Systembeschreibung MDL - Schleicher Electronic
Systembeschreibung MDL - Schleicher Electronic
Systembeschreibung MDL - Schleicher Electronic
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Machine Data Logger <strong>MDL</strong><br />
Manipulationssichere<br />
Betriebsdatenerfassung<br />
<strong>Systembeschreibung</strong>
Inhalt<br />
2<br />
4<br />
6<br />
7<br />
7<br />
8<br />
8<br />
9<br />
9<br />
10<br />
11<br />
11<br />
12<br />
12<br />
14<br />
15<br />
Einführung<br />
Systemübersicht<br />
Funktion des <strong>MDL</strong> • Datenspeicher • Lesen und<br />
Auswerten der Daten • Funktionsumgebung<br />
Datenspeicher<br />
Übersicht<br />
Datenarten und Einzeldaten<br />
Dynamische Maschinendaten<br />
Maschinentakte und Betriebsstunden<br />
Anwenderspezifische Daten<br />
Bis zu 100 benutzerdefinierte Daten mit Datum<br />
Betriebsinterne Daten<br />
Ereignisse und Fehler<br />
Gerätespezifische Daten<br />
<strong>MDL</strong>-spezifische Nummern und Passwort<br />
Statische Maschinendaten<br />
Elektronisches Typenschild der Maschine<br />
Datum/Uhrzeit<br />
Zeitstempel der anwenderspezifischen Daten<br />
Dateninterface<br />
Von Zyklen und Diensten<br />
Normalbetrieb und Sonderdienst • Dienstkennungen<br />
• Steuer- und Zustandsbyte<br />
Funktionsbaustein FB111<br />
Datenaustausch der SPS mit dem <strong>MDL</strong><br />
Instanz-Datenbaustein<br />
Erweiterte Funktionsschnittstelle<br />
Datenauswertung<br />
Installation<br />
Systemvoraussetzungen • Software • PC-Anschluss<br />
Excel-Tabelle<br />
Tabellenblätter Menu, Data, Template • Passwort<br />
Gerätebeschreibung<br />
<strong>MDL</strong> 100P<br />
Machine Data Logger für Profibus-DP<br />
Technische Daten<br />
Daten und Abmessungen<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
<strong>MDL</strong> – die<br />
unbestechliche<br />
Kontrolle<br />
Der Machine Data Logger (<strong>MDL</strong>) speichert manipulationssicher<br />
und dauerhaft Betriebsstunden, Maschinentakte und<br />
andere beliebige Prozessdaten. Der unbestechliche Nachweis<br />
von Betriebsbedingungen, Maschinennutzung, Maschinenpflege<br />
etc. ermöglicht leistungsbasierte Garantiezusagen.<br />
Nutzungsbezogene Garantien bieten enorme Vorteile für<br />
Maschinenhersteller wie Maschinenanwender. Die üblichen<br />
zeitbasierten Garantien legen die in jedem Fall zu erreichende<br />
Maschinenlaufzeit zugrunde und planen dabei auch schwer<br />
kalkulierbare Risiken ein, wie z.B. dauerhaften Maschinenbetrieb<br />
im Grenzbereich oder nachlässigen Service. Der<br />
<strong>MDL</strong> schließt solche Risiken aus: Hersteller können ihre<br />
Garantieleistungen nun exakt definieren, Anwender verlässlich<br />
planen.<br />
Vertrauen ist gut ...<br />
Der Machine Data Logger kann durch nutzungsorientierte<br />
Serviceintervalle für den Anwender Kosten einsparen. Die<br />
gespeicherten Betriebsdaten des <strong>MDL</strong> ermöglichen beispielsweise<br />
Frühwarnfunktionen des Herstellers, die Alarm geben,<br />
falls sich ausgewählte Betriebsparameter an ein Limit<br />
bewegen: Produktionsunterbrechungen werden so reduziert,<br />
Servicekosten treten nur noch belastungsabhängig auf. Die<br />
manipulationssichere Betriebsdatenerfassung durch den<br />
<strong>MDL</strong> erhöht den Verkaufswert der Maschine und schafft<br />
zusätzlich Sicherheit beim Verleih, z.B. von Baumaschinen.<br />
... <strong>MDL</strong> ist besser<br />
Im Betrieb schreibt die Master-SPS über den Profibus-DP die<br />
ausgewählten Prozessdaten in den Festwertspeicher des<br />
<strong>MDL</strong>. Jeder Schreibzugriff wird mit Zeitstempel intern protokolliert.<br />
Die Daten werden nullspannungsfest bis zu 15 Jahre<br />
gespeichert und sind vom Maschinenhersteller über das USB-<br />
Interface im Tabellen-Format auslesbar. Jeder <strong>MDL</strong> arbeitet<br />
maschinenbezogen, Tausch des <strong>MDL</strong> oder manipulierender<br />
Zugriff auf die Datenspeicherung ist unmöglich. Die mögliche<br />
Größe des Profibus-DP erlaubt die Positionierung des <strong>MDL</strong><br />
außerhalb von gefährdeten Anlagen. Selbst wenn der <strong>MDL</strong><br />
zerstört wird, bleibt der Speicherbaustein in der Regel<br />
dennoch durch <strong>Schleicher</strong> auslesbar.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 3
Systemübersicht<br />
Systemübersicht<br />
Daten sichern mit System<br />
Funktion des <strong>MDL</strong><br />
Der Machine Data Logger <strong>MDL</strong> ist ein Betriebsstunden- und<br />
Maschinentaktzähler für Maschinen. Darüberhinaus können<br />
besondere Ereignisse wie z.B. Überdrücke, mechanische<br />
Überlastungen oder andere kritische Ereignisse an der<br />
Maschine oder Anlage aufgezeichnet werden. Der <strong>MDL</strong> fügt<br />
Datum und Uhrzeit des Ereignisses automatisch an.<br />
Im Gegensatz zu üblichen Betriebsstunden- oder Stückzählern<br />
im SPS-Programm sind beim <strong>MDL</strong> beabsichtigte oder unbeabsichtigte<br />
Manipulationen ausgeschlossen. Die manipulationssichere<br />
Aufzeichnung von Maschinenlaufzeiten und<br />
gefahrenen Stückzahlen, Hüben oder Maschinentakten ist<br />
insbesondere für Service- oder Garantieleistungen an<br />
Maschinen oder Anlagen von großem Interesse.<br />
Der <strong>MDL</strong> ist ein auf Hutschiene montierbares Schaltschrank-<br />
Gerät. Er zeichnet als fester Teilnehmer am Profibus-Netzwerk<br />
die Daten der Maschine auf und stellt sie externen Systemen<br />
(PC, Netzwerk) zur Verfügung. Die Daten werden von der<br />
SPS an den <strong>MDL</strong> gesandt und dort in einem Festwertspeicher<br />
(EEPROM) gespeichert und aktualisiert. Alle Daten können<br />
weder rückgesetzt noch modifiziert werden, die wichtigsten<br />
sind darüberhinaus mit Checksummen gesichert.<br />
4<br />
Was kann der <strong>MDL</strong>?<br />
• Speicherung von Maschinentakten und Betriebsstunden<br />
• Zeitstempel für frei definierbare Maschinenereignisse<br />
• Aufzeichnung betriebsinterner Fehler und Ereignisse<br />
• Lesen und Schreiben von Daten über Profibus-DP<br />
• PC-Anschluss über USB zum Auslesen der Daten<br />
• Auswertung der gespeicherten Daten mit Excel<br />
• Lebensdauer des Speichers bis zu 15 Jahre<br />
Was ist Ihr Nutzen?<br />
• Lösung Ihrer Garantieprobleme – Gewährleistung<br />
ohne Zeitbegrenzung, nutzungsabhängig statt<br />
zeitbasiert<br />
• Ökonomische Auslastung der Maschinen dank<br />
unbestechlicher Kontrolle von Betriebsparametern<br />
• Effizienter produzieren – Risiken und Kosten senken<br />
durch belastungsabhängige Serviceintervalle<br />
Der Datenspeicher<br />
Das serielle EEPROM hat eine Größe von 64 KByte mit einer<br />
maximalen Speicherzyklenzahl von 450.000. Durch intelligente<br />
Aufteilung der Schreibzyklen (Realisierung als Ringspeicher)<br />
und eine große Speichertiefe werden einzelne<br />
Speicherzellen selten beschrieben, so dass die zyklischen<br />
Daten in einer höheren Häufigkeit gespeichert werden können,<br />
als die max. Speicherzyklenzahl des EEPROM zulässt. Neuere<br />
Daten werden nur abgespeichert, wenn sie sich geändert<br />
haben. Diese Maßnahmen garantieren zusammengenommen<br />
eine Gerätelebensdauer von bis zu 15 Jahren.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Lesen und Auswerten der Daten<br />
Für die Datenauswertung wird eine Excel-Datei mit integrierten<br />
Makros bereitgestellt. Über diese Datei hat der Anwender<br />
ausschließlich lesenden Zugriff auf den <strong>MDL</strong>. Die Datei<br />
kann vom Maschinenbauer an die Daten der Maschine<br />
angepasst werden.<br />
Nach dem Anschluss eines externen PCs an die USB-Schnittstelle<br />
und dem Start eines entsprechenden Excel-Makros<br />
liest der PC die Daten aus dem <strong>MDL</strong> und stellt sie zur Auswertung<br />
in einem Excel-Tabellenblatt dar. Die für spezifische<br />
Maschinen individuell festgesetzten Datenbezeichner werden<br />
in der Tabelle namentlich zugeordnet. Die Daten sind passwortgeschützt.<br />
Die Eingabe des Passwortes und der erfolgreiche<br />
Abgleich mit dem im <strong>MDL</strong> gespeicherten Passwort sind<br />
Voraussetzung für den Datentransfer zwischen Gerät und PC.<br />
Funktionsumgebung<br />
Systemübersicht<br />
Der <strong>MDL</strong> arbeitet als Slave im Profibus-Netzwerk und wird<br />
von der Master-SPS mit Daten versorgt. Diese werden im<br />
Gerät zusammen mit geräteintern generierten Daten null-<br />
und überspannungssicher gespeichert. Zum Auslesen der<br />
Daten wird ein Windows-PC über USB angeschlossen.<br />
Die Funktionsweise anderer am Profibus betriebener Module<br />
wird durch den <strong>MDL</strong> nicht beeinflusst. Das Gerät hat keine<br />
sicherheitsgerichtete Funktion. Es werden keine Funktionsfähigkeiten<br />
der angeschlossenen Busse, Schnittstellen und<br />
Geräte überwacht.<br />
Die von der SPS über den Profibus an den <strong>MDL</strong> gesandten<br />
Daten werden zunächst im SRAM zwischengespeichert. Der<br />
Mikrocontroller fügt Zusatzdaten hinzu und speichert alles in<br />
regelmäßigen Abständen im Festwertspeicher ab.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 5
Datenspeicher<br />
Datenspeicher<br />
Daten speichern – was, wie, wann<br />
Übersicht<br />
Der <strong>MDL</strong> speichert fünf verschiedene Datenarten mit jeweils<br />
einer Anzahl Einzeldaten. Um die Speichergröße und die mögliche<br />
Speicherzyklenzahl des verwendeten EEPROM optimal<br />
auszunutzen, kommen unterschiedliche Speicherstrategien<br />
(zyklisch, azyklisch, einmalig) zum Einsatz. Auslesbar ist der<br />
jeweils letzte gespeicherte Wert.<br />
Über den Profibus sind teils Lese-, teils Schreibzugriffe auf<br />
die Daten möglich. Die USB-Verbindung ist auf reine<br />
Lesezugriffe beschränkt.<br />
6<br />
• Dynamische Maschinendaten<br />
sind die gefahrenen Maschinentakte bzw. produzierten<br />
Stückzahlen sowie die technischen Betriebsstunden. Sie<br />
werden zyklisch max. alle 3 Sekunden aktualisiert.<br />
• Anwenderspezifische Daten<br />
werden durch den Benutzer einmalig über die SPS<br />
konfiguriert. Es können azyklisch bis zu 100 verschiedene<br />
Daten (z.B. Werte von Überlastsensoren) mit Datum<br />
festgehalten werden.<br />
• Betriebsinterne Daten<br />
sind gerätespezifische Ereignisse oder Fehler, die teils<br />
zyklisch, teils azyklisch protokolliert werden.<br />
• Gerätespezifische Daten<br />
dienen der eindeutigen Identifizierung jedes <strong>MDL</strong> und<br />
werden von <strong>Schleicher</strong> fest einprogrammiert. Das Passwort<br />
ist zum Auslesen und Bearbeiten der Daten über Excel<br />
erforderlich.<br />
• Statische Maschinendaten<br />
sind das elektronische Typenschild der Maschine. Sie<br />
werden vom Hersteller bzw. Maschinenbauer bei der<br />
Inbetriebnahme über die SPS vorgegeben.<br />
Datenart Wert Zugriff<br />
Profibus-DP USB<br />
Read Write Read<br />
Dynamische Maschinendaten Maschinentakt/Stückzähler • • •<br />
Betriebsstunden • • •<br />
Anwenderspezifische Daten Anwenderdatum 1 • • •<br />
: : : :<br />
Anwenderdatum 100 • • •<br />
Betriebsinterne Daten* Ereignisse: PC angeschlossen – – •<br />
Daten per USB ausgelesen – – •<br />
Login mit Passwort – – •<br />
Fehler: Maschinentakte < Speicherwert – – •<br />
Profibus 1: Kontakt verloren – – •<br />
Profibus 2: Timeout – – •<br />
Negative Uhrzeit von SPS – – •<br />
Gerätespezifische Daten Seriennummer • – –<br />
Variantennummer • – •<br />
Versionsnummer • – •<br />
Passwort – – –<br />
Statische Maschinendaten Kennung 1 (Firma) • • •<br />
Kennung 2 (Typ) • • •<br />
Kennung 3 (Nummer) • • •<br />
* Gespeichert werden Datum/Uhrzeit des letzten Auftretens<br />
eines Ereignisses bzw. Fehlers.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Dynamische Maschinendaten<br />
Die Aufzeichnung der gefahrenen Maschinentakte bzw.<br />
produzierten Stückzahlen sowie der technischen Betriebsstunden<br />
sind die Kernaufgabe des <strong>MDL</strong>. Die Daten werden<br />
zyklisch aktualisiert, die Speicherung eines aktuellen Wertes<br />
erfolgt max. alle 3 Sekunden und nur dann, wenn der neue<br />
Wert größer als der Wert im Speicher ist.<br />
Dynamische Maschinendaten<br />
Name Format Anzahl DP- USB-<br />
Byte Zugriff Zugriff<br />
Maschinentakt<br />
Betriebsstunden,<br />
Auflösung in s<br />
Integer /<br />
Ganzzahl<br />
4 Byte<br />
4 Byte Read/Write Read<br />
Anwenderspezifische Daten<br />
Die anwenderspezifischen Daten werden durch den Benutzer<br />
über die SPS konfiguriert. Es können bis zu 100 verschiedene<br />
Daten mit Datum festgehalten werden. Denkbare Werte sind<br />
die Daten von Überlastsensoren oder Grenzlastwerte. Dies<br />
ermöglicht z.B. die Nachverfolgung für die Maschinennutzung<br />
und damit in der Folge eine belastungsabhängige, ereignisbasierte<br />
Überwachung der Maschinen-Garantiezeit auf<br />
Konformität. Die Daten können – von der SPS beschrieben –<br />
auch als Ringspeicher- bzw. Logbuch-Funktion verwendet<br />
werden. Es wird empfohlen, die Daten pro Maschine einmalig<br />
festzulegen. Der Wert wird im <strong>MDL</strong> pro Festwertspeicherzelle<br />
abgelegt, so dass immer nur der zuletzt gespeicherte<br />
Wert vorliegt.<br />
Anwenderspezifische Daten<br />
Name Anzahl Format Anzahl<br />
Byte<br />
Anwenderdaten 100 frei 4 Byte +<br />
4 Byte<br />
Datumstempel<br />
DP-<br />
Zugriff<br />
Read/<br />
Write<br />
Datenspeicher<br />
• Maschinentakte<br />
Die Takte/Stückzahlen werden von der SPS hochgezählt<br />
und in den <strong>MDL</strong> geschrieben. Ist der übermittelte Wert<br />
des Maschinentakts kleiner als der im <strong>MDL</strong> gespeicherte,<br />
wird dies als Event in den betriebsinternen Daten gespeichert<br />
(→ Seite 8) und über ein Zustandsbyte an die SPS zurückgemeldet<br />
(→ Seite 10).<br />
• Betriebsstunden<br />
Die technischen Betriebsstunden ermittelt der <strong>MDL</strong> anhand<br />
des internen Sekundenzählers. Der Betriebsstundenzähler<br />
wird über ein Steuerbit von der SPS gestartet und gestoppt<br />
(→ Seite 10).<br />
Wert Refresh Speicherung<br />
Nur größere<br />
Werte werden<br />
übernommen<br />
Mit jedem<br />
DP-Zyklus<br />
max. alle 3<br />
Sekunden<br />
Zeitstempel<br />
Zeitstempel<br />
bei Abfrage<br />
über USB<br />
Die Abspeicherung der Daten darf – über die gesamte Lebensdauer<br />
des <strong>MDL</strong> von 15 Jahren im 24-Stunden-Betrieb –<br />
durchschnittlich alle 18 Minuten erfolgen. Das entspricht<br />
einer Anzahl von 450.000 Speicherzyklen. Ein zeitweise<br />
höherer Speichertakt der Daten ist zulässig; wird jedoch<br />
permanent mit hoher Taktrate gespeichert, kann dies einen<br />
verfrühten Ausfall des Speicherbereichs im EEPROM zur<br />
Folge haben.<br />
Jeder gespeicherte Eintrag hat eine Größe von 8 Byte. Zu<br />
jedem technischen Datum wird das aktuelle Datum/Uhrzeit<br />
im <strong>MDL</strong> hinzugefügt, so dass für die Übermittlung über den<br />
Profibus nur 4 Byte benötigt werden.<br />
USB-<br />
Zugriff<br />
Wert Schreibzyklen<br />
Read frei ca. 450.000<br />
bzw. durchschnittl.<br />
alle<br />
18 Minuten<br />
Zeitstempel<br />
Letzte Änderung<br />
im Datumsformat<br />
mit<br />
Uhrzeit<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 7
Datenspeicher<br />
Betriebsinterne Daten<br />
Der Controller des <strong>MDL</strong> speichert das Auftreten definierter<br />
Ereignisse im Gerät gesondert ab (Event-Funktion). Dabei<br />
wird zunächst ein Event mit Datum-/Uhrzeitstempel im RAM<br />
notiert. Einige Events werden sofort im EEPROM gespeichert,<br />
8<br />
andere erst, wenn sich die dynamischen Maschinendaten<br />
ändern (→ Tabelle). Jedes Event belegt eine Speicherstelle,<br />
so dass immer nur das zuletzt aufgetretene Event abrufbar<br />
ist. Folgende betriebsinterne Daten werden aufgezeichnet:<br />
Betriebsinterne Daten<br />
Ereignis<br />
PC angeschlossen<br />
Speicherung USB-Zugriff Zeitstempel<br />
Daten per USB ausgelesen<br />
Login mit Passwort<br />
wenn das Ereignis bzw. der<br />
Fehler stattgefunden hat<br />
DP 2: Time-Out, wenn innerhalb von 8 Minuten nach dem<br />
Einschalten kein Takt von der SPS empfangen wird<br />
Wert der übertragenen Maschinentakte/Stückzahlen kleiner<br />
als der bereits gespeicherte Wert<br />
bei Veränderung der<br />
Read<br />
Letzte<br />
Änderung im<br />
Datumsformat<br />
mit Uhrzeit<br />
DP 1: Kontakt verloren, wenn nach dem Einschalten dynamischen Maschinen-<br />
Verbindung aufgebaut wurde<br />
daten,<br />
Negative Datum/Uhrzeit-Setzung durch SPS: Zeitstempel<br />
wird auf die neue Zeit gesetzt<br />
max. alle 3 Sekunden<br />
Gerätespezifische Daten<br />
Im Festwertspeicher des <strong>MDL</strong> werden bei der Herstellung<br />
durch <strong>Schleicher</strong> drei gerätespezifische Nummern und ein<br />
Passwort abgespeichert. Mit ihnen ist jedes <strong>MDL</strong> eindeutig<br />
identifizierbar. Die gerätespezifischen Nummern können mit<br />
einem Sonderdienst über die SPS (Varianten- und Versionsnummer<br />
auch über USB) abgerufen, jedoch nicht geändert<br />
werden (→ Seite 10).<br />
• Seriennummer<br />
Die 13-stellige elektronische Seriennummer des Gerätes<br />
ermöglicht bspw. Einschränkungen oder/und Projektierungen<br />
bestimmter Softwareoptionen, gekoppelt an ein<br />
definiertes Gerät.<br />
• Variantennummer<br />
Die Variantennummer ist für OEM-Anwendungen vorgesehen.<br />
Die Variantennummer muss passgenau mit dem<br />
eingesetzten Excel-Tool korrespondieren, ansonsten wird<br />
der Datentransfer verhindert. Die Nummer schützt somit<br />
vor Manipulation mit kundenfremden Excel-Tools.<br />
• Versionsnummer<br />
Die Versionsnummer im Format "Jahr-Kalenderwoche/<br />
Nummer" (bspw. 08-34/2 für das 2. Release in der 34.<br />
Kalenderwoche im Jahr 2008) kennzeichnet die eingespielte<br />
Software-Version des <strong>MDL</strong>.<br />
• Passwort<br />
Das Passwort ist zum Auslesen und Bearbeiten der Daten<br />
erforderlich. Bei normalem Betrieb gibt der Nutzer das<br />
Passwort über die Excel-Datei ein. Von dort aus wird es<br />
mit dem im <strong>MDL</strong> eingespeicherten Datum verglichen.<br />
Gerätespezifische Daten<br />
Name Format Anzahl Byte DP-Zugriff USB-Zugriff Wert<br />
Seriennummer 13 Ziffern 7 Byte Read – Seriennummer<br />
Variantennummer 2 Hex-Zahlen 1 Byte Read Read kundenspezifische<br />
Gerätevariante<br />
Versionsnummer 6 Hex-Zahlen 3 Byte Read Read Release-Zeitpunkt<br />
Passwort 4 Character 4 Byte – über Excel Passwort<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Statische Maschinendaten<br />
Die statischen Maschinendaten werden vom Hersteller bzw.<br />
Maschinenbauer bei der Inbetriebnahme einmalig über die<br />
SPS vorgegeben und im EEPROM des <strong>MDL</strong> abgespeichert.<br />
• Kennung 1 bis Kennung 3<br />
Die Daten Kennung 1 bis Kennung 3 (z.B. Firma,<br />
Maschinentyp, Maschinennummer) sind das elektronische<br />
Typenschild der Maschine, mit der der <strong>MDL</strong> laufen soll.<br />
Bei der PC-Auswertung dienen sie zur Identifikation der<br />
Maschine, die 16 Byte der Kennung 1 werden vom Excel-<br />
Macro als ASCII-Zeichen/Text interpretiert.<br />
Datenspeicher<br />
Statische Maschinendaten<br />
Name Format Anzahl Byte DP-Zugriff USB-Zugriff Schreibzyklen<br />
Kennung 1 (Firma) frei (mögl.: Character) 16 Byte<br />
Kennung 2 (Typ) frei 4 Byte Read/Write Read max. 450.000<br />
Kennung 3 (Nummer) frei 4 Byte<br />
Datum/Uhrzeit<br />
Für die Zeitstempel der anwenderspezifischen Daten (→<br />
Seite 7) wird die von der SPS-Steuerung übermittelte Uhrzeit<br />
in einem Format von 4 Byte/32 Bit als Grundlage verwendet<br />
und durch einen internen Sekundenzähler weitergezählt.<br />
Die SPS entscheidet dabei selbst, wann Datum/Uhrzeit<br />
geschrieben wird. Unterbleibt die Setzung der Uhrzeit, wird<br />
keine Fehlermeldung ausgegeben. Es ist jedoch zu beachten,<br />
dass eine nicht mit der Außenwelt synchronisierte Uhrzeit<br />
von der reellen Uhrzeit im Toleranzbereich des verwendeten<br />
Quarzes abweichen kann (± 50 ppm, das entspricht<br />
18/100 Sekunde pro Stunde). SPS-Steuerungen mit eingebauter<br />
Echtzeituhr sollten nach dem SPS-Start und dann<br />
regelmäßig (z.B. täglich einmal) Datum/Uhrzeit an den <strong>MDL</strong><br />
übertragen.<br />
Der <strong>MDL</strong> überwacht Datum/Uhrzeit auf Plausibilität. Bei<br />
unzulässiger Uhrzeit wird eine Fehlermeldung im Logbuch<br />
eingetragen, eine Umstellung Sommer/Winterzeit (1 Stunde)<br />
ist jedoch ohne Fehler möglich.<br />
Der <strong>MDL</strong> setzt nach dem ersten Einschalten Datum und<br />
Uhrzeit auf den Startwert 01.01.2000, 0:00h. Für den Fall,<br />
dass die Master-Steuerung die Uhrzeit beim <strong>MDL</strong> nicht stellt,<br />
speichert der <strong>MDL</strong> seine interne Systemzeit im Ringspeicher<br />
mit ab. Bei jedem neuen Hochfahren wird die Uhrzeit auf<br />
den zuletzt im Ringspeicher abgespeicherten Wert<br />
aktualisiert.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 9
Dateninterface<br />
Dateninterface<br />
Daten austauschen über Profibus<br />
Von Zyklen ...<br />
Die zum Betrieb des <strong>MDL</strong> im Profibus benötigte Gerätestammdatei<br />
GSD legt 10 Byte In/Out-Daten für das Dateninterface<br />
in beide Richtungen (Lesen/Schreiben) fest. Alle 10<br />
Byte von der SPS müssen in einem Zyklus gelesen und<br />
beschrieben werden, d.h. sie werden konsistent übertragen.<br />
• Über ein Steuerbyte (Richtung SPS → <strong>MDL</strong>) und ein<br />
Zustandsbyte (Gegenrichtung <strong>MDL</strong> → SPS) werden <strong>MDL</strong>-<br />
Status und Betriebszustände ausgetauscht.<br />
• Ein weiteres Byte ist für die Dienstkennung vorgesehen.<br />
• Die restlichen 8 Byte sind für Daten vorgesehen und<br />
haben – abhängig von der Dienstkennung – unterschiedliche<br />
Bedeutungen:<br />
• Ist die Dienstkennung ≥ 0, liegt der Normalbetrieb vor.<br />
• Ist die Dienstkennung < 0, liegt ein Sonderdienst vor.<br />
Im Normalbetrieb werden in den 8 Byte die Betriebsstunden<br />
oder anwenderspezifischen Daten (erste 4 Byte) je nach Anforderung<br />
zwischen <strong>MDL</strong> und SPS ausgetauscht, die Maschinentakte<br />
(zweite 4 Byte) dagegen immer. Die SPS liest in jedem<br />
Zyklus die im <strong>MDL</strong> manipulationssicher gespeicherten<br />
Maschinentakte, erhöht sie gegebenenfalls auf den aktuellen<br />
Wert und schickt sie an den <strong>MDL</strong> zurück. Das bedeutet: Die<br />
SPS kann den Wert der Maschinentakte nicht beliebig<br />
verändern, sondern nur – gemäß ihrer internen Taktzählung –<br />
beibehalten oder erhöhen. Im <strong>MDL</strong> wird zur Manipulationssicherheit<br />
der zurückgesendete Maschinentakt nur dann<br />
gespeichert, wenn er größer als der aktuelle Wert im <strong>MDL</strong> ist.<br />
Dateninterface SPS → <strong>MDL</strong><br />
Byte-Adresse<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Anwenderwert Maschinentakte Normalbetrieb<br />
Daten für Sonderdienst<br />
Dienstkennung<br />
Steuerbyte<br />
Sonderdienst<br />
Dateninterface <strong>MDL</strong> → SPS<br />
Byte-Adresse<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Betriebsstunden*<br />
Anwenderwert**<br />
Maschinentakte<br />
Normalbetrieb<br />
Daten für Sonderdienst<br />
Sonderdienst<br />
Dienstkennung<br />
* für Dienstkennung = 0<br />
Zustandsbyte<br />
** für Dienstkennung > 0<br />
10<br />
... und Diensten<br />
Die Dienstkennung entscheidet über die Art der Daten, die<br />
gelesen oder geschrieben werden sollen. Die von der SPS<br />
gesendete Dienstkennung wird vom <strong>MDL</strong> unverändert<br />
zurückgegeben.<br />
• 0: kein Sonderdienst<br />
• SPS → <strong>MDL</strong><br />
Die im vorigen Zyklus von der SPS aus dem <strong>MDL</strong><br />
gelesenen Maschinentakte (Byte 6 ... 9) werden –<br />
gegebenenfalls auf den aktuellen Wert erhöht – an den<br />
<strong>MDL</strong> gesendet.<br />
• <strong>MDL</strong> → SPS<br />
Der <strong>MDL</strong> speichert die Maschinentakte, wenn sie sich<br />
erhöht haben, und schickt den Wert zusammen mit den<br />
Betriebsstunden an die SPS zurück. Der von der SPS<br />
mitgesendete Anwenderwert wird im <strong>MDL</strong> ignoriert.<br />
• 1 ... 100: Anwenderspezifische Daten<br />
• SPS → <strong>MDL</strong><br />
Die SPS sendet die Maschinentakte (wie bei Dienstkennung<br />
= 0) an den <strong>MDL</strong>. Wie der <strong>MDL</strong> den<br />
Anwenderwert (Byte 2 ... 4) auswertet, hängt vom<br />
Steuerbyte ab.<br />
• <strong>MDL</strong> → SPS<br />
Ist das Bit Senden im Steuerbyte der SPS gesetzt, wird<br />
der Anwenderwert (Byte 2 ... 4) an der mit der Dienstkennung<br />
angegebenen Adresse im <strong>MDL</strong> gespeichert,<br />
wenn er sich geändert hat. Der <strong>MDL</strong> ergänzt Datum<br />
und Uhrzeit. Ist das Bit Empfangen im Steuerbyte gesetzt,<br />
wird der mitgesendete Anwenderwert mit dem an der<br />
angegebenen Adresse gespeicherten Wert überschrieben<br />
und an die SPS geschickt. Die Maschinentakte<br />
werden (wie bei Dienstkennung = 0) gespeichert, wenn<br />
sie sich erhöht haben, und an die SPS zurückgeschickt.<br />
• < 0: Sonderdienst<br />
Über verschiedene negative Dienstkennungen kann die<br />
SPS Serien-, Varianten- und Versionsnummer des <strong>MDL</strong>,<br />
das elektronische Typenschild der Maschine oder<br />
Datum/Uhrzeit lesen bzw. schreiben (Byte 2 ... 9).<br />
Im Steuerbyte gibt der Master an, ob ein Wert zum <strong>MDL</strong><br />
gesendet oder ein Wert abgefragt werden soll. Ein Taktbit<br />
zeigt dem <strong>MDL</strong> an, dass die Kommunikation über den Profibus<br />
aktiv ist und der Master korrekt arbeitet. Mit dem Setzen<br />
des Betriebsstundenzähler-Bits zählt der <strong>MDL</strong> selbsttätig auf<br />
Sekunden-Basis die technischen Betriebsstunden der Maschine.<br />
Im Zustandsbyte meldet der <strong>MDL</strong> (Slave) der SPS (Master)<br />
den aktuellen Betriebsstatus zurück. Das Taktbit aus dem<br />
Steuerbyte wird an den Master gespiegelt und zeigt an, dass<br />
der Slave (<strong>MDL</strong>) korrekt arbeitet. Ein Fehlerbit meldet, wenn<br />
der übermittelte Maschinentaktwert kleiner als der gespeicherte<br />
ist, um Manipulationen zu verhindern.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Funktionsbaustein FB111<br />
Für die SPS-Programmierung steht ein Funktionsbaustein<br />
FB111 zur Verfügung, der den Datenaustausch seitens der<br />
SPS mit dem <strong>MDL</strong> regelt:<br />
• Taktsignal für die gegenseitige Erkennung, ob das<br />
jeweilige Gerät vorhanden ist. Ist das Gerät vorhanden<br />
und liegt kein Fehler auf dem Gerät vor, wird der<br />
Ausgangsparameter "Fehler" = 0 gesetzt.<br />
• Schalten des Bits "Betriebsstundenzähler läuft" abhängig<br />
vom Eingangsparameter "BSZ" und Anzeige der Betriebsstunden<br />
als Real-Zahl (der <strong>MDL</strong> zählt intern die Betriebssekunden).<br />
• Hochzählen der Maschinentakte bei jeder steigenden<br />
Flanke vom Bit "Maschinen_Takt" und Anzeige des im<br />
<strong>MDL</strong> gespeicherten Wertes "Taktzahl".<br />
• Handshake für alle Dienste: Uhrzeit stellen, Schreiben der<br />
Maschinendaten etc. Die Uhrzeit wird automatisch<br />
gestellt, sobald über das Taktsignal erkannt wird, dass der<br />
<strong>MDL</strong> angeschlossen ist. Die Uhrzeit kann auch mit dem<br />
Eingangsbit "Neu_Uhrzeit" einmal übertragen werden (z.B.<br />
bei Umstellung Sommer- auf Winterzeit).<br />
• Rücklesen aller Maschinendaten vom <strong>MDL</strong> und Eintragen<br />
in das Array für die Maschinendaten bei jeder steigenden<br />
Flanke von "Neu_Lesen".<br />
Instanz-Datenbaustein<br />
Dateninterface<br />
Der Instanz-DB stellt eine erweiterte Funktionsschnittstelle für<br />
den Funktionsbaustein dar:<br />
• Das Zählen der Maschinentakte und Betriebsstunden wird<br />
direkt von den Booleschen Eingängen an der Aufrufschnittstelle<br />
abgeleitet.<br />
• Wenn das Eingangsbit "Neu_Lesen" am FB111 von '0' nach<br />
'1' wechselt, werden alle Daten vom <strong>MDL</strong> gelesen und in<br />
den entsprechenden Adressen abgelegt.<br />
• Zum Schreiben der anwenderspezifischen Daten sowie der<br />
Kennungsdaten der Sonderdienste werden die gewünschten<br />
Werte in die entsprechenden Adressen eingetragen und<br />
der Dienstauftrag angestoßen. Der FB111 überträgt den<br />
Dienst an den <strong>MDL</strong> und löscht anschließend den Dienstauftrag.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 11
Datenauswertung<br />
Datenauswertung<br />
Daten auswerten mit Excel<br />
Installation<br />
Für die Datenauswertung wird eine Excel-Datei bereitgestellt.<br />
Die von <strong>Schleicher</strong> in die Arbeitsmappe integrierten Makros<br />
sind unveränderlich. Über diese Datei hat der Anwender<br />
ausschließlich lesenden Zugriff auf den <strong>MDL</strong>. Die Datei<br />
kann vom Maschinenbauer an die Maschine angepasst<br />
werden.<br />
Die Excel-Datei erwartet zwei installierte Dienste des<br />
Windows-PC: den USB-Treiber für das Gerät und die<br />
ActiveX-Komponente MSCOMM32.ocx. Alle Dateien stehen<br />
zusammengefasst in einer Installationsdatei zur Verfügung.<br />
Systemvoraussetzungen<br />
Folgende Systemvoraussetzungen müssen für die Installation<br />
und das Funktionieren der Software gegeben sein. Für andere<br />
Konstellationen übernimmt <strong>Schleicher</strong> keinen Support.<br />
• Der USB-Treiber benötigt mindestens Windows 2000, XP,<br />
Server 2003 oder Vista.<br />
• Das Excel-Tool benötigt mindestens Excel 2003.<br />
• Für den Anschluss des <strong>MDL</strong> ist ein Mini-USB-Kabel, Typ B,<br />
USB 2.0, erforderlich.<br />
Software-Installation und PC-Anschluss<br />
Durch Ausführen der Installationsdatei werden die enthaltenen<br />
Dateien auf dem PC in die entsprechenden Ordner<br />
entpackt, und die ActiveX-Komponente wird für die Anwendung<br />
im System registriert. Mit einem Mini-B-USB-Kabel wird das<br />
Gerät mit dem PC verbunden. Über die USB-Schnittstelle<br />
stehen die vom <strong>MDL</strong> gesendeten Daten im PC an einer<br />
virtuellen COM-Schnittstelle zur Weiterverarbeitung durch<br />
das Excel-Tool bereit. Beim Start des Tools muss neben dem<br />
Passwort auch die Nummer der COM-Schnittstelle im<br />
Authentifizierungsfenster eingegeben werden (→ Bild rechts).<br />
12<br />
Excel-Tabelle<br />
Die Excel-Datei besteht aus drei Tabellenblättern:<br />
• Menu<br />
dient der Eingabe von Passwort und COM-Schnittstelle<br />
sowie dem Lesen der Daten<br />
• Data<br />
enthält nach dem Lesen der Daten den gesamten verfügbaren<br />
Datensatz des <strong>MDL</strong><br />
• Template<br />
kann vom Maschinenbauer auf die formatierte Darstellung<br />
der erforderlichen Werte angepasst werden<br />
Nach Betätigung des Buttons "Daten Lesen" und korrekter<br />
Eingabe von Passwort und COM-Schnittstelle werden die<br />
Daten aus dem <strong>MDL</strong> zum PC übertragen und zunächst in<br />
das Tabellenblatt "Data" geschrieben. Das auf die Maschine<br />
angepasste Tabellenblatt "Template" übernimmt die<br />
entsprechenden Werte und stellt sie in der gewünschten<br />
Formatierung dar.<br />
Tabellenblatt "Menu"<br />
Die Betätigung des Buttons "Daten Lesen" öffnet den Dialog<br />
zur Passwortabfrage und zur Spezifizierung des verwendeten<br />
COM-Ports. Der Nutzer wird automatisch vom PC eingetragen<br />
und erscheint nach dem Auslesen in der erstellten<br />
Excel-Mappe.<br />
Zum Auslesen der Daten ist eine Authentifizierung des<br />
Nutzers über ein Passwort notwendig. Bei normalem Betrieb<br />
gibt der Nutzer das Passwort über die Excel-Datei ein. Von<br />
dort aus wird es mit dem im <strong>MDL</strong> eingespeicherten Passwort<br />
verglichen.<br />
Die Tabellenblätter "Data" und "Template" sind zum Schutz<br />
vor Manipulation zunächst ausgeblendet. Durch das Excel-<br />
Menü Format / Blatt / Einblenden können die Blätter sichtbar<br />
gemacht werden. Es ist zu empfehlen, diese Einblendefunktion<br />
zu sperren. Dazu kann in Excel in Arbeitsmappe / Schutz /<br />
Arbeitsmappe schützen die Struktur geschützt und ein Passwort<br />
eingegeben werden. Ohne Freigabe der Arbeitsmappe kann<br />
dann kein ausgeblendetes Blatt eingeblendet werden.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Tabellenblatt "Data"<br />
Nach dem Lesen der Daten aus dem <strong>MDL</strong> enthält das<br />
Tabellenblatt "Data" den gesamten verfügbaren Datensatz<br />
des <strong>MDL</strong>, also auch jene Speicherzellen, die vom Maschinenbauer<br />
nicht spezifiziert worden sind (z.B. einen Teil der<br />
anwenderspezifischen Daten 1...100).<br />
Die weißen Zellen des Tabellenblattes werden mit den<br />
Daten aus dem <strong>MDL</strong> beschrieben. Alle anderen Zellen sind<br />
fest oder daraus abgeleitet. Das Feld "Offline" ist mit "False"<br />
zu besetzen, sonst funktioniert die Datenübertragung nicht.<br />
Für Demonstrationszwecke kann Offline auf "True" gesetzt<br />
werden. Das Tabellenblatt "Data" sollte zum Schutz vor<br />
(un)gewollten Veränderungen ausgeblendet sein.<br />
Tabellenblatt "Template"<br />
Datenauswertung<br />
Parallel zu der Konfiguration der anwenderspezifischen Daten<br />
im SPS-Programm werden die Bezeichner der Daten in das<br />
Tabellenblatt "Template" in der Excel-Datei eingetragen. Die<br />
für spezifische Maschinen individuell festgesetzten Datenbezeichner<br />
werden in der Tabelle namentlich zugeordnet.<br />
Das Tabellenblatt hat Zugriff auf alle Werte des Tabellenblatts<br />
"Data". Das Blatt kann vom Maschinenbauer beliebig<br />
gestaltet werden, um nur die für eine spezielle Maschine<br />
erforderlichen Werte in der gewünschten Formatierung<br />
darzustellen.<br />
Mit Datei / Seite einrichten kann auch die Druckausgabe<br />
angepasst werden. Das Tabellenblatt "Template" sollte zum<br />
Schutz vor (un)gewollten Veränderungen ausgeblendet sein.<br />
Konfigurations-Passwort<br />
Der Programmierbereich in der Excel-Datei für die Konfigurierung<br />
der anwenderspezifischen Daten ist mit einem vorgegebenen<br />
Passwort geschützt. Es ist im Programmierbereich<br />
änderbar, so dass bei Verlust der Programmierbereich nicht<br />
mehr zugänglich ist.<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 13
Gerätebeschreibung<br />
Gerätebeschreibung<br />
Machine Data Logger <strong>MDL</strong> 100P<br />
14<br />
USB-Anschluss<br />
Status-LED Profibus<br />
Status-LED Power<br />
Drehschalter für Profibus-<br />
Adresse<br />
(rechte Gehäuseseite)<br />
Profibus-Anschluss<br />
Versorgungsspannung<br />
0 V (GND)<br />
24 V<br />
Der Machine Data Logger <strong>MDL</strong> zeichnet als fester Teilnehmer am Profibus-<br />
Netzwerk die Daten der Maschine auf. Er wird von der SPS mit Daten versorgt.<br />
Diese werden im Gerät zusammen mit geräteintern generierten Daten null- und<br />
überspannungssicher gespeichert. Zum Auslesen der Daten wird ein Windows-<br />
PC über USB angeschlossen. Mittels installierter Treibersoftware und eines<br />
Excel-Makros holt sich der PC die Daten und wertet sie mit Excel aus.<br />
Die Funktionsweise anderer am Profibus betriebener Module wird durch den<br />
<strong>MDL</strong> nicht beeinflusst. Das Gerät hat keine sicherheitsgerichtete Funktion. Es<br />
werden keine Funktionsfähigkeiten der angeschlossenen Busse, Schnittstellen<br />
und Geräte überwacht.<br />
Der <strong>MDL</strong> speichert fünf verschiedene Datenarten mit jeweils einer Anzahl Einzeldaten:<br />
• Dynamische Maschinendaten<br />
Maschinentakte/Stückzahlen und Betriebsstunden<br />
• Anwenderspezifische Daten<br />
bis zu 100 benutzerdefinierte Daten mit Uhrzeit/Datum<br />
• Betriebsinterne Daten<br />
gerätespezifische Ereignisse oder Fehler<br />
• Gerätespezifische Daten<br />
Identifizierung jedes <strong>MDL</strong><br />
• Statische Maschinendaten<br />
elektronisches Typenschild der Maschine<br />
Um die Speichergröße des verwendeten EEPROM (64 KByte) und die mögliche<br />
Speicherzyklenzahl (max. 450.000) optimal auszunutzen, kommen unterschiedliche<br />
Speicherstrategien (zyklisch, azyklisch, einmalig) zum Einsatz. Auslesbar ist<br />
der jeweils letzte gespeicherte Wert. Über den Profibus sind teils Lese-, teils<br />
Schreibzugriffe auf die Daten möglich. Die USB-Verbindung ist auf reine Lesezugriffe<br />
beschränkt.<br />
Der <strong>MDL</strong> ist in einem 22,5 mm breiten Gehäuse für die Hutschienenmontage<br />
untergebracht. Auf der Front sowie auf der rechten Gehäuseseite befinden sich<br />
Anschlüsse, Status-LEDs und Einstellschalter.<br />
Elektrische Anschlüsse<br />
• Versorgungsspannung<br />
24 V / 0 V (GND) an Steckblockklemme<br />
• Profibus-DP<br />
9-pol-D-Sub<br />
(Einsatz in Profibus-DP-V1-Netzwerken)<br />
• USB<br />
Mini-USB-Buchse, Typ B (USB 2.0)<br />
Status-LEDs<br />
• Versorgungsspannung (PWR)<br />
• grün:<br />
Spannung vorhanden, Gerät<br />
betriebsbereit<br />
• Profibus-Funktion (PDP)<br />
• rot:<br />
keine Verbindung zum DP-Master<br />
• grün:<br />
Verbindung zum Master korrekt<br />
Busadresse<br />
Die Einstellung der Busadresse erfolgt an der<br />
rechten Gehäuseseite über zwei 10-stufige<br />
Drehschalter. Es können Busadressen von<br />
0 bis 99 eingestellt werden. Ein Überschreiben<br />
der Adresse durch den Profibus-Master ist<br />
nicht möglich. Eine geänderte Adresseinstellung<br />
wird erst nach dem Aus- und wieder<br />
Einschalten des Gerätes wirksam. Die Baudrate<br />
stellt sich automatisch nach Vorgabe des<br />
Masters ein.<br />
Drehschalter Einerstelle<br />
Drehschalter Zehnerstelle<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Technische Daten<br />
Technische Daten <strong>MDL</strong> 100P<br />
Artikelnummer R5.395.0010.0<br />
Feldbus Profibus-DP<br />
Hardware und Speicher<br />
Speicher serielles EEPROM<br />
Speichergröße 64 KByte<br />
Speicherzyklen max. 450.000<br />
Lebensdauer max. 15 Jahre<br />
Galvanische Trennung zum Profibus<br />
Schnittstellen<br />
Profibus 9-pol. D-Sub<br />
USB Mini-USB-Buchse, Typ B (USB 2.0)<br />
Versorgungskreis (A1, A2)<br />
Versorgungsspannung DC min 19,2 V / typ. 24 V / max. 30 V<br />
Nennleistung 2 W<br />
Geräteabsicherung 1,5 A träge<br />
Mechanik und Montage<br />
Gehäusewerkstoff Polycarbonat, lichtgrau<br />
Gehäuseart Schaltschrankeinbaugerät<br />
Montage beliebige Einbaulage<br />
Schutzart Gehäuse/Klemmen IP 20<br />
Klemmenanzahl/-art 1 / Steckbare Schraubklemmen (Versorgungsspannung)<br />
Tragschiene Hutschiene nach EN 50022-35<br />
Klimatische Bedingungen (EN 61131-2)<br />
Betriebsumgebungstemperatur 0 bis +55 °C<br />
Relative Luftfeuchte 5 bis 95%, nicht kondensierend<br />
Luftdruck im Betrieb 860 bis 1060 hPa<br />
Elektrische Sicherheit<br />
Schutzart (EN 60529) IP 20<br />
Luft-/Kriechstrecken<br />
(DIN VDE 0110 Teil 1)<br />
Überspannungskategorie III<br />
Verschmutzungsgrad 2 innerhalb, 3 außerhalb<br />
Prüfspannung DC 24 V AC 350 V<br />
Abmessungen<br />
Technische Daten<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong> 15
Notizen<br />
16<br />
<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>MDL</strong>
Immer für Sie da<br />
<strong>Schleicher</strong> steht nicht allein für überzeugende Produkte, wir<br />
setzen diese auch speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten<br />
in perfekte Engineeringlösungen um.<br />
Wunsch und Wirklichkeit<br />
Haben Sie spezielle Anforderungen, für die Sie mit den vorgestellten<br />
Modulen keine Lösung finden? Benötigen Sie<br />
besondere Anschaltungen von digitaler oder analoger Feldperipherie,<br />
andere Spannungspegel, Eingangssignale oder<br />
Ausgangsströme? Suchen Sie für Ihre Feldbusse oder Netzwerke<br />
geeignete I/O-Koppler?<br />
Als innovatives mittelständisches Unternehmen gehen wir<br />
auf Ihre Wünsche ein und fertigen kundenspezifische Geräte<br />
auch in kleinen Stückzahlen.<br />
Service und Lösungen<br />
Selbstverständlich übernehmen unsere Spezialisten auf<br />
Wunsch auch die Projektierung und Inbetriebnahme sowie<br />
den fortlaufenden Anlagenservice. Wir helfen Ihnen vor Ort<br />
bei der Einbindung unserer Komponenten in Ihr bestehendes<br />
System und entwickeln Lösungen für spezifische Aufgaben.<br />
Mit unserem Know-how unterstützen wir Sie beim kostengünstigen<br />
und effizienten Einsatz Ihrer Maschinen, Anlagen<br />
und Systeme.<br />
Theorie und Praxis<br />
Langjährige Erfahrung aus der Kooperation mit Kunden und<br />
praxisnahes Fachwissen fließt kontinuierlich in unsere Schulungen<br />
ein, in denen Sie die Features unserer Produkte gezielt<br />
für Ihre Anwendung einsetzen lernen.<br />
Frage und Antwort<br />
Wenn Sie Fragen haben, steht Ihnen unsere kompetente<br />
Hotline (Tel. +49 30 33005-304) zur Verfügung. Betriebsanleitungen,<br />
Serviceinformationen, Beispielapplikationen<br />
und andere Dokumentationen finden Sie rund um die Uhr<br />
auf der <strong>Schleicher</strong> Homepage.<br />
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