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Leitungsanlagen - Siemens Building Technologies

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<strong>Leitungsanlagen</strong><br />

Brandschutztechnische Anforderungen/Funktionserhalt<br />

Answers for infrastructure.


Funktionserhalt von <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

für sicher heits technische<br />

Anlagen<br />

Brandschutz ist Lebensschutz. Bauauflagen, Planungsvorgaben und entsprechende<br />

Ausschreibungen sicherheitsbewusster Bauträger fordern deshalb<br />

verstärkt auch den Funktionserhalt elektrischer <strong>Leitungsanlagen</strong> von Brandmelde-<br />

und Sprachalarmierungsanlagen. Für Architekten, Planer und Bau-<br />

ingenieure heißt das: Richtlinien kennen, Alternativen prüfen, Vorteile nutzen.<br />

2


Es ist eine Binsenweisheit und dennoch<br />

von höchster Brisanz: Auch sicherheitstech<br />

nische Anlagen und periphere Elemente<br />

brauchen Strom, um zu funktionieren.<br />

Auch klar ist, dass im Brandfall die<br />

Brandmelderzentrale, Sprachalarmierungsanlage,<br />

Sprinklerpumpen, Löschwasserversorgungs-Einrichtungen,Feuerwehraufzüge<br />

oder Rauchabzugsanlagen<br />

in der Regel nur so lange arbeiten, wie<br />

stromführende Leitungen im Brandfall<br />

dem Feuer widerstehen und die notwendige<br />

Energie liefern können.<br />

Die Sicherstellung des Funktionserhalts<br />

dieser elektrischen Leitungen im Brand-<br />

und Störungsfall ist also von entscheidender<br />

Bedeutung. Davon hängt die<br />

Effektivität ganzer Brandschutz- und<br />

Alarmierungs-Konzeptionen ab. Ihre<br />

Realisierung stellt aber nicht nur einen<br />

Sicherheits- sondern auch einen maßgeblichen<br />

Kostenfaktor bei der Umsetzung<br />

des gesamten Bauvorhabens dar.<br />

Für die Verantwortlichen rund um den<br />

Bau, also für Architekten, Planer und<br />

Security-Experten, ist es deshalb wichtig,<br />

geltende bauaufsichtliche Richtlinien<br />

zu kennen. Die Festlegung solcher<br />

Richt linien ist in Deutschland Länder-<br />

kompetenz.<br />

Und das bedeutet: Fallweise gelten alle<br />

relevanten Regelungen und müssen im<br />

Kontext berücksichtigt werden. Darüber<br />

hinaus ist es aber mindestens genauso<br />

wichtig, neben sämtlichen Regelwerken<br />

zum Funktionserhalt von <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

bei sicherheitstechnischen Anlagen<br />

auch den Stand heutiger Technik zu kennen.<br />

Denn nicht immer sind mineral-isolierte<br />

Kupferkabel rund um die Elektrik<br />

nötig, um die baurechtlichen Bestimmungen<br />

einzuhalten.<br />

Inhalt<br />

Brandschutztechnische<br />

Anforderungen<br />

an <strong>Leitungsanlagen</strong> 4<br />

Funktionserhalt für<br />

Brandmeldesysteme 13<br />

Funktionserhalt für<br />

Löschanlagen 20<br />

Technischer<br />

Funktionserhalt 22<br />

Turbo-Isolatoren –<br />

unterbrechungsfrei<br />

alarmieren 23<br />

Funktionserhalt für<br />

Sprachalarmanlagen 25<br />

Funktionserhalt<br />

für Zentralen 28<br />

Planungshilfe Tech-<br />

nischer Funktionserhalt 30<br />

3


Die Muster-<strong>Leitungsanlagen</strong>-Richtlinie<br />

beschreibt im Wesentlichen die<br />

Anforderungen, die an <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

in Flucht- und Rettungswegen<br />

sowie bei der Durchführung<br />

durch Decken und Wände<br />

gestellt werden.<br />

4<br />

Brandschutztechnische<br />

Anforderungen<br />

an <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

Geltungsbereich und Begriffe der Muster-<strong>Leitungsanlagen</strong>-Richtlinie<br />

(MLAR)<br />

Die MLAR gilt, wie die jeweiligen entsprechenden<br />

Grundanforderungen der<br />

Mus ter bauordnung (MBO), für <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

in Gebäuden aller Art; sie gilt<br />

nicht für fliegende Bauten.<br />

Diese Richtlinie gilt für<br />

– <strong>Leitungsanlagen</strong> in notwendigen<br />

Treppenräumen, in Räumen zwischen<br />

notwendigen Treppenräumen und<br />

Aus gängen ins Freie, in notwendigen<br />

Fluren, ausgenommen in offenen<br />

Gängen vor Außenwänden<br />

– die Führung von Leitungen durch<br />

raumabschließende Bauteile (Wände<br />

und Decken)<br />

– den Funktionserhalt von elektrischen<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> im Brandfall.<br />

Begriffe<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> sind Anlagen aus Leitungen,<br />

insbesondere aus elektrischen Leitungen<br />

oder Rohrleitungen, sowie<br />

aus den zugehörigen Armaturen, Hausanschlusseinrichtungen,Messeinrichtungen,<br />

Steuer-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen,<br />

Netzgeräten, Verteilern und<br />

Dämmstoffen für die Leitungen. Hohlleiter<br />

sind bezüglich der Schottung wie<br />

Rohrleitungen zu behandeln. Unter Verteiler<br />

im Sinne der MLAR werden auch<br />

Umhausungen von elektronischen Baugruppen<br />

verstanden. Die Anforderungen<br />

gelten für metallische und nichtmetallische<br />

Leitungen sinngemäß. Zu den<br />

Leitungen gehören deren Befestigungen<br />

und Beschichtungen. Lichtwellenleiter-<br />

Kabel und elektrische Kabel gelten als<br />

elektrische Leitungen.


Ziele der MLAR<br />

– Sicherung der Benutzbarkeit der für die<br />

Rettung von Menschen und Tieren im<br />

Brandfall und für die Brand bekämpfung<br />

bedeut samen Gebäudebereiche durch<br />

Begrenzung von Einbauten – hier in<br />

Form von <strong>Leitungsanlagen</strong> – aus brennbaren<br />

Stoffen, und damit der Brandlast<br />

in diesen Bereichen auf ein unbedenkliches<br />

Maß.<br />

– Verhinderung der Ausbreitung von<br />

Feuer und Rauch durch bestimmte<br />

Wände und Decken, die aus Gründen<br />

des baulichen Brandschutzes feuerwiderstandsfähig<br />

sein müssen, durch<br />

die <strong>Leitungsanlagen</strong> geführt werden.<br />

– Aufrechterhaltung der Funktion der<br />

elektrischen <strong>Leitungsanlagen</strong> für<br />

bestimmte, bauordnungsrechtlich<br />

geforderte Sicherheitseinrichtungen<br />

bei äußerer Brandeinwirkung auf diese<br />

Leitungs anlagen.<br />

Eine unterbrechungsfreie Strom-<br />

versorgung ist entscheidend<br />

für die Effektivität des kompletten<br />

Brand- und Alarmierungskonzepts<br />

Daher fordern Normen, Vorschriften und<br />

Richtlinien den lückenlosen Betrieb der<br />

Alarmierungsmittel.<br />

<strong>Siemens</strong> zeigt Ihnen, auf welche Weise<br />

Sie diesen Anforderungen effektiv und<br />

ökonomisch Rechnung tragen können.<br />

n Funktionserhalt an<br />

Brandmeldesystemen<br />

– Zentralen, Verteiler, Leitungsnetz<br />

– Brandfallsteuerungen<br />

– Alarmieren<br />

– Löschen<br />

n Funktionserhalt an<br />

Sprachalarmierungsanlagen<br />

– Zentralen, Verteiler, Leitungsnetz<br />

– Alarmieren<br />

5


6<br />

Beiblatt 1 zu DIN VDE 108 Teil 1<br />

Aktuell ist derzeit die Muster-Richtlinie<br />

über die brandschutztechnischen Anforderungen<br />

an <strong>Leitungsanlagen</strong> (Muster-<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong>-Richtlinie MLAR), in der<br />

Fassung vom November 2005. Seit dem<br />

Jahr 2002 ist die Übernahme der jeweils<br />

gültigen Fassung der MLAR in das Baurecht<br />

aller Bundesländer erfolgt und<br />

damit die endgültige Ablösung von den<br />

bisher zum Teil unterschiedlich gehandhabten<br />

früheren Fassungen vollzogen.<br />

Zusätzlich gilt basierend auf der o.g.<br />

ersten Fassung der MLAR seit 1989 –<br />

unverändert – das Beiblatt 1 zu DIN VDE<br />

0108 Teil 1 (Abb.1).<br />

Bei der Forderung nach Funktionserhalt<br />

bezieht man sich meist auf dieses Beiblatt<br />

mit dem Titel: Starkstromanlagen und<br />

Sicherheitsstromversorgungen in baulichen<br />

Anlagen für Menschenansammlungen;<br />

baurechtliche Regelungen. Dieses<br />

Beiblatt ist allerdings nichts anderes als<br />

der unver änderte Abdruck des Mus ters<br />

der Verordnung über den Bau von<br />

Betriebsräumen für elektrische Anlagen<br />

(Elt Bau VO) und dem ursprünglichen, in<br />

der Zwischenzeit mehrfach überarbeiteten<br />

„Muster“, Fassung September 1988.<br />

Die Ursprungsforderung in diesem Beiblatt<br />

bzw. dem zitierten Muster lautet:


Muster-Ltgs-<br />

Anlagen-RiLi<br />

MLAR/09.88<br />

Beiblatt 1<br />

DIN VDE 0108<br />

Teil 1/10.89<br />

„Die elektrischen <strong>Leitungsanlagen</strong> von<br />

bau aufsichtlich vorgeschriebenen notwendigen<br />

Sicherheitseinrichtungen müssen<br />

so beschaffen sein, dass diese Sicherheitseinrichtungen<br />

im Falle eines Brandes<br />

nicht vorzeitig ausfallen.“ Und weiter:<br />

„Die Betriebssicherheit notwendiger<br />

Sicherheitseinrichtungen ist gewährleistet,<br />

wenn die elektrischen <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

so ausgeführt oder durch Bauteile<br />

umkleidet werden, dass sie bei äußeren<br />

Brandeinwirkungen für eine ausreichende<br />

Zeitdauer funktionsfähig bleiben.“<br />

Die Dauer des Funktionserhalts muss<br />

dabei mindestens betragen:<br />

30 Minuten bei<br />

– Brandmeldeanlagen<br />

– Anlagen zur Alarmierung und Erteilung<br />

von Anweisungen (...)<br />

Muster-Ltgs-<br />

Anlagen-RiLi<br />

MLAR/09.93<br />

Muster-Ltgs-<br />

Anlagen-RiLi<br />

MLAR/12.98<br />

– Sicherheitsbeleuchtung und sonstiger<br />

Ersatzstrombeleuchtung (...)<br />

– Personenaufzugsanlagen mit<br />

Evakuierungsschaltung<br />

und 90 Minuten bei<br />

– Wasserdruckerhöhungsanlagen<br />

zur Löschwasserversorgung<br />

– Lüftungsanlagen<br />

von Sicherheitstreppen häusern<br />

– Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

– Feuerwehraufzügen.<br />

Somit sind durch diese Aufzählung bauauf-<br />

sichtlich vorgeschriebener notwen diger Si-<br />

cherheitseinrichtungen in den genannten<br />

Publi kationen mit deren Erscheinen auf<br />

einfache Weise auch die <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

von bauordnungsrechtlich geforderten<br />

Brandmeldeanlagen unter die Forderung<br />

nach dem Funktionserhalt gefallen.<br />

Muster-Ltgs-<br />

Anlagen-RiLi<br />

MLAR/03.00<br />

Muster-Ltgs-<br />

Anlagen-RiLi<br />

MLAR/11.05<br />

7


8<br />

MLAR – die aktuelle Fassung vom<br />

November 2005<br />

In der Zwischenzeit wurden – wie eingangs<br />

erwähnt – weitere Ausgaben von<br />

dem Muster der Richtlinien über brandschutztechnische<br />

Anforderungen an <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

von der Fachkommission<br />

Bauaufsicht der ARGEBAU erarbeitet und<br />

verabschiedet. Dabei ist in diesen Ausgaben<br />

der vorstehend zitierte Abschnitt<br />

des Beiblatt 1 zu DIN VDE 0108 bezüglich<br />

des Funktionserhalts von elektrischen<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> für Brandmeldeanlagen<br />

immer wieder ergänzt und präzisiert<br />

worden.<br />

Die MLAR verfolgt nachfolgende, drei<br />

von einander unabhängige Schutzziele:<br />

– Sicherung der Benutzbarkeit der für die<br />

Rettung von Menschen und Tieren im<br />

Brandfall und für die Brandbekämpfung<br />

bedeutsamen Gebäudebereiche durch<br />

Begrenzung von Einbauten – hier in<br />

Form von <strong>Leitungsanlagen</strong> – aus brennbaren<br />

Stoffen in diesen Bereichen auf<br />

ein unbedenkliches Maß.<br />

– Verhinderung einer Übertragung von<br />

Feuer und Rauch durch bestimmte, aus<br />

Gründen des baulichen Brandschutzes<br />

feuerwiderstandsfähige Wände und<br />

Decken an Stellen, an denen Leitungen<br />

durch diese Wände und Decken geführt<br />

werden.<br />

– Aufrechterhaltung der Funktion der<br />

elek trischen <strong>Leitungsanlagen</strong> für<br />

bestimmte vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen<br />

bei äuße rer Brandeinwirkung<br />

auf diese <strong>Leitungsanlagen</strong>.<br />

Diese Schutzziele einzuhalten, ist ein<br />

vorrangiges Anliegen für bauliche Anlagen<br />

mit besonderer Zweck bestim mung,<br />

also Gebäuden und Räumen besonderer<br />

Art und/oder Nutzung, den sogenannten<br />

Sonderbauten (Abb.2). Da aber in<br />

Deutschland bauordnungsrechtliche Festlegun<br />

gen, wie bereits an anderer Stelle<br />

aus geführt, in die Kompetenz der Länder<br />

n Alten- und Pflegeheime<br />

n Beherbergungs betriebe<br />

n Garagen<br />

n Gaststätten<br />

n Hochhäuser<br />

n Hochregallager<br />

n Kerntechnische Anlagen<br />

n Krankenhäuser<br />

n Rechenzentren<br />

n Schulen<br />

n Verkaufsstätten<br />

n Versammlungsstätten<br />

n Allgemein alle Gebäude, die unter<br />

die Sonderbaurichtlinie fallen<br />

fallen, erfolgt die Einordnung, was in<br />

den einzelnen Bundesländern generell<br />

als Sonderbau gilt, länderspezifisch durch<br />

die oberste Baubehörde nach jeweils unterschiedlichen<br />

Kriterien. Dies bedeutet<br />

aber nicht, dass nicht doch in den meisten<br />

baulichen Anlagen mit besonderer<br />

Zweck bestim mung diese Schutzziele<br />

umgesetzt werden, dann allerdings oftmals<br />

als Einzelforderung bzw. Auflage<br />

im Baugenehmigungsbescheid.<br />

Gründe für die Neufassung<br />

Die Ursache für die in ungewöhnlich<br />

kurzem Zeitabstand zur vorhergegangenen<br />

MLAR veröffentlichten Neufassung<br />

ist nicht in grund sätzlichen Betrach-<br />

tungen zum Funktionserhalt elektrischer<br />

Leitungs anlagen zu suchen, sondern im<br />

Detail, genauer gesagt in der Führung<br />

von Leitungen und da insbesondere<br />

von Rohr leitungen. Dies bedeutet aber<br />

nicht, dass nicht doch an der einen oder<br />

anderen Stelle eine Präzisierung über<br />

Abstände und Dämmung aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen bei der gemein samen<br />

Nutzung von Durchbrüchen auch für<br />

elektrische <strong>Leitungsanlagen</strong> erfolgt ist.<br />

Außerdem wurden Erleichterungen für<br />

die Verlegung einzelner Leitungen aufgenommen:<br />

Diese dürfen danach in feuerhemmende<br />

Wände in Leichtbauweise<br />

verlegt werden. Für Sicherheitsbeleuchtungsanlagen<br />

und Alarmierungsanlagen<br />

wurde einheitlich die maximale Größe<br />

der Brandabschnitte – nämlich 1600 m² –<br />

festgelegt; es wurden für diese beiden<br />

An lagen arten neben den bekannten Ausnahmen<br />

bezüglich der Endgeräte auch<br />

die Ausnahmen für die <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

vereinheitlicht.<br />

Der Anspruch<br />

Auch die aktuelle Fassung der MLAR vom<br />

November 2005 fordert aufgrund §17<br />

Absatz 1 der MBO, wie bisher, dass die<br />

elektrischen <strong>Leitungsanlagen</strong> für bauord-<br />

Abb. 2:<br />

Bauliche Anlagen<br />

mit besonderer<br />

Zweckbestimmung


nungsrechtlich vorgeschriebene not wendige<br />

Sicherheitseinrichtungen bei äußerer<br />

Brandeinwirkung für eine ausreichende<br />

Zeitdauer funktionsfähig bleiben (Funk-<br />

tionserhalt).<br />

Konkret muss die Dauer des Funktionserhalts<br />

der elektrischen Leitungs anlagen<br />

im Brandfall mindestens 30 Minuten<br />

betragen u. a.<br />

– „bei Brandmeldeanlagen einschließlich<br />

der dazugehörigen Übertragungsanlagen;<br />

aus genommen sind <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

in Räumen, die durch automatische<br />

Brandmelder überwacht werden,<br />

sowie <strong>Leitungsanlagen</strong> in Räumen<br />

ohne automatische Brandmelder, wenn<br />

bei Kurzschluss oder Leitungsunterbrechung<br />

durch Brandeinwirkung in<br />

diesen Räumen alle an diese Leitungsanlage<br />

an geschlossenen Brandmelder<br />

funktionsfähig bleiben“.<br />

In den bereits genannten Erläuterungen<br />

wird zu diesem Abschnitt ausgeführt,<br />

dass die Ausnahmemöglichkeiten für die<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> von Brandmeldeanlagen<br />

dem heutigen Stand der Technik entsprechen<br />

müssen und weiter, dass die festgelegten<br />

Ausnahmevoraussetzungen für<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> in Räumen ohne automatische<br />

Brandmelder (z. B. mit der Ringleitungstechnik)<br />

erfüllt werden können.<br />

Zusätzlich wird in den Erläuterungen<br />

ausgeführt: Wenn Brandmelder nur die<br />

Bereiche unterhalb von abgehängten<br />

Decken erfassen und die Leitungen zu den<br />

Brandmeldern oberhalb der abgehängten<br />

Decken im Zwischendeckenbereich verlegt<br />

werden, so sind diese Leitungen entsprechend<br />

den Anforderungen für nicht überwachte<br />

Bereiche auszuführen, d.h. als<br />

Leitungen mit Funktionserhalt, oder unter<br />

den festgelegten Voraussetzungen, z. B.<br />

mit einer Überwachung durch weitere<br />

automatische Brandmelder im Zwischendecken<br />

bereich, als Leitungen ohne Funk-<br />

tionserhalt.<br />

Die Erleichterungen, die unter anderem<br />

auf eine geringe Brandlast von bis zu<br />

7 kWh je m² abgehoben haben, sind<br />

bereits mit der Fassung Dezember 1998<br />

entfallen. Diese frühere Regelung kann<br />

in der Baupraxis nicht mehr vollzogen<br />

werden, da es bis heute nicht gelungen<br />

und wohl auch zukünftig nicht zu erwarten<br />

ist, dass eine Auflistung der Verbrennungswärme<br />

aller eingebrachter Leitungen<br />

vorliegt. Zudem musste aus der<br />

Praxis erfahrung davon ausgegangen<br />

werden, dass die zunächst vorgesehenen<br />

und dann letztlich installierten Leitungen<br />

nicht alle rechtzeitig erfasst werden<br />

können und dass die in Gebäuden<br />

un umgänglichen Nachinstallationen<br />

von Leitungen nicht zu den dann erforderlichen<br />

Nachbesserungen der Brandschutzmaßnahmen<br />

geführt haben.<br />

Die Forderungen nach Funktionserhalt<br />

für die Dauer von mindestens 30 Minuten<br />

sind in der MLAR noch für zwei weitere<br />

Anlagenarten ausgeführt, die oftmals in<br />

enger Verbindung zu Brandmeldeanlagen<br />

stehen.<br />

– „Anlagen zur Alarmierung und Erteilung<br />

von Anweisungen an Besucher<br />

und Beschäftigte, sofern diese Anlagen<br />

im Brandfall wirksam sein müssen; ausgenommen<br />

sind <strong>Leitungsanlagen</strong> einschließlich<br />

Verteiler, die der Stromversorgung<br />

der Anlage nur innerhalb eines<br />

Brandabschnittes in einem Geschoss<br />

oder nur innerhalb eines Treppenraumes<br />

dienen; die Grundfläche je<br />

Brandabschnitt darf höchstens 1600 m²<br />

betragen.“<br />

– „Natürliche Rauchabzugsanlagen<br />

(Rauchableitung durch thermischen<br />

Auftrieb); ausgenommen sind Anlagen,<br />

die bei einer Störung der Stromversorgung<br />

selbsttätig öffnen, sowie <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

in Räumen, die durch automatische<br />

Brandmelder überwacht werden<br />

und das Ansprechen eines Brandmelders<br />

durch Rauch bewirkt, dass die Anlage<br />

selbsttätig öffnet.“<br />

9


10<br />

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

MLAR<br />

09.88<br />

Beiblatt 1<br />

VDE 0108<br />

10.89<br />

Abb. 3: MLAR und DIN VDE 0833 – die Zusammenhänge<br />

VDE<br />

0833-2<br />

07.92<br />

MLAR<br />

09.93<br />

Entwurf<br />

0833-2A1<br />

11.94<br />

DIN VDE 0833<br />

In der aktuellen Folgeausgabe DIN VDE<br />

0833, Teil 2: 2009-09 Gefahrenmeldeanlagen<br />

für Brand, Einbruch und Überfall,<br />

Festlegungen für Brandmeldeanlagen<br />

(BMA) (Abb. 3), ist der oben dargestellte<br />

Sachverhalt berücksichtigt. In dieser Norm<br />

lautet es in Übereinstimmung auch mit<br />

der aktuellen Fassung des „Musters“ vom<br />

November 2005 wie folgt.<br />

Bauordnungsrechtlich geforderte BMA<br />

„Leitungen aller Art von BMA (Brand meldeanlagen),<br />

die bauordnungsrechtlich erforderlich<br />

sind, müssen auch im Brandfall<br />

funktionsfähig bleiben, sofern nicht geeig-<br />

nete Ausgleichs maß nahmen ge trof fen<br />

werden. Die entsprechenden Anforde rungen<br />

sind in der bauaufsicht lichen Richtlinie<br />

über brandschutztechnische Anforderungen<br />

an <strong>Leitungsanlagen</strong> festgelegt.“<br />

Nicht bauordnungsrechtlich<br />

geforderte BMA<br />

Bei Leitungen von nicht bauordnungsrechtlich<br />

geforderten BMA darf auf einen<br />

geforderten Funktionserhalt im Brandfall<br />

von mindestens 30 Minuten verzichtet<br />

werden, wenn diese Leitungen durch von<br />

automatischen Brandmeldern übewachte<br />

Räume oder durch Räume mit nur geringer<br />

Brandlast führen oder mit anderen gleichwertigen<br />

brandschutztechnischen Maßnahmen<br />

geschützt sind oder bei Ringleitungssystemen<br />

Hin- und Rückleitung in<br />

getrennten Kabeln erfolgt, diese Kabel in<br />

Gebäuden brandschutztechnisch getrennt<br />

verlegt sind und sichergestellt ist, dass<br />

durch einen einzelnen Fehler die bestimmungsgemäße<br />

Funktion des Übertragungs<br />

weges nicht beeinträchtigt wird.<br />

Entwurf<br />

0833-2<br />

02.97<br />

MLAR<br />

12.98<br />

Nicht bauordnungsrechtlich<br />

geforderte Alarmierungseinrichtung<br />

Bei Leitungen von nicht bauordnungsrechtlich<br />

geforderten Alarmierungseinrichtungen,<br />

die Teil der BMA sind, darf<br />

nur bei Ringleitungs systemen auf einen<br />

geforderten Funktionserhalt im Brandfall<br />

von mindestens 30 Minuten verzichtet<br />

werden, wenn sichergestellt ist, dass<br />

Hin- und Rückleitung in getrennten Kabeln<br />

erfolgt, diese Kabel in Gebäuden brandschutztechnisch<br />

getrennt verlegt sind<br />

und weiterhin sichergestellt ist, dass<br />

durch einen einzelnen Fehler die bestimmungsgemäße<br />

Funktion des Übertragungsweges<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

„ANMERKUNG: Die bauordnungsrechtliche<br />

Forderung nach Einbau einer BMA oder<br />

SAA (Sprachalarmierungsanlage) kann<br />

sich aus einer allgemein geltenden Vorschrift<br />

oder im Einzelfall aus dem Baugenehmigungsbescheid<br />

ergeben. Über<br />

die genannten bauaufsichtlichen Richtlinien<br />

kann im Zweifelsfall die Bauaufsichts<br />

behörde Auskunft erteilen.“<br />

Die im November 2000 von der EU notifizierte<br />

Fassung des „Musters“ vom März<br />

2000 enthält nur im Zusammenhang mit<br />

der Forderung nach Funktionserhalt von<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> für maschinelle Rauchabzugsanlagen<br />

und Rauchschutz-Druckanlagen<br />

den Hinweis auf einige wenige<br />

bauliche Anlagen mit beson derer Zweckbestimmung<br />

wie Hochhäuser, Versammlungs-<br />

und Verkaufsstätten. So stellt die<br />

Forderung nach Funktions erhalt, erhoben<br />

aufgrund einer allgemein geltenden Vorschrift,<br />

nach wie vor eine Ausnahme dar.<br />

Der Regelfall ist, dass sich diese Forderung<br />

im Einzelfall für andere Sonderbauten wie<br />

Entwurf<br />

0833-2<br />

02.99


2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

MLAR<br />

03.00<br />

VDE<br />

0833-2<br />

06.00<br />

DIN VDE<br />

0833-2<br />

02.04<br />

Alten- und Pflegeheime, Beherbergungsbetriebe<br />

oder Krankenhäuser aus dem<br />

Baugenehmigungsbescheid ergibt.<br />

Für die Verantwortlichen am Bau birgt<br />

dieser Umstand Chancen und Risiken<br />

gleichermaßen. Denn hier lohnt es sich,<br />

Bauauflagen ganz genau einzusehen,<br />

um die Anwendung des „Musters“ abzugleichen<br />

und sich der Zulässigkeit bei<br />

der realen Umsetzung des „Musters“ für<br />

das spezifische Objekt zu vergewissern,<br />

bevor man zur Tat schreitet.<br />

Noch eine DIN-Norm<br />

Auch wenn man aus heutiger Sicht sa-<br />

gen kann, dass die aktuelle Fassung des<br />

„Mus ters” vom November 2005 nicht mehr<br />

als neues Beiblatt 1 zu DIN VDE 0108,<br />

Teil 1 dem bisherigen nachfolgen wird, so<br />

fordert unabhängig davon DIN VDE 0100,<br />

Teil 560, dass elektrische Anlagen für<br />

Si cherheitszwecke, die auch im Brandfall<br />

betrieben werden sollen, bei einem Brand<br />

eine angemessene Dauer zu widerstehen<br />

haben. Damit will man sicherstellen,<br />

dass die Komponenten, insbesondere die<br />

Lei tungs an lagen der erwähnten notwendigen<br />

Sicherheitseinrichtungen wie<br />

Brandmelde anlage, Sprinklerpumpen,<br />

Löschwasserversorgung, Feuerwehraufzüge,<br />

Rauchabzugsanlagen, aber auch<br />

bestimmte Alarmierungseinrich tungen<br />

für eine vor gegebene Dauer in Betrieb<br />

gehalten werden können.<br />

Nicht gemeint sind überwachte Übertragungswege<br />

von Brandmeldeanlagen,<br />

die Primär leitungen, die durch mit automatischen<br />

Brandmeldern überwachte<br />

Räume führen. Nicht gemeint sind auch<br />

die über wachten Leitungen zur Ansteue-<br />

MLAR<br />

11.05<br />

DIN VDE<br />

0833-4<br />

09.07<br />

rung von Brandschutzeinrichtungen wie<br />

Feuerlöschanlagen oder Feststellanlagen<br />

für Feuerschutzabschlüsse soweit diese<br />

von einer Brandmeldeanlage nach Eingang<br />

einer Brandmeldung – also un mittelbar<br />

nach der automatischen Brand erkennung<br />

– lediglich einmalig einen Ansteuer impuls<br />

erhalten, um dann ihre Funktionen eigenständig<br />

auszuführen. Denn zeitgemäße<br />

automatische Brandmelder erkennen<br />

Brände in einem frühen Stadium mit hoher<br />

Zuver lässigkeit. Deshalb kann davon<br />

ausgegangen werden, dass Brand meldean<br />

lagen vom heu tigen Stand der Technik<br />

eine Brandmeldung aus geben, bevor die<br />

Leitungsanlage einer Brandmeldeanlage<br />

Schaden nimmt oder gar versagt.<br />

Die neuen Ausnahme möglichkeiten<br />

berück sichtigen diesen Sach verhalt.<br />

Wenn dies allerdings aufgrund besonderer<br />

Gegeben heiten für die Leitungsanlage<br />

in einem Objekt nicht sichergestellt werden<br />

kann – z. B. wegen wieder holter<br />

betriebsbedingter Abschaltungen – ist im<br />

Zweifelsfall für diese Leitungs anlage der<br />

klas si sche Funktionserhalt mit dem entsprechend<br />

quali fizierten Kabel vorzusehen.<br />

Im brennenden Raum wird der<br />

Gebäudenutzer diese Tatsache sicher<br />

bemerken. Sinn und Zweck der MLAR ist,<br />

dass Personen, die bei ihrem Aufenthalt<br />

im Gebäude einen Brand nicht selbstständig<br />

erkennen können, rechtzeitig<br />

gewarnt werden. Ein Funktionserhalt im<br />

brennenden Brandabschnitt ist deshalb<br />

nicht nötig, in angrenzenden Bereichen<br />

dagegen sehr wohl. Zur Erfüllung der<br />

Forderung nach Funktions erhalt von <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

sind mehrere Maßnahmen<br />

möglich.<br />

DIN VDE<br />

0833-2<br />

06.09<br />

Funktionserhalt <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

n Den nachfolgenden Ausführungen<br />

liegen die aktuelle<br />

Fassung des „Musters” vom<br />

No-vember 2005 und die<br />

DIN VDE 0833 Teil 2: 2009-06<br />

als derzeit verbindlicher Stand<br />

der Technik zu Grunde (Abb. 3).<br />

Entscheidend ist es bereits<br />

in der Konzept phase die<br />

Planung des Brandschutzes<br />

von <strong>Leitungsanlagen</strong> für die<br />

Brandmeldeanlage mit dem<br />

Bereich der Elektro anla gen<br />

zu koordinieren. Eine bisher<br />

geübte Praxis ist bereits seit<br />

Bekanntmachung der Fassung<br />

vom Dezember 1998 nicht<br />

mehr statthaft, nämlich das<br />

grundsätz liche Abtrennen<br />

von Leitungs anlagen geringer<br />

Brandlast durch nichtbrennbare<br />

Baustoffe. Nicht mehr<br />

erlaubt ist auch das Verlegen<br />

von Leitungen für bauordnungsrechtlich<br />

vorgeschriebene<br />

notwendige Sicher heits einrichtungen<br />

im oder unter Putz.<br />

11


12<br />

Zur Erfüllung der Forderung<br />

nach Funktionserhalt von<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> sind mehrere<br />

Maßnahmen möglich.<br />

Maßnahme 1<br />

Bautechnische Maßnahmen bei frühzeitiger<br />

Berücksichtigung der Forderung<br />

des Funktions erhalts von Leitungen sind<br />

unter anderem: die Verlegung der üblichen<br />

Brandmeldekabel im Bodenbereich<br />

und die Nutzung von Abschottungen<br />

bzw. Kabelkanälen mit entsprechendem<br />

Feuerwiderstand. Dabei sind die Kabel<br />

und Leitungen wie folgt zu verlegen:<br />

auf Rohdecken unterhalb des Fußbodenestrichs<br />

mit einer Dicke von mindestens<br />

30 mm, im Erdreich, in Installationsschächten<br />

bzw. -kanälen oder oberhalb<br />

von Unterdecken. Dabei müssen Installationsschächte<br />

bzw. -kanäle oder Unterdecken<br />

für Brandmeldeanlagen eine<br />

Feuerwiderstandsdauer von mindestens<br />

30 Minuten und bei allgemeiner Nutzung<br />

von mindestens 90 Minuten aufweisen.<br />

Auch bei Anordnung der Leitungen oberhalb<br />

von Unterdecken ist darauf zu achten,<br />

dass die Befestigungs- bzw. die Verlegetechnik<br />

dieselbe Feuerwiderstandsdauer<br />

wie die Unterdecke aufweist.<br />

Maßnahme 2<br />

Bautechnische Maßnahmen bei frühzeitiger<br />

Berücksichtigung der Forderung<br />

des Funktions erhalts von Leitungen sind<br />

des Weiteren: Einsatz von Kabelsystemen<br />

der Funktionserhalt klasse von mindes-<br />

tens E 30 und entsprechend eingestuftem<br />

bau aufsichtlich zugelassenem Befestigungs-<br />

bzw. Verlegematerial. Dabei ist darauf zu<br />

achten, dass nur Brandmelde kabel eines<br />

in der allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung genannten Typs mit der Klassifizierung<br />

E 30 verwendet werden.<br />

Hinweis:<br />

Es gibt auch Kabel nach DIN VDE 0266 mit<br />

verbessertem Verhalten im Brandfall sowie<br />

mit Isolationserhalt nach DIN VDE 0472,<br />

Teil 14 und dem Bauartkennzeichen FE,<br />

die im „Muster“ vom November 2005<br />

unter Berücksich ti gung bestimmter Randbedingungen<br />

für besondere Anwendungsfälle,<br />

nicht jedoch für die bauaufsichtlich<br />

vorgeschriebenen notwendigen Sicherheitseinrichtungen,<br />

zugelassen sind.<br />

FE bezeichnet die Isolationserhalteigenschaften<br />

eines Kabels. Dabei bezeichnet<br />

das Bauart kennzeichen, z. B. FE 180,<br />

die Isolations erhaltdauer bei einer<br />

Beflammung (Flammeinwirkung – FE)<br />

von 180 Minuten. Dieser Isolations erhalt<br />

ist nicht identisch und nicht zu verwechseln<br />

mit dem Funktionserhalt nach<br />

DIN VDE 4102, Teil 12 mit dem Bauartkennzeichen<br />

E. Dabei bezeichnet die<br />

Funktionserhaltklasse von z. B. E 30 den<br />

Funktionserhalt eines Kabels bzw.<br />

einer Leitungsanlage für die Dauer von<br />

30 Minuten, bei „direkter, definierter<br />

Brandbe anspruchung mit der Einheits-<br />

Temperaturzeitkurve (ETK)“. Aus Prüfprotokollen<br />

ist ersicht lich, dass ein Kabel<br />

mit einem Isolationserhalt FE 180 z. B.<br />

nur einen Funktions erhalt von E 30 aufweist.<br />

Mineral isolierte Leitungen nach<br />

DIN VDE 284 Teil 1 erfüllen auch die<br />

Anfor derung nach DIN VDE 4102, Teil 12.<br />

Es sind nur wenige Hersteller für Brandmeldekabel<br />

mit Funktions erhalt (E)<br />

bekannt, die Kabel, z. B. in den gängigen<br />

Adernzahlen (z. B. J(JE)-H(St)-H 0,8 mm)<br />

produzieren.<br />

Die verwendeten Kabel haben die elektrische<br />

Funktionsfähigkeit während der<br />

genannten Brandeinwirkdauer aufrechtzuerhalten;<br />

die Widerstandser höhung<br />

und ein sich daraus ergebender Spannungsabfall<br />

infolge der Brand temperatur<br />

sind in der Anlage zu berücksichtigen.


Stichleitung<br />

BMA<br />

Stichleitungen<br />

BMA<br />

Funktionserhalt<br />

für Brandmeldesysteme<br />

Konventionelle Stichleitungen<br />

Bei konventionellen, als Stichleitung<br />

ausgeführten überwachten Übertragungswegen<br />

(Primärleitungen) von<br />

Brandmeldeanlagen, für die eine bau -<br />

ord nungs rechtliche Forderung besteht,<br />

bedeutet dies: entweder eine Leitung<br />

mit Funktionserhalt zu installieren oder<br />

auf eine der beiden folgenden Alternativen<br />

zurück zugreifen. Entweder ist der<br />

Raum mit automatischen Brand meldern<br />

zu überwachen (Abb.4). Oder die Lei-<br />

Abb. 4: Stichleitung – die Raumüber wachung<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

Bild 5: Stichleitung – die Raumüberwachung<br />

Leitung mit<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Stichleitung<br />

BMA<br />

Stichleitung<br />

BMA<br />

tungsanlage der Brandmeldeanlage muss<br />

brandschutztechnisch, mit Baustoffen der<br />

Widerstandsklasse F 30 nach DIN 4102,<br />

Teil 2 mit einer Feuerwiderstandsdauer<br />

von mindestens 30 Minuten abgeschottet<br />

werden (Abb. 5).<br />

Damit gibt es zwei Möglichkeiten die<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> für Brandmeldeanlagen<br />

mit den üblichen Brandmeldekabeln auszuführen<br />

anstelle von Kabeln mit Funktionserhalt<br />

(Abb.6).<br />

Bild 6: Stichleitung – die<br />

Abb. 5: Stichleitung – die Abschottung<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Leitungsanlage<br />

brandschutztechnisch<br />

getrennt bzw. abgeschottet<br />

Leitung mit<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Stichleitungen<br />

BMA<br />

Stichleitung<br />

BMA<br />

Bild 7: Stichleitung – die<br />

Abb. 6: Stichleitung – die Alternativen<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

Leitungsanlage brandschutztechnisch<br />

getrennt<br />

bzw. abgeschottet<br />

13<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt


14<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

alternativ<br />

Leitung<br />

mit<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Abb. Bild 7: 8: Ringleitung Ringleitung – – die Raumüberwachung<br />

Raumüber wachung Abb. 8: Ringleitung – die Leitungs führung<br />

Abb. 9: Ringleitung – die Abschottung<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Bild 10: Ringleitung – die<br />

Moderne Ringleitungssysteme<br />

Bei modernen, als Ringleitungssystem<br />

ausgeführten, überwachten Über tragungs<br />

wegen (Primärleitungen) von<br />

Brandmeldeanlagen ist die bauordnungsrechtliche<br />

Forderung nach Funktionserhalt<br />

etwas einfacher zu erfüllen als<br />

bei Stichleitungen. Entweder wird, wie<br />

bereits ausgeführt, der Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht und<br />

die Hin- und Rück leitungen in getrennten<br />

Kabeln verlegt (Abb. 7). Oder die Hin- und<br />

Rückleitungen im Gebäude werden in<br />

brandschutztechnisch getrennter Leitungsführung<br />

verlegt, wenn die Leitun gen der<br />

Brandmeldeanlage nicht durch von automatischen<br />

Brandmeldern überwachte<br />

Räume geführt werden. Damit ist sichergestellt,<br />

dass bei durch Brandeinwirkung<br />

bedingtem Kurzschluss oder Leitungsunter<br />

brechung alle angeschalteten Einrichtungen<br />

funktionsfähig bleiben (Abb. 8).<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Leitungsanlage<br />

brandschutztechnisch<br />

getrennt bzw. abgeschottet<br />

Leitung<br />

mit<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Bild 9: Ringleitung – die<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Bild 11: Ringleitung – die<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

Leitung<br />

mit<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Alternativ können die Hin- und Rückleitungen<br />

in getrennten Kabeln verlegt<br />

werden, wenn die Leitungen der Brandmeldeanlage<br />

brandschutztechnisch<br />

abgeschottet sind (Abb. 9).<br />

Damit existieren – entsprechend der<br />

Ausnahme regelung – zwei wirtschaftliche<br />

Möglichkeiten die <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

für Brandmeldeanlagen mit den üblichen<br />

Brandmeldekabeln, auch ohne brandschutztechnische<br />

Abschottung, anstelle<br />

von Kabeln mit Funktionserhalt auszuführen<br />

(Abb.10). Auch in diesen beiden<br />

Fällen müssen alle an eine einzelne<br />

Ring leitung angeschlosse nen bzw. an geschalteten<br />

Brandmelder oder andere<br />

Einrichtungen bei Kurzschluss oder<br />

Leitungs unterbrechung der überwachten<br />

Ring leitung durch Brandeinwirkung in<br />

diesen Räumen funktionsfähig bleiben.<br />

Abb. 10: Ringleitung – die Alternativen<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt


DIN VDE 0833-2<br />

Bei Brandmeldeanlagen nach DIN VDE<br />

0833, Teil 2, für die eine privatrechtliche,<br />

aber keine bauordnungsrechtliche Forderung<br />

nach Funktionserhalt der Leitungsanlage<br />

besteht, ist der Sachverhalt wie<br />

folgt. Führen die Leitungen durch Räume<br />

mit geringer Brandlast, auch ohne Überwachung<br />

durch automatische Brandmelder<br />

oder ohne brandschutztechnisch<br />

getrennter Leitungsführung bei Ringleitungssystemen,<br />

so verlangt DIN VDE<br />

0833, Teil 2 keine funktionserhaltenden<br />

Maßnahmen für den Brandfall (Abb.11).<br />

Abb.12: Begrenzung der Auswirkungen von Leitungs -<br />

fehlern auf Stichleitungen nach VDE 0833-2<br />

Begrenzung<br />

Fehler<br />

Auswirkung<br />

Begrenzung<br />

Stichleitung<br />

max. 10 Handfeuermelder oder<br />

max. 32 automatische Brandmelder<br />

eines Meldebereiches bzw. eines<br />

Brandabschnittes mit max. 1600 m².<br />

Ausfall von<br />

max.10 Handfeuermeldern oder<br />

max. 32 automatischen Brandmeldern<br />

oder einem linienförmigen Melder<br />

oder einer Auswerteeinheit eines<br />

Ansaugrauchmelders<br />

eines Meldebereiches oder<br />

max.1 Meldebereich bzw.<br />

max.1 Brandabschnitt mit max.1600 m².<br />

Ringleitung<br />

auch mehrerer Meldebereiche<br />

bzw. mehrerer Brandabschnitte<br />

Begrenzung<br />

Fehler<br />

max. 10 Handfeuermelder oder<br />

max. 32 automatische Brandmelder<br />

eines Meldebereiches bzw. eines<br />

Brandabschnittes mit max. 1600 m².<br />

Auswirkung Ausfall von<br />

max.10 Handfeuermeldern oder<br />

max. 32 automatischen Brandmeldern<br />

oder einem linienförmigen Melder<br />

oder einer Auswerteeinheit eines<br />

Ansaugrauchmelders<br />

eines Meldebereiches oder<br />

max.1 Meldebereich bzw.<br />

max.1 Brandabschnitt mit max.1600 m².<br />

Abb.13: Begrenzung der Auswirkungen von Leitungs -<br />

fehlern auf Ring leitungen nach VDE 0833-2<br />

Begrenzung<br />

Fehler<br />

Auswirkung<br />

Ringleitung<br />

Stichleitung<br />

BMA<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Unabhängig von den für Stichleitungen<br />

oder für Ringleitungssysteme gewählten<br />

funktionserhaltenden Maßnahmen für<br />

die Leitungen sind bezüglich Aufteilung<br />

und Anzahl der maximal anzuschließenden<br />

Melder die Festlegungen über die<br />

Begrenzung der Auswirkung von Fehlern<br />

bei Übertragungswegen nach DIN VDE<br />

0833, Teil 2 zu beachten (Abb.12 und 13).<br />

Um dies bei Ringleitungssystemen einhalten<br />

zu können, bedeutet dies in<br />

den meisten Fällen die getrennte Verlegung<br />

der Kabel für die Hin- und Rückleitungen.<br />

Stichleitung<br />

auch mehrerer Meldebereiche<br />

bzw. mehrerer Brandabschnitte<br />

mit insgesamt max. 6000 m².<br />

Ausfall von<br />

max.10 Handfeuermeldern oder<br />

max. 32 automatischen Brandmeldern<br />

oder einem linienförmigen Melder<br />

oder einer Auswerteeinheit eines<br />

Ansaugrauchmelders<br />

eines Meldebereiches oder<br />

max.1 Meldebereich bzw.<br />

max.1 Brandabschnitt mit max.1600 m².<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – geringe<br />

Brandlast und keine<br />

Bauauflage (VDE 0833-2)!<br />

Bild 12: Sonderfall geringe Brandlast<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Abb.11: Sonderfall geringe Brandlast nach DIN VDE 0833-2<br />

15


Ringleitungen<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Bild 14: Ringleitung – die<br />

16<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

Leitungsanlage brandschutztechnisch<br />

getrennt<br />

bzw. abgeschottet<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

alternativ<br />

Leitung<br />

mit<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

und mit<br />

Funktionserhalt<br />

alternativ<br />

Bild 8: Ringleitung – die Raumüberwachung<br />

Bild 16: Ringleitung – die Alternativen bei<br />

Abb.14: Ringleitung – die Engstellen (1) Abb.15: Ringleitung – die Engstellen (2)<br />

Abb.16: Ringleitung – die Alternativen bei Engstellen<br />

Neben-/<br />

Feuerwehrzugang<br />

Zentrale<br />

Die Praxis<br />

In den nicht zu vermeidenden Strecken<br />

gemeinsamer Leitungsführung der<br />

getrennten Kabel von Hin- und Rückleitung<br />

bei Ring leitungssystemen – etwa in<br />

unmittelbarer Nähe von Verteilern oder<br />

der Brandmelderzentrale – müssen diese<br />

Kabel entweder brandschutztechnisch<br />

mit einer Feuerwiderstandsdauer von<br />

mindestens 30 Minuten abgeschottet sein<br />

oder durch automatische Brandmelder<br />

überwacht werden (Abb.14). Oder aber<br />

zumindest eines der Kabel von Hin- und<br />

Rückleitung muss in Funktionserhalt ausgeführt<br />

sein (Abb.15).<br />

Damit stehen zwei wirtschaftliche Alternativen<br />

bei Engstellen der Leitungsführung<br />

zur Ver fügung (Abb.16).<br />

Im Gegensatz zu Brandmeldeanlagen mit<br />

Stichleitungen (Abb.17) bieten Ring leitungs<br />

systeme – wo die Gebäudetopologie<br />

die brandschutztechnisch getrennte<br />

Leitungsführung von Hin- und Rückleitung<br />

Abb.17: Verkabelung bei konventioneller Stichleitung<br />

Verkaufsfläche<br />

Verkaufsfläche<br />

Hauptzugang<br />

Legende:<br />

Leitung mit<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Neben-/<br />

Feuerwehrzugang<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Zentrale<br />

Verkaufsfläche<br />

Verkaufsfläche<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht<br />

erlaubt – den Vorteil, in den meisten<br />

Fällen weitgehend auf das teure Kabelmaterial<br />

mit der aufwändigen Verarbeitung<br />

zur Erfüllung der Forderung nach<br />

Funktionserhalt zu verzichten (Abb.18).<br />

Überwachtes Steuern<br />

Besteht die Forderung nach einer bauordnungsrechtlich<br />

vorgeschriebenen<br />

notwendigen Sicherheitseinrichtung nicht<br />

nur für die Brandmeldeanlage, sondern<br />

auch für eine natürliche Rauchabzugsanlage,<br />

so muss die Leitungsanlage innerhalb<br />

des zugeordneten einzelnen Brandabschnittes<br />

nicht in Funktionserhalt<br />

ausgeführt werden, wenn die Räume<br />

mit Rauchmeldern überwacht werden<br />

und das Ansprechen eines Melders das<br />

Öffnen bewirkt.<br />

Besteht die Forderung nach einer natürlichen<br />

Rauchabzugsanlage als bauordnungsrechtlich<br />

vorgeschriebene notwendige<br />

Sicherheitseinrichtung und sind<br />

keine bauordnungsrechtlich geforderte<br />

Abb.18: Verkabelung bei einem Ringleitungssystem<br />

Hauptzugang<br />

Legende:<br />

Leitung mit<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt


Brandmeldeanlage und damit auch keine<br />

Rauchmelder, deren Ansprechen das<br />

selbst tätige Öffnen bewirken können, vorhanden,<br />

so muss die Leitungsanlage<br />

für einen Funktionserhalt von 30 Minuten<br />

ausgelegt sein.<br />

Auf den Funktionserhalt darf bei bauordnungsrechtlich<br />

geforderten natürlichen<br />

Rauchabzugsanlagen allerdings verzichtet<br />

werden, wenn jede Störung in der Leitungs<br />

anlage das selbsttätige Öffnen<br />

bewirkt. Zu beachten ist aber, dass alle<br />

Leitungen, die zu Betriebsmitteln in<br />

andere Brandabschnitte oder Bereiche<br />

führen, unabhängig davon, ob diese<br />

Leitungen durch mit Rauchmeldern überwachte<br />

Räume bzw. Brandabschnitte<br />

führen oder nicht, grundsätzlich in<br />

Funktionserhalt auszuführen sind. Bei<br />

maschinellen Rauchab zugsanlagen als<br />

bauordnungsrechtlich vorgeschriebene<br />

notwendige Sicherheitseinrichtungen<br />

sind die <strong>Leitungsanlagen</strong> immer in Funktionserhalt<br />

auszuführen, jedoch abhän-<br />

gig von der Art der Treppenräume und der<br />

Anzahl der oberirdischen Geschosse entweder<br />

für 30 oder sogar für 90 Minuten<br />

(Abb.19).<br />

Wenn das Brandschutzkonzept manuelles<br />

Auf- und Zusteuern von natürlichen<br />

Rauch abzugsanlagen im Brandfall vorsieht,<br />

kann es auch in mit Rauch meldern überwachten<br />

Bereichen erforderlich sein, die<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> in Funktionserhalt auszuführen.<br />

Sind weitere Steuerungen<br />

festgelegt wie das Ansteuern von Übertragungs-<br />

und Steuereinrichtungen<br />

und müssen diese nicht nur in den ersten<br />

Minuten nach dem Ausbruch bzw.<br />

Er kennen eines Brandes möglich sein<br />

und führen deren Leitungen nicht durch<br />

mit automatischen Brand meldern überwachte<br />

Räume, so kann bei bauordnungsrechtlich<br />

geforderten Brandmeldeanlagen<br />

auch für diese Leitungen<br />

Funktions erhalt erforderlich werden.<br />

Abb.19: Überwachtes Steuern<br />

Leitung<br />

BMA<br />

Leitungen<br />

BMA<br />

Leitungen<br />

BMA<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Steuern von bzw.<br />

aus der BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – Steuern von<br />

bzw. aus der BMA<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

mit und ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen mit<br />

Funktionserhalt<br />

17


Ringleitungen<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Steuern von bzw. aus<br />

der BMA<br />

18<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

mit und ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Steuern von bzw. aus<br />

der BMA<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen mit<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung<br />

BMA<br />

Leitungen<br />

Alarmierungsanlage/<br />

BMA<br />

Leitungen<br />

Alarmierungsanlage/<br />

BMA<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Alarmieren von bzw.<br />

aus der BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – Alarmieren<br />

von bzw. aus der BMA<br />

Bild 20: Ringleitung – überwachtes<br />

Bild 21: Ringleitung – überwachtes<br />

Abb. 20: Ringleitung – überwachtes Steuern (1) Abb. 21: Ringleitung – überwachtes Steuern (2) Abb. 22: Überwachtes Alarmieren<br />

Bei bauordnungsrechtlich geforderten<br />

Brandmeldeanlagen mit als Ringleitungssystem<br />

ausgeführten überwachten<br />

Übertragungswegen (Primärleitungen) ist<br />

bei der Leitungsführung für das Steuern<br />

darauf zu achten, dass die Leitungen in<br />

Funktionserhalt ausgeführt werden<br />

müssen, die sich nicht innerhalb des<br />

zugeordneten Brandabschnittes oder<br />

innerhalb der mit automatischen Brandmeldern<br />

überwachten Räume des zugeordneten<br />

Brandabschnittes befinden.<br />

Alle Leitungen, die zu Betriebsmitteln<br />

in andere Brandabschnitte oder Bereiche<br />

führen, müssen auch bei als Ringleitungssystemen<br />

aus geführten überwachten<br />

Übertragungswegen (Primärleitungen)<br />

grundsätzlich, un abhängig ob diese<br />

durch mit automatischen Brandmeldern<br />

überwachte Räumen führen oder brandschutztechnisch<br />

getrennt verlegt sind,<br />

in Funktionserhalt ausgeführt werden<br />

(Abb. 20 und Abb. 21).<br />

Überwachtes Alarmieren<br />

Besteht die Forderung nach einer Alarmierung<br />

im Brandfall als bauordnungsrechtlich<br />

vorgeschriebene not wendige Sicherheitseinrichtung,<br />

so darf unabhängig<br />

davon, ob die Räume eines einzelnen<br />

Brand abschnittes mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht werden oder<br />

nicht, für die Leitungsanlage – einschließlich<br />

Verteiler und Stromver sorgung –<br />

innerhalb des zu alarmierenden Brandabschnittes<br />

auf Funktionserhalt verzichtet<br />

werden. Zu beachten ist aber, dass alle<br />

Leitungen, die zu Betriebsmitteln in<br />

andere Brand abschnitte oder Bereiche<br />

führen, unabhängig davon, ob diese<br />

Leitungen durch mit automatischen<br />

Brandmeldern überwachte Räume bzw.<br />

Brandabschnitte führen oder nicht,<br />

grundsätzlich in Funktionserhalt aus zuführen<br />

sind (Abb. 22).<br />

Diese Alarmierungsanlagen Bild 22<br />

können und<br />

: Funktionserhalt – überwachtes Alarmieren<br />

dürfen im Brandfall von Brandmeldeanlagen<br />

automatisch angesteuert werden.<br />

Die von bzw. aus einer Brandmeldeanlage<br />

angesteuerten, überwachten und mit<br />

Energie versorgten Alarmierungseinrichtungen<br />

können die an „Anlagen zur<br />

Alarmierung und Erteilung von An weisungen<br />

im Brandfall“ gestellten funktionalen<br />

Anforderungen für Sprach alarmanlagen<br />

nach DIN VDE 0833-4 und für<br />

Elektro akus ti sche Notfallwarnsysteme<br />

nach DIN EN 60849 nicht erfüllen, auch<br />

wenn die Leitungen zu den Alarmierungseinrichtungen<br />

entsprechend den bauordnungsrechtlichen<br />

Forderungen ausgeführt<br />

sein sollten.<br />

Bei bauordnungsrechtlich geforderten<br />

Brandmeldeanlagen und o. g. Anlagen zur<br />

Alarmierung, jeweils mit als Ringleitungssystem<br />

ausgeführten überwachten Übertragungswegen<br />

(Primärleitungen), ist<br />

bei der Leitungsführung für das Alarmieren<br />

darauf zu achten, dass nur die Leitungen<br />

in Funktionserhalt ausgeführt<br />

werden müssen, die sich nicht innerhalb<br />

des zugeordneten Brandabschnittes<br />

befinden. Alle Leitungen, die zu Betriebsmitteln<br />

in andere Brandabschnitte oder<br />

Bereiche führen, müssen auch bei als<br />

Ringleitungs systemen ausgeführten überwachten<br />

Übertragungswegen (Primärleitungen)<br />

grundsätzlich, unabhängig ob<br />

diese durch mit automatischen Brandmeldern<br />

überwachte Räume führen oder<br />

brandschutztechnisch getrennt verlegt<br />

sind, in Funktionserhalt ausgeführt werden<br />

(Abb. 23 und Abb. 24).<br />

Die DIN VDE 0833, Teil 2 lässt wegweisend<br />

bei Ringleitungssystemen für die Leitungen<br />

von Alarmierungseinrichtungen, die<br />

Bestandteile von Brandmelde anlagen<br />

sind, zu, dass unter Beachtung besonderer<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

mit und ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

ohne und mit<br />

Funktionserhalt


Ringleitungen<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Alarmierungsanlage<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – Alarmieren<br />

von bzw. aus der BMA<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

mit und ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Alarmierungsanlage<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Alarmieren von bzw. aus<br />

der BMA<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitungen<br />

mit Funktionserhalt<br />

Bild 23: Ringleitung – überwachtes Alarmieren nach MLAR<br />

Bild 24: Ringleitung – überwachtes Alarmieren nach MLAR<br />

Abb. 23: Ringleitung – überwachtes Alarmieren nach MLAR (1) Abb. 24: Ringleitung – überwachtes Alarmieren nach MLAR (2)<br />

Leitungsführung – Hin- und Rückleitung<br />

in getrennten Kabeln und diese Kabel in<br />

Gebäuden brandschutztechnisch in getrennten<br />

Brandabschnitten verlegt – auf<br />

den Funktionserhalt verzi chtet werden<br />

darf – und das unabhängig vom Vorhandensein<br />

einer Überwachung mit automatischen<br />

Brandmeldern. Außerdem wird<br />

in der Norm gefordert, dass durch einen<br />

einzelnen Fehler – im Sinne der MLAR ist<br />

da runter Kurzschluss oder Leitungsunterbrechung<br />

durch Brand einwirkung zu verstehen<br />

– die bestim mungs gemäße Funktion<br />

des Übertragungs weges, also der<br />

Leitungs anlage, nicht beein träch tigt wird.<br />

Dies bedeutet übertragen auf die MLAR,<br />

dass auf keinen Fall mehr als ein zu alarmierender<br />

Brandabschnitt davon betroffen<br />

sein darf, ggf. müssen sogar alle ange-<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitungen<br />

BMA<br />

Alarmierungsanlage<br />

schlossenen Einrichtungen funktions -<br />

fähig bleiben (Abb. 25).<br />

Ein Ringleitungssystem mit Leitungen<br />

ohne Funktionserhalt ist nur zulässig,<br />

wenn durch labortechnische Prüfung<br />

nachgewiesen ist, dass bei einem Leitungsfehler<br />

(Drahtbruch, Kurzschluss<br />

oder Fehler gleicher Wirkung) während<br />

der Alarmierung die Funktion aller in<br />

anderen Brandabschnitten angeschlossenen,<br />

bauordnungsrechtlich geforderten<br />

Signalgeber sichergestellt ist. Bei einer<br />

vernetzten Brandmeldeanlage und/oder<br />

Alarmierungsanlage muss für die Verbindung<br />

zwischen den Zentralen grundsätzlich<br />

Funktionserhalt sichergestellt<br />

werden, wenn diese Verbindung zur Alarmierung<br />

erforderlich ist.<br />

Abb. 25: Ringleitung – überwachtes Alarmieren<br />

nach DIN VDE 0833-2<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – Alarmieren<br />

von bzw. aus der BMA<br />

Leitungen ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Bild 25: Ringleitung – überwachtes Alarmieren nach DIN VDE<br />

Abb. 26: Ringleitung – der neue Weg<br />

der Alarmierung<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Alarmierungsanlage<br />

Ringleitung<br />

BMA<br />

Raum nicht mit automatischen<br />

Brandmeldern<br />

überwacht – Alarmieren<br />

von bzw. aus der BMA<br />

Raum mit automatischen<br />

Brandmeldern überwacht –<br />

Alarmieren von bzw.<br />

aus der BMA<br />

Bild 26: Ringleitung – der neue Weg der<br />

alternativ?<br />

Leitungen<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung<br />

ohne<br />

Funktionserhalt<br />

19


20<br />

Funktionserhalt<br />

für Löschanlagen<br />

Überwachtes Steuern<br />

Elektrische Primärleitungen zu Steuer-<br />

und Alarmierungseinrichtungen sind mit<br />

Funktionserhalt auszuführen, wenn diese<br />

durch Bereiche geführt werden, die nicht<br />

mit automatischen Brandmeldern überwacht<br />

sind (Abb. 27 bzw. Abb. 28). Wird<br />

die Löschsteuerzentrale in der Löschmittelzentrale<br />

installiert (Abb. 29), kann<br />

auf den Funktionserhalt innerhalb dieses<br />

Raumes verzichtet werden. Die Lösch-<br />

mittelzentrale ist immer mit automatischen<br />

Brandmeldern zu überwachen.<br />

Befindet sich die Löschsteuerzentrale<br />

außerhalb der Löschmittelzentrale und<br />

werden mehr als ein Löschbereich<br />

an gesteuert, so hat die Verkabelung zu<br />

Steuer- und Auslöseeinrichtungen mit<br />

zwei getrennt verlegten Leitungen zu erfolgen.<br />

Werden die Leitungen durch nicht<br />

überwachte Bereiche geführt, so hat<br />

dies mit Funktionserhalt zu erfolgen.<br />

Abb. 27: Überwachtes Steuern im Löschbereich<br />

Leitung<br />

BMA<br />

Löschsteuerzentrale<br />

Löschbereich mit Überwachung<br />

durch automatische<br />

Brandmelder<br />

F30 abgetrennter<br />

Bereich für<br />

Löschmittelbehälter<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Steuerleitung ohne<br />

Funktionserhalt


Bitte beachten Sie, dass sich zusätzliche<br />

An forderungen an die Leitungsverlegung<br />

bei bauaufsichtlich geforderten Anlagen<br />

ergeben können.<br />

Löschmittelbevorratung<br />

Die Löschmittelzentrale muss sich außerhalb<br />

des Löschbereiches in einem dafür<br />

geeigneten Raum befinden. Eine Löschmittelbevorratung<br />

im Löschbereich ist<br />

be dingt möglich. In diesem Anwendungsfalle<br />

ist die Löschmittelbevorratung baulich<br />

in F30-Qualität vom Löschbereich<br />

abzutrennen. Dies schließt auch Decken<br />

und Sys temböden mit ein. Die Steuerleitungen<br />

sind in E30-Qualität auszuführen<br />

(Abb. 28) (siehe dazu auch VdS 2093,<br />

2380, 2381).<br />

Verlegung, Anordnung und<br />

Ausstattung von Rohrleitungen<br />

Die Rohrleitungsanlagen müssen so<br />

verlegt und befestigt sein, dass sie den<br />

thermischen Beanspruchungen, ausgelöst<br />

durch einen Brand, unbeschadet<br />

standhalten können. Werden Rohrleitungen<br />

durch raumabschließende Bauteile<br />

geführt, für die eine Feuerwiderstandsklasse<br />

vorgeschrieben ist, so ist sicherzustellen,<br />

dass eine Brandausbreitung<br />

ausreichend lange nicht zu befür chten ist<br />

oder Vorkehrungen dagegen getroffen<br />

sind. Rohrleitungen sind durch Schottungen<br />

zu führen, die mindestens die<br />

gleiche Feuerwiderstandsklasse auf weisen<br />

wie die raumabschließen den Bauteile<br />

(Abb. 29).<br />

Abb. 28: Löschmittelbevorratung Abb. 29: Verlegung, Anordnung und Ausstattung von Rohrleitungen<br />

Leitung<br />

BMA<br />

Löschsteuerzentrale<br />

Raum mit Löschbereich<br />

F30 abgetrennter<br />

Bereich für<br />

Löschmittelbehälter<br />

Leitung mit<br />

Funktionserhalt<br />

Steuerleitung in<br />

Funktionserhalt<br />

Leitung<br />

BMA<br />

Raum mit Löschbereich<br />

Leitung ohne<br />

Funktionserhalt<br />

Raumabschluss<br />

Brandschott<br />

Löschsteuerzentrale<br />

Steuerleitung in E30<br />

21


Technischer<br />

Funktionserhalt<br />

Der Funktionserhalt von <strong>Leitungsanlagen</strong> bleibt auch in Zukunft eine wichtige<br />

Voraussetzung für die Betriebssicherheit von Brandschutzeinrichtungen aller Art.<br />

Die Funktion einer Brandmeldeanlage ist dann erfüllt, wenn ein entstehendes<br />

Schaden feuer zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zuverlässig detektiert und<br />

diese Information als Brandmeldung an eine hilfe leistende Stelle übertragen wird.<br />

Da diese Übertragung innerhalb von Sekunden geschieht, macht der klassische<br />

Funktionserhalt von <strong>Leitungsanlagen</strong> mit dem ent sprechend qualifizierten Kabel<br />

für Brandmeldeanlagen nur dann Sinn, wenn leitungsgeführte Funktionen im<br />

Brand fall über eine längere Zeitdauer aufrechtzuerhalten oder wieder holt zu<br />

aktivieren sind. Notwendig kann dies werden, wenn im Gebäu de anwesende<br />

Personen alarmiert oder Rauchab leitun gen gesteuert werden müssen.<br />

22


Turbo­Isolatoren –<br />

unterbrechungsfrei alarmieren<br />

Aus diesem Grunde wurden gegenüber<br />

den bisher üblichen Peripheriegeräten<br />

die Isolierung eines Kurzschlusses auf<br />

dem Peripherienetz für die <strong>Siemens</strong>-<br />

Brandmeldeanlagen der Baureihen FS20<br />

und SIGMASYS verbessert: Auf dem Peripherienetzwerk<br />

FDnet erfolgt kein „Bus-<br />

Geräte-Reset“. Und die Leitungs trenner<br />

(Isolatoren) der FDnet-Bus-Geräte können<br />

den Kurzschluss wesentlich schneller als<br />

früher isolieren. Nur eine Sekunde dauert<br />

dieser Vorgang. Da die FDnet-Alarmgeräte<br />

mit der Funktion „Turbo-Isolator“ ausgestattet<br />

sind, werden sie laufend von einer<br />

Seite des Melder ringes gespeist, während<br />

die Kurzschluss-Seite abgetrennt bzw. isoliert<br />

wird. Die Alarmierung erfolgt unterbrechungsfrei,<br />

da die Energiespeicher der<br />

Alarmgeräte den extrem kurzen Speisungsausfall<br />

kompensieren können. Somit ist<br />

je nach Sachlage ein Verzicht auf die E30-<br />

Verkabe lung möglich (mit dem jeweiligen<br />

Sachverständigen im Vorfeld zu prüfen<br />

und abzustimmen).<br />

Funk<br />

Die in diesen Ausführungen nicht dargestellte,<br />

da unproblematische Einbindung<br />

von Funk-Brandmeldern ist sicher in<br />

einigen Anwendungsfällen eine elegante<br />

Möglichkeit, die Forderung nach Funktionserhalt<br />

zu erfüllen, vor allem bei<br />

der Erweiterung „leitungsgebundener”<br />

Brandmeldeanlagen. Hier sind kaum Eingriffe<br />

in die bestehende Leitungsanlage<br />

erforderlich.<br />

Highlights<br />

n Unterbrechungsfreie<br />

Alarmierung garantiert mit<br />

Turbo-Isolator<br />

n Senkung der Installationskosten<br />

durch fallweisen<br />

Verzicht der E30-Verkabelung<br />

n Die Anforderungen der Normen<br />

und Richtlinien werden<br />

bereits heute im besonderen<br />

Maße erfüllt<br />

23


Sprachalarmsysteme –<br />

die aktuelle Normensituation<br />

24<br />

Bisher regelte die DIN EN 60849<br />

(VDE 0828-1) die Leistungsanforderungen<br />

an Notfallwarnsysteme. Diese Systemnorm<br />

enthält zwar einige Produktanforderungen,<br />

jedoch keine dazugehörigen<br />

Prüfverfahren – mit Ausnahme von Prüfverfahren<br />

zur Messung der Sprachverständlichkeit<br />

eines installierten Systems.<br />

Sprachalarmsysteme sind inzwischen<br />

jedoch zu einem festen Bestandteil von<br />

Brandmeldeanlagen geworden. Deshalb<br />

müssen die Normen den erwei terten<br />

Anwendungen und gestiegenen Anforderungen<br />

gerecht werden. Im Jahr 2007<br />

erschien dazu die Anwendungsnorm DIN<br />

VDE 0833-4 Fest legungen für Anlagen zur<br />

Sprachalar mierung im Brandfall. In 2008<br />

folgten die Produktnormen DIN EN 54-16<br />

und DIN EN 54-24. Sie beinhalten Anforderungen<br />

an die Produkte sowie Prüfverfahren<br />

zu diesen Anforderungen. Für die<br />

Energieversorgung gilt die DIN EN 54-4.<br />

DIN VDE 0833-4 DIN EN 54-16 DIN EN 54-24<br />

Gefahrenmeldeanlagen für Brand,<br />

Einbruch und Überfall – Teil 4:<br />

Festlegungen für Anlagen zur<br />

Sprachalarmierung im Brandfall<br />

Die DIN VDE 0833-4 setzt Vorgaben<br />

für das Planen, Errichten, Erweitern,<br />

Ändern und Betreiben von BMAangesteuerten<br />

Sprachalarmanlagen,<br />

z.B.:<br />

– Sicherheitsstufen für die<br />

Ausfallsicherheit<br />

– Beschallungsumfang<br />

– Notstromversorgung<br />

– Messverfahren und Messung<br />

der Sprachverständlichkeit<br />

– Leitungsaufbau<br />

– Anzahl und Zeiträume für<br />

Inspektionen, Wartungen und<br />

Instandhaltung<br />

Brandmeldeanlagen – Teil 16:<br />

Sprachalarmzentralen<br />

Die DIN EN 54-16 legt Leistungsanforderungen<br />

und Prüfverfahren<br />

für Sprachalarmzentralen (SAZ) zur<br />

Verwendung in Brandmeldeanlagen<br />

(BMA) fest, z. B.:<br />

– SAZ, kombinierte BMZ und SAZ<br />

– Energieversorgungen<br />

– Anzeigen und Betriebszustände<br />

– Manuelle Bedienung, Brandfallmikrofon<br />

– Audio-Leistungsmerkmale (Ausgangsleistung,<br />

Frequenzgang)<br />

– Sprachspeicher, Ersatzverstärker<br />

– Prüfanforderungen<br />

Teil 24: Lautsprecher<br />

Die DIN EN 54-24 legt Leistungsanforderungen<br />

und Prüfverfahren<br />

für Lautsprecher fest, die zur<br />

Verwendung in Sprachalarmanlagen<br />

vorgesehen sind, z. B.:<br />

– Frequenzgang<br />

– Nenn-Impedanz<br />

– Horizontaler und vertikaler<br />

Abstrahlwinkel<br />

– Max. Schalldruckpegel<br />

– Nenn-Rauschleistung<br />

(Dauerhaftigkeit)<br />

– Gehäuseschutz<br />

– Prüfanforderungen


Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

Funktionserhalt für<br />

Sprachalarmanlagen (SAA)<br />

Ausfallsicherheit: Sicherheitsstufe I<br />

(Quelle: DIN VDE 0833-4, 6.5)<br />

„Bei einem Fehler in einem Übertragungsweg<br />

(Unterbrechung, Kurzschluss oder<br />

Fehler gleicher Wirkung) darf nicht mehr<br />

ausfallen, als die Beschallung innerhalb<br />

eines Alarmierungsbereiches in einem<br />

Geschoss.“ (empfohlen für Gebäude<br />

< 2.000 m² und < 200 Personen)<br />

– bei einem Fehler im Übertragungsweg<br />

darf die Beschallung eines Brandabschnittes<br />

ausfallen<br />

– für jeden Brandabschnitt muss eine<br />

eigene Zuleitung installiert werden<br />

– jeder Übertragungsweg muss rückwirkungsfrei<br />

betrieben werden<br />

Beispiel 1: Zwei Brandabschnitte<br />

(Abb. 30)<br />

– Kabel in den jeweiligen Brandabschnitt<br />

in Funktionserhalt E30, separate<br />

Zuleitung pro Brandabschnitt<br />

– innerhalb des Brandabschnittes<br />

Standardkabel nach DIN VDE 0815<br />

(min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

Brandabschnitt 1 (max.1600 m 2 )<br />

Brandabschnitt 2 (max.1600 m 2 )<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

Klemmstelle Verteiler<br />

Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

Beispiel 2: Zwei Brandabschnitte<br />

(Abb. 31)<br />

– Kabel in den jeweiligen Brandabschnitt<br />

in Funktionserhalt E30, separate<br />

Zuleitung pro Brandabschnitt<br />

– führt die Zuleitung durch einen wei teren<br />

Brandabschnitt, muss sie hier eben-<br />

falls in Funktionserhalt E30 ausgeführt<br />

werden<br />

– innerhalb des Brandabschnittes<br />

Standardkabel nach DIN VDE 0815<br />

(min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

Beispiel 3: Ein Brandabschnitt,<br />

Flur und Büroräume (Abb. 32)<br />

– Kabel in den Brandabschnitt in Funktionserhalt<br />

E30, innerhalb des Brandabschnittes<br />

Standardkabel nach<br />

DIN VDE 0815 (min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

– in den Büroräumen müssen Lautsprecher<br />

installiert sein, da sonst die<br />

geforderte Sprachverständlichkeit<br />

und der Schalldruckpegel nicht erreicht<br />

wird (Schalldämmung einer Zimmertür<br />

> 32 – 37 dB)<br />

Abb. 30: Beispiel 1: Zwei Brandabschnitte Abb. 31: Beispiel 2: Zwei Brandabschnitte<br />

Brandabschnitt 1<br />

(max.1600 m 2 )<br />

Brandabschnitt 2<br />

(max.1600 m 2 )<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

Klemmstelle Verteiler<br />

Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

Allgemeine Hinweise<br />

n Die hier aufgezeigten verschiedenen<br />

Beispiele zeigen die<br />

Ausführung der Lautsprecherverkabelung<br />

von Sprachalarmanlagen<br />

gemäß den Anforderungen<br />

der DIN VDE 0833-4.<br />

Eine detaillierte Abstimmung<br />

im Vorfeld mit den zuständigen<br />

Sicherheitsbeauftragten<br />

und der abnehmenden Stelle<br />

wird empfohlen.<br />

Abb. 32: Beispiel 3:<br />

Ein Brandabschnitt, Flur und Büroräume<br />

Flur<br />

Brandabschnitt<br />

(max.1600 m 2 )<br />

Büro 1 Büro 2 Büro 3 Büro 4 Büro 5<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle/Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

25


26<br />

Ausfallsicherheit: Sicherheitsstufe II<br />

(Quelle: DIN VDE 0833-4, 6.5)<br />

„Bei einem Fehler in einem Verstärker<br />

oder einem Übertragungsweg (Unterbrechung,<br />

Kurzschluss oder Fehler gleicher<br />

Wirkung) muss der Wirkungsbereich<br />

noch so beschallt werden, dass der Schallpegel<br />

nicht mehr als 3 dB (A) reduziert<br />

wird und die Sprachverständlichkeit (STI)<br />

nicht unter 0,45 fällt. Das entspricht<br />

CIS = 0,65.“ (empfohlen für Gebäude<br />

> 2.000 m² oder > 200 Personen)<br />

– Zusätzlich zu den Anforderungen aus<br />

Sicherheitsstufe I muss das Leitungsnetz<br />

so ausgeführt sein, dass auch bei<br />

einem Fehler noch eine Beschallung<br />

der betroffenen Bereiche erfolgen<br />

kann (so genannte „A/B Verkabelung“).<br />

Es ist dann zulässig, dass z. B. eine<br />

Lautsprechergruppe von jeweils zwei<br />

vorhandenen ausfällt.<br />

Beispiel 4: Zwei Brandabschnitte<br />

(Abb.33)<br />

– zwei getrennte Zuleitungen pro<br />

Brandabschnitt (A/B Verkabelung)<br />

– Kabel in den jeweiligen Brandabschnitt<br />

in Funktionserhalt E30, separate<br />

Zu leitung pro Brandabschnitt<br />

– innerhalb des Brandabschnittes<br />

Standardkabel nach DIN VDE 0815<br />

(min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

Abb. 33: Beispiel 4: Zwei Brandabschnitte<br />

Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

A<br />

B<br />

A<br />

B<br />

Brandabschnitt 1 (max.1600 m 2 )<br />

Brandabschnitt 2 (max.1600 m 2 )<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle/Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

Klemmstelle/Verteiler


Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

A<br />

A<br />

B<br />

Querschnitt<br />

(mm²)<br />

Durchmesser<br />

(mm)<br />

Brandabschnitt 1<br />

(max.1600 m2 B Brandabschnitt 2<br />

) (max.1600 m2 )<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle/Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

Klemmstelle/Verteiler<br />

10<br />

Watt<br />

Beispiel 5: Zwei Brandabschnitte<br />

(Abb.34)<br />

– zwei getrennte Zuleitungen pro<br />

Brandabschnitt (A/B Verkabelung)<br />

– Kabel in den jeweiligen Brandabschnitt<br />

in Funktionserhalt E30, separate<br />

Zu leitung pro Brandabschnitt, führt die<br />

Zuleitung durch einen weiteren Brandabschnitt,<br />

muss sie hier ebenfalls in<br />

Funktionserhalt E30 ausgeführt werden<br />

– innerhalb des Brandabschnittes<br />

Standardkabel nach DIN VDE 0815<br />

(min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

Beispiel 6: Ein Brandabschnitt,<br />

Flur und Büroräume (Abb.35)<br />

– Kabel in den Brandabschnitt in Funktionserhalt<br />

E30, innerhalb des Brand-<br />

20<br />

Watt<br />

Sprachalarmzentrale<br />

(SAZ)<br />

100<br />

Watt<br />

abschnittes Standardkabel nach<br />

DIN VDE 0815 (min. 0,8 mm Ø je Ader)<br />

– in den Büroräumen müssen Lautsprecher<br />

installiert sein, da sonst die geforderte<br />

Sprachverständlichkeit und der<br />

Schalldruckpegel nicht erreicht wird<br />

(Schalldämmung einer Zimmertür<br />

> 32 – 37 dB)<br />

– bei Sicherheitsstufe II auch<br />

A/B Ver kabelung in den Räumen:<br />

mindestens 2 Lautsprecher pro Raum<br />

Leitungslängen,<br />

Kabelquerschnitt/-durchmesser<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die maximalen<br />

Leitungslängen (m) bei unterschiedlicher<br />

Leistung in Abhängigkeit von<br />

Kabelquerschnitt bzw. -durchmesser.<br />

A<br />

B<br />

Flur<br />

200<br />

Watt<br />

300<br />

Watt<br />

400<br />

Watt<br />

Brandabschnitt (max.1600 m 2 )<br />

Büro 1 Büro 2 Büro 3<br />

Kabel in Funktionserhalt E 30 nach<br />

DIN 4102-12 bis zum ersten Lautsprecher<br />

oder bis zu Klemmstelle/Verteiler<br />

Standardkabel z.B. J-Y(St)Y 2 x 0,8<br />

Klemmstelle/Verteiler<br />

500<br />

Watt<br />

800<br />

Watt<br />

0,3 0,6 1000 500 100 50 33 25 20 13 10<br />

0,5 0,8 1600 800 160 80 53 40 32 20 16<br />

0,75 1,0 2400 1200 240 120 80 60 48 30 24<br />

1 1,1 3200 1600 320 160 107 80 64 40 32<br />

1,5 1,4 4800 2400 480 240 160 120 96 60 48<br />

2,5 1,8 8000 4000 800 400 267 200 160 100 80<br />

4 2,3 12.800 6400 1280 640 427 320 256 160 128<br />

6 2,8 19.200 9600 1920 960 640 480 384 240 192<br />

Abb. 34: Beispiel 5: Zwei Brandabschnitte Abb. 35: Beispiel 6: Ein Brandabschnitt, Flur und Büroräume<br />

1000<br />

Watt<br />

27


Funktionserhalt für Zentralen<br />

28<br />

Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen<br />

von bauaufsichtlich vorgeschriebenen,<br />

sicherheitstechnischen Anlagen und<br />

Einrich tungen im Brandfall müssen die<br />

Standorte der Zentralen dem geforderten<br />

Funktionserhalt entsprechen.<br />

Zu diesen Anlagen und Einrichtungen<br />

zählen zum Beispiel:<br />

– Brandmeldeanlagen<br />

– Alarmierungsanlagen<br />

– Rauch- und/oder Wärmeabzugsanlagen<br />

Bauordnungsrechtlich vorgeschrieben<br />

sind Anlagen, die im Brandschutzkonzept<br />

bzw. in der Baugenehmigung zur Erfüllung<br />

der Schutzziele gefordert werden.<br />

Brandversuch<br />

Brandschutzverteiler F30<br />

In Deutschland entsteht statistisch alle 3 Minuten ein<br />

Brand. Elektrische Anlagen, insbesondere die dazugehöhrigen<br />

Verteiler, gelten als besonders gefährdet.<br />

Viele Brandursachen lassen sich auf defekte <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

zurückführen. In den Statis tiken steht die<br />

Ursache „Elektrizität“ an zweiter Stelle; bei den Entstehungsorten<br />

der Elektrobrände sind Elektroinstallationen<br />

die Haupt ursache.<br />

Definition von Verteilern nach MLAR<br />

Verteiler sind nach Abschnitt 2.1 der<br />

MLAR Bestandteil der Leitungsanlage.<br />

Hierzu zählen sämtliche Betriebsmittel<br />

einer Leitungsanlage wie zum Beispiel<br />

die Zentrale einer sicherheitstechnischen<br />

Anlage. Zugehörige Bestandteile einer<br />

sicherheitstechnischen Anlage wie Sensoren,<br />

Aktoren, Melder, Anzeige elemente<br />

oder Signalgeber fallen nicht unter diesen<br />

Begriff (siehe hierzu Tabelle Seite 32).


Verteiler (Brandmelderzentrale)<br />

für elektrische <strong>Leitungsanlagen</strong> mit<br />

Funktionserhalt nach Definition der<br />

MLAR von 11-2005 müssen:<br />

a) in eigenen, für andere Zwecke nicht<br />

genutzten Räumen untergebracht werden,<br />

die gegenüber anderen Räumen<br />

durch Wände, Decken und Türen mit<br />

einer Feuerwiderstandsfähigkeit entsprechend<br />

der notwendigen Dauer des<br />

Funktionserhaltes und – mit Ausnahme<br />

der Türen – aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen abgetrennt sein. In solche<br />

Räume dürfen alle baurechtlich<br />

geforderten sicherheitstechnischen<br />

Einrichtungen montiert werden, sofern<br />

sie über eine eigene Notstromversorgung<br />

versorgt sind, z. B. Sprachalamierungsanlagen<br />

(SAA), Brandmelderzentralen<br />

(BMZ), Zentralen des natürlichen<br />

Rauch- und Wärmeabzuges (RWA). Dieser<br />

Raum muss begehbar sein. Weiterhin<br />

muss für den Betrieb sichergestellt<br />

sein, dass die vom Hersteller spezifizierte<br />

maximale Umgebungstemperatur<br />

durch die geräteeigene Abwärme<br />

nicht überschritten wird (Abb.36).<br />

oder<br />

b) durch Gehäuse abgetrennt werden,<br />

für die durch einen bauaufsichtlichen<br />

Verwendbarkeitsnachweis die Funk-<br />

Zentrale<br />

tion der elektrotechnischen Einbauten<br />

des Verteilers im Brandfall für die notwendige<br />

Dauer des Funktionserhaltes<br />

nachgewiesen ist. Bei einer applikativen<br />

Einhausung sind die Spezifikationen<br />

der Geräte im Betrieb einzuhalten, z. B.<br />

– Bedienung einer BMZ<br />

– Betriebs- und Umgebungsbedingungen<br />

(Temperatur)<br />

gemäß Herstellerangaben<br />

– Bedienbarkeit auch in Form<br />

von Platz vor dem Gerät<br />

– Wahrnehmbarkeit der optischen<br />

und akustischen Anzeigen<br />

– Umhausung muss inkl. Einbauten<br />

vom akkreditierten Zertifizierer<br />

geprüft und zugelassen sein<br />

(Abb. 37).<br />

oder<br />

c) mit Bauteilen (einschließlich ihrer<br />

Abschlüsse) umgeben werden, die<br />

eine Feuerwiderstandsfähigkeit entsprechend<br />

der notwendigen Dauer<br />

des Funktionserhaltes haben und (mit<br />

Ausnahme der Abschlüsse) aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen bestehen,<br />

wobei sichergestellt werden muss,<br />

dass die Funktion der elektrotechnischen<br />

Einbauten des Verteilers im<br />

Brandfall für die Dauer des Funktionserhaltes<br />

gewährleistet ist (Abb. 38).<br />

Abb. 36: Zentralenstandort nach DIN VDE 0833 Abb. 37: Einhausung/Umhausung von Zentralen Abb. 38: Zentralen Umbau<br />

Zentrale<br />

F30 Gehäuse<br />

Zentrale<br />

Umbau mit<br />

geforderten<br />

Funktionserhalt<br />

29


30<br />

Planungshilfe<br />

Technischer Funktionserhalt<br />

Die vorliegende Planungshilfe zeigt<br />

Ihnen anhand zahlreicher Standardanwendungen<br />

die Umsetzungen der gültigen<br />

MLAR in der praktischen Anwendung.<br />

Eine Detail planung ist im Vorfeld<br />

mit dem zuständigen Sachverständigen<br />

abzustimmen.<br />

Systemvernetzung<br />

Bei einer vernetzten Brandmeldeanlage<br />

und/oder Alarmierungsanlage muss für<br />

die Verbindung zwischen den Zentralen<br />

grundsätzlich Funktionserhalt sichergestellt<br />

werden, wenn diese Verbindung zur<br />

Alarmierung erforderlich ist.<br />

Anforderungen an bauordnungsrechtlich<br />

geforderte Brandmelde anlagen<br />

und deren Alarmübertragung<br />

Werden Brandmeldeanlagen als Sicherheitseinrichtungen<br />

eingestuft, sind<br />

grundsätzlich die Leitungen zwischen<br />

Brandmeldeanlage (BMA) und Übertragungseinheit<br />

(ÜE) bzw. zwischen ÜE und<br />

Übertragungsnetz in Funktionserhalt auszuführen.<br />

Ausgenommen sind <strong>Leitungsanlagen</strong><br />

in Räumen, die durch automatische<br />

Brandmelder überwacht werden.<br />

Ist die Brandmeldeanlage nicht als Sicherheitseinrichtung<br />

eingestuft, so ist die<br />

Leitungsanlage gemäß den Vorgaben der<br />

DIN VDE 0833, Teil 2 auszuführen. Zu-<br />

sätzlich gelten die technischen Anschaltbedingungen<br />

(TAB) der entsprechenden<br />

Kommune/Feuerwehr (diese können<br />

jedoch Funktionserhalt für Leitungen der<br />

Alarmübertragungsanlage (AÜA) fordern).<br />

s<br />

Rohrleitung<br />

Leitung in Funktionserhalt<br />

Leitung ohne Funktionserhalt<br />

Löschmitteldüse<br />

Leitungsdurchführung<br />

Ausführung als Brandschott<br />

Brandabschnitt Brandabschnitt<br />

FCnet<br />

D-Net<br />

FDnet<br />

FDnet<br />

FDnet


Brandabschnitt Brandabschnitt Brandab<br />

s s s s s s<br />

F30 Abtrennung<br />

Relais<br />

VT<br />

Gebäude 2


schnitt<br />

VT<br />

Stromversorgung<br />

E30 Gehäuse<br />

E30<br />

Verteiler<br />

Einhausungen / Umhausungen<br />

Bei Einhausungen von Verteilern zwecks<br />

Funktionserhalt sind folgende Anfor-<br />

derungen für den Nichtbrandfall zu<br />

beachten:<br />

– Betriebs- und Umgebungsbedingungen<br />

(Temperatur) gemäß Herstellerangaben<br />

Beschreibung<br />

Beispiel<br />

1) Im notwendigen Treppenraum ist bei Standardbauten<br />

nach BauO keine RWA-Anlage, sondern<br />

nur eine Rauchabzugsklappe erforderlich, die<br />

zur Entrauchung nach Evakuierung durch die<br />

Feuerwehr allein zur Erleichterung des Löschangriffs<br />

geöffnet werden und die daher nicht<br />

auch dem Personenschutz dienen soll. Ist ohne<br />

bauaufsichtliche Anforderung eine RWA frei-<br />

– Bedienbarkeit auch in Form von Platz<br />

vor dem Gerät<br />

– Wahrnehmbarkeit der optischen und<br />

akustischen Anzeigen<br />

– Umhausung muss inkl. Einbauten vom<br />

akkreditierten Zertifizierer geprüft und<br />

zugelassen sein<br />

Zentrale BMZ, RWA 1) , SAA, RSZ, EMZ l<br />

Dezentrale Energie ver sorgung,<br />

sofern sie nicht durch<br />

eigene Räume brandschutztechnisch<br />

abgegrenzt ist<br />

Bedien- und<br />

Anzeigeelemente<br />

Passiver Verteiler<br />

Aktiver Sensor<br />

Meldungseingänge<br />

Koppler<br />

Aktoren<br />

Bedienfelder,<br />

Etagentableaus, MEA<br />

Klemmkästen,<br />

Anschlussdosen<br />

Rauchmelder, -schalter,<br />

Handmelder, -feuermelder,<br />

Auslöseelement RWA,<br />

Lüftungskanalmelder<br />

Schalter, Kontakte,<br />

Schlüsselschalter, Taster<br />

Transponder,<br />

aktive Verzweiger<br />

Sirene, Hupen, Lautsprecher,<br />

Blitzleuchten, Elektromagnete,<br />

Türschließer<br />

Definition als Verteiler<br />

im Sinne der MLAR<br />

Ja Nein<br />

willig im Treppenhaus vorgesehen, darf bauordnungsrechtlich<br />

die Steuerung inkl. Verteilerkasten<br />

auch ohne Feuerwiderstandsdauer im<br />

Treppenraum montiert werden.<br />

2) Die für den Betrieb eines notwendigen Treppenraums<br />

benötigten Verteiler / Unterputzdosen<br />

dürfen ohne Feuerwiderstandsdauer ausgeführt<br />

werden.<br />

l<br />

l<br />

l<br />

l<br />

l<br />

l<br />

2)<br />

2)<br />

l<br />

32


Hinweise für die Planung,<br />

Montage und Ausführung<br />

33<br />

Brandfallrelevante Steuerungen<br />

Die Dauer des Funktionserhaltes der<br />

<strong>Leitungsanlagen</strong> für brandfallrelevante<br />

Steuerungen muss mindestens 90 Minuten<br />

betragen, zum Beispiel bei maschinellen<br />

Rauchabzugsanlagen und Rauchschutz-Druckanlagen<br />

für notwendige<br />

Treppenräume in Hochhäusern für Sonderbauten,<br />

für die solche Anlagen im<br />

Einzelfall verlangt werden. Abweichend<br />

hiervon genügt für <strong>Leitungsanlagen</strong>, die<br />

innerhalb dieser Treppenräume verlegt<br />

sind, eine Dauer von 30 Minuten. Zur<br />

Abklärung dieses Sachverhaltest ist eine<br />

Abstimmung mit den zuständigen Sachverständigen<br />

durchzuführen.<br />

Einhausungen/Umhausungen<br />

Für die Anwendung von Bauprodukten<br />

mit CE Kennzeichnung aufgrund Bauproduktenrecht<br />

nach europäisch harmonisierten<br />

Normen (z.B. Reihen EN 54<br />

für BMA und EN 12101 für RWA) gilt:<br />

Be rück sichtigt die Planung nicht die vom<br />

Hersteller angegebenen Produktleistungs<br />

daten (EG-Konformitätserklärung;<br />

CE Kennzeichnung), so ist die Planung<br />

fehlerhaft bei Erkennbarkeit der Prüf- und<br />

Hinweispflicht des Errichters! Wird das<br />

Produkt entgegen den Verwendbar keits -<br />

angaben des Herstellers eingebaut oder<br />

verwendet, so wird die Werkleistung des<br />

Errichters gegebenenfalls mangelhaft,<br />

auch wenn die Funktion gegeben ist.<br />

Durchführung von Leitungen<br />

Elektrische Leitungen und Rohre dürfen<br />

durch raumabschließende Wände und<br />

Decken nur dann hindurchgeführt werden,<br />

wenn sichergestellt ist, dass dadurch<br />

keine Übertragung von Feuer und Rauch<br />

stattfinden kann. Schon während der<br />

Montage ist darauf zu achten, dass diese<br />

Durchführungen zu jeder Zeit abgeschottet<br />

sind. Das Durchbrechen oder die<br />

Beschädigung eines Brandschottes ist der<br />

zuständigen Stelle unverzüglich zu melden.<br />

Bei der Verlegung von elektrischen<br />

Leitungen und Rohren ist darauf zu<br />

achten,dass die verwendeten Befestigungsmaterialien<br />

dem geforderten Funktionserhalt<br />

entsprechen.


Ihren regionalen Ansprechpartner<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.siemens.de/buildingtechnologies<br />

oder über unser Kundenbetreuungs-Center<br />

Telefon +49 800 100 76 39<br />

E-Mail info.de.sbt@siemens.com<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Infrastructure & Cities Sector<br />

<strong>Building</strong> <strong>Technologies</strong> Division<br />

Rödelheimer Landstraße 5 – 9<br />

60487 Frankfurt am Main<br />

Die Informationen in dieser Broschüre enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale,<br />

welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch<br />

Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich,<br />

wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

© <strong>Siemens</strong> AG, 2012<br />

Gedruckt in Deutschland (04/2012).<br />

Bestell-Nr. E10003-A38-B74<br />

Answers for infrastructure.<br />

Unsere Welt erfährt Veränderungen, die uns zu einem<br />

neuartigen Denken zwingen: demografischer Wandel,<br />

Urbanisierung, globale Erwärmung und Ressourcen-<br />

knappheit. Maximale Effizienz hat deswegen höchste<br />

Priorität – und das nicht nur in puncto Energie. Zusätzlich<br />

werden wir noch mehr Komfort für das Wohlbefinden<br />

der Nutzer schaffen müssen. Auch der Bedarf nach Schutz<br />

www.siemens.de/buildingtechnologies<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Infrastructure & Cities Sector<br />

<strong>Building</strong> <strong>Technologies</strong> Division<br />

<strong>Siemens</strong>allee 84<br />

76187 Karlsruhe<br />

und Sicherheit wird immer größer. Für unsere Kunden<br />

ist Erfolg dadurch definiert, wie gut sie diese Heraus-<br />

forderungen meistern. <strong>Siemens</strong> hat die Antworten dazu.<br />

„Wir sind der bevorzugte Partner für energieeffiziente,<br />

sichere und geschützte Gebäude und Infrastruktur.”

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