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Präsentation Umgebungsüberwachung bei Eckert ... - Robin Wood

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<strong>Umgebungsüberwachung</strong><br />

<strong>bei</strong><br />

<strong>Eckert</strong> & Ziegler nuclitec und<br />

GE Healthcare und<br />

„Kompetenzzentrum für sichere<br />

Entsorgung (GmbH)“<br />

in Braunschweig-Thune<br />

Dipl. Wirtsch.-Ing. Udo Sorgatz<br />

<strong>Robin</strong> <strong>Wood</strong> Regionalgruppe Braunschweig


Übersicht<br />

1. Einige Worte zum Hintergrund<br />

2. Die <strong>Umgebungsüberwachung</strong> des NLWKN<br />

(NLWKN: Niedersächsicher Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz)<br />

3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

4. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Abluft<br />

5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

6. Sicherheit <strong>bei</strong> Flugzeugabstürzen und Terrorismus<br />

7. Ausblick<br />

Regionalgruppe Braunschweig


1. Einige Worte zum Hintergrund<br />

Karte: www.openstreetmap.org (bearb.)<br />

1<br />

1 km<br />

Flughafen<br />

Brunsviga<br />

5 km<br />

Regionalgruppe Braunschweig


1. Einige Worte zum Hintergrund<br />

<strong>Eckert</strong> & Ziegler in Braunschweig verfügt für Thune<br />

über eine strahlenschutzrechtliche Genehmigung für:<br />

1.Den Umgang mit umschlossenen radioaktiven Stoffen<br />

bis zum 10 13 -fachen der Freigrenzen<br />

2.Den Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen bis zum<br />

10 11 -fachen der Freigrenzen<br />

Dies entspricht einer Gesamtaktivität von ca.<br />

10 16 Becquerel (nur Alphastrahler),<br />

10 18 Becquerel (nur Beta- und Gammastrahler).<br />

Regionalgruppe Braunschweig


1. Einige Worte zum Hintergrund<br />

Zum Vergleich die derzeitige (bekannte) Aktivität in<br />

Asse II (Stand 1.1.2010) : 2,90*10 15 Becquerel.<br />

10 15 Bq<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Ausnutzung<br />

Ende<br />

2010:<br />

ca. 4,48%<br />

Volumen:<br />

ca.<br />

1960 m³<br />

2,90*10^15 1*10^16 1*10^18 1,2*10^18 Becquerel<br />

Inventar Asse II<br />

E&Z, wenn nur Alphastrahler<br />

E&Z, wenn nur Beta-/Gammastr.<br />

max. Aktivitätsinventar Castor<br />

> Bei <strong>Eckert</strong> & Ziegler dürfen erhebliche<br />

Mengen radioaktiver Stoffe gelagert werden.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


2. Die <strong>Umgebungsüberwachung</strong> des NLWKN<br />

Das Betriebsgelände in Thune wird im Auftrag des<br />

Gewerbeaufsichtsamtes Braunschweig durch das<br />

NLWKN überwacht.<br />

Hierfür wird:<br />

1) die Gamma-Direktstrahlung am Zaun und der<br />

Umgebung,<br />

2) die Abluft der Kamine,<br />

3) die Belastung von Böden und Pflanzen<br />

überwacht.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


2. Die <strong>Umgebungsüberwachung</strong> des NLWKN<br />

Offizielle Ergebnisse:<br />

1.Gamma-Direktstrahlung:<br />

höchste relevante Ortsdosis:<br />

0,18 mSv/a (NLWKN, 2008);<br />

0,24 mSv/a (NLWKN, 2009) (Bildquellen: E&Z Umweltbericht 2010 S. 5, 7 (bearb.))<br />

2. Kamin-Abluft:<br />

3,48 Bq/m³ (Kamin N2, 2008)<br />

0,24 Bq/m³ (Kamin A3, 2009)<br />

3.(Boden- und) Pflanzenproben:<br />

Max.1245 Bq/kg (Be-7, K-40; 2008),1195 Bq/kg (Be-7, K-40, Pb-210; 2009)<br />

Referenzmessstelle: 1240 Bq/kg<br />

(Be-7, K-40, Pb-210; 2009)<br />

Zulässiger Wert laut<br />

Strahlenschutzverordnung<br />

und Umgangsgenhemigung<br />

Ist-Wert<br />

Zulässiger Wert laut<br />

Strahlenschutzverordnung<br />

Laut Umgangsgenhemigung<br />

Ist-Wert<br />

Regionalgruppe Braunschweig


2. Die <strong>Umgebungsüberwachung</strong> des NLWKN<br />

Wozu dann die Aufregung?<br />

Ist denn nicht alles sicher<br />

und in „Bester Ordnung“?<br />

Leider nein!<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

1) Der für Thune gültige Grenzwert für<br />

„Einzelpersonen aus der Bevölkerung“ ist der<br />

laut Strahlenschutzverordnung maximal<br />

mögliche Grenzwert von 1 mSv/a.<br />

Für das Zwischenlager Gorleben gilt ein<br />

Grenzwert von „nur“ 0,3 mSv/a.<br />

Dort leben sehr viel weniger Menschen als in<br />

der direkten Umgebung von Thune.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

2) Der Grenzwert von 1 mSv/a wird für Thune nicht<br />

auf das Jahr bezogen, sondern gem. § 46 der<br />

Strahlenschutzverordnung auf 2000 Stunden pro Jahr.<br />

Das ergibt eine Verringerung der relevanten<br />

Strahlendosen um den Faktor 4,38.<br />

§46 StrlSchV: (1) Für Einzelpersonen der Bevölkerung beträgt der<br />

Grenzwert der effektiven Dosis durch Strahlenexpositionen aus<br />

Tätigkeiten nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 ein Millisievert im Kalenderjahr.<br />

(3) Bei Anlagen oder Einrichtungen gilt außerhalb des<br />

Betriebsgeländes der Grenzwert für die effektive Dosis nach Absatz 1<br />

für die Summe der Strahlenexposition aus Direktstrahlung und der<br />

Strahlenexposition aus Ableitungen. Die für die Strahlenexposition<br />

aus Direktstrahlung maßgebenden Aufenthaltszeiten richten sich<br />

nach den räumlichen Gegebenheiten der Anlage<br />

oder Einrichtung oder des Standortes […].<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

Vergleich der Grenzwerte und Siedlungsdichte im Umkreis von<br />

Braunschweig-Thune und dem Zwischenlager Gorleben:<br />

Bevölkerung: Bevölkerung:<br />

Braunschweig: 248.000 Gorleben: 624, Gemeinde Trebel: 911<br />

Grenzwerte für radioaktive Strahlung direkt am Zaun pro Jahr:<br />

1,0 mSv/a*4,38 = 4,38 mSv/a 0,3 mSv/a<br />

Karten: www.openstreetmap.org (bearb.)<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

Auch die Werte der Messpunkte 12 – 14 werden<br />

durch Annahme von maximal 2000 Stunden<br />

Aufenthaltsdauer pro Jahr um den Faktor 4,38<br />

verringert.<br />

MP 12<br />

MP 1 - 9, 11<br />

Bildquelle: NLWKN, Jahresbericht 2009 (bearb.)<br />

MP 12: Mast der Straßenbeleuchtung<br />

Einmündung „An der Lahwiese /<br />

Harxbüttler Str.“<br />

MP 13: Kindergarten Thune<br />

MP 14 + MP 15: Lessing-Gymnasium<br />

Grundschule Wenden<br />

Lessinggymnasium<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

3) Die ermittelten Werte der Direktstrahlungsüberwachung<br />

geben die aufsummierte Dosis über den<br />

Messzeitraum von ca. 4 Monaten an.<br />

Es ist keine Aussage möglich, ob die Strahlung<br />

kurzfristig erheblich über den errechneten<br />

Durchschnittswerten lag.<br />

Beispielsweise weisen die Werte des TLDs am<br />

Messpunkt 5 für den 3. Messzeitraum 2009 einen<br />

erheblichen Peak auf. Ausgehend von einem<br />

Durchschnittswert von ca. 100 nSv/h liegt der<br />

Messwert <strong>bei</strong> durchschnittlich ca. 200 nSv/h.<br />

Hierfür sind <strong>bei</strong>spielhaft folgende Erklärungen möglich:<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

nSv/h<br />

Quelle: LNWKN Bericht <strong>Umgebungsüberwachung</strong> Nuclitec und GE Healthcare, 2009<br />

1. Gleichmäßige Strahlung von 200 nSv/h über gesamten Messzeitraum<br />

oder durchschnittliche Strahlung von 100 nSv/h = 0,1 μSv/h und...<br />

2. auf 0,4 μSv/h erhöhte Strahlung für einen Monat<br />

3. auf 1,4 μSv/h erhöhte Strahlung für eine Woche<br />

4. auf 9,2 μSv/h erhöhte Strahlung für einen Tag<br />

5. Auf 219,1 μSv/h erhöhte Strahlung für eine Stunde<br />

(Neutronenstrahlung wird an diesem Messpunkt nicht erfasst.)<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

Die Dosimeter der Direktstrahlungsüberwachung<br />

(TLDs) werden vier mal pro Jahr ausgetauscht und<br />

dann ausgewertet. Sie besitzen selbst für den Fall<br />

einer massiven Grenzwertüberschreitung keinerlei<br />

Alarmfunktion.<br />

Daraus folgt:<br />

1.Eine Einleitung von Maßnahmen und eine rechtzeitige<br />

Warnung der Bevölkerung im Falle von Störfällen<br />

kann durch diese Art der Überwachung prinzipiell nicht<br />

geleistet werden.<br />

2.Bei Störfällen ist die Öffentlichkeit auf eine Meldung<br />

durch die Betreiber angewiesen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

4) Neutronenstrahlung steht im Verdacht der<br />

besonderen Schädlichkeit für Menschen.<br />

Daher wird Neutronenstrahlung <strong>bei</strong> der Umrechnung<br />

der Strahlendosis von Gray (Joule pro Kg) in die<br />

gewichtete Strahlendosis Sievert mit einem Faktor<br />

zwischen 5 und 20 multipliziert.<br />

Das Problem: Neutronenstrahlung lässt sich nur sehr<br />

schwer genau messen. In Thune findet keine<br />

unabhängige Überwachung der Neutronenstrahlung<br />

statt.<br />

(Die Betreiber melden jedoch Messwerte von drei<br />

neutronenempfindlichen Dosimetern der<br />

„Eigenüberwachung“ an das NLWKN).<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

Für den MP 7 wurde für 2008 eine signifikante<br />

Neutronenstrahlungsdosis von 3,5 μSv/d = 1,278<br />

mSv/a festgestellt (2009: 3,0 μSv/d = 1,095 mSv/a).<br />

Durch die Addition mit der Gamma-Dosis des MP7<br />

ergibt sich eine Direktstrahungsbelastung von<br />

0,719 mSv/a + 1,278 mSv/a = 1,997 mSv/a<br />

(2008, bezogen auf 2000 Stunden: 0,456 mSv/a)<br />

0,716 mSv/a + 1,095 mSv/a = 1,811 mSv/a<br />

(2009, bezogen auf 2000 Stunden: 0,413 mSv/a)<br />

(Werte: Gamma-Messwert + Neutronenstrahlung.)<br />

Regionalgruppe Braunschweig


2. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

5) Bei einem Rundgang um das Betriebsgelände hat<br />

ROBIN WOOD am 30.09.2011 am MP 5 0,56 μSV/h<br />

Direktstrahlung (ohne Neutronenstrahlung) gemessen<br />

Würde dieser Wert das<br />

ganze Jahr über<br />

<strong>bei</strong>behalten, ergäbe sich<br />

ein Jahreswert von 4,205<br />

mSv/a. ((0,56 – 0,08) μSV/h *<br />

24 h/d * 365 d/a))<br />

Nachdem ROBIN WOOD den Betreiber informiert hat, wurden in der<br />

folgenden Woche nur noch ca. 0,20 μSV/h gemessen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


3. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Direktstrahlungsüberwachung<br />

Zusammenfassung:<br />

1. Die Grenzwerte schöpfen die gesetzlichen Möglichkeiten voll aus<br />

und zusätzlich werden die Grenzwerte durch Annahme von max.<br />

2000 Stunden Aufenthaltsdauer pro Jahr faktisch im Vergleich zu<br />

anderen Anlagen um den Faktor 4,38 erhöht.<br />

2. Die eingesetzte <strong>Umgebungsüberwachung</strong> der Direktstrahlung ist<br />

prinzipiell nicht geeignet, um einen rechtzeitigen Alarm<br />

auszulösen. Dies muss durch die Betreiber geschehen.<br />

3. Die Messmethodik ist nicht geeignet, um zwischen kurzzeitig<br />

erheblich erhöhten und langfristig mäßig erhöhten<br />

Strahlungswerten zu unterscheiden.<br />

4. Die besonders schädliche Neutronenstrahlung wird nur<br />

lückenhaft und in Eigenregie der Betreiber erfasst.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


4. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Abluft<br />

Das Firmengelände verfügt über 6 Kamine.<br />

Nicht erfasst und nicht beprobt werden ggf.<br />

vorhandene weitere Abluftsysteme.<br />

Von diesen 6 Kaminen werden pro Jahr nur 2 Kamine<br />

für einen kurzen Zeitraum (4 Tage bis zu 2 Wochen)<br />

beprobt. (2008, Kamin N2: Fr. 02.05. – Mo 05.5.2008).<br />

Die Probenfilter werden (zunächst?) durch die<br />

Betreiber ausgewertet.<br />

Es ist nicht ersichtlich, wie sichergestellt werden soll,<br />

dass der Betrieb im Messzeitraum in den betroffenen<br />

Anlagenteilen nicht gedrosselt oder eingestellt wird,<br />

oder die Abluft ggf. durch andere Kamine ins Freie<br />

geleitet wird.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


4. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Abluft<br />

Derart wenige und kurze Probenzeiträume, <strong>bei</strong> denen<br />

jeder Kamin im Mittel alle 3 Jahre für wenige Tage<br />

unabhängig beprobt wird, erlauben keine Aussagen<br />

über die Emission radioaktiver Substanzen.<br />

Auch hier ist die Öffentlichkeit daher <strong>bei</strong> Störfällen auf<br />

eine Meldung der Betreiber angewiesen, wo<strong>bei</strong> die<br />

Gefahr einer zufälligen Entdeckung durch Dritte im<br />

Fall einer Nicht-Meldung denkbar gering ist, zumal die<br />

Boden- und Bewuchsproben-Entnahmestellen <strong>bei</strong><br />

- überwiegend vorherrschenden - Westwinden keine<br />

Kontamination durch abgelagerte radioaktive<br />

Substanzen erwarten lassen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

1) Um eventuell freigesetzte strahlende Partikel und<br />

Aerosole zu erfassen, wird zwei mal pro Jahr an zwei<br />

Stellen (MP 22 und MP 23) jeweils eine Bodenprobe und<br />

eine Bewuchsprobe genommen und durch eine<br />

Gammaspektrums-Analyse ausgewertet.<br />

Diese Stellen sollten natürlich so gewählt werden, dass sie<br />

die höchsten Belastungen versprechen („meteorologisch<br />

bestimmte, hauptbeaufschlagte Punkte“).<br />

Um die natürliche Radioaktivität des Bodens von der durch<br />

die Betriebe verursachten radioaktiven Belastung<br />

unterscheiden zu können, werden zusätzlich<br />

Referenzproben genommen.<br />

Dies sollten natürlich an einem möglichst „meteorologisch<br />

unbeeinflussten“ aber ansonsten möglichst vergleichbaren<br />

Referenzmesspunkt genommen werden.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

Westwind<br />

Westwind<br />

Bildquelle: NLWKN, Jahresbericht 2009 Bildquelle: NLWKN, Jahresbericht 2009<br />

Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Messpunkte<br />

MP 22 und 23 als „meteorologisch hauptbeaufschlagte“<br />

und der Referenzmesspunkt MP 26 als „meteorologisch<br />

unbeeinflusster Ort“ angesehen werden.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

Weitere Aspekte, die den MP 26 als Referenzpunkt fraglich<br />

erscheinen lassen:<br />

1. Der MP 26 liegt genau in der Hauptwindrichtung (und übrigens<br />

nur ca. 3,1 km vom Firmengelände entfernt, nicht wie in den<br />

NLWKN-Berichten angegeben „ca. 5 km“).<br />

2. Am MP 26 ist laut Geodatenportal Niedersachsen ein anderer<br />

Bodentyp als an den MP 22 und 23 vorhanden. Andere<br />

Bodentypen können andere natürliche Aktivitäten aufweisen.<br />

3. Der MP 26 liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Kläranlage.<br />

4. Der MP 26 liegt in einer Senke, umgeben von intensiver<br />

landwirtschaftlicher Nutzung. Möglicher Einfluss durch<br />

ausgeschwemmten Phosphordünger mit begleitenden<br />

radioaktiven Spurenelementen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

2) Ergebnisse der Bodenproben und <strong>Robin</strong>-<strong>Wood</strong>-Proben:<br />

Messpunkt<br />

Bodenprobe<br />

09.04.2008<br />

Bodenprobe<br />

08.10.2008<br />

Bodenprobe<br />

27.03.2009<br />

Bodenprobe<br />

23.09.2009<br />

ROBIN<br />

WOOD-<br />

Proben<br />

22 23 26 22 23 26 22 23 26 22 23 26 Probe<br />

1<br />

Probe<br />

2<br />

K-40 270 254 327 235 249 339 290 250 360 290 270 330 225 306<br />

Pb-210 0 0 0 0 0 0 30 16 31 30 22 25 186 3768<br />

U-238 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 13 15<br />

Datenquelle: NLWKN-Jahresberichte 2008, 2009; eigene Proben aus<br />

2011. Isotope mit einer maximalen Aktivität von mehr als 20 Becquerel/kg<br />

Trockenmasse.<br />

<strong>Robin</strong> <strong>Wood</strong>-Proben:<br />

Probe 1: Misch-Bodenprobe von verschiedenen Stellen rund um das<br />

Firmengelände am Zaun.<br />

Probe 2: Dachrinne eines Wohnhauses auf der anderen Seite des<br />

Kanals (Dreck, Moose, Flechten).<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

4) Woher könnte die in den ROBIN-WOOD-Proben<br />

gefundene Pb-210-Aktivität stammen?<br />

Quelle: Wikipedia (Auszug)<br />

1. Pb-210 ist ein Zerfallsprodukt der Uran-<br />

Radium-Reihe und ein relativ<br />

langlebiger (22,3 a) Bestandteil der<br />

natürlichen Luftaktivität.<br />

2. Die direkten Vorläuferisotope besitzen<br />

kurze Halbwertzeiten. Langlebige<br />

Vorläuferisotope sind Thorium-230 und<br />

Radium-226, das in Radon-222 zerfällt.<br />

3. Daher besteht der Verdacht, dass die<br />

Pb-210-Aktivität aus auf dem Gelände<br />

gelagertem Material entsteht und in<br />

Form des radioaktiven Edelgases<br />

Radon freigesetzt wird.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


5. „Tricks“ <strong>bei</strong> der Überwachung der Bodenwerte<br />

Zusammenfassung:<br />

1.Die Wahl des Referenzpunktes erscheint vollständig<br />

ungeeignet, da er in der Haupt-Abluftfahne liegt und<br />

2.die Referenzwerte in vielen Fällen höher sind, als die<br />

Aktivitätswerte der Boden- und Bewuchsproben.<br />

3.Die Wahl der Probeentnahmeorte (MP 22, MP 23)<br />

erscheinen aufgrund der Lage ungeeignet, um vom<br />

Firmengelände ausgehende Kontamination<br />

nachzuweisen.<br />

4.Warum wurde in den offiziellen Proben keine bzw. nur<br />

geringe Aktivitätswerte aus Pb-210 und U-238<br />

ermittelt? Woher stammt die Pb-210-Aktivität?<br />

Regionalgruppe Braunschweig


6. Sicherheit <strong>bei</strong> Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen<br />

Auf dem Firmengelände befinden sich eine erhebliche Menge<br />

radioaktiver Stoffe (Auskunft GAA-BS auf eine Anfrage von Bündnis<br />

90 /Die Grünen: Ende 2010 ca. 1960 m³ mit einer Ausschöpfung der<br />

genehmigten Höchstaktivität von ca. 4,5 %).<br />

1. Die radioaktiven Stoffe werden teilweise in Containern unter freiem<br />

Himmel und in Hallen gelagert werden. Die Hallen machen nicht den<br />

Eindruck, gegen Flugzeugabstürze konstruiert zu sein.<br />

2. Braunschweig wird täglich von einer Vielzahl großer Verkehrsmaschinen<br />

überflogen. Aufgrund der Startbahnlänge und Ausrüstung<br />

käme der Flughafen auch für versuchte Notlandungen in Frage.<br />

3. Der kürzlich ausgebaute Flughafen Braunschweig-Wolfsburg liegt nur<br />

ca. 3 km vom Firmengelände entfernt und das Werksgelände wird<br />

regelmäßig <strong>bei</strong> Platzrunden überflogen.<br />

4. Auf dem Flughafen finden neben normalen Flugbewegungen auch<br />

Flugversuche statt, z. B. der Anflug von zwei Flugzeugen in extrem<br />

geringem Abstand zum Landen auf benachbarten Landebahnen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


6. Sicherheit <strong>bei</strong> Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen<br />

Flugspuren Raum Braunschweig, 30.10.2011 und 13.10.2011<br />

Bildquelle: http://dfld.de/DFLD/index.htm (bearb.)<br />

Die Bilder zeigen die Anzahl der täglichen Überflüge, hauptsächlich<br />

durch Verkehrsmaschinen in Höhen von über 5000 m sowie<br />

direkte Überflüge <strong>bei</strong> Platzrunden. Es werden nur mit einem<br />

Transponder ausgerüstete Flugzeuge erfasst.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


6. Sicherheit <strong>bei</strong> Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen<br />

Flugversuche der DLR am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg<br />

Foto: Michael Brand, (bearb. aufgenommen Äckerkamp, BS-Völkenrode, 25.10.2011); Openstreetmap (bearb.)<br />

"Ein sehr großes Flugzeug kam aus westlicher Richtung, während das<br />

andere Flugzeug aus südwestlicher Richtung über das vTI-Institut, vormals<br />

FAL, kam. Beide Flugzeuge kamen sich innerhalb von 20 Sekunden immer<br />

näher, ungefähr auf gleicher Flughöhe!“ Ziel der Flugversuche ist es laut<br />

DLR, Verfahren zu untersuchen, um Kapazitätsengpässe an Flughäfen<br />

mit eng <strong>bei</strong>einander liegenden Start- und Landebahnen zu vermeiden.<br />

Das DLR ar<strong>bei</strong>te daran, die Fliegbarkeit dieses Verfahrens mit<br />

modernen Flugmanagementsystemen zu erproben.<br />

(Zitate aus: http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/15103767)<br />

Regionalgruppe Braunschweig


6. Sicherheit <strong>bei</strong> Flugzeugabstürzen und Terroranschlägen<br />

1. ROBIN WOOD hält es für nicht vertretbar,<br />

Flugversuche in direkter Nähe eines<br />

Nuklearbetriebes mit erheblichen Mengen<br />

radioaktiven Materials am Rande einer Großstadt<br />

durchzuführen.<br />

2. Auch der normale Flugbetrieb insbesondere mit<br />

mittleren und großen Maschinen erscheint nicht<br />

verantwortbar, wenn und solange die radioaktiven<br />

Stoffe nicht effektiv gegen Flugzeugabstürze<br />

gesichert sind.<br />

3. Auch erscheint ein effektiver Schutz des<br />

Firmengeländes gegen terroristische Angriffe nicht<br />

gegeben.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


7. Ausblick<br />

Die heute vorgestellten Informationen entsprechen nach<br />

unserer Überzeugung dem uns derzeitig bekannten<br />

Stand. Sollten sich dennoch Fehler eingeschlichen<br />

haben oder sich neue Erkenntnisse ergeben, werden wir<br />

diese <strong>Präsentation</strong> selbstverständlich berichtigen und<br />

unter www.robinwood.de bekanntmachen.<br />

ROBIN WOOD hat am 29.10.2011eine ausführliche<br />

Anfrage gemäß dem niedersächsischen<br />

Umweltinformationsgesetz (NUIG) an das NLWKN<br />

gestellt. Von der Beantwortung dieser Anfrage<br />

versprechen wir uns wertvolle weitere Informationen.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


7. Ausblick<br />

In eigener Sache:<br />

Umweltrecherchen sind nicht nur zeitaufwändig, sondern<br />

auch teuer.<br />

Bisher hat ROBIN WOOD ca. 700 € für gammaspektrometrische<br />

Auswertungen von Proben ausgegeben.<br />

Für die Beantwortung der Anfrage rechnen wir mit bis zu<br />

600 € Gebühren und Auslagen.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Ar<strong>bei</strong>t zu Thune mit<br />

einer großzügigen Spende an eine der heute<br />

einladenden Gruppen und Vereine unterstützen<br />

und/oder selber aktiv werden.<br />

Regionalgruppe Braunschweig


7. Ausblick<br />

Wir würden uns freuen, wenn möglichst<br />

viele von Ihnen selber aktiv werden.<br />

Hier vor der Haustür, zu Thune, Schacht<br />

Konrad oder ASSE II, und auch in der<br />

etwas weiteren Nachbarschaft, zu<br />

Morsleben...<br />

und am 24.11.2011 in Gorleben.<br />

Denn: Atomausstieg ist Handar<strong>bei</strong>t!<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Regionalgruppe Braunschweig

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