Komponenten für die Instandhaltungsarme Weiche ... - Schwihag
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<strong>Komponenten</strong><br />
<strong>Komponenten</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Instandhaltungsarme</strong> <strong>Weiche</strong><br />
<strong>für</strong> den<br />
instandhaltungsarmen Oberbau<br />
Federwippe – System <strong>Schwihag</strong>
2<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
Einführung:<br />
In <strong>Weiche</strong>n liegt <strong>die</strong> Zungenschiene idealer Weise im geschlossenen Zustand im vorderen<br />
Bereich der Zungenvorrichtung an der Backenschiene und im Wurzelbereich an den<br />
Stützknaggen oder Distanzblöcken an. Nach längerem Betriebseinsatz, d.h. durch vielfaches<br />
Überfahren der Zungenschiene mit der vollen Radlast verändert sich <strong>die</strong> vorgegebene bzw.<br />
vorgebogene Form der Zungenschiene in Schienenlängsrichtung. Die Formänderung hat zur<br />
Folge, dass <strong>die</strong> Zungenschiene im Wurzelbereich im geschlossenen Zustand nicht mehr zur<br />
Anlage an <strong>die</strong> Stützknaggen kommt. Dieser Zustand kann beim Überfahren zu einem erheblichen<br />
Verschleiss auf den Gleitstühlen oder Gleitflächen der Schienenunterlagsplatten führen, da <strong>die</strong><br />
Zungenschiene unerwünschter Weise erst durch <strong>die</strong> Querkraft des überfahrenden Rades zur<br />
Anlage an <strong>die</strong> Stützknaggen gebracht wird. In der abliegender Stellung der Zunge muss ein<br />
Mindestabstand (Durchfahrrille) zwischen Backenschiene und Zungenschiene gewährleistet<br />
werden, um eine Berührung der Innenfläche des Rades mit Zungenschiene zu vermeiden.<br />
Die Federwippe ist eine Vorrichtung, welche den Umstellvorgang unterstützt. Sie verbessert <strong>die</strong><br />
Anlage der Zungenschienen an <strong>die</strong> Stützknaggen in der anliegenden Stellung und garantiert eine<br />
ausreichende Durchfahrrille in der abliegenden Stellung. Die Federwippe benötigt keinen eigenen<br />
Antrieb.
3<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
Aufbau:<br />
Die Federwippe besteht aus einer Kombination feststehender (1) und loser (2) Drehgelenke, <strong>die</strong><br />
durch Gelenkverbindungsstangen (3) verbunden sind mit einer Feder (4) und einer<br />
durchgängigen Schieberstange (5) zur Bewegung der beiden Zungenschienen. Die nicht<br />
beweglichen Bauteile sind auf eine Grundplatte (6) befestigt. Die Anbindung der Zungen erfolgt<br />
durch eine Klemmvorrichtung.<br />
Die Federwippe wird auf der Schwellenoberseite montiert und reicht nur minimal ins<br />
Schwellenfach. Ein Stopfen der <strong>Weiche</strong> ist ohne eine Demontage der Federwippe möglich.
4<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
5<br />
1<br />
3<br />
2a<br />
6<br />
2<br />
Ansicht ohne Abdeckung<br />
4
5<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
Funktion:<br />
1. Schritt<br />
Die Zungenschienen werden durch einen oder mehreren <strong>Weiche</strong>nantrieben bewegt. Da <strong>die</strong><br />
abliegende Zunge (links) und anliegende Zunge (rechts) mit der Schiebestange (5) über ein<br />
Langloch verbunden ist, bewegt sich <strong>die</strong> Schieberstange nach links. Dabei wird <strong>die</strong> bereits unter<br />
Vorspannung stehende Feder (4) komprimiert.<br />
2. Schritt<br />
Die Zungenschienen erreichen <strong>die</strong> Mitte ihres Aufschlagwegs. Das Kniegelenk (2a), über welches<br />
<strong>die</strong> Feder abgelenkt wird, überschreitet seinen Totpunkt und schnappt um. Dadurch wird <strong>die</strong><br />
Kraftrichtung der Schiebestange umgekehrt und <strong>die</strong> Federwippe drückt nun <strong>die</strong> zuvor abliegende<br />
Zungenschiene in Richtung Backenschiene bzw. <strong>die</strong> zuvor anliegende Zunge von der<br />
Backenschiene weg.<br />
3. Schritt<br />
Die Zungenschienen erreichen ihre neue Endlage. Die zuvor abliegende Zunge wird jetzt von der<br />
Schiebestange gegen <strong>die</strong> Stützknaggen gedrückt und <strong>die</strong> zuvor anliegende Zungenschiene in<br />
einer definierten, abliegenden Position gehalten.
6<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
2a
7<br />
Federwippe System <strong>Schwihag</strong><br />
Einbauort:<br />
Die Federwippe wird auf der Schwellenoberseite montiert. Dazu müssen keine Modifikationen der<br />
<strong>Weiche</strong> (z.B. zusätzliche Bohrungen an Schwelle oder Zungenschiene) vorgenommen werden.<br />
Die Fixierung auf der Schwelle erfolgt mittels der vorhandenen Schwellenschrauben.<br />
Die Federwippe kann zur Unterstützung der Verschlüsse <strong>die</strong>nen von <strong>Weiche</strong>n, <strong>die</strong> in der<br />
Überhöhung liegen. Die Federwippe wird in so einem Fall, zwischen der letzten Verschlussebene<br />
und der Zungenschieneneinspannstelle eingebaut.<br />
Die Federwippe kann auch als zusätzliche, unterstützende Verschlussebene verwendet werden,<br />
in Industrie- und Nahverkehrsweichen mit einem Radius ≥ 300 m, <strong>die</strong> ohne Mittelverschluss bzw.<br />
Beistellvorrichtung ausgerüstet sind.