Uwe Kraft: "Leben heißt handeln" - Robin Wood

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internes
Foto: Jochen Sahr
Nr. 115/4.12
„Leben heißt handeln“
Uwe Kraft beim
Umwelttag in
Bayreuth 1997...
... und 1993 beim
Protest gegen
die Bahnreform
auf dem Dach
des Bayreuther
Bahnhofs
Etwas mulmig war den 15 AktivistInnen schon, als sie im Morgengrauen des
28. Dezember 1988 mit Transparenten, Luftballons, Heliumflaschen, Zelt
und Proviant die Grenze zwischen BRD und DDR übertraten. Befanden sie
sich doch damit in Gefahr von den DDR-Grenztruppen verhaftet zu werden.
Außerdem standen die BesetzerInnen unter scharfer Beobachtung der
Grenzbeamten der benachbarten CSSR, die nach späteren Aussagen des
Bundesgrenzschutzes jeden nicht offiziellen Grenzübertritt sofort mit Verhaftung
beantwortet hätten.
Nach kurzem Kampf mit den bemalten Stoffbahnen und einigen Tausend
Litern Helium schwebte weithin sichtbar im Morgenhimmel unser Protest
gegen die hohe Luftbelastung im Dreiländereck BRD, DDR und CSSR:
„Stop acid rain, Zabrante chemickému desti, Schadstoffe kennen
keine Grenzen“.
Die Aktion bescherte uns ein riesiges bundesweites Medienecho und Kontakte
zu tschechischen Umweltgruppen, mit denen wir 1989 eine gemeinsame
Umweltkonferenz in Mariánské Lázne (Marienbad) veranstalteten.
Rainer Scheibke, Erfurt
Uwe Kraft gründete die ROBIN WOOD-Regionalgruppe
Bayreuth und war Anfang der 90er Jahre
Vorstandsmitglied. Im August ist er im Alter von
49 Jahren gestorben.
„Leben heißt handeln“: Danach hat Uwe Kraft gelebt
und dieses Motto hat er bei ROBIN WOOD eingeführt. Er
war mehr als 30 Jahre im Umweltschutz aktiv und hat die
Bayreuther ROBIN WOOD-Regionalgruppe mit gegründet.
Anfang der 1990er Jahre war Uwe im Bundesvorstand des
Vereins. Er hat sich mit ganzer Kraft für eine bessere Umwelt
engagiert: in Wackersdorf, Krümmel und Grafenrheinfeld
gegen die Nutzung der Atomkraft, in Bayreuth gegen unsinnige
Straßenbauten, auf dem Dach des Bahnhofs gegen
die Bahn-Deform oder auch beim jährlichen Umwelttag in
der Bayreuther Innenstadt. Bei seinem Engagement scheute
Uwe kein Risiko: Bundesweit besonders spektakulär war Ende
1988 die Besetzung des Dreiländerecks auf DDR-Gebiet, um
gegen grenzüberschreitende Luftverschmutzung zu protestieren
(siehe unten). Am 23. Juli 2012 haben wir einen engagierten
Mitstreiter verloren. Wir trauern um Uwe Kraft mit
seiner Familie und mit seinen FreundInnen.

internes
Die Zeit ist reif!
Foto: Frédéric Forsmark
Unser Protestbrief an den Forstkonzern SCA hat nicht nur den Kraktjärn-Wald vor der Abholzung bewahrt.
Er hat vor allem deutlich gemacht, dass unsere Kritik ein großes Echo in den schwedischen Medien findet.
Foto: Hinrich Schultze
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Datum, Unterschrift
Nr. 115/4.12 47