Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner
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beobachtenden Kostenanpassungsmaßnahmen, <strong>in</strong>sbesondere im Personalbereich,<br />
stand meist e<strong>in</strong> Ausbau der Erlebnisqualität im Outlet (Gestaltung, Architektur,<br />
Licht etc.) gegenüber.<br />
? Die Fachmärkte haben sich tendenziell konzeptgemäß nach der Dynamik der Betriebsformen<br />
weiterentwickelt. So bietet das Elektrofachmarktunternehmen Media-<br />
Markt se<strong>in</strong>en Kunden <strong>in</strong>zwischen zunehmend Beratung und Service und präsentiert<br />
sich auf eher noch wachsenden Verkaufsflächen. Ähnliches Marktverhalten war bei<br />
den Baumärkten festzustellen, deren Sortimentserweiterungen zu steigenden Baumarktverkaufsflächen<br />
(aktuell auf über 23.000 qm) führte.<br />
? Die Vertikalisierung vollzieht sich dagegen nicht nach den Verhaltensmustern des<br />
Nieschlag-Konzeptes. Das mag daran liegen, dass der markenexklusive Fachhandel<br />
es überflüssig macht, durch e<strong>in</strong>e Niedrigpreisstrategie <strong>in</strong> den Markt e<strong>in</strong>zutreten.<br />
Nach erfolgtem Markte<strong>in</strong>tritt kommt es zudem nicht zur Assimilation. Vielmehr<br />
versuchen diese Gruppen, ihre Positionierung konsequent gegen die drohende Ve rwechslungsgefahr<br />
abzusichern. Das gilt <strong>in</strong>sbesondere für den Bereich der Luxu s -<br />
marken.<br />
Zwischenergebnis<br />
Bei den Nonfood-Betriebsformen ist das Bild der Betriebsformenentwicklung<br />
une<strong>in</strong>heitlicher. Auch hier dom<strong>in</strong>iert zwar das Pr<strong>in</strong>zip der Differenzierung, gleichwohl<br />
lassen sich trad<strong>in</strong>g down-Elemente neben trad<strong>in</strong>g up-Effekten feststellen. Bedeutsam ist<br />
dabei, dass e<strong>in</strong>e Polarisierung der Betriebsformen stattgefunden hat und zwischen Warenhäusern<br />
und Fachmärkten die Assimilation ger<strong>in</strong>g zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t.<br />
6. Fazit<br />
Der Beitrag hat die Frage nach der Universalität des Erklärungsansatzes der Dynamik<br />
der Betriebsformen aufgeworfen und den E<strong>in</strong>fluss der Globalisierung sowie der Nachfragestagnation<br />
auf die strategischen Konzepte im E<strong>in</strong>zelhandel eher exemplarisch und<br />
ke<strong>in</strong>eswegs erschöpfend untersucht. Insofern kann e<strong>in</strong> so kurzer Beitrag nicht beanspruchen,<br />
dem Erklärungsansatz Nieschlags umfassend gerecht zu werden oder ihn gar zu<br />
widerlegen. Es sollte aber die raumzeitliche Bed<strong>in</strong>gtheit der Handelsstrategien geprüft<br />
und <strong>in</strong>soweit die Universalität der Betriebsformentheorie für die großen Entwicklungsl<strong>in</strong>ien<br />
im Handel h<strong>in</strong>terfragt werden.<br />
Das Ergebnis ist, dass das Strategieverhalten der Handelsunternehmen e<strong>in</strong>schließlich der<br />
marktbedeutsamen Entwicklungen (z.B. das Aufkommen der Discounter) durch Nieschlags<br />
Theorie nicht allgeme<strong>in</strong>gültig erklärt werden kann. Die aufgezeigten Beispiele<br />
lassen vielmehr den Schluss zu, dass Abweichungen von dem Erklärungsmuster eher die<br />
Regel s<strong>in</strong>d. Der Beitrag liefert zwar H<strong>in</strong>weise darauf, dass der Markte<strong>in</strong>tritt neuer Betriebsformen<br />
<strong>in</strong> vielen Fällen durch Mittel des Preiswettbewerbs gegen die etablierten<br />
Betriebe erfolgt. Dagegen ist die Assimilation und der Verlust der Innovationsgew<strong>in</strong>ne