Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner
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Erfahrungen des Verfassers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Warengruppen [z.B. Bekleidung] ca. 15 %<br />
Anteil erreichen kann).<br />
? Auf der Beschaffungsseite nutzt der Handel die Vorteile e<strong>in</strong>er wachsenden <strong>in</strong>ternationalen<br />
Arbeitsteilung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er immer globaleren, entgrenzten Welt. Zum e<strong>in</strong>en eröffnen<br />
sich dem Handel neue kostengünstige Bezugsquellen <strong>in</strong> Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern, <strong>in</strong> denen die Produktionskapazitäten und –kompetenzen ausbaut<br />
werden. Zum anderen bezieht der Handel Waren von der <strong>in</strong>ländischen bzw. europäischen<br />
Industrie, die mit der Vergrößerung und Liberalisierung der Märkte ihre Produktionsstandorte<br />
global optimiert hat. Da die Industrie vor allem bei Nonfood<br />
selbst die globalen Bezugsmöglichkeiten nutzt und zunehmend Handelsware importiert,<br />
erweitern sich die Bezugsmöglichkeiten des Handels zusätzlich (Täger, C., et<br />
al, 1993, S. 33f.). Diese Globalisierungseffekte erhöhen folglich grundsätzlich die<br />
Ausweichalternativen des Handels und begünstigen daher im Allgeme<strong>in</strong>en (c.p.)<br />
s<strong>in</strong>kende E<strong>in</strong>kaufspreise. Ferner erhöht sich tendenziell die Warenvielfalt, so dass<br />
Chancen und Notwendigkeiten zur Ausdifferenzierung von Sortimentskonzepten<br />
und Spielräume für Sortimentsspezialisten zunehmen (<strong>Lademann</strong>, R., 1991).<br />
? Da der E<strong>in</strong>zelhandel niedrigere E<strong>in</strong>kaufspreise zur Ausweitung der Marktanteile<br />
nutzen kann, führt die Globalisierung der Beschaffung zu e<strong>in</strong>em wachsenden Warendruck<br />
im Inlandsmarkt. Dies gilt für kompetitive, wettbewerblich unbeschränkte<br />
Märkte, von denen im E<strong>in</strong>zelhandel auszugehen ist (s.o.). Damit mündet Globalisierung<br />
c.p. auch <strong>in</strong> s<strong>in</strong>kenden Verkaufspreisen im Hochlohnland Deutschland.<br />
Die generellen Wirkungen der Globalisierung – Konzentration, Differenzierung und<br />
Beschleunigung - haben erhebliche Auswirkungen auf das Absatzmarket<strong>in</strong>g und den<br />
Rationalisierungsdruck im Handel. Nach dem Konzept der Dynamik der Betriebsformen<br />
wäre daher zu erwarten, dass der Innovationsdruck zur Entwicklung neuer Unternehmenskonzepte<br />
und neuer Ve rkaufsformen zunimmt.<br />
Stagnation im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Die ökonomischen Eckdaten der E<strong>in</strong>zelhandelsentwicklung der letzten 10 Jahre waren<br />
maßgeblich durch zwei Tendenzen geprägt:<br />
? von e<strong>in</strong>er nom<strong>in</strong>al <strong>stagnieren</strong>den, real jedoch rückläufigen Nachfrage nach E<strong>in</strong>ze lhandelsleistungen,<br />
? von e<strong>in</strong>er anhaltenden Expansion der Verkaufsflächen.<br />
Nach der folgenden Grafik wuchs die Nachfrage nach E<strong>in</strong>zelhandelsleistungen nur bei<br />
Waren des periodischen Bedarfs (überwiegend Lebensmittel) etwa parallel zur Inflationsrate.<br />
Damit war der reale Umsatz dieses E<strong>in</strong>zelhandelsbereichs weitgehend konstant.<br />
Der aperiodische Bedarf war dagegen bis auf den Freizeitbedarf (u.a. Sport, Do-it-<br />
Yourself) deutlich rückläufig. Es handelt sich um Warengruppen, bei denen die<br />
Verbraucher vergleichsweise leicht Ausgaben durch Konsumverzicht aufschieben<br />
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