Fantasiegeschichten werden lebendig - Karl-Ernst-Gymnasium ...
Fantasiegeschichten werden lebendig - Karl-Ernst-Gymnasium ...
Fantasiegeschichten werden lebendig - Karl-Ernst-Gymnasium ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Bote vom Untermain“, Bericht vom 19.05.2012<br />
(www.main-netz.de)<br />
<strong>Fantasiegeschichten</strong> <strong>werden</strong> <strong>lebendig</strong><br />
Schulen: Elfjährige KEG-Gymnasiastin Anna-Lina Breunig steht am Montag<br />
im Landesentscheid des Vorlesewettbewerbs<br />
Annegret Schmitz Die elfjährige Anna-Lina aus Rippberg hat schon lesen können, als sie in<br />
die Schule kam. Die vergleichsweise lange Erfahrung ist auch der Grund, weshalb sie dem<br />
Montag gelassen entgegen sieht. Dann nimmt die Schülerin des Amorbacher <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<br />
<strong>Gymnasium</strong>s (KEG) am Landeswettbewerb des Vorlesewettbewerbs in Bayreuth teil. »Nö nö,<br />
aufgeregt bin ich nicht«, sagt sie dazu.<br />
»Seelenwächter« heißt das Buch, mit dem Anna-Lina Breunig am Montag beim<br />
Landesentscheid des Vorlesewettbewerbs antreten wird. Foto: Annegret Schmitz<br />
Im Dezember vergangen Jahres, als die Schulsieger ermittelt wurden, fiel den drei<br />
Deutschlehrerinnen am <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<strong>Gymnasium</strong> die Wahl nicht schwer, erinnert sich Nadine<br />
Speth, die Anna-Lina Breunig seit zwei Jahren im Fach Deutsch unterrichtet. Es war eine<br />
klare Entscheidung, dass Anna-Lina die Nase vorn hatte.
Ohne großes Training<br />
Wenn die dunkelblonde Elfjährige von den Vorbereitungen auf den Vorlesewettbewerb<br />
erzählt, dann hört sich das ganz cool an: Nein, vorlesen tue sie nur selten, kleine Geschwister<br />
hat sie nicht und ihr großer Bruder will nichts vorgelesen haben. Also hat sie zum Training<br />
lediglich »den Eltern zwei oder drei Mal eine ausgewählte Textstelle aus meinem<br />
Lieblingsbuch vorgelesen.«<br />
Für den Kreisentscheid fiel die Vorbereitung auch nicht intensiver aus. Zur Sicherheit hatte<br />
sie in die Buchhandlung Halbig in Miltenberg ihre Freundinnen, den Papa und die<br />
Deutschlehrerin mitgenommen und ging als Siegerin nach Hause. Als sie dann auch beim<br />
Bezirksentscheid in Würzburg als beste Vorleserin gekürt wurde, war sie schon ein wenig<br />
überrascht. »Da waren einige, die auch toll vorgelesen haben«, erinnert sie sich.<br />
Das Schwierige bei diesem Wettbewerb ist nicht der Text, den jeder Teilnehmer selbst<br />
ausgesucht hat, sondern die unbekannte Textstelle, die es zu meistern gilt. »Ich versuche<br />
immer schnell zu reagieren, damit die Stelle möglichst <strong>lebendig</strong> wird«, erklärt sie. Ihre<br />
Lehrerin erklärt die besondere Begabung von Anna-Lena: Die Elfjährige könne »voraus<br />
lesen« und sich deshalb schnell auf den unbekannten Test einstimmen.<br />
Lesen ist Anna-Linas große Leidenschaft und sie freut sich, dass sie bislang mit jedem Sieg<br />
ein Buchgeschenk verbunden ist. Am liebsten mag sie <strong>Fantasiegeschichten</strong> und Bücher, in<br />
denen Tiere vorkommen. Schließlich möchte sie entweder Tierärztin oder Buchautorin<br />
<strong>werden</strong>. Wenn die Mama abends im Zimmer kommt und der Satz: »Buch zu, jetzt wird<br />
geschlafen fällt«, dann kann die Elfjährige schon mal stinkig <strong>werden</strong>, wenn es gerade richtig<br />
spannend ist. Aber durch ihre Erfolge beim Vorlesewettbewerb sind die Eltern ein wenig<br />
großzügiger geworden. »Ich darf manchmal ein bisschen länger lesen«, lacht sie.<br />
Am Montag heißt es bei Familie Breunig und im <strong>Karl</strong>-<strong>Ernst</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Amorbach »Daumen<br />
drücken«. Anna-Lina möchte Bayerns beste Vorleserin mit einer spannenden, mitreißenden<br />
Passage aus dem Buch »Seelenwächter« von Michelle Paver <strong>werden</strong>. Und wenn es nicht<br />
klappt? »Macht nichts«, lacht sie, »ich bin mit mir zufrieden«.