StippVisite Herbst 2012 - GPR Gesundheits- und Pflegezentrum ...
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det es jede Vierte regelrecht peinlich,<br />
in der Öffentlichkeit zu stillen. In den<br />
B<strong>und</strong>esländern Baden-Württemberg,<br />
Bayern <strong>und</strong> Thüringen denken zehn<br />
Prozent aller Mütter, es sei falsch in<br />
der Öffentlichkeit zu stillen <strong>und</strong> tun es<br />
daher nicht (im Vergleich dazu nur ein<br />
Prozent in Niedersachsen oder Hamburg).<br />
Die Umfrage zeigt auch, dass<br />
sich jede dritte Frau selbstsicherer<br />
fühlen würde, wenn es mehr Promi-<br />
Mütter gäbe, die öffentlich <strong>und</strong> medial<br />
sichtbar stillen. Demnach scheint das<br />
Stillen in der Öffentlichkeit nicht allzu<br />
selbstverständlich zu sein.<br />
Befürchtungen beim Stillen?<br />
Viele Frauen haben Bedenken, dass<br />
das Baby die Brust nicht annimmt<br />
oder dass die Milchmenge nicht lange<br />
genug ausreicht. Das ist jedoch unbegründet.<br />
Die Ursache ist fast immer<br />
das zu seltene Anlegen zu Beginn der<br />
Stillzeit <strong>und</strong> in den ersten Wochen.<br />
Daher sind die richtigen Empfehlungen<br />
nach der Geburt besonders wichtig,<br />
denn eine gute Anleitung nach<br />
der Geburt <strong>und</strong> die Unterstützung in<br />
den ersten Wochen können fast immer<br />
die Probleme beheben <strong>und</strong> die<br />
Sorgen der Frauen verringern. Bei anderen<br />
Frauen besteht die Angst, Stillen<br />
könnte wehtun. Dabei ist das Stillen<br />
ein Lern-<strong>und</strong> Gewöhnungsprozess<br />
für Mutter <strong>und</strong> Baby. Es stimmt, dass<br />
das Stillen in den ersten Tagen etwas<br />
wehtun kann. Anhaltende Schmerzen<br />
sind jedoch immer ein Warnhinweis<br />
dafür, dass etwas noch nicht<br />
richtig abläuft. Mit der Unterstützung<br />
von Hebammen oder Stillberaterinnen<br />
sollte möglichst schnell die Ursache<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> korrigiert werden.<br />
Danach sollten die Schmerzen schnell<br />
vergehen.<br />
Wie lange soll eine Mutter<br />
stillen?<br />
Ein großes Thema unter stillenden<br />
Frauen in Deutschland ist die Stilldauer.<br />
Bei der Frage der Stillzeit kamen<br />
sehr unterschiedliche Antworten<br />
von drei bis sechs Monaten bis<br />
hin zu zwölf bis 18 Monaten. Laut<br />
Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation sollte<br />
eine Mutter sechs Monate ausschließlich<br />
stillen <strong>und</strong> trotz Zufütterung bis<br />
zum vollendeten zweiten Lebensjahr<br />
weiter stillen. Für Deutschland wurden<br />
die Empfehlungen zur Säuglingsernährung<br />
2009 durch die Mitglieder<br />
der Nationalen Stillkommission unter<br />
Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse<br />
auf hiesige Verhältnisse<br />
angepasst. Sie empfehlen<br />
das ausschließliche Stillen, ohne jegliche<br />
Form von Ergänzung, für mindestens<br />
vier Monate. Beikost sollte in den<br />
Folgemonaten unter dem Schutz des<br />
Stillens eingeführt werden. Die Beikosteinführung<br />
<strong>und</strong> das zeitgleiche Stillen<br />
sind erwiesenermaßen ein wirksamer<br />
Schutz vor Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />
Ist die Unterstützung des<br />
Partners wichtig?<br />
Die Umfrage zum Stillen brachte ans<br />
Licht, dass Mütter ganz besonders auf<br />
die Unterstützung ihres Partners Wert<br />
legen. Die Hälfte aller Mütter würde<br />
sich ihrem Partner verb<strong>und</strong>ener fühlen,<br />
wenn er sich an der Ernährung<br />
des Babys beteiligt wie durch das<br />
Füttern abgepumpter Muttermilch.<br />
Auch hier zeigt sich, dass insbesondere<br />
junge Frauen sehr auf die Unterstützung<br />
ihres Partners beim Stillen<br />
hoffen, denn Dreiviertel aller 18-<br />
bis 25-jährigen Frauen wünschen sich<br />
die konkrete Beteiligung des Vaters.<br />
Sehr zuversichtlich stimmt die Tatsache,<br />
dass sich über 70 Prozent aller<br />
Mütter, die bereits gestillt haben,<br />
gemeinsam mit ihrem Partner als<br />
Dream-Team bezeichnen würden. In<br />
einem sind sich übrigens die Mütter<br />
aller Altersgruppen vollkommen einig:<br />
Sie würden das Stillen nicht aufgeben,<br />
selbst wenn der Partner sie dabei<br />
nicht unterstützt.<br />
Zufrieden mit den Hebammen<br />
<strong>und</strong> Stillberaterinnen?<br />
Ein gutes Zeugnis erhält das Fachpersonal<br />
in Deutschland, also Hebammen<br />
<strong>und</strong> Stillberaterinnen. Fast 80 Prozent<br />
aller Mütter fühlen sich gut beraten<br />
<strong>und</strong> bestens informiert, wenn es ums<br />
Stillen geht. Nur ein Fünftel gab an,<br />
sich bei Stillproblemen allein gelassen<br />
gefühlt zu haben oder sich das Stillwissen<br />
allein angeeignet zu haben.<br />
Mütter vor 20 Jahren <strong>und</strong> früher hatten<br />
viel weniger Unterstützung. Jede<br />
dritte Frau der heute über 46-Jährigen<br />
sagt, dass sie sich selbst überlassen<br />
wurde, wenn sie stillen wollten<br />
<strong>und</strong>/oder Probleme dabei hatte. Dies<br />
ist auch ein deutliches Indiz für die<br />
Lücke im Generationenwissen. Diese<br />
Frauen konnten zu einem Großteil<br />
nicht mehr positiv von den Stillerfahrungen<br />
ihrer Mütter lernen, da diese<br />
sie nicht gestillt haben. Diese Lücke<br />
wird in der Zwischenzeit von Hebammen<br />
<strong>und</strong> Stillberaterinnen ausgefüllt.<br />
Mit ihrer fachlichen <strong>und</strong> emotionalen<br />
Beratung leisten sie einen enorm<br />
wertvollen Beitrag für die Ges<strong>und</strong>heit<br />
unserer Gesellschaft. Sie sind es<br />
übrigens auch, die dafür sorgen, dass<br />
nicht stillende Mütter gut betreut<br />
<strong>und</strong> mit richtigen Informationen zur<br />
Säuglingsernährung ausgerüstet werden.<br />
Jede Mutter sollte daher auf die<br />
Nachsorge durch eine Hebamme Wert<br />
legen <strong>und</strong> auf ihre Unterstützung zurückgreifen<br />
können.<br />
„Mit guter Stillberatung im Wochenbett<br />
<strong>und</strong> wohlwollender Unterstützung<br />
durch den Partner <strong>und</strong> Angehörige<br />
steht einer erfolgreichen Stillbeziehung<br />
nichts im Weg. Fast jede Frau,<br />
die ihre Startschwierigkeiten überw<strong>und</strong>en<br />
hat, berichtet später von einem<br />
w<strong>und</strong>erschönen, schmerzfreien<br />
<strong>und</strong> natürlichen Stillerlebnis. Ihr persönliches<br />
Stillziel erreicht zu haben,<br />
macht viele Mütter sehr stolz <strong>und</strong><br />
glücklich“, weiß Sybille Neuß, Pressesprecherin<br />
bei Lansinoh, aus vielen<br />
Berichten stillender Mütter.<br />
Quelle: Lansinoh Laboratories Inc.<br />
<strong>StippVisite</strong> überregional<br />
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