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Von der Idee zum Endprodukt - Der BAMBACH SATTELSITZ ... - Spitta

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>Endprodukt</strong> - <strong>Der</strong> <strong>BAMBACH</strong> <strong>SATTELSITZ</strong><br />

von Mary Gale<br />

Eine gesunde Sitzhaltung ist nicht nur für gesundheitlich bereits stark Geschädigte wichtig, son<strong>der</strong>n gerade<br />

auch für alle, die wie <strong>der</strong> Zahnarzt ihre Arbeit tagtäglich im Sitzen ausüben. <strong>Der</strong> Bambach Sattelsitz, eine<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Ergo- und Bewegungstherapeutin Mary Gale, ermöglicht eine beson<strong>der</strong>s günstige<br />

Sitzhaltung, die <strong>der</strong> Position des Reiters auf dem Sattel nahe kommt. Dabei nimmt die Wirbelsäule eine<br />

natürliche Haltung ein und die Bandscheiben werden entlastet. Wie Mary Gale auf die <strong>Idee</strong> kam, diese<br />

Stuhlform zu kreieren, beschreibt sie selbst in ihrem Buch "The Seated Spine & The Bambach Saddle Seat",<br />

aus dem wir im Folgenden einen Auszug präsentieren.<br />

Mary Gale, die Erfin<strong>der</strong>in des Bambach Sitzsattels<br />

Die <strong>Idee</strong> <strong>zum</strong> <strong>BAMBACH</strong> <strong>SATTELSITZ</strong> entstand im Rahmen meiner Arbeit mit Rehabilitationspatienten,<br />

<strong>der</strong>en Gehirn als Folge von zerebraler Lähmung, Schlaganfall, Meningitis (Hirnhautentzündung),<br />

Verkehrsunfällen u.s.w. geschädigt worden war.<br />

Ein weit verbreitetes Problem in solchen Fällen ist ein schlechter Gleichgewichtssinn. Viele dieser Menschen<br />

sind nicht in <strong>der</strong> Lage, selbständig zu sitzen - geschweige denn zu stehen. Außerdem wird durch die<br />

Instabilität <strong>der</strong> Gelenke die Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> Gliedmaßen behin<strong>der</strong>t.<br />

Ein wichtiger, häufig angebotener Behandlungsbestandteil ist das Reiten. Zunächst sollte diese angenehme<br />

Aktivität im Freien den Betroffenen vor allem Freude bereiten. Als therapeutisch bedeutend stellte sich später<br />

heraus, dass viele Menschen, die nicht ohne Unterstützung auf einem Stuhl, einer Bank o<strong>der</strong> in einem<br />

Rollstuhl sitzen konnten, in <strong>der</strong> Lage waren, selbständig auf dem Pfer<strong>der</strong>ücken ihr Gleichgewicht zu halten<br />

und dort eine symmetrische Haltung einzunehmen. Diese Menschen erfuhren eine deutliche Besserung ihrer<br />

Gesamtlage. Viele konnten ohne Hilfe mehrere Stunden auf dem Pfer<strong>der</strong>ücken sitzen und sogar mit guten<br />

Lagereaktionen reiten, während sie auf <strong>der</strong> Rehabilitationsstation nicht ohne Hilfe sitzen konnten.<br />

Mir stellte sich die Frage, wie dieser große Unterschied zwischen dem Sitzen im Sattel und dem Sitzen auf<br />

einem gewöhnlichen Stuhl zustande kommt. Um einer Lösung näher zu kommen, ahmte ich die<br />

1


"Sattel"-Haltung ohne Pferd nach. Das Rittlingssitzen, unterstützt durch Gymnastikrollen und Balken für<br />

funktionale Behandlungen, war bereits bekannt. Aber diese Hilfsmittel boten keine annähernd so erfolgreiche<br />

unterstützende Unterlage für selbständiges Sitzen wie das Pferd. Ohne den Sattel und die Unterstützung <strong>der</strong><br />

gespreizten Beine rollt das Becken zurück und <strong>der</strong> Patient verliert das Gleichgewicht.<br />

Um weitere Informationen zu diesem Sachverhalt zu finden, führte ich mit drei Kollegen eine<br />

Literaturrecherche durch. Unter den vielfältigen Veröffentlichungen zu diesem Thema war die Arbeit von Dr.<br />

A. C. Mandal (4) <strong>zum</strong> Thema Haltung die vielversprechendste. Er schreibt: "Ohne Zweifel wird die beste<br />

Sitzhaltung auf einem Pfer<strong>der</strong>ücken eingenommen. Die Hüftgelenke sind in Ruhestellung mit einer Beugung<br />

von 45° [...] somit wird die Krümmung <strong>der</strong> Lendenwirbelsäule bewahrt". Damit war <strong>der</strong> Grundstein für<br />

meine Untersuchung gelegt.<br />

Die Arbeiten von Nachemson (5), Keegan (3), Bridger (1), Brunswick (2), Schoberth (6) und an<strong>der</strong>en<br />

unterstützten Mandals Schlussfolgerung, die besagt, dass sich <strong>der</strong> Druck zwischen den Bandscheiben stark<br />

erhöht, wenn eine Person auf einem planen Sitz sitzt. Dies resultiert aus dem Verlust <strong>der</strong> natürlichen<br />

Lendenlordose, <strong>der</strong> eintritt, sobald die Hüften über einen Winkel von 60° hinaus gebeugt werden. Beim<br />

Reiten hingegen bleibt die Wirbelsäule in einer annähernd natürlichen Form und erfährt die geringste<br />

Belastung innerhalb des Bandscheibeninnenraumes. Durch Verringerung von intradiscalem Druck ist diese<br />

Sitzhaltung wesentlich schmerzarmer als eine Sitzhaltung auf einer ebenen Fläche, bei <strong>der</strong> die<br />

Lendenwirbelsäule einer statischen Verkrümmung ausgesetzt ist.<br />

Die Ergebnisse dieser Autoren werden durch die Aussagen <strong>der</strong> Reiter bestätigt, die unter ernsthaften<br />

Schmerzen im Bereich <strong>der</strong> Lendenwirbelsäule auf <strong>der</strong> Erde leiden, aber eine Schmerzlin<strong>der</strong>ung verspüren,<br />

sobald sie auf einem Pferd sitzen.<br />

Basierend auf diesen Informationen entschieden wir uns, die Zweckmäßigkeit eines Sattels als Arbeitssitz zur<br />

Erhaltung <strong>der</strong> physiologischen Krümmung <strong>der</strong> Lendenwirbelsäule zu untersuchen. Wir stellten ein Team von<br />

zwei Beschäftigungstherapeuten, einem Physiotherapeuten und einem Ingenieur zusammen. Zunächst<br />

wurden Prototypen gebaut und getestet. Dann wurde das Design festgelegt und die endgültige Version<br />

hergestellt. Erprobt wurde das Resultat als Arbeitssitz in einer Draht- und Kabelfabrik. Er war so erfolgreich,<br />

dass das Draht- und Kabelunternehmen entschied, den Sattelsitz herzustellen und zu vermarkten.<br />

Wie bereits festgestellt (und von vielen Forschern bestätigt), ist die Belastung innerhalb <strong>der</strong> Bandscheibe am<br />

geringsten, wenn die Wirbelsäule ihre natürliche physiologische Krümmung in <strong>der</strong> Ruhehaltung einnimmt.<br />

Diese Wirbelsäulenhaltung ist aber beim Sitzen auf einem planen Sitz nicht möglich. Verschlechtert wird die<br />

Haltung zusätzlich, wenn man sich beim Arbeiten nach vorne beugt. Nachemson zeigt, dass "die Belastung<br />

innerhalb <strong>der</strong> Bandscheibe im Stehen [...] 100 kg beträgt. Beim Sitzen auf einem planen Sitz beträgt sie 140<br />

kg. Beim vorwärtsgelehnten Sitzen beträgt sie 175 kg, was fast dem Heben eines Gewichts entspricht."<br />

2


Die Beckenhaltung beim Sitzen auf dem Bambach Sattelsitz entspricht <strong>der</strong> Haltung des Körpers in stehen<strong>der</strong> Position. Die Belastung <strong>der</strong><br />

Wirbelsäule ist gegenüber <strong>der</strong> "normalen" Sitzhaltung signifikant niedriger.<br />

<strong>Der</strong> <strong>BAMBACH</strong> <strong>SATTELSITZ</strong> hingegen unterstützt die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Haltung. Diese<br />

bleibt selbst beim nach vorne gebeugten Arbeiten erhalten. Auf einem Sattelsitz findet die Beugung nach<br />

vorne eher in <strong>der</strong> Hüfte als im unteren Rücken statt, was auf einem planen Sitz nicht möglich ist.<br />

Auf einem ebenen Sitz wird die Lendenwirbelsäule beim nach vorne gelehnten Arbeiten aus ihrer natürlichen<br />

Haltung (Lordose) in die entgegengesetzte Richtung (Kyphose) gebogen. Dazu kommt <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong><br />

natürlichen Halswirbelkrümmung. Somit verharrt die Wirbelsäule in einer ungünstigen C-Form.<br />

Standardmodell (ohne Rückenlehne mit schwarzem Kunsstofffuß), hier mit schwarzem Le<strong>der</strong>bezug<br />

So einfach <strong>der</strong> Sattelsitz vom Design auch konzipiert ist, so erfolgreich ist er: er ermöglicht es, beim Sitzen<br />

und Arbeiten eine gesunde, natürliche Wirbelsäulenhaltung beizubehalten und bietet große<br />

Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz bei vollständigem Bodenkontakt.<br />

Viele Menschen haben mir bereits über ihre positiven Erfahrungen mit dem Sattelsitz geschrieben.<br />

Therapeuten in <strong>der</strong> Rehabilitation berichten, dass <strong>der</strong> Sattelsitz ihren Patienten ermöglicht, ihre Arbeit<br />

problemlos auszuüben o<strong>der</strong> sie wie<strong>der</strong> aufzunehmen. Viele Patienten konnten ihre Überempfindlichkeit<br />

gegenüber sitzenden Tätigkeiten überwinden. <strong>Der</strong> Grund für die bemerkenswerten Verbesserungen von<br />

Gleichgewicht und Motorik bei Rehabilitationspatienten liegt darin, dass die Wirbelsäule im natürlichen<br />

3


Gleichgewicht ist, die Muskeln ausbalanciert sind und das Becken in seiner neutralen Haltung ist, die<br />

symmetrisch von einer breiten Grundlage unterstützt wird. Selbst die durch Hirnverletzungen ernsthaft<br />

Geschädigten zeigen eine drastische Verbesserung des Gleichgewichtssinn, <strong>der</strong> Koordination sowie des<br />

Selbstvertrauens.<br />

Bambach Sattelsitz mit Rückenlehne<br />

Auch spezielle Berufsgruppen, wie z. B. Zahnärzte, Chirurgen, Friseure, Maschinenführer u.a. berichten, dass<br />

sie beim Arbeiten schmerzfrei und mit minimaler Wirbelsäulenbelastung sitzen können.<br />

Nicht nur für ihre Arbeit, son<strong>der</strong>n auch für ihre Freizeitaktivitäten können viele Menschen dank <strong>der</strong><br />

Lin<strong>der</strong>ung ihrer Rückenschmerzen wie<strong>der</strong> mehr Energie aufbringen.<br />

Zur Lin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rückenschmerzen begünstigt die aktive Haltung auf dem Sattelsitz die Lungen- und<br />

Bauchfunktionen. Daraus resultieren eine verbesserte Atmung und damit eine verbesserte<br />

Sauerstoffversorgung. Auch die Verdauung und die Funktion an<strong>der</strong>er innerer Organe wird begünstigt.<br />

<strong>Der</strong> <strong>BAMBACH</strong> <strong>SATTELSITZ</strong> vereint ein radikales, funktionales und mo<strong>der</strong>nes Möbeldesign und eine<br />

innovative Fertigung. Das Resultat ist das ideale Sitzmöbel für alle im Sitzen Arbeitenden.<br />

Auszug aus: Mary Gale, "The Seated Spine & The Bambach Saddle Seat", Seite 26 ff. (1997); übersetzt von<br />

Petra Ahrendt.<br />

Lesen Sie auch die Empfehlungen von Ärzten und Therapeuten sowie die Kommentare zufriedener<br />

Benutzer.<br />

Für Rückfragen und Informationen zur deutschsprachigen Broschüre wenden Sie sich bitte an den<br />

Vertriebspartner des Bambach Sattelsitzes in Deutschland:<br />

HAGER & WERKEN GMBH & CO. KG<br />

POSTFACH 10 06 54, D-47006 Duisburg<br />

Tel. 0203/ 99 269-0 - Fax: 0203/ 29 92 83<br />

E-Mail<br />

Literaturverzeichnis:<br />

1. Bridger, R. S., "Some Fundamental Aspects of Posture Related to Ergonomics" in: International<br />

Journal of Industrial Ergonomics 8, 3-15 Elsvier (1991)<br />

4


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2. Brunswick, M., "Ergonommics of Seat Design" in: Physiotherapy UK, Jahrgang 70, Nr. 2 (Februar<br />

1984)<br />

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3. Keegan, J. J., "Alteration of the Lumbar Curve Related to Posture and Seating" in: Journal of Bone,<br />

Joint Surgery 35, 589-603 (1953)<br />

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4. Mandal, A. C., "The Seated Man" in: Applied Ergonomics, 19-26 (März 1991)<br />

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5. Nachemson, A. "Towards a Better Un<strong>der</strong>standing of Low Back Pain: a Review of the Mechanics of<br />

the Lumbar Disc" in: Rheumatology and Rehabilitation, 14, 129 (1975)<br />

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6. Schoberth, H., "Sitzhaltung, Sitzschaden, Sitzmöbel", Springer Berlin (1962)<br />

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