Es war Zeit für den nächsten Schritt - Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach
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Bericht „Bote vom Untermain“ v. 27.10.2011<br />
»<strong>Es</strong> <strong>war</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>nächsten</strong> <strong>Schritt</strong>«<br />
Rektorin: Ruth Bley leitet seit Beginn des Schuljahres das <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<br />
<strong>Gymnasium</strong> in <strong>Amorbach</strong><br />
<strong>Amorbach</strong> Praktisch seit Beginn des Schuljahres im Amt, offizielle Berufung erst im<br />
November und die Heraufstufung zur Oberstudiendirektorin erst im kommen<strong>den</strong> Jahr: Ruth<br />
Bley wird in <strong>den</strong> <strong>nächsten</strong> Jahren das <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<strong>Gymnasium</strong> leiten. Die 60-jährige<br />
Würzburgerin will in <strong>Amorbach</strong> Bewährtes erhalten und Nuancen setzen, wo es möglich ist.<br />
Die Würzburgerin Ruth Bley wird die <strong>nächsten</strong> sechs Jahre das <strong>Amorbach</strong>er <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<br />
<strong>Gymnasium</strong> leiten. Foto: Ali Kale<br />
Außergewöhnliche Karriere<br />
Die Karriere zur Schulleiterin ist eine eher außergewöhnliche, wenn man davon ausgeht, dass<br />
Rektoren innerhalb der Schulverwaltung erst in <strong>den</strong> Leitungsfunktionen als Stellvertreter<br />
eingesetzt und später dann selbst zum Rektor berufen wer<strong>den</strong>. Studiendirektorin <strong>war</strong> Bley<br />
z<strong>war</strong> schon. Aber Stellvertreterin an ihrer bisherigen Wirkungsstätte, dem Würzburger<br />
Friedrich-König-<strong>Gymnasium</strong>, <strong>war</strong> sie nicht. »Ich komme eher aus dem Ausbildungs- und<br />
Aufsichtsbereich als aus der Verwaltung«, erklärt die Biologie- und Chemielehrerin.<br />
Nach ihrem Abitur am Würzburger Mozart-<strong>Gymnasium</strong> hat Bley von 1970 bis 1975 in<br />
Würzburg auf Lehramt <strong>für</strong> höhere Schulen studiert. »Nach meinem Examen habe ich mein<br />
Referendariat angetreten, was auch mein einziger beruflicher Ausflug außerhalb<br />
Unterfrankens geblieben ist«, erinnert sich die 60-Jährige an die <strong>Zeit</strong> als Referendarin in<br />
Nürnberg. Von 1977 bis 1990 hat sie am Alexander-Humboldt-<strong>Gymnasium</strong> in Schweinfurt<br />
unterrichtet und <strong>war</strong> bis zum Beginn diesen Schuljahres am Friedrich-König-<strong>Gymnasium</strong> in<br />
Würzburg tätig. »Ich habe 1992 als Fachreferentin beim Ministerialbeauftragten, dem<br />
Vertreter des Kultusministeriums im Bezirk Unterfranken, angefangen und <strong>war</strong> neben<br />
meinem Beruf als Lehrerin bis etwa 2010 in diesem Bereich tätig«, so Bley. Zu ihrem<br />
Aufgabengebiet gehörte neben der Schulaufsicht auch die Betreuung der Fachlehrer.<br />
Von 2002 bis zu diesem Jahr <strong>war</strong> die neue Rektorin des <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s auch<br />
Seminarlehrerin <strong>für</strong> das Fach Biologie: Referendare hat sie an <strong>den</strong> Schulen mit ausgebildet,
<strong>den</strong> Unterricht mit ihnen vorbereitet und nachbesprochen und schließlich auch die Anwärter<br />
geprüft.<br />
»Ich habe in meinem beruflichen Leben immer wieder Neues ausprobiert. Jetzt <strong>war</strong> es <strong>Zeit</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>nächsten</strong> <strong>Schritt</strong>, und ich habe mich um die Stelle des Schulleiters in <strong>Amorbach</strong><br />
beworben«, erklärt Bley wie es dazu gekommen ist, dass sie aus Würzburg zum städtischen<br />
<strong>Gymnasium</strong> im O<strong>den</strong>wald wechselte.<br />
Nötiges Selbstbewusstsein<br />
Für sie sei es nur der folgerichtige <strong>Schritt</strong> gewesen: Als Mutter von drei Kindern wisse sie,<br />
welche Anforderung eine Schule aus Elternsicht bringen müsse, als Lehrerin, welche<br />
Änderungen immer wieder nötig sind, um <strong>den</strong> Schulalltag <strong>den</strong> ständig wechseln<strong>den</strong> Schülern<br />
anzupassen. »In 20 Jahren habe ich auch genug aus der Verwaltung mitgenommen, das mir<br />
das nötige Selbstbewusstsein gibt«, so die Chemielehrerin.<br />
Von ihrem Vorgänger will sie das Konzept der persönlichkeitsbil<strong>den</strong><strong>den</strong> und präventiven<br />
Maßnahmen <strong>für</strong> Schüler übernehmen und ausbauen. »Jede Jahrgangsstufe hat ihre Projekte, in<br />
<strong>den</strong>en bestimmte Fähigkeiten und Werte gestärkt wer<strong>den</strong> sollen, die früher nicht zur<br />
klassischen Ausbildung gehört haben: Respekt, Rhetorik Körpersprache und<br />
Suchtprävention«, so Bley.<br />
Welche persönlichen Visionen sie selbst umsetzen kann, will sie erst nach der<br />
Einarbeitungsphase definieren. »Als Naturwissenschaftlerin will ich diesen Bereich natürlich<br />
schon ein wenig mitgefördert sehen, ohne andere Bereiche da<strong>für</strong> vernachlässigen zu müssen.<br />
Deswegen freue ich mich über die zusätzlichen Übungen, die wir <strong>den</strong> Schülern anbieten<br />
können«, so die 60-Jährige. <strong>Zeit</strong> werde sie genug haben, um eine eigene Linie mit<br />
einzubringen: Da sie keine Ambitionen habe, früher in Pension zu gehen als vorgesehen, wird<br />
Bley die Schule in <strong>den</strong> <strong>nächsten</strong> sechs Jahren leiten.<br />
Damit sich die <strong>Amorbach</strong>er, die Schüler und Eltern auch ein Bild von ihr machen können,<br />
habe sie sich extra eine Wohnung in der Region genommen und pendelt nur zum<br />
Wochenende. »Meine Kinder sind erwachsen und mit meinem Mann, der ebenfalls Lehrer<br />
<strong>war</strong>, haben wir das besprochen. Für mich <strong>war</strong> klar, dass ich vor Ort auch als Mensch<br />
wahrgenommen wer<strong>den</strong> will, damit wir gemeinschaftlich das Beste <strong>für</strong> Schule und Schüler<br />
herausholen können«. Ali Kale