Buch „Schwellenräume“ als PDF-Download - Siedle
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sIedle: peter strobel<br />
peter strobel<br />
Unternehmenskommunikation<br />
S. <strong>Siedle</strong> & Söhne<br />
Telefon- und Telegrafenwerke<br />
OHG<br />
der mensch im dazwischen<br />
KommunIKatIon an der schwelle<br />
Was geschieht, wenn wir ein Gebäude betreten oder verlassen?<br />
Was erlebt der Mensch dabei, welche Rolle spielt die Architektur, welchen Einfluss hat die<br />
Technik und wie wirken beide zusammen? Das Seminar <strong>„Schwellenräume“</strong> an der Archi-<br />
tektur-Fakultät der Bauhaus-Universität Weimar ging diesen Fragen nach. <strong>Siedle</strong> initiierte<br />
die Veranstaltung, gab den angehenden Architekten Einblick in die Entwicklung und<br />
Herstellung von Türkommunikationssystemen und setzt sich mit ihren Entwürfen aus-<br />
einander.<br />
25 Seminarteilnehmer besuchten das Unternehmen. Sie setzten Sprechanlagen<br />
zusammen, programmierten sie und nahmen sie in Betrieb. Im Planungsworkshop<br />
erkundeten sie anhand realer Projekte, wie weit die <strong>Siedle</strong>-Systeme baulichen und pla-<br />
nerischen Anforderungen entgegenkommen. Diesen Einblick in die Praxis erlebten<br />
die Studenten bei <strong>Siedle</strong>. Doch umgekehrt lernt auch ein Traditionsunternehmen dazu.<br />
Über die Zukunft, zum Beispiel.<br />
Werden Digitalisierung und Vernetzung die etablierten Verfahren auflösen? Wie<br />
wird sich das Spannungsfeld zwischen stetig zunehmender Transparenz einerseits<br />
und dem ebenfalls wachsenden Bedürfnis nach Abschottung andererseits entwickeln?<br />
Können Schwellenräume der Architektur vorgelagert werden, und muss es dann<br />
überhaupt noch punktuelle Technikinstallationen geben?<br />
Nur wer eine Vorstellung davon hat, wie die Schwelle morgen aussieht, kann die<br />
richtige Technik dafür entwickeln. Technischer Fortschritt verschafft zwar die Mög-<br />
lichkeit zur Innovation, aber die Richtung kann er nicht bestimmen. Es ist entscheidend zu<br />
wissen, welche Technologie gebraucht und wie sie eingesetzt wird. Natürlich denkt<br />
ein Unternehmen wie <strong>Siedle</strong> darüber ständig nach, doch die Studenten nähern sich dem<br />
Thema unbelastet von den Machbarkeits- und Rentabilitätsschranken, die uns allzu oft<br />
auf dem Boden halten, wenn Höhenflüge und visionäre Ausblicke gefragt wären.<br />
Diese Dokumentation verdeutlicht die Vielfalt der Ansätze, mit denen die Teilnehmer<br />
das Thema Schwelle interpretieren. Wie Architektur, Mensch und Technik interagieren,<br />
wie ein Schwellenraum Bewegung in Gang setzt, be- oder entschleunigt, wie er Besucher<br />
lenkt und leitet und wie er zwischen verschiedenen Zonen vermittelt – solche Aspekte<br />
demonstrieren die Entwürfe auf sehr unterschiedliche Weise.<br />
Ein erstes Fazit können wir ziehen: Jede Schwelle ist Kommunikation. Nicht<br />
erst durch eingebaute Technik, sondern durch ihre pure Existenz. Sie gibt vielfältige Signale,<br />
kann einladend sein oder abweisend, schön oder hässlich. Sie öffnet sich und das<br />
Gebäude, oder sie verschließt es. Das alles tut sie, ob wir es wollen, planen und gestalten<br />
oder nicht. Das Gesetz, nach dem es unmöglich ist, nicht zu kommunizieren, gilt<br />
auch hier. Die Schwelle offenbart viel über das, was hinter ihr liegt. Wir tun gut daran,<br />
die Sprache, die ein Eingang spricht, bewusst zu wählen.<br />
Schwellenräume<br />
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