Nr. 11 · November 2009 · 37. Jahrgang ... - Amt Eggebek
Nr. 11 · November 2009 · 37. Jahrgang ... - Amt Eggebek
Nr. 11 · November 2009 · 37. Jahrgang ... - Amt Eggebek
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Begeisterung für das Juwel an der Treene<br />
Über 300 Besucher waren gekommen zum ersten<br />
Tag der Offenen Tür des „Archepark <strong>Eggebek</strong>“,<br />
am Treenetal, dem ehemals hermetisch<br />
abgeschlossenen Munitionsdepot, und waren<br />
begeistert von der strukturellen Vielfalt und dem<br />
Artenreichtum auf diesem Gelände. Über 100<br />
Interessierte begleiteten den Geschäftsführer des<br />
Fördervereins Mittlere Treene, Thorsten Roos<br />
und Landwirt Christian Vahrenkamp jeweils auf<br />
den Besichtigungsrunden durch das Gelände.<br />
Thorsten Roos erläuterte dabei die ökologischen<br />
Zusammenhänge. Der weitere Nährstoffentzug<br />
auf den jetzt schon nährstoffarmen Flächen ist<br />
Voraussetzung, um die pflanzliche Artenvielfalt<br />
zu erhöhen. Nährstoffliebende und somit<br />
konkurrenzstarke Pflanzen, die andere, konkurrenzschwächere<br />
Pflanzen verdrängen, weichen<br />
zunehmend zurück, wodurch Platz für seltene<br />
Pflanzenarten geschaffen wird.<br />
Ferner werden diese Flächen nur im Winterhalb-<br />
Geschäftsführer Thorsten Roos erläutert den Besuchern die ökologischen<br />
Zusammenhänge im Archepark <strong>Eggebek</strong><br />
Stellenausschreibung<br />
Der DRK-Ortsverein Jörl sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
eine/einen<br />
Sozialpädagogin/Sozialpädagogen<br />
oder Erzieherin/Erzieher<br />
für den Kindergarten in Kleinjörl.<br />
Der Einsatz ist in der altersgemischten Gruppe geplant.<br />
Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt 20 Stunden.<br />
Die Vergütung wird entsprechend der Qualifikationen nach<br />
dem TVöD-SuE gewährt. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten<br />
werden Frauen bei gleichwertiger Eignung, Befähigung<br />
und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.<br />
Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt<br />
berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum<br />
16.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> erbeten an den <strong>Amt</strong>svorsteher des <strong>Amt</strong>es <strong>Eggebek</strong>,<br />
Hauptstraße 2, 24852 <strong>Eggebek</strong>.<br />
Für telefonische Auskünfte steht Ihnen Frau Börnsen (04609)<br />
900-208 gern zur Verfügung.<br />
jahr beweidet. „Eine Beweidung im Sommer<br />
würde dazu führen, dass die sich bereits entwickelte<br />
Blütenpracht frühzeitig gefressen würde,<br />
denn auch bei den Tieren isst das Auge mit. Dadurch<br />
könnten sich die seltenen Pflanzen nicht<br />
optimal weiter verbreiten,“ beschrieb Thorsten<br />
Roos den Pflege- und Entwicklungsansatz als Voraussetzung<br />
für die Entstehung eines artenreichen<br />
Magergrünlands. Die bunte Blütenvielfalt auf der<br />
Fläche sowie äußerst seltene, große Thymianbestände<br />
dokumentieren bereits die Erfolge dieser<br />
Konzeption.<br />
Für Landwirt Christian Vahrenkamp ging mit<br />
der Haltung von Angeliter Sattelschweinen und<br />
Belted Galoways auf diesem Gelände ein Kindheitstraum<br />
in Erfüllung. Für Eber „Heinrich I.“<br />
und seine Sauen wurde bei der Entsiegelung einer<br />
Fläche durch Einbringen von Lehm und Ton eine<br />
große Suhle geschaffen. „Heinrich I. und seine<br />
Sauen fühlen sich in diesem Umfeld wohl, das<br />
5<br />
zeigen die guten Zuchterfolge,“<br />
betonte Christian<br />
Vahrenkamp. Mit<br />
den Schweinen Einzug<br />
hielten aber auch<br />
die Schwalben in den<br />
Bunkern, die zu Tierställen<br />
umgenutzt<br />
wurden. Sie nutzten<br />
den Lehm und Ton der<br />
Suhle als Nistmaterial.<br />
Die übrigen ehemaligen<br />
Munitionsbunker<br />
werden im Winter zu<br />
Fledermausquartieren<br />
umgerüstet, erläuterte<br />
Thorsten Roos weitere<br />
Planungen auf diesem<br />
Gelände. Im Winter wird noch ein Informationspfad<br />
mit der Darstellung der ökologischen<br />
Entwicklungsabläufe angelegt. Eine Aussichtsplattform<br />
auf einem Bunker wird sowohl einen<br />
herrlichen Blick über das gesamte Gelände als<br />
auch einen Ausblick ins mäandrierende Treenetal<br />
vermitteln.<br />
Weitere zukünftige Bestandteile des Archeparks<br />
in den vorhandenen baulichen Anlagen aus Bundeswehrzeiten<br />
werden eine Archegärtnerei zur<br />
Erhaltung und Züchtung vom Aussterben bedrohter<br />
Pflanzenarten sowie ein in Eigenregie<br />
vom Angelsportverein entwickelte Aufzuchtanlage<br />
für bedrohte Kleinfischarten.<br />
Beate Tjardes von der Flurbereinigungsbehörde<br />
machte in ihren Erläuterungen deutlich, dass die<br />
Schaffung derartiger geschützter Naturareale<br />
als „Archen“ zum Erhalt seltener und bedrohter<br />
Pflanzenarten von besonderer Bedeutung ist. Die<br />
Entwicklung dieses herausragenden Geländes<br />
unter fachkundiger Führung des Fördervereins<br />
Mittlere Treene hat herausragende Bedeutung<br />
und wird daher auch im Rahmen der Flurbereinigung<br />
öffentlich gefördert.<br />
Dass dieser erste Tag der Offenen Tür erst der Anfang<br />
ist, machte Thorsten Roos am Schluss seiner<br />
insgesamt vier Informationsrunden deutlich. Ab<br />
Mai 2010 wird der „Archepark <strong>Eggebek</strong>“ einmal<br />
wöchentlich seine Pforten öffnen und darüber<br />
hinaus regelmäßige Führungen anbieten, damit<br />
Interessierte die Entwicklung und Veränderung<br />
des Gebietes, auch jahreszeitlich, verfolgen können<br />
und ökologische Zusammenhänge erlebbar<br />
werden.<br />
Nach dem fast einstündigen Marsch durch das<br />
Gelände stärkten sich die Besucher an den Ständen<br />
der Schlachterei Neuwerk sowie der Treenetaler<br />
Getränke, den beiden starken Partnern der<br />
Regionalvermarktungsinitiative des Fördervereins<br />
Mittlere Treene.