(3 77 MB) - - Gemeinde Höchst
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<strong>Gemeinde</strong> Info HÖCHST März 2012<br />
Zukunft Alpenrhein – Geplante Zähmung eines Flusses<br />
Der Rhein prägt unser Land, er bedeutete in Hochwassersituationen<br />
aber auch immer Gefahr. Überschwemmungen<br />
im 19. Jahrhundert führten schließlich Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts zur Rheinregulierung. Jetzt soll<br />
das Gefahrenpotenzial des Flusses weiter verringert<br />
werden.<br />
„Zukunft Alpenrhein“ nennt<br />
sich das aktuelle Hochwasserschutzprojekt,<br />
das am<br />
14. November 2011 offiziell<br />
und feierlich von Vertretern<br />
der Schweiz und Österreich<br />
gestartet wurde. Das Ziel ist<br />
der Ausbau der Abflussmenge<br />
von derzeit 3.100 Kubikmeter<br />
auf 4.300 Kubikmeter.<br />
Kosten werden geteilt<br />
Das Hauptaugenmerk liegt<br />
auf dem Unterrhein bei Kilometer<br />
65 (vom Anfang<br />
des Flusses) bis 91 (Rheinvorstreckung<br />
in den Bodensee).<br />
Die Kosten von 400 Millionen<br />
Euro tragen die<br />
Schweiz und Österreich zu<br />
gleichen Teilen. „15 Prozent<br />
der 200 Millionen Euro wird<br />
das Land zahlen“, erklärte<br />
Sicherheitslandesrat Erich<br />
Schwärzler.<br />
16<br />
Schaden wäre enorm<br />
Die Kosten scheinen gerechtfertigt.<br />
Denn im Falle<br />
einer großflächigen Überschwemmung<br />
wäre im wirtschaftlich<br />
prosperierenden<br />
Rheintal mit einem Schaden<br />
von fast vier Milliarden Euro<br />
zu rechnen.<br />
Baubeginn 2017<br />
Mögliche Maßnahmen zur<br />
Erhöhung der Abflussmenge<br />
in gewünschtem Ausmaß:<br />
Erhöhung der Dämme,<br />
Erweiterung des Gerinnes,<br />
Auflösung des Mitteldammes<br />
mit Schaffung eines<br />
Flussbettes bis zum Außendamm,<br />
Absenkung der<br />
Flusssohle.<br />
„Im Rahmen eines offenen<br />
Planungsprozesses unter<br />
Einbeziehung von Experten,<br />
Bürgermeistern und<br />
Das dramatische Rheinhochwasser vom Jahr 1999.<br />
Bevölkerung wollen wir bis<br />
Ende 2012 die optimale<br />
Variante gefunden haben“,<br />
erklärt Projektleiter Markus<br />
Mähr von der IRR (Internationale<br />
Rheinregulierung) die<br />
nächsten Schritte.<br />
Ein bereits renaturiertes Stück Alpenrhein bei km 63. Foto: Markus Hostmann<br />
In beiden Ländern müssen<br />
parallel Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />
durchgeführt<br />
werden. Der Baubeginn ist<br />
für 2017 vorgesehen, die<br />
Bauzeit auf 20 Jahre anberaumt.<br />
Vierter Staatsvertrag<br />
Das Mammutprojekt soll<br />
aber nicht nur Maßnahmen<br />
des Hochwasserschutzes<br />
beinhalten. Es geht darüber<br />
hinaus auch um ökologische<br />
Ziele, um die Sicherung<br />
des Grundwassers und<br />
um die Wahrnehmung landwirtschaftlicher<br />
Interessen.<br />
Mit Leben und Sicherheit<br />
am Rhein beschäftigen sich<br />
die Schweiz und Österreich<br />
gemeinsam schon seit 120<br />
Jahren.<br />
Zu drei Staatsverträgen hat<br />
das Leben am Rhein bereits<br />
Anlass gegeben. „Ein vierter<br />
ist in Ausarbeitung“, verrät<br />
Heinz Stiefelmeyer, Abteilungsleiter<br />
der österreichischenBundeswasserbauverwaltung.