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Anlagen zur Herstellung und Dosierung von Kalkmilch ... - Rheinkalk

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Technik<br />

Im neuen DVGW-Arbeitsblatt W 629<br />

werden die einzelnen Verfahren <strong>zur</strong><br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>und</strong> <strong>Dosierung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Kalkmilch</strong> <strong>und</strong> Kalkwasser praxis nah<br />

vorgestellt, indem anhand <strong>von</strong> Bei -<br />

spielen auf die gr<strong>und</strong>sätzlichen Funktionsweisen<br />

ein ge gangen wird. Es wer -<br />

den wichtige Details herausgegriffen,<br />

die dazu bei tragen, eine opti male Be -<br />

triebs führung zu ge währ leisten. Das Arbeitsblatt<br />

bietet eine ausgezeich nete<br />

Arbeits gr<strong>und</strong>lage für Verwender <strong>von</strong><br />

Kalk produkten in der industriellen<br />

Abwasserneutra li sation, bei der Schwermetallfällung<br />

oder bei der Kessel- <strong>und</strong><br />

Pro zess wasser auf berei tung.<br />

Anwendungsfelder für Kalk<br />

in der Trinkwasseraufbereitung<br />

Die zentrale Enthärtung harter Roh -<br />

wässer ist ein wichtiges Verfahren in der<br />

Trinkwasseraufbereitung. Es gibt eine<br />

Reihe <strong>von</strong> unterschiedlichen Verfahren<br />

– durchgesetzt hat sich insbesondere<br />

die Schnellenthärtung. Hierbei kommt<br />

in vielen Fällen <strong>Kalkmilch</strong> zum Einsatz.<br />

Weitere Anwendungsfelder für Kalk -<br />

milch bzw. Kalkwasser sind die Ein-<br />

stellung des Kalk-Kohlensäure -Gleich -<br />

gewichts <strong>und</strong> die Aufhärtung.<br />

<strong>Kalkmilch</strong> kann vor Ort direkt hergestellt<br />

werden. Alternativ besteht die<br />

Möglichkeit, fertige <strong>Kalkmilch</strong> vom Produzenten<br />

oder Händler zu beziehen.<br />

Die zweite Variante wird bislang dann<br />

bevorzugt, wenn aus verfahrenstechnischen<br />

Gründen eine hochreaktive<br />

<strong>Kalkmilch</strong> erforderlich ist oder wenn<br />

aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die<br />

eigene <strong>Herstellung</strong> nicht rentabel ist.<br />

Fertiges Kalkwasser kann nicht direkt<br />

bezogen werden. Es muss vor Ort aus<br />

Feinkalk oder Kalkhydrat bzw. Kalk -<br />

milch hergestellt werden.<br />

Vom Calciumcarbonat zum Kalk<br />

Der Ausgangsstoff, aus dem in einer<br />

Reihe <strong>von</strong> Verfahrensschritten <strong>Kalkmilch</strong><br />

oder Kalkwasser hergestellt wird, ist<br />

Calciumcarbonat, das bergmännisch<br />

meist im offenen Tagebau gewonnen<br />

wird (Abb. 1). Die Qualität der Lagerstätte<br />

hinsichtlich Struktur <strong>und</strong> chemischer<br />

Reinheit des Steins bestimmen<br />

entscheidend die Eigenschaften der<br />

Abb. 1 Gewinnung <strong>von</strong><br />

Calciumcarbonat im<br />

Steinbruch<br />

<strong>Anlagen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Herstellung</strong> <strong>und</strong> <strong>Dosierung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong> <strong>und</strong> Kalkwasser<br />

Optimierte Betriebsführung n Mit dem Erscheinen des Arbeitsblattes W 629 gibt der DVGW<br />

erstmalig planenden Ingenieuren <strong>und</strong> Betreibern <strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong>- <strong>und</strong> Kalkwasseranlagen<br />

Hinweise an die Hand, die sich intensiv mit den technischen Anforderungen <strong>zur</strong> <strong>Herstellung</strong>,<br />

Lagerung <strong>und</strong> <strong>Dosierung</strong> dieser Produkte befassen.<br />

diversen Veredlungsprodukte. Für die<br />

Trinkwasseraufbereitung werden nur<br />

die reinen Vorkommen verwendet, die<br />

im vollen Umfang der „Liste der Aufbereitungsstoffe<br />

<strong>und</strong> Desinfektions -<br />

verfahren“ gemäß §11 Trinkwasserverordnung“<br />

entsprechen.<br />

Das Calciumcarbonat, auch Kalkstein<br />

genannt, wird nach seinem Abbau in<br />

einer Vielzahl <strong>von</strong> Aufbereitungsschritten,<br />

die auch das Zerkleinern <strong>und</strong><br />

die Reinigung umfassen, auf das<br />

Brennen vorbereitet. Die chemische<br />

Umsetzung im Brennofen zu Calciumoxid,<br />

auch Kalk genannt, verläuft<br />

entsprechend folgender chemischer<br />

Gleichung unter erheblichem Energieaufwand:<br />

CaCO 3 + Q zu CaO + CO 2<br />

Die Durchführung des Kalkbrennens<br />

hat einen signifikanten Einfluss auf<br />

die chemische Reaktivität des fer -<br />

tigen Branntkalks. Man unterscheidet<br />

zwischen Weich-, Mittel- <strong>und</strong> Hartbrannt.<br />

Von Bedeutung ist dabei die<br />

60 03/2011


Reaktivität mit Wasser: Die poröse<br />

Oberfläche eines Weichbrannts drückt<br />

sich in einer vergleichsweise höheren<br />

Reaktivität aus (Abb. 2). Die Brennbedingungen<br />

haben folglich einen<br />

gravierenden Einfluss auf das Kalklöschen<br />

<strong>und</strong> damit auf die <strong>Herstellung</strong><br />

<strong>und</strong> den Charakter der <strong>Kalkmilch</strong>.<br />

<strong>Kalkmilch</strong><br />

Auf dem Weg <strong>zur</strong> <strong>Herstellung</strong> der Kalk -<br />

milch muss der Branntkalk gemäß fol -<br />

gender Gleichung mit Wasser umgesetzt<br />

(„gelöscht“) werden:<br />

CaO + H 2O Ca(OH) 2 + Q ab<br />

Dieser Vorgang des Kalklöschens ist<br />

stark exotherm <strong>und</strong> in seiner Durchführung<br />

vergleichsweise anspruchsvoll,<br />

wenn besonders hohe Anforderungen<br />

an die Qualität der fertigen <strong>Kalkmilch</strong><br />

gestellt werden. Das DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 629 geht entsprechend umfangreich<br />

auf das Kalklöschen ein.<br />

Mehrere Verfahrenstechniken werden<br />

vorgestellt.<br />

<strong>Kalkmilch</strong> ist eine Suspension <strong>von</strong><br />

Calciumhydroxid, [Ca(OH) 2 ], in Wasser.<br />

Die Löslichkeit beträgt lediglich 1,59<br />

g/l (20 °C). So liegt bei einer <strong>Kalkmilch</strong><br />

der weitaus größte Anteil ungelöst als<br />

Calciumhydroxid vor. Der interessierte<br />

Anwender beobachtet, dass sich Kalk -<br />

milchqualitäten gleichen Feststoffgehalts<br />

hinsichtlich ihrer Viskosität <strong>und</strong> ihres<br />

Sedimentationsverhaltens stark unter -<br />

scheiden können (Abb. 3). Das Gleiche<br />

gilt für die Reaktionsgeschwindigkeit. Sie<br />

hängt <strong>von</strong> der Korngrößenverteilung<br />

der Ca(OH) 2 -Partikel ab. Daraus folgt,<br />

dass die Wahl des Kalks <strong>und</strong> des Kalk -<br />

milch-<strong>Herstellung</strong>sverfahrens wesent -<br />

lich die chemisch/physikalischen Eigen -<br />

schaften der <strong>Kalkmilch</strong> bestimmen <strong>und</strong><br />

das Endergebnis der Trinkwasseraufbereitung<br />

wesentlich in qualitativer <strong>und</strong><br />

wirtschaftlicher Hinsicht beeinflussen;<br />

so ist z. B. bei der Schnell ent carbo na -<br />

tisierung die Reaktivität der <strong>Kalkmilch</strong><br />

<strong>von</strong> prozessentscheidender Bedeutung.<br />

Lagerung <strong>von</strong> Kalkprodukten<br />

Bei der Lagerung <strong>von</strong> Kalkprodukten<br />

haben sich Silos aus Stahl in vie len<br />

Anwendungsfällen durchgesetzt. Un -<br />

ab hängig vom Baumaterial sollte pri -<br />

mär auf eine glatte Innenbeschich tung<br />

03/2011<br />

des Silos <strong>und</strong> auf einen Winkel <strong>von</strong><br />

60° im konischen Austragsbereich ge -<br />

ach tet werden, um einen gleichmäßigen<br />

Massen fluss aus dem Silo zu ermög -<br />

lichen. Neben der Beschreibung einer<br />

ganzen Reihe <strong>von</strong> wichtigen Details,<br />

die bei der Planung zu berücksichtigen<br />

sind, wird im W 629 auf den Punkt „Erforderliche<br />

Lagerkapazitäten“ eingegangen,<br />

der für einen wirtschaft lichen<br />

Betrieb der <strong>Anlagen</strong> <strong>von</strong> großer Wich -<br />

tig keit ist.<br />

Kalkentnahme, Kalkförderung <strong>und</strong><br />

Überwachungseinrichtungen<br />

Bei der Bevorratung <strong>und</strong> Entnahme <strong>von</strong><br />

Kalk ist die Auflockerung des Materials<br />

im Silo ein wichtiges Thema. Die Frage<br />

der Kalkauflockerung tritt in den Hintergr<strong>und</strong>,<br />

wenn gewährleistet wird, dass<br />

ausschließlich hochwertige Kalkquali -<br />

täten mit garantierter maximaler Feuch -<br />

tigkeit Verwendung finden <strong>und</strong> die Aufnahme<br />

<strong>von</strong> Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft<br />

(im Rahmen der Befüllung<br />

oder beim Betrieb der pneumatisch betriebenen<br />

Austragshilfen) weitestgehend<br />

ausgeschlossen wird. Zur Unterstützung<br />

haben sich pneumatisch betriebene<br />

Austragshilfen sehr bewährt <strong>und</strong><br />

schließen die Brückenbildung im Silo<br />

aus. Alternativ dazu können z. B. auch<br />

Austragsaggregate eingesetzt werden,<br />

die eine im Konus des Silos aufsteigende<br />

Welle mit daran befestigten Metallfedern<br />

aufweisen <strong>und</strong> über einen Getriebemotor<br />

rotierend angetrieben werden.<br />

Die <strong>Herstellung</strong> einer <strong>Kalkmilch</strong> mit<br />

definiertem Feststoffgehalt, wie es in<br />

Wasserwerken Bedingung ist, macht es<br />

erforderlich, die gewünschten Mengen<br />

Kalk <strong>und</strong> Wasser exakt vorzulegen. Hier<br />

empfiehlt es sich, den Kalk mittels<br />

Schnecke zunächst in einen Dosiervorlagebehälter<br />

zu fördern, wo das Gewicht<br />

gravimetrisch zuverlässig bestimmt<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

Abb. 2 Elektronenmikroskopische Aufnahmen <strong>von</strong> Weichbrannt (links)<br />

<strong>und</strong> Hartbrannt (rechts)<br />

werden kann. Alternativ wird auch auf<br />

Trockengutdosierer verwiesen, die auf<br />

volumetrische Weise die berechnete<br />

Menge Kalk in einen Vorlagebehälter<br />

dosieren. Beide Prinzipien führen in<br />

der Praxis zu guten Ergebnissen. Inzwischen<br />

wird die Vorhaltung eines separaten<br />

Dosiervorlagebehälters nicht<br />

in jedem Fall als zwingend erforderlich<br />

betrachtet. Vielmehr kann die <strong>Kalkmilch</strong><br />

auch in einem Gefäß angerührt <strong>und</strong> aus<br />

demselben direkt dosiert werden.<br />

Messungen an Kalksilos melden zuverlässig<br />

die für die Betriebs- <strong>und</strong> Versor -<br />

gungssicherheit relevanten Grenzwerte.<br />

Hier sind Füllstände sowie Druckver-<br />

Abb. 3 Vergleich <strong>von</strong> zwei <strong>Kalkmilch</strong> -<br />

produkten mit identischem Feststoff -<br />

gehalt, aber unterschiedlicher Viskosität<br />

61


Technik<br />

Betriebswasser<br />

FIC<br />

TS<br />

WS<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

LS PS<br />

Abb. 4 Schema einer kontinuierlichen Weißfeinkalklöschanlage<br />

Betriebswasser<br />

Befüllung<br />

Befüllung<br />

Vibrator<br />

Wiegeeinheit<br />

Löschbehälter<br />

Vibrator<br />

Abluft<br />

CaO - Silo<br />

Wiegeeinheit<br />

Zellradschleuse<br />

Abluft<br />

Abb. 5 Schema einer <strong>Kalkmilch</strong>bereitung aus Kalkhydrat<br />

LIS<br />

Ca(OH) 2 -Silo<br />

<strong>Kalkmilch</strong>ansatzbehälter<br />

M<br />

<strong>Kalkmilch</strong>behälter<br />

Trockene<br />

Luft<br />

M<br />

hältnisse zu nennen. Bei den ein gesetzten<br />

Staubfilteranlagen hat sich bewährt, auf<br />

die Alkaliresistenz des eingesetzten Fil -<br />

termaterials zu achten. Im Folgenden soll<br />

die <strong>Herstellung</strong>, Lagerung <strong>und</strong> Dosie -<br />

rung <strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong> behandelt werden.<br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong><br />

aus Branntkalk<br />

Die <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong> aus<br />

Branntkalk wird in W 629 ausführlich<br />

beschrieben. Damit wird der Tatsache<br />

Rechnung getragen, dass es eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Löschverfahren gibt, die sowohl<br />

kontinuierlich als auch diskontinuierlich<br />

<strong>zur</strong> <strong>Kalkmilch</strong>produktion Verwendung<br />

finden. Abbildung 4 zeigt das <strong>Anlagen</strong> -<br />

schema einer Feinkalklöschanlage <strong>und</strong><br />

das zugehörige Silo. Allen Verfahren ist<br />

jedoch gemein, dass bei ihnen eine Reihe<br />

<strong>von</strong> Punkten zu berücksichtigen ist, die<br />

den <strong>Herstellung</strong>sprozess der Kalk milch<br />

aus Feinkalk (CaO) im Wasserwerk<br />

deutlich aufwendiger gesta lten. Diese<br />

Punkte werden an mehreren Stellen in<br />

dem Arbeitsblatt angemessen erwähnt<br />

<strong>und</strong> nachfolgend kurz zusammengefasst:<br />

• Die Durchführung der stark exother -<br />

men Reaktion des Kalklöschens erfordert<br />

eine vergleichsweise komplexe<br />

<strong>Anlagen</strong>technik (Temperaturüberwachung,<br />

Brüdenabsaugung etc.) <strong>und</strong><br />

stellt demnach auch besondere Ansprüche<br />

an die Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitssicherheit.<br />

• Unter Umständen ist es erforderlich,<br />

Wasser für das Löschen zu behandeln,<br />

wenn die Konzentrationen <strong>von</strong> z. B.<br />

Sulfat <strong>und</strong> Carbonat zu hoch sind <strong>und</strong><br />

es damit zu einer erheblichen Qualitätseinbuße<br />

bei der fertigen <strong>Kalkmilch</strong><br />

kommt.<br />

• Die Reaktivität des <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehen den Branntkalks muss auf das<br />

Verfahren der Kalklöschung abgestimmt<br />

sein. Entsprechende Tests <strong>und</strong><br />

Erfahrungen sollten im Vorfeld ge -<br />

macht werden. Nicht jeder Kalk ist für<br />

jede Löschtechnologie geeignet <strong>und</strong><br />

überall verfügbar.<br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kalkmilch</strong><br />

aus Kalkhydrat<br />

Da bei diesem Prozess keine Wärme -<br />

energie frei wird, ist er weniger aufwendig.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich erfolgt die <strong>Herstellung</strong><br />

ebenfalls in einem Ansetz -<br />

behälter (Abb. 5).<br />

62 03/2011<br />

Abluft<br />

FIC<br />

<strong>Kalkmilch</strong><br />

Betriebswasser<br />

<strong>Kalkmilch</strong><br />

Trockene<br />

Luft<br />

Abluft


Lagerung <strong>und</strong> <strong>Dosierung</strong> <strong>von</strong><br />

gebrauchsfertiger <strong>Kalkmilch</strong><br />

Bis zu einer maximalen Konzentration<br />

<strong>von</strong> 25 % können hochreaktive <strong>und</strong><br />

sedimentationsstabile <strong>Kalkmilch</strong> quali -<br />

täten für die Trinkwasseraufbereitung<br />

gebrauchsfertig bezogen werden. Die<br />

Beschickung des <strong>Kalkmilch</strong>tanks erfolgt<br />

über eine Befüllstation. Das Vorratsvolumen<br />

vor Ort sollte stets größer sein<br />

als die maximale Ladekapazität des<br />

Tankwagens <strong>von</strong> ca. 25 t. Jede <strong>Kalkmilch</strong><br />

neigt während der Lagerung <strong>zur</strong> Sedi -<br />

mentation. Dies ist ein natürlicher physi -<br />

kalischer Prozess. Er kann aber leicht<br />

ver hindert werden, indem täglich eine<br />

Durchmischung des Tanks mittels Rührwerk<br />

oder durch Umwälzung erfolgt.<br />

Für sedimentationsstabilisierte Kalk -<br />

milch gilt, dass eine Durchmischung<br />

<strong>von</strong> lediglich ca.1 h/d ausreichend ist,<br />

um die Ausbildung einer Klarphase zu<br />

verhindern.<br />

Für den Betrieb ist im Einzelfall zu bestimmen,<br />

welche der vorgestellten Vari -<br />

an ten die wirtschaftlichste <strong>und</strong> technologisch<br />

sinnvollste Lösung darstellt.<br />

Dabei müssen Beschaffungskosten, die<br />

beim Bezug fertiger <strong>Kalkmilch</strong> vergleichsweise<br />

hoch sind, ebenso berücksichtigt<br />

werden wie die nicht unerheblichen<br />

Investionen für die Anschaffung<br />

einer Ansetzstation bzw. einer Löschanlage.<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Wartungskosten<br />

bei Bezug <strong>von</strong> Trockenprodukten fallen<br />

darüber hinaus ebenfalls ins Gewicht.<br />

Diese liegen für eine Löschanlage deut -<br />

03/2011<br />

Wir stellen aus:<br />

WASSER BERLIN<br />

Halle 2.2 | 205<br />

lich über denen einer Hydratauflösestation.<br />

Wegen der unter schied lichen<br />

Molgewichte <strong>von</strong> Feinkalk gegenüber<br />

Kalkhydrat ist außerdem zu berücksichtigen,<br />

dass die Ergiebigkeit <strong>von</strong> 1.000<br />

kg CaO gegenüber der gleichen Menge<br />

Ca(OH) 2 höher ist.<br />

<strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> Kalkwasser<br />

Kalkwasser ist eine (feststofffreie) wässrige<br />

Lösung <strong>von</strong> Ca(OH) 2 <strong>und</strong> findet<br />

u. a. Anwendung bei der chemischen<br />

Entsäuerung, bei der Aufhärtung <strong>und</strong><br />

pH-Wert-Einstellung. Kalkwasser wird<br />

aus <strong>Kalkmilch</strong> in einer Reihe <strong>von</strong> Verfahrensschritten<br />

hergestellt. Das W 629<br />

geht auf die Funktionsweise <strong>und</strong> Gestal -<br />

tung <strong>von</strong> Kalkwassersättigern detailliert<br />

ein. Bei allen Verfahren sind zuverlässig<br />

die Sedimentation der unlöslichen Kalkbestandteile<br />

<strong>und</strong> Trübungen im Sättigerablauf<br />

zu verhindern.<br />

Zusammenfassung<br />

Es steht eine Vielzahl <strong>von</strong> kalkstämmi -<br />

gen Produkten <strong>zur</strong> Trinkwasseraufbreitung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Die Unter -<br />

schiede zwischen den daraus produ -<br />

zierten <strong>Kalkmilch</strong>qualitäten spiegeln<br />

sich in unterschiedlichen Reaktivitäten<br />

<strong>und</strong> Sedimentationsverhalten wider. In<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der betrachteten Anwendung<br />

ist die Reaktivität <strong>von</strong> mehr<br />

oder weniger prozessentscheidender<br />

Bedeutung. Jede <strong>Kalkmilch</strong>qualität<br />

kann vor Ort im Wasserwerk aus den<br />

Trocken produkten Kalkhydrat oder<br />

Feinkalk in mehr oder weniger auf-<br />

Kompetenz beweist sich im Detail<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

wendigen Verfah ren hergestellt werden.<br />

Alternativ kann sie direkt bezogen <strong>und</strong><br />

in Lagertanks bevorratet werden. Im<br />

Einzelfall ist zu überprüfen, welche der<br />

drei aufgezeigten Möglichkeiten für<br />

den Betreiber die wirtschaftlichste ist.<br />

Hier sind die jährliche Bedarfsmenge,<br />

die Frachtkosten, die Investitionskosten<br />

<strong>und</strong> die laufenden Betriebskosten die<br />

ausschlaggebenden Einflussfaktoren.<br />

Abbildungen: Abb. 1-3: <strong>Rheinkalk</strong> GmbH,<br />

Abb. 4, 5: DVGW<br />

Bezug des DVGW-Regelwerks:<br />

wvgw Wirtschafts- <strong>und</strong> Verlagsgesellschaft<br />

Gas <strong>und</strong> Wasser mbH<br />

Josef-Wirmer-Str. 3<br />

53123 Bonn<br />

Tel.: 0228 9191-40<br />

Fax: 0228 9191-499<br />

E-Mail: info@wvgw.de<br />

Internet: www.wvgw.de<br />

Autoren:<br />

Dr. Franz Immel<br />

Dipl.-Ing. Michael Webeling<br />

<strong>Rheinkalk</strong> GmbH<br />

Am Kalkstein 1<br />

42489 Wülfrath<br />

Tel.: 02058 17-2618<br />

Fax: 02058 17-12618<br />

E-Mail: Franz.Immel@rheinkalk.de<br />

Internet: www.rheinkalk.de<br />

www.akdolit.de<br />

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Kasselburger Weg | 54570 Pelm | Postfach 1149 | 54561 Gerolstein<br />

Tel.: +49 (0) 65 91 - 40 20 | Fax: +49 (0) 65 91 - 5274 | akdolit@rheinkalk.de<br />

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