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Großmotorenbau in der Siempelkamp Giesserei: Immer cool bleiben!

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von Stefan Mettler<br />

<strong>Großmotorenbau</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Siempelkamp</strong> <strong>Giesserei</strong><br />

<strong>Immer</strong><br />

<strong>cool</strong><br />

<strong>bleiben</strong>!<br />

SIEMPELKAMP | GIESSEREI<br />

Majestätische Ocean-L<strong>in</strong>er wie die Queen Mary und die Freedom of the Seas stehen für stilvolle Kreuzfahrt-<br />

romantik. Dass diese Reiseträume ohne solides <strong>Siempelkamp</strong>-Handwerk durchaus <strong>in</strong>s Schwitzen geraten<br />

könnten, zeigt e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong>s Produktionsspektrum unserer Gießerei.<br />

Beide Luxus-L<strong>in</strong>er werden von Aggregaten angetrieben, <strong>der</strong>en<br />

Kurbelgehäuse dem Gussbereich für <strong>Großmotorenbau</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Siempelkamp</strong> <strong>Giesserei</strong> entstammen. Die V-46-Großmotorengehäuse<br />

mit 460-mm-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>bohrung für bis zu 18 Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> werden<br />

<strong>in</strong> Krefeld gegossen und von unserem Kunden Wärtsilä u. a.<br />

auf den Kreuzfahrtschiffen zum E<strong>in</strong>satz gebracht. Dieser führende<br />

Anbieter von Lösungen für Schiffsantriebe greift seit 1989 auf die<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Gusstechnik zurück.<br />

35 bis 40 <strong>der</strong> V-46-Motorengehäuse produziert <strong>Siempelkamp</strong><br />

jährlich für Wärtsilä. Dazu gesellen sich die kle<strong>in</strong>eren V-32-<br />

Motorengehäuse, von denen 100 pro Jahr gegossen werden. Dies<br />

jeweils mit steigen<strong>der</strong> Tendenz: Die Stückzahlen <strong>der</strong> Gießerei für<br />

die 32-Variante haben sich <strong>in</strong> den vergangenen drei Jahren verdoppelt,<br />

die <strong>der</strong> V-46-Motoren konnten um 50 Prozent erhöht werden.<br />

„Wir bieten Lebenszyklus-Antriebslösungen, die das Geschäft<br />

unserer Kunden nach vorne br<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong>dem wir die besseren Technologien<br />

entwickeln. Davon profitieren sowohl unsere Kunden als<br />

auch die Umwelt“, lautet die Mission von Wärtsilä. Hier treffen die<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Lösungen <strong>in</strong>s Schwarze, unterstützen sie doch den<br />

hohen Anspruch des 1834 <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland gegründeten Unternehmens<br />

auf das Beste.<br />

Schließlich gilt: Funktioniert e<strong>in</strong> Schiffsmotor nicht e<strong>in</strong>wandfrei,<br />

kann dies sogar zur Manövrierunfähigkeit führen. Um dies zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

ist viel Wissen gefragt, um <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Phase des Produktionsprozesses<br />

das Richtige zu tun. Von <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> gelieferten<br />

Zeichnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Rohgusszeichnung über die sorgfältige Modellerstellung<br />

und den Gussvorgang bis h<strong>in</strong> zur präzise ausgeführten<br />

Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Putzerei bündelt <strong>Siempelkamp</strong> exzellente Fachkenntnisse<br />

<strong>der</strong> verschiedensten Bereiche zu e<strong>in</strong>em optimalen Ergebnis<br />

für se<strong>in</strong>e Kunden.<br />

Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal „aktive Kühlung“<br />

Als beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung im Motorenguss gelten die geometrischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen und die Wanddickenunterschiede:<br />

„Wenn dünne und dicke Wandungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gussteil aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>treffen,<br />

wird dies zur Herausfor<strong>der</strong>ung beim Abkühlungsprozess“,<br />

beschreibt Stefan Mettler, Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Siempelkamp</strong><br />

<strong>Giesserei</strong>. Um bei diesem komplexen Verfahren dem<br />

Auftreten von sogenannten Eigenspannungen entgegenzuwirken,<br />

haben die Krefel<strong>der</strong> Experten e<strong>in</strong> Kühlungskonzept <strong>in</strong> Anwendung,<br />

das e<strong>in</strong>zigartig auf dem Markt ist: die „aktive Kühlung“!<br />

Diese Kühlung basiert auf e<strong>in</strong>em Rohrsystem, das an die Gießform<br />

angebracht wird. „Während des Gussprozesses kann über dieses


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Motor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Putzerei<br />

Abguss<br />

System erwärmte Luft zugeführt werden – <strong>der</strong> Effekt: Das Gussteil<br />

kühlt nicht so schroff ab, Temperaturunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Form werden<br />

reduziert, das spannungsarme Glühen entfällt“, so Stefan<br />

Mettler.<br />

Prosperierende Märkte<br />

Nicht nur für die Schifffahrts-Giganten s<strong>in</strong>d die V-Motoren hochverlässliche<br />

Antriebsaggregate – auch Mar<strong>in</strong>e und Handelsflotten<br />

greifen auf die Erzeuger elektrischer Energie zurück. Große Warenströme<br />

bewegen sich von Asien <strong>in</strong> die westliche Welt, alle<strong>in</strong><br />

35 Prozent des ch<strong>in</strong>esischen Exports gehen <strong>in</strong> die USA. Korea hat<br />

sich zum größten Schiffsbauer <strong>der</strong> Welt entwickelt, sodass auch<br />

hier die Antriebsaggregate mit <strong>in</strong> Krefeld gegossenen Komponenten<br />

immer präsenter werden.<br />

Weitere Absatzmärkte für Motoren mit Gussteilen aus <strong>der</strong> <strong>Siempelkamp</strong><br />

<strong>Giesserei</strong> liegen auf <strong>der</strong> Hand: Wichtige E<strong>in</strong>satzfel<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die<br />

Energieumwandlung und Kraftwerke – und auch bei <strong>der</strong> Meerwasserentsalzung<br />

<strong>in</strong> wasserarmen Regionen und den Mittelmeeranra<strong>in</strong>ern<br />

kommt unsere Gusstechnik zum E<strong>in</strong>satz. Kernkraftwerke,<br />

Krankenhäuser und E<strong>in</strong>kaufszentren dürfen nie vom Netz<br />

gehen und generieren <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>en großen Bedarf an Notstrom-<br />

Aggregaten.<br />

Portfolio mit Profil<br />

Insgesamt werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Siempelkamp</strong> <strong>Giesserei</strong> Motorenkomponenten<br />

von 6 bis 20 Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit e<strong>in</strong>em Gewicht von 3.000 bis<br />

84.000 kg gegossen. E<strong>in</strong> Rekord-Unikat entstand 1996 <strong>in</strong> drei<br />

Kreuzfahrt-Romantik braucht solides Handwerk<br />

Schiffsdiesel <strong>der</strong><br />

Firma Wärtsilä, F<strong>in</strong>nland<br />

Monaten Durchlaufzeit <strong>in</strong> Form des Prototyps V 64 – mit 640-mm-<br />

Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>bohrung <strong>der</strong> größte V-Motor <strong>der</strong> Welt. Hier wurden die<br />

Grenzen des technologisch Möglichen erreicht: Die Dimensionen<br />

dieses Gussteils waren so gewaltig, dass <strong>der</strong> Kurbelraum und die<br />

beiden V-Dächer separat gegossen werden mussten. Mit dem<br />

61,5 Tonnen schweren Kurbelraum und den jeweils 38 Tonnen<br />

schweren V-Dächern entstand hier e<strong>in</strong> wahres Schwergewicht, das<br />

die <strong>Siempelkamp</strong>-Potenziale <strong>in</strong> Sachen Gusstechnik e<strong>in</strong>drucksvoll<br />

unter Beweis stellt.<br />

Neben den V-Motorenkomponenten für Wärtsilä entstehen <strong>in</strong><br />

Krefeld auch Gussteile, die u. a. für die Motoren <strong>der</strong> MAN B & W<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Dieser Hersteller von Schiffsdieselmotoren mit<br />

Hauptsitz <strong>in</strong> Augsburg und Kopenhagen ist Anbieter größter und<br />

leistungsstärkster Verbrennungsmotoren mit e<strong>in</strong>er Leistung zwischen<br />

430 und 97.300 kW – auch hier ist <strong>Siempelkamp</strong>-Gusstechnik<br />

„mit im Boot“.<br />

Apropos Boot: Nicht umsonst betont unser erster Textabsatz, dass<br />

bei <strong>Siempelkamp</strong> gegossene Motoren verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass Kreuzfahrtgäste<br />

<strong>in</strong>s Schwitzen kommen. In <strong>der</strong> Tat verbuchen die Klimaanlagen<br />

auf Schiffen mit 35 bis 40 Prozent den zweitgrößten Strombedarf<br />

gleich nach dem Vortrieb!

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