Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner
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? E<strong>in</strong>e eher duale Distributionspolitik verfolgen Hersteller, die außer über den <strong>in</strong>stitutionellen<br />
E<strong>in</strong>zelhandel über eigene Flagshipstores verfügen. Diese ‚Markentempel‘<br />
dienen mehr noch als dem Verkauf der Markenpflege am P.o.S. (so z.B. Nike,<br />
MontBlanc, Designershops wie etwa Gucci, Zegna usw.). Diese Strategie soll vor<br />
allem den ständig abnehmenden Beitrag des <strong>in</strong>stitutionellen Handels zur Markenpflege<br />
kompensieren, der vom Handel aufgrund der zunehmenden Warenfülle und<br />
Markenvielfalt fast zwangsläufig immer weniger zu leisten ist.<br />
? Schließlich verstärken sich <strong>in</strong>zwischen auch Vertikalisierungsbestrebungen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufskooperationen,<br />
die begonnen haben, ihren Mitgliedern auch Kooperationsvorteile<br />
am Absatzmarkt zu erschließen. So entwickeln E<strong>in</strong>kaufskooperationen zunehmend<br />
Betriebsformen, die von den Mitgliedern zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Marktauftritt<br />
genutzt werden können (als jüngstes Beispiel XXL-Elektro als neue Fachmarktl<strong>in</strong>ie<br />
der EK-Große<strong>in</strong>kauf Bielefeld).<br />
? Der Internet-Handel (B2C) sollte nach dem derzeitigen Erfahrungsstand nicht als<br />
Betriebsform e<strong>in</strong>geordnet werden. Beim Internet handelt es sich um e<strong>in</strong>e Kommunikations-<br />
und Kontrahierungsplattform, die logistische Strukturen wie im Versandhandel<br />
voraussetzt. Vom Medienversender Amazon.com e<strong>in</strong>mal abgesehen, kommen<br />
die führenden B2C-Händler aus dem Versandhandelsbereich (Otto, Quelle, Neckermann).<br />
Auch Multichannelkonzepte, wie sie heute von vielen E<strong>in</strong>zelhandelsunternehmen<br />
(z.B. Görtz-Schuhe, Rossmann) mit der Aufnahme von <strong>in</strong>ternetgestützten<br />
Versandhandelsaktivitäten zur Stärkung ihres stationären Geschäfts verfolgt werden,<br />
stellen ke<strong>in</strong>e Betriebsformen<strong>in</strong>novation dar. Der Versandhandel hat mit solchen dualen<br />
Verkaufsstrategien seit langem experimentiert.<br />
Theorieabgleich des Betriebsformenwandels im Nonfood-<br />
E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Die skizzierten Wettbewerbsmuster verdeutlichen, dass die Entwicklung stark durch<br />
zwei Pr<strong>in</strong>zipien geprägt wird: durch e<strong>in</strong>e fortschreitende Differenzierung und Spezialisierung,<br />
die bei den Warenhäusern und Fachmärkten ebenso zu beobachten ist wie bei<br />
den Vertikalisierungtendenzen. Auch hier soll nun kurz geprüft werden, ob der Nonfood-<br />
E<strong>in</strong>zelhandel durch trad<strong>in</strong>g up-Tendenzen zur Assimilation im Wettbewerbsverhalten<br />
gekommen ist.<br />
Konstitutive Merkmale und Konzeptentwicklung ausgewählter Betriebsformen<br />
? Konstitutives Merkmal des Warenhauses ist die Sortimentsbreite <strong>in</strong>kl. Lebensmittelangebot<br />
(‚alles unter e<strong>in</strong>em Dach‘). Wie gezeigt, lässt sich mit zunehmendem Globalisierungsdruck<br />
e<strong>in</strong> Abrücken von diesem Pr<strong>in</strong>zip h<strong>in</strong> zu mehr Spezialisierung beobachten.<br />
Dabei verschieben sich bei den noch im Markt verbliebenen Warenhausunternehmen<br />
die Sortimente stärker <strong>in</strong> Richtung auf den Fachhandel, womit sie sich<br />
deutlicher von Fachmärkten an peripheren Standorten differenzieren. Indizien s<strong>in</strong>d<br />
u.a. das Herausstellen führender Marken und hochwertige Ladenausstattung. Ansonsten<br />
ist das Bild der Maßnahmen eher heterogen. Den <strong>in</strong> jüngster Zeit auch zu<br />
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