SALUS-Journal Sommerausgabe 2012.indd - SALUS gGmbH
SALUS-Journal Sommerausgabe 2012.indd - SALUS gGmbH
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<strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong><br />
Forum der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und ihrer Tochtergesellschaften Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012<br />
Lesen Sie mal:<br />
Neue Geschäftsführung:<br />
Wer am 1. Juli 2012 die Leitungsveranwortung<br />
bei der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> übernommen hat.<br />
Seite 4/5<br />
Hilfreiche Vereinbarung:<br />
Wie man nach langer Krankheit<br />
beim Wiedereinstieg ins<br />
Berufsleben unterstützt werden<br />
kann. Seite 6<br />
Große Herausforderung:<br />
Warum im Notfall auch die Psyche<br />
erste Hilfe braucht. Seite 13<br />
Differenzierte Haltung:<br />
Welche Argumente die<br />
Fachgesellschaft DGPPN für eine<br />
Versachlichung der Burnout-<br />
Debatte vorbringt. Seite 14<br />
Begehrte Ausstellung:<br />
Wo die <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung<br />
»Dämonen & Neuronen«<br />
derzeit gezeigt wird und welche<br />
Stationen avisiert sind. Seite 15<br />
Fröhliche Stimmung:<br />
Wie in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen<br />
auch bei Regenwetter der Sommer<br />
2012 gefeiert wurde. Seite 18<br />
Spannende Lesung:<br />
Welcher Lektüre sich hörende<br />
und hörgeschädigte Patienten<br />
gemeinsam gewidmet haben.<br />
Seite 19<br />
Anstrengende Wanderung:<br />
Was Elia (16) und Henrik (14) aus<br />
der Tagesklinik Salzwedel bei der<br />
Erklimmung des Brockens erlebten.<br />
Seite 21<br />
Tagungen im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />
Intensiver Austausch von<br />
Fachwissen & Erfahrung<br />
Schlafstörungen im Kontext mit psychiatrischen Erkrankungen, Notfallpsychologie<br />
in der Praxis, ein neues Ausbildungskonzept für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung<br />
und viele weitere Themen standen im Frühjahr 2012 auf dem Programm<br />
von Weiterbildungsveranstaltungen im <strong>SALUS</strong>-Verbund.<br />
Neben Expertinnen und Experten aus<br />
den eigenen Häusern konnten bei den<br />
Veranstaltungen erneut renommierte<br />
Gastreferenten aus ganz Deutschland<br />
begrüßt werden.<br />
»Kindheit im Blick«<br />
Was können wir tun, um die Entwicklung von Kindern zu selbstbewussten und lebenstüchtigen Persönlichkeiten<br />
zu fördern? Um den Austausch über kindliche Entwicklungsbedingungen in heutiger Zeit<br />
und deren mögliche Störungen zu fördern, wurde in der <strong>SALUS</strong>-Tagesklinik Wittenberg die Veranstaltungsreihe<br />
»Kindheit im Blick« etabliert. Bei den Gesprächsabenden, die sich durch eine spannende und<br />
pointierte Themenwahl auszeichnen, sind Fackräfte aus Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />
Beratungsstellen und anderen Institutionen der Region ebenso anzutreffen wie interessierte Eltern und<br />
Angehörige. Auf diesem Bild haben gerade Jolien, Svenja und Joanna (v.l.n.r.) beim Spiel in der Tagesklinik<br />
Wittenberg den richtigen Durchblick. Mehr auf Seite 17. Foto: Cornelia Barnebeck<br />
S<br />
A<br />
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S<br />
Über den intensiven Austausch von<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und praktischen Erfahrungen lesen<br />
Sie in dieser Ausgabe des <strong>SALUS</strong>-<br />
<strong>Journal</strong>s auf den Seiten 8, 9 und 13.
In dieser Ausgabe<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Seepark 5<br />
39116 Magdeburg<br />
www.salus-lsa.de<br />
Redaktion:<br />
Stabsstelle Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Franka Petzke (V.i.S.d.P.)<br />
Telefon: 0391 60753-15<br />
Telefax: 0391 60753-33<br />
e-mail: f.petzke@salus-lsa.de<br />
Namentliche gekennzeichnete<br />
Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des<br />
Herausgebers wieder.<br />
Satz & Druck:<br />
Schlüter Print Pharma<br />
Packaging GmbH<br />
Schönebeck (Elbe)<br />
Aufl age: 2.500<br />
Das <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong> erscheint<br />
quartalsweise. Redaktionsschluss<br />
für die nächste Ausgabe<br />
ist der 30. August 2012.<br />
Sprachliche Gleichstellung:<br />
Die Bezeichnung von Berufs-<br />
oder anderen Personengruppen<br />
gilt jeweils in<br />
der weiblichen und männlichen<br />
Form. Nur aus Gründen<br />
der besseren Lesbarkeit<br />
fi nden nicht in jedem Fall<br />
beide Formen Anwendung.<br />
Kurz zitiert:<br />
Die einzige Konstante<br />
im Universum ist<br />
die Veränderung.<br />
Heraklit von Ephesus<br />
Spektrum<br />
Verwaltungsleitung in Bernburg neu besetzt ............................................................... 4<br />
Veränderungen im Management der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>:<br />
Aufsichtsrat bestellt neuen Geschäftsführer .................................................................. 5<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />
Nach langer Krankheit wieder »an Bord« gehen .......................................................... 6<br />
EX-In: Das eigene Krankheitserleben als Genesungshilfe für andere ......................... 8<br />
14. Uchtspringer Schlaftagung:<br />
Gestörter Schlaf und psychische Erkrankungen ........................................................... 9<br />
Tag der offenen Tür im Kinder- und Jugendheim Pretzsch<br />
Vielseitiger Programm-Mix begeisterte die Besucher ................................................. 10<br />
Stendal: Pavillon-Eröffnung und 10jähriges Jubiläum ................................................11<br />
Weitere Nachrichten und Kurzberichte ....................................................... 7, 9, 11, 15<br />
Blickpunkt<br />
Trauer um Ministerialdirigent Winfried Reckers:<br />
Abschied von einer hoch geachteten Persönlichkeit ............................................. 12/13<br />
Vortrag im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg: .<br />
Psychische erste Hilfe in Notfallsituationen ................................................................ 13<br />
Umschau<br />
DGPPN veröffentlicht Positionspapier:<br />
Versachlichung der Burnout-Debatte angemahnt .......................................................15<br />
Gesundheitstag in Magdeburg:<br />
Sensibilisierung für die eigene Gesundheit .................................................................. 15<br />
Was war eigentlich vor zehn Jahren?<br />
Zusammenhalt, als es in Pretzsch ernst wurde ............................................................16<br />
»Ich bin schlau. Wie doof. Gesprächsabend in Wittenberg ....................................... 17<br />
Treff & Sport<br />
Sommerfest-Saison im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />
Fröhliche Stunden mit Märchen, Musik & Mode .........................................................18<br />
»<strong>SALUS</strong>-kulturell«: Lesungen, Ausstellungen, Puppenspiel & mehr ..................19-21<br />
Patienten der Landeskrankenhäuser im sportlichen Vergleich:<br />
Volleyball-Turnier mit spannendem Finanle ............................................................... 22<br />
Teamgeist & viel Spaß beim Asklepios-Turnier in Hamburg ................................. 23<br />
www.salus-lsa.de 2 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Projekte strukturiert und<br />
systematisch umsetzen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn meine To-Do-Liste<br />
unendlich lang zu werden<br />
scheint, gerate ich leicht in Panik.<br />
Wie soll ich das alles nur<br />
schaffen? Manchmal versuche<br />
ich dann, mit allen Tricks<br />
die Liste zu verkleinern, z.B.,<br />
indem ich möglichst schnell<br />
kurze Antworten und Rückfragen<br />
an die beteiligten Partner<br />
schicke. Kurzfristig scheint<br />
dies zu helfen. Aber wie Bumerangs<br />
kommen alle Mails zurück - mit unvollständigen<br />
Erklärungen und noch<br />
mehr Nachfragen. Und ehe ich mich<br />
versehe, ist meine To-Do-Liste am<br />
Abend länger als sie am Morgen war.<br />
So stellt sich also die Frage, wie man´s<br />
besser machen kann ...<br />
Der Schriftsteller Michael Ende lässt<br />
in seinem Roman »Momo« den Straßenkehrer<br />
Beppo erklären, wie man<br />
eine große Aufgabe richtig bewältigt:<br />
Ohne Hektik einen Schritt nach dem<br />
anderen gehen und sich immer nur<br />
auf das konzentrieren, was unmittelbar<br />
vor einem liegt. Das ist leichter<br />
gesagt als getan. Vor allem dann,<br />
wenn man nicht nur eine Straße kehren<br />
muss, sondern ein komplexes<br />
Projekt durchzuführen hat, bei dem<br />
alle Teile voneinander abhängen.<br />
Dann gilt es, aus dem Wirrwarr der<br />
vielen Möglichkeiten und Notwendigkeiten<br />
einen Weg zu bauen, auf<br />
dem wir uns schrittweise vorarbeiten<br />
können. Dafür nutze ich das Handwerkszeug<br />
des Projektmanagements,<br />
auf das ich mich auch immer dann<br />
besinne, wenn Chaos droht, denn:<br />
Projektmanagement ist methodisch<br />
vorausschauend, nach vorn gerichtet<br />
und es beugt Problemen vor, wie ich<br />
sie eingangs geschildert habe. Es hat<br />
zum Ziel, eine zumeist neue Aufgabenstellung<br />
erfolgreich zu lösen und<br />
zeigt dafür einen Weg auf. Folgt man<br />
diesem konsequent, führt das Projekt<br />
mit großer Sicherheit zu einem Ergebnis.<br />
Ob dieses auch gut ist, lässt sich<br />
natürlich meistens erst später aus dem<br />
Blickwinkel der Praxis beurteilen.<br />
Martina Snajdar<br />
Bei großen und kleinen, besonders<br />
bei ganz vielen Aufgaben<br />
heißt es für mich also:<br />
Ziele setzen, Prozesse strukturieren<br />
und planen. Nebenbei<br />
gesagt, bewährt sich<br />
diese Vorgehensweise nicht<br />
nur im Arbeitsalltag, sondern<br />
auch im privaten Bereich.<br />
Und wenn´s eng wird:<br />
Fünf Minuten Zeit nehmen,<br />
das Wirrwarr im Kopf und<br />
auf dem Schreibtisch sortieren! Sollte<br />
es mal nicht klappen, sich diese fünf<br />
Minuten Zeit zu nehmen, kann diese<br />
Geschichte hilfreich sein: Ein Mann<br />
sägt schweißtriefend im Wald Holz.<br />
Kommt ein Wanderer des Wegs und<br />
rät ihm, seine Säge zu schärfen, weil<br />
sie völlig stumpf ist. Ununterbrochen<br />
weiterarbeitend antwortet der Mann:<br />
»Keine Zeit!«<br />
Projektmanagement setzt da an, wo<br />
die Problemlösungsfähigkeit herkömmlicher<br />
Organisationsformen<br />
an ihre Grenzen stößt, so dass ein<br />
aus der Alltagsarbeit herausgelöstes<br />
Vorgehen angezeigt ist. Dabei ist zu<br />
berücksichtigen, dass jede Initiative<br />
in Richtung Projekt einen Veränderungsimpuls<br />
darstellt, der vom Projektmanagement<br />
in geordnete Bahnen<br />
gelenkt wird. Was mir daran besonders<br />
gefällt, ist die ganz strukturierte<br />
und systematische Vorgehensweise<br />
in der Bearbeitung sowie die fach-<br />
und hierarchieübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Dabei übernehme ich<br />
die Rolle als Coach und Moderator,<br />
agiere als Generalist statt als Spezialist.<br />
Ich habe wechselnde Aufgaben<br />
statt Routineaufgaben zu erledigen,<br />
darf Fragen stellen, vernetzt denken<br />
und innovativ arbeiten. Dabei ist aus<br />
meiner Sicht die Fähigkeit zur effektiven<br />
Kommunikation mit dem Projektteam,<br />
zum Ausgleich von Interessen,<br />
zur Konfl iktregelung sowie zu<br />
Motivation und Feedback besonders<br />
wichtig. Schließlich sind Projekte<br />
durch die Neuartigkeit der Aufgabe,<br />
die nur ansatzweise bekannten Lö-<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 3<br />
www.salus-lsa.de<br />
Aus meiner Sicht<br />
Kurz informiert<br />
Wer sich intensiver mit dem<br />
Projektmanagement beschäftigen<br />
oder vielleicht selbst<br />
ein Projekt anschieben möchte,<br />
kann dafür die <strong>SALUS</strong>-<br />
Verfahrensanweisung zum<br />
Projektmanagement nutzen,<br />
abrufbar im Infoportal.<br />
Darin wird u.a. erläutert, wie<br />
aus einem Vorschlag oder einer<br />
Idee ein Projekt werden<br />
kann, welche Voraussetzungen<br />
erfüllt sein müssen und<br />
wer an den Entscheidungsprozessen<br />
zu beteiligen ist.<br />
sungsmöglichkeiten und die zeitliche<br />
Begrenzung geprägt - und darin liegt<br />
vielfach auch allerhand Zündstoff.<br />
Im <strong>SALUS</strong>-Verbund gibt es viele Beispiele<br />
für gelungene Projekte. Spontan<br />
fällt mir da die Entwicklung der<br />
<strong>SALUS</strong>-Kindertagesstäte Uchtspringe<br />
zum Kind-Eltern-Zentrum und die<br />
darauf basierende, von EU, Bund und<br />
Land geförderten Bauinvestition ein.<br />
Auch die Integration des Aktivitätenzentrums<br />
für behinderte Menschen<br />
in die <strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg<br />
wurde im Rahmen eines Projekts<br />
entwickelt, das seine Feuerprobe in<br />
der Praxis längst bestanden hat. Ein<br />
weiteres Beispiel für engagierte und<br />
erfolgreiche Projektarbeit ist die Entwicklung<br />
der rauchfreien <strong>SALUS</strong>, mit<br />
der der Nichtraucherschutz und die<br />
Unterstützung aufhörwilliger Raucher<br />
nachhaltig gestärkt wurden.<br />
Fazit: Neue Ziele sind nur über neue<br />
Wege erreichbar - und das Projektmanagement<br />
bietet aus meiner Sicht ein<br />
hervorragendes Handwerkszeug, um<br />
diese zu fi nden und zu beschreiten.<br />
Martina Snajdar,<br />
Leiterin der Stabsstelle Projektmanagement<br />
bei der Geschäftsführung der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>
Spektrum<br />
Verwaltungsleitung<br />
in Bernburg neu besetzt<br />
Das <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg hat einen neuen Verwaltungsleiter. In<br />
die Position berufen wurde der 60jährige Diplom-Ökonom (BWL) Manfred<br />
G. Mockry, der zuvor als Verwaltungsdirektor einer Rehabilitationsklinik in<br />
Thüringen tätig war. Zugleich entschied der Aufsichtsrat der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>,<br />
den 31jährigen Diplom-Wirtschaftsingenieur Daniel Lorenz als Stellvertreter<br />
ein-zusetzen, um ihm perspektivisch die Verwaltungsleitung zu übertragen.<br />
Die Stellenausschreibung war auf die Tagesordnung gerückt, nachdem sich<br />
die bisherige Verwaltungsleiterin Claudia Petzold berufl ich neu orientiert hat.<br />
Der gebürtige Erfurter<br />
Manfred G.<br />
Mockry hat an der<br />
wirtschaftswissenschaftlichenFakultät<br />
der Martin-<br />
Luther Universität<br />
Halle/Wittenberg<br />
studiert und den<br />
Abschluss als<br />
Diplom-Ökonom<br />
erworben. In seiner langjährigen<br />
berufl ichen Praxis wirkte er auf verschiedenen<br />
betriebswirtschaftlichen<br />
Aufgabenfeldern in Wissenschaft,<br />
Industrie und Institutionen, seit fast<br />
drei Jahrzehnten in leitenden Positionen.<br />
Vor seinem Wechsel in das SA-<br />
LUS-Fachklinikum Bernburg arbeitete<br />
Manfred G. Mockry sieben Jahre<br />
als Verwaltungsdirektor im medizinischen<br />
Rehabilitationswesen.<br />
Daniel Lorenz, geboren<br />
im thüringischen<br />
Ilmenau, hat<br />
nach dem Abitur<br />
an der Hochschule<br />
Anhalt Wirtschaftsingenieurwesen<br />
studiert. Schon<br />
während seines<br />
Studiums begann<br />
er, sich für Verwaltungsprozesse<br />
im Krankenhauswesen<br />
zu interessieren und absolvierte diverse<br />
Praktika, u.a. in Bereichen wie<br />
Logistik, EDV und Controlling in einem<br />
somatischen Krankenhaus. Seit<br />
2005 ist Daniel Lorenz bei der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> beschäftigt, wo er insbesondere<br />
im Finanz- und Rechnungswesen<br />
sowie in den Verwaltungsleitungen<br />
berufl iche Erfahrungen und<br />
Wissen sammelte und festigte.<br />
Manfred G. Mockry Daniel Lorenz<br />
Bei einer Mitarbeiterversammlung in Bernburg wurden am 10. Juli 2012 die neue Verwaltungsspitze<br />
des Fachklinikums sowie der neue <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer vorgestellt. Außerdem erläuterte die<br />
Bernburger Klinikleitung den aktuellen Erarbeitungsstand für die Generalzielplanung zur weiteren<br />
Standortentwicklung.<br />
Rückblick auf eine<br />
spannende Zeit<br />
Nach über zehnjährigem Wirken als<br />
Geschäftsführer der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
wurde Manfred Huppertz Ende Juni<br />
2012 aus seiner Leitungsposition<br />
verabschiedet (Hintergrund: siehe<br />
Beitrag rechts). Er wendet sich fortan<br />
einer neuen Führungsaufgabe innerhalb<br />
des Asklepios-Konzerns zu.<br />
Bei den Beratungen<br />
und anderen<br />
Gesprächen während<br />
seiner letzten<br />
Arbeitstage im<br />
<strong>SALUS</strong>-Verbund<br />
nutzten zahlreiche<br />
Leitungskräfte und<br />
Betriebsratsvertreter<br />
die Gelegenheit, Manfred Huppertz<br />
sich bei Manfred<br />
Huppertz für die langjährige konstruktive<br />
Zusammenarbeit zu bedanken.<br />
Er selbst bilanzierte das zurückliegende<br />
Jahrzehnt als spannenden<br />
und bewegten Zeitabschnitt, in der<br />
der <strong>SALUS</strong>-Verbund zunehmend zu<br />
einer Einheit zusammengewachsen<br />
ist. »Viele unserer Beschäftigten verstehen<br />
sich nicht - wie anfangs - nur<br />
als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter<br />
ihrer Einrichtung, sondern als Mitglied<br />
des großen <strong>SALUS</strong>-Netzwerkes.<br />
Trotz teilweise unterschiedlicher Interessenslagen<br />
und Befi ndlichkeiten<br />
diese Identität zu stiften, war ein langer<br />
Prozess, der sicher auch weiter<br />
andauert. Wichtig erscheint mir, dass<br />
wir auf Basis der soliden fachlichinhaltlichen<br />
und wirtschaftlichen Entwicklung<br />
niemanden zurücklassen<br />
mussten. Vielmehr konnten beachtliche<br />
Leistungsausweitungen, Investitionen<br />
und nicht zuletzt die effi ziente<br />
Zusammenführung von Verwaltungsund<br />
Dienstleistungsprozessen gestaltet<br />
werden.« Dass insbesondere die<br />
Zentralisierung in Teilen der Belegschaft<br />
mitunter auch kritisch verfolgt<br />
worden sei, fi ndet der scheidende Geschäftsführer<br />
ganz normal: »Ich kenne<br />
kein Unternehmen, in dem die Zentrale<br />
nicht skeptisch beäugt wird.« Manfred<br />
Huppertz dankte den Beschäftigten<br />
der <strong>SALUS</strong> für das langjährige<br />
Miteinander: »Ich habe sehr gern hier<br />
gearbeitet«, so sein Resümeé.<br />
www.salus-lsa.de 4 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Veränderungen im Management der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>:<br />
Aufsichtsrat bestellt<br />
neuen Geschäftsführer<br />
Der 55jährige Krankenhausmanager Hans-Joachim Fietz-Mahlow ist neuer Geschäftsführer<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>. Er wurde dazu vom Aufsichtsrat der landeseigenen<br />
Betreibergesellschaft für sozial orientierte Einrichtungen bestellt.<br />
Unter deren Dach werden u.a. die psychiatrischen Fachklinika und Maßregelvollzugseinrichtungen<br />
Bernburg und Uchtspringe sowie spezialisierte Einrichtungen<br />
der Behindertenhilfe, Altenpfl ege und Kinder- und Jugendhilfe geführt.<br />
Fietz-Mahlow tritt die Nachfolge von Manfred Huppertz an, der im Zuge<br />
der Managementpartnerschaft des Landes mit der Asklepios Kliniken GmbH<br />
zehn Jahre als <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer tätig war. Der <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsrat zollte<br />
seinem erfolgreichen Wirken Dank und Anerkennung.<br />
Die Neubesetzung der Leitungsposition<br />
war notwendig, weil der Managementvertrag<br />
des Landes mit<br />
dem privaten Krankenhauskonzern<br />
Asklepios ausläuft und nicht neu ausgeschrieben<br />
wird. In diesem Zusammenhang<br />
war auch die Bestellung<br />
eines neuen Geschäftsführers notwendig.<br />
Keine weitere Managementpartnerschaft<br />
mit einem privaten Klinikbetreiber<br />
anzustreben, hat nach den<br />
Worten der <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Beate Bröcker, Staatssekretärin<br />
im Ministerium für Arbeit und<br />
Soziales, ausschließlich juristische<br />
Gründe: »Nach aktuellem EU-Recht<br />
müsste das Management alle vier<br />
Jahre neu ausgeschrieben werden,<br />
was nicht nur mit hohem Aufwand,<br />
Der neue <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer Hans-Joachim Fietz-Mahlow (r.) nutzte<br />
seine ersten Arbeitstage, um sich in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen vorzustellen<br />
und einen ersten Eindruck über deren Arbeit zu verschaffen, so auch<br />
im Altenpfl egeheim »St. Georgii« Magdeburg. Hier im Bild v.l.n.r.: Hendrik<br />
Hahndorf (Leiter des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes Altenpfl ege), Kerstin<br />
Hinz (Leiterin des ambulanten Pfl ege- und Hauswirtschaftsdienstes Magdeburg),<br />
Walter Jaskulski (stellvertretender Geschäftsführer der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong>) und Dagmar Walter (Pfl egedienstleiterin des Altenpfl egeheimes<br />
Uchtspringe).<br />
sondern auch mit Unruhe und Verunsicherung<br />
in der Belegschaft einher<br />
gehen könnte. Das wollen Gesellschafter<br />
und Aufsichtsrat der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> vermeiden. Kontinuität und<br />
Verlässlichkeit in der Betriebsführung<br />
sind uns wichtig.«<br />
Der in Niedersachsen geborene Hans-<br />
Joachim Fietz-Mahlow ist seit mehr als<br />
zwei Jahrzehnten leitend im Krankenhauswesen<br />
tätig. Auf Basis einer Ausbildung<br />
zum Krankenpfl eger, umfassender<br />
berufpraktischer Erfahrungen,<br />
eines Pfl egemanagement-Studiums<br />
und eines Studiums der Krankenhausbetriebswirtschaftslehre,<br />
ergänzt<br />
durch diverse Weiterbildungen und<br />
Zusatzqualifi kationen, war er als Pfl egedirektor<br />
und als Geschäftsführer in<br />
kommunalen und freigemeinnützi-<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 5<br />
www.salus-lsa.de<br />
Spektrum<br />
»Herzlich willkommen und gutes Gelingen!«<br />
Beate Bröcker, Staatssekretärin im Ministerium<br />
für Arbeit und Soziales sowie Aufsichtsratsvorsitzende<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>, führte<br />
den neuen Geschäftsführer Hans-Joachim<br />
Fietz-Mahlow am 5. Juli in seine Leitungsposition<br />
ein. An der Veranstaltung nahmen die<br />
Führungskräfte und Betriebsratsvorsitzenden<br />
der <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen sowie zahlreiche<br />
Gäste aus dem Ministerium für Arbeit und<br />
Soziales teil.<br />
gen Krankenhäusern tätig. Darüber<br />
hinaus engagierte er sich viele Jahre<br />
als Vorstandsmitglied im Deutschen<br />
Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser.<br />
Vor seinem Wechsel nach<br />
Sachsen-Anhalt trug der erfahrene<br />
Krankenhausmanager die Verantwortung<br />
als Geschäftsführer eines städtischen<br />
Klinikums der Maximalversorgung<br />
mit rund 1.700 Beschäftigten in<br />
Nordrhein-Westfalen. Hans-Joachim<br />
Fietz-Mahlow ist verheirat und hat<br />
zwei erwachsene Kinder.<br />
Bei seinem Antrittsbesuch in Uchtspringe besuchte Geschäftsführer Hans-<br />
Joachim Fietz-Mahlow (l.) u.a. die Einrichtungen des <strong>SALUS</strong>-Heimverbundes.<br />
Hier im Bild - v.r.n.l. - zeigen ihm Annette Jacob (Leiterin der Tagesförderung),<br />
Elisabeth Zielinski (Pädagogische Leiterin) und Heidi Köhler<br />
(Kaufmännische Leiterin) gerade einen Bereich der Tagesförderung. Hier<br />
fi nden kreativ veranlagte Bewohnerinnen und Bewohner sinnvolle Beschäftigung,<br />
so z.B. bei der Herstellung von Kerzen, Textil- und Töpferwaren.<br />
Zum Spektrum gehören auch Angebote der Erwachsenenbildung, bei denen<br />
u.a. der Umgang mit der modernen Computertechnik trainiert werden kann.
Spektrum<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />
Nach langer Krankheit<br />
wieder »an Bord« gehen<br />
Das betriebliche Eingliederungsmanagement - nachfolgend kurz »BEM« genannt<br />
- ist ein einzelfallbezogenes, individuelles Verfahren der Prävention und<br />
der betrieblichen Gesundheitsvor- und -fürsorge. Es soll helfen, eine bestehende<br />
Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess<br />
zu begleiten. Dabei geht es darum, einer weiteren Arbeitsunfähigkeit<br />
möglichst vorzubeugen, Behinderung oder chronische Erkrankungen ggf.<br />
zu vermeiden und damit das Beschäftigungsverhältnis zu erhalten. Drei Fragen<br />
dazu an Oliver Büchner, der als Vertreter des Gesamtbetriebsrates im <strong>SALUS</strong>-<br />
Gesamtintegrationsteam aktiv ist.<br />
Das BEM wird seit mittlerweile<br />
einem Jahr im <strong>SALUS</strong>-Verbund<br />
angewendet, ist aber noch<br />
nicht überall bekannt. Worin<br />
besteht eigentlich der Kerngedanke<br />
der Vereinbarung?<br />
Oliver Büchner: Die bisherige<br />
Praxis, nach längerer Krankheit<br />
ein Eingliederungsgespräch mit<br />
dem Betroffenen zu führen,<br />
sollte erweitert werden. Darüber<br />
waren sich die Arbeitgeberseite<br />
und der Gesamtbetriebsrat<br />
einig. Die Beschäftigten sollen also<br />
besser unterstützt werden, ihre Gesundheit<br />
nachhaltig zu bewahren<br />
und zu fördern. Die Vereinbarung<br />
ist Teil der strategischen Ausrichtung,<br />
im <strong>SALUS</strong>-Verbund verstärkt<br />
gesundheitsfördernde Maßnahmen<br />
für die Beschäftigten zu etablieren.<br />
Das BEM spricht übrigens nicht nur<br />
Langzeiterkrankte an, sondern auch<br />
Arbeitnehmer, deren Krankheitstage<br />
innerhalb eines Jahres die Grenze von<br />
sechs Wochen überschritten haben.<br />
Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass<br />
diese Angebote freiwillig für die Mitarbeiter<br />
sind und bei Nichtteilnahme<br />
keine Nachteile entstehen.<br />
Kurz informiert<br />
Die Gesamtbetriebsvereinbarung<br />
zum Betrieblichen<br />
Eingliederungsmanagement<br />
kann im Infoportal in der<br />
Rubrik »Personalabteilung«<br />
nachgelesen werden.<br />
Oliver Büchner<br />
Welche Maßnahmen<br />
sind denn im Rahmen<br />
des BEM möglich?<br />
Oliver Büchner: Je nachdem,<br />
wie der Einzelfall<br />
gelagert ist, können<br />
beispielsweise die Aufgaben<br />
am Arbeitsplatz<br />
modifi ziert oder der Integrationsfachdiensthinzugezogen<br />
werden. Neben<br />
weiteren Möglichkeiten,<br />
die das Integrationsteam hat - z.B.<br />
Kontakte herstellen, Prüfungen veranlassen<br />
und so weiter - verstehen wir<br />
das BEM auch als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Viele Maßnahmen kann nur der<br />
Arbeitnehmer persönlich beantragen.<br />
Wir können lediglich darauf aufmerksam<br />
machen, bei der Antragstellung<br />
behilfl ich sein und dazu ermutigen,<br />
aktiv zu werden. Hierbei ist zu erwähnen,<br />
dass das BEM bewährte Eingliederungsstrukturen<br />
wie zum Beispiel<br />
das »Hamburger Modell« nicht ersetzen,<br />
sondern sinnvoll ergänzen soll.<br />
Wo stoßen Sie an Grenzen?<br />
Oliver Büchner: Es können keine Lösungen<br />
angestrebt werden, die einseitig<br />
zu Lasten des Teams gehen, in<br />
dem der zurückkehrende Mitarbeiter<br />
tätig ist. Dabei ist zu bedenken, dass<br />
es auch in unserem großen Unternehmen<br />
mit rund 1.900 Beschäftigten<br />
nicht so viele leidensgerechte Arbeitsplätze<br />
gibt. Kurzum: Um geeignete<br />
Maßnahmen zu fi nden, müssen die<br />
berechtigten Interessen des Betroffenen<br />
ebenso berücksichtigt werden wie<br />
die seiner direkten Kollegen. Da kann<br />
man auch mal an Grenzen geraten.<br />
Mitglieder der<br />
Integrationsteams<br />
Für die Steuerung und Durchführung<br />
des Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />
engagieren sich im<br />
<strong>SALUS</strong>-Verbund folgende Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Diese können<br />
auch bei Fragen oder Anregungen<br />
zum BEM angesprochen werden<br />
Gesamtintegrationsteam<br />
(Koordination der Integrationsteams<br />
und zuständig für die Tochtergesellschaften<br />
Integra, Service und Praxis):<br />
Birgit Klemm<br />
(Vertretung: Gudrun Roggenthin)<br />
Oliver Büchner<br />
(Vertretung: Dagmar Laudien)<br />
Kurt Stenzel<br />
(Vertretung: Frank Riehmann)<br />
Integrationsteam Uchtspringe<br />
(zuständig für das Fachklinikum und<br />
den Maßregelvollzug Uchtspringe<br />
einschließlich Lochow, die Heimeinrichtungen/IBW<br />
Gardelegen und das<br />
Altenpfl egeheim Uchtspringe):<br />
Gundula Kölsch<br />
(Vertretung: Heidi Köhler)<br />
Constanze Falk<br />
(Vertretung: Sven Fuder)<br />
Katrin Röhlecke<br />
(Vertretung: Martina Howey)<br />
Integrationsteam Bernburg<br />
(zuständig für das Fachklinikum und<br />
den Maßregelvollzug Bernburg sowie<br />
für das Kinder- und Jugendheim<br />
»Schloss Pretzsch«):<br />
Leitung: N.N.<br />
(Vertretung: Daniel Lorenz)<br />
Silke Besser-Krähling<br />
(Vertretung: Manfred Zeller)<br />
Katrin Franke<br />
(Vertretung: Hanno Dasbach)<br />
Integrationsteam Magdeburg<br />
(zuständig für das Altenpfl egeheim<br />
»St. Georgii I« und Wohnheim »St.<br />
Georgii II« Magdeburg, Zentrale<br />
Dienste und Forensa):<br />
Hendrik Hahndorf<br />
(Vertretung: Dagmar Marquardt)<br />
Kerstin Rütten<br />
(Vertretung: Katrin Lurz)<br />
Frank Riehmann<br />
(Vertretung: Kurt Stenzel)<br />
www.salus-lsa.de 6 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Der Schüler Constantin Dölz beim Gestalten<br />
eines Traumfängers. Im Hintergrund: Christiane<br />
Warthmann, zentrale Praxisanleiterin<br />
des Fachklinikums Bernburg, die die Schülerinnen<br />
und Schüler beim Zukunftstag am 26.<br />
April 2012 begleitete. Foto: C. Barnebeck<br />
Zukunftstag in<br />
Bernburg<br />
Zum 9. Mal beteiligte sich das SA-<br />
LUS-Fachklinikum Bernburg im<br />
April 2012 am Zukunftstag für Mädchen<br />
und Jungen. 20 Schülerinnen<br />
und Schüler vom Carolinum Bernburg<br />
sowie aus den Sekundarschulen<br />
Belleben, Nienburg und Calbe<br />
waren gekommen, um einen interessanten<br />
Tag zu erleben.<br />
Den Mädchen und Jungen wurde zuerst<br />
das Profi l der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> sowie<br />
der Beruf des Gesundheits- und<br />
Krankenpfl egers vorgestellt. Die zentrale<br />
Praxisanleiterin Christiane Warthmann<br />
zeigte dabei auch die entsprechenden<br />
Bewerbungsmodalitäten auf.<br />
Die kontinuierliche Durchführung<br />
des Zukunftstages hat sich im Bernburger<br />
Fachklinikum bewährt: Erfahrungsgemäß<br />
melden sich anschließend<br />
immer einige Schülerinnen und<br />
Schüler zu einem Praktikum an, um<br />
festzustellen, ob ein Pfl egeberuf in<br />
der Psychiatrie wirklich der Richtige<br />
für sie sein könnte. Über diesen Weg<br />
kann späteren Ausbildungsabbrüchen<br />
wirksam vorgebeugt werden.<br />
Zudem bietet ein Praktikum auch<br />
die Möglichkeit, die ersten Eindrücke<br />
Neue Cafeteria<br />
in Magdeburg<br />
Die <strong>SALUS</strong>-Service hat Ende Juni<br />
2012 im Ministerium für Landwirtschaft<br />
und Umwelt des Landes<br />
Sachsen-Anhalt eine neue Cafeteria<br />
eröffnet.<br />
Die Einrichtung in der Leipziger Straße<br />
58 Magdeburg bietet den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Hauses<br />
montags bis freitags ein vielfältiges<br />
gastronomisches Angebot, insbesondere<br />
im Rahmen der Frühstücks- und<br />
Mittagessenversorgung. Geöffnet ist<br />
jeweils von 8 bis 14 Uhr, wobei auch<br />
externe Gäste willkommen sind. Mittags<br />
stehen immer vier Gerichte zur<br />
Auswahl. Das Spektrum umfasst<br />
täglich eine Vorsuppe sowie mediterrane,<br />
regionale und internationale<br />
Speisen, auch eine Fitness-Linie und<br />
ein vegetarische Mahlzeit stehen auf<br />
dem Speiseplan.<br />
Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister<br />
Dr. Hermann Onko Aeikens (r.)<br />
und <strong>SALUS</strong>-Service-Geschäftsführer Axel<br />
Bruder eröffneten am 25. Juni 2012 die Cafeteria<br />
in der Leipziger Straße 58 Magdeburg.<br />
über die Vielfalt der Tätigkeitsfelder<br />
im Fachklinikum zu vertiefen. Beim<br />
diesjährigen Zukunftstag erläuterte<br />
u.a. der Soz.-Päd. Sebastian Malze das<br />
Berufsbild des Sozialpädagogen sehr<br />
informativ und anhand vieler praktischer<br />
Beispiele. Später teilten sich<br />
die jungen Leute in vier Gruppen, um<br />
Einblick in die Arbeit der Ergo-, Physio-,<br />
Sport- und Musiktherapeuten zu<br />
erhalten. Diese hautnahen Begegnungen,<br />
kombiniert mit Angeboten zum<br />
Ausprobieren, trugen nicht zuletzt<br />
auch dazu bei, Berührungsängste und<br />
Skepsis gegenüber der Psychiatrie abzubauen.<br />
(cba)<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 7<br />
www.salus-lsa.de<br />
Spektrum<br />
Hohe Qualität<br />
in der Altenpflege<br />
Die Fachleute vom Medizinischen<br />
Dienst der Krankenversicherung<br />
(MDK) attestieren den <strong>SALUS</strong>-Altenpfl<br />
egeheimen weiterhin eine sehr<br />
gute Pfl egequalität.<br />
Im Ergebnis der Prüfungen nach den<br />
bundesweit geltenden Transparenzkriterien<br />
erreichte das Altenpfl egeheim<br />
Uchtspringe im Februar 2012<br />
die Gesamtnote 1,1. Die Betreuungsqualität<br />
im Seniorenzentrum »St. Georgii«<br />
Magdeburg wurde im April<br />
2012 überprüft, wobei die offenen<br />
Wohnbereiche mit einer 1,3 und der<br />
geschützte Wohnbereich mit der Bestnote<br />
1,0 bewertet wurden.<br />
Die MDK-Prüfungen erfolgen immer<br />
unangemeldet und beziehen sich auf<br />
die Teilbereiche Pfl ege und medizinische<br />
Versorgung, Umgang mit Demenzkranken,<br />
soziale Betreuung und<br />
Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpfl<br />
egen, Hauswirtschaft und Hygiene.<br />
Austausch über<br />
die Arbeit der PIA`s<br />
Das <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg<br />
war Anfang Mai 2012 Gastgeber<br />
des 6. Treffens der Psychiatrischen<br />
Institutsambulanzen (PIA)<br />
Sachsen-Anhalts.<br />
An dem Austausch nahmen 54 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter verschiedener<br />
Berufsgruppen aus 15 PIA`s<br />
des Landes teil. Sie verständigten<br />
sich über die aktuelle Rolle und die<br />
Perspektiven der PIA´s im psychiatrischen<br />
Versorgungssystem sowie<br />
über ausgewählte Aspekte ihrer medizinisch-therapeutischen<br />
Arbeit. Inhaltlich<br />
wurde Bezug genommen auf<br />
Schwerpunkte, mit denen sich Anfang<br />
des Jahres in Bielefeld die PIA-<br />
Arbeitsgruppe der Bundesdirektorenkonferenz<br />
befasst hatte. In Sorge um<br />
die künftige Versorgung schwer und<br />
chronisch psychisch Kranker war dort<br />
u.a. gefordert worden, den Zugang zu<br />
Psychiatrischen Institutsambulanzen<br />
in der bisherigen Form zu erhalten,<br />
da Einschränkungen zwangsläufi g zu<br />
einer Zunahme stationärer Einweisungen<br />
führen würden.
Spektrum<br />
Ingrid Hollmann (Initiatorin der Selbsthilfevereinigung »Stimme für Psychiatrie-Erfahrene«), Wolfgang<br />
Monheimius (Geschäftsführer der Johanneshaus <strong>gGmbH</strong> Siegburg) und Bettina Jahnke (Genesungsbegleiterin<br />
in Nordrhein-Westfalen) informierten im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum über das EX-IN-<br />
Konzept, das im Rahmen eines EU-Projekts entwickelt und erprobt wurde.<br />
Das eigene Krankheitserleben<br />
als Genesungshilfe für andere<br />
In Sachsen-Anhalt soll – beginnend im Januar 2013 – erstmals ein Kurs zur Qualifi<br />
zierung von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung für genesungsbegleitende<br />
und andere sozialpsychiatrische Tätigkeiten gestartet werden. Grundlage dafür<br />
ist das so genannte »Experienced Involvement«-Konzept (kurz: »EX-IN«), das<br />
am 12. April 2012 im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg vorgestellt wurde.<br />
Zu der in Kooperation mit der<br />
Selbsthilfe-Initiative »Stimme für<br />
Psychiatrie-Erfahrene« organisierten<br />
Veranstaltung kamen rund 60 Interessenten,<br />
um sich über das Projekt<br />
zu informieren. Aus Sicht des gastgebenden<br />
Ärztlichen Direktors vom<br />
Fachklinikum Bernburg, Dr. Ulf<br />
Künstler, könnte die Einbeziehung<br />
Psychiatrie-erfahrener Menschen in<br />
die Begleitung und Beratung von<br />
akut erkrankten Patienten die bestehenden<br />
Behandlungs- und Betreuungsangebote<br />
um eine wertvolle Facette<br />
bereichern.<br />
»Der Ver-rückung einen<br />
Sinn geben«<br />
Sie wissen, wovon sie reden, denn:<br />
Schwere psychische Erkrankungen<br />
haben in den Lebensgeschichten der<br />
EX-IN-Trainerin Ingrid Hollmann<br />
und der Genesungsbegleiterin Bettina<br />
Jahnke nachhaltige Spuren hinterlassen.<br />
Erstere musste lernen, sich mit ihrer<br />
Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
auseinanderzusetzen. Die Fachjournalistin<br />
Bettina Jahnke hat nach vielen<br />
Schicksalsschlägen und einer Trennungskrise<br />
eine psychotische Erkrankung<br />
erlitten. Dass beide Frauen aus<br />
diesem Krankheitserleben offenkundig<br />
gestärkt hervorgegangen sind,<br />
ließen sie bei ihren Vorträgen im Rahmen<br />
der Bernburger Informationsveranstaltung<br />
erkennen: Während sich<br />
Bettina Jahnke mit ihren persönlichen<br />
Erfahrungen als EX-IN-geschulte<br />
Genesungsbegleiterin in Nordrhein-<br />
Westfalen engagiert, arbeitet Ingrid<br />
Hollmann am Aufbau solcher Projekte<br />
in Sachsen-Anhalt. »Ziel ist es, der<br />
Ver-rückung einen Sinn zu geben«,<br />
erklärte Ingrid Hollmann, Protagonistin<br />
der Selbsthilfe-Initiative »Stimme<br />
für Psychiatrie-Erfahrene«. Das<br />
eigene Erfahrungswissen für andere<br />
nutzbar zu machen und sich in die<br />
Entwicklung von Erklärungsweisen<br />
und Methoden der Psychiatrie einzubringen,<br />
biete zugleich Chancen für<br />
eine Rückkehr in die Berufstätigkeit.<br />
Als mögliche Tätigkeitsfelder nannte<br />
EX-IN-Start<br />
im Januar 2013<br />
Die voraussichtlich im Januar<br />
2013 startende EX-IN-<br />
Ausbildung mit Abschluss-<br />
Zertifi kat umfasst insgesamt<br />
20, jeweils zweitägige Schulungen<br />
sowie zwei Praktika.<br />
Vorausgesetzt werden vor allem<br />
persönliche Erfahrungen<br />
mit psychischen Erkrankungen<br />
sowie mit dem psychiatrischen<br />
Versorgungssystem,<br />
idealerweise auch in der<br />
Selbsthilfebewegung.<br />
Wer sich dafür interessiert,<br />
kann sich an den Verein<br />
für Rehabilitation Behinderter<br />
Halle (Telefon: 0345<br />
6784795) oder direkt an<br />
Ingrid Hollmann von der<br />
Initiative »Stimme für Psychiatrie-Erfahrene«<br />
wenden<br />
(Mail: EX-IN@gmx.net, Telefon:<br />
01577 7042406).<br />
EX-IN wurde als EU-Projekt<br />
entwickelt, erprobt und<br />
schließlich als »good practice«<br />
ausgezeichnet.«<br />
Ingrid Hollmann nicht nur Kliniken<br />
und Heime, sondern auch sozialpsychiatrische<br />
Dienste und andere Institutionen.<br />
Gewaltiges Umdenken bei<br />
den Profi s erforderlich<br />
Wolfgang Monheimius von der Geschäftsführung<br />
der Johanneshaus<br />
<strong>gGmbH</strong> Siegburg zeigte sich bei der<br />
Bernburger Info-Veranstaltung überzeugt,<br />
dass die Integration von EX-<br />
IN-gebildeten Mitarbeitern in die Betreuungsteams<br />
für psychisch Kranke<br />
zur qualitativen Verbesserung der<br />
Angebote beiträgt. »Die Profi s müssen<br />
sich in ihrem Denken aber gewaltig<br />
weiterentwickeln«, verwies er auf<br />
Spannungsfelder, die auch in seiner<br />
Einrichtung der stationären Eingliederungshilfe<br />
zu bearbeiten waren.<br />
»Es ist schwierig, aber es lohnt sich«,<br />
so sein Fazit.<br />
www.salus-lsa.de 8 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Weitere MVZ-Praxis<br />
in Stendal eröffnet<br />
Die <strong>SALUS</strong>-Praxis hat ihr fachärztliches<br />
Angebot in Stendal erweitert.<br />
Übernommen wurde dafür die Praxis<br />
des Facharztes für Nervenheilkunde<br />
Günther Loß, der sich weiterhin an<br />
der Versorgung beteiligt. Auch seine<br />
vier Mitarbeiterinnen sind jetzt<br />
bei der <strong>SALUS</strong>-Praxis angestellt.<br />
Im Einvernehmen mit der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Sachsen-Anhalt<br />
wird der volle KV-Sitz als Nebenbetriebsstätte<br />
des Medizinischen<br />
Versorgungszentrums der <strong>SALUS</strong>-<br />
Praxis am Stendaler Markt betrieben.<br />
Die Anschrift lautet: Dr.-Kurt-Schumacher-Straße<br />
23, Stendal.<br />
Sprechstunden:<br />
Montag: 7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Dienstag: 7.00 bis 13.00 Uhr<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Mittwoch: nach Vereinbarung<br />
Donnerstag: 13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Freitag: 7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Telefonisch ist die Praxis unter der<br />
Nummer 03931-491232 erreichbar, die<br />
Faxnummer lautet 03931-491274.<br />
Beratungsstelle für<br />
DDR-Heimkinder<br />
Der DDR-Heimkinderfonds kann<br />
umgesetzt werden. Zum 1. Juli hat<br />
in Sachsen-Anhalt eine Beratungsstelle<br />
ihre Arbeit aufgenommen.<br />
Sie ist Anlaufpunkt für ehemalige<br />
DDR-Heimkinder, die Gewalt erfahren<br />
haben und Unterstützung<br />
erhalten wollen. Die Einrichtung ist<br />
wie folgt erreichbar:<br />
Beratungsstelle DDR-Heimkinderfonds<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Liebknechtstraße 65<br />
39110 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 – 72 79 99 60<br />
0391 – 72 73 99 62<br />
Mail: heimkinderfonds@ms.sachsenanhalt.de;<br />
Internet: www.heimkinderfonds.sachsen-anhalt.de<br />
Persönliche Beratungen erfolgen nach<br />
Absprache.<br />
Der Fonds umfasst insgesamt 40 Millionen<br />
Euro, die hälftig aus Mitteln<br />
des Bundes und der ostdeutschen<br />
Länder fi nanziert werden.<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 9<br />
www.salus-lsa.de<br />
Spektrum<br />
14. Uchtspringer Schlaftagung:<br />
Gestörter Schlaf und<br />
psychische Erkrankungen<br />
Die komplexen Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und psychiatrischen<br />
Erkrankungen standen kürzlich auf dem Programm der 14. Uchtspringer<br />
Schlaftagung. Damit wurden wissenschaftliche Erkenntnisse und klinische<br />
Erfahrungen ins Blickfeld gerückt, wonach Schlafprobleme vielfach als Begleiter<br />
einer psychischen Erkrankung auftreten, diese aber auch ankündigen,<br />
verstärken oder sogar mit verursachen können. An der Traditionsveranstaltung<br />
der Klinik für Neurologie und Schlafmedizin des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums<br />
Uchtspringe nahmen rund 60 Fachleute teil, darunter schlafmedizinisch interessierte<br />
Haus- und Fachärzte, Psychologen und Pfl egefachkräfte.<br />
Das Programm umfasste vier Fachvorträge.<br />
Inhaltlich ging es u.a. um<br />
gestörten Schlaf als Risikofaktor<br />
für Suizidalität, um den altersbedingt<br />
veränderten Schlaf im Kontext<br />
mit demenziellen Prozessen sowie<br />
um die Therapie des obstruktiven<br />
Schlafapnoe-Syndroms (Schnarchen<br />
mit Atemaussetzern) bei neuropsychiatrischen<br />
Erkrankungen. Außerdem<br />
wurde anhand von Fallbeispielen<br />
aus dem Schlafmedizinischen<br />
Zentrum Uchtspringe aufgezeigt,<br />
wie vielschichtig und kompliziert<br />
die Suche nach den Ursachen einer<br />
Schlafstörung mitunter verlaufen<br />
Bereicherten mit ihren Vorträgen die 14. Uchtspringer Schlaftagung<br />
(v.r.n.l.): PD Dr. Christine Norra (Oberärztin am Universitätsklinikum<br />
der Ruhr-Universität Bochum), Dipl.-Psychologin Sabine Feldmann<br />
(Leiterin des Schlafmedizinischen Labors Uchtspringe), Gregor Werner<br />
(Oberarzt und Leiter des Schlafmedizinischen Labors im Asklepios-<br />
Fachklinikum Stadtroda) und Dr. Gerald Bauer (leitender Oberarzt der<br />
Klinik für Neurologie und Schlafmedizin Uchtspringe).<br />
kann. In diesem von der Gesellschaft<br />
für Schlafforschung und Schlafmedizin<br />
anerkannten Spezialbereich des<br />
<strong>SALUS</strong>-Fachklinikums werden inzwischen<br />
rund 400 Patienten im Jahr<br />
untersucht und behandelt.<br />
Als Referenten der Veranstaltung<br />
agierten PD Dr. Christine Norra<br />
(Universitätsklinikum Bochum), Gregor<br />
Werner (Asklepios-Fachklinikum<br />
Stadtroda) sowie Dipl.-Psychologin<br />
Sabine Feldmann und Dr. Gerald<br />
Bauer (beide <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum<br />
Uchtspringe). Angesichts der enormen<br />
Bedeutung eines erholsamen<br />
Schlafes für Genesung, Gesundheit<br />
und Wohlbefi nden<br />
mahnten die Experten<br />
an, Ein- und<br />
Durchschlafstörungen,Tagesschläfrigkeit<br />
oder ähnliche<br />
Probleme nicht nur<br />
bei der Behandlung<br />
von psychiatrischen<br />
Erkrankungen sehr<br />
ernst zu nehmen.<br />
Vielmehr sei der<br />
schlafbezogene Blickwinkel<br />
auch bei anderen<br />
Krankheiten bzw.<br />
gesundheitlichen Beschwerden<br />
wichtig.<br />
Beispielsweise könne<br />
der Schlaf durch die<br />
Neben- und Wechselwirkungen<br />
von<br />
Medikamenten beeinträchtigt<br />
sein, so<br />
dass ggf. eine andere<br />
Pharmakotherapie<br />
angezeigt sei.
Spektrum<br />
»Starke Kinder« hieß das Leitmotiv des Musikprogramms zum Auftakt<br />
des Tages der offenen Tür am 20. Juni 2012 in Pretzsch. Die Mädchen<br />
und Jungen zeigten einen Querschnitt aus ihrem künstlerischen Können.<br />
Tag der offenen Tür im Kinder- und Jugendheim Pretzsch:<br />
Vielseitiger Programm-Mix<br />
begeisterte die Besucher<br />
Am 20. Juni 2012 hatten das <strong>SALUS</strong>-Kinder- und Jugendheim sowie die Adolf-<br />
Reichwein-Schule Schloss Pretzsch wieder zum gemeinsamen Tag der offenen<br />
Tür eingeladen. Die Veranstaltung war in diesem Jahr dem 65jährigen Bestehen<br />
als Kinder- und Jugendeinrichtung gewidmet. Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit<br />
zu Gesprächen mit den Mitarbeiten und den jugendlichen Bewohnern<br />
des Hauses, besichtigten die Schul- und Wohnbereiche, erfreuten sich an den vielseitigen<br />
Sport- und Spielangeboten sowie an den künstlerischen Darbietungen.<br />
Während es in der Schule zum Beispiel<br />
spannende Logik- und Strategiespiele<br />
zu entdecken gab, konnte<br />
man sich draußen in Percussions-,<br />
Filz- und Zirkusworkshops sowie im<br />
mittelalterlichen Bogenschießen ausprobieren<br />
oder den Schlossturm besteigen.<br />
In vielen Gesprächen wurden an diesem<br />
Tag natürlich die Entwicklung<br />
der Einrichtung und die damit verbundenen<br />
Veränderungen in der pädagogischen<br />
Arbeit refl ektiert. Angeregt<br />
wurden diese Diskussionen auch<br />
durch die spannende Zeitreise, zu der<br />
im neu gestalteten Schloss-Museum<br />
eingeladen wird.<br />
Wie schon in den Vorjahren, waren<br />
unter den Gästen des Tages der offenen<br />
Tür zahlreiche ehemalige Heimbewohner<br />
und Mitarbeiter anzutreffen,<br />
zum Beispiel auch eine ehemalige<br />
Bewohnerin, die als Nachkriegswaise<br />
in Pretzsch aufgenommen wurde:<br />
»Ich war so froh, diesen Ort mein neu-<br />
es Zuhause nennen zu können«, erinnert<br />
sie sich an schöne und abwechslungsreiche<br />
Tage ihrer Kindheit.<br />
Eröffnet wurde am 20. Juni das neu gestaltete<br />
Pretzscher Schloss-Museum. Hier kann man<br />
eine Zeitreise von den Anfängen des Pretzscher<br />
Schlosses bis in die heutige Zeit unternehmen.<br />
Engagiert unterstützt wurde das Vorhaben<br />
u.a. durch den erfahrenen Chronisten Herbert<br />
Thielebein und die im Kinder- und Jugendheim<br />
Pretzsch tätigen Bürgerarbeiter. Über deren<br />
Wirken wird in der Herbstausgabe des SA-<br />
LUS-<strong>Journal</strong>s ausführlicher berichtet. Besichtigungen<br />
im Schloss-Museum bitte möglichst<br />
vorher anmelden unter Telefon: 034926 563-0.<br />
»Wir haben den Rhythmus im Blut!« Vom Temperament des afrikanischen<br />
Percussionisten Abdul Razak Mouhamed ließen sich beim Tag der<br />
offenen Tür wieder viele Mädchen und Jungen anstecken. Fotos: K.Lindner<br />
Kurz informiert<br />
Die Wurzeln von Schloss<br />
Pretzsch als Kinder- und<br />
Jugendhilfeeinrichtung reichen<br />
65 Jahre zurück.<br />
Es war am 11. März 1947, als<br />
hier die ersten 23 Mädchen<br />
und Jungen Unterschlupf<br />
fanden, die durch den Krieg<br />
ihre Eltern und Heimat verloren<br />
hatten. Zuvor war das<br />
Schloss wieder von der Stiftung<br />
»Potsdamsches Großes<br />
Waisenhaus« übernommen<br />
worden, die es 1827 vom<br />
preußischen König Friedrich-<br />
Wilhelm III geschenkt bekam<br />
und fast 100 Jahre für die Betreuung<br />
preußischer Waisenmädchen<br />
genutzt hatte.<br />
1948 lebten hier bereits 200<br />
junge Menschen, am 20. Oktober<br />
1949 wurde dem Heim<br />
feierlich der Name des Pädagogen<br />
und Widerstandskämpfers<br />
»Adolf Reichwein«<br />
verliehen. Auf Beschluss der<br />
Landesregierung Brandenburg<br />
wurde die Stiftung 1952<br />
aufgelöst, Träger war fortan<br />
das Land Sachsen-Anhalt,<br />
später der Bezirk Halle, nach<br />
der Wende wieder das Land.<br />
Seit 2000 gehört die Einrichtung<br />
zur <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>.<br />
www.salus-lsa.de 10 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Stendal: Pavillon-Eröffnung<br />
und 10jähriges Jubiläum<br />
Am 7. Juni 2012 wurde auf dem Gelände der <strong>SALUS</strong>-Tagesklinik für Kinder und<br />
Jugendliche am Stendaler Westwall ein neu erbauter multifunktionaler Pavillon<br />
für Sport, Freizeit und Physiotherapie eröffnet. Das neue Gebäude wurde von<br />
den Mädchen und Jungen im Kreise zahlreicher Gäste besungen, betrommelt<br />
und bespielt. Zugleich war das Fest dem 10jährigen Bestehen der Einrichtung<br />
gewidmet, die im Frühjahr 2002 als Außenstelle des <strong>SALUS</strong>-Fachklinikums<br />
Uchtspringe gegründet wurde und zunächst in der Bahnhofstraße ansässig war,<br />
bevor 2008 die schöne Villa am Westwall bezogen werden konnte. Der bisherige<br />
Standort-Nachteil, dass hier kein geeigneter Raum für bewegungsintensive<br />
Aktivitäten im Rahmen der therapeutischen Arbeit mit den Patienten zur Verfügung<br />
stand, wurde mit dem Bau des Pavillons ausgeräumt.<br />
Chefärztin Dr. Beate Schell verwies<br />
in ihrer Begrüßung auf die essentielle<br />
Bedeutung von Sport und Bewegung<br />
für die seelische Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen. Der Pavillon<br />
sei ein idealer Ort, um Körperwahrnehmung,<br />
Ausgleich und Entspannung<br />
zu fördern sowie Anregungen<br />
für eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
und ein gutes Miteinander in der<br />
Gruppe zu vermitteln.<br />
Jens Reimann, Bereichsleiter Bau<br />
und Immobilienmanagement der<br />
<strong>SALUS</strong>-Service GmbH, fasste zur<br />
Eröffnung bildhaft zusammen, wie<br />
viel Arbeit, Material und Zeit in dem<br />
neuen Gebäude steckt, das in Holzrahmenbauweise<br />
errichtet wurde.<br />
Für die Beplankung von Wänden<br />
und Decken wurden beispielsweise<br />
Holzwerkstoffplatten mit einem Flächenvolumen<br />
von 1.400 Quadratmetern<br />
eingesetzt, was der Größe von<br />
Begeistert nahmen die Kinder und Jugendlichen den neuen Pavillon »in Beschlag«.<br />
Kernstück ist ein ca. 46 Quadratmeter großer Multifunktionsraum,<br />
außerdem sind ein Einzelbehandlungszimmer für die Physiotherapie sowie<br />
Sanitärräume entstanden. Insgesamt wurden dafür Eigenmittel der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> in Höhe von rund 300.000 Euro eingesetzt.<br />
333 Tischtennisplatten oder sieben<br />
Tennisplätzen entspricht. Des weiteren<br />
hob Jens Reimann die engagierte<br />
Kooperation zwischen allen Projektbeteiligten<br />
hervor.<br />
Die Abteilungsleitende Ärztin und<br />
Stendaler Tagesklinik-Leiterin Dr.<br />
Anka-Christiane Dost bestätigte die<br />
gute Zusammenarbeit: »Der Bau<br />
wuchs manchmal schneller als unsere<br />
mentale Vorstellungskraft«, resümierte<br />
sie die Rekordbauzeit von nur<br />
sechs Monaten. Dank zollte Frau Dr.<br />
Dost auch ihren Mitarbeiterinnen, die<br />
dafür sorgten, dass trotz bautechnisch<br />
bedingter Einschränkungen keine Abstriche<br />
bei der Betreuung der Kinder<br />
gemacht werden mussten.<br />
Übrigens: An der Gestaltung des Eröffnungs-<br />
und Jubiläumsfestes wirkten<br />
natürlich auch die jungen Patienten<br />
der Einrichtung kräftig mit. Ihre<br />
Lieder, Trommel-Improvisationen<br />
und Zirkuskunststückchen<br />
trugen<br />
dazu bei, dass sich<br />
die Stendaler Tagesklinik<br />
den zahlreichen<br />
Besuchern<br />
wieder einmal als<br />
lebendiges Haus<br />
der Kinder präsentierte.<br />
Diesen Eindruck<br />
konnte auch<br />
der einsetzende<br />
Regen nicht trüben<br />
- schließlich hatte<br />
man ja im neu eröffneten<br />
Pavillon<br />
genug Platz, um<br />
das fröhliche Treiben<br />
fortzusetzen.<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 11<br />
www.salus-lsa.de<br />
Spektrum<br />
Jens Reimann, Bereichsleiter Bau und Immobilienmanagement<br />
der <strong>SALUS</strong>-Service GmbH,<br />
überreichte den Kindern zur Eröffnung Spielzeug<br />
und Bastelutensilien zum Thema »Bauen<br />
mit Holz«. Hintergrund ist, dass der Stendaler<br />
Pavillon in Holzrahmenbauweise errichtet<br />
wurde. Für die Konstruktion wurden zum<br />
Beispiel ca. 33 Kubikmeter Holz benötigt, die<br />
zuvor mit schwerer Transportechnik aus dem<br />
Wald geholt werden mussten. Solche Laster laden<br />
jetzt im Mini-Format zum Spielen in der<br />
Tagesklinik ein. Fotos (2): Kathleen Lindner<br />
Sommerfest in<br />
Uchtspringe<br />
Zu einem integrativen Sommerfest<br />
wird am 15. August<br />
2012 von 14 bis ca. 17 Uhr<br />
ins <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum<br />
Uchtspringe eingeladen.<br />
Die Veranstaltung fi ndet auf<br />
dem Festplatz neben dem<br />
Spielplatz Uchtspringe »Am<br />
Eichengrund« statt. Vorbereitet<br />
wird der traditionelle<br />
Höhepunkt durch die Teams<br />
der beiden Kliniken für Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie.<br />
Neben den jungen<br />
Patienten des Hauses, ihren<br />
Eltern, Geschwistern und<br />
Freunden sind auch Kinder,<br />
Jugendliche sowie anderen<br />
Besucher aus der Region<br />
herzlich willkommen.<br />
Auf dem gesamten Areal<br />
werden viele Spiel- und<br />
Sportaktionen mit Anregungen<br />
für alle Altersgruppen<br />
geboten, Kulinarische Überraschungen<br />
erwarten die Besucher<br />
im Sommerfest-Café.
Blickpunkt<br />
Tiefe Trauer um Ministerialdirigent Winfried Reckers:<br />
Abschied von einer hoch<br />
geachteten Persönlichkeit<br />
Der Abteilungsleiter im Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt,<br />
Herr Ministerialdirigent Winfried Reckers, wurde am 8. Mai 2012 in Hannover<br />
bei einem tragischen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Sein plötzlicher<br />
Tod im Alter von nur 64 Jahren hat bei vielen Menschen im Land tiefe Bestürzung<br />
und Trauer ausgelöst, so auch unter den Leitungskräften und Mitarbeitern des<br />
<strong>SALUS</strong>-Verbundes, die ihn durch sein langjähriges Wirken als Aufsichtsratsmitglied<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> kennen und schätzen gelernt haben. Das Lebenswerk<br />
von Winfried Reckers, der in den zurückliegenden über 20 Jahren verdienstvoll<br />
zum Aufbau sowie zur Entwicklung einer modernen Gesundheits- und Sozial-<br />
verwaltung in Sachsen-Anhalt beigetragen hat, wurde in Nachrufen gewürdigt.<br />
Sozialminister Norbert Bischoff<br />
und Matthias Schiener<br />
als Vorsitzender des Personalrates<br />
im Ministerium äußerten<br />
sich in ihrem Nachruf erschüttert<br />
und betroffen: »Winfried<br />
Reckers war eine der Stützen<br />
des Ministeriums. Er hat sich<br />
um Sachsen-Anhalt sehr verdient<br />
gemacht.« Als Leiter<br />
der Abteilung für Gesundheit<br />
habe er die Krankenhauslandschaft<br />
und die Versorgung mit Gesundheitsdienstleistungen<br />
von Beginn<br />
an mit geprägt und sich durch<br />
den maßgeblich von ihm konzipierten<br />
Aufbau der Einrichtungen für fo-<br />
Ministerialdirigent<br />
Winfried Reckers (†)<br />
Das Wort von Ministerialdirigent Winfried Reckers - oben im<br />
Bild auf der 5. Forensischen Fachtagung im Oktober 2007 - hatte<br />
Gewicht. Als Abteilungsleiter im Ministerium trug er nach der<br />
Wende verdienstvoll zum Aufbau der Gesundheits- und Sozialverwaltung<br />
in Sachsen-Anhalt bei.<br />
rensische Psychiatrie im Land<br />
hohe Verdienste erworben,<br />
hieß es im Nachruf des Ministeriums<br />
weiter. Später habe er<br />
als Abteilungsleiter für Soziales<br />
die Leistungen der Fürsorge<br />
und Teilhabe und das<br />
Bewusstsein für den sozialen<br />
Zusammenhalt gestärkt und<br />
gefördert.<br />
Herr Reckers wirkte langjährig<br />
als Aufsichtsratsmitglied<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> sowie als Mitglied<br />
zahlreicher Gremien auf Bundes-<br />
und auf Landesebene, in denen<br />
sein Rat und Sachverstand stets hoch<br />
geschätzt waren.<br />
Prägender Einfl uss auf<br />
die Entwicklung der <strong>SALUS</strong><br />
Im Nachruf des <strong>SALUS</strong>-Aufsichtsrates,<br />
der Geschäftsführung und des<br />
Gesamtbetriebsrates wurden seine<br />
beeindruckende fachliche Kompetenz,<br />
sein soziales Engagement und<br />
seine große Verlässlichkeit gewürdigt.<br />
»Durch das verdienstvolle<br />
Wirken im Aufsichtsrat der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> prägte er deren Entwicklung<br />
als Betreibergesellschaft für sozial<br />
orientierte Einrichtungen des Landes<br />
Sachsen-Anhalt seit der Gründung<br />
vor 15 Jahren maßgeblich. Dafür gilt<br />
ihm bleibende Anerkennung, Respekt<br />
und Dank.«<br />
Feiner Sinn für Kunst<br />
und Lebensart<br />
In Erinnerung bleiben wird Winfried<br />
Reckers zugleich als lebensbejahender<br />
und humorvoller Mensch<br />
mit Sinn für Kunst und Lebensart.<br />
Leidenschaftlich hatte er sich der<br />
Pfl ege der deutsch-französischen<br />
Freundschaft verschrieben, für die<br />
er sich persönlich und im Interesse<br />
des Landes einsetzte. Oft besuchte<br />
er Ausstellungseröffnungen, Kon-<br />
Winfried Reckers war nicht nur ein exzellenter Gesundheits- und Sozialverwaltungsexperte,<br />
sondern auch ein Mann mit Sinn für Kunst und Lebensart. Er<br />
schätzte die bildenden Künste und war ein hervorragender Weinkenner. Dieses<br />
Bild zeigt ihn bei der Vernissage zur Günter-Grass-Ausstellung im <strong>SALUS</strong>-<br />
Fachklinikum Uchtspringe am 20. Oktober 2004.<br />
www.salus-lsa.de 12 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Auf die Entwicklung der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
nahm Winfried Reckers - hier bei der Festveranstaltung<br />
zum 110jährigen Bestehen des<br />
heutigen Fachklinikums Uchtspringe - als<br />
Aufsichtsratsmitglied engagiert Einfl uss. Bei<br />
schwierigen Entscheidungen wurde seine abwägend-feinsinnige<br />
Fähigkeit zum Ausgleich<br />
geschätzt, wobei er stets auch die Situation des<br />
möglichen »Verlierers« gewichtete.<br />
zerte und Theateraufführungen in<br />
den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen, zuletzt<br />
am 26. April 2012 die Vernissage zur<br />
Ausstellung »Echo« von Burg Giebichensteiner<br />
Kunststudenten in der<br />
<strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg. Wann<br />
immer es sich einrichten ließ, kam<br />
er zu solchen Veranstaltungen in<br />
Begleitung seiner Ehefrau Christiane,<br />
einer gebürtigen Französin, mit<br />
der er die gemeinsamen Kinder Annick,<br />
Angelika, Yves und Xavier zu<br />
lebenstüchtigen, inzwischen erwachsenen<br />
Persönlichkeiten heranbildete.<br />
Winfried Reckers freute er sich sehr<br />
auf den bevorstehenden Ruhestand.<br />
Er hegte dafür vielfältige Pläne im<br />
Kreise seiner Familie und Freunde.<br />
Nachdem er in den letzten Jahren bedrohliche<br />
Krankheiten gut überstanden<br />
hatte, erlebten ihn viele seiner<br />
Mitmenschen als besonders gelöst<br />
und optimistisch ...<br />
Winfried Alexander Reckers wurde<br />
am 18. Mai 2012 nach einem Gedenkgottesdienst<br />
in der Kirche »St. Mathilde«<br />
der katholischen Pfarrgemeinde<br />
»St. Oliver« Hannover-Laatzen<br />
beerdigt. Die letzte Ehre erwiesen<br />
ihm neben vielen weiteren Trauergästen<br />
auch seine Wegbegleiter aus<br />
dem Ministerium für Arbeit und Soziales,<br />
der <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> sowie der<br />
Asklepios Kliniken GmbH.<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 13<br />
www.salus-lsa.de<br />
Blickpunkt<br />
Vortrag im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg:<br />
Psychische erste Hilfe<br />
in Notfallsituationen<br />
Die leitende Notfallpsychologin der Stadt Düsseldorf, Dr. Sabine Dückers, war am<br />
29. Juni 2012 mit einem Vortrag im <strong>SALUS</strong>-Fachklinikum Bernburg zu Gast. Auf<br />
Einladung von Kerstin Ziegner, Chefärztin der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen,<br />
sprach die Diplom-Psychologin und approbierte psychologische Psychotherapeutin<br />
über Notfälle und Belastungen, bei denen eine psychische erste Hilfe<br />
angezeigt ist. Sie ließ damit die Bernburger Fachöffentlichkeit an den weitreichenden<br />
Erfahrungen im nordrhein-westfälischen Ballungszentrum teilhaben. Dort<br />
gewann die psychosoziale Notfallversorgung nach dem Brand des Düsseldorfer<br />
Flughafens im Jahr 1996 mit 17 Todesopfern einen deutlich höheren Stellenwert<br />
und wurde seither systematisch weiter entwickelt - weil Menschen eben nicht nur<br />
aus Haut und Knochen bestehen, sondern auch eine Seele haben.<br />
Wie wichtig dieser Blickwinkel nicht<br />
nur bei der Bewältigung von Katastrophen<br />
wie der Duisburger Loveparade<br />
ist, machte Frau Dr. Dückers anhand<br />
einer Statistik deutlich: So erleben in<br />
Deutschland jedes Jahr etwa 4,5 Millionen<br />
Menschen ein psychisch erschütterndes<br />
Ereignis. Davon steht jedoch<br />
nur ca. ein Prozent im Zusammenhang<br />
mit einem Großschadensereignis, wie<br />
wir es z.B. mit Flugzeugabstürzen,<br />
Amokläufen, Bahn- oder Busunglücken<br />
in Verbindung bringen. Den<br />
weitaus größten Anteil machen demgegenüber<br />
die fast schon alltäglich gewordenen<br />
schweren Verkehrsunfälle<br />
aus, gefolgt von Straftaten, Arbeitsunfällen<br />
sowie anderen seelisch tief greifenden<br />
Erlebnissen mit traumatischer<br />
Qualität. Typisch für solche Notfälle<br />
sei, so Frau Dr. Dückers, dass sie sehr<br />
intensiv, plötzlich, unausweichlich<br />
und gefährlich den alltäglichen Bezugsrahmen<br />
sprengen. Dies könne<br />
Wahrnehmung, Zeiterleben, Handlungen,<br />
Pläne und Selbstbild der Betroffenen<br />
massiv verändern, ihre Kontrollierbarkeit<br />
einschränken oder außer<br />
Kraft setzen und die soziale Ordnung<br />
generell in Frage stellen.<br />
Der Einsatz von notfallpsychologisch<br />
geschulten Ersthelfern parallel zu<br />
den Rettungs- und Bergungskräften<br />
erfolgt in Düsseldorf immer dann,<br />
wenn davon auszugehen ist, dass fünf<br />
oder mehr psychisch zu versorgende<br />
Patienten betroffen sind. Über die Krisenintervention<br />
vor Ort hinaus zielt<br />
die Psychosoziale Notfallversorgung<br />
weiterführend darauf, den Betroffenen<br />
niedrigschwellige Betreuungsan-<br />
gebote zu unterbreiten sowie sie bei<br />
Bedarf in nachsorgende Beratungs-<br />
und Behandlungseinrichtungen<br />
zu vermitteln. Dr. Sabine Dückers<br />
machte in ihrem Vortrag zugleich<br />
darauf aufmerksam, dass sich viele<br />
Menschen auch von schwerwiegenden<br />
Ereignissen selbst wieder erholen<br />
und gesunde Bewältigungsstrategien<br />
entwickeln, wenn sie entsprechend<br />
beraten und zur Selbsthilfe angeleitet<br />
werden. Anders gesagt: Längst nicht<br />
jeder braucht eine Therapie! Bei psychisch<br />
weniger stabilen Menschen<br />
mit problematischer Lebensgeschichte<br />
könne ein dramatisches Erleben<br />
jedoch der Tropfen sein, der das Fass<br />
zum Überlaufen bringt. In diesen Fällen<br />
sei eine Behandlung unbedingt zu<br />
empfehlen - wenngleich es nicht immer<br />
leicht sei, einen geeigneten Therapieplatz<br />
zu fi nden, so die Erfahrung<br />
von Frau Dr. Dückers.<br />
Psychische erste Hilfe zu leisten und<br />
für andere stark zu sein, ist natürlich<br />
auch für die Helfer eine enorme Belastung.<br />
Vor allem im Hinblick auf<br />
die Unterschiedlichkeit der Ereignisse<br />
muss die leitende Notfallpsychologin<br />
vor jedem Einsatz einschätzen, wer<br />
welcher Aufgabe am besten gewachsen<br />
sein könnte, um Über- und Unterforderungen<br />
möglichst zu vermeiden.<br />
Ebenso gibt es für die Einsatznachsorge<br />
verschiedene Modelle, die fakultativ in<br />
Anspruch genommen werden können.<br />
Damit wird berücksichtigt, dass auch<br />
Helfer unterschiedliche Menschen<br />
sind, die ihren Stress individuell verarbeiten<br />
und dafür nicht zwangsläufi g<br />
Unterstützung brauchen.
Umschau<br />
DGPPN veröffentlicht Positionspapier:<br />
Burnout: Versachlichung<br />
der Debatte angemahnt<br />
Das Thema Burnout beherrschte jüngst wochen- und monatelang die öffentliche<br />
Diskussion. Für die einen ist ein Burnout eine Modediagnose, für die<br />
anderen eine ernst zu nehmende Erkrankung. In einem Positionspapier der<br />
Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde<br />
(DGPPN) klärt die Fachgesellschaft auf und gibt Empfehlungen. Lesen Sie<br />
nachfolgend eine Zusammenfassung der Stellungnahme:<br />
Wie sehr die breite öffentliche Diskussion<br />
um das Thema Burnout und<br />
um schädliche psychosoziale Bedingungen<br />
unserer Arbeitswelt auch zu<br />
begrüßen ist, so sehr muss doch auch<br />
vor Missverständnissen und irreführenden<br />
Sichtweisen gewarnt werden.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Nervenheilkunde<br />
(DGPPN) schafft in einem<br />
Positionspapier aus medizinischer<br />
Sicht Klarheit. Das Papier wurde im<br />
März 2012 auf dem 11. Hauptstadtsymposium<br />
»Burnout – Der Preis für<br />
die Leistungsgesellschaft?« der DG-<br />
PPN in Kooperation mit der Stiftung<br />
Seelische Gesundheit vorgestellt.<br />
In ihrer Stellungnahme warnt die<br />
medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft<br />
vor einem unkritischen<br />
Gebrauch des Begriffs Burnout für<br />
quasi sämtliche psychischen Störungen,<br />
die im Zusammenhang mit einer<br />
Arbeitsbelastung stehen. Diese allumfassende<br />
Anwendung des Begriffs hat<br />
zwar zu einem offeneren Umgang mit<br />
psychischen Erkrankungen geführt.<br />
Betroffenen fällt es erkennbar leichter,<br />
ohne Scham über ihre psychischen<br />
Erkrankungen zu sprechen. Aber<br />
oftmals wird Burnout mit der schweren,<br />
nicht selten lebensgefährlichen<br />
Krankheit der Depression gleichgestellt.<br />
Damit droht eine besorgniserregende<br />
Unter- oder Fehlversorgung<br />
der Betroffenen, heißt es in dem Positionspapier.<br />
Burnout als Einfl ussfaktor<br />
für den Gesundheitszustand<br />
Burnout ist – laut der Internationalen<br />
Klassifi kation von Erkrankungen<br />
(ICD-10) – keine medizinische Diag-<br />
nose. Auch in Zukunft wird Burnout<br />
bei der anstehenden Revision zur<br />
ICD-11 absehbar keine Krankheitsdiagnose<br />
sein. Burnout kommt lediglich<br />
im Anhang des ICD-10 vor, nämlich<br />
unter »Faktoren, die den Gesundheitszustand<br />
beeinfl ussen und zur Inanspruchnahme<br />
des Gesundheitswesens<br />
führen«. Dennoch hat Burnout für<br />
Diagnostik und Therapie eine mehrfache<br />
Bedeutung: Das Erleben von<br />
Burnout kann ein Risikozustand sein,<br />
der zu Erkrankungen wie Depression,<br />
Alkoholmissbrauch, Angststörungen,<br />
chronisches Schmerzsyndrom, Tinnitus,<br />
Bluthochdruck oder chronische<br />
Infektionskrankheiten führen kann.<br />
Andererseits kann das Erleben von<br />
Burnout auch Früh-Symptom oder<br />
Folge von Krankheiten wie beispielsweise<br />
Psychosen, Multiple Sklerose<br />
oder Tumorerkrankungen sein.<br />
Wer durch hohe Arbeitsbelastung »ausgebrannt«<br />
ist, hat ein erhöhtes Risiko für psychische<br />
oder somatische Erkrankungen. Andererseits<br />
kann das Burnout-Erleben auch Symptom<br />
solcher Erkrankungen sein. Foto: BARMER<br />
Mehr dazu<br />
im Internet<br />
Das vollständige Positionspapier<br />
zum Thema Burnout<br />
ist auf der Homepage<br />
der DGPPN abrufbar unter:<br />
www.dgppn.de (Rubrik »Publikationen«<br />
- Unterrubik<br />
»Stellungnahmen«).<br />
Nur durch eine gründliche medizinische<br />
Untersuchung kann eine zugrunde<br />
liegende Krankheit erfasst<br />
und gezielt behandelt werden. Diese<br />
differenzierende Diagnostik ist bei<br />
erlebtem Burnout unbedingt notwendig,<br />
denn für alle dieser zugrunde liegenden<br />
Krankheiten gibt es gesicherte<br />
störungsspezifi sche Therapien, die<br />
den Patienten nicht vorenthalten werden<br />
dürfen. Für Burnout, ohne gleichzeitig<br />
bestehende Erkrankung, gibt es<br />
keine nach den Regeln der evidenzbasierten<br />
Medizin wirksam nachgewiesenen<br />
Therapien oder Prävention. Ist<br />
Burnout Auslöser einer psychischen<br />
oder somatischen Erkrankung sollte<br />
in der dann indizierten Therapie die<br />
Belastung am Arbeitsplatz noch stärker<br />
berücksichtigt werden.<br />
Psychisch gesunde Arbeitsplätze<br />
in den Focus rücken<br />
Die DGPPN fordert, dass »psychisch<br />
gesunde« Arbeitsplätze mehr als bisher<br />
in die Verantwortung der Betriebe<br />
und Verwaltungen rücken. Dabei<br />
sollte die Position von Betriebsärzten<br />
gestärkt werden. Wie in den meisten<br />
anderen europäischen Ländern sollten<br />
auch in Deutschland gesetzliche<br />
Regelungen zum Schutz vor gesundheitsgefährdendem<br />
psychischem<br />
Stress erfolgen. Psychische Belastungen<br />
am Arbeitsplatz müssen medizinischen<br />
Risiken wie Lärm, Licht, Vibrationen<br />
oder Toxinen gleichgestellt<br />
sein. Dies könnte aus Sicht der DG-<br />
PPN verhindern, dass das sogenannte<br />
Burnout-Problem vornehmlich auf<br />
das Gesundheitssystem abgeschoben<br />
wird. Hier besteht in Deutschland erheblicher<br />
Nachholbedarf.<br />
www.salus-lsa.de 14 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Gesundheitstag in Magdeburg:<br />
Sensibilisierung für<br />
die eigene Gesundheit<br />
Am 5. Juli 2012 fand in der <strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg - wie jüngst auch<br />
schon an anderen <strong>SALUS</strong>-Standorten - ein Gesundheitstag statt. In Kooperation<br />
mit der DAK, die diese Veranstaltung konzipiert hatte, wurde unter<br />
Einbeziehung weiterer Partner ein Gesundheits-Check angeboten, der fünf<br />
Stationen umfasste. Die Resonanz unter den Beschäftigten war groß.<br />
Heike Deike, Mitarbeiterin der DAK,<br />
führte zusammen mit ihrem Kollegen<br />
Franz Kretschmar die ersten Gesundheitstests<br />
durch. So hatten die<br />
Teilnehmer die Möglichkeit, über die<br />
Regelmäßigkeit ihrer Arztbesuche<br />
und präventiv wirksamen Gesundheitsmaßnahmen<br />
zu refl ektieren. Außerdem<br />
wussten sie danach, wie es<br />
um ihren Body-Maß-Index, den Körperfettanteil<br />
und den Gleichgewichtssinn<br />
steht.<br />
Orthopädieschumachermeister Christian<br />
Apalaghiei und Orthopädiemechaniker<br />
Ulrich Ugte führten eine auf<br />
modernster Technik basierende Fußdruckmessung<br />
durch. Daraus war<br />
abzulesen, ob zum Beispiel der linke<br />
Fuß stärker belastet ist, was meistens<br />
ein Zeichen für ein längeres Bein ist.<br />
»Das könnte auf längere Sicht eine<br />
Fehlstellung der Wirbelsäule und einen<br />
Bandscheibenvorfall zur Folge<br />
haben«, so Ulrich Ugte. »Mit individuell<br />
angepassten Fußeinlagen lassen<br />
sich solche einseitigen Belastungen<br />
ausgleichen«, erklärte er.<br />
Im weiteren Verlauf konnten die Teilnehmer<br />
bei Physiotherapeutin Jac-<br />
»Und - wie sieht´s bei dir aus?!« Auch Katja<br />
Rothe vom Bereich Personalentwicklung (l.)<br />
und Alexandra Klemm vom <strong>SALUS</strong>-Institut<br />
nutzten den Gesundheitstag, um sich Anregungen<br />
für den Umgang mit der eigenen<br />
Gesundheit zu holen.<br />
Hörgeräteakustikmeister Carsten Herbothe<br />
beim Schnell-Hörtest mit Andrea Schütt,<br />
Bereichsleiterin im <strong>SALUS</strong>-Institut. Diese<br />
Methode ersetzt zwar keine gründliche Untersuchung,<br />
liefert aber erste Anhaltspunkte<br />
über das Hörvermögen.<br />
queline Holzmann ihre Muskelfunktionen<br />
und die Gelenkigkeit testen<br />
lassen. Je nach Ergebnis sprach die<br />
Physiotherapeutin konkrete Empfehlungen<br />
aus: Mehr Dehnungsübungen,<br />
eine bessere Ernähung oder ein Besuch<br />
beim zuständigen Facharzt. Zum<br />
Schluss gab es noch einen Hörtest mit<br />
dem Hörgeräteakustikmeister Carsten<br />
Herbothe. Auf vier Frequenzen wurden<br />
die Ohren auf die Probe gestellt.<br />
Die Beratung durch den Experten<br />
reichte von Tipps zum Schutz der Ohren<br />
im Alltag bis hin zu Empfehlungen<br />
im Umgang mit Hörproblemen.<br />
Insgesamt bot die Veranstaltung also<br />
vielfältige Anregungen zur Sensibilisierung<br />
für die eigene Gesundheit.<br />
Nunmehr komme es darauf an, die<br />
Empfehlungen aufzugreifen und<br />
»am Ball« zu bleiben, erklärte DAK-<br />
Experte Franz Kretschmar ein wichtiges<br />
Ziel des Gesundheitstages:<br />
»Auf längere Sicht kommt es darauf<br />
an, dass jeder Einzelne bewusst und<br />
regelmäßig etwas für die eigene Gesundheit<br />
tut, um bis ins hohe Alter<br />
möglichst gesund und leistungsfähig<br />
zu bleiben.« Kathleen Lindner<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 15<br />
www.salus-lsa.de<br />
Umschau<br />
Die <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung »Dämonen<br />
& Neuronen« steht unter der Schirmherrschaft<br />
von Herbert Grönemeyer.<br />
Ausstellung<br />
in Merseburg<br />
Die <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung<br />
»Dämonen und Neuronen. Psychiatrie<br />
gestern - heute - morgen« ist<br />
weiter auf Tour und trifft auf großes<br />
Besucherinteresse.<br />
Bis zum 5. August 2012 wird die Exposition<br />
im Carl-von-Basedow-Klinikum<br />
Merseburg gezeigt. Als nächste Station<br />
ist die Klinik Bedburg-Hau des Landschaftsverbandes<br />
Rheinland vorgesehen.<br />
Auch für die darauffolgenden<br />
Jahre 2013 und 2014 haben sich bereits<br />
zahlreiche Kliniken und Institutionen<br />
angemeldet, um die ca. 150 Quadratmeter<br />
umfassende Präsentation zu<br />
zeigen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Humboldtuniversität Berlin und<br />
die Gedenkstätte Marienborn. Über<br />
aktuelle Tourdaten und freie Termine<br />
kann man sich unter www.salus-lsa.<br />
de/institut/ausstellungen/Wanderausstellung<br />
informieren.<br />
Ausstellungseröffnung in Merseburg: Einer<br />
Idee der Selbsthilfeinitiative [SHI] »STIMME<br />
für Psychiatrie-Erfahrene« ist es zu verdanken,<br />
dass die <strong>SALUS</strong>-Wanderausstellung für<br />
drei Monate in Merseburg präsentiert werden<br />
konnte. Veranstalter ist das Paritätische Sozialwerk<br />
Behindertenhilfe in Kooperation mit<br />
der SHI und dem Landkreis Saalekreis.
Umschau<br />
Rückblick auf das Jahrhunderthochwasser im Sommer 2002:<br />
Zusammenhalt, als es in<br />
Pretzsch ernst wurde<br />
Das alles bestimmende Thema im Sommer 2002 war das Jahrhunderthochwasser.<br />
Weite Teile des Landes wurden überfl utet, viele Menschen in ihrer Existenz<br />
bedroht. Auch in den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen waren zupackende Hilfe, schnelles<br />
Improvisieren und hoher persönlicher Einsatz gefragt, um den Bedrohungen<br />
zu trotzen. Es schlug aber auch die Stunde des solidarischen Zusammenhalts.<br />
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wuchsen über sich hinaus, opferten<br />
den Feierabend, das Wochenende und oftmals auch die Nächte ...<br />
»Die Ereignisse führen uns die Unberechenbarkeit<br />
der Natur vor Augen«,<br />
resümierte <strong>SALUS</strong>-Geschäftsführer<br />
Manfred Huppertz in den frühen<br />
Morgenstunden des 15. August 2002.<br />
Gerade hatte er sich am Telefon mit<br />
der Pretzscher Heimleiterin Eva Kramer<br />
(† 2011) über die aktuelle Hochwassersituation<br />
in der Region Wittenberg<br />
verständigt und entschieden:<br />
»Wir können nicht abwarten – unser<br />
Kinderheim muss sofort evakuiert<br />
werden.« Das sahen die Pretzscher<br />
genauso. Schließlich liegen die Heimgebäude<br />
direkt hinter dem Deich. Die<br />
Elbwiesen waren zu diesem Zeitpunkt<br />
schon fest im Griff des Wassers, das<br />
Aufschichten von Sandsäcken hatte<br />
längst begonnen. Ob es was nützen<br />
würde, war völlig ungewiss.<br />
So wurde also kurz mit den Verwaltungsleitern<br />
der beiden <strong>SALUS</strong>-Fachkrankenhäuser<br />
telefoniert. Sowohl<br />
in Bernburg als auch in Uchtspringe<br />
war die Antwort spontan: »Na klar<br />
nehmen wir die Kinder auf!« Wie<br />
die infrage kommenden Gebäude<br />
(Haus »Fränkel« Bernburg und Haus<br />
6 Uchtspringe; standen wegen geplan-<br />
Der Schlosspark im Kinder- und Jugendheim<br />
Pretzsch glich nach dem Hochwasser im Sommer<br />
2002 einer schlammigen Brache. Es waren<br />
umfassende Rekultivierungsarbeiten notwendig,<br />
bis er wieder betreten werden konnte.<br />
ter Sanierungen leer) bis zum Abend<br />
für die Übernachtung herzurichten<br />
waren, wusste zu diesem Zeitpunkt<br />
noch niemand. »Aber das kriegen wir<br />
schon hin«, hieß es an beiden Standorten<br />
optimistisch. Ein fi eberhaftes Putzen,<br />
Schleppen und Räumen begann.<br />
Für die Erzieherinnen und Erzieher<br />
des Kinder- und Jugendheimes war<br />
die Situation besonders schwierig:<br />
Schließlich mussten sich die meisten<br />
von ihnen auch riesige Sorgen um<br />
die eigenen Familien, Wohnungen<br />
und Häuser in der vom Hochwasser<br />
bedrohten Region machen. Dass<br />
dennoch eine spontane Bereitschaft<br />
zur Begleitung der Kinder in die Ausweich-Quartiere<br />
nach Bernburg und<br />
Uchtspringe überwog, war beeindruckend.<br />
In einer geordneten Blitzaktion<br />
wurden Reisevorbereitungen getroffen,<br />
wobei unter den Kindern fast<br />
Ferienstimmung herrschte: »Kann<br />
man da Fußball spielen? Kriegen wir<br />
trotzdem Taschengeld? Müssen wir<br />
auch wirklich nicht zur Schule?«<br />
Unter Regie der Verwaltungsleitungen<br />
in den Fachkrankenhäusern<br />
Bernburg und Uchtspringe wurden<br />
derweil die provisorischen Übernachtungsmöglichkeiten<br />
eingerichtet.<br />
Jeder, der nur irgendwie loszueisen<br />
war, packte mit an, um es den Gästen<br />
auf Zeit so schön wie möglich zu<br />
machen. Versorgungsfahrten – auch<br />
in den Heimeinrichtungen Gardelegen<br />
und Uchtspringe - wurden auf<br />
das Allernotwendigste beschränkt,<br />
um Fahrer zur Abholung der Kinder<br />
nach Pretzsch schicken zu können.<br />
Die Küchenmitarbeiter der <strong>SALUS</strong>-<br />
Service wurden vom Eifer gepackt,<br />
um die Ankömmlinge mit einem guten<br />
Abendessen zu begrüßen. Frei-<br />
Seit dem Frühjahr 2001 informiert<br />
das »<strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong>«<br />
darüber, was es Neues<br />
im <strong>SALUS</strong>-Verbund gibt. In<br />
unserer Rubrik »Was war<br />
eigentlich vor zehn Jahren?«<br />
blättern wir jeweils<br />
ein Jahrzehnt zurück.<br />
»Klar doch, wir halten zusammen!« Dieses<br />
Bild von Samuel und Christian aus dem Kinder-<br />
und Jugendheim Pretzsch wurde im Sommer<br />
2002 zum Symbol für die Hilfsbereitschaft,<br />
wie sie sich in den Tagen der Flut zwischen den<br />
<strong>SALUS</strong>-Einrichtungen entwickelte.<br />
willige Helfer aus der Belegschaft an<br />
beiden Standorten begannen zu überlegen,<br />
welches Freizeitprogramm für<br />
die Kinder und Jugendlichen vorbereitet<br />
werden könnte. Schließlich ging<br />
es ja auch darum, den Mädchen und<br />
Jungen eine echte Alternative zum<br />
strapaziösen und langweiligen Aufenthalt<br />
in einer großen Notunterkunft<br />
zu bieten. Kurzum: Es klappte alles<br />
hervorragend. Die herzliche Aufnahme<br />
in Bernburg und Uchtspringe tat<br />
den Pretzschern sehr gut – auch wenn<br />
die Sorge um die Hochwassersituation<br />
zu Hause natürlich allgegenwärtig<br />
blieb. Nach zwölf Tagen konnte<br />
www.salus-lsa.de 16 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Mit Sack und Pack gut angekommen: Die<br />
Pretzscher Kinder und Jugendlichen bei ihrer<br />
Ankunft am 15. August 2002 in Bernburg.<br />
schließlich Entwarnung gegeben und<br />
die Rückreise angetreten werden.<br />
Insgesamt gesehen ging das Jahrhunderthochwasser<br />
2002 für die SA-<br />
LUS-Einrichtungen glimpfl ich aus:<br />
Während die in Dessau ansässige Tagesklinik<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
sogar trockenen Fußes davonkam,<br />
ließen sich die Wasserschäden<br />
am Kinder- und Jugendheim Pretzsch<br />
mit Unterstützung durch Spenden<br />
und öffentliche Hilfsfonds gut schultern.<br />
Nur konnte über das »Glück im<br />
Unglück« damals niemand richtig froh<br />
werden, denn: In der Region rund um<br />
Pretzsch gab es während der Flutkatastrophe<br />
sieben Deichbrüche, in deren<br />
Folge ganze Ortschaften überfl utet<br />
und viele Menschen ihrer Existenz<br />
beraubt wurden. Das milderte an anderen<br />
Stellen den Druck des Wassers<br />
- so auch in Pretzsch. Deshalb hielt der<br />
Deich hinter dem Mädchenhaus des<br />
Kinder- und Jugendheimes, der tagelang<br />
als hoch gefährdet galt und permanent<br />
mit Sandsäcken verstärkt werden<br />
musste, dem Druck der Elbe bis<br />
zuletzt stand. Durchsickerndes Wasser<br />
verwandelte allerdings die herrliche<br />
Schlossparkanlage in eine sumpfi ge<br />
Brache, auch einige Gebäude wurden<br />
in Mitleidenschaft gezogen. Durch<br />
umsichtige Gefahrenabwehr der vor<br />
Ort verfügbaren Mitarbeiter konnten<br />
die Schäden aber in Grenzen gehalten<br />
und später beseitigt werden.<br />
Im Rückblick lässt sich sagen, dass die<br />
<strong>SALUS</strong>-Belegschaft die große gemeinsame<br />
Kraftprobe damals bravourös<br />
gemeistert hat. Ende September 2002<br />
fand dann in Pretzsch ein großes Dankeschön-Fest<br />
für alle Helfer statt.<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 17<br />
www.salus-lsa.de<br />
Umschau<br />
»Ich bin schlau. Wie doof!«<br />
Gesprächsabend in Wittenberg<br />
Die vor zwei Jahren gestartete Veranstaltungsreihe »Kindheit im Blick« in der<br />
<strong>SALUS</strong>-Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und<br />
-psychotherapie Lutherstadt Wittenberg erfreut sich weiter großer Resonanz. Mit<br />
den Gesprächsabenden »GEWALTige Kinder - Aggression gegen Eltern, Lehrer<br />
und Erzieher« und »Ich bin schlau. Wie doof. - Begabte Kinder zwischen Lust<br />
und Frust« gelang dem Team der Einrichtung im April und Juni 2012 erneut eine<br />
Themenwahl, die für regen Besucherzustrom und ein vollbesetzes Haus sorgte.<br />
»Kindheit im Blick« ist ein Angebot<br />
zum Austausch über Fragestellungen<br />
aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
sowie über kindliche Entwicklungsbedingungen<br />
und deren<br />
Störungen. Fachkräfte aus Schulen,<br />
Kinder- und Jugendeinrichtungen,<br />
Beratungsstellen und anderen Institutionen<br />
der Region sind dort ebenso<br />
anzutreffen wie interessierte Eltern.<br />
»Wir haben inzwischen einen festen<br />
Besucher-Stamm, der vor allem aus<br />
professionellen Mitarbeiterinnen von<br />
Kinder- und Jugendeinrichtungen<br />
besteht«, erklärt Joachim Perlberg, leitender<br />
Oberarzt der Tagesklinik. »Zu<br />
bestimmten Themen kommen auch<br />
mehr Eltern und Angehörige.« Das<br />
war zum Beispiel der Fall, als am 20.<br />
Juni 2012 unter dem Leitmotiv »Ich<br />
bin schlau. Wie doof« für das Seelenleben<br />
von Kindern mit besonderen<br />
Begabungen sensibilisiert wurde und<br />
die Frage im Blickfeld stand, wie die<br />
gesunde Persönlichkeitsentwicklung<br />
dieser Mädchen und Jungen gefördert<br />
werden kann. Hintergrund ist, dass<br />
es die so genannten »Wunderkinder«<br />
keineswegs immer leichter haben als<br />
ihre Altersgenossen, denn: Bildungs-<br />
und Förderangebote sind nicht auf<br />
die Hochbegabten zugeschnitten.<br />
Und vielfach fällt es den Bezugspersonen<br />
in Familie, Schule und Freizeit<br />
schwer, sich in diese Kinder einzufühlen,<br />
ihre Besonderheiten anzunehmen<br />
und ihnen die Chance zu geben,<br />
sich gut zu integrieren und ein weitgehend<br />
normales Leben zu führen.<br />
So wurde die stellenweise Überforderung<br />
der Gesellschaft im Umgang mit<br />
hochbegabten Kindern auch auf dem<br />
Wittenberger Gesprächsabend von<br />
betroffenen Eltern sehr kritisch diskutiert.<br />
»Der Frage nach geeigneter<br />
Hilfe und Förderung für Kinder, die<br />
auch uns Erwachsenen in manchen<br />
Bereichen überlegen sind, muss deutlich<br />
mehr Aufmerksamkeit gewidmet<br />
werden«, so das Fazit von Joachim<br />
Perlberg.<br />
In der Intelligenzforschung gilt ein<br />
Kind als hochbegabt, wenn es in entsprechenden<br />
Tests einen Wert von<br />
über 130 Punkten bzw. einen Prozentrang<br />
von 98 erreicht. Das heißt, dass<br />
etwa zwei Prozent der Kinder eines<br />
Jahrgangs intellektuell hochbegabt<br />
sind. Die Zahl der überdurchschnittlich<br />
intelligenten Kinder mit einem<br />
IQ-Wert zwischen 115 und 130 liegt<br />
etwa bei 15 Prozent. Außerdem gibt<br />
es spezielle Begabungen, die nicht<br />
von Intelligenztests erfasst werden<br />
können, sondern als besondere Talente<br />
des Kindes zu beobachten sind<br />
– zum Beispiel hohe Musikalität oder<br />
andere künstlerische Fähigkeiten.<br />
Mobbing<br />
unter Kindern<br />
Die nächste Veranstaltung<br />
der Wittenberger Gesprächsreihe<br />
»Kindheit im Blick« fi ndet<br />
im Rahmen des Tages der<br />
offenen Tür statt. Dazu wird<br />
am 14. September 2012 von<br />
13 bis 18 Uhr in die Puschkinstraße<br />
7 der Lutherstadt<br />
eingeladen. Innerhalb des<br />
vielfältigen Programms sind<br />
Gesprächsrunden geplant,<br />
die sich mit dem Problem<br />
des Mobbings unter Kindern<br />
und Jugendlichen befassen.<br />
Detaillierte Info´s sind<br />
demnächst im Internet unter<br />
www.salus-lsa.de zu fi nden.
Treff<br />
»Wanderung durch das Märchenland«: Bei<br />
dieser Inszenierung, die am 20. Juni beim<br />
Heimverbund-Fest in Gardelegen gezeigt<br />
wurde, begegnet ein Wanderer verschiedenen<br />
Märchenfi guren. Die Theatergruppe der Gardelegener<br />
<strong>SALUS</strong>-Einrichtungen für behinderte<br />
Menschen konnte damit an ihre Publikumserfolge<br />
der Vorjahre anknüpfen.<br />
»Kleider machen Leuten« war das Motto der<br />
diesjährigen Sommerfest-Saison der Einrichtungen<br />
im Heimverbund Gardelegen/Magdeburg.<br />
So zeigten z.B. die Bewohner aus dem Wohnheim<br />
für behinderte Menschen »St. Georgii«<br />
Magdeburg eine spannende »Vorher-Nachher-<br />
Show«. Unterstützt wurde das Projekt u.a. aus<br />
dem Fundus des Puppentheaters Magdeburg.<br />
Ordentlich »ins Zeug« legten sich die Mitarbeiterinnen des <strong>SALUS</strong>-Altenpfl egeheimes Uchtspringe<br />
für ihre Bewohnerinnen und Bewohnern sowie die anderen Gäste des Sommerfestes am 3. Juli 2012.<br />
Phantasievoll kostümiert, tanzten sie zum Beispiel nach den Klängen des Stimmungsliedes »Rosamunde«,<br />
das auf einer 1927 von Jaromír Vejvoda komponierten tschechischen Polkamelodie basiert.<br />
Auch die eigens für den Tag einstudierten Sketche sorgten für gute Stimmung und Unterhaltung.<br />
Sommerfest-Saison im <strong>SALUS</strong>-Verbund:<br />
Fröhliche Stunden mit<br />
Märchen, Musik & Mode<br />
In den <strong>SALUS</strong>-Einrichtungen läuft die Sommerfest-Saison auf Hochtouren:<br />
Obwohl sich bei den Veranstaltungen im Juni/Anfang Juli 2012 oftmals Regenschauer<br />
und kühle Temperaturen einmischten, ließen sich die Organisatoren<br />
nicht abschrecken: Patienten, Bewohner und Mitarbeiter verbrachten gemeinsam<br />
mit ihren Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Koooperationspartnern<br />
fröhliche Stunden. Vielerorts zeigten die Theatergruppen ihre neuen Inszenierungen,<br />
es wurde musiziert, getanzt und gelacht. Auch Kuchen und Gegrilltes<br />
konnte man sich unter geschützten Zeltdächern gut schmecken lassen.<br />
Einige Streifl ichter von<br />
den bereits hinter uns liegenden<strong>SALUS</strong>-Sommerfesten<br />
fi nden Sie hier auf<br />
dieser Seite. In der Herbstausgabe<br />
des »<strong>SALUS</strong>-<br />
<strong>Journal</strong>s« starten wir dann<br />
eine »Nachlese« mit noch<br />
mehr Eindrücken und Bildern,<br />
so zum Beispiel von<br />
den traditionellen Sommerfesten<br />
in den Kliniken<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie:<br />
In Bernburg<br />
wurde am 19. Juli unter Wie hier beim Sommerfest in der <strong>SALUS</strong>-Kindertagesstätte »Bie-<br />
dem Motto »Ritter, Räuber, nenkörbchen« war bei vielen Veranstaltungen in den zurücklie-<br />
Drachen« gefeiert«, und in genden Wochen das <strong>SALUS</strong>-Kultur-Mobil, begleitet von Martin<br />
Uchtspringe stehen am 15. Rühmann, mit vielfältigen Aktionsangeboten und Musik im Ein-<br />
August die Zeichen auf satz. Motto »Jeder Mensch ist ein Künstler!«<br />
Spielspaß, Sport, Freude<br />
und Musik. Vielleicht besinnt sich<br />
der Sommer 2012 bis dahin noch auf<br />
seine Pfl ichten und schickt Sonne<br />
und Wärme ...<br />
Beim Sommerfest im Heimverbund<br />
Uchtspringe führten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter am 29. Juni das Märchen vom<br />
»Rumpelstilzchen« in einer modernen und<br />
witzigen Version auf. Neben den darstellerischen<br />
Leistungen begeisterten auch die selbstgestalteten<br />
Requisiten, Kostüme und die Geräuschkulisse<br />
das Publikum. Außerdem gab´s<br />
bei diesem Fest u.a. einen zündenden Trommelworkshop,<br />
Tanz und Polonaise zu erleben.<br />
www.salus-lsa.de 18 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Die Kinder und Jugendlichen vom Pädagogisch-Psychiatrischen Zentrum<br />
Uchtspringe lasierten gemeinsam mit ihren Eltern u.a. den Kaninchenstall,<br />
wo demnächst vierbeinige Freunde Einzug halten sollen.<br />
Familienfrühlingsfest<br />
im PPZ Uchtspringe<br />
Erst die Arbeit - dann das Vergnügen: Diese Lebenshaltung<br />
stand Pate, als am 1. Juni 2012 im Pädagogisch-Psychiatrischen<br />
Zentrum das Familienfrühlingsfest gefeiert wurde.<br />
Schließlich machen Spiele und gemütliches Beisammensein<br />
besonders viel Freude, wenn man zuvor gemeinsam<br />
was geschafft hat ...<br />
So ließen sich die zum Ehrentag ihren Kinder eingetroffenen<br />
Eltern auch nicht lange bitten, um in Hof und Garten<br />
des Hauses mit zuzupacken, so zum Beispiel beim weiteren<br />
Bau eines Kaninchenstalls und einer Gartenbank. Bei diesen<br />
Tätigkeiten gab es viel zu beratschlagen und zu erzählen,<br />
so dass die Arbeit schon fast wieder Vergnügen war. Später<br />
wurde dann gegrillt und eine familiäre Schnipseljagd veranstaltet<br />
- ein rundum gelungener Tag!<br />
»Ich höre was,<br />
was du nicht sagst«<br />
Vom 16. bis 22. Juli 2012 fanden in Magdeburg die 4. KinderKulturTage<br />
statt. Das deutschlandweit beispielhafte<br />
Festival lädt Kinder dazu ein, sich aktiv<br />
mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen.<br />
Das Leitmotiv in diesem Jahr<br />
lautete: »Ich höre was, was du nicht<br />
sagst«.<br />
Workshops, Konzerte, Inszenierungen, Ausstellungen und<br />
Lesungen: Die im zweijährlichen Rhythmus stattfi nden<br />
KinderKulturTage sind eine Veranstaltung der Stadt Magdeburg.<br />
Sie werden von Puppentheater und der Jugendkunstschule<br />
künstlerisch betreut. Zu den zahlreichen Kooperationspartnern<br />
in diesem Jahr gehörte auch wieder die<br />
<strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong>, vertreten u.a. mit dem gebärdensprachlichen<br />
Vorleseprojekt »Adams Buch« (siehe Beitrag rechts)<br />
und anderen Modulen aus dem <strong>SALUS</strong>-Kulturmobil. Mehr<br />
dazu lesen Sie in der Herbstausgabe des <strong>SALUS</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 19<br />
www.salus-lsa.de<br />
Treff<br />
Spannende Lesung<br />
aus »Adams Buch«<br />
In der Klinik I für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Uchtspringe haben zum ersten Mal gehörlose und hörende<br />
Kinder gemeinsam eine Lesung erarbeitet: Zwei von<br />
ihnen agierten mit ihren Händen und ihrer Mimik in der<br />
Gebärdensprache, die anderen Beiden mit ihrer Stimme in<br />
der Lautsprache. Als Lektüre wurde »Adams Buch« ausgewählt,<br />
in dem die Welt aus der Sicht eines gehörlosen<br />
Kindes erzählt wird. Die vier Protagonisten bereiteten sich,<br />
begleitet durch den Theaterpädagogen Martin Rühmann<br />
(»<strong>SALUS</strong>-kulturell«), intensiv darauf vor, das Buch anderen<br />
Patienten der Klinik vorzustellen.<br />
Am Tag der Generalprobe waren die vier jungen Vorleser<br />
anfangs noch etwas verhalten, ließen sich aber schnell motivieren:<br />
Schließlich sollte diese Lesung etwas ganz Besonderes<br />
werden, was es so noch nie gab. Beim Vorlesen bemerkten<br />
die gehörlosen Kinder, dass sie noch ein paar Zeichen der<br />
Gebärdesprache üben müssen, die hörenden Kinder tüftelten<br />
am richtigen Einsatz beim Zeigen der Buchfi guren und beim<br />
Vorlesen. Der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft innerhalb<br />
der Gruppe waren unverkennbar. Zwei Tage später<br />
war Premiere: Der junge Moderator begrüßte die Zuschauer,<br />
darunter vor allem jüngere Patienten, und erklärte beschwingt<br />
das Thema der Lesung. Dann las die Projektgruppe<br />
fünf spannende Kapitel aus dem »Adams Buch« - und das<br />
Publikum war begeistert! Besonders die Busfahrergeschichte<br />
zeigte Probleme, mit denen gehörlose Kinder konfrontiert<br />
sein können: Der kleine Adam muss einen Busfahrer nach<br />
der richtigen Buslinie fragen. Weil der die Gebärdensprache<br />
nicht versteht, schreibt ihm der clevere Junge einen Zettel -<br />
leider nicht sauber genug, so dass er letztlich doch nach Hause<br />
laufen muss. Nicht so schlimm: Adam ist selbstbewusst<br />
genug, um sich trotz seines Handicaps in der Welt zurecht zu<br />
fi nden - und damit macht er anderen Kindern Mut.<br />
Da das kommunikative Uchtspringer Vorleseprojekt so einen<br />
enormen Erfolg hatte, wurde es übrigens auch in das<br />
Programm der Magdeburger KinderKulturTage »Ich höre<br />
was, was du nicht sagst« aufgenommen, an dem die <strong>SALUS</strong><br />
beteiligt war (siehe Beitrag links unten). Kathleen Lindner<br />
»Hallo mein Freund! Ich heiße<br />
Adam. Ich werde hier über mich<br />
und meine Schule erzählen. Ich<br />
bin gehörlos. Ich habe blonde<br />
Haare, eine runde Brille und<br />
100 Sommersprossen.« So beginnt<br />
die Geschichte des gehörlosen<br />
kleinen Jungen Adam, der<br />
aus seiner Welt berichtet. Ein<br />
faszinierendes Kinderbuch von<br />
Gunilla Christersson und Kajsa<br />
Lindh mit wunderschönen<br />
Illustrationen, teilweise mit<br />
eingezeichneten Gebärden, für<br />
gehörlose und hörende Kinder.
Treff<br />
Mit virtuoser Gitarrenmusik begleitete das Ensemble »Vielseitig« die Vernissage<br />
zur Kunstausstellung »Echo« in der <strong>SALUS</strong>-Zentrale Magdeburg.<br />
Ausstellung »Echo«<br />
bis November 2012<br />
»Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst<br />
macht sichtbar.« Mit diesem Zitat von Paul Klee machten<br />
die Kunststudentinnen Maika Fleischer und Magdalena<br />
Müller-Ha am 26. April 2012 in Magdeburg auf die existenzielle<br />
Bedeutung der Kunst aufmerksam.<br />
Zuvor hatte der Ärztliche Direktor des Landeskrankenhauses<br />
Uchtspringe, Dr. Joachim G. Witzel, in der <strong>SALUS</strong>-Zentrale<br />
die Vernissage zur neuen Ausstellung »Echo« eröffnet<br />
Diese ist assoziiert vom Wunsch der jungen Künstler, etwas<br />
auszusenden, über die von ihnen geschaffenen Farbklänge<br />
und raumgreifenden Objekte mit den Besuchern in Verbindung<br />
zu treten und Widerhall auszulösen: ein Gefühl, einen<br />
Gedanken, eine Inspiration, etwas bislang Verborgenes ....<br />
In diesem Sinne zeigen 22 Studenten und Absolventen in der<br />
Ausstellung einen Querschnitt aus ihrem aktuellen Schaffen.<br />
Neben Miniaturobjekten fi nden sich Radierungen auf Milchkarton,<br />
textile Plastik, Mixed-Media-Installation, japanische<br />
Fotografi e sowie illustrative und expressive Malerei und<br />
Grafi k, um nur einige zu nennen. »Echo« ist die 12. Ausstellung<br />
innerhalb der Kooperation zwischen der <strong>SALUS</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />
und wird bis November 2012 gezeigt.<br />
Kuratiert wurde die Exposition »Echo« von Maika Fleischer (links; Textile<br />
Künste, 3. Studienjahr) und Magdalena Müller-Ha (Textile Künste, 4. Studienjahr)<br />
der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.<br />
Eine Frau mit Mut und<br />
kreativer Energie<br />
Eine beeindruckende Lesung erlebten am 9. Mai 2012 literatur-<br />
und kunstinteressierte Patienten im Maßregelvollzug<br />
Uchtspringe: Die Autorin Regine Sondermann las, musikalisch<br />
begleitet von Martin Rühmann, aus ihrem Buch<br />
»Kunst ohne Kompromiss« über das Leben der Dresdner<br />
Malerin Malerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940).<br />
Diese war eine der bedeutendsten<br />
Künstlerinnen des<br />
Expressionismus. Künstler<br />
wie Otto Dix, Johannes Bader<br />
und Konrad Felixmüller<br />
zählten zu ihren Freunden<br />
und Wegbegleitern. Sie waren<br />
begeistert von ihrem<br />
Mut und ihrer enormen<br />
kreativen Energie … Materielle<br />
Not und schwere Beziehungskrisen<br />
trieben die<br />
Malerin in eine psychische<br />
Krankheit. Als Patientin des<br />
Sächsischen Krankenhauses Das Buch der Autorin Regine<br />
für Psychiatrie und Neuro- Sondermann »Kunst ohne Komlogie<br />
Arnsdorf wurde sie als promiss. Die Malerin Elfriede<br />
»unheilbar-schizophren« Lohse-Wächtler.«<br />
erklärt. 1940 starb Elfriede<br />
Lohse-Wächtler in der Gaskammer der Landesheil- und<br />
Pfl egeanstalt Pirna Sonnenstein.<br />
Die Autorin Regine Sondermann (Bild<br />
links) hat der Malerin eine Stimme gegeben.<br />
Wie in einem Roman beschreibt<br />
sie Elfriede Lohse-Wächtlers Leben und<br />
führt in das Künstlermilieu der Moderne.<br />
Während der Veranstaltung im Landeskrankenhaus<br />
Uchtspringe wurden<br />
die beeindruckenden Bilder der Dresdner<br />
Künstlerin gezeigt, ebenso wie Fotos<br />
von Elfriede Lohse-Wächtler.<br />
Unter den Patienten, die an der Lesung in Uchtspringe<br />
teilgenommen haben, waren übrigens auch Mitglieder der<br />
Theatergruppe des Hauses anzutreffen. Für einige von ihnen<br />
ist die Auseinandersetzung mit Literatur, Musik und<br />
Kunst mittlerweile ein wichtiger Teil der Freizeitgestaltung<br />
geworden. Beispielsweise setzte auch ihre aktuelle Inszenierung<br />
»Der Jasager/Der Neinsager« eine intensive Beschäftigung<br />
mit der literarischen Vorlage von Bertolt Brecht voraus.<br />
Stückentwicklung, Proben und Aufführung erfolgten<br />
unter Leitung der Schauspielerin und Regisseurin Viktoria<br />
Spindler. Die erfolgreiche Premiere war am 18. April. In dem<br />
Stück greift Brecht eine alte japanische Sage auf, in der die<br />
Tradition den Tod eines jungen Menschen befi ehlt. Adaptiert<br />
werden zwei unterschiedliche Fassungen: Die des Jasagers,<br />
in der der Junge das Althergebrachte akzeptiert und ins<br />
Tal geworfen wird. Und die des Neinsagers, der sich seines<br />
Verstandes bedient und den Brauch ad absurdum führt.<br />
www.salus-lsa.de 20 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012
Dienstjubiläen<br />
im II. Quartal 2012<br />
In den Monaten April, Mai<br />
und Juni 2012 gab es im SA-<br />
LUS-Verbund wieder Dienstjubiläen<br />
zu feiern. Herzliche<br />
Glückwünsche und ein großes<br />
Dankeschön für die langjährige<br />
Verbundenheit gehen an:<br />
40jähriges Jubiläum<br />
Carmen Wieland (Kinder- und Jugendheim Pretzsch)<br />
25jähriges Jubiläum<br />
Ursula Bringezu (Fachklinikum Bernburg)<br />
Mike Lischke (Landeskrankenhaus Uchtspringe)<br />
Torsten Marx (Fachklinikum Uchtspringe)<br />
Ein nachträglicher Glückwunsch aus dem I. Quartal geht<br />
an Birgit Juskowiak vom Fachklinikum Uchtspringe,<br />
die bereits im März ihr 25jähriges Dienstjubiläum feierte.<br />
»Däumelinchen«<br />
zu Gast in Bernburg<br />
Mit der Inszenierung »Däumelinchen« überraschte der Puppenspieler<br />
Holger Fandrich von der Kleinen Bühne Naumburg am 11. Juni 2012<br />
die Mädchen und Jungen in der Bernburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />
Erzählt wurde vom Alleinsein, vom Wegfl iegen und<br />
vom Nachhausekommen: Ein alter Mann wohnt am Meer und hat eine<br />
tiefe Sehnsucht nach dem Süden. Seine einzige Freundin ist eine Schwalbe,<br />
die ihr Nest direkt unter seinem Dachfenster gebaut hat. Als aber die<br />
Schwalbe eines Tages nicht zurückkehrt, geht er zu einer weisen Frau, die<br />
ihm das Samenkorn einer wunderbaren Blume schenkt. Mitten in der Blüte<br />
liegt ein kleines Mädchen. Die beiden leben zusammen bis das Mädchen<br />
geraubt wird, viele Abenteuer besteht und schließlich mit einer Schwalbe<br />
zum Mann zurückkehrt ... Zauberhaft gespielt unter Regie von Therese<br />
Thomaschke nach dem Märchen von Hans Christian Andersen!<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 21<br />
www.salus-lsa.de<br />
Treff<br />
Mit Team-Power den<br />
Brocken erklommen<br />
Voller Kraft und Motivation starteten die kleinen und großen<br />
Patienten, deren Eltern und das Personal der Tagesklinik<br />
für Kinder- und Jugendpsychiatrie Salzwedel am 3.<br />
April 2012 früh am Morgen auf eine abenteuerliche Tour<br />
zum höchsten Berg Sachsen-Anhalts - den Brocken. Elia (16<br />
Jahre) und Henrik (14 Jahre) waren live dabei und berichten:<br />
Nach knapp zwei Stunden Autofahrt erreichten wir Torfhaus<br />
am Brocken, den Ausgangspunkt für unseren ersten Ganztagsausfl<br />
ug. Mit dickem Gepäck und guter Laune wanderten<br />
wir fl otten Schrittes los. Beeindruckte Gesichter gab es reichlich,<br />
als wir begannen, den Brocken zu erklimmen. Der Weg<br />
war zum Teil uneben und verlief über Steine und Wurzeln,<br />
sandige und schneebedeckte Abschnitte. Neben der wunderschönen<br />
Landschaft und der frischen Luft begleitete uns<br />
auch Erstaunliches und Fragwürdiges: Warum ist das Wasser<br />
in diesem Bach braun? Wieso liegt der Schnee nicht überall?<br />
Weswegen wird’s wärmer statt kühler? Die letzte Frage<br />
konnten wir gut selbst beantworten: Weil uns das Wandern<br />
anstrengte und ins Schwitzen brachte! Acht Kilometer einen<br />
steilen Berg hinauf zu steigen, dass schafft! Unterwegs trafen<br />
wir ehrgeizige Wanderer, Radfahrer und sogar Läufer. Für<br />
die bequemen »Bergsteiger« kamen auch noch die Harzer<br />
Schmalspurbahn und die Pferdekutsche in Frage, aber nicht<br />
für uns, obwohl Einige die Anstrengung unterschätzten und<br />
schon nach halber Strecke gern am Ziel gewesen wären.<br />
Doch den Gipfel errichten wir erst nach 2 ½ Stunden anstrengendem<br />
Fußmarsch.<br />
Oben angekommen,<br />
stärkten wir uns wohlverdient<br />
mit unseren<br />
Lunchpaketen. Auf 1142<br />
Meter genossen wir die<br />
wahnsinnige Aussicht,<br />
warme Sonne und echten<br />
Schnee im Frühling.<br />
Wir waren schon sehr<br />
stolz auf unsere Leistung.<br />
Nach ausgiebiger<br />
Pause traten wir den Abstieg<br />
an.<br />
Völlig erschöpft und<br />
müde, mit einigen Blasen<br />
an den Füßen, erreichten<br />
wir gegen 19.30<br />
Uhr wieder die Tagesklinik<br />
in Salzwedel. Dank<br />
der Unterstützung einiger<br />
Eltern, des Engagements<br />
des Tagesklinik-<br />
Personals und unseres<br />
unbedingten Willens Nach anstrengender Wanderung den<br />
bleibt dieser Tag unver- Gipfel erreicht zu haben, war für die Ausgesslich.<br />
Die Bergsteiger fl ügler aus der Tagesklinik Salzwedel ein<br />
Elia (16) und Henrik (14) erhebendes Gefühl.
Sport<br />
Premiere: Poker-Tag<br />
im Maßregelvollzug<br />
Zum ersten Mal haben die Patienten<br />
des Maßregelvollzugs Bernburg einen<br />
organisierten Poker-Tag durchgeführt.<br />
Am Samstag, den 28. April<br />
2012 trafen sich zu diesem Event 25<br />
Teilnehmer von acht Stationen.<br />
In die Vorbereitungen waren einige<br />
Patienten direkt einbezogen. Regelmäßige<br />
Absprachen über die zu<br />
verwendenden Regeln, die Organisation<br />
der Spiele, die Einrichtung der<br />
Spielstätte und die Vorsortierung<br />
der Chips und Karten wurden hervorragend<br />
bewältigt. Im Gegensatz<br />
zu anderen sportlichen Wettkämpfen<br />
hielten sich die Absagen kurz vor<br />
Spielbeginn in Grenzen.<br />
Um 9.30 Uhr begann die Verlosung<br />
der Sitzplätze im großen Schulungsraum.<br />
Trotz der großen Teilnehmerzahl<br />
trat nach kurzem Stühle rücken<br />
und Einsortieren erstaunliche Ruhe<br />
ein. Bei leisem Gemurmel verlagerte<br />
sich die Konzentration schnell<br />
auf die Spielkarten sowie auf Mimik<br />
und Gestik der Mitspieler. Da<br />
wurde plötzlich nicht mehr an Zigaretten<br />
oder andere Nebensächlichkeiten<br />
gedacht. An fünf Tischen mit<br />
jeweils fünf Spielern war kaum abzusehen,<br />
wie lange der Wettbewerb<br />
dauern würde. Vorher vereinbarte<br />
Regeln nahmen allerdings Einfluss<br />
darauf, dass sich das Turnier nicht<br />
über Tage ausdehnen konnte.<br />
Um 13 Uhr standen die fünf Finalisten<br />
fest. Mit 30.000 in Plastechips begann<br />
das Spiel am Finaltisch. Im 20-Minuten-Takt<br />
schieden drei Spieler aus.<br />
Den beiden Finalisten machte nun die<br />
ständige Erhöhung von small blind<br />
und big blind zu schaffen. Der rasante<br />
Anstieg des Einsatzes sollte natürlich<br />
auch dafür sorgen, dass die Spieler<br />
nicht bis Mitternacht zusammensitzen<br />
mussten. Dann zeichnete sich das letzte<br />
Spiel ab. Die Karten waren gleichmäßig<br />
verteilt. Mit dem Glück des<br />
Tüchtigen konnte Herr Normen K. mit<br />
einer höheren Karte den Gesamtsieg<br />
für sich erspielen. Wenn sich die Chips<br />
etwas abgekühlt haben, ist eine Wiederholung<br />
solch eines Poker-Tages im<br />
MRV Bernburg durchaus denkbar.<br />
Andreas Eichelbaum, Sporttherapeut<br />
Patienten der Landeskrankenhäuser im sportlichen Vergleich:<br />
Volleyball-Turnier mit<br />
spannendem Finalspiel<br />
Auf Initiative der Sporttherapeuten des Maßregelvollzugs Uchtspringe trafen<br />
sich am 23. April 2012 die Patientenmannschaften aus den Landeskrankenhäusern<br />
Bernburg und Uchtspringe zu einem Volleyballvergleich. Die letzten Begegnungen<br />
lagen schon längere Zeit zurück - nun endlich waren wieder alle Bedingungen<br />
für einen Ausfl ug der Saalestädter zum Dauerrivalen in der Altmark<br />
gegeben. Neben den hohen Lockerungsstufen, die die Patienten für einen solche<br />
Exkursion benötigen, stimmten auch die spielerischen Fähigkeiten für eine Auseinandersetzung<br />
auf solidem sportlichen Niveau.<br />
Bei den fünf Wettbewerben<br />
in den vergangenen<br />
Jahren hatte jeweils<br />
Uchtspringe die Nase<br />
vorn. Deshalb fuhren<br />
die Bernburger Aktiven<br />
und ihr Sporttherapeut<br />
mit der Vorstellung nach<br />
Uchtspringe, diese Serie<br />
durchbrechen zu können. Aber natürlich<br />
stand auch den Gastgebern nicht<br />
der Sinn nach einer Niederlage ...<br />
Um 10:00 Uhr begann dann das erste<br />
Spiel des Tages. Bernburgs Mannschaft<br />
hatte Glück und konnte sich gegen die<br />
Mannschaft aus der Uchtspringer Anfängergruppe<br />
auf die neuen Bedingungen<br />
einstellen. Andere Bälle, ein größeres<br />
Spielfeld und eine unterschiedliche<br />
Deckenhöhe sorgten für Fehler. Nach<br />
drei Sätzen stand es trotzdem 3:0 für<br />
das Team aus Bernburg.<br />
Ziel erreicht: Den Volleyballern aus dem Landeskrankenhaus Bernburg<br />
gelang es am 23. April 2012, den sportlichen Vergleich mit zwei Mannschaften<br />
aus der Uchtspringer Einrichtung zu gewinnen und damit deren<br />
Siegesserie vergangener Jahre zu durchbrechen.<br />
Im zweiten Spiel trafen beide<br />
Gastgebermannschaften aufeinander.<br />
Die Fortgeschrittenen<br />
setzten sich mit einem 3:0<br />
durch. Dieses Ergebnis weckte<br />
Hoffnungen auf ein spannendes<br />
Finalspiel. Diese Erwartung<br />
wurde dann auch erfüllt. Lange<br />
und interessante Ballwechsel<br />
sorgten für ein abwechslungsreiches<br />
Match. Große Punktunterschiede traten<br />
nicht ein. Keine Mannschaft konnte<br />
sich vom Gegner absetzen. Auch<br />
nach zwei gewonnenen Sätzen durch<br />
die Bernburger Truppe war der Sieg<br />
noch nicht in »Sack und Tüten«.<br />
Uchtspringe holte sich den dritten<br />
Satz und wahrte sich die Chance auf<br />
den Gesamtsieg. Die Bernburger wurden<br />
etwas nervös, aber fanden gut in<br />
den vierten Satz und wurden immer<br />
sicherer. Es reichte am Ende zum<br />
Satzgewinn und somit<br />
zum Sieg des<br />
Miniturniers.<br />
Nach dreieinhalb<br />
Stunden war somit<br />
ein weiteres Kapitel<br />
im Duell der beiden<br />
Maßregelvollzüge<br />
aus Uchtspringe<br />
und Bernburg geschrieben.<br />
Beim<br />
nächsten Vergleich<br />
machen sich dann<br />
eventuell die Patienten<br />
aus Uchtspringe<br />
auf den Weg nach<br />
Bernburg.<br />
A. Eichelbaum,<br />
Sporttherapeut<br />
www.salus-lsa.de 22 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012<br />
***
Beim 15. Asklepios-Fußballturnier war die <strong>SALUS</strong> mit zwei Mannschaften vertreten, in denen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus dem Landeskrankenhaus und aus dem Fachklinikum Bernburg sowie<br />
aus den Zentralen Diensten Magdeburg mitspielten. Im <strong>SALUS</strong>-Damenteam waren dabei: Nadine<br />
Naumann (Tor), Constanze Balliet (2), Katja Rothe, Katrin Lurz, Anke Hesche, Ines Berger, Ricarda<br />
Grabs, Corinna Richter. In der <strong>SALUS</strong>-Auswahl bei den Herren spielten mit: Jürgen Nickel (Tor),<br />
Robert Anton, Andreas Lerch, Mathias Mehlhose, Daniel Ochmann (3), Daniel Lorenz, Martin Mittelstedt,<br />
Marc Rödiger (1), Steffen Paßlack, Ralf Zieger, Gordon Eckert (1). Foto: C. Barnebeck.<br />
Fußballbegeisterte <strong>SALUS</strong>-Betriebsmannschaften:<br />
Teamgeist & viel Spaß<br />
beim Turnier in Hamburg<br />
Ein erlebnisreiches Wochenende verbrachten fußballbegeisterte <strong>SALUS</strong>-Mitarbeiterinnen<br />
und -Mitarbeiter in Hamburg vom 15. bis 16. Juni 2012 beim 15.<br />
Asklepios-Fußballturnier. Dort traten acht Damenmannschaften und 20 Männermannschaften<br />
aus Krankenhäusern der Asklepios-Kliniken GmbH und de-<br />
ren Managementpartner an.<br />
Die <strong>SALUS</strong>-Damenmannschaft gibt<br />
es erst seit 2011. Umso größer war die<br />
Aufregung der Spielerinnen an der<br />
Teilnahme. Das wöchentliche fl eißige<br />
Training in Bernburg unter Coach<br />
Mathias Mehlhose hatte sich gelohnt<br />
und spiegelte sich in den Spielen wider.<br />
Gegenüber dem letzten Jahr zeigten<br />
die <strong>SALUS</strong>-Frauen deutlich mehr<br />
Spielverständnis, Ausdauer und gute<br />
Taktiken. Die Damen spielten gegen<br />
Bad Schwartau (0 : 1), Wiesbaden<br />
(2:0), Seesen (0:3) und gegen Barmbek<br />
(1:1), verloren im 9-Meter-Schießen<br />
letztlich 1 : 3 und landeten damit in<br />
der Gesamtwertung auf dem 6. Platz.<br />
Die Herren spielten gegen Bad Abbach<br />
1 : 0, Weißenfels 1 : 0, Goslar 0 : 0<br />
und gegen die Legenden 1 : 0. Damit<br />
waren sie im Viertelfi nale und spielten<br />
gegen Wansbek 0 : 0 , verloren<br />
dann unglücklich im 9-Meter-Schießen<br />
(3 : 2) und fanden sich auf dem<br />
12. Platz wieder. Mit diesem Ergebnis<br />
waren die Jungs sehr unglücklich,<br />
hatten sie doch gekämpft und alle<br />
vier Spiele nicht verloren und kein<br />
Tor kassiert. Zuzuschreiben war dies<br />
dem »KO-System«.<br />
Trotz dieser Enttäuschung bleibt die<br />
Erinnerung an ein schönes Wochenende,<br />
das von Teamgeist und viel<br />
Spaß geprägt war. Zu verdanken war<br />
dies nicht zuletzt den Gastgebern von<br />
der Asklepios-Klinik Barmbeck, die<br />
sich für für das Rahmenprogramm<br />
allerhand einfallen lassen hatten. So<br />
fand z.B. die Abschlussfeier und Siegerehrung<br />
auf der Cap San Diego<br />
statt, dem größten fahrtüchtigen zivilen<br />
Museumsschiff der Welt.<br />
Cornelia Barnebeck<br />
Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012 23<br />
www.salus-lsa.de<br />
Sport<br />
»Tigers« & »Haie«<br />
auf der Saale<br />
Am 9. Juni 2012 fand in Bernburg auf<br />
der Saale das 14. Kutterrudern des<br />
Bernburger Maritimen Clubs um den<br />
Pokal der Firma Börner mit 66 Mannschaften<br />
statt. Das Ruder in die Hand<br />
nahmen auch zwei <strong>SALUS</strong>-Teams:<br />
Die Männermannschaft »<strong>SALUS</strong>-<br />
Tigers« vom Fachklinikum Bernburg<br />
und das Mixed-Team »<strong>SALUS</strong>-Haie«<br />
vom Landeskrankenhaus Bernburg.<br />
Das Rennen um den Börner-Pokal hat<br />
sich in den zurückliegenden Jahren zu<br />
einem Volksfest mit vielen Zuschauern<br />
entwickeln. Für die jeweils zehnköpfi<br />
gen Amateurmannschaften hieß<br />
es, 750 Meter auf der Saale zurückzulegen.<br />
Im Teilnehmerfeld der fünf<br />
Frauenmannschaften hatten letztlich<br />
»Andy´s First Ladys« mit 4,23 Minuten<br />
die Nase vorn, bei den 36 Männermannschaften<br />
siegten die »Meatballs«<br />
mit 3:54 Minuten. Im Wettbewerb der<br />
25 Mixed-Teams gewann der »Elferkasten«,<br />
der die Strecke in 4:04 Minuten<br />
zurücklegte.<br />
Beachtliche Zeiten und Platzierungen<br />
erkämpften sich aber auch die<br />
<strong>SALUS</strong>-Teams: Die »Tigers« belegten<br />
mit 4:05 Minuten einen hervorragenden<br />
6. Platz unter den Männermannschaften,<br />
und die <strong>SALUS</strong>-Haie<br />
ruderten sich mit 4,38 Minuten im<br />
Mixed-Team auf den 14. Platz. cba<br />
Die »<strong>SALUS</strong>-Tigers« erkämpften im diesjährigen<br />
Kutterrennen um den Pokal der Firma Börner<br />
einen hervorragenden 6. Platz. Fotos: cba
Kontakte zur <strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong> und ihren Tochtergesellschaften<br />
<strong>SALUS</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60753-0<br />
Telefax: 0391 60753-33<br />
Fachklinikum Bernburg<br />
Olga-Benario-Str. 16–18, 06406 Bernburg<br />
Telefon: 03471 34-3<br />
Telefax: 03471 34-4200<br />
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
Dessau-Roßlau<br />
Schillerstraße 39a, 06846 Dessau<br />
Telefon: 0340 661289-0<br />
Telefax: 0340 661289-21<br />
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
Wittenberg<br />
Puschkinstraße 7, 06886 Wittenberg<br />
Telefon: 03491 42009-0<br />
Telefax: 03491 42009-32<br />
Fachklinikum Uchtspringe<br />
Emil-Kraepelin-Str. 6,<br />
39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 039325 70-0<br />
Telefax: 039325 70-195<br />
Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />
Psychotherapie Salzwedel<br />
Schillerstr. 2, 29410 Salzwedel<br />
Telefon: 03901 30145-0<br />
Telefax: 03901 30145-28<br />
Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />
Psychotherapie Stendal<br />
Bahnhofstr. 47a, 39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 03931 4931-90<br />
Telefax: 03931 4931-99<br />
Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie/<br />
Psychotherapie Seehausen<br />
Lindenstraße 32, 39615 Seehausen<br />
Telefon: 039386 7521-20<br />
Telefax: 039386 7521-29<br />
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
Salzwedel<br />
Brunnenstraße 1, 29410 Salzwedel<br />
Telefon: 03901 30748-50<br />
Telefax: 03901 30748-59<br />
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
Stendal<br />
Westwall 44/45, 39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 03931 2154-0<br />
Telefax: 03931 2154-19<br />
Pädagogisch-Psychiatrisches<br />
Zentrum Uchtspringe<br />
Humboldtstr. 13, 39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 039325 70-382<br />
Telefax: 039325 70-195<br />
Landeskrankenhaus<br />
für Forensische Psychiatrie Bernburg<br />
Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg<br />
Telefon: 03471 34-4602<br />
Telefax: 03471 34-4668<br />
Landeskrankenhaus<br />
für Forensische Psychiatrie Uchtspringe<br />
Schnöggersburger Weg 1<br />
39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 039325 70-5600<br />
Telefax: 039325 70-5601<br />
Außenstelle Lochow<br />
Lochow Nr. 3, 39291 Möckern<br />
Telefon: 039221 647-0<br />
Telefax: 039221 647-1199<br />
Heimverbund Uchtspringe<br />
Emil-Kraepelin-Str. 6,<br />
39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 039325 70-700<br />
Telefax: 039325 70-702<br />
Wohnheime/IBW Gardelegen<br />
Stendaler Straße 10, 39638 Gardelegen<br />
Telefon: 03907 77906-12<br />
Telefax: 03907 77906-99<br />
Altenpfl egeheim Uchtspringe<br />
Humboldtstr. 5, 39576 Hansestadt Stendal<br />
Telefon: 039325 70-7100<br />
Telefax: 039325 70-7102<br />
Seniorenzentrum »St. Georgii«<br />
Hans-Löscher-Str. 30<br />
39108 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 7393-6<br />
Telefax: 0391 7393-730<br />
Kinder- und Jugendheim<br />
»Adolf Reichwein« Schloss Pretzsch<br />
Schlossbezirk 01<br />
06905 Bad Schmiedeberg/OT Pretzsch<br />
Telefon: 034926 563-0<br />
Telefax: 034926 563-17<br />
Außenstelle »Haus Eisenhammer«<br />
Eisenhammer 12, 06774 Tornau<br />
Telefon: 034243 250-14<br />
Telefax: 034243 250-23<br />
Mobil: 0172 3890280<br />
Wohnheim »St. Georgii«<br />
Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 62510-0<br />
Telefax: 0391 62510-99<br />
Ambulanter Pfl ege- und<br />
Hauswirtschaftsdienst Magdeburg<br />
Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 7393-719<br />
Telefax: 0391 7393-730<br />
Mobil: 0170 4726727<br />
<strong>SALUS</strong>-Institut<br />
Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60753-17<br />
Telefax: 0391 60753-33<br />
www.salus-institut.de<br />
Tochtergesellschaften<br />
<strong>SALUS</strong>-Integra <strong>gGmbH</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60753-51<br />
Telefax: 0391 6 0753-43<br />
<strong>SALUS</strong>-Praxis GmbH, Geschäftsführung<br />
Seepark 5, 39116, Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60753-13<br />
Telefax: 0391 60753-33<br />
Medizinische Versorgungszentren (MVZ)<br />
Bernburg - Telefon: 03471 34-4890<br />
Dessau-Roßlau - Telefon: 0340 661289-80<br />
Klötze - Telefon: 039325 70-203<br />
Magdeburg - Telefon: 0391 73627935<br />
Oebisfelde - Telefon: 039002 81-423<br />
Stendal - Telefon: 03931 715446<br />
Wittenberg - Telefon: 03491 42009-35<br />
<strong>SALUS</strong>-Service GmbH<br />
Geschäftsführung<br />
Seepark 5, 39116 Magdeburg<br />
Telefon: 0391 60753-50<br />
Telefax: 0391 60753-43<br />
<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Bernburg<br />
Telefon: 03471 34-4277<br />
Telefax: 03471 34-4281<br />
<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Uchtspringe<br />
Telefon: 039325 70-164<br />
Telefax: 039325 70-167<br />
<strong>SALUS</strong>-Service - Standort Magdeburg<br />
Telefon: 0391 567-4021<br />
Telefax: 0391 567-4071<br />
www.salus-lsa.de 24 Jahrgang 12, Ausgabe 2, Sommer 2012