Mittlerer Dienst
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DAUERTEST HYMERCAMP 524<br />
<strong>Mittlerer</strong> <strong>Dienst</strong><br />
40 000 Kilometer Hymercamp: Wie schlägt sich<br />
die Mittelklasse der Hymer-Alkoven im Langzeittest?<br />
Erinnerungen an azurblaues<br />
Meer und schneebedeckte<br />
Berggipfel sind da im Spiel.<br />
Wenn so ein Langläufer am Ende<br />
des Testmarathons auf Nimmerwiedersehen<br />
vom Hof rollt,<br />
ist das auch eine sentimentale<br />
Angelegenheit. Um so schöner,<br />
wenn das Mobil unterwegs einfach<br />
nur emotionslos und zuverlässig<br />
funktioniert hat.<br />
Für den Hymercamp 524<br />
mit dem familienfreundlichen<br />
Stockbettengrundriss blieb am<br />
Ende eine nicht unwesentliche<br />
Portion Respekt zurück. Man<br />
unterschätzt den alles andere<br />
als mittelmäßigen Mittelklasse-<br />
Alkoven, wenn man ihn nur<br />
nach seiner gefälligen Optik beurteilt.<br />
Vielleicht gerade deshalb,<br />
weil er – von der Aufbautechnik<br />
bis zum Mobiliar – vieles<br />
so anders macht als andere.<br />
Seine Bauweise, die auf Holzverstärkungen<br />
in den Sandwichwänden<br />
weitgehend verzichtet,<br />
erlaubt ebenso elegante<br />
wie probate Übergänge und<br />
setzt in dieser Preisklasse noch<br />
immer Maßstäbe; wie auch die<br />
Schlafnase aus Glasfaser-verstärktem<br />
Kunststoff. Die eine<br />
oder andere unschöne Delle<br />
in der hellgrauen Außenhaut<br />
macht aber auch die Nachteile<br />
des hierzulande oft verwendeten<br />
Aluglattblechs sichtbar.<br />
Am hochwertigen Aufbau<br />
bleibt indes auch Verbesserungspotenzial.<br />
So gab schon<br />
1 Wilde Alpen: Pässe wie Simplon<br />
oder San Bernadino meisterte<br />
der Hymercamp mit links.<br />
2 Toskana: Auch auf <strong>Dienst</strong>fahrt<br />
im Fiat-Land war der hübsche<br />
524 ein verlässlicher Partner.<br />
3 Sardinien: Im sardischen<br />
Gennargentu fühlte sich der<br />
wendige Hymercamp pudelwohl.<br />
50 promobil 3/2005<br />
früh die Befestigung der Fliegengittertür<br />
– Teil des empfehlenswerten<br />
Camp-Plus-Pakets –<br />
den Geist auf. Und die Rücklichter<br />
sitzen so exponiert im<br />
Plastik-Lampenträger, dass sie<br />
bei kleineren Parkremplern als<br />
erstes dran glauben müssen.<br />
Außerdem würden Rahmenfenster<br />
mit Cassettenrollos statt<br />
der vorgehängten für mehr Einbruchssicherheit<br />
und gleichmäßigere<br />
Isolation sorgen.<br />
1<br />
Die Form folgt der Funktion:<br />
Der hübsch gerundete Alkoven<br />
hat auch praktische Vorzüge.<br />
Seine gute Aerodynamik<br />
ermöglicht flottes Vorankommen.<br />
Auf der Autobahn jedenfalls<br />
gehört der Hymercamp zu<br />
den schnelleren Reisemobilen–<br />
erstaunlich, da unter der Ducato-Haube<br />
nur der kleine 2,3-Liter-Turbodiesel<br />
mit langem<br />
fünften Gang werkelte. Erst an<br />
langen Steigungen geht ihm<br />
2 3<br />
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promobil 3/2005<br />
51
DAUERTEST HYMERCAMP 524<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
1 Grundriss: Der 524 ist ideal<br />
für drei- bis fünfköpfige Familien.<br />
2 Alkoven: geräumige Schlafnische<br />
mit großer Liegefläche.<br />
3 Küche: bietet trotz kompakter<br />
Maße viele nette Nützlichkeiten.<br />
4 Sanitärraum: Das Nötigste ist<br />
an Bord, die Ausführung schlicht.<br />
5 Garage: Das untere Stockbett<br />
lässt sich nach hinten klappen.<br />
52 promobil 3/2005<br />
allmählich die Puste aus. Vor allem<br />
hier brachte das später eingebaute<br />
Tuningkit Besserung<br />
(siehe promobil 10/2004).<br />
Wenn’s richtig steil wird,<br />
schlägt sich der kultivierte Vierventiler,<br />
der bei der Leistungsmessung<br />
sogar leicht über der<br />
Werksangabe lag, aber auch im<br />
Serientrimm tapfer. Auf bergigen<br />
Schlägelparcours kann zudem<br />
der mit 3,20 Meter relativ<br />
kurze Radstand seine Vorteile<br />
ausspielen. In den Alpen oder<br />
im sardischen Gennargentu<br />
war dem Sechsmetermobil jedenfalls<br />
keine Kehre zu eng.<br />
Lediglich einmal leistete<br />
sich der Fiat einen Aussetzer.<br />
Der Luftschlauch war vom Turbolader<br />
gerutscht; ein Fall für<br />
den nächsten Dorftankwart.<br />
Die Schaltung dagegen ließ sich<br />
eine Unart nicht abgewöhnen.<br />
Bis zum Testende hakelte der<br />
erste Gang. Regelmäßig wurde<br />
auch die schlechte Leistung der<br />
Fahrerhausheizung vor allem<br />
im Beifahrerfußraum bemängelt.<br />
Eine typische und darum<br />
umso ärgerlichere Ducato-Marotte,<br />
die Fiat nur durch eine<br />
andere Warmluftführung leicht<br />
aus der Welt schaffen könnte.<br />
Mut, neue Wege zu gehen, beweist<br />
Hymer im Innenraum des<br />
Camp. Sowohl Materialwahl als<br />
auch Möbelgestaltung zeigen<br />
deutliche Unterschiede zum<br />
Klassenstandard. Die großzügige<br />
Verwendung von Kunststoff<br />
erfordert zwar Gewöhnung,<br />
ebenso der anfängliche Plastikgeruch.<br />
Am großteils gelungenen<br />
Versuch, das Interieur unter<br />
den Prämissen von Funktionalität<br />
und Leichtbau zu gestalten,<br />
gibt’s aber nichts auszusetzen,<br />
zumal sich die neuen Ideen<br />
nicht als penetrantes Andersseinwollen<br />
aufdrängen.<br />
Ein Beispiel: Das Aluminiumprofil<br />
unter den Hängeschränken<br />
dient als Schließblech<br />
für die Hakenschnäpper<br />
der oberen Klappen, als Lampenträger<br />
und Gardinenstange.<br />
Außerdem sind daran die abklappbaren,beladungsfreundlichen<br />
Ablageschalen aufgehängt,<br />
die zur Reinigung abgenommen<br />
werden können. Der<br />
Verzicht auf Hängeschrankdeckel,<br />
Metallscharniere und<br />
Drucktastenschlösser spart Gewicht,<br />
tut der Praxistauglichkeit<br />
aber keinen Abbruch. Lob<br />
verdient auch, in den Kleiderschrank<br />
zwei Wäscheschubladen<br />
zu integrieren.<br />
Dem stehen nur wenige<br />
Schattenseiten gegenüber. Ausgehängte<br />
Federn an den Hakenschnäppern<br />
beispielsweise,<br />
was ein zuverlässiges Schließen<br />
der Klappen verhinderte. Und<br />
schon zur Mitte des Testmarathons<br />
löste sich die Farbe von<br />
den Schubladengriffen.<br />
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Auch die Küche belegt die<br />
Innovationsfreude des Marktführers.<br />
Schubladen, Drahtkorbauszüge<br />
und Zwischenböden<br />
machen den ausreichenden<br />
Stauraum gut nutzbar. Die<br />
Arbeitsplatte besteht aus grifffreundlichem<br />
Kunststoff und<br />
erweist sich mit eingegossener<br />
Abtropffläche und (etwas zu<br />
flacher) Spüle sowie eingelassenem<br />
Kocher als sehr reinigungsfreundlich.<br />
Ärger machte die Dichtung<br />
rund um den Küchenblock, die<br />
sich immer wieder löste, weshalb<br />
Spülwasser dahinter rinnen<br />
konnte. Außerdem zeigte<br />
sich die Verriegelung des Kühlschranks<br />
älterer Dometic-Bauart<br />
als wenig haltbar. Ansonsten<br />
lassen sich mit der Ausstattung<br />
der kompakten Kombüse<br />
drei- bis fünfköpfige Redakteursfamilien<br />
durchaus gesund<br />
und nahrhaft verköstigen.<br />
Keinen Grund zur Euphorie<br />
liefert das Bad. Zwar ist alles<br />
Nötige vorhanden, doch in eher<br />
schlichter, nicht restlos praxisgerechter<br />
Ausführung. Bis auf<br />
den undichten Wasserhahn gab<br />
es hier zwar keine Ausfälle. Der<br />
Grund dafür liegt aber wohl in<br />
erster Linie darin, dass das Bad<br />
wegen seiner Enge nur selten<br />
zum Duschen genutzt wurde.<br />
Es gibt ja Campingplätze.<br />
promobil 3/2005<br />
53
DAUERTEST HYMERCAMP 524<br />
Übernahme des Hymercamp 524 von der Hymer AG, Bad Waldsee.<br />
km 20<br />
Erster Gang schwergängig, blockiert immer wieder.<br />
km 4917<br />
Dichtungsprofil um den Küchenblock beginnt sich zu lösen.<br />
km 5688<br />
Motor mit drastischem Leistungsverlust. Ursache: Luftschlauch<br />
vom Turboladerflansch gerutscht. Schlauchschelle festgezogen.<br />
km 6920<br />
Leistungsmessung Fa. Henni, Wernau. Kosten: 50 Euro.<br />
km 7854<br />
Einbau Cantop-Dämmmattenset im Fahrerhaus zur Geräuschminimierung<br />
und Kälteisolation. Kosten: rund 250 Euro.<br />
km 14 001<br />
Befestigung der Heckbettleiter ausgerissen.<br />
Fliegengittertür lose.<br />
km 15 483<br />
Werkstattaufenthalt Fa. Rall, Sindelfingen: Dichtungsprofil Küchenblock<br />
ersetzt, Heckbettleiter und Insektenschutztür befestigt.<br />
km 15 550<br />
Kunststoffabdeckung des Klimaanlagenkompressors abgerissen.<br />
Obere Kühlschranksicherung gebrochen. Hängeschrankverriegelung<br />
wegen ausgehängter Federn teilweise außer Funktion.<br />
km 18 442<br />
Wasseranlage streikt. Schlauch wieder auf die Pumpe aufgesteckt.<br />
km 19 413<br />
Dichtungsprofil an Küchenblock löst sich erneut.<br />
km 20 765<br />
Einbau Webasto Thermo Top C Kraftstoffheizung. Kosten: 1099<br />
Euro. Nach nochmaliger Befestigung der Kabel funktionstüchtig.<br />
km 24 037<br />
Feststeller der Gaskastenklappe gebrochen.<br />
km 25 430<br />
Einbau Hella-Xenon-Scheinwerfer. Kosten: 1389 Euro.<br />
km 27 289<br />
Einbau Reinert-Tuning-Kit. Kosten: 750 Euro.<br />
km 28 530<br />
Einbau Cobra-Alarmanlage mit Gassensor. Kosten: 1837 Euro.<br />
km 31 073<br />
30 000-Kilometer-Inspektion. Luft-, Diesel- und Pollenfilter getauscht.<br />
Neue Rücklicht-Glühbirne eingesetzt. Kosten: 396 Euro.<br />
km 32 661<br />
Gaswarner gibt sinnlos Alarm. Außer Funktion gesetzt.<br />
km 34 774<br />
Werkstattaufenthalt Fa. Rall: Neue Dichtung am Küchenblock eingeklebt.<br />
Duschkopf abgedichtet. Leiter Heckbett neu befestigt.<br />
Obere Kühlschranksicherung erneuert. Feststeller Gaskastenklappe<br />
erneuert. Trittstufe wieder gangbar gemacht. Kosten: 190 Euro.<br />
km 39 980<br />
Rückgabe an die Hymer AG, Bad Waldsee.<br />
AUS DEM FAHRTENBUCH km 16<br />
54 promobil 3/2005<br />
1<br />
2<br />
Licht und Schatten liegen<br />
bei den Betten dicht beieinander.<br />
Positiv fielen vor allem die<br />
dauerhaft bequem federnden<br />
Matratzen auf. Empfehlenswert:<br />
die Federkernmatratze<br />
für den Alkoven (250 Euro). Die<br />
Plastikverkleidung oberhalb der<br />
Liegefläche hat den Vorzug der<br />
Abwaschbarkeit, was jedoch<br />
wenig gemütlich ist. Der Gemütlichkeit<br />
ebenfalls abträglich<br />
ist die permanente Zugluft<br />
durch die Zwangsbelüftung der<br />
Schlafnische. Die Stockbetten<br />
im Heck sind Erwachsenen nur<br />
notfalls zumutbar, für Kinder<br />
aber tolle Spiel- und Schlafhöhlen.<br />
Die Befestigung der hinteren<br />
Aufstiegsleiter, die mehrmals<br />
ausriss, lässt durchaus<br />
Raum für Verbesserungen.<br />
Insgesamt wenig Verdruss bereitete<br />
die Technik des Dauerläufers.<br />
Logische Schalteranordnung,<br />
sehr gute Beleuchtung<br />
und ein informatives Kon-<br />
www.promobil.de<br />
1 Genial einfach:<br />
Die Befestigung<br />
der Truhendeckel<br />
macht den Wassertank<br />
optimal<br />
zugänglich.<br />
2 Zusatznutzen:<br />
Die Schürzenschublade<br />
eignet<br />
sich vorzüglich für<br />
Auffahrkeile und<br />
Kabeltrommel.<br />
trollbord entsprechen der Urlaubspraxis<br />
auf das vorteilhafteste.<br />
100 Liter Frischwasser<br />
und 80 Amperestunden Stromvorrat<br />
machen jeweils für einige<br />
Tage unabhängig.<br />
Einmal fiel überraschend<br />
die Wasseranlage aus. Ein von<br />
der Tauchpumpe gerutschter<br />
Wasserschlauch hatte sie außer<br />
Kraft gesetzt. Der war schnell<br />
wieder aufgesteckt, wobei sich<br />
der Öffnungsmechanismus der<br />
vorn angeschlagenen Truhendeckel<br />
als ausgesprochen hilfreich<br />
erwies. Die vorsorglich<br />
mitgenommene Ersatzpumpe<br />
wanderte wieder in die Außenschublade.<br />
Eine Kleinigkeit.<br />
Zwiespältig fällt das Urteil<br />
über die vorgenommenen Einbauten<br />
aus. Während sich<br />
Kraftstoff-Zusatzheizung und<br />
Xenon-Scheinwerfer als Nützlinge<br />
entpuppten, besteht über<br />
Sinn und Unsinn der Alarmananlage,<br />
deren Gassensor sich<br />
mehrmals sinnlos in Szene
TESTPASS: HYMERCAMP 524<br />
DAUERTEST HYMERCAMP 524 www.promobil.de<br />
Sanitärraum 1040 x 1895 x 745 mm,<br />
integrierte Dusche 630–375 mm, Thetford<br />
Cassettentoilette C–200, Fäkaltank 17 L<br />
Heckstauraum 370–890<br />
x 665/1540 x 1210–2120<br />
mm, Außenschublade 470 x<br />
320 x 345 mm<br />
56 promobil 3/2005<br />
Kleiderschrank 305–615 x 950–12500<br />
x 640 mm, 4 Hängeschränke 1870 x<br />
270–365 x 300 mm, 2 Ablageschalen,<br />
Unterschrank, 2 Schubladen<br />
Frischwassertank<br />
100 L<br />
Abwassertank 100 L<br />
PREISE UND AUSSTATTUNG<br />
GRUNDPREIS 1) 42 470 EURO<br />
mit Vorfracht, TÜV und Brief<br />
Testwagenpreis 1) 48 707 Euro<br />
Turbodiesel 110/127 PS statt 85 PS 1520/2520 Euro<br />
ABS/ASR Serie<br />
Fahrer-/Beifahrerairbag 696 Euro<br />
Elektrische Fensterheber und Spiegel,<br />
Zentralverriegelung 522 Euro<br />
Fahrerhaus-Klimaanlage (30 kg) 1392 Euro<br />
Markise 3,5 m (32 kg) 865 Euro<br />
Fahrradträger für 4 Räder (11 kg) 350 Euro<br />
Dachreling, Leiter, Riffelblech (17 kg) 750 Euro<br />
Taschenfederkernmatratze Alkoven (10 kg) 250 Euro<br />
Leichtmetallfelgen 790 Euro<br />
1) Stand Januar 2005.<br />
GEWICHTE<br />
2900<br />
1940<br />
LEERGEWICHT<br />
mit Kraftstoff, Frischwasser,<br />
Gas und 230 kg Extras 3010 kg<br />
Radlasten vorn links/rechts 730/695 kg<br />
hinten links/rechts 790/795 kg<br />
Reifentragfähigkeit 1030 kg<br />
Achslast vorn/hinten 1425/1585 kg<br />
Zul. Achslast vorn/hinten 1750/1900 kg<br />
Zul. Gesamtgewicht 3500 kg<br />
ZULADUNG 490 kg<br />
Zuladung vorn/hinten 325/315 kg<br />
Zul. Anhängelast 2000 kg<br />
Polster 110 mm Schaumstoff mit<br />
Vliesauflage, Sitztruhe 510 x 330 x<br />
590 mm, umgebaute Liegefläche<br />
1850 x 930/1220 mm<br />
6040<br />
INFO: Hymer, Telefon 0 75 24/99 90, www.hymer.com<br />
2120<br />
Alle Angaben:<br />
Breite x Höhe x Tiefe<br />
Alkovenbett 2070 x<br />
1545–1640 mm,<br />
Matratze 100 mm<br />
Federkern, Kopffreiheit<br />
400–650 mm<br />
Küche 1200 x 910 x 555 mm, 2 Hängeschränke,<br />
2 Ablageschalen, 2 Unterschränke mit 3 Schubladen<br />
und Drahtkorbauszug, Absorberkühlschrank Dometic<br />
RM 6401 L, Inhalt 97 L, Gefrierfach 10 L<br />
1980<br />
3200<br />
Außenbreite<br />
2270 mm<br />
Gasflaschen<br />
2 x 11 kg<br />
Bordbatterie Blei-<br />
Gel 80 Ah (20 h)<br />
Kraftstofftank<br />
80 L<br />
DATEN UND MESSWERTE<br />
AUF-/AUSBAU<br />
Alu-Sandwichbauweise mit GfK-Alkoven, Stärke<br />
Wand/Dach/Boden 30/30/41 mm, Isolationsmaterial<br />
PU/PU/Styropor • 6 vorgehängte Kunststoff-Isolierfenster,<br />
Panoramadachfenster, 2 Dachhauben • Möbel<br />
10–39 mm Sperrholz/Sandwich, Dekor Erle.<br />
BORDTECHNIK<br />
Gas-Gebläseheizung Trumatic C 3402, 7 Ausströmer<br />
(Alkoven, Fahrerhaus, 2 x Sitzgruppe, Einstieg, Bad, hinterer<br />
Gang) • Wasseranlage Schläuche, Tauchpumpe •<br />
Ladegerät 18 A, 3 Transistorleuchten (Sitzgruppe, Küche,<br />
Bad), 12 Halogenlampen (Alkoven, Einstieg, 2 x Sitzgruppe,<br />
2 x Decke, 2 x Heckbett, Garage, Kleiderschrank,<br />
2 x Außenlicht), 2 Glühlampen (Fahrerhaus).<br />
BASISFAHRZEUG<br />
Fiat Ducato 15 • Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum 2286<br />
cm 3 , Leistung 81 kW (110 PS), Drehmoment 270 Nm bei<br />
1800/min (Aufpreis) • Frontantrieb, Fünfgang-Getriebe<br />
• vorne Einzelradaufhängung, hinten Starrachse • Servolenkung<br />
• Reifen 215/70 R 15 C.<br />
MESSWERTE 2)<br />
Beschleunigung<br />
0–50/80/100 km/h 6,7/16,1/27,1 s<br />
Elastizität<br />
60–80/100 km/h (4. Gang) 7,2/17,3 s<br />
60–80/100 km/h (5. Gang) 13,4/30,5 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 134 km/h<br />
2) Beladen nach DIN EN 1646-2, Testgewicht 3190 kg.<br />
TESTVERBRAUCH (Diesel)<br />
min/max/Ø 9,5/15,0/12,3 L/100 km<br />
1<br />
2<br />
1 Dauerärgernis: Mehrmals löste<br />
sich die Dichtung am Küchenblock.<br />
2 Exponiert: Bei Remplern leidet<br />
als erstes das Rücklicht.<br />
setzte, unter den Redakteuren<br />
keine Einigkeit. Dass man ein<br />
Reisemobil auch überfrachten<br />
kann, zeigten gelegentliche<br />
Startschwierigkeiten nach dem<br />
Einbau von Tuning-Kit und<br />
Alarmanlage.<br />
Freilich gibt es auch in der<br />
Preisklasse des Hymercamp bereits<br />
Mobile mit Doppelboden,<br />
der wegen Zusatzstauraum und<br />
besserer Wintertauglichkeit geschätzt<br />
ist. Aber auch unten ohne<br />
konnte man’s im Hymercamp<br />
bei Minusgraden gemütlich<br />
haben. Bei ihrer recht<br />
gleichmäßigen Wärmeverteilung<br />
wurde die durchschnittliche<br />
Heizung auch vom Grundriss<br />
unterstützt. Dank klassischer<br />
Dinette muss das Fahrerhaus<br />
als größte Wärmeverlustzone<br />
nämlich nicht in den<br />
Wohnraum eingebunden werden.<br />
Im Camp genügte zur Abschottung<br />
ein serienmäßig<br />
dünner Vorhang und der nachträgliche<br />
Einbau eines Dämmmattensets<br />
im Cockpit.<br />
Die Bilanz nach 40 000 Kilometern?<br />
Wenige Pannen, ein<br />
paar Macken. Im Großen und<br />
Ganzen ein gelungenes und ein<br />
verlässliches Reisemobil. Der<br />
Hymercamp wird unterschätzt,<br />
er hat das Zeug zum Klassiker.<br />
Text: Dominic Vierneisel<br />
Fotos: Weise, Pankok/factum;<br />
Bartosch, Vierneisel