Kundenbrief Juni 2012 - Klaus K. Baumann Unternehmensberatung ...

Kundenbrief 06/2012
KLAUS K. BAUMANN
Unternehmensberatung
Unternehmensvermittlung
GmbH
2010/11 waren die besten Jahre! Gewinne 2012??
Guten Tag, verehrter Leser,
ich steckte mal wieder die „Nase in den Wind“. D.h. ich führte
in den letzten Tagen zwei Duzend Info-Gespräche mit Unternehmern
und Geschäftsführern unterschiedlich großer Firmen.
Ziel: Informationen und Meinungen zur aktuellen Branchenstimmung
erfragen. Kurz- und mittelfristige Tendenzen erkennen
und beurteilen können.
Zusammengefasst:
• AE/Umsatz liegt „flächenbereinigt“ in etwa auf Vorjahresniveau
bis leichtes Minus. Nur in Einzelfällen wurde ein leichtes
Plus genannt. Aber, Kalkulationen geraten unter Druck!
• Zunehmend „aufgeklärte“ Verbraucher, Preisvergleiche via
Handy und mit Internet-Angeboten. Online-Kauf, als als
zweiter Vertriebsweg gewinnt langsam an Bedeutung. Missliche
Nebeneffekte: Preis-Nachverhandlungen nehmen zu.
• Intensiver Verdrängungswettbewerb in Regionen mit neuen
Großflächen (Gütersloh, Freiburg, Herne, Altwarmbüchen,
Hannover, Fulda, Rheine/Salzbergen). D.h. sinkende Flächenleistung
beim etablierten Handel im Einzugsgebiet.
• Wo weitere Großflächen genehmigt oder angekündigt wurden,
kann heute schon ein Abgleich mit der eigenen PLZ-
Statistiken messbaren Aufschluss über die zu erwartenden
Umsatzwanderungen geben (Offenburg, Duisburg, Sindelfingen,
Neu-Ulm, Mainz, Kiel, F-Bad Vilbel, Köln-Pulheim,
Kempten, Pforzheim, Villingen/Schwenningen). EDV-
Programme gibt es dafür. Anfragen an: wittig@w-ub.de
• Empfehlung: Jetzt schon B-Pläne für die Schublade entwickeln!!
Z.B. Möglicher Umsatzrückgang bis 30%, Kostenanpassungen,
Kalkulationen, Ertrags-/Verlustprognosen, Marketingmaßnahmen,
Standortanalysen aktualisieren.
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KLAUS K. BAUMANN
Geäußerte Skepsis meiner Gesprächspartner:
Wann werden die Unsicherheiten, die durch die EU-Finanzprobleme
und durch die Politik verbreitet werden, den Verbraucher
erreichen? Bekannt ist, in den umliegenden Ländern
ist bereits eine Kaufzurückhaltung spürbar (NL, B, F, GB, E, I).
Mittelfristige Zukunft: Brisanz liegt in folgenden Fakten*:
9.454 Unternehmen = ca. 30 Mrd. Möbel-Umsatz
davon 9.196 mit Jahresumsatz von unter 10 Mio Euro
205 mit Jahresumsatz von 10-100 Mio Euro
31 mit Jahresumsatz von 100-250 Mio Euro
22 mit Jahresumsatz von über 250 Mio Euro
Die Top 30 = 17,3 Mrd. Umsatz = 58 % Marktanteil
Eigenrecherchen und Beurteilung
Der deutsche Möbelhandel, ein Nachkriegswirtschaftszweig,
besteht (noch) zu 100% aus Familienunternehmen, gleich in
welcher Gesellschaftsform. Besonders nach der Wende dynamisch
getragen durch den „Unternehmer vor Ort“, oder, bei
größeren Gebilden, aus einer Firmenzentrale gesteuert“!
Bei den Top 100 ist nach meinen Recherchen die „zweite Generation“
zu weniger als 50% unternehmerisch voll- oder teilverantwortlich.
Erst oder schon? Dazu gäbe es viele Fragen?
Fazit: In Verbindung mit dem stagnierenden Markt, regionalen
Flächenexpansionen, mangelnden Perspektiven und unsicheren
Nachfolgeregelungen, sind in den nächsten Jahren viele Fusionen,
Übernahmen, Insolvenzen und Geschäftsaufgaben zu erwarten.
Strukturwandel, (galoppierenden) Marktbereinigung!
Nach meiner Einschätzung sind mehr als 1/3 der kleinen und
mittleren Händler/Verkaufsstellen nicht mehr wettbewerbsfähig.
Sie werden nach und nach aus dem Markt ausscheiden. Deren
Restumsatz wird regional durch die „ex-Kollegen“ aufgesaugt.
Und Neugründungen werden nur begrenzt auffallen.
Es gibt viel zum Nachdenken, zu diskutieren u. zu entscheiden.
Mit Gruß aus Hamburg. Ich bin immer erreichbar.
Ihr Klaus Baumann
13.06.2012, KB/vL
* Holzmann-Verlag
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