eine gute Alternative<br />
für Produktrohrkreuzungen mit großvolumigen<br />
Stahlleitungen darstellt.<br />
Erstmalige Verlegung<br />
von Gas-Pipelines<br />
Direct Pipe 3<br />
Der nächsten Phase der Entwicklung des Direct<br />
Pipe ® -Verfahrens, der angestrebten direkten<br />
Verlegung von Produktrohren, ging ein weiterer<br />
laborähnlicher Belastungstest der Pipelineumhüllung<br />
voraus. Einem Niederländischen Gasversorger,<br />
welcher plante mittels Direct Pipe ®<br />
eines seiner Projekte zu realisieren, wurde hierdurch<br />
bestätigt, dass der Pipe Thruster nicht zu<br />
einer Beschädigung der von ihm verwendeten<br />
Polypropylen-Umhüllung (PP) führt.<br />
Nach erfolgreichem Test wurden im Jahr 2010<br />
in den Niederlanden insgesamt fünf Projekte<br />
verwirklicht. Die zwischen 360 m und 540 m<br />
langen Querungen von Hindernissen wie beispielsweise<br />
archäologischen Fundstätten, kleinen<br />
Flüssen sowie einer Bahnlinie waren Teil<br />
der insgesamt ca. 500 km langen Nord-Süd-<br />
Route in 48“ (OD = 1219 mm), die in Zukunft<br />
Gas durch ganz Holland transportieren wird.<br />
Mit der erstmaligen Verlegung von Gas-Pipelines<br />
in den Niederlanden wurde ein weiterer<br />
Meilenstein in der Direct Pipe ® -Historie gelegt.<br />
Das ausgewöhnlichste der fünf Projekte war<br />
im Sommer 2010 die 540 m lange Querung des<br />
sehr tiefen und schiffsbefahrenen Hartelkanaals<br />
im Rotterdamer Hafen Europoort. Die Besonderheit<br />
dieses Projektes lag in der erforderlichen<br />
Trassentiefe von 30 m unter Geländeoberkante<br />
und dem daraus resultierenden sehr<br />
steilen Ein- und Ausfahrwinkel von 10° und 12°<br />
(<strong>bi</strong>slang waren ca. 3°-5° üblich). Der zu überwindende<br />
Höhenunterschied machte den Ein-<br />
Viertes Projekt in Raalte, Niederlande 2010 Erfolgreiche Bergung der Maschine<br />
in den Niederlanden 2010
4 Direct Pipe<br />
Sonderdruck aus <strong>bi</strong> UmweltBau 2 | <strong>11</strong><br />
satz einer Förderpumpe innerhalb der Pipeline<br />
erforderlich (zusätzlich zu der in der Maschine<br />
befindlichen). In einer Geologie aus Sand und<br />
Schluff wurde im September 2010 die gesamte<br />
Pipeline sukzessive in 10 Rohrstücken von jeweils<br />
54 m innerhalb von gut zwei Wochen verlegt.<br />
Die Niederländische Gesellschaft für Grabenloses<br />
Bauen „NSTT“ verlieh dem Auftraggeber<br />
und der ausführenden Baufirma den<br />
No-Dig-Preis 2010 für die erfolgreiche Realsierung<br />
des Projektes mit dem alternativen<br />
Verlegeverfahren. Dieser No-Dig-Award<br />
war bereits der zweite seiner Art. Erstmals<br />
konnte in Moskau im Jahr 2008 die Auszeichnung<br />
der Internationalen Gesellschaft<br />
für Grabenloses Bauen „ISTT“ entgegengenommen<br />
werden. Für den Hermes Award der Hannover<br />
Messe wurde das innovative Verfahren im<br />
Jahr 2008 nominiert. Außerdem wurde das Direct<br />
Pipe ® -Verfahren 2009 in San Francisco mit<br />
dem „New Technologies Award“ der IPLOCA<br />
ausgezeichnet.<br />
Ein weiteres Etappenziel konnte bei den beiden<br />
letzten der fünf Holländischen Projekte<br />
erreicht werden (beide über 500 m lang). Hier<br />
wurde erstmals ein Bahndamm mittels Direct<br />
Pipe ® unterquert. Die Überdeckung unter den<br />
Gleisen der Bahnlinie Zwolle-Almelo betrug<br />
dabei gut 15 m. Die 48“-Gaspipeline wurde in<br />
einem Stück ausgelegt und zusammen mit der<br />
Maschine mit zuletzt 150 Tonnen in die Zielbaugrube<br />
geschoben. In einer Arbeitsschicht von<br />
ungefähr zehn Stunden wurden Vortriebsleistungen<br />
von <strong>bi</strong>s zu 124 m erreicht.<br />
Erstes Projekt in Arcadia (FL), USA (30“ Gas-Pipeline)<br />
Ende 2010<br />
Debüt für Direct Pipe ® in den USA<br />
In den USA feierte Direct Pipe ® im August 2010<br />
erfolgreich Premiere. Die drei in Florida realisierten<br />
Gas-Pipeline Crossings hatten im Gegensatz<br />
zu den bereits in Deutschland und in<br />
den Niederlanden verlegten 48“-Pipelines (OD<br />
= 1219 mm) einen Durchmesser von nur 30“ und<br />
36“ (OD = 762 und 914 mm). Dementsprechend<br />
kürzer lagen die Haltungslängen zwischen <strong>11</strong>9<br />
m und 226 m. Die bei diesen sehr kleinen<br />
Durchmessern eingesetzten AVN-Maschinen<br />
können aufgrund Platzmangels nicht mit einem<br />
Antriebsaggregat ausgestattet werden, was<br />
dazu führt, dass momentan bei einem Pipelinedurchmesser<br />
kleiner 40“ (OD = 1016 mm)<br />
die Haltungslänge auf ca. 250 m limitiert ist.<br />
Eine Besonderheit des ersten amerikanischen<br />
Direct Pipe ® -Projektes ist dessen Kurvenverlauf.<br />
Im Gegensatz zu den <strong>bi</strong>sherigen Trassenführungen<br />
musste die Pipeline unter dem Highway<br />
70 nicht nur mit einer vertikalen (R=914<br />
m) sondern auch mit einer horizontalen Kurve<br />
(R=1.828 m) verlegt werden. Das Navigationssystem<br />
mit Kreisel sowie elektronischer<br />
Schlauchwasserwaage hielt die Maschine sicher<br />
und exakt auf der vorgegebenen Raumkurve.<br />
Bereits nach 3 Bohrtagen (12-Stunden-<br />
Einfach-Schicht) hatte das Baustellen-Team die<br />
215 m lange Gasleitung in nur einem Schuss<br />
erfolgreich und zielgenau verlegt. Der eingesetzte<br />
Pipe Thruster HK500PT benötigte dabei<br />
Vorschubkräfte von durchschnittlich nur 15 Tonnen<br />
(maximal 28 Tonnen). Anfang 20<strong>11</strong> wurde<br />
beim dritten Projekt in den USA zum ersten Mal<br />
Erfolgreiche Bergung der Maschine in den USA Ende 2010<br />
nach Unterquerung des Highway 70<br />
die Direct Pipe ® -Maschine samt 36“-Pipeline<br />
mittels Pipe Thrusters zurückgezogen. Nach<br />
102 m Vortrieb wurde innerhalb eines Tages die<br />
Maschine zu Tage befördert, der Bohrkopf gewechselt<br />
und anschließend wieder in das Bohrloch<br />
geschoben. Während des Rückzugvorganges<br />
wurde das Bohrloch mit Bentonit verfüllt<br />
um dessen Einsturz zu verhindern. Erforderlich<br />
wurde der Bohrkopfwechsel aufgrund<br />
eines nicht vorhergesehenen Felshorizontes,<br />
der ohne Schneidrollen nicht durchfahren werden<br />
konnte. Die restlichen 124 m konnten danach<br />
innerhalb von drei Tagen verlegt werden.<br />
Resümee und Aussicht<br />
Wie sich seit Worms bei allen Projekten gezeigt<br />
hat, werden mit Direct Pipe ® enorme Verlegegeschwindigkeiten<br />
erzielt. Hierdurch ist das<br />
Verfahren zu einer technisch sinnvollen Alternative<br />
zu HDD und Microtunnelling geworden.<br />
Die in schwierigen Böden - im Vergleich zu HDD<br />
- vergrößerte Verlegesicherheit, sowie der wirtschaftliche<br />
Vorteil gegenüber dem herkömmlichen<br />
Rohrvortrieb, führen zur großen Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Verfahrens.<br />
Die Tatsache, dass in der Vergangenheit immer<br />
wieder neue Herausforderungen gemeistert<br />
werden konnten zeigt schon jetzt, dass sich die<br />
Grenzen des Verfahrens von Jahr zu Jahr immer<br />
mehr verschieben werden und das zu Beginn<br />
schwer schätzbare Einsatzge<strong>bi</strong>et immer sichtbarer<br />
wird. Es bleibt also auch weiterhin spannend<br />
für alle Betrachter und vor allem für die,<br />
die Direct Pipe ® einsetzen möchten. ❚<br />
Drittes Projekt in Land O‘ Lakes (FL), USA (36“<br />
Gas-Pipeline) Anfang 20<strong>11</strong>