Buch „Schwellenräume“ als PDF-Download - Siedle
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8<br />
Literatur<br />
thema: aufgabenstellungen<br />
– Francis D.K. Ching:<br />
Architecture: Form, space<br />
& Order, van Nostrand<br />
Reinold company,<br />
New York, 1979<br />
– Boris Podrecca:<br />
Almanach der Architektur,<br />
Institut für die Grundlagen<br />
des Entwerfens und Raumkonzeptionen,<br />
Fakultät 1 Architektur<br />
und stadtplanung,<br />
Universität stuttgart,<br />
Verlag Anton Pustet,<br />
salzburg, 2009<br />
– Egon schirmbeck:<br />
Zur Analyse von Raumkonzepten<br />
in Architektur und<br />
Raum, Gestaltungskonzepte<br />
im 20. Jahrhundert, Egon<br />
schirmbeck / Till Boettger /<br />
Christian Hanke, DOM publishers,<br />
Berlin, 2011<br />
Die formulierten Themen mit ihren stich-<br />
wortartigen Unterpunkten sollen die ver-<br />
schiedenen Facetten des architektonischen<br />
Übergangs aufzeigen und versuchen, die<br />
Ambivalenz der Schwelle zu berücksichti-<br />
gen. Sie können miteinander verbunden<br />
werden. Jedes Thema ist <strong>als</strong> Rahmen für ein<br />
Konzept zu verstehen, das in räumlicher,<br />
technischer und schließlich gebäudetypo-<br />
logischer Dimension konkretisiert werden<br />
kann. Jeder Studierende benutzt eines der<br />
Themen <strong>als</strong> Startpunkt und entwickelt<br />
von ihm aus seine individuelle Konzeption<br />
des Schwellenraumes.<br />
Bei der Bearbeitung der Themen sollen sich<br />
die Studierenden nicht auf den gegenwärtigen<br />
Wissensstand in der Architektur<br />
und der Kommunikationstechnologie<br />
beschränken, sondern sie sollen einen Ausblick<br />
in die Zukunft wagen und Mögliches<br />
und Unmögliches denken.<br />
analyse<br />
Der Analyseteil des Seminars ist in<br />
folgende vier Teile gegliedert:<br />
1. Vorbereitung, Darstellung des<br />
Themas, Vorstellen der Analysetechnik<br />
2. Recherche über Analyseobjekt,<br />
Vorstellung des Schwellenraumes<br />
3. Wahrnehmung vor Ort, Beobachtung,<br />
Notationen<br />
4. Auswertung der Beobachtungen,<br />
Ausarbeitung der Analysen<br />
In einem ersten Schritt wird das Thema des<br />
Schwellenraumes dargestellt und die nötigen<br />
Begriffe anhand von Beispielen in der<br />
Architektur diskutiert. Die Analysetechnik<br />
zur Betrachtung des Schwellenraums wird<br />
vorgestellt, um die Methode für die Raumbetrachtung<br />
vorzubereiten. Im Folgenden<br />
wird sich intensiv mit dem jeweiligen<br />
Analyseobjekt auseinandergesetzt, indem<br />
eine literaturrecherche die Basis für<br />
Raumerfahrung vor Ort bildet. Das Passieren<br />
des Schwellenraums wird mit Hilfe<br />
der Darstellungen in der ausgewählten<br />
literatur vorgedacht. Vor Ort werden<br />
räumliche Erfahrungen bewusst ausprobiert.<br />
Das Durchwandern des Schwellenraums<br />
soll mit allen Sinnen erlebt und<br />
mit Hilfe von Fotografien und Skizzen<br />
notiert werden. Schließlich soll das Beobachtete<br />
ausgewertet und dargestellt<br />
werden.<br />
Folgende Parameter sollen bei der<br />
Schwellenraumbetrachtung analysiert<br />
werden:<br />
Begrenzungen, Sequenz, Geometrie,<br />
Materialität, Topografie, Einrichtungen<br />
Abgabeleistungen<br />
(Analyse)<br />
Bildsequenz aus zehn<br />
Fotos, die den Übergang in<br />
seiner zeitlichen Dimension<br />
erklären. Die Fotos<br />
sind aus der menschlichen<br />
Perspektive aufgenommen.<br />
Außerdem müssen die<br />
Fotos nachbearbeitet sein.<br />
Diagrammatische Zeichnungen<br />
des schwellenraums.<br />
Mindestens fünf<br />
Diagramme, die jeweils ein<br />
Parameter bearbeiten.<br />
Kurzreferat von 15min mit<br />
anschließender Diskussion,<br />
Vorstellen der Diagramme.<br />
Abgabeleistungen<br />
(Entwurf)<br />
Modell im Maßstab 1:20<br />
Volumen innen / außen<br />
jeweils 4m x 4m x 4m<br />
– Abgabeleistung für die<br />
Zwischenpräsentationen:<br />
Prototyp des Modells<br />
– Abgabeleistung für die<br />
Endabgabe:<br />
Modell in Museumsqualität<br />
monochrom<br />
frei wählbares Material<br />
Fotosequenz fünf Bilder<br />
21cm x 21cm<br />
Die vorgestellten Parameter versuchen,<br />
diese Fragen zu beantworten:<br />
1. Begrenzungen des Schwellenraumes<br />
(Raumbildung)<br />
Wie wird der Schwellenraum gebildet?<br />
2. Sequenz des Schwellenraumes<br />
(Raumfolge)<br />
Wie wird der Weg inszeniert?<br />
Welcher Wegefluss wird produziert?<br />
3. Geometrie des Schwellenraumes<br />
(Raumstruktur)<br />
Welche Ordnung besitzt der Schwellenraum?<br />
4. Topografie des Schwellenraumes<br />
(Raumlage)<br />
Welchen Ort bildet der Schwellenraum?<br />
5. Materialität des Schwellenraumes<br />
(Raumgestalt)<br />
Welche Farbe, welche Helligkeit,<br />
welchen Kontrast besitzt der<br />
Schwellenraum?<br />
6. Einrichtungen des Schwellenraumes<br />
(Raumfunktion)<br />
Welche Auswirkungen hat die<br />
Möblierung und der Ausbau auf<br />
den Schwellenraum?<br />
Die Analysen sollen einfach und direkt die<br />
beobachteten Raumzusammenhänge darstellen.<br />
Die Diagramme sind in Graustufen<br />
<strong>als</strong> linienzeichnungen anzufertigen, die<br />
sich selbsterklärend lesen lassen. Die Referate<br />
sind <strong>als</strong> Vorstellung des jeweiligen<br />
Schwellenräume<br />
Arbeitsstandes gedacht. Die Vorstellung<br />
des Analyseobjektes selbst ist sehr kurz zu<br />
halten.<br />
enTwurf<br />
9<br />
Zu entwerfen ist ein räumlicher Übergang,<br />
ein Schwellenraum, der zwischen außen<br />
und innen vermittelt und sich mit den formulierten<br />
Themen auseinandersetzt.<br />
Es soll versucht werden, eine in die Zukunft<br />
weisende lösung zu finden, die sich mit<br />
dem zu erlebenden Phänomen des „Dazwischen”<br />
auseinandersetzt. Es ist zu prüfen,<br />
welche technische Installation bzw. Medien<br />
an welcher Stelle <strong>als</strong> Schwellenraum-<br />
Apparatur genutzt werden können, um die<br />
räumliche Konzeption zu stützen. Im Besonderen<br />
ist darauf Wert zu legen, dass die<br />
Passage <strong>als</strong> räumliche Sequenz gedacht<br />
wird und mit mehreren Sinnen erfahrbar ist.<br />
Die Funktionsweise der Schwellenraum-<br />
Apparatur ist schematisch sowohl im Modell<br />
<strong>als</strong> auch in Zeichnungen darzustellen.<br />
Der räumliche Ausschnitt der Betrachtung<br />
wird von zwei Volumen, welche außen und<br />
innen darstellen, gebildet. Die Raumkörper<br />
können neben <strong>als</strong> auch übereinander liegen<br />
und sich berühren oder mit Abstand zueinander<br />
liegen. Der Schwellenraum wird<br />
<strong>als</strong> „Dazwischen” liegender Raum entworfen<br />
und gestaltet. Das Innen und das Außen<br />
sind fragmentarisch anzudeuten und<br />
sollen die Konzeption des Schwellenraumes<br />
unterstützen. Falls ein längerer vorgelagerter<br />
Weg geplant wird, ist dieser <strong>als</strong><br />
Appendix zu ergänzen.