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Nachhaltigkeitsbericht InWEnt - GIZ

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Nachhaltigkeit als Prozess<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Vorwort<br />

Capacity Building ist die Grundlage für Entwicklungsprozesse.<br />

Deshalb ist der Beitrag<br />

von <strong>InWEnt</strong> im Rahmen der Personalfortbildung<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

In diesem Zusammenhang spielen die<br />

von <strong>InWEnt</strong> ausgebildeten Akteure des<br />

Wandels eine besonders wichtige Rolle.<br />

Sie bauen Netzwerke auf und transformieren<br />

lokale Institutionen. Sie befriedigen sowohl<br />

die Nachfrage der Partnerorganisationen<br />

als auch die Bedürfnisse der Fach- und<br />

Führungskräfte.<br />

Meiner Meinung nach tragen die von<br />

<strong>InWEnt</strong> durchgeführten Programme massgeblich<br />

zur Nachhaltigkeit der Entwicklungsprozesse<br />

bei. Dies geschieht durch<br />

die Vermittlung von Konzepten und Methoden<br />

sowie durch die spätere Begleitung<br />

der Alumni bei der Umsetzung von Massnahmen.<br />

Hierüber werden auch neue Technologien<br />

in die unterschiedlichen lokalen<br />

Prozesse eingeführt.<br />

Als Alumni profitieren wir von dem<br />

grossen <strong>InWEnt</strong>-Fortbildungsangebot, das<br />

uns viele Möglichkeiten zu Weiterbildung<br />

und Entwicklung bietet. Ein Angebot, dass<br />

auch unsere Schwierigkeiten in Arbeitsprozessen<br />

und im Alltag im Blick hat. Dadurch<br />

fühlen wir uns gestärkt, nachhaltige Veränderungen<br />

zu suchen – nicht nur innerhalb<br />

unserer Institutionen, sondern auch in unserem<br />

konkreten Aktionsbereich und natürlich<br />

auch in uns als Menschen.<br />

Mónica Donoso Gaibor<br />

Mónica Donoso Gaibor ist<br />

<strong>InWEnt</strong>-Alumna und lebt in Ecuador.<br />

Staatssekretärin im Ministerium für Kultur-<br />

und Naturerbe von Mai bis Oktober<br />

2008.<br />

U2 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Leitbild<br />

Vision<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt der Entwicklung.<br />

Wir fördern die Kompetenzen von<br />

Menschen, ihre Zukunft eigenständig zu gestalten.<br />

Grundlage dafür ist eine internationale<br />

Wissens- und Bildungszusammenarbeit, die<br />

Wissen mit und für Menschen erschließt.<br />

<strong>InWEnt</strong> positioniert sich weltweit als<br />

ein führender Anbieter auf dem Weiterbildungsmarkt.<br />

Unser Fokus liegt dabei<br />

auf der internationalen Qualifizierung von<br />

Nachwuchsführungskräften, von Fach- und<br />

Führungspersonal aus Unternehmen und Organisationen<br />

sowie von Entscheidungsträgern<br />

in Politik und Gesellschaft.<br />

Wir leisten einen Beitrag zu einer gerechten<br />

Globalisierung durch die aktive Gestaltung<br />

von Veränderungsprozessen hin zu wirtschaftlicher<br />

Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit,<br />

ökologischer Tragfähigkeit, politischer<br />

Stabilität und kultureller Vielfalt.<br />

Wir sind für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

gleichermaßen ein kompetenter Gesprächs-<br />

und Kooperationspartner.<br />

Mandat<br />

<strong>InWEnt</strong> – Internationale Weiterbildung und<br />

Entwicklung – steht für International Human<br />

Resource Development und Capacity Building.<br />

Wir fördern Veränderungskompetenzen auf<br />

drei Ebenen:<br />

■ wir stärken individuelle Handlungskompetenzen,<br />

■ wir erhöhen die Leistungsfähigkeit von Unternehmen,<br />

Organisationen und Verwaltungen,<br />

■ wir verbessern die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit<br />

auf politischer Ebene.<br />

Veränderungen in einer globalisierten Welt<br />

zukunftsfähig zu gestalten, setzt soziale und<br />

interkulturelle Fähigkeiten voraus.<br />

Hierfür bauen wir mit unseren Partnerinnen<br />

und Partnern eine Plattform für weltweiten<br />

Erfahrungsaustausch auf, knüpfen internationale<br />

Wissensnetzwerke und bilden<br />

grenzüberschreitende Lerngemeinschaften.<br />

So bleiben unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

auch morgen verbunden, um gemeinsame<br />

Ziele zu verwirklichen.<br />

Als deutsches Unternehmen ist uns die Förderung<br />

des weltoffenen Bildungs- und Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland in Europa ein<br />

Anliegen. Wir stärken mit unserer entwicklungsbezogenen<br />

Inlandsarbeit das öffentliche<br />

Bewusstsein für eine Welt in gemeinsamer<br />

Verantwortung und unterstützen die interkulturelle<br />

Verständigung in unserer Gesellschaft.<br />

Wir fördern ehrenamtliches Engagement im<br />

Sinne dieser Ziele.<br />

Werte<br />

Wir verpflichten uns den universellen Menschenrechten,<br />

der interkulturellen Toleranz,<br />

Partizipation und einem kooperativen und<br />

partnerschaftlichen Umgang. Mit unserer Arbeit<br />

tragen wir zur Armutsminderung und<br />

Friedenssicherung genauso bei wie zur nachhaltigen<br />

ökonomischen, sozialen und ökologischen<br />

Entwicklung.<br />

Marktwirtschaft steht dann für gesellschaftlichen<br />

Fortschritt, wenn sie weltoffen, leistungsbezogen,<br />

sozial gerecht und mit Verantwortung<br />

für zukünftige Generationen gestaltet<br />

wird. Deshalb verbinden wir unternehmerisches<br />

Handeln mit sozialer Verantwortung.<br />

Diesem Anspruch stellen wir uns auch im eigenen<br />

Unternehmen.<br />

Partizipation und gleichberechtigtes Lernen<br />

bedeutet für uns gleichzeitig Chance und Verpflichtung<br />

zur kontinuierlichen eigenen Entwicklung.<br />

Unsere Innovationsfähigkeit beruht<br />

auf unserem Selbstverständnis als lernende<br />

Organisation.<br />

Gleichstellung von Frau und Mann, Kollegialität,<br />

Teamgeist und Loyalität sind Leitprinzipien<br />

für unser internes Miteinander. Kundenorientierung<br />

prägt unsere Arbeitskultur. Wir<br />

erwarten von unseren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern Teamfähigkeit, fachliche Kompetenz<br />

und Managementfähigkeit.<br />

Auftraggeber und Kunden<br />

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in<br />

der Mitgestaltung der entwicklungspolitischen<br />

Aufgaben der Bundesregierung. Als Fachorganisation<br />

für internationale Weiterbildung und<br />

Zusammenarbeit sind wir Berater und Dienstleister<br />

für das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />

Umschlag<br />

Mit unserer spezifischen Kompetenz als internationaler<br />

Bildungsmanager unterstützen<br />

wir weitere Bundesressorts, die Länder und internationale<br />

Organisationen sowie Stiftungen<br />

bei der Realisierung ihrer Ziele.<br />

Gleichzeitig verstehen wir uns selbst als<br />

Partner und Auftragnehmer für die Wirtschaft<br />

auf dem Weg, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Wir suchen unsere Kundinnen und Kunden<br />

weltweit.<br />

Unser Leistungsprofil orientieren wir am<br />

Markt und an der Nachfrage unserer Kunden<br />

und Auftraggeber. Wir unterstützen sie dabei,<br />

bedarfsgerechte Lösungen zu finden.<br />

Bildungsverständnis<br />

Die Förderung von Wissen und Handlungskompetenz<br />

für Menschen, Organisationen<br />

und Systeme ist für uns die wichtigste Herausforderung<br />

bei der Gestaltung einer gerechten<br />

Globalisierung. Wir tragen dazu bei, lebenslanges<br />

Lernen als Chance und als Grundrecht<br />

zu begreifen und zu nutzen.<br />

Unser breites fachliches, regionales, methodisches<br />

und politisches Know-how setzen<br />

wir bedarfs- und nachfrageorientiert ein; darin<br />

besteht unsere Kernkompetenz. Traings,<br />

Dialogforen, Beratungsangebote und Netzwerke<br />

kombinieren wir für die Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Dienstleistungen. Politikberatung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und das aktive<br />

Werben um Unterstützung für unsere Aufgaben<br />

sind tragende Teile unserer Aktivitäten.<br />

Der gezielte Einsatz neuer Medien ermöglicht<br />

es uns, innovative Methoden des Wissensmanagements<br />

zu entwickeln und einzusetzen,<br />

virtuelle Lerngemeinschaften zu<br />

initiieren und Multiplikatorensysteme aufzubauen.<br />

(Stand 2004)<br />

U3


Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

<strong>InWEnt</strong> - Internationale Weiterbildung<br />

und Entwicklung gGmbH<br />

Friedrich-Ebert-Allee 40<br />

53113 Bonn<br />

Abteilung Qualität und Evaluierung<br />

Claudia Kornahrens<br />

claudia.kornahrens@inwent.org<br />

Fon +49-228-4460-1640<br />

Fax +49-228-4460-1578<br />

www.inwent.org<br />

Autorinnen:<br />

<strong>InWEnt</strong> Nachhaltigkeitsteam<br />

Claudia Kornahrens, Sonja Nelles, Dorothea<br />

Giesen-Thole,<br />

Jana Latschan, Katharina Dreuw<br />

Konzeption/Beratung, Redaktion,<br />

Gestaltung und Satz unter Mitarbeit der<br />

Trifolium Beratungsgesellschaft mbH,<br />

Friedberg<br />

Konzeption und Beratung:<br />

Thomas Merten; Dr. Udo Westermann<br />

Redaktion und Interviews:<br />

Gerhard Kaminski<br />

Gestaltung und Satz:<br />

Dr. Martina Nehls-Sahabandu<br />

November 2009<br />

Auflage: 2.000 Stück<br />

Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009 ist im<br />

Internet unter folgender Adresse als pdf-<br />

Datei abrufbar:<br />

www.inwent.org/publikationen/<br />

materialien/index.php.de<br />

Druck:<br />

Leppelt Grafik und Druck GmbH, Bonn<br />

Papier:<br />

Umschlag ENVIROTOP matt 300g/m2<br />

(100% Recycling)<br />

Innenteil ENVIROTOP mat 120g/m2<br />

(100 % Recycling)<br />

Die in diesem Bericht verwendeten Daten<br />

wurden mit größter Sorgfalt erhoben<br />

und verarbeitet. Fehler können trotzdem<br />

nicht vollständig ausgeschlossen werden.<br />

Die Aussagen über die künftigen Entwicklungen<br />

gehen von heute verfügbaren Informationen<br />

und auf aktuellen Prognosen<br />

beruhenden Annahmen aus. Auch wenn<br />

letztere sehr sorgfältig erarbeitet wurden,<br />

können vielfältige, heute nicht voraussehbare<br />

Faktoren zu Abweichungen in den<br />

hier benannten Entwicklungen führen.<br />

Aus stilistischen Gründen sind in der vorliegenden<br />

Publikation die zur Gleichstellung<br />

von Mann und Frau gebräuchlichen<br />

Schreibweisen nicht durchgängig verwendet<br />

worden. Bei allen männlichen Bezeichnungen<br />

sind selbstverständlich die<br />

Frauen gleichermaßen angesprochen.<br />

Berichtszeitraum und -grenzen<br />

Der Berichtszeitraum entspricht den<br />

Kalenderjahren 2007 und 2008 – in ausgewiesenen<br />

Fällen wurden auch Daten aus<br />

2006 berücksichtigt. Soweit es möglich<br />

und sinnvoll erschien, wurden aktuelle Entwicklungen<br />

aus 2009 (bis einschließlich<br />

31.08.2009) mit in die Berichterstattung<br />

einbezogen.<br />

Der nächste <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong><br />

wird voraussichtlich 2011 erscheinen und<br />

die Daten und Entwicklungen aus den Jahren<br />

2009 und 2010 beschreiben und mit<br />

den hier vorgelegten vergleichen bzw. in<br />

Beziehung setzen.<br />

Die angegebenen Daten berücksichtigt<br />

die <strong>InWEnt</strong> gGmbH mit ihren Standorten<br />

in Deutschland – und ihren Aktivitäten<br />

im In- und Ausland. Abweichungen<br />

hiervon sind an den entsprechenden Stellen<br />

(vor allem im Kapitel „Partnerschaften<br />

und Ressourcen“) ausgewiesen. Im Berichtszeitraum<br />

wurden folgende Standorte<br />

geschlossen: Dresden, München.<br />

U4 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ................................................................................. U2<br />

Leitbild .................................................................................. U3<br />

Impressum ...........................................................................U4<br />

Statement der Geschäftsführung .......................................... 2<br />

Unternehmensportrait 4<br />

<strong>InWEnt</strong> – Auftrag und Stakeholder ........................................5<br />

Ausrichtung des Unternehmens ........................................... 7<br />

<strong>InWEnt</strong> – Daten und Fakten ................................................. 8<br />

<strong>InWEnt</strong> – Daten und Fakten ............................................... 10<br />

Politik und Strategie 13<br />

Themen und Handlungsfelder .............................................14<br />

Managementsystem und Steuerung ................................... 16<br />

Ziele und ihre Umsetzung ....................................................18<br />

Kontinuierlich Lernen 23<br />

Gestaltung von Lern- und Entwicklungsprozessen ............24<br />

Lern- und Entwicklungsprozesse im Überblick .................26<br />

Lernen und Qualitätsentwicklung<br />

in der Programmarbeit .........................................................28<br />

Führung 32<br />

Führungsverantwortung und Instrumente .........................33<br />

Führungsaufgabe Unternehmenskultur .............................35<br />

Einhaltung rechtlicher Vorgaben ......................................... 36<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 40<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland .............41<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in anderen Ländern ..... 47<br />

Produkte und Prozesse 52<br />

Capacity Building – Reichweite und Ebenen .......................53<br />

Leistungsprofil – die Instrumente von <strong>InWEnt</strong> ................. 54<br />

Leistungsprofil - was macht <strong>InWEnt</strong> anders .......................55<br />

Kernprozesse ......................................................................... 56<br />

Partnerschaften und Ressourcen 60<br />

Beschaffungskette ................................................................. 61<br />

Netzwerke und die Ressource Wissen ................................ 63<br />

Umweltschutz im Unternehmen ........................................64<br />

Glossar ...................................................................................70<br />

Abkürzungsverzeichnis ........................................................ 72<br />

Bildnachweise ...................................................................... U5<br />

Nachhaltigkeitserklärung ....................................................U6<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

qqInterviews „Gemeinsam die nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Partnerländer im Süden fördern“ ........................... 11<br />

Interview Breitengroß ...........................................................12<br />

„Nachhaltigkeit als Kriterium<br />

für die Entwicklungszusammenarbeit“ ............................. 22<br />

“Innovative Ansätze zur Entwicklungszusammenarbeit<br />

aufzeigen, um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen“ ........... 30<br />

„Nachhaltigkeit in allen Facetten<br />

auf die Tagesordnung setzen“ .............................................. 38<br />

„Den strategischen Ansatz<br />

der Gleichstellungsidee zur Geltung bringen“ ................... 50<br />

„Das <strong>InWEnt</strong>-Leitbild<br />

‚Mensch im Mittelpunkt’ ausgestalten“ ............................... 51<br />

„Nachhaltigkeit als Lebensstil<br />

- in Deutschland wie in Lateinamerika“ .............................. 59<br />

qqProjektbeispiele Wie <strong>InWEnt</strong> in der täglichen Praxis den Nachhaltigkeitsgedanken<br />

zur Geltung bringt, verdeutlicht dieser Bericht anhand<br />

einer Reihe von Projektbeispielen:<br />

Bildung für Nachhaltige Entwicklung ................................29<br />

ASApreneurs – deutsche Nachwuchsführungskräfte<br />

für nachhaltige Unternehmensführung ..............................37<br />

Programme der<br />

berufspraktischen Weiterbildung – USA ............................ 45<br />

Soziale Sicherungssysteme<br />

– Indonesien, Philippinen, Vietnam ...................................46<br />

International Leadership Training ........................................57<br />

Corporate Social Responsibility (CSR)<br />

in indischen Unternehmen ................................................ 58<br />

Integrierte Management Systeme<br />

mit Schwerpunkt CSR für Mexiko ..................................... 58<br />

Weiterbildung zur Betriebsoptimierung in China .............62<br />

Förderung dezentraler, erneuerbarer<br />

Energiesysteme in Afrika .....................................................62<br />

1


Statement der Geschäftsführung<br />

Dr. Sebastian Paust, Hauptgeschäftsführer<br />

(oben) und Bernd Schleich,<br />

Geschäftsführer (unten)<br />

Nachhaltigkeit hat bei <strong>InWEnt</strong> eine dreifache<br />

Bedeutung: Erstens ist die Förderung<br />

einer nachhaltigen Entwicklung Thema<br />

unserer weltweiten Programme der<br />

Personal- und Organisationsentwicklung.<br />

Wir leisten einen Beitrag, indem wir Führungskräfte<br />

für die Herausforderungen einer<br />

globalisierten Welt weiterbilden und<br />

vernetzen. Zweitens bedeutet Nachhaltigkeit<br />

auch die Auseinandersetzung mit der<br />

Frage, was wir als Organisation der internationalen<br />

Zusammenarbeit auf dem Gebiet<br />

des Capacity Building langfristig mit<br />

unseren Programmen bewirken können.<br />

Drittens bezieht Nachhaltigkeit aber auch<br />

ein, wie wir in unserem Arbeitsalltag mit<br />

unseren Mitarbeiter/innen, unseren Ressourcen<br />

und unserem gesellschaftlichen<br />

Umfeld umgehen.<br />

Aus diesen Gründen hat <strong>InWEnt</strong> beschlossen,<br />

sich dem Thema Nachhaltigkeit<br />

für die eigene Arbeit systematisch zu widmen<br />

und das eigene Handeln unter diesem<br />

Blickwinkel zu überprüfen, um sich<br />

als ein Nachhaltigkeitsunternehmen zu positionieren.<br />

Seit 2007 ist Nachhaltigkeit als<br />

überjähriges Unternehmensziel verankert,<br />

um die Bedeutung des Themas für das Gesamtunternehmen<br />

zu unterstreichen.<br />

Mit der Entwicklung der Nachhaltigkeitserklärung,<br />

der Festschreibung der<br />

Maßnahmen in einem ersten Operationsplan<br />

Nachhaltigkeit für das Jahr 2008, seiner<br />

Weiterentwicklung für 2009 und der<br />

Einsetzung eines Nachhaltigkeitsteams haben<br />

wir wichtige Schritte in Richtung einer<br />

nachhaltigen Unternehmensführung unternommen.<br />

Jetzt wollen wir diese Strukturen<br />

mit unserem Qualitätsmanagement<br />

verzahnen, das sich am Modell der European<br />

Foundation for Quality Management<br />

(EFQM) orientiert.<br />

2 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Unseren ersten <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>,<br />

der den Status Quo des Nachhaltigkeitsprozesses<br />

bei <strong>InWEnt</strong> beschreibt, haben wir<br />

daher an den Kriterien unseres EFQM-basierten<br />

Qualitätsmanagements ausgerichtet.<br />

Wir beschreiben also die Felder Politik<br />

und Strategie, Mitarbeiter/innen und Führung,<br />

Prozesse und Produkte sowie Partnerschaften<br />

und Ressourcen.<br />

Quer verwoben mit diesen Kriterien<br />

finden sich auf verschiedenen Ebenen die<br />

vier Nachhaltigkeitsdimensionen von In-<br />

WEnt „Erfolgreich wirtschaften“, „Sozial<br />

agieren“, „Umwelt schützen“ und „Kontinuierlich<br />

lernen“. Diese letzte Dimension<br />

hat eine besondere Bedeutung für uns:<br />

Wir begreifen eine kontinuierliche eigene<br />

Entwicklung als wesentliche Voraussetzung<br />

zur institutionellen Nachhaltigkeit.<br />

Als lernende Organisation ist es Teil<br />

unseres Capacity Building-Ansatzes neue<br />

Fragestellungen aufzugreifen und innovative<br />

Methoden zu entwickeln. Dem Thema<br />

„Lernen“ haben wir daher ein zusätzliches<br />

eigenes Kapitel eingeräumt.<br />

Nachhaltigkeit als Prozess<br />

Der <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>, der die<br />

Jahre 2007 und 2008 beschreibt, bildet einen<br />

Benchmark, an dem wir uns in den<br />

nächsten zwei Jahren messen werden.<br />

Unterstützt wird dieses Ziel durch die<br />

Entwicklung eines integrierten Nachhaltig-keitsmanagementsystems<br />

unter dem<br />

Namen „Nachhaltigkeit als Prozess“ (NaP).<br />

Durch die institutionelle Verankerung eines<br />

solchen Systems wird die Innovationsfähigkeit<br />

von <strong>InWEnt</strong> weiter gefestigt und<br />

ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

ermöglicht. Wir machen den Nachhaltigkeitsprozess<br />

bei <strong>InWEnt</strong> nach außen hin<br />

sichtbar und von außen überprüfbar. So


wird <strong>InWEnt</strong> als nachhaltiges Unternehmen<br />

zertifizierbar. Längerfristig soll das<br />

Nachhaltigkeitsmanagementsystem auch<br />

für unsere Programmarbeit nutzbar gemacht<br />

und in Partnerorganisationen angewandt<br />

werden.<br />

Letztendlich sind die Veröffentlichung<br />

unseres ersten <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s<br />

und die Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems<br />

für uns eine Frage<br />

der Transparenz und auch der Glaubwürdigkeit.<br />

Wir wollen unserem Beitrag zu<br />

einer nachhaltigen globalen Entwicklung<br />

durch Capacity Building auch nach innen<br />

gerecht werden. Wir wollen für unsere<br />

Auftraggeber, Partnerorganisationen und<br />

Teilnehmer/innen auch in dieser Hinsicht<br />

ein verantwortungsvoller und interessanter<br />

Akteur sein. Wir wollen das nach außen<br />

kommunizierte Bild nach innen leben<br />

und so die Zufriedenheit und die Identifikation<br />

unserer Mitarbeiter/innen mit In-<br />

WEnt erhöhen. Damit sichern wir langfristig<br />

die Tätigkeit von <strong>InWEnt</strong> und damit<br />

Arbeitsplätze.<br />

Wir wollen die Aktivität und Kreativität<br />

unserer Mitarbeiter/innen nutzen, um<br />

Innovationspotenziale sowohl für unser<br />

internes Management als auch für unsere<br />

Außenwirkung durch die Ausrichtung als<br />

Nachhaltigkeitsunternehmen zu erschließen.<br />

Wir wollen in unserem unmittelbaren<br />

Unternehmensumfeld und darüber hinaus<br />

einen wesentlichen Beitrag zu einer<br />

gerechteren Gesellschaft leisten, die nicht<br />

auf Kosten kommender Generationen oder<br />

anderer gesellschaftlicher Gruppen lebt<br />

und wirtschaftet.<br />

Die Herausforderungen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung können nicht von einzelnen<br />

Akteuren bewältigt werden. Wir<br />

benötigen dichte Netzwerke aus Politik,<br />

Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Arbeit<br />

von <strong>InWEnt</strong> und insbesondere auch unsere<br />

Netzwerke mit unseren Alumni bieten ein<br />

großes Potenzial für eine gelungene und<br />

vertiefte Zu-sammenarbeit für eine gerechtere<br />

Gestaltung der Zukunft.<br />

Besondere Beachtung findet heute die<br />

Frage, was in den Partnerländern bewirkt<br />

wird. <strong>InWEnt</strong> als Unternehmen für Capacity<br />

Building ist mit dem integrierten Verständnis<br />

von Nachhaltigkeit als Ziel all unserer<br />

Programme, als Wirkungsfrage und<br />

Anforderung an das eigene Handeln auf<br />

diese Herausforderungen vorbereitet.<br />

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen allen<br />

in den nächsten zwei Jahren an der weiteren<br />

Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

zu arbeiten und <strong>InWEnt</strong> auf dem<br />

Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen<br />

ein Stück weiter voranzubringen.<br />

Dr. Sebastian Paust (Hauptgeschäftsführer)<br />

Bernd Schleich (Geschäftsführer)<br />

3


Unternehmensportrait<br />

<strong>InWEnt</strong> – Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH – ist ein weltweit tätiges gemeinnütziges<br />

Unternehmen für Personalentwicklung, Weiterbildung und Dialog. Unsere Capacity Building-Programme<br />

richten sich an Fach- und Führungskräfte aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Wir<br />

machen internationales Wissen verfügbar und unterstützen Menschen darin, betriebliche, organisatorische<br />

und politische Veränderungsprozesse zu gestalten.<br />

4 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


<strong>InWEnt</strong> – Auftrag und Stakeholder<br />

Unsere Geschichte<br />

Ende des letzten Jahrhunderts entstand<br />

eine Aufbruchstimmung für die internationale<br />

Zusammenarbeit, aus der neue Strukturen<br />

und Organisationen entwickelt wurden.<br />

Die Nachfrage nach Capacity Building<br />

als Form von Personal- und Organisationsentwicklung<br />

stieg. Die Aufbruchstimmung<br />

belebte die Diskussionen über eine stärkere<br />

Kooperation oder Zusammenführung der<br />

Carl Duisberg Gesellschaft e.V. (CDG) und<br />

der Deutschen Stiftung für internationale<br />

Entwicklung (DSE), die beide bereits seit<br />

Jahrzehnten internationale Personalentwicklung<br />

betrieben. Die neue Organisation<br />

<strong>InWEnt</strong> (Internationale Weiterbildung<br />

und Entwicklung gGmbH) sollte die international<br />

gestiegene Nachfrage nach Capacity<br />

Building nutzen und sich weltweit als<br />

kompetente Partnerin für Personalentwicklung<br />

und -beratung etablieren. Zugleich<br />

galt es, die über Jahrzehnte gewachsene<br />

Erfahrung der CDG in der Zusammenarbeit<br />

mit Industrieländern auszubauen.<br />

Dies ist gelungen. Eine Bilanz der vergangenen<br />

Jahre zeigt, dass <strong>InWEnt</strong> ein neues<br />

Profil entwickelt hat. Unsere Programme<br />

sind an den Zielen der internationalen<br />

Zusammenarbeit ausgerichtet und tragen<br />

dazu bei, diese zu verwirklichen.<br />

Auftrag und Stakeholder<br />

Unser Auftrag liegt in der Förderung<br />

der Internationalen Weiterbildung und<br />

Entwicklung. Als Organisation der internationalen<br />

Zusammenarbeit leisten wir<br />

im Auftrag der Bundesregierung, vertreten<br />

durch das Bundesministerium für wirt-<br />

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ), der deutschen Wirtschaft und<br />

der Länder einen wichtigen Beitrag für eine<br />

sichere und nachhaltige Zukunft. Mehr als<br />

60 Prozent aller Programme führen wir<br />

im Auftrag des BMZ durch. Darüber hinaus<br />

sind wir auch für andere Bundesressorts<br />

tätig. Dazu gehören das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi), das Auswärtige Amt (AA) und das<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF).<br />

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt<br />

auf der internationalen Zusammenarbeit.<br />

Wir machen internationales Wissen in Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern<br />

verfügbar. Unsere praxisorientierten Programme<br />

tragen dazu bei, dass die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer handlungsfähiger<br />

werden.<br />

<strong>InWEnt</strong> ist Partnerin der Wirtschaft.<br />

Wir unterstützen das Engagement deutscher<br />

Unternehmen in Entwicklungs- und<br />

Transformationsländern, denn globale<br />

Handelskontakte nützen beiden Seiten. Wir<br />

fördern Public Private Partnerships (PPP) –<br />

diese bieten die Möglichkeit, wirtschaftliche<br />

Vorhaben mit den Zielen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

zu verbinden.<br />

Jungen Menschen aus Deutschland<br />

und aus anderen Industrieländern bieten<br />

wir die Chance, weltweit Berufserfahrungen<br />

zu sammeln. Durch Praxisaufenthalte<br />

erhöhen die Nachwuchsführungskräfte<br />

ihre Karrierechancen und legen den<br />

Unternehmensportrait<br />

Grundstein für ihren Erfolg auf dem nationalen<br />

und internationalen Arbeitsmarkt.<br />

<strong>InWEnt</strong> bereitet darüber hinaus mit<br />

ihrer entwicklungspolitischen Bildung<br />

die Akteurinnen und Akteure von morgen<br />

schon heute auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit den Entwicklungs- und<br />

Transformationsländern vor. Wir unterstützen<br />

junge Deutsche auch darin, sich zu engagieren<br />

und zeigen ihnen, dass sie an politischen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen<br />

Veränderungen mitwirken können.<br />

<strong>InWEnt</strong> ist in ein weltweites Netzwerk aus<br />

Kunden, Auftraggebern und Partnern eingebunden.<br />

Die wichtigsten Kooperationspartner<br />

in Deutschland sind neben den<br />

Bundesministerien und den Bundesländern<br />

die KfW Bankengruppe, die Deutsche<br />

Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) GmbH, die Deutsche<br />

Entwicklungsdienst gGmbH (DED) und<br />

wirtschaftsnahe Stiftungen. Auf internationaler<br />

Ebene arbeiten wir im Drittgeschäft<br />

unter anderem mit der Europäischen Union,<br />

der Weltbank, dem Internationalen<br />

Währungsfonds, der Welthandelsorganisation,<br />

den Vereinten Nationen sowie deren<br />

Programmen und Sonderorganisationen<br />

zusammen.<br />

Jedes Jahr nehmen über 50 000 Fach- und<br />

Führungskräfte aus Entwicklungs-, Transformations-<br />

und Industrieländern an unseren<br />

Programmen teil, darunter fast 10.000<br />

aus.<br />

5


Stakeholder-Landkarte<br />

Teilnehmer/innen an<br />

<strong>InWEnt</strong>-Programmen<br />

(begünstigte) Partnerorganisationen<br />

Durchführungsorganisationen<br />

der deutschen EZ<br />

deutsche Wirtschaft<br />

Organistionen in den<br />

Partnerländern<br />

internationale Organisationen<br />

bilaterale Geber<br />

Fachinstitutionen<br />

Kooperationspartner<br />

Consultants<br />

Freiberufliche Honorarkräfte<br />

Stakeholder-Dialog<br />

Die Erwartungen unserer Auftraggeber<br />

und Partner werden zum einen über unser<br />

Key-Account-Management aufgenommen<br />

(rKapitel Führung/Kooperationsmanagement).<br />

Den Dialog mit den Leistungsempfängern<br />

führen wir im Verlauf der Programmvorbereitung,<br />

-durchführung und<br />

-nachbereitung. Hierzu sind konkrete<br />

Standards festgelegt, die auch die Vereinbarungen<br />

mit Fachpartnern einschließen<br />

(rKapitel Produkte und Prozesse/Kernprozesse).<br />

Verschiedene Instrumente wie<br />

Partizipation durch Betriebsvereinbarungen,<br />

Zielvereinbarungssystem oder Vorschlagswesen<br />

stehen für den Austausch<br />

mit den Mitarbeitern/innen (rKapitel Mit-<br />

Leistungsempfänger<br />

<strong>InWEnt</strong><br />

Fachpartner Mitarbeiter/innen<br />

arbeiter/innen). Und in zahlreichen öffentlichen<br />

Veranstaltungen an allen Standorten<br />

in Deutschland nehmen wir Impulse der<br />

interessierten Öffentlichkeit auf.<br />

<strong>InWEnt</strong> weltweit<br />

Der Hauptsitz der <strong>InWEnt</strong> gGmbH befindet<br />

sich in Bonn. Mit 14 regionalen Zentren<br />

ist <strong>InWEnt</strong> in den Ländern der Bundesrepublik<br />

präsent und somit in jeder<br />

Region direkt ansprechbar. Die internationalen<br />

Bildungszentren in Bad Honnef,<br />

Berlin, Feldafing, Mannheim und Leipzig-<br />

Zschortau sind für unsere Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Brücken in andere<br />

Länder.<br />

6 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Auftraggeber<br />

Öffentlichkeit<br />

Kerngeschäft<br />

Erweitertes Kerngeschäft<br />

Drittgeschäft<br />

BMZ<br />

Medien<br />

politisches Umfeld<br />

entwicklungspolitisch<br />

interessierte Öffentlichkeit<br />

Verbände<br />

Umfeld großer Standorte<br />

an allen Standorten in Deutschland<br />

im Ausland<br />

weitere Bundesressorts<br />

Bundesländer<br />

Europäische Union<br />

Wirtschaft<br />

Stiftungen<br />

<strong>InWEnt</strong> ist weltweit vertreten: unsere<br />

Büros in Afrika, Amerika, Asien und Europa<br />

werden meistens in Partnerschaft mit<br />

anderen deutschen Organisationen (zum<br />

Beispiel DED, GTZ) geführt. Unsere Repräsentantinnen<br />

und Repräsentanten unterstützen<br />

die <strong>InWEnt</strong>-Aktivitäten in der<br />

jeweiligen Region, bauen Partnernetzwerke<br />

auf und halten den Kontakt zu unseren<br />

Alumni. Unsere Partner vor Ort sind Trainings-<br />

und Personalentwicklungsorganisationen,<br />

Ministerien oder andere Regierungsbehörden<br />

auf nationaler und lokaler<br />

Ebene, Unternehmen und deren Verbände<br />

sowie Nichtregierungsorganisationen. Mit<br />

vielen Partnern arbeiten wir bereits seit langem<br />

vertrauensvoll zusammen.


Ausrichtung des Unternehmens<br />

<strong>InWEnt</strong> arbeitet mit Menschen in Schlüsselpositionen<br />

zusammen und unterstützt<br />

sie darin, betriebliche, organisatorische<br />

und politische Veränderungsprozesse in<br />

ihren Ländern zu gestalten. Die Capacity<br />

Building-Programme zur Personal- und<br />

Organisationsentwicklung richten sich an<br />

Fach- und Führungskräfte sowie an Nachwuchsführungskräfte<br />

aus Politik, Verwaltung,<br />

Wirtschaft und Zivilgesellschaft. In<br />

unseren Programmen setzen wir vielfältige<br />

Instrumente des Capacity Buildings<br />

ein: Wir bieten berufsspezifische und<br />

praxisorientierte Weiterbildungen und<br />

Trainings, Dialogveranstaltungen und<br />

E-Learning-Kurse.<br />

Unsere Programme tragen dazu bei,<br />

dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

handlungsfähiger werden. Wir vermitteln<br />

interdisziplinäre Managementtechniken<br />

sowie internationales und interkulturelles<br />

Know-how. Darüber hinaus bieten wir<br />

die Möglichkeit, im informellen Rahmen<br />

Lösungen für internationale Probleme zu<br />

erarbeiten. Wir bauen Netzwerke auf, die<br />

das weltweite Lernen stützen. Unsere Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer können<br />

nach der Fortbildung ihr Wissen interdisziplinär<br />

und überregional in den weltweiten<br />

Alumni-Netzwerken austauschen. Die<br />

E-Learning-Plattform Global Campus 21®<br />

unterstützt sie dabei, ihr Wissen anzuwenden<br />

und zu erweitern.<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit von In-<br />

WEnt liegt auf der internationalen Zusammenarbeit.<br />

Mit unserem Capacity Building<br />

durch Personalentwicklung qualifizieren<br />

und vernetzen wir Menschen. Wir machen<br />

internationales Wissen in Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern verfügbar.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an<br />

unseren Programmen geben ihr Wissen<br />

weiter, sie setzen es an jenen Stellen ein,<br />

an denen Veränderungsprozesse angestoßen<br />

werden. So tragen wir dazu bei, dass<br />

unsere Partner dieses Wissen als Entwicklungsressource<br />

nutzen können.<br />

Partnerin der Wirtschaft<br />

<strong>InWEnt</strong> unterstützt die deutsche Wirtschaft<br />

bei ihrem Engagement in Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern. Wir<br />

fördern internationale Kontakte, die sich<br />

nachhaltig auf die Entwicklung deutscher<br />

und ausländischer Unternehmen auswirken.<br />

Investitionen in das Capacity Building<br />

zahlen sich für deutsche Unternehmen<br />

aus, sie sind ein Schlüsselfaktor für ihren<br />

langfristigen Erfolg auf fremden Märkten.<br />

<strong>InWEnt</strong> setzt dabei auch auf das Erfolgsmodell<br />

der Public Private Partnerships<br />

(PPP), mit denen sich wirtschaftliche, soziale<br />

und ökologische Ziele verbinden lassen.<br />

Unternehmensportrait<br />

Weltweit lernen<br />

Mit Austausch- und Stipendienprogrammen<br />

bieten wir jungen Menschen aus<br />

Deutschland die Chance, weltweit Berufserfahrung<br />

zu sammeln. Durch die Praxisaufenthalte<br />

erhöhen die Nachwuchsführungskräfte<br />

ihre Karrierechancen und legen den<br />

Grundstein für ihren Erfolg auf dem nationalen<br />

und internationalen Arbeitsmarkt.<br />

Die deutsche Wirtschaft wiederum profitiert<br />

von gut ausgebildeten, mobilen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit internationalen<br />

beruflichen Erfahrungen. <strong>InWEnt</strong><br />

bereitet die Fachkräfte der internationalen<br />

Zusammenarbeit auf ihren Aufenthalt im<br />

Ausland vor. Wir vermitteln schon vor der<br />

Ausreise jenes Know-how, das für ein international<br />

erfolgreiches und nachhaltiges<br />

Handeln unverzichtbar ist.<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

<strong>InWEnt</strong> unterstützt mit ihrer entwicklungsbezogenen<br />

Bildung die Akteurinnen<br />

und Akteure von morgen schon heute bei<br />

der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit Entwicklungs- und Transformationsländern.<br />

Wir arbeiten mit daran, Vorurteile<br />

abzubauen und die Ziele der entwicklungspolitischen<br />

Zusammenarbeit zu verwirklichen.<br />

Dazu kooperieren wir eng mit Nichtregierungsorganisationen,<br />

die uns als<br />

Fach- und Projektpartner zur Seite stehen.<br />

<strong>InWEnt</strong> bestärkt junge Deutsche auch darin,<br />

sich zu engagieren. Wir beraten diejenigen,<br />

die ins Ausland möchten, und unterstützen<br />

sie in ihrer Projektarbeit im Inland.<br />

7


Geschäftsverlauf in Mio. Euro<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

100<br />

0<br />

50<br />

150<br />

0<br />

2,09<br />

-138,28%<br />

2007<br />

2008<br />

-0,8<br />

Jahresergebnis<br />

150<br />

133,36 136,24<br />

150<br />

133,36 136,24<br />

50<br />

150<br />

50<br />

+2,16%<br />

2007 2008<br />

2007 2008<br />

Umsatz<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

Auftragslage und -Bestand<br />

nach Geschäftszweigen in Mio. Euro<br />

0<br />

150<br />

50<br />

100<br />

0<br />

50<br />

111,92<br />

2007<br />

138,53<br />

+23,78%<br />

2008<br />

Auftragseingang<br />

150<br />

106,58 106,12<br />

Umsatzentwicklung 100<br />

100<br />

+2,16% in Mio. Euro<br />

100<br />

-0,43%<br />

106,58 106,12<br />

2007 2008<br />

-0,43%<br />

150<br />

0<br />

2007 2008<br />

100 Kerngeschäft<br />

150<br />

+22,67% 50 -1,6%<br />

100<br />

15,53 19,05<br />

100 11,25 11,07<br />

0<br />

2007 2008<br />

0<br />

2007 2008<br />

50 +22,67%<br />

Erweitertes 50 -1,6%<br />

Drittgeschäft<br />

Kerngeschäft<br />

15,53 19,05<br />

11,25 11,07<br />

0<br />

2007 2008<br />

0<br />

2007 2008<br />

Eingang<br />

2008<br />

Bestand<br />

31.12.2008<br />

Kerngeschäft 96,80 1,99<br />

Erweitertes Kerngeschäft<br />

Bundesförderungen<br />

Landesförderungen<br />

33,46<br />

28,04<br />

5,42<br />

21,33<br />

Drittgeschäft 8,27 11,10<br />

Gesamt 138,53 37,12<br />

<strong>InWEnt</strong> – Daten und Fakten<br />

8 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Geschäftsverlauf 2007/2008<br />

Im Jahr 2007 war ein Jahresüberschuss erzielt worden, der sich aus der Auflösung von<br />

Rückstellungen für die EU-Bildungsprogramme ergab. Aufgrund der Notwendigkeit<br />

der Bildung von Rückstellungen für den Instandhaltungsaufwand in der Liegenschaft<br />

Bad Honnef weist <strong>InWEnt</strong> 2008 ein negatives Jahresergebnis aus. Die Deckung dieses<br />

Fehlbetrags erfolgt durch die planmäßige Inanspruchnahme der Rücklage, die<br />

nach dem neuen Finanzstatut zukünftig nur noch eine Million Euro betragen soll.<br />

Auftragseingang und Auftragsbestand haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />

beziehungsweise leicht verbessert.<br />

Umsatzentwicklung 2007/2008<br />

<strong>InWEnt</strong> hat im Jahr 2008 einen Umsatz in Höhe von 136,24 Millionen Euro erzielt,<br />

gegenüber 133,36 Millionen Euro im Vorjahr. Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen<br />

ist unterschiedlich: Die Umsatzerlöse mit dem Hauptauftraggeber,<br />

dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ), bilden für <strong>InWEnt</strong> das Kerngeschäft. Mit 106,12 Millionen Euro hat dieses eine<br />

leichte Abnahme der Umsätze von 0,43 Prozent gegenüber dem Vorjahr (106,58 Millionen<br />

Euro) verzeichnet. Die Zunahme der Zuwendungsmittel im Erweiterten Kerngeschäft<br />

im Vergleich zum Jahr 2007 ist insbesondere durch steigende Projektmittel<br />

von Seiten des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) begründet. Die<br />

Umsätze im Drittgeschäft sind nahezu unverändert.<br />

Auftragslage<br />

<strong>InWEnt</strong> erhielt im Laufe des Geschäftsjahres 2008 Aufträge und Mittelbewilligungen in<br />

Höhe von insgesamt 138,53 Millionen Euro. Im Kerngeschäft, in dem sowohl die Zuwendungen<br />

des BMZ als auch die institutionellen Beiträge der Länder in Höhe von 1,44 Millionen<br />

Euro enthalten sind, betrug der Auftragseingang 96,80 Millionen Euro. Im Erweiterten<br />

Kerngeschäft verzeichnete das Unternehmen Auftragseingänge in Höhe von 33,46<br />

Millionen Euro, davon von anderen Bundesbehörden 28,04 Millionen Euro und von den<br />

Ländern 5,42 Millionen Euro. Die größten Auftraggeber im Erweiterten Kerngeschäft waren<br />

das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) mit 18,82 Millionen Euro sowie das Auswärtige Amt mit 5,81 Millionen<br />

Euro. Die Jahresziele 2007/2008 sahen eine Diversifizierung der Aufträge vor und<br />

führten zu einem erhöhten Anteil im Drittmittelgeschäft, in dem ein Auftragseingang von<br />

8,27 Millionen Euro erzielt wurde. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Auftragseingang<br />

insgesamt deutlich erhöht (2007: 111,92 Millionen Euro). Dies ist im Wesentlichen durch<br />

unterschiedliche Zeitpunkte der Zuwendungseingänge des BMZ und der anderen Bundesbehörden<br />

begründet. Der Auftragsbestand ist zum 31.12.2008 im Vergleich zum Vorjahr<br />

(2007: 35,44 Millionen Euro) auf 37,12 Millionen Euro leicht gewachsen.


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2007-2008<br />

Bei <strong>InWEnt</strong> waren zum 31. Dezember 2008 797 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />

30 Auszubildende beschäftigt. Der überwiegende Teil des Personals geht seinen<br />

Aufgaben in der Zentrale in Bonn nach. Die übrigen Mitarbeiter verteilen sich auf<br />

die Standorte Berlin, Bad Honnef, Feldafing, Mannheim, Magdeburg und Zschortau/<br />

Leipzig sowie 14 Regionale Zentren in beinahe allen Bundesländern. Die Führungskräftequote<br />

von <strong>InWEnt</strong> ist im Vergleich der Jahre 2007 und 2008 um rund 0,25 Punkte<br />

auf 7,9 Prozent gesunken. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen lag Ende<br />

2008 bei rund 46 Prozent. Gut 83 Prozent der insgesamt Beschäftigten gestalten auf<br />

fachlicher Ebene die Arbeit von <strong>InWEnt</strong> (Projektleiter- und Sachbearbeiterfunktionen).<br />

Führungskräfte<br />

63<br />

54%<br />

46%<br />

58% 42%<br />

Fachfunktionen<br />

680<br />

23%<br />

77%<br />

25%<br />

Arbeiter/innen<br />

54<br />

75% 53%<br />

Gesamt<br />

797<br />

65 (2007) 678 (2007) 56 (2007) 799 (2007)<br />

Männer Frauen<br />

Internationale Bildungszentren (IBZ)<br />

Die internationalen Bildungszentren (siehe Karte) sind für unsere Teilnehmer/innen<br />

die Brücken in andere Länder. Mit diesen Zentren in Deutschland verfügen wir über<br />

Begegnungs- und Trainingsstätten, die Raum für Dialog, Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

bieten. Hier leben die Teilnehmer/innen zusammen, so lange sie sich in<br />

Deutschland aufhalten. Die Häuser bieten jeweils mehrere Tagungsräume mit moderner<br />

Präsentationstechnik, Unterkünften und Cafeterias/Betriebsrestaurants. Insgesamt<br />

verfügt <strong>InWEnt</strong> über eine Übernachtungskapazität von 210 Zimmern davon<br />

in Bad Honnef 37, in Berlin 25, in Feldafing 59, in Mannheim 46 und in Leipzig-<br />

Zschortau 43.<br />

Regionale Zentren (RZ) in den Bundesländern<br />

Die Regionalen Zentren von <strong>InWEnt</strong> (siehe Karte) verfügen über Kontakte in ganz<br />

Deutschland. Die RZ vermitteln Praxiseinsätze für die Teilnehmenden und arbeiten<br />

eng mit den Bundesländern bei deren internationalen Aktivitäten zusammen. Außerdem<br />

sind sie Ansprechpartner für Kommunalverwaltungen und andere lokale Organisationen,<br />

die sich international engagieren möchten. Dies erfolgt zum Teil durch<br />

das Engagement von Ehrenamtlichen. An den insgesamt 14 Standorten in fast allen<br />

Bundesländern sind knapp über 100 <strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Die Spannweite der RZ reicht von 26 im RZ Düsseldorf bis hin zu ein oder<br />

zwei <strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen, die die Arbeit pro RZ in der Region koordinieren.<br />

59%<br />

41%<br />

47%<br />

28%<br />

29%<br />

72%<br />

Unternehmensportrait<br />

71%<br />

Mitarbeiter/innen nach Standorten<br />

(Stand 31.12.2008)<br />

Düsseldorf<br />

Bonn<br />

Bad Honnef<br />

Saarbrücken<br />

Wiesbaden<br />

Mannheim<br />

Stuttgart<br />

2007<br />

Frauen/Männer<br />

Bremen<br />

Kiel<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Feldafing<br />

Regionales Zentrum<br />

Internationales Bildungszentrum<br />

Erfurt<br />

2008<br />

Frauen/Männer<br />

Berlin 51 28 67 33<br />

Bonn 319 122 303 107<br />

Bremen 6 1 5 2<br />

Düsseldorf 17 8 16 8<br />

Erfurt 3 3 2 0<br />

Feldafing 32 13 41 16<br />

Hamburg 4 1 4 1<br />

Hannover 7 3 6 3<br />

Kiel 1 0 1 0<br />

Zschortau 14 7 14 6<br />

Magdeburg 9 8 11 6<br />

Mannheim 26 5 26 8<br />

Saarbrücken 8 1 7 1<br />

Schwerin 2 0 2 0<br />

Stuttgart 9 3 7 4<br />

Wiesbaden 7 2 8 2<br />

Bad Honnef 49 30 56 24<br />

gesamt 564 235 576 221<br />

Schwerin<br />

Magdeburg<br />

Berlin<br />

Leipzig-Zschortau<br />

9


Auftragslage Typografie<br />

Tabellen und Textboxen<br />

Beispiel für eine Textbox<br />

Dies ist ein Blindtext. „Entschuldigt den<br />

langen Brief“, schrieb Goethe einst an<br />

Eckermann, „zu einem kurzen fehlte mir<br />

die Zeit.“ Schon damals erkannte er, was<br />

für unsere heutige Zeit erst recht gilt:<br />

Auf den Punkt zu kommen ist ein Nordamerika<br />

Gebot<br />

Mittelmeer/<br />

des Respekts gegenüber dem Leser. Wer 788<br />

Naher Osten<br />

dagegen verstößt, wird ganz einfach mit<br />

2.245<br />

Nichtbeachtung gestraft.<br />

Lateinamerika<br />

10.353<br />

Brüssel<br />

Beispiel Zeile 1 Wert Beispiel<br />

mit Blindtext<br />

Blindtext Beispiel Text<br />

Wert Beispiel<br />

mit Blindtext<br />

Beispiel Zeile 2 Blindtext eingetragener<br />

Text in drei<br />

Zeilen<br />

Beispiel Zeile 3 hervorgehobenes<br />

Feld<br />

Beispiel Zeile 4 Beispieltext in<br />

zwei Zeilen<br />

Beispiel Zeile 1 Wert Beispiel<br />

mit Blindtext<br />

Pretoria<br />

Kiew<br />

Kairo<br />

Moskau<br />

Dar-es-Salaam<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer 2008<br />

Afrika<br />

11.337<br />

eingetragener<br />

Blindtext<br />

Beispiel mit<br />

Blindtext<br />

Blindtext eingetragener<br />

Wert<br />

Beispieltext in<br />

zwei Zeilen<br />

Blindtext Beispiel Text<br />

Wert Beispiel<br />

mit Blindtext<br />

–<br />

eingetragener<br />

Blindtext<br />

<strong>InWEnt</strong> – Daten und Fakten<br />

Tabellen und Textboxen bewegen sich – wie<br />

10 Beispiel Zeile 2 Blindtext eingetragener Beispiel mit<br />

<strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Text in drei<br />

Zeilen<br />

Blindtext<br />

Europa<br />

14.429<br />

Asien<br />

12.291<br />

Neu-Delhi<br />

Geschäftsverlauf 2007/2008<br />

Im Jahr 2007 war ein Jahresüberschuss erzielt worden, der sich aus der Auflösung von<br />

Rückstellungen für die EU-Bildungsprogramme ergab. Aufgrund der Notwendigkeit<br />

der Bildung von Rückstellungen für den Instandhaltungsaufwand in New der York Liegenschaft<br />

Bad Honnef weist <strong>InWEnt</strong> 2008 ein negatives Jahresergebnis aus. Washington Die Deckung dieses<br />

Fehlbetrags Peking erfolgt in Abstimmung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Tokio<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch die planmäßige Inanspruchnahme<br />

der Rücklage, die nach dem neuen Finanzstatut zukünftig nur noch eine Million Euro<br />

betragen soll. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht ge-<br />

Hanoi<br />

Managua<br />

stiegen. Auftragseingang und Auftragsbestand haben sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

Manila<br />

deutlich beziehungsweise leicht verbessert.<br />

Umsatzentwicklung<br />

Lima<br />

<strong>InWEnt</strong> hat im Jahr 2008 einen Umsatz in Höhe von 136,24 Mio. Euro erzielt, gegenüber<br />

133,36 Mio. Euro im Vorjahr. Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen<br />

stellt sich unterschiedlich dar: Die Umsatzerlöse mit dem Hauptauftraggeber,<br />

dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ), stellen für <strong>InWEnt</strong> das Kerngeschäft dar. Mit 106,12 Mio. Euro hat das Kerngeschäft<br />

eine leichte Abnahme der Umsätze von 0,43 % gegenüber dem Vorjahr (106,58<br />

Mio. Euro) verzeichnet. Der Aufwuchs der Zuwendungsmittel im Erweiterten Kerngeschäft<br />

im Vergleich zum Jahr 2007 ist insbesondere durch steigende Projektmittel<br />

Stand 2008<br />

von Seiten des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) / Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) begründet. Die Umsätze<br />

im Drittgeschäft sind nahezu unverändert.<br />

Auftragslage<br />

<strong>InWEnt</strong> im Ausland<br />

<strong>InWEnt</strong> Die zehn erhielt Regionalbüros im Laufe des und Geschäftsjahres sechs Partner- 2008 bzw. Aufträge Projektbüros und Mittelbewilligungen sollen durch ihre Ar- in<br />

beit Höhe vor von Ort insgesamt zu einer 138,53 kohärenten Mio. Euro. regionalen Zum 31.12.2008 Ausrichtung wurde beitragen. ein Auftragsbestand Sie unterstützen von<br />

<strong>InWEnt</strong> insgesamt bei 37,12 der Mio.Euro Planung, verzeichnet. Organisation Im und Kerngeschäft, Durchführung in dem von sowohl Maßnahmen die Zuwendun- und tragen<br />

des zu einer BMZ effizienten als auch die Umsetzung institutionellen der Programme Beiträge der bei. Länder Dies in tun Höhe sie u.a. von durch 1,44 Mio. die<br />

Euro Zusammenarbeit Flächen enthalten sind, mit betrug lokalen der Dienstleistern Auftragseingang und 96,80 die Pflege Mio. regionaler Euro. Im Erweiterten PartnernetzwerKerngeschäftke. Darüber Die Flächen verzeichnete oder hinaus Zellen können steuern das in den Unternehmen Farben sie den Aufbau Auftragseingänge und die Konsolidierung in Höhe von fachlicher 33,46 Mio. und Euro, re-<br />

<strong>InWEnt</strong>-Blau 15 oder <strong>InWEnt</strong>-Blau 8 einge-<br />

davon gionalerfärbt von werden Alumni-Netzwerke. anderen (Y Seite 2.5). Bundesbehörden (rKapitel 28,04 Mitarbeiter/innen)<br />

Mio. Euro und von den Ländern 5,42 Mio.<br />

Euro. Linienstärken Die größten Auftraggeber im Erweiterten Kerngeschäft waren das Bundesministerium<br />

Teilnehmer/innen<br />

für Wirtschaft leicht: 0,3 Pt / 0,1 und mmTechnologie<br />

(BMWi) / Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit<br />

mittel: 0,6 Pt / 0,2 mm<br />

18,82 Teilnehmerinnen Mio. fett: Euro 1 Pt sowie / 0,35 und mmdas<br />

Teilnehmer Auswärtige an Amt den <strong>InWEnt</strong>-Programmen mit 5,81 Mio. Euro. Im sind Drittgeschäft Fach- und wurde Füh-<br />

im rungskräfte Jahr Die Linien 2008 können aus ein Politik, schwarz Auftragseingang oder Verwaltung, weiß sein, von Wirtschaft 8,27 Mio. und Euro Zivilgesellschaft erzielt. Die größten in Entwicklungs-,<br />

Auftraggeber<br />

weiße Linien sind mindestens mittelstark.<br />

im Industrie- Drittgeschäft und Transformationsländern. waren die „Afrika kommt!-Initiative Wir bereiten der zudem Deutschen Fachkräfte Wirtschaft der Interna- für Füh-<br />

Zellbegrenzungen können entfallen, wenn<br />

rungsnachwuchstionalen die Felder Zusammenarbeit farblich voneinander aus Subsahara-Afrika“, abgegrenzt auf ihren Aufenthalt bestehend im aus Ausland 19 führenden vor. Wir deutschen vermitteln UnterSti- sind.<br />

nehmen,pendienprogramme mit 1,4 Mio. Euro und und organisieren die Heinz Nixdorf den Austausch, Stiftung mit um 1,1 jungen Mio. Euro. Menschen Im Vergleich aus<br />

zum Deutschland Text Vorjahr hat die sich Chance der Auftragseingang zu bieten, weltweit insgesamt Berufserfahrung deutlich erhöht zu sammeln. (2007: 111,92 Die Zahl Mio.<br />

– Die Textinhalte folgen den Y auf Seite<br />

Euro). der deutschen 4.2 Dies beschriebenen ist im Teilnehmer/innen Wesentlichen Stilvorlagen. durch belief unterschiedliche sich 2008 auf Zeitpunkte 9795. der Zuwendungsein-<br />

– Der Textabstand zur Zellwand oder zum<br />

gänge Rand des der BMZ Box ist und 2 mm. der anderen Bundesbehörden begründet. Der Auftragsbestand hat<br />

– Wenn nötig, können die Schriftgrößen<br />

sich zum 31.12.2008 im Vergleich zum Vorjahr (2007: 35,44 Mio. Euro) insgesamt auf<br />

bis auf 8 Pt herabgesetzt werden.<br />

jetzt 37,12 Fußnoten Mio. stehen Euro in 7 Pt. leicht erhöht. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass im Erweiterten<br />

– Texte in Tabellen und Diagrammen<br />

Kerngeschäft große, überjährige Aufträge akquiriert worden sind.<br />

laufen durchweg im linksbündigen<br />

Flattersatz.<br />

– Text in Textboxen läuft in der Regel im<br />

Blocksatz.<br />

Positionierung<br />

anderer Text auch – streng innerhalb des<br />

Satzspiegels. Sie halten zueinander und zu<br />

São Paulo


„Gemeinsam die nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Partnerländer im Süden fördern“<br />

Herr Senator, das Land Bremen engagiert<br />

sich seit 1980 in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Welche Bedeutung hat der Gedanke<br />

der nachhaltigen Entwicklung dabei<br />

und wo setzten Sie Schwerpunkte der entwicklungspolitischen<br />

Zusammenarbeit?<br />

Das Konzept der Nachhaltigkeit hat die<br />

Bremer Entwicklungszusammenarbeit von<br />

Beginn an geprägt. So werden in den von<br />

Bremen geförderten Projekten der BORDA<br />

(Bremen Overseas Research and Development<br />

Association) erneuerbare Energien<br />

wie Biogas und Wasserkraft eingesetzt,<br />

um die Lebensbedingungen in Armutsgebieten<br />

zu verbessern und gleichzeitig<br />

Umwelt und Ressourcen zu schützen. Im<br />

Bereich der Bildungsarbeit vertritt das Bremer<br />

Informationszentrum für Menschenrechte<br />

und Entwicklung (biz) einen ganzheitlichen<br />

Ansatz, bei dem Umweltschutz<br />

und globale soziale Gerechtigkeit als zwei<br />

Seiten einer Medaille gesehen werden. Bei<br />

den internationalen wirtschaftsorientierten<br />

Trainingsprogrammen im maritimen Bereich<br />

spielt der Schutz der sensiblen Küstenzonen<br />

eine wichtige Rolle. Insgesamt<br />

will Bremen mit seinen entwicklungspolitischen<br />

Aktivitäten einen Beitrag zur Erreichung<br />

der UN-Millenniumsentwicklungsziele<br />

leisten und Verantwortung für eine<br />

nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit<br />

den Partnern im Süden übernehmen.<br />

Welchen Stellenwert messen Sie gezielter<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

in der Entwicklungszusammenarbeit bei,<br />

wie sie beispielsweise <strong>InWEnt</strong> mit dem eigenen<br />

Capacity Building-Ansatz betreibt?<br />

Entwicklungszusammenarbeit kann<br />

nur dann erfolgreich sein, wenn sie auf<br />

funktionierende Organisationen und Verwaltungen<br />

in den Ländern des Südens<br />

trifft, beziehungsweise hilft diese aufzubauen.<br />

Wissenstransfer und die Stärkung<br />

von Kompetenz in den Partnerländern sind<br />

extrem wichtig. Der Capacity Building-<br />

Ansatz, den <strong>InWEnt</strong> verfolgt, zielt darauf<br />

ab die Partner dabei zu unterstützen, zukunftsfähige<br />

Entwicklungsstrategien und<br />

-politiken selbst zu planen und umzusetzen.<br />

Eigenverantwortlichkeit und Ownership<br />

sind die Voraussetzung für eine nachhaltige<br />

Entwicklung unserer Partnerländer<br />

im Süden.<br />

Das Land Bremen gestaltet seit 2007 gemeinsam<br />

mit <strong>InWEnt</strong> das „Forum Bremen“,<br />

das zentrale Themen nachhaltiger<br />

Entwicklung diskutiert. Außerdem gibt es<br />

eine projektbezogene Kooperation, zum<br />

Beispiel in dem Projekt COASTMAN. Wie<br />

beurteilen Sie diese Zusammenarbeit?<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>InWEnt</strong><br />

bildet eine wichtige Säule der entwicklungspolitischen<br />

Arbeit Bremens. Das<br />

gemeinsame Projekt COASTMAN - Internationales<br />

Netzwerk für Integriertes Küstenzonenmanagement<br />

- ist 2007 zu Ende<br />

gegangen. Es gilt in den Partnerländern<br />

Asiens, Afrikas und Lateinamerikas als Synonym<br />

für die erfolgreiche Kooperation<br />

mit uns.<br />

Wir wollen gemeinsam bremische<br />

Kompetenzen verstärkt in die Trainingsprogramme<br />

einbinden und dadurch auch<br />

positive Rückwirkungen auf den Standort<br />

Bremen sichern. Das derzeitige Projekt<br />

„Dezentrale Hafenentwicklung in Indonesien<br />

und Timor-Leste“ wird beispielsweise<br />

als Fachpartner von der bremischen Hafengesellschaft<br />

bremenports durchgeführt.<br />

Solche Kooperationen können aus dem<br />

Forum Bremen entstehen, das Akteure aus<br />

den lokalen Schwerpunktsektoren in Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Verwaltung und<br />

die Projektverantwortlichen von <strong>InWEnt</strong><br />

zusammenbringt. Dabei können Netzwerke<br />

geschaffen und konkrete Projektideen<br />

entwickelt werden.<br />

Unternehmensportrait<br />

Dr. Reinhard Loske ist Senator für Umwelt,<br />

Bau, Verkehr und Europa der Freien<br />

Hansestadt Bremen<br />

Welche Perspektiven sehen Sie für zukünftige<br />

Projekte und welche Erwartungen haben<br />

Sie an die Tätigkeit von <strong>InWEnt</strong>?<br />

Im Hinblick auf den Klimawandel und<br />

die zunehmende Bedeutung von nachhaltiger<br />

Entwicklung gibt es viele Möglichkeiten.<br />

Das Land Bremen hat sich als Forschungs-<br />

und Entwicklungsstandort für<br />

nachhaltige Technologien profiliert, insbesondere<br />

im Bereich Windkraft. Außerdem<br />

spielt hier nachhaltige Stadtentwicklung<br />

eine wichtige Rolle. In beiden Bereichen<br />

haben wir das Know How, das unsere Partner<br />

im Süden bei einer nachhaltigen Entwicklung<br />

unterstützen kann. Hier sehe ich<br />

gemeinsame Zukunftsaufgaben mit In-<br />

WEnt, insbesondere dem Regionalen Zentrum<br />

in Bremen.<br />

Die Finanzierbarkeit der Projekte spielt<br />

dabei eine große Rolle. Bremen kann mit<br />

seinen begrenzten Mitteln eine wichtige<br />

Anschubfinanzierung leisten. Durch die<br />

systematische Akquise von Drittmitteln<br />

durch <strong>InWEnt</strong> wird dieser Beitrag vervielfacht,<br />

was die Realisierung größerer Projekte<br />

ermöglicht.<br />

11


Interview Breitengroß<br />

12 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Politik und Strategie<br />

Politik und Strategie werden bei <strong>InWEnt</strong> im Sinne des EFQM-basierten Qualitätsmanagements verstanden als<br />

mittelfristige Ziele und Umsetzungspläne. Sie leiten sich aus der Vision und den Werten des Unternehmens ab<br />

und beruhen auf den Erwartungen von Auftraggebern, Leistungsempfängern und weiteren Stakeholdern. Ihre<br />

Weiterentwicklung erfolgt auf der Grundlage von Evaluationen, internen Lernprozessen und der Reflektion<br />

über zukünftige Entwicklungstrends.<br />

Politik und Strategie<br />

13


Themen und Handlungsfelder<br />

Ausgangspunkte für die Unternehmenspolitik<br />

und -strategie von <strong>InWEnt</strong> sind politische<br />

und wirtschaftliche Vorgaben, Trends<br />

in der nationalen und internationalen Diskussion,<br />

Erwartungen unserer Auftraggeber<br />

sowie Rahmenbedingungen in den<br />

Ländern, in denen wir tätig sind. Hieraus<br />

leiten sich definierte Handlungsfelder für<br />

die Produkte ab.<br />

Internationale Zusammenarbeit:<br />

Mit <strong>InWEnt</strong> in die Zukunft<br />

Frieden<br />

Weltweit herrschen in fast 40 Ländern<br />

Krieg und Chaos mit bisher Hunderttausenden<br />

von Toten, Millionen von Flüchtlingen<br />

und langfristigen, katastrophalen<br />

Folgen für die Zukunft der betroffenen<br />

Länder. Die meisten dieser Konflikte finden<br />

nicht mehr zwischen, sondern innerhalb<br />

souveräner Staaten statt. Ein Schwerpunkt<br />

der <strong>InWEnt</strong>-Programme ist es, die<br />

Zusammenarbeit verschiedenster Akteure<br />

innerhalb einer Region zu unterstützen.<br />

Wir vermitteln den politischen Akteuren<br />

das nötige Wissen, das sie in die Lage versetzt,<br />

den Prozess der regionalen Integration<br />

und die Lösung regionalspezifischer<br />

Probleme selbstständig voranzutreiben.<br />

Gute Regierungsführung<br />

Gute Regierungsführung bezeichnet<br />

ein neues Verständnis von Regierung und<br />

Verwaltung. Der „gute“ Staat definiert die<br />

Regeln und die Rahmenbedingungen für<br />

Institutionen, die Verwaltung, die Wirtschaft<br />

und die zivilgesellschaftlichen Akteure.<br />

In ihrer im Jahr 2000 verabschiedeten<br />

Millenniumserklärung haben die<br />

Staaten der Vereinten Nationen (United<br />

Nations, UN) diesem Prinzip Rechnung<br />

getragen. Viele dieser Länder haben inzwischen<br />

Reformprozesse eingeleitet, die auf<br />

verantwortungsvolles und effizientes Regieren<br />

abzielen. <strong>InWEnt</strong> arbeitet mit ihnen<br />

daran, universale Kriterien wie Partizipation,<br />

Transparenz und Rechenschaftslegung<br />

zu implementieren.<br />

Soziale Entwicklung<br />

In vielen Entwicklungs- und Transformationsländern<br />

wächst die Wirtschaft. Die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung steigt<br />

und die Kindersterblichkeit sinkt. Doch ein<br />

Vergleich der sozialen Indikatoren weist<br />

darauf hin, dass in den meisten dieser Länder<br />

noch großer Entwicklungs- und Qualifizierungsbedarf<br />

besteht, um die sozialen<br />

Systeme langfristig auf eine sichere Basis<br />

zu stellen. Soziale Entwicklung hat für die<br />

deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit<br />

daher Priorität. <strong>InWEnt</strong> unterstützt<br />

mit zahlreichen Capacity Building-<br />

Programmen die nachhaltige Entwicklung<br />

der Gesundheits- und Bildungssysteme in<br />

ihren Partnerländern.<br />

Umwelt und Ernährung<br />

1992 erklärte die Konferenz der Vereinten<br />

Nationen zu Umwelt und Entwicklung<br />

in Rio de Janeiro nachhaltige Entwicklung<br />

zum politischen Leitbild. Der UN-Weltgipfel<br />

in Johannesburg 2002 bekräftigte dies nach-<br />

14 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

drücklich. Umweltschutz und Klimawandel<br />

bestimmen seither die internationale politische<br />

Agenda. Wer die einzigartigen natürlichen<br />

Ressourcen und das Weltklima schützen<br />

will, muss wirtschaftliche Effizienz mit<br />

Umwelt- und Sozialverträglichkeit zusammenbringen.<br />

<strong>InWEnt</strong>s Capacity Building-<br />

Programme konzentrieren sich vor allem<br />

auf die Themen Umwelt- und Energiepolitik,<br />

Klimawandel und Klimaschutz. Weitere<br />

Schwerpunkte sind das Management<br />

natürlicher Ressourcen, Biodiversität und<br />

Ernährungssicherheit.<br />

Wirtschaft und Beschäftigung<br />

Wirtschaftorientierte entwicklungspolitische<br />

Zusammenarbeit bedeutet, die<br />

Wirtschaft in den Partnerländern zu stärken,<br />

sie wettbewerbsfähig und nachhaltig<br />

auszubauen. Zahlreiche Programme, Weiterbildungen<br />

und Trainings von <strong>InWEnt</strong><br />

befassen sich mit nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung,<br />

Beschäftigung und beruflicher<br />

Bildung. Sie sind unter anderem auf<br />

die strukturelle und ökologische Modernisierung<br />

von Unternehmen vor Ort und auf<br />

die Weiterentwicklung der politischen und<br />

ordnungspolitischen Rahmenbedingungen<br />

ausgerichtet. Das Capacity Building unterstützt<br />

auch den Außenhandel von Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern und<br />

den Ausbau der für die Wirtschaftsentwicklung<br />

nötigen Infrastruktur .


Wirtschaft:<br />

Mit <strong>InWEnt</strong> zu neuen Märkten<br />

Außenwirtschaftsförderung<br />

Der Zugang zu Wissen wird zunehmend<br />

zum Schlüssel für Entwicklung<br />

und Wachstum. Technologisches Knowhow,<br />

unternehmerisches Wissen und Führungsqualifikationen<br />

sind zentrale Erfolgsfaktoren<br />

für den erfolgreichen Wandel von<br />

Plan- und Marktwirtschaften oder die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Unternehmen. Unsere Capacity Building-<br />

Programme nutzen auch der deutschen<br />

Wirtschaft: Sie fördern die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit und die Vernetzung<br />

mit ausländischen Führungskräften.<br />

Corporate Social Responsibility<br />

<strong>InWEnt</strong> unterstützt die deutsche und<br />

internationale Wirtschaft bei ihrer Aufgabe,<br />

Verantwortung für den Menschen und<br />

seine Umwelt zu übernehmen. Insbesondere<br />

für Unternehmen, die in Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern tätig<br />

sind, gehört CSR (Corporate Social Responsibility)<br />

in der Wertschöpfungskette<br />

zu einem modernen unternehmerischen<br />

Leitbild. Für dieses Konzept sprechen harte,<br />

ökonomische Fakten. Besserer Schutz<br />

am Arbeitsplatz, soziales Engagement und<br />

der Einsatz für den Umweltschutz werden<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern honoriert.<br />

Steigende Produktivität und Effizienz,<br />

ein vermindertes operatives Risiko sowie<br />

ein gutes Image sind ihr Lohn.<br />

Public Private Partnerships<br />

Wenn private und öffentliche Partner<br />

sich in gemeinsamen Projekten ergänzen,<br />

hat das Vorteile für beide Seiten: <strong>InWEnt</strong><br />

bringt ihr Know-how in der internationalen<br />

Personalentwicklung, ihre interkulturellen<br />

Erfahrungen und ihr weltweites Netzwerk<br />

ein. Unternehmen tragen mit ihrem technischen<br />

Wissen, den personellen Ressourcen<br />

und ihrem Engagement dazu bei, entwicklungspolitische<br />

Ziele zu erreichen: Sie<br />

schaffen in den Partnerländern Arbeitsplätze,<br />

erschließen neue Erwerbsmöglichkeiten,<br />

führen technologische Innovationen<br />

ein und verbessern Produktionsabläufe.<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung:<br />

Mit <strong>InWEnt</strong> für Eine Welt<br />

Entwicklungsbezogene Bildung<br />

<strong>InWEnt</strong> vermittelt entwicklungspolitische<br />

Themen in der deutschen Gesellschaft<br />

und verankert den Leitgedanken des weltweiten<br />

Lernens in den Bildungssystemen.<br />

Neben den Akteuren der Zivilgesellschaft<br />

spielen Vertreterinnen und Vertreter der<br />

Wirtschaft, der öffentlichen Hand und Politik<br />

sowie der Medien eine wichtige Rolle<br />

bei der Vermittlung des Leitbildes “Nachhaltigkeit<br />

und Zukunftssicherung“. Wir<br />

unterstützen den Nachwuchs in Deutschland,<br />

sich zu engagieren, sich vor Ort für<br />

Eine Welt einzusetzen und globale Netzwerke<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

zu bilden.<br />

Kommunen in der Einen Welt<br />

<strong>InWEnt</strong> unterstützt den Erfahrungsaustausch<br />

von Vertreterinnen und Vertretern<br />

der Kommunen aus unterschiedlichen<br />

Ländern. Wir informieren, beraten und<br />

qualifizieren darüber hinaus die Kommunen<br />

und Vertreterinnen und Vertreter von<br />

Nichtregierungsorganisationen und engagierte<br />

Menschen, die sich für eine globale<br />

Entwicklungspartnerschaft stark machen.<br />

Auf dieser Ebene können Städte und Ge-<br />

Politik und Strategie<br />

meinden das Bewusstsein stärken für Veränderungsprozesse,<br />

die nachhaltig und im<br />

Einklang mit internationalen Strategien<br />

zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele<br />

beitragen.<br />

Weltweit lernen:<br />

Mit <strong>InWEnt</strong> ins Ausland<br />

Austausch- und Förderprogramme<br />

Mit Austausch- und Stipendienprogrammen<br />

bietet <strong>InWEnt</strong> jungen Menschen<br />

aus Deutschland weltweit Berufserfahrung<br />

zu sammeln und fremde Arbeitswelten<br />

und Kulturen hautnah zu erleben. Diese<br />

Austausch- und Förderprogramme ermöglichen<br />

jungen Berufstätigen während oder<br />

nach ihrer beruflichen oder akademischen<br />

Ausbildung Praxisaufenthalte in aller Welt.<br />

Sie werden für unterschiedliche Regionen<br />

angeboten und richten sich an verschiedene<br />

Fachrichtungen und Zielgruppen.<br />

Vorbereitung auf<br />

internationale Zusammenarbeit<br />

Die Vorbereitungsstätte für Entwicklungszusammenarbeit<br />

(V-EZ) ist das Trainingszentrum<br />

für Internationale Personalentwicklung<br />

von <strong>InWEnt</strong>. Dieses<br />

Fortbildungsangebot unterstützt die Weiterbildungsteilnehmer/innen<br />

in ihrer persönlichen<br />

und beruflichen Entwicklung.<br />

Durch das <strong>InWEnt</strong>-Trainingsprogramm<br />

erwerben sie die Kompetenzen, die es ihnen<br />

ermöglichen, die komplexen Herausforderungen<br />

im Berufs- und Alltagsleben<br />

in der internationalen Zusammenarbeit zu<br />

meistern.<br />

15


Managementsystem und Steuerung<br />

<strong>InWEnt</strong> ist eine gemeinnützige Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung und<br />

ihre Aufgaben und Handlungsspielräume<br />

sind in einem Gesellschaftsvertrag geregelt.<br />

Gesetzlich vorgeschriebene Organe<br />

sind neben der Geschäftsführung der<br />

Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung.<br />

Daneben gibt es ein Kuratorium.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben des<br />

Aufsichtsrates gehören die Überwachung<br />

der Geschäftsführung und die Prüfung der<br />

Jahresabschlüsse.<br />

Das Unternehmen ist in neun Bereiche<br />

gegliedert. Neben den sieben Programmbereichen<br />

mit inhaltlicher Zuständigkeit<br />

gibt es noch den Bereich Planung<br />

und Steuerung sowie die Verwaltung. Die<br />

Leitungsaufgaben werden von der Geschäftsführung<br />

und den Bereichsleitungen<br />

wahrgenommen.<br />

Unternehmensentwicklung<br />

<strong>InWEnt</strong> hat direkt nach der Fusion in<br />

mehreren Schritten und auf der Basis der<br />

Beiträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ihr Leitbild entwickelt und 2004 verabschiedet.<br />

Das Leitbild formuliert die Vision,<br />

das Mandat und die Werte von <strong>InWEnt</strong>,<br />

es definiert die Partner und Auftraggeber<br />

und schreibt die Ansprüche an die Qualität<br />

und an die Unternehmenskultur fest.<br />

Auf dieser Grundlage wurde 2005 das<br />

Capacity Building-Konzept erabeitet, das<br />

den Mehr-Ebenen-Ansatz der <strong>InWEnt</strong>-<br />

Maßnahmen – Individuum, Organisation<br />

und System – festschreibt und die Instrumente<br />

darlegt, mit denen es umgesetzt<br />

werden soll. Dieser programmatische Ansatz<br />

wird seit 2006 durch die Didaktik-<br />

Prinzipien und seit 2009 durch ein aktualisiertes<br />

Leistungsprofil flankiert.<br />

Gremien, Recht,<br />

Grundsatzfragen und Strategie<br />

Henriette Strothmann<br />

Bereich 1<br />

Planung<br />

und Steuerung<br />

Annette Rathjen<br />

Beauftragte für die<br />

Programmpolitik<br />

Bereich 4<br />

Nachhaltiges<br />

Wirtschaften<br />

Dr. Luiz Ramalho<br />

Beauftragter für<br />

Lateinamerika / Karibik<br />

Bereich 7<br />

Zusammenarbeit mit<br />

den Ländern, entwicklungsbezogene<br />

Bildung<br />

Dr. Götz Nagel<br />

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates: Paul Schlüter<br />

Gleichstellungsbeauftragte: Dr. Barbara Kloss-Quiroga<br />

Gesamtschwerbehindertenvertretung: Tanja Klapproth<br />

Datenschutzbeauftragte: Judith Müller-Gerold<br />

Beauftragter für Korruptionsvorsorge: Hans-Joachim Gante<br />

16 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Sebastian Paust (Hauptgeschäftsführer)<br />

Bernd Schleich (Geschäftsführer)<br />

Bereich 2<br />

Internationale Regelwerke<br />

/ Gute Regierungsführung/<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Dr. Günther Taube<br />

Beauftragter für Asien<br />

Bereich 5<br />

Umwelt, natürliche<br />

Ressourcen und<br />

Ernährung<br />

Dr. Beate E. Wilhelm<br />

Beauftragte für Nahost /<br />

Mittelmeer<br />

Bereich 8<br />

Vorbereitungsstätte<br />

für Entwicklungszusammenarbeit<br />

Dr. Bernd Krewer<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Ute Lange<br />

Bereich 3<br />

Soziale<br />

Entwicklung<br />

Dr. Carola Donner-Reichle<br />

Beauftragte für Afrika<br />

Bereich 6<br />

Industrie- undTransformationsländer<br />

Wilfried Telkämper<br />

Beauftragter EU, Mittel-<br />

und osteuropäische Staaten,<br />

Neue unabhängige<br />

Staaten<br />

Bereich 9<br />

Verwaltung<br />

Bernd Krupp<br />

Beauftragter für<br />

den Haushalt<br />

Organisationsstruktur von <strong>InWEnt</strong> (Stand 31. August 2009)


Qualität<br />

Der Qualitätsprozess bei <strong>InWEnt</strong> wird<br />

nach dem Konzept der European Foundation<br />

for Quality Management (EFQM) gesteuert.<br />

Auf der Basis des EFQM-Modells ©<br />

wurde speziell für die Anforderungen der<br />

Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

/ Internationale Zusammenarbeit<br />

eine Branchenversion entwickelt und<br />

mit einem Instrument zur Gestaltung von<br />

Lern- und Entwicklungsprozessen ergänzt:<br />

Qualität als Prozess (QaP). Dies ist ein Total<br />

Quality Management-Konzept, welches<br />

das gesamte Unternehmen mit allen Aktivitäten,<br />

Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern,<br />

Kundinnen und Kunden und der übrigen<br />

Unternehmenswelt einbezieht. Dazu gehören<br />

auch Wirkungsorientierung, eine<br />

qualitätsorientierte Führung, ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit den Ressourcen,<br />

effiziente Abläufe und eine Unternehmenskultur,<br />

die zur Motivation und<br />

Zufriedenheit aller Beschäftigen beiträgt.<br />

Nachhaltigkeit<br />

In den Unternehmenszielen ist vereinbart,<br />

das Qualitätsmanagement von<br />

<strong>InWEnt</strong> mit dem Nachhaltigkeitsmanagement<br />

eng zu verzahnen. Das neue<br />

Aufgabengebiet wurde daher in der Abteilung<br />

Qualität und Evaluierung angesiedelt,<br />

die Teil des Bereichs Planung und Steuerung<br />

ist. Hier werden zurzeit die bestehenden<br />

Verfahren zu einem eigenen System<br />

2004<br />

Leitbild<br />

2005<br />

Capacity Building-Konzept<br />

Zielvereinbarungssystem<br />

Führungsleitlinien<br />

PriME<br />

Risikomanagement<br />

2006<br />

„Nachhaltigkeit als Prozess (NaP) weiter<br />

entwickelt. Mit NaP sollen Fortschritte bei<br />

der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

überprüf- und messbarer gemacht<br />

werden.<br />

Wirkungsorientierung<br />

Zur Wirkungsorientierung und Wirkungsmessung<br />

hat <strong>InWEnt</strong> 2005 ein eigenes<br />

programm-integriertes Planungs-,<br />

Monitoring- und Evaluierungssystem entwickelt<br />

(PriME), das nationale und internationale<br />

Standards berücksichtigt. Im Mittelpunkt<br />

dieses Systems stehen die Erfassung<br />

und der Nachweis der erreichten Ziele und<br />

Wirkungen von <strong>InWEnt</strong>-Programmen. Damit<br />

ist PriME auch ein Instrument zur<br />

Schaffung von Transparenz und zur Stärkung<br />

der Legitimation gegenüber Auftraggebern<br />

und Öffentlichkeit.<br />

Risikominimierung<br />

Als zukunftsorientiertes Unternehmen<br />

ist <strong>InWEnt</strong> bestrebt, frühzeitig Entwicklungen<br />

zu erkennen, die den Fortbestand des<br />

Unternehmens gefährden könnten. Auch<br />

der Gesetzgeber verlangt ein entsprechendes<br />

Vorgehen. Diese Verpflichtung wurde<br />

mit der Einführung eines umfassenden Risikomanagementsystems<br />

erfüllt, welches<br />

2008 überarbeitet wurde. Bei <strong>InWEnt</strong> werden<br />

die Risiken laufend identifiziert. Unsere<br />

Programmarbeit im internationalen<br />

Bereich ist mit Unsicherheiten und Instabi-<br />

EFQM-basiertes<br />

Qualitätsmanagement QaP<br />

Key-Account-Management<br />

2007<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Operationsplan<br />

Nachhaltigkeit<br />

Politik und Strategie<br />

2008<br />

Geschäftsprozessmodell<br />

Unabhängiges<br />

Evaluierungsprogramm<br />

Systematische<br />

Leistungsbewertung<br />

litäten verbunden und dadurch grundsätzlich<br />

risikobehaftet. Es handelt sich hierbei<br />

um allgemeine Geschäftsrisiken wie Währungsverluste,<br />

Abwicklungsrisiken mit Kooperationspartnern,<br />

Risiken aus Arbeitsverträgen<br />

usw., die es abzusichern gilt. Wir<br />

sorgen mit zahlreichen Steuerungsmaßnahmen<br />

dafür, mögliche Risiken, die sich<br />

z.B. negativ auf die Finanz- und Ertragslage<br />

auswirken könnten, auszuschließen<br />

bzw. so weit wie möglich zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus ist ein Mechanismus<br />

der Ad-hoc-Berichterstattung etabliert. Die<br />

Geschäftsführung entscheidet situationsbezogen<br />

und gestützt auf die risikopolitischen<br />

Grundsätze und die Informationen,<br />

die aus dem Risikomanagementsystem zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Prozesssteuerung<br />

Seit 2008 wird ein Geschäftsprozessmodell<br />

eingeführt, mit dem insbesondere<br />

die Kernprozesse im Auftragsmanagement<br />

gesteuert werden. Dazu zählen die<br />

Programmentwicklung, -durchführung<br />

und -nachbereitung in den drei Geschäftsbereichen<br />

Kerngeschäft BMZ, Erweitertes<br />

Kerngeschäft und Drittgeschäft. Eine<br />

spezielle Plattform im Intranet, die am<br />

1.1.2010 fertig gestellt sein soll, wird den<br />

Zugriff auf alle relevanten Informationen<br />

und Arbeitshilfen ermöglichen, die in der<br />

Durchführung einzelner Prozessschritte<br />

notwendig werden.<br />

2009<br />

Meilensteine des Managementsystems<br />

NaP – Nachhaltigkeit als Prozess<br />

Wissenslandkarte<br />

17


Ziele und ihre Umsetzung<br />

Zum Managementsystem von <strong>InWEnt</strong><br />

gehört ein Zielvereinbarungssystem, mit<br />

dem mittelfristige strategische Unternehmensziele<br />

mit operativen Jahreszielen verbunden<br />

und in einer Kaskade heruntergebrochen<br />

werden. Die konkrete Umsetzung<br />

der Ziele folgt auftraggeberspezifischen als<br />

auch internen Richtlinien und Standards.<br />

Mittelfristige Ziele<br />

Die mittelfristige Unternehmensentwicklung<br />

von <strong>InWEnt</strong> richtet sich auf die folgenden<br />

übergeordneten Zieldimensionen:<br />

■ den Beitrag von <strong>InWEnt</strong> zur Gemeinschaftsaufgabe<br />

Entwicklung und<br />

gerechte Globalisierung und Umsetzung<br />

ihres Auftrags der internationalen<br />

Weiterbildung sowohl für die<br />

Bundesregierung als auch für die<br />

Länder und die deutsche Wirtschaft;<br />

■ die Rolle von <strong>InWEnt</strong> als Fachorganisation<br />

für Capacity Building im<br />

Rahmen der entwicklungspolitischen<br />

Ziele des Hauptgesellschafters Bund<br />

– vertreten durch das BMZ – und<br />

Beitrag von Weiterbildung und Dialog<br />

zur „Entwicklungszusammenarbeit<br />

aus einem Guss“ (Zusammenarbeit<br />

der deutschen Durchführungsorganisationen<br />

des BMZ);<br />

■ die Verankerung in der deutschen und<br />

europäischen Wirtschaft und deren<br />

Verbänden und Unterstützung der<br />

Partnerländer bei der Stärkung ihrer<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit;<br />

■ die Positionierung der gemeinnützigen<br />

GmbH <strong>InWEnt</strong> als Anbieter von<br />

Weiterbildung am internationalen und<br />

europäischen Markt durch verstärkte<br />

Drittmittelakquise;<br />

■ die funktionale Aufstellung und<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

zur professionellen Erfüllung des<br />

<strong>InWEnt</strong>-Auftrags.<br />

Jahresziele<br />

Daraus abgeleitet formuliert <strong>InWEnt</strong><br />

ihre Jahresziele und versieht sie mit Indikatoren.<br />

Eine wichtige Zielsetzung war<br />

in den vergangenen Jahren, die drei Geschäftsbereiche<br />

(Kerngeschäft, Erweitertes<br />

Kerngeschäft und Drittgeschäft) zu konsolidieren<br />

und weiterzuentwickeln. In jedem<br />

Jahr werden dazu konkrete quantitative<br />

Vorgaben gemacht. Das gleiche gilt für das<br />

Ziel der wachsenden Ertragsorientierung.<br />

Ergänzend dazu haben wir Ziele formuliert,<br />

um die funktionale Aufstellung und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit von <strong>InWEnt</strong> zu<br />

erhöhen. In diesem Zusammenhang wurden<br />

verschiedene Organisationsentwicklungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Neben<br />

den Akquisitions-und Strategiezielen lag<br />

ein weiterer Fokus auf Qualitäts- und Führungszielen<br />

wie unter anderem der Etablierung<br />

des Qualitätsmanagements oder der<br />

Wertschätzung<br />

Personalentwicklung<br />

interkulturelle Verständigung<br />

soziale Unternehmensführung<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Innovation<br />

Kundenorientierung<br />

Ertragsorientierung<br />

18 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Förderung der Unternehmenskultur. Seit<br />

2007 haben wir Nachhaltigkeit als langfristiges<br />

Unternehmensziel in der Unternehmensstrategie<br />

verankert.<br />

Zielvereinbarungszyklus<br />

Jahresziele dienen als Orientierungsrahmen<br />

für den jährlichen Zielvereinbarungszyklus,<br />

der in allen Bereichen und<br />

Abteilungen Anwendung findet. Der Zyklus<br />

ist einerseits mit anderen wichtigen<br />

Prozessen im Jahresablauf koordiniert<br />

(wie Planung in den Bereichen oder Leistungsentgeltverfahren),<br />

ermöglicht aber<br />

andererseits, dass insbesondere auf Abteilungs-<br />

oder auf individueller Ebene Erfahrungen<br />

und innovative Ideen aus der<br />

Zielerreichungsbilanz eines Jahres in die<br />

Formulierung der Ziele des folgenden Jahres<br />

einfließen. Auf der Ebene der Bereiche<br />

und Abteilungen geht es bei dieser Ziel-<br />

Capacity Building für nachhaltige Entwicklung<br />

Sozial agieren<br />

Erfolgreich wirtschaften<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

Alumni<br />

Qualitätsmanagement<br />

Evaluierung<br />

lernende Organisation<br />

Ressourcenschonung<br />

nachhaltiges<br />

Veranstaltungsmanagement<br />

faires Beschaffungswesen<br />

umweltschonendes<br />

Reisen<br />

Umwelt schützen


kaskade dann auch um konkrete Innovations-<br />

oder Kooperationsziele. Am Ende<br />

des Betrachtungsjahres wird die Umsetzung<br />

kritisch in den Abteilungen und Bereichen<br />

reflektiert. Die Zielerreichung wird<br />

in den Leitungsgremien jährlich bilanziert<br />

und dem Aufsichtsrat vorgestellt. Im vorliegenden<br />

Bericht liegt der Fokus insbesondere<br />

auf der Darstellung der Nachhaltigkeitsziele<br />

von <strong>InWEnt</strong>.<br />

Unternehmensziel Nachhaltigkeit<br />

Schon in den Vorgängerorganisationen<br />

Carl Duisberg Gesellschaft e.V. (CDG) und<br />

der Deutschen Stiftung für internationale<br />

Entwicklung (DSE) spielte die nachhaltige<br />

Unternehmensführung eine große Rolle.<br />

Der Fokus lag dabei auf dem internen Umweltmanagement.<br />

Bei <strong>InWEnt</strong> hat sich das<br />

Verständnis von Nachhaltigkeit weiterentwickelt<br />

und geht über ein Umweltmanagement<br />

hinaus. Anfang 2007 entwickelte die<br />

Geschäftsführung die Vision für <strong>InWEnt</strong><br />

als Nachhaltigkeitsunternehmen. In einem<br />

offenen Diskussionsprozess, an dem sich<br />

2007 ca. ein Viertel der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beteiligte, wurde die gemeinsame<br />

Auffassung von Nachhaltigkeit<br />

vereinbart und in einer Erklärung niedergelegt.<br />

Nachhaltigkeit umfasst demnach nicht<br />

nur ökologische, soziale und ökonomische<br />

Aspekte. Vielmehr begreifen wir eine kontinuierliche<br />

eigene Entwicklung als wesentliche<br />

Voraussetzung für die institutionelle<br />

Nachhaltigkeit. Herzstück dieses Verständnisses<br />

ist der Gedanke, dass man nur durch<br />

einen integrativen Ansatz aller vier Aspekte<br />

den Nachhaltigkeitsgedanken glaubhaft<br />

umsetzen kann. Die Maßnahmen zur Erreichung<br />

dieser Ziele wurden im Operationsplan<br />

Nachhaltigkeit festgelegt.<br />

Eine erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

ist nur möglich, wenn<br />

sie von allen Mitarbeiter/innen mitge-<br />

Politik und Strategie<br />

tragen wird. Seit Beginn des Nachhaltigkeitsprozesses<br />

trifft sich daher regelmäßig<br />

der „Runde Tisch Nachhaltigkeit“. Er<br />

wird als Videokonferenz durchgeführt,<br />

um eine breite Beteiligung zu ermöglichen.<br />

Der Runde Tisch bringt Mitarbeiter/<br />

innen der verschiedenen Bereiche, Standorte<br />

und Ebenen zusammen und begleitet<br />

den Umsetzungsprozess. Das virtuelle<br />

Forum Nachhaltigkeit auf dem Global<br />

Campus 21® bietet zudem die Möglichkeit,<br />

Maßnahmen und Ideen gemeinsam<br />

standortübergreifend zu diskutieren. Aktionen,<br />

Vorträge bei internen Veranstaltungen<br />

sowie regelmäßige Informationen<br />

über das <strong>InWEnt</strong>-Intranet und in der Mitarbeiterzeitschrift<br />

„intern:“ schaffen weitere<br />

Diskussionsmöglichkeiten.<br />

Jahresziele Nachhaltigkeit 2007/08 Zielerreichung/umgesetzte Maßnahmen Jahresziele Nachhaltigkeit 2009/10<br />

Jahresziel 2007<br />

■ Der Grundsatz Nachhaltigkeit ist in<br />

Programmen und Organisation von<br />

<strong>InWEnt</strong> umgesetzt.<br />

Jahressziel 2008<br />

■ Nachhaltigkeit ist in der Unternehmensentwicklung<br />

langfristig<br />

verankert und Teil des <strong>InWEnt</strong>-Qualitätsmanagements<br />

sowie der<br />

Unternehmenskultur.<br />

■ Schwerpunktthema der Projektleiter konferenz<br />

(ca. 200 Teilnehmer/innen) und der Führungskräftekonferenz<br />

(ca. 70 Teilnehmer/innen)<br />

■ offener „Runder Tisch Nachhaltigkeit“<br />

eingerichtet (sechs Treffen pro Jahr)<br />

■ <strong>InWEnt</strong>-Nachhaltigkeitserklärung<br />

verabschiedet<br />

■ Operationsplan mit Maßnahmen und<br />

Indikatoren verabschiedet<br />

■ Bereichsspezifische Nachhaltigkeitsziele<br />

umgesetzt<br />

■ Regelmäßig in Intranet und Mitarbeiterzeitschrift<br />

berichtet<br />

■ fünfköpfiges Nachhaltigkeitsteam in der<br />

Qualitätsabteilung verankert<br />

■ Monitoring der Umsetzung des Operationsplans<br />

in den vier Dimensionen und darüber in<br />

Leitungsgremien berichtet<br />

■ Das Qualitätsziel Nachhaltigkeit wird nach<br />

innen und außen überprüfbar gemacht:<br />

■ Ein erster <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> ist 2009<br />

erstellt.<br />

■ Ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem<br />

„Nachhaltigkeit als Prozess“ (NAP)<br />

wird entwickelt.<br />

■ Die Pilotversion wird 2010 vorliegen.<br />

■ Erste interne Assessments werden 2010<br />

durchgeführt.<br />

19


Ziele des Operationsplans Nachhaltigkeit<br />

Der 2007 verabschiedete Operationsplan<br />

wird für die Jahre 2009/2010 als eigenes<br />

Zielsystem im Rahmen der Unternehmensziele<br />

weitergeführt. Mit der<br />

Entwicklung des Managementsystems<br />

Ziele 2007/08 Zielerreichung/umgesetzte Maßnahmen Ziele und Maßnahmen 2009/10<br />

Dimension Umwelt schützen (Kriterium Ressourcen)<br />

■ <strong>InWEnt</strong> übernimmt eine Vorreiterrolle<br />

im Bereich nachhaltiges<br />

Veranstaltungsmanagement im<br />

institutionellen Umfeld der EZ/IZ<br />

■ <strong>InWEnt</strong> optimiert systematisch den<br />

Einsatz von Ressourcen im<br />

Arbeitsalltag, das eigene Mobilitätsverhalten<br />

und reduziert negative<br />

Umwelteinwirkungen unter<br />

Einbeziehung der Mitarbeiter/innen.<br />

■ Leitfaden für Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement<br />

und Checkliste sind erprobt und<br />

bei Veranstaltungen in Deutschland im Einsatz<br />

■ Umstellung des Papierverbrauchs auf<br />

Umweltpapier<br />

■ Papiereinsparung um 18 Prozent<br />

■ Steckerleisten an allen Standorten installiert<br />

■ Beschaffung umweltfreundlicher Büro- und<br />

PR-Materialien<br />

■ Verringerung des Energieverbrauchs<br />

Dimension Sozial agieren (Kriterien Führung und Mitarbeiter/innen )<br />

■ Wir stärken die Unternehmensbindung<br />

und das Einsatzprofil von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zur Inwertsetzung der vorhandenen<br />

Kompetenzen.<br />

■ Eine Kultur für vertrauensvolles und<br />

konstruktives Feedback wird<br />

gefördert.<br />

■ <strong>InWEnt</strong> unterstützt und würdigt das<br />

ehrenamtliche Engagement ihrer<br />

Mitarbeiter/innen.<br />

Nachhaltigkeit als Prozess (NaP) sollen<br />

alle Zielkategorien bei <strong>InWEnt</strong> ab 2011 in<br />

einem integrierten System verabschiedet<br />

und gemessen werden.<br />

■ Mitarbeitergespräche im Rahmen der<br />

Leistungsvereinbarungen 2008 unternehmensweit<br />

eingeführt und verknüpft mit Entwicklungsperspektiven<br />

und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

■ Einzelne Rotationen (fünf) haben stattgefunden,<br />

Verfahren im Ausbau<br />

■ geplante Maßnahme zur Entwicklung von<br />

Instrumentensets für strategische Personalentwicklung<br />

konnte erst in Ansätzen umgesetzt<br />

werden<br />

■ Etablierung von Peer-coaching-Gruppen<br />

(kollegiale Beratung): insgesamt nahmen 25<br />

Abteilungsleiter/innen ab 2007 und 27<br />

Projektleiter/innen ab 2008 teil<br />

■ ca. 60 Workshops zum Thema Unternehmenskultur<br />

durchgeführt, davon elf zum Thema<br />

Rückmeldungen und Kommunikation<br />

■ Mitarbeitergespräche zu<br />

Leistungsvereinbarung/-entgelt inkl. Feedback<br />

an die Führungskraft eingeführt<br />

■ Diskussionen am Runden Tisch über Ansätze<br />

und Beispiele geführt<br />

■ Thema nicht prioritär, daher auf 2009/2010<br />

verschoben<br />

20 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

■ Konzept für die Büros im Ausland in 2009<br />

entwickeln und 2010 einführen<br />

■ Anwendung im Inland standardisieren<br />

■ Ökostromnutzung ausbauen (mindestens ein<br />

weiterer Standort)<br />

■ Weitere Reduktion des Papierverbrauchs<br />

■ Ausbaus des Anteils nachhaltiger<br />

Büromaterialien<br />

■ Erstellung von Tätigkeitsdarstellungen für<br />

alle Mitarbeiter/innen in 2009 und 2010<br />

■ Ausbau des Weiterbildungsprogramms<br />

entsprechend den Kompetenzprofilen<br />

■ Durchführung der Mitarbeitergespräche zum<br />

Leistungsentgelt inkl. Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

(2009 für fast 800 Mitarbeiter/<br />

innen)<br />

■ Durchführung der Mitarbeitergespräche zum<br />

Leistungsentgelt inkl. Feedback an die<br />

Führungskraft (2009 für fast 800 Mitarbeiter/innen)<br />

■ Gesamtbetriebsvereinbarung zur Rückmeldung<br />

bezüglich der Führungskraft in 2010<br />

■ Drei Workshops für Geschäftsführung und<br />

alle Bereichsleiter/innen zum Thema<br />

Führungskompetenz und Führungswahrnehmung<br />

in 2010<br />

■ Konzept zur Förderung des ehrenamtlichen<br />

Engagements von <strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen<br />

wird 2010 erarbeitet.


Ziele 2007/08 Zielerreichung/umgesetzte Maßnahmen Ziele und Maßnahmen 2009/10<br />

Dimension Erfolgreich wirtschaften (Kriterien Prozesse und Ressourcen)<br />

■ Durch eine verstärkte Standardisierung<br />

von Prozessen und der<br />

Verbesserung der internen<br />

Dienstleistungsqualität ist die<br />

Effizienz von Prozessen erhöht und<br />

die Verfahrenssicherheit der<br />

Mitarbeiter/innen gestärkt. Damit<br />

sind Unternehmensrisiken<br />

gemindert.<br />

■ <strong>InWEnt</strong> verbessert systematisch<br />

seine Wirtschaftlichkeit.<br />

■ Kernprozesse sind im Auftragsmanagement<br />

beschrieben und im Intranet verfügbar<br />

■ Willkommen-Leitfaden mit den wichtigsten<br />

Informationen für neue Mitarbeiter/innen<br />

erstellt<br />

■ Info-Tage für neue Mitarbeiter/innen<br />

durchgeführt (zweimal pro Jahr, ca. 30<br />

Teilnehmer/innen)<br />

■ Umfassende Funktionsanalyse in sechs<br />

Programmbereichen durchgeführt (Fokus<br />

Prozesse)<br />

■ Wirtschaftlichkeitsprüfung des „International<br />

Leadership Programme“ im Rahmen der<br />

BMZ-Evaluierung Ende 2008 begonnen<br />

■ Umfassende Funktionsanalyse in sechs<br />

Programmbereichen durchgeführt (Fokus<br />

Effizienz)<br />

Dimension Kontinuierlich lernen (Kriterien Führung, MItarbeiter/innen und Prozesse)<br />

■ Wir verbessern kontinuierlich unsere<br />

Programme und fördern so ein<br />

effektives Capacity Building für<br />

unsere Partner.<br />

■ <strong>InWEnt</strong> fördert systematisch Lernen<br />

und lebt eine offene Lernkultur.<br />

■ Konzeption eines unabhängigen Evaluierungsprogramms<br />

mit ca. fünf Evaluierungen pro Jahr<br />

und Durchführung der ersten Studie<br />

(Verbleibsstudie International Leadership<br />

Programm)<br />

■ Teilnahme an internen Weiterbildungen von<br />

1066 in 2007 auf 1704 in 2008 gestiegen<br />

■ Zwölf Treffen des unternehmensweit offenen<br />

Runden Tisches mit insgesamt ca. 100<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu<br />

verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen<br />

durchgeführt<br />

■ Ca. 50 halbstündige Jour-fixe-Treffen zu einem<br />

breiten Themenspektrum (Entwicklungspolitik,<br />

Themen, Instrumente u.a.) mit insgesamt ca.<br />

1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

durchgeführt<br />

Politik und Strategie<br />

■ Erstellung einer intranetbasierten Prozessplattform,<br />

verlinkt mit allen relevanten<br />

Informationen u.a. zu rechtlich verbindlichen<br />

Verahren:<br />

■ 2009 sind neun Kernprozesse (Auftragsmanagement<br />

in den Geschäftsbereichen) erstellt<br />

und verlinkt.<br />

■ 2010 sind fünf Führungsprozesse und fünf<br />

Unterstützungsprozesse erstellt und verlinkt.<br />

■ Durchführung von mindestens drei<br />

zielgruppenspezifischen und bedarfsorientierten<br />

Schulungen für neue Mitarbeiter/<br />

innen in 2010.<br />

■ Die Ergebnisse der ILT-Evaluierung sind 2010<br />

ausgewertet. Ein Kalkulationskonzept und<br />

Kennzahlen liegen vor.<br />

■ Umsetzung der Ergebnisse der Funktionsanalyse:<br />

2009 wird mittels Peer Reviews eine<br />

Straffung der Aufstellung des Unternehmens<br />

und eine funktionale Optimierung<br />

eingeleitet.<br />

■ Ab 2010 findet die neue EFQM-Branchenversion<br />

für die EZ/IZ mit ersten Assessments<br />

und einem neuen Kennzahlensystem<br />

Anwendung.<br />

■ Durchführung von Ex-Post-Evaluierungen<br />

und weiteren strategisch relevanten<br />

Evaluierungen zur Wirkungsmessung im<br />

Rahmen des Unabhängigen<br />

Evaluierungsprogramms<br />

■ Durchführung von mehr als 20 Abschlussevaluierungen<br />

nach neuem Standard bis<br />

Ende 2009<br />

■ Einführung von Werkstatt-Tagen „Lernen aus<br />

Evaluierungen“ als neues Format ab Herbst<br />

2009<br />

■ Flexible Kommunikationsräume an den<br />

großen Standorten mit nachhaltiger<br />

Infrastruktur einrichten: Im Hauptgebäude<br />

werden 2010 der Sitzungssaal B und das<br />

Foyer entsprechend umgestaltet.<br />

21


Dr. Manfred Konukiewitz leitet die<br />

Unterabteilung „Globale und sektorale<br />

Aufgaben“ im Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (BMZ)<br />

Das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) orientiert sich in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

(EZ) am Leitbild einer<br />

global nachhaltigen Entwicklung. Was bedeutet<br />

das für die Ausgestaltung von Programmen<br />

und Projekten?<br />

Armut und Umweltzerstörung bedingen<br />

sich gegenseitig. Eine global nachhaltige<br />

Entwicklung ist daher nur durch eine<br />

integrative Sichtweise auf Armutsbekämpfung<br />

und den Schutz bzw. die nachhaltige<br />

Nutzung natürlicher Ressourcen zu erreichen.<br />

Das bedeutet konkret, dass entwicklungspolitische<br />

Programme die ökologische,<br />

soziale, ökonomische und politische<br />

Dimension von Entwicklung in allen Stadien<br />

der Planung und Umsetzung integrieren<br />

müssen. Dies geschieht z.B. durch<br />

eine durchgängige Berücksichtigung von<br />

Umwelt- bzw. Klimawirkungen im Rahmen<br />

einer Umwelt- und Klimaprüfung,<br />

durch eine gendersensitive Programm-/<br />

Projektgestaltung sowie die Stärkung guter<br />

Regierungsführung.<br />

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit als<br />

Kriterium bei der Qualitätsprüfung (Evaluierung)<br />

der deutschen EZ?<br />

Nachhaltigkeit ist neben Relevanz, Effektivität,<br />

Effizienz und entwicklungspolitischen<br />

Wirkungen eines der fünf DAC-<br />

Evaluierungskriterien, die auch für die<br />

deutsche Entwicklungspolitik maßgeblich<br />

sind. Es geht darum, inwieweit positive<br />

Wirkungen von Entwicklungsmaßnahmen<br />

über das Ende der externen Unterstützung<br />

hinaus fortbestehen.<br />

In diesem Kontext geht die Evaluierung<br />

besonders der Frage nach, ob die Träger<br />

und Zielgruppen der Maßnahme im Entwicklungsland<br />

langfristig in der Lage sind,<br />

diese Wirkungen zu erhalten. Wir prüfen,<br />

wie sie „Ownership“ übernehmen, wie ihre<br />

Ressourcenausstattung, Problemlösungs-<br />

und Leistungsfähigkeit dafür sind und ob<br />

sie hinreichend auf externe Veränderungen<br />

und Schocks reagieren können.<br />

Wie können bei Ausschreibungen noch<br />

stärker als bisher soziale, umweltbezogene<br />

und innovative Aspekte berücksichtigt<br />

werden?<br />

Das BMZ setzt sich seit Jahren dafür<br />

ein, dass bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

auch ökologische und soziale sowie innovative<br />

Aspekte berücksichtigt werden können.<br />

Mit dem Gesetz zur Modernisierung<br />

des Vergaberechts vom 20.04.2009 wurde<br />

nun diese Möglichkeit verankert. Neben<br />

rein qualitätsbezogenen Anforderungen<br />

an den Auftragsgegenstand (wie z. B. Recyclingfähigkeit)<br />

können nun auch weitere<br />

Anforderungen gestellt werden, die sich<br />

beispielsweise auf die Erfüllung von sozialen<br />

Standards beziehen – Stichwort: keine<br />

Kinder- oder Zwangsarbeit. Das BMZ verwendet<br />

daher eine Vertragsklausel, die von<br />

Anbietern die Einhaltung der Kernarbeitsnormen<br />

der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

fordert.<br />

Darüber hinaus unterstützen wir öffentliche<br />

Institutionen in ganz Deutschland<br />

dabei, die neuen Möglichkeiten auch<br />

zu nutzen. Zusammen mit dem Deutschen<br />

Städtetag und dem Bundesministerium<br />

für Arbeit hat das BMZ deshalb ei-<br />

22 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

„Nachhaltigkeit als Kriterium<br />

für die Entwicklungszusammenarbeit“<br />

nen Leitfaden zur sozialen Beschaffung<br />

herausgegeben.<br />

Zudem arbeiten wir an der Entwicklung<br />

von Serviceseiten im Internet. Sie werden<br />

ab 2010 Informationen über Nachhaltigkeitsstandards<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Abgedeckt werden Produkte wie Energie,<br />

Nahrungsmittel, Holz, Textilien und<br />

Naturstein.<br />

Welchen Stellenwert wird die Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung zukünftig<br />

haben und welche Perspektive<br />

sehen Sie für das Thema „nachhaltige<br />

Unternehmensführung“?<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

spielt im Zusammenhang mit dem Leitbild<br />

einer global nachhaltigen Entwicklung eine<br />

zentrale Rolle: Sie stattet die Menschen mit<br />

den notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

aus, globale Zusammenhänge zu<br />

durchschauen und in der komplexen Weltgesellschaft<br />

verantwortlich zu handeln. Das<br />

BMZ fördert dies durch verschiedene Programme.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>InWEnt</strong><br />

wird der entwicklungspolitische Schulwettbewerb<br />

des Bundespräsidenten durchgeführt.<br />

Mit dem entwicklungspolitischen<br />

Schulaustauschprogramm ENSA und dem<br />

Praktikumsprogramm für Studierende<br />

und junge Berufstätige ASA führt <strong>InWEnt</strong><br />

zwei weitere wichtige Bildungsprogramme<br />

durch. Zusammen mit der Kultusministerkonferenz<br />

setzt sich das BMZ dafür<br />

ein, Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

in den Lehrplänen zu verankern.<br />

Gerade angesichts der Finanzkrise gewinnt<br />

das Thema „nachhaltige Unternehmensführung“<br />

immer weiter an Bedeutung.<br />

Unsere Entwicklungspartnerschaft<br />

mit der Wirtschaft „develoPPP.de“ zielt darauf<br />

ab, hier neue und zukunftsweisende<br />

Ansätze zu fördern.


Kontinuierlich Lernen<br />

Die Qualitätsentwicklung von und in Organisationen ist direkt mit dem Lernen der dort tätigen Menschen<br />

verbunden. Lernen kann man mit guter Struktur und Methodik fördern. Lernen am Arbeitsplatz – allein und<br />

gemeinsam – ist notwendig, um die vielfältigen und sich immer wieder verändernden beruflichen Anforderun-<br />

gen bewältigen zu können.<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

23


Gestaltung von Lern- und Entwicklungsprozessen<br />

<strong>InWEnt</strong> arbeitet seit 2006 mit einem Qualitäts<br />

managementsystem (QM-System), das<br />

auf dem Modell der European Foundation<br />

for Quality Management (EFQM) basiert.<br />

Dieses zielt auf umfassende Qualität<br />

in einer Organisation. Für die betrieblichen<br />

Handlungsfelder Führung, Politik und Strategie,<br />

Mitarbeiter/innen, Ressourcen und<br />

Partnerschaften sowie Prozesse definiert<br />

das QM-System erfolgsrelevante Kriterien<br />

(Ebene I – 9 Kriterien) und Subkriterien<br />

(Ebene II).<br />

Da das klassische EFQM-Kundenverständnis<br />

nicht den Anforderungen und<br />

dem Mandat von <strong>InWEnt</strong> entspricht, hat<br />

sich das Unternehmen für die „Branchenversion<br />

der Internationalen und Entwicklungszusammenarbeit<br />

(IZ/EZ)“ entschieden,<br />

die auf dem EFQM-Modell basiert.<br />

Diese enthält für die benannten betrieblichen<br />

Handlungsfelder branchenspezifische<br />

Anforderungen z.B. zum differenzierten<br />

Kundenverständnis (Auftraggeber,<br />

Partner und Teilnehmer/innen), zur Wirkungsorientie-rung<br />

und -erfassung sowie<br />

Nachhaltigkeit. Die Operationalisierung<br />

der Anforderungen pro EFQM-Kriterium<br />

erfolgt in sogenannten Spezifikationen<br />

(Ebene III).<br />

Qualität als Prozess:<br />

Verfahren und Instrumente<br />

Grundprinzip von EFQM-basierten<br />

QM-Systemen ist die kontinuierliche Verbesserung<br />

und Innovation, um gezielt<br />

Schwächen und Verbesserungspotenziale<br />

in der Organisation zu erkennen und die<br />

Unternehmensstrategie darauf auszurichten.<br />

In diesem Sinne verstehen wir EFQM<br />

als ein Führungskonzept, welches die gesamte<br />

Organisation und deren betrieblichen<br />

Erfolg konsequent berücksichtigt.<br />

Das mit den Spezifikationen auf Ebene<br />

III verknüpfte Verfahren „Qualität als<br />

Prozess“ (QaP) liefert Methoden für einen<br />

unternehmensweiten Lern- und Entwicklungsprozess.<br />

Die Anforderungen aus<br />

den betrieblichen Handlungsfeldern werden<br />

in den Spezifikationen in fünf aufeinander<br />

aufbauenden Qualitätsstufen – von<br />

der „gängigen Praxis (1)“ zur „besten Praxis<br />

(5)“ – dargestellt. In methodisch struk-<br />

Das EFQM-Modell<br />

Befähiger Ergebnisse<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Führung Politik & Strategie Prozesse<br />

Partnerschaften<br />

& Ressourcen<br />

Innovation und Lernen<br />

Das EFQM-Modell © - Basis der EZ/IZ-Branchenversion<br />

Mitarbeiterbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Kundenbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Gesellschaftsbezogene<br />

Ergebnisse<br />

Schlüsselergebnisse<br />

24 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

turierten zweistündigen QaP-Workshops<br />

reflektieren und bewerten Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter/innen die eigene Arbeit<br />

und erhalten Hinweise zur Verbesserung.<br />

Der individuelle Lernprozess wird zu einem<br />

gemeinsamen.<br />

Die größte Herausforderung ist jedoch<br />

nicht die Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen,<br />

sondern die anschließende<br />

Umsetzung und insbesondere die Überprüfung<br />

ihrer Wirksamkeit. 2008 hat In-<br />

WEnt daher das QaP-Verfahren erweitert<br />

und mit einer „intelligenten“ Plattform<br />

im Intranet verknüpft: dem QM-Support<br />

(www.inwentsupport.com). Dieser bietet<br />

folgende Vorteile:<br />

■ Vereinbarte Veränderungsprozesse<br />

werden transparent dargestellt.<br />

■ Die Umsetzung von einzelnen<br />

Verbesserungsmaßnahmen ist<br />

nachzuverfolgen.<br />

■ Die Wirksamkeit der Maßnahmen<br />

muss im System nachgewiesen<br />

werden.<br />

■ Die Administration und die Dokumentation<br />

des gesamten QM-Systems<br />

sind vereinfacht.<br />

Die Planung und Umsetzung der Lern-<br />

und Entwicklungsprozesse in der Organisation<br />

folgt definierten acht Aktionsfeldern<br />

auf einer Lernschleife.<br />

Anfang 2008 wurde <strong>InWEnt</strong> als Organisation<br />

von der Schweizerischen Vereinigung<br />

für Qualitäts- und Management-Systeme<br />

(SQS) nach QaP auf der Basis von<br />

EFQM zertifiziert. Hierbei handelt es sich<br />

um ein international anerkanntes Zertifikat<br />

mit einer Gültigkeit von drei Jahren. Die<br />

Assessoren bewerteten anhand der neun<br />

EFQM-Kriterien und der Spezifikationen<br />

die Qualität interner Verfahren und Instrumente.<br />

Ende 2010 steht die Re-Zertifizierung<br />

an.


Lernen und Qualitätsentwicklung<br />

in der Organisation<br />

<strong>InWEnt</strong> versteht sich als eine lernende<br />

Organisation. Auch die Nachhaltigkeitserklärung<br />

enthält eine eigene Dimension<br />

„Kontinuierlich lernen“. Damit wird zum<br />

Ausdruck gebracht, dass eine kontinuierliche<br />

Entwicklung und Qualitätsverbesserung<br />

eine wesentliche Voraussetzung für<br />

institutionelle Nachhaltigkeit ist. Dieses<br />

Verständnis prägt sowohl unsere Capacity<br />

Building-Programme als auch die Unternehmens-<br />

und Personalentwicklung.<br />

<strong>InWEnt</strong> hat sich mit dem QaP-Verfahren<br />

für die Entwicklung einer internen<br />

Lernkultur entschieden, die den Menschen<br />

in den Mittelpunkt stellt. Im Fokus steht<br />

dabei die Entwicklung individueller Handlungskompetenzen<br />

als Schlüssel für Produktivität<br />

und Erfolg. Das Verfahren basiert<br />

auf der Erkenntnis, dass kompetentes<br />

Verhalten und Handeln nicht nur von Ausbildung<br />

und Wissen abhängt, sondern viel<br />

mehr von Motivation, Fehlerbereitschaft<br />

und Selbststeuerung der einzelnen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Voraussetzung<br />

hierfür sind eine förderliche Unternehmenskultur<br />

sowie Führungskräfte,<br />

die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Arbeitsprozess beraten, begleiten<br />

und Rückmeldungen geben. Darüber hinaus<br />

versucht <strong>InWEnt</strong> über die Auswahl<br />

der Themen im QaP-Prozess, die erforderlichen<br />

Rahmenbedingungen kontinuierlich<br />

zu verbessern – angefangen beim Thema<br />

Rückmelden im Jahr 2006, über Prozessoptimierung<br />

2007 und 2008 bis hin zur<br />

Unternehmenskultur 2008 und 2009.<br />

Die Angebote des internen Weiterbildungsprogramms<br />

fördern ebenfalls die<br />

Kompetenzentwicklung.<br />

Abschluss und<br />

Wirkungsüberprüfung der<br />

Maßnahmen<br />

Delta­Workshop<br />

(Vereinbarung<br />

Verbesserungsmaßnahmen)<br />

3<br />

Die Lernschleife im Qualitätsprozess (auf Basis der LernHelix von proEval)<br />

Lernimpulse auf der<br />

Basis von Bewertungen<br />

<strong>InWEnt</strong> hat Ende 2007 erstmals das Instrument<br />

der Mitarbeiter-Befragung eingesetzt.<br />

Damit haben wir das Ziel verfolgt, auf<br />

der Basis erhobener Daten Verbesserungsprozesse<br />

zur Förderung einer produktiven<br />

Unternehmenskultur einzuleiten. Die Ergebnisse<br />

werden ausführlich im rKapitel<br />

Führung beschrieben.<br />

Ergänzend dazu haben wir ebenfalls<br />

im Jahr 2007 eine systematische Befragung<br />

des Hauptauftraggebers BMZ durchgeführt.<br />

Im Fokus stand die Bewertung der<br />

Dienstleistungsqualität von <strong>InWEnt</strong>. Diese<br />

wurde mit den folgenden fünf Faktoren definiert:<br />

Zuverlässigkeit, Einfühlungsvermögen<br />

und Entgegenkommen, Erscheinungsbild<br />

sowie Souveränität. Ziel der Befragung<br />

war nicht eine Bewertung der <strong>InWEnt</strong>-Programme,<br />

sondern die Interaktion zwischen<br />

<strong>InWEnt</strong> und dem Hauptauftraggeber. Die<br />

2<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

Gesamt­Auswertung<br />

und Benchmarking<br />

4<br />

8<br />

7<br />

Assessment<br />

(Standortbewertung)<br />

Fortschrittskontrolle<br />

5<br />

6<br />

1<br />

Entscheidung zum weiteren Vorgehen<br />

(Umsetzung Maßnahmen ja/nein)<br />

Planung der Umsetzung der<br />

Maßnahme(n)<br />

(wie, wer)<br />

Design Lern­ und Entwicklungsprozess<br />

(Auswahl Thema und Beteiligte)<br />

Ergebnisse wurden intern kommuniziert.<br />

Mit der Umsetzung wurde begonnen, sie<br />

konnte noch nicht abgeschlossen werden.<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt einen<br />

Überblick darüber, zu welchen Themen<br />

bei <strong>InWEnt</strong> auf Unternehmensebene in<br />

den Jahren 2006-2008 Lern- und Entwicklungsprozesse<br />

stattgefunden haben. Die<br />

Tabelle zeigt auch, welche Veränderungen<br />

und Qualitätsverbesserungen dadurch bewirkt<br />

wurden. Die Identifizierung der Themen<br />

bzw. der Verbesserungsbedarfe erfolgt<br />

jährlich auf der Basis interner oder externer<br />

Standortbewertungen (Assessments) wie<br />

z.B. die Zertifizierung oder aufgrund neuer<br />

externer Anforderungen. Auch Befragungen<br />

bei Auftraggebern oder Mitarbeitern/<br />

innen geben uns relevante Hinweise darauf,<br />

in welchen Punkten wir die Organisation<br />

weiter verbessern können.<br />

25


Lern- und Entwicklungsprozesse im Überblick<br />

26<br />

Thema und Ziele Umsetzung Verbesserungsmaßnahmen<br />

auf Organisationsebene<br />

Kriterium Führung<br />

Thema:<br />

Die Leiter/innen anerkennen und würdigen die Leistungen<br />

von Einzelpersonen und Teams<br />

Ziele (2006 - 2007):<br />

■ Sensibilisierung des Feedback-Verhaltens der<br />

Führungskräfte zu den fachlichen Leistungen der<br />

Mitarbei ter/innen<br />

■ Förderung einer gemeinsamen Lern- und Entwicklungskultur<br />

in den Abteilungen<br />

Anzahl QaP-Workshops: 53<br />

Beteiligte: ca. 415 Mitarbeiter/innen<br />

Kriterium Politik und Strategie<br />

Thema:<br />

Politik und Strategie finden sich in den einzelnen<br />

Programm-/Projektplänen wieder.<br />

Ziele (2006 - 2007):<br />

■ Verankerung von Politik und Strategie in den<br />

Produkten<br />

■ Verankerung von Politik und Strategie in den<br />

Führungsinstrumenten und der internen Kommunikation<br />

Anzahl QaP-Workshops: 12<br />

Beteiligte: 62 Mitarbeiter/innen<br />

<strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

■ Neues Modul im Rahmen der internen Weiterbildung für<br />

Führungskräfte ab 2007<br />

■ Verankerung von Rückmeldungen zu fachlichen Leistungen im<br />

jährlichen Zielvereinbarungsprozess bzw. bei Mitarbeiter-Gesprächen<br />

ab 2007<br />

■ Umsetzung weiterer 44 Maßnahmen auf der Ebene von<br />

einzelnen Abteilungen<br />

■ Überarbeitung der <strong>InWEnt</strong>-Konzepte: Capacity Building-Konzept,<br />

Didaktik-Prinzipien in 2007<br />

■ Interne Evaluierung des Zielvereinbarungsprozesses und<br />

anschließende Überarbeitung von Gesprächsleitfaden und<br />

interner Trainingsformate in 2007<br />

■ Optimierung der Informations- und Kommunikationsstruktur;<br />

Neustrukturierung des Intranets in 2007<br />

■ Durchführung von Gesprächsrunden der Geschäftsführung mit<br />

den Mitarbeiter/innen an allen größeren Standorten in 2007<br />

und 2008<br />

■ Seit 2007 zwei Einführungsveranstaltungen pro Jahr für neue<br />

Mitarbeiter/innen einschließlich Willkommensordner mit<br />

relevanten Informationen<br />

■ Erstellung von Anforde rungsprofilen und Tätigkeitsbeschreibungen<br />

(Maßnahme wurde noch nicht umgesetzt, Wiederaufnahme<br />

ab 2008)<br />

■ Strategische Personalentwicklung: Überarbeitung des internen<br />

Weiterbildungspro gramms. Beispiel: modulare Fortbildung<br />

zum Change Manage ment ab 2007<br />

Nicht umgesetzt bzw. weitergeführt: Einstiegsprogramm für<br />

Junior-Pro jektleiter/innen sowie Qualifizierungsprogramm<br />

Nachwuchsförderung<br />

■ Überprüfung der Anforderungen an die IT-Systeme in 2007,<br />

Entscheidung der Geschäftsführung zur (Neu-)Gestaltung der<br />

IT-System-Landschaft ab 2008


Thema und Ziele Umsetzung Verbesserungsmaßnahmen<br />

auf Organisationsebene<br />

Kriterium Prozesse<br />

Thema:<br />

Diejenigen Arbeitsabläufe festlegen, die für den Erfolg<br />

der Organisation besonders wichtig sind.<br />

Ziele (2007):<br />

■ Identifizierung der Kernprozesse bei <strong>InWEnt</strong><br />

■ Regelung/ Standardisierung von Arbeitsabläufen<br />

und Schnittstellen<br />

Anzahl QaP-Workshops: 4<br />

Beteiligte: 21 Mitarbeiter/innen<br />

Kriterium Prozesse - Produkte<br />

Thema:<br />

Qualitätsverbesserung und Wirkungsorientierung<br />

beim Format International Leadership Training (ILT)<br />

Ziele (2007):<br />

■ Verbesserung der Planung und Umsetzung des<br />

Formats ILT bei<br />

der Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen<br />

der Sprachausbildung, den Alumni-Netzwerken und<br />

der Gestaltung vonFachprogrammen<br />

Anzahl QaP-Workshops: 7<br />

Beteiligte: 33 Mitarbeiter/innen<br />

Kriterium Ergebnisse bei den Mitarbeiter/innen<br />

Thema:<br />

Förderung einer produktiven Unternehmenskultur<br />

bei <strong>InWEnt</strong><br />

Ziele (2008):<br />

■ Förderung von Prozesseigentümerschaft und<br />

Selbstorganisation<br />

■ Förderung der Lernfähigkeit/-kultur<br />

■ Verständnis für gemeinsame Ziele und Werte<br />

schaffen<br />

■ Mission: Ausrichtung der Arbeit an Kunden, Qualität<br />

und Gesellschaft<br />

Anzahl QaP-Workshops: 59<br />

Beteiligte: 430 Mitarbeiter/innen<br />

■ Interne Evaluierung der Kooperation zwischen Programmabteilungen<br />

und Serviceabteilungen in 2007<br />

■ Identifikation und Beschreibung der Kernprozesse in 2008<br />

durch eine Steuerungsgruppe und Einstellung ins Intranet<br />

■ Erstellung eines <strong>InWEnt</strong>-Glossars im Intranet Ende 2006<br />

■ Überprüfung der Programme auf Standardi sierungs- und<br />

Modularisierungspotenzial für die Weiterentwicklung der<br />

<strong>InWEnt</strong>-Geschäftsfelder - Umsetzung noch nicht erfolgt<br />

■ Einführung eines betrieblichen Vorschlagswesens in 2007.<br />

In 2007 und 2008 wurden jeweils zwischen 15 und 19<br />

Vorschläge eingereicht und pro Jahr bis zu 4 Vorschläge<br />

prämiert: So soll z.B. in 2009 ein barrierefreier Zugang zum<br />

Eingangsbereich am <strong>InWEnt</strong>-Standort Bonn eingerichtet<br />

werden.<br />

■ Überarbeitung der Handreichungen für die Umsetzung des<br />

Programmformats ILT sowie Einstellung im ILT-Portal im<br />

Intranet in 2007<br />

■ Sprachkurse für die Teilnehmer/innen vor Ort werden seit<br />

2008 zentral organisiert und angeboten<br />

■ Trainingsmodule zum interkulturellen Management werden<br />

inhouse durch eigene Trainer durchgeführt<br />

■ Vermittlung von Praktikumsstellen in deutschen Organisationen<br />

und Unternehmen erfolgt seit 2007 zum großen Teil durch<br />

eine <strong>InWEnt</strong>-Abteilung<br />

■ Etablierung eines übergeordneten ILT-Portals im GC 21 für<br />

<strong>InWEnt</strong>-Fachpartner in 2007<br />

■ Regelmäßige ILT-Werkstatt-Tage für einen systematischen<br />

Erfahrungsaustausch der Mitarbeiter/innen<br />

84 Verbesserungsmaßnahmen sind in den Abteilungs- und<br />

Bereichsworkshops entstanden, insbesondere zu folgenden<br />

Themenclustern:<br />

■ Umsetzung der Regelkommunikation,<br />

■ Förderung eines fachlichen Austausches innerhalb der<br />

Abteilungen,<br />

■ Verbesserung der Arbeitsabläufe innerhalb der Abteilungen<br />

(Standards und Verbindlichkeit),<br />

■ Verbesserung des Arbeitsklimas / gegenseitige Wertschätzung<br />

und Rückmeldung.<br />

Diese Maßnahmen werden 2009 in den Abteilungen und Bereichen<br />

umgesetzt. Die Umsetzung wird durch den QM-Support<br />

begleitet und dokumentiert.<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

27


Lernen und Qualitätsentwicklung in der Programmarbeit<br />

Um den Erfolg und die Wirksamkeit der<br />

Programme überprüfen zu können, wurde<br />

2005 das Programmintegrierte Planungs-,<br />

Monitoring- und Evaluierungssystem Pri-<br />

ME entwickelt. Es sichert die Qualität der<br />

Programme durch die Systematisierung<br />

von Planungs-, Monitoring- und Evaluierungsaktivitäten<br />

(PM+E). Mit PriME wird<br />

<strong>InWEnt</strong> den in der Branche der internationalen<br />

und Entwicklungszusammenarbeit<br />

bestehenden hohen Anforderungen an Erfolgskontrolle<br />

und Wirkungsüberprüfung<br />

gerecht. Die PriME-Instrumente orientieren<br />

sich an nationalen und internationalen<br />

Standards für Evaluation wie sie von<br />

der DeGEval – Gesellschaft für Evaluation<br />

(rwww.degeval.de) und der OECD (Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung/Direktorat für Entwicklung<br />

rwww.oecd.org/dac) aufgestellt<br />

wurden.<br />

Wirkungen werden in diesem Kontext<br />

verstanden als Veränderungen des Ist-Zustandes,<br />

die den Ergebnissen einer Aktivität<br />

(z.B. eines Trainings) direkt oder indirekt<br />

zugeordnet werden können. Jede<br />

Organisation in der EZ und IZ muss mit<br />

ihren Programmen nachweisen, welche po-<br />

sitiven oder auch negativen Wirkungen erzielt<br />

wurden. Die Anforderungen an Wirkungsorientierung<br />

und -nachweise sind<br />

hoch. Es ist nicht leicht, eingetretene Veränderungsprozesse<br />

in Organisationen auf<br />

einen Kompetenzzuwachs und Haltungsänderungen<br />

direkt zurückzuführen, die im<br />

Rahmen von <strong>InWEnt</strong>-Trainings vermittelt<br />

wurden. Öffentlichkeit, Geldgeber sowie<br />

Partner erwarten von uns jedoch zuverlässige<br />

Aussagen zu Effektivität, entwicklungspolitischen<br />

Wirksamkeit, Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit. Das BMZ erwartet darüber<br />

hinaus die Abstimmung und Koordination<br />

der eigenen Aktivitäten mit anderen Akteuren<br />

der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Evaluierungsinstrumente<br />

Evaluierungen sind ein Managementinstrument<br />

im Rahmen unseres QM-Systems.<br />

Sie dienen zum einen der Rechenschaftslegung<br />

und Legitimation. Zum<br />

anderen ermöglichen sie eine Überprüfung,<br />

ob und warum die angestrebten Ziele<br />

und Wirkungen in einem Programm erreicht<br />

wurden und tragen damit wesentlich<br />

zum institutionellen Lernen bei. Unterschieden<br />

wird zwischen internen Evaluationen,<br />

die <strong>InWEnt</strong> steuert, und Evaluationen<br />

Externer.<br />

Interne Evaluierungen<br />

Gemäß internationalen Prinzipien<br />

und Standards werden bei <strong>InWEnt</strong> Evaluationen<br />

durchgeführt. Hierzu gehören:<br />

Bedarfsanalysen, Evaluierungen in laufenden<br />

Programmen – sowohl jeweils nach<br />

den einzelnen Trainings oder Dialogmaßnahmen,<br />

als auch einmal jährlich im Rahmen<br />

der Wirkungsüberprüfung - sowie<br />

zum Programmabschluss. Zudem werden<br />

nach strategischen Gesichtspunkten Evaluierungen<br />

zwei bis drei Jahre nach Abschluss<br />

der Programme durchgeführt, um<br />

auch die Nachhaltigkeit und die entwick-<br />

28 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

lungspolitische Wirksamkeit der Programme<br />

bewerten zu können.<br />

Diese Evaluierungen erfassen die Wirkungen<br />

auf der Ebene der Individuen, der<br />

Organisation und des Systems. Sie folgen<br />

einem standardisierten Raster, um eine<br />

höhere Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu<br />

erreichen.<br />

Nicht alle genannten Evaluierungsformate<br />

kommen in den drei Geschäftsbereichen<br />

bei <strong>InWEnt</strong> standardmäßig zu Anwendung.<br />

Dies hängt maßgeblich von den<br />

Vereinbarungen mit den unterschiedlichen<br />

Auftraggebern ab. Im BMZ-Kerngeschäft<br />

sind die Anforderungen hoch: Für die Erfolgsbewertung<br />

der <strong>InWEnt</strong>-Programme<br />

gelten die in Anlehnung an das OECD/<br />

DAC vereinbarten „Evaluierungskriterien<br />

für die deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit“<br />

von 2006. Im Sinne eines<br />

internen Qualitätsverständnisses sind diese<br />

Kriterien auch in den anderen Geschäftsbereichen<br />

handlungsleitend. Die Ergebnisse<br />

der internen Evaluationen sind im rKapitel<br />

Produkte und Prozesse aufgeführt.<br />

Bei der Durchführung der Evaluationen<br />

soll der interne Lernprozess gefördert<br />

werden. Darüber hinaus legen wir größten<br />

Wert auf die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit<br />

der Ergebnisse. Daher werden<br />

Evaluationen nach Programmende<br />

ab einem gewissen Finanzvolumen und<br />

Laufzeit grundsätzlich an externe Gutachterteams<br />

(internationale und lokale Gutachter/innen)<br />

vergeben.<br />

Externe Evaluierungen<br />

<strong>InWEnt</strong>-Programme werden vom<br />

Hauptauftraggeber BMZ evaluiert. Dies<br />

erfolgt in der Regel anlässlich von Erfolgsbewertungen<br />

des gemeinsamen Beitrags<br />

aller deutschen Durchführungsorganisationen<br />

im Partnerland. Im Berichtszeitraum<br />

gehörten dazu:


■ Thematische Evaluierungen in<br />

ausgewählten Ländern zu Good<br />

Governance, Konfliktprävention/<br />

Friedensentwicklung, Finanzkontrolle,<br />

Umwelt sowie Umsetzung der<br />

Anforderungen der Paris Deklaration.<br />

■ Länderprogrammevaluierungen der<br />

deutschen EZ in Burkina Faso,<br />

Äthiopien, Honduras und Uganda.<br />

In den genannten Evaluierungen sind<br />

die <strong>InWEnt</strong>-Ansätze grundsätzlich als relevant<br />

und wirksam bewertet worden.<br />

2006 und 2007 haben die Gutachter/innen<br />

empfohlen, sich noch stärker mit den<br />

Vor-Ort-Strukturen der anderen deutschen<br />

Durchführungsorganisationen abzustimmen<br />

und die Vorgaben der Sektorschwerpunktsetzung<br />

in den Ländern stärker bei<br />

der Neuplanung zu berücksichtigen. Diese<br />

Empfehlungen haben wir bei den jähr-<br />

lichen Rahmenplanungen mit dem BMZ<br />

berücksichtigt. Darüber hinaus finden diese<br />

sich auch in den Regionalkonzepten von<br />

<strong>InWEnt</strong> wieder.<br />

2007 fand zudem im Auftrag des BMZ<br />

die Systemprüfung der Evaluierung der<br />

deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

statt. Das Ziel bestand darin, die dazu vorhandenen<br />

Systeme des Ministeriums und<br />

der staatlichen und nicht-staatlichen EZ-<br />

Institutionen in Deutschland im Hinblick<br />

auf ihre Organisation, Methoden und Verfahren<br />

zu bewerten und Ansatzpunkte für<br />

die Weiterentwicklung des Gesamtsystems<br />

zu entwickeln.<br />

Die Ergebnisse für <strong>InWEnt</strong>: Das Planungs-,<br />

Monitoring und Evaluierungssystem<br />

PriME wurde sehr positiv von den Gutachter/innen<br />

bewertet. Die Empfehlungen<br />

qqBildung für Nachhaltige Entwicklung<br />

<strong>InWEnt</strong> fördert seit Ende der 1990er Jahre<br />

die Umsetzung einer Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung, nicht nur international,<br />

sondern auch und gerade in Deutschland.<br />

Die Projekte dazu und die damit verbundenen<br />

Ziele von <strong>InWEnt</strong> leiten sich aus der<br />

Umsetzung der UN-Dekade „Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung“ ab. Über Weiterbildungen<br />

zu entwicklungsbezogenen Themen<br />

soll der Bevölkerung in Deutschland<br />

Interesse an und Wissen über Entwicklungspolitik<br />

und Globalisierungsthemen<br />

vermittelt werden. Dabei sollen möglichst<br />

viele Menschen erreicht werden, die sich<br />

bis jetzt noch nicht oder wenig damit beschäftigt<br />

haben. Unsere Projekte zielen darauf<br />

ab, im Bildungs- und Weiterbildungsbereich<br />

„Globale Entwicklung“ insbesondere<br />

auf der strukturellen Ebene zu verankern<br />

und damit die Kompetenzen von Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen zur Mitgestaltung<br />

einer nachhaltigen Entwicklung in<br />

der globalisierten Welt zu erhöhen.<br />

Einen besonderer Schwerpunkt bildet<br />

das Thema „Globale Entwicklung im Bildungsbereich<br />

für Kinder und Jugendliche“:<br />

Im Juni 2007 wurde der in Zusammenarbeit<br />

mit der „Ständige Konferenz<br />

der Kultusminister der Länder“ und dem<br />

BMZ entwickelte Orientierungsrahmen<br />

für den Lernbereich Globale Entwicklung<br />

verabschiedet. Er bietet Orientierung und<br />

Arbeitshilfen, um Globalisierungs- und<br />

Entwicklungsthemen im Regelunterricht<br />

und den Trägerfächern der allgemein- und<br />

berufsbildenden Schulen fächerübergreifend<br />

zu verankern. Komplementär zur Arbeit<br />

am Orientierungsrahmen führt In-<br />

WEnt seit 2003 den „Schulwettbewerb des<br />

Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik<br />

(Alle für Eine Welt - Eine Welt für alle)“<br />

durch. Er findet im im Zwei-Jahres-Rhythmus<br />

statt und fördert globales Lernen und<br />

entwicklungspolitisches Handeln medien-<br />

und breitenwirksam. An dem Wettbewerb<br />

und den ihn begleitenden Aktivitäten sind<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

richteten sich daher insbesondere auf die<br />

Sicherstellung und Durchsetzung der Pri-<br />

ME-Standards in den operativen Bereichen<br />

und auf eine stärkere Sicherstellung<br />

der Unabhängigkeit der Ergebnisse durch<br />

den Einsatz externer Gutachter/innen sowie<br />

eine systematische Durchführung von<br />

Ex-Post-Evaluationen im Rahmen eines unabhängigen<br />

Evaluierungsprogramms.<br />

<strong>InWEnt</strong> hat alle Empfehlungen 2008<br />

umgesetzt und neue Verfahren und Instrumente<br />

zur Qualitätssicherung eingeführt.<br />

Seit Ende 2008 läuft darüber hinaus<br />

die Evaluierung des International Leadership<br />

Programme (ILT) von <strong>InWEnt</strong>. Die<br />

Ergebnisse werden dem BMZ im Herbst<br />

2009 vorliegen. (rKapitel Produkte und<br />

Prozesse).<br />

bundesweit pro Durchgang rund 20 000<br />

Schüler/innen beteiligt.<br />

Über die Lern- und Kommunikationsplattform<br />

„Ch@t der Welten“ steuert und<br />

betreut <strong>InWEnt</strong> seit 1999 die Bearbeitung<br />

entwicklungs- und umweltpolitischer Themen.<br />

Das internet-gestützte Projekt erweitert<br />

die Unterrichtsräume in Schulen um<br />

virtuelle Räume und ermöglicht reale Lernerfahrungen<br />

vor Ort. Es wird derzeit in<br />

acht Bundesländern in Deutschland durchgeführt.<br />

Über eine Online-Lernplattform<br />

haben die Teilnehmer/innen aus Deutschland<br />

Zugang zu einem breiten Angebot an<br />

Informationen zu verschiedenen Themen.<br />

Das Besondere am Ch@t der Welten<br />

ist die Kombination von Inlands- und Auslandsarbeit.<br />

<strong>InWEnt</strong> integriert Projekte der<br />

deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

in die Lernangebote in Deutschland, mit<br />

dem Ziel, durch den internationalen Kontext<br />

und die Praxisnähe den Lerneffekt zu<br />

verstärken.<br />

29


“Innovative Ansätze zur Entwicklungszusammenarbeit<br />

aufzeigen, um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen“<br />

Sanjay Pradhan ist Vize-Präsident des<br />

World Bank Institute (WBI), Washington<br />

Herr Pradhan, was sind für Sie die größten<br />

Herausforderungen, denen sich die Internationale<br />

Entwicklungszusammenarbeit in<br />

den kommenden Jahren stellen muss? Welche<br />

Art der Unterstützung benötigen die<br />

Entwicklungsländer?<br />

Es ist irgendwie ironisch dass, obwohl<br />

Wissen und Lernen ganz oben auf der<br />

Agenda der Entwicklungszusammenarbeit<br />

stehen, die Anstrengungen um Capacity<br />

Development hinter die Erwartungen<br />

zurückfallen. Eine der größten Herausforderungen<br />

der wir gegenüberstehen ist die<br />

mangelnde Aufmerksamkeit den positiven<br />

Wirkungen gegenüber, die Capacity Development<br />

auf die Ziele der Entwicklungszusammenarbeit<br />

haben könnte. Das liegt daran,<br />

dass Programme dazu oftmals effektive<br />

Methoden vermissen lassen, durch die der<br />

Bedarf nach Capacity Building richtig eingeschätzt<br />

wird und Ergebnisse und Wir-<br />

kungen richtig bemessen und kommuniziert<br />

werden. Andere Herausforderungen<br />

sind ein Mangel an durchdachten Strategien,<br />

Programme, die zu klein sind um eine<br />

Veränderung zu bewirken, und eine zu<br />

geringe Beteiligung der richtigen Change<br />

Agents, seien dies Institutionen, Netzwerke,<br />

Erfahrungsgruppen oder Koalitionen<br />

von Stakeholder-Gruppen. Das sind die Akteure,<br />

die Capacity Building gestalten, lenken<br />

und erhalten können.<br />

Die Bemühungen um Internationale<br />

Zusammenarbeit müssen in den nächsten<br />

Jahren innovative Ansätze aufzeigen, um<br />

dauerhafte Ergebnisse zu erzielen und die<br />

Praxis des Capacity Development zu verbessern<br />

sowie eine bessere Kooperation<br />

zu garantieren. Einige vielversprechende<br />

Ansätze, schließen den Wissensaustausch<br />

zwischen Fachkräften, konsensbildende<br />

Maßnahmen und enge Zusammenarbeit<br />

auf nationaler Ebene ein. Es wird zudem<br />

sehr wichtig sein, sich über gemeinsame<br />

Methoden und Indikatoren für die Bewertung<br />

und Messung des Programmerfolgs<br />

zu verständigen. Wenn Programme ausgedehnt<br />

werden sollen, müssen wir Instrumente<br />

entwickeln, die es nationalen und<br />

regionalen Institutionen ermöglichen, die<br />

Instrumente und Methoden an ihre Bedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Eine der letzten Veränderungen in der<br />

Strategie des WBI war eine Weiterentwicklung<br />

von dem was wir bisher ein „Retail“-<br />

Type-Event (Einzelverkauf) nannten, welches<br />

direkt vom eigenen Personal geliefert<br />

wurde, hin zu einem „Wholesale“-Modell<br />

(Massenabsatz-Modell), in dem unsere<br />

Partner aus den Entwicklungsländern unsere<br />

Lehrpläne übernehmen und ihre Aktivitäten<br />

lokal anpassen und verwenden können.<br />

In unserer Kooperation mit <strong>InWEnt</strong><br />

haben wir schon begonnen dieses Mo-<br />

30 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

dell in der Mercosur-Region anzuwenden.<br />

Die E-learning-Kurse zu Corporate Social<br />

und Environmental Sustainability in Spanisch<br />

und Portugiesisch wurden kürzlich<br />

auf dem InWENt Global Campus 21® zur<br />

Verfügung gestellt. Die Kurse werden von<br />

Personal in lokalen Organisationen betreut,<br />

das mit den WBI-<strong>InWEnt</strong>-Trainings in dieser<br />

Region ausgebildet wurde. Wir haben<br />

außerdem angefangen dieses Programm<br />

für den Mittleren Osten und Nordafrika<br />

anzupassen.<br />

Ein anderes sehr vielversprechendes<br />

Instrument ist unser Capacity Development<br />

Results Framework, den wir mit anderen<br />

Gruppen der Weltbank entwickelt haben.<br />

Dies ist ein umfassender Leitfaden zur<br />

Verbesserung der Strategien zum Capacity<br />

Development innerhalb des größeren Kontexts<br />

von Entwicklungszielen, um Interventionen<br />

zielorientierter planen und ihre Wirkungen<br />

messen zu können.<br />

Wie wichtig ist das Konzept der „Lernens<br />

für Capacity Building“ in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Lernen ist einer der Hauptantriebe für<br />

Capacity Building und kann signifikant<br />

dazu beitragen die Entwicklungsziele zu<br />

erreichen. Gut koordinierte Entwicklungszusammenarbeit<br />

kann diesen Betrag noch<br />

verbessern.<br />

Lernen ist strategisch, es ist von Beginn<br />

an eingebettet in den Prozess zum Capacity<br />

Development und kann dazu beitragen,<br />

Kompetenzen weiter zu fördern. Aber<br />

Lernen bedeutet mehr als nur traditionelle<br />

Schulstunden im Klassenzimmer und<br />

den individuellen Ausbau der Fähigkeiten.<br />

Es bedeutet, dass Schlüsselpersonen in öffentlichen<br />

und privaten Sektoren einbezogen<br />

werden müssen und diese von außen<br />

durch die Stärkung von Institutionen und


sozialen Strukturen unterstützen werden.<br />

Lassen Sie mich das an einem Beispiel<br />

erläutern: Das Leadership Development<br />

Program des WBI hilft hochqualifizierten<br />

Führungskräften Regierungsaktivitäten zu<br />

optimieren. In Burundi hat das WBI die<br />

Rapid Results Methode dazu verwendet ein<br />

spezifisches Problem anzugehen: Neu angestellte<br />

Lehrer warteten hier ein Jahr auf<br />

ihren ersten Gehaltscheck. Zusammen mit<br />

einem lokalen Manager gelang es dem WBI<br />

diese Verzögerung auf drei Monate zu reduzieren<br />

und der Manager gilt nun als Vorkämpfer<br />

für gute Regierungsführung.<br />

Auch der Süd-Süd-Wissensaustausch<br />

zwischen hochrangigen Vertretern der<br />

einzelnen Länder (Peers) kann ein mächtiges<br />

Instrument sein. Außerdem sind lokale<br />

Bildungseinrichtungen entscheidend,<br />

um sektorspezifische Programme in Ländern<br />

zu verbreiten. Lokale Partner können<br />

eine reichhaltige Quelle innovativer Ansätze<br />

sein.<br />

Das Weltbank Institut (WBI) hat sich dem<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wie<br />

können die Programme und Projekte des<br />

WBI dazu beitragen, die Eliten in Entwicklungsländern<br />

zu motivieren, Anpassungsprozesse<br />

für eine Nachhaltige Entwicklung<br />

anzustoßen? Könnten Sie uns ein Beispiel<br />

für ein erfolgreiches Programm nennen?<br />

Nachhaltige Entwicklung muss sozial<br />

und umweltverträglich vernünftig sein.<br />

Eins der Programme, das von WBI und In-<br />

WEnt entwickelt wurde, befasst sich mit<br />

beiden Aspekten. Das Programm fördert<br />

verantwortliche Unternehmensführung,<br />

Politik und Regierungsführung für eine<br />

Nachhaltige Entwicklung.<br />

Um aber diese Werte in den Kern der<br />

Unternehmensstrategie aufzunehmen,<br />

braucht ein Unternehmen die richtigen<br />

Anreize und ein Umfeld, in dem die Regierung<br />

dazu bereit ist, sich auf Partnerschaften<br />

mit der Privatwirtschaft einzulassen.<br />

Ägypten zum Beispiel war eine regionale<br />

Führungsmacht, die die richtigen Bedingungen<br />

für Wirtschaftwachstum geschaffen<br />

hatte, während sie gleichzeitig die<br />

Bedeutung von ethischer Verantwortung<br />

und guter Regierungsführung betonte.<br />

Das WBI und <strong>InWEnt</strong> stellten Trainingsmaterialien<br />

zu Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) zur Verfügung, um diese Initiative<br />

zu unterstützen. Ich denke, das ist<br />

ein gutes Beispiel wie unsere Organisationen<br />

einen Beitrag leisten können, besonders,<br />

wenn dahinter ein starker öffentlicher<br />

Wille steht und, wie in diesem Fall, eine<br />

beständige Kooperation zwischen öffentlichen<br />

und privaten Strukturen.<br />

Was sind Ihre Erwartungen für die Zukunft<br />

in Bezug auf die Kooperation mit <strong>InWEnt</strong>?<br />

Die Landschaft der Entwicklungszusammenarbeit<br />

hat sich unbestreitbar verändert<br />

und der Bedarf nach Capacity Development<br />

kann nicht von einzelnen<br />

Organisationen alleine gedeckt werden.<br />

Durch Partnerschaften wie der zwischen<br />

WBI und <strong>InWEnt</strong> können wir größere<br />

Wirkungen in der Entwicklung erzielen.<br />

Dieses Konzept steht im Zentrum der<br />

WBI-Erneuerungsstrategie<br />

In den letzten fünf Jahren ist <strong>InWEnt</strong><br />

einer unserer Schlüsselpartner und Unterstützer<br />

geworden und ich hoffe, dass unsere<br />

Partnerschaft noch stärker wird in den<br />

nächsten Jahren. Es gibt viele Felder, in denen<br />

ich unsere Zusammenarbeit wachsen<br />

sehe. Eine davon ist die verantwortungsvolle<br />

Bindung an die Wirtschaft, um die Millennium-Entwicklungsziele<br />

zu erreichen.<br />

Wir arbeiten seit 2004 gemeinsam an die-<br />

Kontinuierlich Lernen<br />

sem Ziel, bezieht man die frühen International-Business-Foren,<br />

die CSR-Programme<br />

in der Mercosur-Region und Asien und seit<br />

kurzem die Verbreitung der Ethik-Standards<br />

im Mittleren Osten und Nordafrika<br />

mit ein.<br />

Eine weitere Priorität für unsere beiden<br />

Organisationen ist der Klimawandel. Das<br />

WBI und <strong>InWEnt</strong> haben eine Initiative gestartet,<br />

die innovative Ansätze identifizieren<br />

soll, wie die Wirtschaft mit den Auswirkungen<br />

des Klimawandels umgehen kann.<br />

Ich würde die weitere Zusammenarbeit in<br />

diesem Bereich begrüßen.<br />

In einer Linie mit der neuen Strategie<br />

des WBI, würde ich uns außerdem gerne<br />

zusammen an Capacity Development<br />

und Wirkungsmethoden arbeiten sehen,<br />

insbesondere bei der Weiterentwicklung<br />

von Bildungseinrichtungen in Afrika. Wir<br />

könnten zum Beispiel Bildungsinhalte zu<br />

Ergebnismanagement und Bedarfsmessungen<br />

liefern, Konsultationen zu Wissensaustausch<br />

über gute Lösungswege<br />

arrangieren und helfen, die Wirkungen<br />

ausgewählter afrikanischer Bildungseinrichtungen<br />

zu verbessern.<br />

31


Führung<br />

Führung bei <strong>InWEnt</strong> bedeutet die vorbildhafte und verantwortungsvolle Gestaltung der Beziehungen zwischen<br />

Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Partnern und Auftraggebern, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Unsere Füh-<br />

rungskräfte haben damit eine zentrale Funktion – ihr persönliches Engagement, ihr Handeln und ihr Ver halten<br />

sind für den nachhaltigen Erfolg der Organisation entscheidend.<br />

32 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Führungsverantwortung und Instrumente<br />

Gemeinsam haben Mitarbeiter/innen und<br />

Führungskräfte ein eigenes Ziel- und Wertesystem<br />

entwickelt und in einem Leitbild<br />

formuliert. Dieses ist ein Wegweiser<br />

in der Organisation und vermittelt auch<br />

Profil und Werte von <strong>InWEnt</strong> nach außen,<br />

an Auftraggeber, Kooperationspartner und<br />

Leistungsempfänger/innen.<br />

Das Leitbild beschreibt Rolle und Aufgaben<br />

von Führungskräften bei <strong>InWEnt</strong>.<br />

Ergänzend dazu wurden im Jahr 2005 Führungsleitlinien<br />

verabschiedet, die eine Führungskultur<br />

beschreiben, die auf den drei<br />

Säulen „Unternehmerisches Handeln und<br />

Denken“, „Soziale Kooperationskompetenz<br />

und Netzwerkfähigkeit“ sowie „Internationalität“<br />

basiert.<br />

Entwicklung einer Führungskultur<br />

Mit verschiedenen Angebote tragen<br />

wir im Sinne des Leitbilds dazu bei, einen<br />

kontinuierlichen Lernprozess der beteiligten<br />

Führungskräfte zu sichern, eine Kultur<br />

der Leistungsanerkennung und Wertschätzung<br />

sowie des partizipativen Umgangs zu<br />

schaffen. Diese Aspekte wurden in der ersten<br />

Mitarbeiter-Befragung zur Unternehmenskultur<br />

erstmals 2007 erhoben.<br />

Seit 2004 trafen sich die <strong>InWEnt</strong>-Führungskräfte<br />

– Geschäftsführung, Bereichsleitungen,<br />

Stabstellenleiter/innen sowie<br />

Abteilungsleiter/innen – jährlich im Rahmen<br />

einer einwöchigen Führungskräfte-Konferenz.<br />

Dort wurden strategische<br />

Themen diskutiert, 2007 ging es beispielsweise<br />

um Nachhaltigkeit. Einen großen<br />

Raum nahmen stets auch Führungsaufgaben<br />

und -instrumente ein. In den Jahren<br />

nach der Fusion haben sich die Führungskräfte<br />

auf die jeweiligen Aufgaben verständigt<br />

und Vereinbarungen z.B. zur Regelkommunikation<br />

getroffen. In 2007 wurden<br />

weitere Instrumente wie laterales Führen<br />

und kollegiale Beratung erprobt und eingeführt.<br />

Diese Konferenzen sind hilfreich, be-<br />

deuten jedoch einen hohen Ressourceneinsatz.<br />

Ob und in welcher Form das Format<br />

weitergeführt wird, prüft die Geschäftsführung<br />

derzeit.<br />

Um ein gemeinsames Führungsverständnis<br />

zu fördern und erforderliche<br />

Schritte mit Blick auf die angestrebte Zertifizierung<br />

in 2008 einleiten zu können, haben<br />

die Führungskräfte von <strong>InWEnt</strong> 2006<br />

und 2007 in allen neun Bereichen Standortbewertungen<br />

auf der Basis aller neun<br />

EFQM-Kriterien durchgeführt. .<br />

Auch im Rahmen des QaP-Lern- und<br />

Entwicklungsprozesses wurde das Thema<br />

Führung aufgegriffen. Im Fokus stand dabei<br />

das „Rückmelden zu fachlichen Leistungen“.<br />

53 von 56 Abteilungen bei <strong>InWEnt</strong><br />

haben in 2006 und 2007 QaP-Workshops<br />

durchgeführt, in denen das Feedback-Verhalten<br />

der Führungskräfte im Vordergrund<br />

stand.<br />

Führung<br />

Nachhaltigkeit als Führungsthema<br />

Das Thema Nachhaltigkeit wurde bei<br />

<strong>InWEnt</strong> direkt von der Geschäftsführung<br />

initiiert: Sie setzte ab 2007 die Impulse für<br />

den Weg von <strong>InWEnt</strong> zu einem Nachhaltigkeitsunternehmen.<br />

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />

verbindet das Leitbild mit einer<br />

nachhaltigen Unternehmensführung<br />

sowie dem Grundsatz einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. Führungskräfte sollen bei<br />

ihrer Entscheidung die politisch-institutionelle,<br />

die ökonomische, die ökologische<br />

und die soziale Dimension zusammen<br />

berücksichtigen.<br />

Der Nachhaltigkeitsprozess wurde von<br />

Beginn an transparent und partizipativ gestaltet.<br />

Die Nachhaltigkeitserklärung wurde<br />

unternehmensweit diskutiert, der Operationsplan<br />

Nachhaltigkeit wurde bei der<br />

Führungskräftekonferenz 2007 entwickelt.<br />

Es wurden und werden Vorschläge und<br />

Kooperationsmanagement<br />

Die Beziehungspflege zu verschiedenen Personengruppen und Personen, die für<br />

die Geschäftstätigkeit von <strong>InWEnt</strong> von Bedeutung sind, regelt <strong>InWEnt</strong> im Key-<br />

Account-Management. Key Accounts (Schlüsselkunden) sind Auftraggeber und<br />

Kooperationspartner, die <strong>InWEnt</strong> durch ihre Kooperationsbeziehungen finanziell,<br />

politisch oder fachlich stärken. Dazu zählen auch Vertreter/innen der politischen,<br />

sozialen und wirtschaftlichen Öffentlichkeit, wie z.B. andere Akteure der EZ/IZ<br />

aber auch Parlamentarier/innen oder internationale Organisationen.<br />

Unsere Ziele im Kooperationsmanagement sind zum einen die Profilierung<br />

und passgenaue Integration des spezifischen <strong>InWEnt</strong>-Beitrags in die Angebote<br />

deutscher EZ-Durchführungsorganisationen für die internationale Zusammenarbeit<br />

(EZ aus einem Guss). Zum anderen streben wir an, im Erweiterten Kerngeschäft<br />

und Drittgeschäft die Beziehungen zu strategischen Partnern auszubauen<br />

und deren Erwartungen zu berücksichtigen. Hierfür sind Geschäftsführung und<br />

Bereichsleitungen als Key-Account-Manager verantwortlich.<br />

<strong>InWEnt</strong> wird Ende 2009 das Key Account Management zu einem Stakeholdermanagement<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit weiter ausbauen, damit die Bedürfnisse<br />

und Erwartungen systematischer erfasst werden.<br />

33


Ideen von den Mitarbeiter/innen aufgegriffen,<br />

die im Rahmen des Runden Tisches<br />

oder anderen Foren entstehen. Durch vielfache<br />

Kontakte der Führung zu Vertreter/<br />

innen aus Politik und Gesellschaft berücksichtigt<br />

<strong>InWEnt</strong> auch externe Impulse bei<br />

strategischen Überlegungen zur Umsetzung<br />

der Anforderung.<br />

Führungsinstrumente<br />

Zu den Führungsinstrumenten von<br />

<strong>InWEnt</strong> zählen insbesondere das Zielvereinbarungssystem,<br />

die systematische Leistungsbewertung,<br />

die Regelkommunikation,<br />

das Key-Account Management, Prozessmanagement,<br />

Risikomanagement sowie<br />

Instrumente zur Qualitätssicherung- und<br />

-verbesserung im Auftragsmanagement.<br />

Diese Management-Instrumente werden<br />

im Kapitel Politik und Strategie erläutert.<br />

Sie ermöglichen den Führungskräften, ihren<br />

Mitarbeitern/innen die <strong>InWEnt</strong>-Ziele<br />

und -Standards aber auch Qualitätsanforderungen<br />

transparent zu machen und so<br />

zu steuern.<br />

Instrumente, wie z.B. die Regelkommunikation,<br />

werden stark vom persönlichen<br />

Einsatz der Führungskräfte geprägt.<br />

Führungkräfte, die mit Informationen offen<br />

umgehen, den allgemeinen und fachlichen<br />

Austausch ihrer Mitarbeiter/innen<br />

fördern und sich klarer Informationskanäle<br />

bedienen, leisten einen Beitrag zum Lernen<br />

in der Organsiation. Ziel der Regelkommunikation<br />

ist, eine effiziente Abwicklung der<br />

Arbeitsprozesse sicherzustellen und die Informationspflichten<br />

zwischen den Hierar-<br />

Prozess-Eigentümerschaft … Lernfähigkeit …<br />

heißt, bei der Arbeit beteiligt zu sein. Prozesseigentümerschaft entsteht,<br />

wenn Mitarbeiter/innen die Arbeit selbständig organisieren und<br />

den Überblick über die Arbeitsabläufe haben.<br />

Eine geringe Prozesseigentümerschaft bedeutet:<br />

■ erhöhte Kosten aufgrund mangelnder Qualität<br />

■ erhöhte Kosten für nicht-wertschöpfende Aktivitäten<br />

■ geringe Identifikation und Motivation<br />

■ Auswirkungen auf Gesundheit und Krankenstände<br />

Gemeinsame Ziele und Werte … Mission …<br />

bedeuten, dass Mitarbeiter/innen in wesentlichen Belangen gemeinsame<br />

Werte und Anschauungen haben und das über die allgemeine<br />

Ausrichtung der Organisation ein Grundkonsens besteht.<br />

Keine gemeinsamen Ziele und Werte zu haben bedeutet:<br />

■ schlechte Ausnutzung möglicher Synergien<br />

■ erschwerte Koordination und Entscheidungsfindung in der<br />

Organisation<br />

■ erhöhtes Konfliktpotential/ erschwerte Problemlösungen<br />

Unternehmenskultur ist messbar und veränderbar (siehe auch rwww.proEval.com)<br />

34 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

chieebenen transparent zu gestalten.<br />

Auch die Kommunikation mit Externen<br />

wie z.B. Auftraggebern sowie Kooperationspartnern<br />

wird vom persönlichen Engagement<br />

der Führungskräfte getragen. Die<br />

Ausgestaltung dieser Kommunikationswege<br />

wird bei <strong>InWEnt</strong> im Rahmen des Key-<br />

Account-Managements geregelt.<br />

Zur Qualitätssicherung der <strong>InWEnt</strong>-<br />

Produkte nutzen Führungskräfte verschiedene<br />

Berichtsformate, die im Rahmen von<br />

PriME (Programmintegriertes Planungs-,<br />

Monitoring- und Evaluierungssystem) entwickelt<br />

wurden. Diese Formate ermöglichen<br />

Rückmeldungen zu fachlichen Ergebnissen<br />

und bieten zudem Anlass, sich<br />

über die Gestaltung der Capacity Building-<br />

Programme auszutauschen.<br />

bedeutet, dass Mitarbeiter/innen sich kontinuierlich verbessern und sich<br />

auf neue Anforderungen einstellen können. Mitarbeiter/innen übertragen<br />

Kompetenzen auf neue Gebiete und lernen aus Feedback und<br />

Fehlern.<br />

Eine geringe Lernfähigkeit bedeutet:<br />

■ geringe Innovationsfähigkeit und Flexibilität der Organisation<br />

■ geringer fachlicher Austausch<br />

■ Besitzstandsdenken einzelner Organisationseinheiten<br />

■ ungenügende Nutzung vorhandener Ressourcen<br />

bedeutet, dass Mitarbeiter/innen davon überzeugt sind, etwas zu tun, das<br />

„sinnvoll“ ist – im Hinblick auf Kundenorientierung, Qualität und die Gesellschaft.<br />

Eine Mission drückt aus, in welche Richtung man sich gemeinsam<br />

entwickeln möchte.<br />

Keinen Sinn in der Arbeit zu sehen bedeutet:<br />

■ geringe Selbstführung der Mitarbeiter/innen<br />

■ mehr Aufwand für Aufbau / Erhalt der Motivation<br />

■ fehlende strategische Orientierungspunkte<br />

■ erhöhte Gefahr von Burn-out und dessen Folgen


Führungsaufgabe Unternehmenskultur<br />

Die ersten Jahre nach der Fusion waren bei<br />

<strong>InWEnt</strong> durch die Einführung neuer Verfahren<br />

und Standards sowie den damit verbundenen<br />

Unsicherheiten der Mitarbeiter/<br />

innen geprägt. Zu einzelnen ganz praktischen<br />

Themen konnten schnell Lösungen<br />

gefunden werden. Um jedoch kulturrelevante<br />

Aspekte wie Umgang, Wertschätzung<br />

oder Prozess- und Führungsverantwortung<br />

zu verbessern, wurde Ende 2007 erstmals<br />

das Instrument der Mitarbeiter-Befragung<br />

eingesetzt. <strong>InWEnt</strong> hat den oft verwendeten<br />

Begriff „Unternehmenskultur“ auf vier<br />

Faktoren beschränkt, die wissenschaftlich<br />

begründet und messbar sind: Lernfähigkeit,<br />

Prozesseigentümerschaft, Gemeinsame<br />

Ziele/Werte und Mission.<br />

Ergebnisse und weitere Schritte<br />

Die Rücklaufquote der Online-Befragung<br />

2007 war erfreulich hoch: 465 Mitarbeiter/innen<br />

von knapp 800 haben sich<br />

daran beteiligt. Die Ergebnisse: Relativ gute<br />

Ergebnisse hat <strong>InWEnt</strong> im Durchschnitt<br />

bei den Faktoren Lernfähigkeit und Prozesseigentümerschaft<br />

erzielt. Schlechtere<br />

Werte hingegen zeigten sich bei den Faktoren<br />

Mission sowie Gemeinsame Ziele und<br />

Werte. Auffällig war eine große Streuung<br />

der Ergebnisse auf Abteilungsebene.<br />

Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde<br />

im März 2008 der QaP-Prozess zur Förderung<br />

der Unternehmenskultur gestartet.<br />

Die Führung misst dem Thema eine große<br />

Bedeutung zu und hat sowohl in 2008 als<br />

auch in 2009 die Förderung der Unternehmenskultur<br />

in den Jahreszielen verankert.<br />

Kulturveränderungen sind längere<br />

Lernprozesse, in denen es darum geht,<br />

das direkte Arbeitsumfeld der Mitarbeiter/<br />

innen zu verändern. Führungskräfte und<br />

Mitarbeiter/innen haben diese Themen in<br />

zweistündigen Workshops diskutiert und<br />

Verbesserungsmaßnahmen vereinbart. Als<br />

besonders wichtig haben sich dabei die folgenden<br />

Themen herausgestellt:<br />

■ Kommunikation und<br />

Umgang mit Informationen,<br />

■ Gemeinsame Ziele als Voraussetzung<br />

für effizientes Arbeiten;<br />

■ Arbeitsabläufe und Schnittstellen<br />

verstehen und die eigene Arbeit<br />

steuern können;<br />

■ Rückmeldungen geben, um Lernen<br />

und Produktivität zu fördern;<br />

■ Verbindlichkeit und vorbildliches<br />

Verhalten der Vorgesetzten;<br />

■ Wertschätzung der Fachlichkeit der<br />

Mitarbeiter/innen;<br />

■ Führungsinstrumente nutzen, um<br />

gemeinsame Ziele und Werte<br />

umzusetzen.<br />

Eine erste Zwischenbilanz<br />

Ende des Jahres 2008 wurde eine erste Zwischenbilanz<br />

gezogen: 57 von 65 QaP-Workshops<br />

in den Abteilungen und Bereichen<br />

haben stattgefunden. Mehr als 430 Kolleginnen<br />

und Kollegen haben teilgenommen<br />

und insgesamt 84 Verbesserungsmaßnahmen<br />

für das eigene Arbeitsumfeld vereinbart.<br />

Die Erfolgsfaktoren „Lernfähigkeit“<br />

und „Prozesseigentümerschaft“ wurden allein<br />

in 30 der 57 QaP-Workshops diskutiert.<br />

Führung<br />

Ein Drittel der 84 Verbesserungsmaßnahmen<br />

beziehen sich auf die interne Kommunikation<br />

und auf eine Optimierung<br />

des fachlichen Austauschs innerhalb der<br />

einzelnen Abteilungen/Bereiche. Die vereinbarten<br />

Maßnahmen zum Erfolgsfaktor<br />

Ziele und Werte beziehen sich weniger auf<br />

eine Diskussion über Haltungen und Werte,<br />

als vielmehr auf eine unterjährige Überprüfung<br />

der Abteilungs- und Bereichziele<br />

bzw. auf regelmäßige Rückmeldungen<br />

dazu. Allein sechs Verbesserungsmaßnahmen<br />

beinhalten Teambuilding-Aktivitäten.<br />

2009 wird der begonnene QaP-Prozess<br />

in den operativen Einheiten weitergeführt.<br />

Ziel ist, die vereinbarten Verbesserungsmaßnahmen<br />

in den Abteilungen<br />

und Bereichen umzusetzen und zu prüfen,<br />

ob diese auch wirksam sind. Für die Umsetzung<br />

und Wirkungsüberprüfung dieser<br />

Maßnahmen sind die Führungskräfte (Abteilungsleiter/innen<br />

und Bereichsleiter/innen)<br />

verantwortlich. Die technische Plattform<br />

im Intranet, der QM-Support, liefert<br />

ihnen hierbei hilfreiche Instrumente und<br />

Anleitungen, wie z.B. Umsetzungspläne.<br />

2010 wird <strong>InWEnt</strong> eine erneute Befragung<br />

durchführen und schauen, ob und an welchen<br />

Punkten die gemeinsame Gestaltung<br />

der Unternehmenskultur gelungen ist.<br />

35


Einhaltung rechtlicher Vorgaben<br />

Nach den Grundsätzen guter Unternehmens-<br />

und Beteiligungsführung im Bereich<br />

des Bundes ist es Aufgabe der Geschäftsleitung<br />

für die Einhaltung der<br />

gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen<br />

Richtlinien zu sorgen.<br />

Die <strong>InWEnt</strong> gGmbH ist eine institutionelle<br />

Zuwendungsempfängerin des<br />

Bundes in der Rechtsform einer gemeinnützigen<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung. Als solche gelten für sie insbesondere<br />

die Vorschriften der Bundeshaushaltsordnung<br />

(BHO) und die dazu gehörenden<br />

Ausführungsbestimmungen sowie<br />

der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst<br />

des Bundes (TVöD). Zu den Ausführungsbestimmungen<br />

der BHO gehören auch<br />

die Verdingungsordnung für Leistungen<br />

Teil A (VOL/A) und die Verwaltungsvorschriften<br />

zur Erfolgskontrolle. Die Richtlinien<br />

für die Aus- und Fortbildung von<br />

Fach- und Führungskräften aus Kooperationsländern<br />

(A+F-Richtlinien) sind für<br />

die Programmarbeit von besonderer Relevanz.<br />

Die Gesamtverantwortung für die<br />

Planung, Durchführung, Nachbereitung<br />

und Erfolgskontrolle der Programme bleibt<br />

bei <strong>InWEnt</strong>, auch wenn die Durchführung<br />

einzelner Trainings und Seminare rechtlich<br />

selbständigen Durchführungsorganisationen<br />

übertragen wird.<br />

Als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung gelten des weiteren für<br />

<strong>InWEnt</strong> insbesondere das Gesetz betreffend<br />

die Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung und das Handelsgesetzbuch, so<br />

dass die Gesellschaft verpflichtet ist, einen<br />

Jahresabschluss aufzustellen. Dieser muss<br />

durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

testiert und anschließend im Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht werden.<br />

<strong>InWEnt</strong> unterliegt hier der regelmäßigen<br />

Kontrolle der Außenrevision<br />

des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit bzw. des<br />

Bundesrechnungshofes.<br />

Monetäre und nicht monetäre Strafen<br />

wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften<br />

sind gegen <strong>InWEnt</strong> im Berichtszeitraum<br />

2007/2008 nicht verhängt worden.<br />

Es hat auch keine Sanktionen von Behörden<br />

oder Gerichten aufgrund der Nichterfüllung<br />

von Rechtsvorschriften gegeben.<br />

Gegen <strong>InWEnt</strong> sind ebenfalls keine Klagen<br />

aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens<br />

erhoben worden.<br />

Korruptionsprävention in Deutschland<br />

Korruptionsvorbeugung ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil des Risikomanagements<br />

(rKapitel Politik und Strategie / Managementsystem).<br />

Im Rahmen der Durchführung<br />

von Risikoanalysen im Unternehmen<br />

muss untersucht werden, an welchen<br />

Stellen der Organisation, bei welchen Geschäftsvorfällen<br />

und in welchen konkreten<br />

Situationen die Gefahr von Korruptionshandlungen<br />

besteht.<br />

Auf Basis der Richtlinie der Bundesregierung<br />

zur Korruptionsprävention in der<br />

Bundesverwaltung hat <strong>InWEnt</strong> 2006 mit<br />

einer Organisationsanweisung eine eigene<br />

Richtlinie zur Korruptionsprävention<br />

verbindlich eingeführt, die einen Verhaltenskodex<br />

enthält und durch einen Leitfaden<br />

für Führungskräfte ergänzt wird. Die<br />

Geschäftsführung hat einen Beauftragten<br />

für Korruptionsvorsorge benannt, der Ansprechpartner<br />

für Fragen der präventiven<br />

und repressiven Korruptionsbekämpfung<br />

ist. Er ist Gesprächspartner und Berater für<br />

alle Beschäftigten und soll außerdem Geschäftspartnern<br />

und Dritten als Ansprechpartner<br />

für korruptionsrelevante Fragen<br />

zur Verfügung stehen. Neben der Sensibilisierung<br />

der Beschäftigten gibt es Aus- und<br />

Fortbildungsangebote. Auch die Regeln<br />

des Vergaberechts sind ein Instrument der<br />

Korruptionsprävention. Daher werden seit<br />

2006 Weiterbildungen in Vergaberecht<br />

und Korruptionsprävention im Rahmen<br />

des Internen Weiterbildungsprogramms<br />

36 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

von <strong>InWEnt</strong> angeboten. Bei Verträgen zur<br />

Durchführung von Programmen behalten<br />

wir uns in unseren Allgemeinen Vertragsbedingungen<br />

ein Kündigungsrecht<br />

in Korruptionsfällen vor. Im Berichtszeitraum<br />

sind keine Korruptionsfälle bekannt<br />

geworden. Zuwendungen an Parteien oder<br />

Politiker/innen hat <strong>InWEnt</strong> nicht getätigt.<br />

Korruptionsprävention in der<br />

internationalen Zusammenarbeit<br />

Die Bundesregierung setzt zur Prävention<br />

von Korruption in der internationalen<br />

und Entwicklungszusammenarbeit auf verschiedenen<br />

Ebenen an. So werden u.a. seit<br />

1997 in alle Protokolle der Regierungsverhandlungen<br />

mit Partnerländern Antikorruptionsvereinbarungen<br />

aufgenommen.<br />

Der Verhaltenskodex von <strong>InWEnt</strong> erstreckt<br />

sich vor diesem Hintergrund natürlich<br />

auch auf die Tätigkeiten von Mitarbeitern/innen<br />

bei der Umsetzung der<br />

Programme im Ausland. Zur Sensibilisierung<br />

gehört daher auch die Kenntnis<br />

von Transparenzinitiativen und<br />

Korruptionsindices.<br />

Darüber hinaus ist Korruptionsprävention<br />

Thema von <strong>InWEnt</strong>-Programmen: So<br />

wurde z.B. im Frühjahr 2009 am Standort<br />

Bonn eine öffentliche Diskussionsveranstaltung<br />

mit dem Gründer von Transparency<br />

International durchgeführt. Für<br />

Unternehmen, die in Entwicklungs- und<br />

Transformationsländern tätig sind, gehört<br />

die proaktive Abwehr von Korruption<br />

zur Corporate Social Responsibility,<br />

<strong>InWEnt</strong> hat sich daher im Rahmen der<br />

CSR-Programme an der Entwicklung eines<br />

Handbuchs „Fighting Corruptionthrough<br />

Collective Action“ beteiligt. Korruptionsbekämpfung<br />

ist ebenso ein zentrales Thema<br />

in den Programmen zur guten Regierungsführung<br />

(rKapitel Politik und Strategie /<br />

Themen und Handlungsfelder).


Datenschutz<br />

<strong>InWEnt</strong> hat eine Datenschutzbeauftragte<br />

bestellt, die im Intranet Informationen<br />

und Arbeitshilfen in Form von Merkblättern,<br />

Text- und Vertragsmustern zur<br />

Verfügung stellt. Sie steht allen Mitarbeiter/innen<br />

sowie der Geschäftsführung für<br />

Anfragen zur Verfügung und prüft datenschutzrechtliche<br />

Aspekte, u.a. im Rahmen<br />

von Verträgen und Betriebsvereinbarungen.<br />

Bei Verträgen zur Durchführung von<br />

Projekten und Programmen verpflichten<br />

wir unsere Auftragnehmer/innen in den<br />

Allgemeinen Vertragsbedingungen auf<br />

Verschwiegenheit im Umgang mit Daten.<br />

Verstöße sind in den Jahren 2007 und<br />

2008 nicht bekannt geworden.<br />

qq Von Führungskräften wird zunehmend<br />

Kompetenz zu den Aspekten der Nachhaltigkeit<br />

erwartet. Dabei geht es insbesondere<br />

darum, die Anforderungen an unternehmerische<br />

Nachhaltigkeit im betrieblichen<br />

Alltag umzusetzen. Jetzige und zukünftige<br />

Führungskräfte benötigen neue Qualifikationen,<br />

um dieser Aufgabe gerecht zu werden.<br />

Ein interdisziplinärer Austausch und<br />

integrative Ansätze, die Vermittlung von<br />

Wissen über Umwelt, Natur, soziale Standards<br />

und die Risiken der Globalisierung<br />

sind dabei eng mit wirtschaftsethischen<br />

Fragen und der persönlichen Verantwortung<br />

von Managern verknüpft.<br />

ASApreneurs ist ein Teilprogramm des<br />

ASA-Programms, das seit 50 Jahren junge<br />

Multiplikator/innen aus Deutschland<br />

für entwicklungspolitische Bildungsarbeit<br />

ausbildet. Dieser besteht aus Seminaren<br />

sowie dem Kennenlernen der betrieblichen<br />

Praxis. Der inhaltliche Schwerpunkt<br />

liegt in den Bereichen strategische Umset-<br />

Gleichbehandlung<br />

<strong>InWEnt</strong> hat sich bereits 2003 dem Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) gegenüber<br />

verpflichtet, die Grundzüge des<br />

Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern in der Bundesverwaltung<br />

und in den Gerichten des Bundes anzuwenden.<br />

Dies bedeutet, dass das Gesetz so<br />

vollständig wie möglich angewendet wird,<br />

dass jedoch strukturelle Besonderheiten,<br />

die eine vollständige Gesetzesanwendung<br />

erschweren, berücksichtigt werden. Ergänzend<br />

oder in Abänderung wurde vereinbart,<br />

dass der zu erstellende Gleichstellungsplan<br />

dem BMZ übermittelt wird und<br />

die Gründe dafür, warum Zielvorgaben des<br />

ASApreneurs – deutsche Nachwuchsführungskräfte<br />

für nachhaltige Unternehmensführung<br />

zung von Nachhaltigkeit und Corporate Social<br />

Responsibility (CSR) in Unternehmen.<br />

ASApreneurs ist das Nachfolgeprogramm<br />

von Young Leaders for Sustainability, das<br />

<strong>InWEnt</strong> in 2008 gemeinsam mit dem<br />

Collective Leadership Institute e.V. CLI<br />

initiiert und umgesetzt hat. Wesentlicher<br />

Teil der Ausbildung sind je zwei dreimonatige<br />

Praktika - eines bei einem Unternehmen<br />

in Deutschland, eines bei einer<br />

Partnerorganisation im Ausland. Interessant<br />

sind z.B. Nachhaltigkeits- bzw. CSR-<br />

Abteilung in einem Unternehmen. Ergänzt<br />

wird die Praxisphase durch umfangreiche<br />

Trainings und Seminare. 2008 hat sich z.B.<br />

eine Teilnehmerin mit dem Thema Anpassungsstrategien<br />

an den Klimawandel für<br />

Kleinbauern im Kaffee- und Teesektor in<br />

Deutschland und Peru beschäftigt.<br />

Das Programm bereitet Nachwuchskräfte<br />

in Deutschland auf eine Führungstätigkeit<br />

für nachhaltige Unternehmensgestaltung<br />

vor. Es bietet breites Wissen und<br />

Führung<br />

Gleichstellungsplans nicht umgesetzt wurden,<br />

im nächsten Gleichstellungsplan dargelegt<br />

werden. <strong>InWEnt</strong> hat 2007 unter Beteiligung<br />

der Gleichstellungsbeauftragten<br />

den zweiten Gleichstellungsplan erarbeitet,<br />

der 2008 in Kraft trat und bis Ende 2011<br />

Gültigkeit besitzt. Bestandteil sind eine Ist-<br />

Analyse zu den Stichtagen 31.12.2006 und<br />

31.12.2007 sowie ein tabellarischer Operationsplan<br />

für den Zeitraum vom 01.01.2008<br />

bis zum 31.12.2011.<br />

Im Berichtszeitraum wurden keine<br />

Verstöße gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

bekannt. (rKapitel<br />

Mitarbeiter/innen)<br />

praktische Erfahrung in fairer Globalisierung,<br />

der (inter)nationalen Diskussion zu<br />

Nachhaltigkeit und CSR sowie der engen<br />

Zusammenarbeit zwischen internationalen<br />

und lokalen Akteuren. Es fördert nicht zuletzt<br />

auch die interkulturelle Fähigkeit der<br />

Teilnehmer/innen und trainiert ihre Kooperations-<br />

und Dialogfähigkeit.<br />

2008 hatten die ersten elf Teilnehmer/<br />

innen das Vorläuferprogramm Young Leaders<br />

for Sustainability durchlaufen, das<br />

als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung“ ausgewählt<br />

wurde. Schirmherr war Professor<br />

Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des<br />

Umweltprogramms der Vereinten Nationen<br />

(UNEP). 2009 liegen die inhaltlichen<br />

Schwerpunkte auf den Themen „Verantwortliche<br />

Wertschöpfungsketten“, „Erneuerbare<br />

Energien“ und „Anpassung an den<br />

Klimawandel“.<br />

37


Dr. Günter Krings, MdB, ist Vorsitzender<br />

des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige<br />

Entwicklung in der 16. Wahlperiode.<br />

„Nachhaltigkeit in allen Facetten<br />

auf die Tagesordnung setzen“<br />

Herr Dr. Krings, welche Bedeutung hat<br />

der Parlamentarische Beirat für nachhaltige<br />

Entwicklung für die Umsetzung der<br />

nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der<br />

Bundesregierung?<br />

Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige<br />

Entwicklung begleitet die Fortentwicklung<br />

und Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />

auf parlamentarischer<br />

Ebene. Dabei verstehen wir uns zum einen<br />

als Impulsgeber für diese Strategie, zum<br />

anderen aber durchaus auch als Kontroll-<br />

und Korrektivorgan.<br />

So haben wir bei mehreren Gelegenheiten<br />

– zuletzt beim Fortschrittsbericht 2008<br />

– immer wieder Anregungen und Verbesserungsvorschläge<br />

unterbreitet. Zum Teil<br />

wurden diese bei der Fortschreibung der<br />

nationalen Nachhaltigkeitsstrategie durch<br />

die Bundesregierung aufgegriffen. Insgesamt<br />

ergänzen sich aus meiner Sicht der<br />

Deutsche Bundestag, vertreten durch den<br />

Parlamentarischen Beirat für nachhaltige<br />

Entwicklung, und die Bundesregierung gut<br />

bei der Fortentwicklung unserer nationalen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung gilt<br />

als wichtiges Instrument, um die Millenium-Entwicklungsziele<br />

der Vereinten Nationen<br />

(UN) zu verwirklichen. Neben dem<br />

deutschen Beitrag zur Erreichung dieser<br />

Ziele waren die Schwerpunkte der Bundesregierung<br />

dabei zuletzt außerdem „Klimaschutz“<br />

und „Afrika“. Wie beurteilen Sie als<br />

Vorsitzender des Beirates das bisher Geleistete<br />

und wo sehen Sie die zentralen Aufgaben<br />

für die nächste Zukunft?<br />

38 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Ziel der Entwicklungspolitik ist es, die weltweite<br />

Armut zu mindern, den Frieden zu<br />

sichern und Demokratie zu verwirklichen,<br />

die Globalisierung gerecht zu gestalten und<br />

die Umwelt zu schützen. Dabei orientiert<br />

sich die deutsche Entwicklungspolitik am<br />

Leitbild einer global nachhaltigen Entwicklung,<br />

die sich gleichermaßen in wirtschaftlicher<br />

Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit,<br />

ökologischer Tragfähigkeit und<br />

politischer Stabilität ausdrückt.<br />

Wichtig ist, dass wir dabei nicht nur<br />

Mittel bereitstellen, um den Menschen in<br />

den Entwicklungsländern kurzfristig zu<br />

helfen. Ziel muss sein, Nachhaltigkeit in<br />

allen Facetten auf die Tagesordnung aller<br />

an der Entwicklungspolitik Beteiligten zu<br />

bekommen und im Bewusstsein zu verankern.<br />

Das betrifft beispielsweise den<br />

Umgang mit natürlichen Ressourcen und<br />

Fragen des Klimaschutzes ebenso wie die<br />

Erhaltung der Biodiversität und die Ausrichtung<br />

der Landwirtschaft.<br />

In der deutschen Entwicklungshilfepolitik<br />

haben wir hier noch große Herausforderungen<br />

vor uns, um einen wirklich<br />

umfassenden Ansatz nachhaltiger Entwicklung<br />

in den heutigen Entwicklungsländern<br />

zu etablieren. So ist zum Beispiel in einigen<br />

Bereichen die Armutsbekämpfung erfolgreich<br />

auf den Weg gebracht, dafür gibt<br />

es dort aber Defizite bei der Gesundheitsversorgung<br />

und beim Umweltschutz. Auch<br />

müssen wir darauf achten, dass die Entwicklungsländer<br />

bei weltweiten Anstrengungen<br />

zum Klimaschutz nicht in der Entwicklung<br />

gebremst werden. Hier sind vor<br />

allem die heutigen Industrienationen ge-


fordert, einen stärkeren Beitrag zu leisten,<br />

um Spielraum für weniger strenge Maßstäbe<br />

in heutigen Entwicklungsländern zu<br />

schaffen.<br />

Erst vor kurzem hat das Bundeskabinett beschlossen,<br />

Gesetze künftig auf ihre Verträglichkeit<br />

mit dem Leitbild der nachhaltigen<br />

Entwicklung hin zu überprüfen. Welche<br />

Bedeutung messen Sie der „Nachhaltigkeitsprüfung“<br />

für Maßnahmen und Programme<br />

in der Entwicklungsarbeit bei?<br />

Wenn künftig bereits in der Entstehungsphase<br />

eines Gesetzes die beabsichtigten<br />

und unbeabsichtigten Nebenwirkungen<br />

auf die nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />

geprüft und dargestellt werden müssen, ist<br />

das ein großer Fortschritt in der Gesetzgebung.<br />

Die Nachhaltigkeitsprüfung in der<br />

Gesetzesfolgenabschätzung wird aus meiner<br />

Sicht einen wichtigen Beitrag zu einer<br />

transparenten und generationengerechten<br />

Politik leisten.<br />

Einzelne Maßnahmen oder Programme<br />

fallen jedenfalls noch nicht unter dieses<br />

neue Instrument. Das würde wohl heute<br />

auch unsere Kapazitäten sprengen.<br />

In diesem Zusammenhang wird auch über<br />

die Einführung eines Managementsystems<br />

für das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung<br />

diskutiert. Wie ist der Stand der Dinge<br />

und welche möglichen Konsequenzen<br />

sehen Sie für eine Vorfeldorganisation wie<br />

<strong>InWEnt</strong>?<br />

Die Bundesregierung hat sich in der 16. Legislaturperiode<br />

auch den Fragen des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

gewidmet und<br />

entscheidende Verbesserungen in diesem<br />

Punkt erreichen können. So konnte die<br />

Bund-Länder-Kooperation verstärkt und<br />

mit dem Staatssekretärsausschuss ein Gremium<br />

installiert werden, das sich regelmäßig<br />

auf höchster Ebene mit den Fragen<br />

nachhaltiger Entwicklung befasst und die<br />

interministerielle Koordination der Nachhaltigkeitspolitik<br />

des Bundes intensiviert.<br />

Aus meiner Sicht dürften die Ansätze<br />

zur weiteren Verbesserung des Nachhaltigkeitsmanagements<br />

keine Konsequenzen<br />

für Vorfeldorganisationen wie <strong>InWEnt</strong><br />

haben.<br />

Welche Erwartungen und Wünsche haben<br />

Sie an die weitere Tätigkeit von <strong>InWEnt</strong>?<br />

Mit dem Schwerpunkt Bildung kann<br />

<strong>InWEnt</strong> helfen, in den Entwicklungsländern<br />

direkt vor Ort die Grundlagen für das<br />

Verständnis nachhaltiger Entwicklung zu<br />

legen. Diese Programme gilt es aus meiner<br />

Sicht fortzusetzen und dort, wo es erforderlich<br />

sein sollte, auch zu intensivieren.<br />

Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten<br />

Leben. Das gilt nicht nur für<br />

unsere Gesellschaft, sondern auch für die<br />

weitere Entwicklung der heutigen Entwicklungsländer.<br />

Wenn <strong>InWEnt</strong> mit bildungspolitischen<br />

Programmen dazu beitragen<br />

kann, die Ziele nachhaltiger Entwicklungspolitik<br />

zu erreichen, ist das ein wichtiger<br />

Schritt.<br />

Führung<br />

39


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Ohne das Engagement und die Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte <strong>InWEnt</strong> keinen Beitrag<br />

zu wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Tragfähigkeit, politischer Stabilität<br />

und kultureller Vielfalt leisten. Im Sinne nachhaltiger Personalarbeit sieht <strong>InWEnt</strong> sich daher seinen Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeitern in gleicher Weise verpflichtet wie gegenüber seinen Auftraggebern, Partnern,<br />

Teilnehmer/innen und der Öffentlichkeit.<br />

40 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland<br />

Beschäftigung und Entgelt<br />

<strong>InWEnt</strong> beschäftigte im Jahr 2007 in<br />

Deutschland 799 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, 71 Prozent davon waren Frauen.<br />

Ihr Anteil stieg im Jahr 2008 auf 72<br />

Prozent. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt<br />

sank dagegen leicht auf 797.<br />

Im Jahr 2007 waren 24 Prozent der<br />

Mitarbeiter/innen teilzeitbeschäftigt. 2008<br />

stieg diese Zahl weiter auf 29 Prozent. Ein<br />

Teil der Teilzeitbeschäftigten würde eine<br />

Vollzeittätigkeit vorziehen, ein anderer bevorzugt<br />

die Teilzeitregelungen, weil sich<br />

damit Familie und Beruf besser in Einklang<br />

bringen lassen.<br />

Die überwiegende Zahl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ist in einem unbefristeten<br />

Arbeitsverhältnis beschäftigt.<br />

2007 traf dies auf 83 Prozent der Mitarbeiter/innen<br />

zu, zum 31.12.2008 nur noch<br />

auf 80 Prozent.<br />

75 Prozent der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind in den programmführenden<br />

Bereichen tätig, 25 Prozent in Verwaltung,<br />

Planung und Steuerung, Stabstellen<br />

und in der Geschäftsführung.<br />

Das Organigramm mit Stichtag<br />

15.1.2007 weist 71 Führungspositionen<br />

aus, zum 1.1.2009 sank die Zahl auf 69,<br />

da vier Organisationseinheiten weggefallen<br />

und zwei neue geschaffen wurden. In<br />

29 der 71 Organisationseinheiten (44 Prozent)<br />

hatten die Mitarbeiter/innen zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht mehr dieselbe Führungskraft<br />

wie im Januar 2007.<br />

Als institutionelle Zuwendungsempfängerin<br />

des Bundes ist <strong>InWEnt</strong> bei der<br />

Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen<br />

seiner Beschäftigten an den Tarifvertrag<br />

für den öffentlichen Dienst des Bundes<br />

(TVöD) gebunden. 2007 und 2008 galt<br />

dieser für mehr als 99 Prozent der Beschäftigten.<br />

Außertarifliche Vereinbarungen<br />

gab es auf Geschäftsführungs- und<br />

Bereichsleitungsebene. Verträge mit dem<br />

Versorgungsverband bundes- und landesgeförderter<br />

Unternehmen bieten den<br />

Beschäftigten eine zusätzliche attraktive<br />

Altersversorgung.<br />

Zur Überbrückung kurzfristiger Engpässe<br />

beschäftigte <strong>InWEnt</strong> zusätzlich Leiharbeitnehmerinnen<br />

und Leiharbeitnehmer,<br />

die ausschließlich und grundsätzlich nur<br />

aus tarifvertraglich gebundenen Unternehmen<br />

stammten. Für einige von ihnen gelang<br />

dadurch der Einstieg in ein Arbeitsverhältnis<br />

bei <strong>InWEnt</strong>.<br />

Einstieg bei <strong>InWEnt</strong><br />

<strong>InWEnt</strong> ist die Gewinnung qualifizierter<br />

und engagierter Mitarbeiter/innen für<br />

die internationale Weiterbildung und Entwicklung<br />

ein wichtiges Anliegen.<br />

Um die Besten zu finden, schreiben<br />

wir die zu besetzenden Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

grundsätzlich aus. Mit dem<br />

Ziel, möglichst breit qualifizierte Mitarbeiter/innen<br />

zu gewinnen, sollen ab der<br />

Ebene der Projektleiter/innen auch Führungskräfte<br />

anderer Bereiche in der Auswahlkommission<br />

vertreten sein. Eine Auswertung<br />

Ende 2007 ergab, dass dieses Ziel<br />

bei Bewerbungen auf der Ebene der Abtei-<br />

Personalpolitik<br />

Unsere Personalpolitik ist durch die im Leitbild und der Nachhaltigkeitserklärung<br />

verankerte Kultur geprägt und orientiert sich an den Unternehmenszielen.<br />

Beschäftigte streben in ihrer beruflichen Tätigkeit nach Sinnhaftigkeit und<br />

Werten. Als weltweit tätiges Unternehmen für Personalentwicklung, Weiterbildung<br />

und Dialog kann <strong>InWEnt</strong> genau dies fördern. Säulen der nachhaltigen<br />

Personalarbeit von <strong>InWEnt</strong> sind Anforderungsprofile mit großer Kompetenzvielfalt,<br />

Entwicklung und Weiterbildung, Geschlechtergerechtigkeit sowie die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem gehören dazu Gesundheit,<br />

Sicherheit und Arbeitsschutz sowie Partizipation und sozialer Umgang mit<br />

betrieblichen Veränderungen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

lungsleitungen in 80 Prozent der Fälle realisiert<br />

werden konnte, auf Projektleitungsebene<br />

wurden erst 25 Prozent erreicht.<br />

Wir sind in der Auswahlkommission<br />

des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik<br />

vertreten, die Hochschulabsolventen/innen<br />

für das postgraduale Aufbaustudium<br />

auswählt und im Rahmen einer<br />

Veranstaltungsreihe über <strong>InWEnt</strong> als Arbeitgeberin<br />

informiert. Außerdem haben<br />

wir 2007 ein Einstiegsprogramm für Junior-Projektleiter/innen<br />

mit einem breiten<br />

Anforderungsprofil entwickelt. Es konnte<br />

aber bislang aufgrund anderer Prioritätensetzung<br />

noch nicht umgesetzt werden.<br />

Um neuen Mitarbeitern/innen und<br />

Auszubildenden die Eingliederung zu erleichtern,<br />

wurde ihnen 2007 und 2008 ein<br />

Willkommens-Leitfaden überreicht, der ihnen<br />

die wichtigsten Standards von <strong>InWEnt</strong><br />

erläutert. Seit 2007 wurden sie nicht nur<br />

zu Weiterbildungen eingeladen – erstmals<br />

haben wir auch eine Informationsbörse angeboten.<br />

Sie dient der gezielten Integration<br />

der neuen Mitarbeiter/innen und bietet die<br />

Möglichkeit, umfangreiche Informationen<br />

zu erhalten und in einen ersten Austausch<br />

zu treten.<br />

41


Ausbildung<br />

<strong>InWEnt</strong> bildete im Berichtszeitraum<br />

2007 und 2008 in fünf verschiedenen dualen<br />

Ausbildungsberufen aus. Seit 2006 bieten<br />

wir eine neue kombinierte Ausbildung<br />

an, die einen kaufmännischen Abschluss<br />

mit einem Fachhochschulabschluss Bachelor<br />

of Business Administration kombiniert.<br />

In den Jahren 2007 und 2008 haben wir jeweils<br />

zwei weitere Auszubildende mit diesem<br />

Abschlussziel eingestellt und können<br />

eine sehr positive Resonanz verzeichnen.<br />

Erstmals lernte im Jahr 2007 ein Auszubildender<br />

einen ausländischen Standort von<br />

<strong>InWEnt</strong> kennen. 2008 wurde drei weiblichen<br />

Auszubildenden diese Möglichkeit geboten.<br />

Seit 2007 bilden wir auch postgradual<br />

im Rahmen eines PR-Volontariats aus.<br />

Da <strong>InWEnt</strong> über den Bedarf hinaus<br />

ausbildet, ist es ein besonderes Anliegen,<br />

die Auszubildenden für den Arbeitsmarkt<br />

zu qualifizieren. Daher unterstützen wir<br />

seit 2007 deren Qualifizierung über die<br />

Ausbildung hinaus z.B. durch die Weiterbildung<br />

in Fremdsprachen und die Teilnahme<br />

am internen Weiterbildungsprogramm.<br />

2007 betrug die Durchschnittszahl der<br />

Weiterbildungen 6,3 Tage je Auszubildender<br />

bzw. Auszubildendem. 2008 waren es<br />

jedoch nur 2,2 Tage.<br />

2007 wurden fünf und 2008 wurden<br />

zwölf Auszubildende in ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen. Denjenigen,<br />

die nicht übernommen werden konnten,<br />

wurde in Abhängigkeit von ihrem Prüfungserfolg<br />

eine befristete Anschlussbeschäftigung<br />

von bis zu sechs Monaten<br />

angeboten.<br />

Hospitanz und Praktika<br />

Wir haben 2008 erstmals Hospitantinnen<br />

im Rahmen des EZ-Traineeprogramms<br />

des BMZ aufgenommen.<br />

Menschen, die sich in einer Ausbildung<br />

befinden, gaben wir 2007 und 2008 die<br />

Gelegenheit, in einer unentgeltlichen Praxisphase<br />

unsere Arbeit kennenzulernen.<br />

Überwiegend handelt es sich dabei um<br />

Studentinnen und Studenten, aber auch<br />

rund 20 Schüler/innen kommen jährlich<br />

deshalb zu uns. Außerdem ermöglichen<br />

wir Teilnehmer/innen an einer Umschulung,<br />

Ausbildungsberufe in der Praxis<br />

kennenzulernen.<br />

Personalentwicklung<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind das wichtigste Kapital von <strong>InWEnt</strong>.<br />

Aus Leitbild und Nachhaltigkeitserklärung<br />

ergibt sich als Ziel für die Personalentwicklung,<br />

den Arbeitsanforderungen bei<br />

<strong>InWEnt</strong> als auch den Bedürfnissen und<br />

Erwartungen der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter gerecht zu werden.<br />

Kontinuierliche Kompetenzentwicklung<br />

ist ein wichtiger Aspekt von Nachhaltigkeit<br />

in der Personalarbeit. Dabei sind<br />

die Führungskräfte die Personalentwickler/innen<br />

für ihre Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, für die sie Verantwortung tragen.<br />

Sie werden unterstützt und beraten<br />

von der Personalabteilung und der Vorbereitungsstätte<br />

für die Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Ihnen kommt eine Schlüsselposition<br />

in der Förderung von Motivation,<br />

Qualifikation, Flexibilität und Partizipation<br />

aller im Unternehmen zu – als interne<br />

Dienstleister für Mitarbeiter/innen und<br />

Führungskräfte sowie als strategische Partner<br />

der Geschäftsführung.<br />

Als gemeinnützige Gesellschaft für Internationale<br />

Weiterbildung und Entwicklung<br />

stellt <strong>InWEnt</strong> an die Weiterbildung<br />

und Entwicklung der eigenen Mitarbeiter/<br />

innen einen hohen Anspruch. Um diesem<br />

gerecht zu werden, wurde eine Rahmen-<br />

Gesamtbetriebsvereinbarung Personalentwicklung<br />

abgeschlossen. Diese umfasst<br />

die Themen: Leistungsentgelt, leistungsbezogener<br />

Stufenaufstieg, Rückmeldung<br />

der Mitarbeiter/innen bezüglich der Führungskräfte<br />

und Qualifizierung.<br />

42 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Weiterbildung<br />

Das von <strong>InWEnt</strong> auf dem internationalen<br />

Weiterbildungsmarkt angebotene Capacity<br />

Building ist auch handlungsleitend<br />

für die interne Weiterbildung und die Personalentwicklung.<br />

<strong>InWEnt</strong> erweitert ständig<br />

die Fähigkeiten und Kompetenzen derjenigen,<br />

die die Programme durchführen,<br />

um im Dialog mit ihren Partnern in aller<br />

Welt neue Problemlösungen entwickeln zu<br />

können.<br />

Ein wesentlicher Fokus im Jahre 2007<br />

war daher die konsequente Ausrichtung<br />

unseres Capacity Building-Ansatzes nach<br />

innen. Einen ersten, wichtigen Schritt bildete<br />

hierbei die Einrichtung eines Strategischen<br />

Arbeitskreises der von 2007 bis<br />

2008 zusammentrat. Damit wurde das<br />

vorhandene Know-how für unsere eigene<br />

interne Professionalisierung umgesetzt.<br />

Ein umfangreiches Internes Weiterbildungsprogramm<br />

ermöglicht die individuelle<br />

und teamübergreifende Lernerfahrung<br />

und Kompetenzerweiterung. In den<br />

Jahren 2007 und 2008 konnte den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und den<br />

Auszubildenden ein bedarfgerechtes und<br />

zielgruppenorientiertes Angebot an Veranstaltungen<br />

gemacht werden. Wenn Mitarbeiter/innen<br />

eine spezifische Weiterbildung<br />

benötigen, die nicht hausintern<br />

angeboten werden kann, können sie auch<br />

externe Angebote nutzen.<br />

2007 wendeten die <strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen<br />

durchschnittlich 3,2 Tage für<br />

ihre Weiterbildung auf (ohne Veranstaltungen<br />

zur Eingliederung neuer Mitarbeiter/<br />

innen). 2008 waren es 2,7 Tage. Bildungsurlaub<br />

nahmen 2007 drei Prozent und<br />

2008 fünf Prozent der Mitarbeiter/innen.<br />

Hinzu kamen Coaching für Führungskräfte<br />

sowie Teambuilding-Maßnahmen.


Nachfrageorientiert<br />

■ Bedarfsermittlung „auf Zuruf“<br />

■ Führungskräfte und Mitarbeiter/innen<br />

als einzelne Zielpersonen<br />

Als kommende Herausforderung sehen<br />

wir die Gestaltung kompletter Lernprozess-Architekturen<br />

einschließlich der<br />

Nachhaltigkeitssicherung.<br />

Ergänzend zum Internen Weiterbildungsprogramm<br />

informiert der Bereich<br />

Soziale Entwicklung in Bonn mit einem<br />

Jour fixe über aktuelle Themen der Entwicklungs-<br />

und Internationalen Zusammenarbeit.<br />

Daran nahmen 2007 ca. 1600<br />

Personen in 34 Veranstaltungen teil. 2008<br />

kamen zu 35 Veranstaltungen ca. 1935 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer. Die monatlich<br />

stattfindenden abendlichen Dialogveranstaltungen<br />

der Vorbereitungsstätte für<br />

die Entwicklungszusammenarbeit nutzten<br />

viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur<br />

Auseinandersetzung mit aktuellen Themen<br />

der internationalen Zusammenarbeit.<br />

Systematische Leistungsbewertung<br />

Mit dem Abschluss der Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

Leistungsentgelt<br />

im Dezember 2007 hat <strong>InWEnt</strong> den<br />

Leistungs tarifvertrag Bund umgesetzt. Das<br />

Zielvereinbarungssystem wurde ergänzt<br />

Vom Internen Trainingsnabieter<br />

zur strategischen Personalentwicklung<br />

Zielgruppenorientiert<br />

■ Personalentwicklung an Kompetenzprofilen<br />

und spezifischen Zielgruppen<br />

orientiert<br />

■ Gemeinsame Entwicklung von<br />

Veränderungsinitiativen<br />

um das verpflichtende Instrument der Systematischen<br />

Leistungsbewertung. Die Leistungsvereinbarung<br />

und –feststellung kann<br />

allein auf dieser beruhen. Wahlweise können<br />

Ziele mit oder ohne monetäre Auswirkung<br />

vereinbart werden.<br />

2008 haben die Führungskräfte damit<br />

begonnen, mit jeder Mitarbeiterin und jedem<br />

Mitarbeiter mindestens zwei Mitarbeitergespräche<br />

jährlich zu führen und hierbei<br />

auch deren Personalentwicklung zum<br />

Thema zu machen. Der Schwerpunkt wird<br />

in diesen Gesprächen auf den Austausch<br />

zwischen Führungskräften und Mitarbeiter/innen<br />

gelegt, um sich eine Rückmeldung<br />

zu den getroffenen Vereinbarungen<br />

und persönlichen Entwicklungfortschritten<br />

zu geben.<br />

Nachwuchsförderung<br />

Partizipation und selbstbestimmtes<br />

Lernen bestimmten Entwicklung und Ausgestaltung<br />

des Pilotprogramms „Qualifizierungsprogramm<br />

Nachwuchsförderung“.<br />

Drei Projektleiter und sieben Projektleiterinnen,<br />

ein Sachbearbeiter und eine Sach-<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Strategieorientiert<br />

■ Personalentwicklung als Beitrag zur<br />

Erreichung des Unternehmensziels<br />

■ Strategisch orientiertes Beratungs-<br />

und Entwicklungsangebot<br />

Mai/Juni 2007 2008 2010<br />

bearbeiterin nahmen daran teil. Die Teilnehmer/innen<br />

haben das Seminar sehr<br />

positiv evaluiert. Von den sechs weiterhin<br />

bei uns tätigen sind zwei Teilnehmer/innen<br />

und ein Teilnehmer inzwischen auf<br />

Abteilungs- bzw. Projektleitungsebene aufgestiegen.<br />

Die Entscheidung, ob und wie<br />

das Programm weitergeführt wird, steht in<br />

2009 an.<br />

Peer coaching:<br />

kollegiale Beratung<br />

Im Berichtszeitraum hat sich die Methode<br />

der „Kollegialen Beratung“, die erstmals<br />

auf der Führungskräftekonferenz<br />

2006 vorgestellt wurde, weiter etabliert.<br />

2008 etablierten sich auch Kollegiale<br />

Beratungsgruppen aus Projektleiter/innen.<br />

In mittlerweile vier Gruppen haben<br />

sich 27 von ihnen zusammengefunden. Bei<br />

den Sachbearbeiter/innen hat sich 2009<br />

eine achtköpfige Gruppe gebildet. Unter<br />

den Führungskräften, die 2007 erstmals<br />

das Angebot nutzten, ist noch eine Gruppe<br />

„beratungsaktiv“.<br />

43


Gleichstellung<br />

<strong>InWEnt</strong> strebt auf allen Funktionsebenen<br />

ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen<br />

den Geschlechtern an. Als zentrales<br />

Instrument einer auf Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern gerichteten Personalarbeit<br />

wurde 2007 unter Beteiligung<br />

der Gleichstellungsbeauftragten der zweite<br />

Gleichstellungsplan erarbeitet, der 2008 in<br />

Kraft trat.<br />

2007 hat <strong>InWEnt</strong> 678 Mitarbeiter/<br />

innen in verschiedenen Fachfunktionen<br />

(Projektleiter/innen- und Sachbearbeiter/<br />

innenfunktion) beschäftigt. Dabei sind die<br />

Frauen mit 75 Prozent in dieser Funktionsgruppe<br />

überrepräsentiert. 2008 waren es<br />

680 Projekt- und Sachbearbeiter/innen,<br />

dabei stieg der Frauenanteil entgegen unserer<br />

Zielsetzung weiter auf 77 Prozent.<br />

Ihr Anteil in Führungspositionen konnte<br />

im Jahr 2007 auf 42 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr 2006 (36 Prozent) erhöht<br />

werden. Im Jahr 2008 erfolgte eine erneute<br />

Steigerung auf 46 Prozent. Die Ebene der<br />

Leitenden Angestellten (Bereichsleiter/innen)<br />

war 2007 nur zu elf Prozent von Frauen<br />

besetzt. 2008 stieg ihr Anteil auf 25 Prozent.<br />

Auf Ebene der Geschäftsführer/innen<br />

gab es 2007 und 2008 eine Frau.<br />

Ansätze struktureller Gleichstellung<br />

sind in der gender-sensiblen Ausschreibung<br />

der Mitarbeiterfortbildungen zu finden<br />

und in der Erstellung eines Gender-<br />

Leitfadens für die Programmarbeit. Auch<br />

in der Erarbeitung eines Stilbuchs für In-<br />

WEnts sprachlichen Auftritt in der Öffentlichkeit,<br />

in der Integration von Gender-Aspekten<br />

im QaP-Prozess und bei der<br />

Entwicklung des Nachhaltigkeitskonzepts<br />

sind diese berücksichtigt worden.<br />

Um die Arbeitsplätze von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit Behinderungen<br />

zu sichern und diese bei neu zu<br />

besetzenden Arbeitsplätzen zu berücksichtigen<br />

oder geeignete Bewerber/innen<br />

mit Behinderungen von außen einzustellen,<br />

gibt es seit 2005 eine Integrationsvereinbarung.<br />

2007 und 2008 waren knapp<br />

sechs Prozent der <strong>InWEnt</strong>-Beschäftigten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />

Behinderungen.<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Familienbewusste Unternehmen haben<br />

mehr leistungsfähige und motivierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />

sie binden die besten Köpfe, weil sie effizienter<br />

und flexibler arbeiten. Mit flexiblen<br />

Arbeitszeiten, Teilzeitmodellen und<br />

Elternzeit bietet <strong>InWEnt</strong> gute Voraussetzungen,<br />

Beruf und Familie besser miteinander<br />

zu vereinbaren – Regelungen, die im<br />

Rahmen unserer Personalgewinnung auch<br />

für männliche Bewerber immer wichtiger<br />

werden.<br />

Damit unsere Mitarbeiter/innen Familienpflichten<br />

und Beruf besser vereinbaren<br />

können und um sie in den ersten drei Jahren<br />

bei der Kinderbetreuung zu unterstützen,<br />

fördern wir Verträge für die Betreuung<br />

für Kinder unter drei Jahren. Die Förderung<br />

beläuft sich auf ein Viertel der tatsächlich<br />

anfallenden Betreuungskosten während<br />

der Arbeitszeit, höchstens jedoch auf 150<br />

Euro je Kind und Monat. Diese Regelung<br />

wurde 2006 in einer Betriebsvereinbarung<br />

für den Standort Bonn festgelegt, die 2007<br />

durch eine Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

abgelöst und um zertifizierte Tagespflegestellen<br />

erweitert wurde. Diese berücksich-<br />

44 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

tigt auch Mitarbeiter/innen, die die häusliche<br />

Pflege von Angehörigen übernehmen.<br />

<strong>InWEnt</strong> unterstützt diese außerdem durch<br />

die Möglichkeit von Arbeitszeitreduzierungen,<br />

Gewährung von Sonderurlaub oder<br />

Telearbeit. Seit 2006 wurden über 20 Telearbeitsplätze<br />

geschaffen, welche die Möglichkeit<br />

bieten, die Arbeitsleistung teilweise<br />

zu Hause zu erbringen.<br />

Fällt die vorhandene Betreuungsmöglichkeit<br />

einmal aus oder ist ein Kind leicht<br />

erkrankt, so können Mütter und Väter es<br />

in Bonn am Arbeitsplatz betreuen. Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer<br />

wurde 2007 und<br />

2008 durchschnittlich etwas mehr als einmal<br />

in der Woche genutzt. In Berlin wird<br />

ebenfalls ein solches Zimmer eingerichet.<br />

Flexible Arbeitszeitgestaltung<br />

Die Entwicklung von <strong>InWEnt</strong> zu einem<br />

führenden Unternehmen im Bereich<br />

der internationalen Bildungs- und<br />

Entwicklungszusammenarbeit erfordert<br />

eine moderne und flexible Arbeitszeitgestaltung,<br />

die eine zeitnahe und effiziente<br />

Durchführung von Aufträgen und Angeboten<br />

ermöglicht und gleichzeitig den Interessen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gerecht wird. Gestaltungsspielraum<br />

und Eigenverantwortlichkeit bei der Arbeitszeitgestaltung<br />

stärken Zufriedenheit,<br />

Leistungsbereitschaft und Initiative. Entsprechende<br />

Regelungen haben wir im Jahr<br />

2007 in einer Betriebsvereinbarung zur flexiblen<br />

Arbeitszeitgestaltung getroffen. Sie<br />

soll sowohl bei den Führungskräften als<br />

auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

größere Flexibilität und Eigenverantwortung<br />

ermöglichen.


qqProgramme der berufspraktischen Weiterbildung – USA<br />

Diese Programme verbinden die berufliche<br />

und persönliche Individualförderung mit<br />

gesellschaftspolitischen Zielen. So ermöglicht<br />

<strong>InWEnt</strong> (vormals als Carl Duisberg<br />

Gesellschaft) seit über 50 Jahren jungen Berufseinsteigerinnen,<br />

Berufseinsteigern sowie<br />

Studentinnen und Studenten, für eine<br />

Zeit in den USA zu leben und dort erste Berufserfahrungen<br />

zu sammeln. Die hierbei<br />

angebotenen Programme haben zum Ziel,<br />

den teilnehmenden jungen Menschen einen<br />

konkreten Einblick in die Arbeitswelt<br />

des Gastlandes und in das soziale Umfeld<br />

zu geben. Der Auslandsaufenthalt soll die<br />

Teilnehmer/innen befähigen, sowohl im<br />

beruflichen als auch privaten Bereich anderen<br />

Kulturen und Verhaltensweisen offener<br />

entgegenzutreten. Sie lernen neue Arbeitsmethoden<br />

kennen und sich in einem<br />

fremden Umfeld anzupassen und zu orientieren.<br />

Sie qualifizieren sich auf beruflicher<br />

und persönlicher Ebene.<br />

Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsschutz<br />

Ziel von <strong>InWEnt</strong> ist es, die Gesundheit<br />

ihrer Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.<br />

Einen Beitrag leisten die Regelungen<br />

zum Nichtraucherschutz, die in einer Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

im Jahr 2007<br />

getroffen wurden. Das eingeführte Rauchverbot<br />

in den Gebäuden dient der Gesundheitsvorsorge<br />

unserer Mitarbeiter/innen.<br />

Zur gesundheitlichen Prävention bietet<br />

<strong>InWEnt</strong> seinen Mitarbeiter/innen neben<br />

Augenuntersuchungen und Grippeschutzimpfungen<br />

seit 2007 Kurse zur Gesundheitsförderung<br />

an. 2007 nahmen 165 von<br />

ihnen dieses Angebot an. 2008 wurden<br />

diese Kurse nicht mehr in der Datenverarbeitung<br />

erfasst.<br />

<strong>InWEnt</strong> sieht es als Bestandteil ihrer<br />

Unternehmenskultur, Mitarbeiter/innen<br />

in Problemsituationen nicht allein<br />

Die Studie aller Teilnehmer/innen der<br />

Programmjahrgänge 1985 bis 2005 zu<br />

den Langzeitwirkungen der Amerikaprogramme<br />

für junge deutsche Berufstätige<br />

aus dem Jahr 2006 ergab, dass die unterschiedlichen<br />

Erfahrungen für den größten<br />

Teil der Befragten in einer positiven<br />

Einstellung gegenüber dem Gastland und<br />

langfristigen persönlichen und beruflichen<br />

Beziehungen münden. Berücksichtigt wurden<br />

bei der Befragung das Washington Capital<br />

Program, das Deutsch-Amerikanische<br />

Praktikantenprogramm, das Work/<br />

Study Program U.S. Business, Marketing<br />

& P.R. und das Career Training Program.<br />

Die Kontakte sind von längerfristiger Art.<br />

Programmteilnehmer/innen, deren Praktikumsbeginn<br />

schon zwei Jahre zurück liegt,<br />

pflegen noch in 88 Prozent der Fälle Kontakte,<br />

die aus der USA-Zeit stammen.<br />

Durch die neuen Eindrücke setzen<br />

sich die Praktikantinnen und Praktikan-<br />

zu lassen, sondern ihnen mit Information<br />

und kompetenter Beratung zur Seite<br />

zu stehen. Mit dem Ziel, diese Thema zu<br />

enttabuisieren haben wir 2007 eine Betriebsvereinbarung<br />

zum Umgang mit Abhängigkeitserkrankungen„Suchtprävention<br />

und Umgang mit Sucht“ abgeschlossen.<br />

Zusammen mit einem Leitfaden für Führungskräfte<br />

bietet diese ein für alle transparentes<br />

Handlungskonzept.<br />

2008 hat <strong>InWEnt</strong> ein betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement eingeführt.<br />

Es soll dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter/innen zu erhalten, zu<br />

verbessern und wiederherzustellen, die<br />

Arbeitszufriedenheit und -motivation zu<br />

steigern sowie die betrieblich beeinflussbaren<br />

Fehlzeiten und Krankheitskosten zu<br />

reduzieren.<br />

Für den Gesundheitsschutz bei Dienst-<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ten auch mit den Werten und Regeln der<br />

eigenen Kultur auseinander. Eine positive<br />

Einstellung zum eigenen Heimatland<br />

ist die Folge. Dem erhöhten Interesse am<br />

Gastland folgt ein erhöhtes Interesse an anderen<br />

Kulturen. Generell fördert die Zeit<br />

im Gastland die Fähigkeit, die Sichtweise<br />

anderer Kulturen in das eigene Denken<br />

einzubeziehen. 84 Prozent der Befragten<br />

bestätigen uneingeschränkt die Aussage,<br />

durch den USA-Aufenthalt die Erfahrung<br />

gemacht zu haben, sich in einer anderen<br />

Kultur zurechtfinden zu können.<br />

Die Programme führen zum Aufbau<br />

langfristiger kultureller Beziehungen.<br />

Ebenso bewirken sie den Abbau von Vorurteilen<br />

und eine Weitergabe von Werten.<br />

Die Teilnehmer/innen fühlen sich nach der<br />

Rückkehr weiterhin als Botschafter/innen<br />

zwischen den Kulturen und beteiligen sich<br />

in unterschiedlicher Form am interkulturellen<br />

Dialog.<br />

reisen im Ausland wurde ein Krisenmanagement<br />

eingerichtet, das 2007 und 2008<br />

die Büros der Geschäftsführungen wahrgenommen<br />

haben. Zudem ist eine 24 stündige<br />

telefonische Erreichbarkeit der Zentrale<br />

von <strong>InWEnt</strong> für die Mitarbeiter/innen auf<br />

Auslandsdienstreisen gewährleistet. In Kooperation<br />

mit dem medizinischen Dienst<br />

des DED erfolgen Schutzimpfungen für<br />

Auslandsdienstreisende.<br />

45


Partizipation und Arbeitnehmerrechte<br />

Partizipation ist ein wesentlicher Baustein<br />

nachhaltiger Internationaler Zusammenarbeit.<br />

Die nach außen geltenden<br />

Grundsätze, will <strong>InWEnt</strong> auch nach innen<br />

verwirklichen.<br />

Sowohl im Leitbild als auch in der Nachhaltigkeitserklärung<br />

werden Partizipation<br />

und partnerschaftlicher Umgang betont.<br />

Daher ist die Teilhabe der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an der Entwicklung von In-<br />

WEnt ein wesentlicher Baustein nachhaltig<br />

wirkender Unternehmenskultur.<br />

Sie zeigt sich besonders deutlich, in<br />

den verschiedenen Betriebsvereinbarungen,<br />

welche die Vertretung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und die Geschäftsführung<br />

abgeschlossen haben. 2007<br />

wurden acht Gesamtbetriebsvereinbarungen<br />

zu den folgenden Themen abgeschlossen:<br />

Flexible Arbeitszeit, Kinderbetreuung,<br />

Elektronische Zeiterfassung, Suchtprävention,<br />

Personalentwicklung, Leistungsentgelt,<br />

Nichtraucherschutz, Interessenausgleich<br />

und Sozialplan für die Schließung<br />

der Standorte München und Dresden.<br />

2008 sind zwei weitere hinzugekommen:<br />

<strong>InWEnt</strong> setzt mit ihrer Tätigkeit in diesem<br />

Bereich vor allem auf die Stärkung einheimischer<br />

Institutionen und die Fortbildung<br />

lokaler Fachkräfte. Mit dem International<br />

Leadership Training „Aufbau von nachhaltigen<br />

und gleichberechtigten Systemen der<br />

sozialen Sicherung“ greifen wir das Aktionsprogramm<br />

2015 der Bundesregierung<br />

auf, das die Stärkung sozialer Sicherungssysteme<br />

und die Gewährleistung sozialer<br />

Grunddienste zu einem Ansatzpunkt der<br />

Armutsbekämpfung erklärt hat.<br />

Mit diesem von 2005 bis 2009 laufenden<br />

Projekt sollen vor allem die bestehenden<br />

formellen sozialen Sicherungssysteme<br />

Organisationsanalyse Verwaltung und Betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement.<br />

Weiteres Instrument der Teilhabe ist<br />

das Vorschlagswesen, in dessen Rahmen<br />

die Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter prämiert werden.<br />

Zur Geltung kommt sie auch am „Runden<br />

Tisch Nachhaltigkeit“, der bereichs- und<br />

hierarchieübergreifend aktuelle Nachhaltigkeitsthemen<br />

aufgreift, vorstellt und diskutiert.<br />

Schließlich sind der in rKapitel 3<br />

dargestellte Lern- und Entwicklungsprozess<br />

in diesem Zusammenhang von Bedeutung<br />

sowie die Einladungen für den<br />

Betriebsrat und die Gleichstellungsbeauftragte<br />

zu den Vorstellungsgesprächen<br />

bei der Auswahl neuer Mitarbeiter/innen<br />

und Auszubildenden bis zur Ebene der<br />

Abteilungsleiter/innen.<br />

Sozialer Umgang<br />

mit betrieblichen Veränderungen<br />

<strong>InWEnt</strong> verbindet unternehmerisches<br />

Handeln mit sozialer Verantwortung. Dies<br />

steht besonders auf dem Prüfstand, wenn<br />

betriebliche Veränderungen anstehen.<br />

und ihre Träger/innen in Indonesien, Philippinen<br />

und Vietnam institutionell und organisatorisch<br />

gestärkt werden. Dabei sollen<br />

Beiträge zur Schaffung eines geeigneten<br />

gesetzlichen Rahmens geleistet und Möglichkeiten<br />

zur Ausweitung ihres Deckungsgrades<br />

auf einer soliden und nachhaltigen<br />

Finanzierungsgrundlage gefunden werden.<br />

Außerdem sollen die Kapazitäten nationaler<br />

Fortbildungseinrichtungen im Bereich<br />

der sozialen Sicherung zur mittelfristigen<br />

Deckung des Fortbildungsbedarfs gestärkt<br />

werden. Zielgruppen und Mittler/<br />

innen sind Angestellte und Führungskräfte<br />

in Institutionen der Sozialen Sicherung<br />

46 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Im Zuge der Reorganisation der Inlandsstruktur<br />

wurden 2007 die Standorte<br />

München und Dresden geschlossen. Die<br />

wirtschaftlichen Nachteile der betroffenen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden<br />

durch einen Sozialplan ausgeglichen. Es<br />

gab weder betriebsbedingte Kündigungen<br />

noch Herabgruppierungen.<br />

Im Anschluss an die Organisationsanalyse<br />

der Verwaltung wurden 2008 die<br />

Abteilungen „Personal“ und „Organisation<br />

und Strategisches Controlling“, in der<br />

die Unternehmens- und Organisationsentwicklung<br />

verankert sind, zu einer Abteilung<br />

zusammengelegt. Damit soll dem<br />

Bereich Verwaltung eine aufwands- und<br />

steuerungsoptimierte Struktur gegeben<br />

und die Unternehmens-, Organisations-<br />

und Personalentwicklung stärker miteinander<br />

verzahnt werden. Außerdem werden<br />

so Prozesse optimiert und daraus Synergien<br />

für die Unternehmens-, Organisations-<br />

und Personalentwicklung abgeleitet.<br />

Wirtschaftliche Nachteile der betroffenen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden<br />

durch den Abschluss einer Gesamtbetriebsvereinbarung<br />

ausgeschlossen.<br />

qqSoziale Sicherungssysteme – Indonesien, Philippinen, Vietnam<br />

in den teilnehmenden Ländern sowohl auf<br />

nationaler als auch dezentraler Ebene, die<br />

Multiplikatorenfunktionen in ihren Institutionen<br />

wahrnehmen können. Mittelfristig<br />

soll in den Entsende- und Partnerinstitutionen<br />

durch die Weiterbildungsmaßnahmen<br />

die personelle Kapazität fachlich gestärkt<br />

werden.<br />

Nach Beendigung des Projekts wird<br />

eine Abschlussevaluierung durch unabhängige<br />

Expertinnen und Experten erfolgen,<br />

um Aussagen zur Relevanz, Effektivität,<br />

Effizienz, zu den übergeordneten entwicklungspolitischen<br />

Zielen und zur Nachhaltigkeit<br />

machen zu können.


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in anderen Ländern<br />

<strong>InWEnt</strong> war 2007 und 2008 mit Regionalbüros<br />

in drei Ländern Afrikas (Ägypten,<br />

Südafrika und Tansania), drei Ländern<br />

Lateinamerikas (Brasilien, Nicaragua und<br />

Peru) sowie in vier Ländern Asiens (China,<br />

Indien, Philippinen und Vietnam) vertreten.<br />

Darüber hinaus bestanden Projekt-<br />

bzw. Partnerbüros in drei Ländern Europas<br />

(Belgien, Russischen Föderation und Ukraine)<br />

sowie in den USA und Japan. 2009<br />

kommt ein weiteres Regionalbüro in Indonesien<br />

hinzu, dafür wird das Büro auf den<br />

Philippinen Ende 2009 aufgegeben. Den<br />

Regionalbüros sind in wenigen Fällen Programmkoordinationen<br />

zugeordnet. Dies ist<br />

in Mexiko, Bolivien, Mosambik, Kenia und<br />

Kambodscha der Fall.<br />

Die zehn Regionalbüros sind eng mit<br />

den Strukturen des Deutschen Entwicklungsdienstes<br />

bzw. der Gesellschaft für<br />

Technische Zusammenarbeit verzahnt und<br />

entsprechend werden Synergien realisiert.<br />

Ihre Tätigkeit ist in „Geschäftsbesorgungsverträgen“<br />

mit einer dieser Organisationen<br />

rechtlich geregelt - in acht Fällen ist dies<br />

der Deutsche Entwicklungsdienst in den<br />

beiden anderen Fällen nimmt dies Aufgabe<br />

die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit<br />

wahr. Dies bedeutet, dass auch<br />

die Arbeitsverträge mit der jeweiligen EZ-<br />

Schwesterorganisation geschlossen werden.<br />

Flexible Arbeitszeitgestaltung, die Regelungen<br />

zur Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf und Sicherheit sowie Arbeitsschutz<br />

entsprechen den Regelungen für<br />

Ortskräfte der beiden EZ-Organisationen,<br />

im Einzelfall werden länderspezifische<br />

rechtliche Rahmenbedingungen berück-<br />

sichtigt. Die Kolleginnen und Kollegen der<br />

Regionalbüros und die Programmkoordinationen<br />

haben Zugriff auf das Intranet.<br />

Ferner stehen ihnen neben den öffentlichen<br />

auch die <strong>InWEnt</strong>-spezifischen Angebote<br />

des Global Campus (http://gc21.inwent.org)<br />

zur Verfügung sowie spezifische<br />

fachliche Angebote.<br />

Die sechs Partner- oder Projektbüros<br />

von <strong>InWEnt</strong> bestehen in Brüssel, Moskau<br />

und Kiew sowie in New York, Washington<br />

und Tokio. In Tokio wird <strong>InWEnt</strong> durch<br />

eine Mitarbeiterin der Nippon Carl Duisberg<br />

Gesellschaft e.V. vertreten. Die Vertretung<br />

in Washington erfolgt über einen<br />

Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Representative<br />

of German Industries, die<br />

Vertretung in Moskau über einen Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

mit einem Wirtschaftsprüfer<br />

und in Kiew und Brüssel im<br />

Rahmen von Auftragsverhältnissen.<br />

Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen<br />

setzt sich <strong>InWEnt</strong> dafür ein, allen<br />

für sie Tätigen gleiche Chancen bezüglich<br />

Entwicklung und Weiterbildung, Chancengleichheit,<br />

Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf zu gewähren. Es ist uns ein wichtiges<br />

Anliegen, für die Entwicklung und Weiterbildung<br />

auch direkt einen Beitrag zu leisten:<br />

Das heißt, dass die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Regional-, Partner- und<br />

Projektbüros auch zum Erfahrungsaustausch<br />

sowie Qualifizierungen, Informationsveranstaltungen<br />

und thematischen<br />

Workshops nach Deutschland eingeladen<br />

werden.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Die zehn <strong>InWEnt</strong>-Regionalbüros sind<br />

eng mit den Strukturen des Deutschen<br />

Entwicklungsdienstes bzw. der Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit<br />

verzahnt.<br />

47


Anzahl<br />

2007<br />

Anzahl<br />

2008<br />

Unbefristeten Arbeitsverträge 663 638<br />

Entfristungen 11 11<br />

Befristeten Arbeitsverträge 136 159<br />

Austritte 84 96<br />

"Natürlichen" Austritte<br />

(Rente, Befristungsende)<br />

"Eigenbetriebener" Austritte<br />

(Kündigung durch MA oder AG,<br />

Auflösungsverträge)<br />

Einstieg bei <strong>InWEnt</strong><br />

Anzahl<br />

2007<br />

Auszubildende,<br />

die in ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen wurden<br />

63 62<br />

48 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

21 34 Anzahl<br />

2007<br />

Anzahl<br />

2008<br />

5 12<br />

Leiharbeitnehmer/innen 13 16<br />

Neueinstellungen<br />

(ohne übernommene Auszubildende)<br />

54 104<br />

Unbefristete Neueinstellungen 2 20<br />

Befristete Neueinstellungen 52 84<br />

Teilnahmen an Weiterbildungen<br />

für neue Mitarbeiter/innen<br />

52 112<br />

Anzahl<br />

2007<br />

Anzahl<br />

2008<br />

Höhergruppierungen 29 29<br />

Beurlaubungen 53 68<br />

Teilnahmen an internen Weiterbildungen<br />

ohne Weiterbildungen für<br />

neue Mitarbeiter/innen<br />

Teilnahmen an externen<br />

Weiterbildungen<br />

1.066 1.704<br />

46 37<br />

Bildungsurlaube 27 37<br />

MA-Gespräche zum Leistungsentgelt 797<br />

Anzahl<br />

2007<br />

Anzahl<br />

2008<br />

Teilzeitbeschäftigte 188 229<br />

Beurlaubungen zur Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie<br />

Nutzungen des<br />

Eltern-Kind-Arbeitszimmers<br />

Arbeitsverträge<br />

Entwicklung und Weiterbildung<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

10 10<br />

54 56<br />

Telearbeitsplätze 22 23<br />

Durch die GBV Kinderbetreuung<br />

Geförderte<br />

16 23<br />

Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsschutz<br />

Fachangestellte/r für Medien- und<br />

Informationsdienste<br />

Anzahl<br />

2008<br />

3 5<br />

Veranstaltungskauffrau/mann 2 4<br />

Kauffrau/mann für<br />

Bürokommunikation<br />

Kauffrau/mann für Bürokommunikation<br />

mit Studium zum Bachelor of<br />

Business Administration<br />

Anzahl<br />

2007<br />

21 10<br />

2 6<br />

Bürokauffrau/mann 1 4<br />

IT-Kauffrau/man 2 0<br />

Public Relation-Volontärin 1 1<br />

Gesamt 32 30<br />

Hospitanz und Praktika<br />

Anzahl<br />

2007<br />

Anzahl<br />

2008<br />

Zahl der Arbeitsunfälle 0 0<br />

Zahl der Wegeunfälle 7 7<br />

Duale Ausbildung<br />

Anzahl<br />

2008<br />

Postgraduale Hospitanten/innen 0 2<br />

Praktikanten/innen 165 192<br />

Gesamt 165 194


Mitarbeiter/innen<br />

797 (2008)<br />

28%<br />

31.12.2007<br />

Männer/Frauen<br />

31.12.2008<br />

Männer/Frauen<br />

Geschäftsführer/innen 2 1 2 1<br />

Bereichsleiter/innen 8 1 6 2<br />

Stabsstellenleiterinnen 0 2 0 2<br />

Abteilungsleiterinnen 28 23 27 24<br />

Mitarbeiter/innen 199 538 188 548<br />

Mitarbeiter/innen in<br />

Freistellungs phase der<br />

Altersteilzeit<br />

31.12 2007<br />

Männer/Frauen<br />

2007<br />

Männer/Frauen<br />

31.12 2008<br />

Männer/Frauen<br />

Geschäftsführung 3 5 1 6<br />

Stabsstellen 2 13 2 16<br />

Bereich Planung und<br />

Steuerung<br />

Bereich Internationale<br />

Regelwerke / Gute<br />

Regierungsführung /<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Entwicklungspolitisches<br />

Forum<br />

Bereich Soziale<br />

Entwicklung<br />

72%<br />

29%<br />

Bereich Nachhaltiges<br />

Wirtschaften<br />

Bereich Umwelt, natürliche<br />

Ressourcen und<br />

Ernährung<br />

Bereich Industrie- und<br />

Transformationsländer<br />

"Bereich Zusammenarbeit<br />

mit den Ländern,<br />

entwicklungsbezogene<br />

Bildung<br />

Bereich Vorbereitungsstätte<br />

für Entwicklungszusammenarbeit<br />

Chancengleichheit<br />

71%<br />

799 (2007)<br />

Nach Organisationseinheiten<br />

10 30 7 33<br />

12 36 19 41<br />

4 6<br />

Männer Frauen<br />

davon:<br />

behinderte Mitarbeiter/innen<br />

46 (2007)<br />

45 (2008)<br />

13 42 16 46<br />

35 66 32 67<br />

31 65 27 64<br />

14 57 13 63<br />

33 97 31 99<br />

31 55 26 56<br />

Bereich Verwaltung 47 92 47 85<br />

gesamt 235 564 221 576<br />

2008<br />

Männer/Frauen<br />

10 20 7 9<br />

E-Learning 22<br />

Externe Fortbildungen<br />

202<br />

<strong>InWEnt</strong> Wissen<br />

764<br />

IT-Schulung<br />

416<br />

Leadership/Führung 22<br />

Managementkompetenz<br />

174<br />

Methoden/Beratungskompetenz<br />

290<br />

entwicklungspol.Kompetenz 30<br />

Soziale/Persönl. Kompetenzen<br />

123<br />

Sprachen 96<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

Teilnehmertage 2008 (Summe: 2139)<br />

E-Learning 29<br />

Externe Fortbildungen<br />

375<br />

IT-Schulung<br />

496<br />

Leadership/Führung 20<br />

Management und Führung<br />

663<br />

PE entwicklungspol.Kompetenz 17<br />

Projektarbeit 52<br />

Recht und Organisation<br />

225<br />

Sonstige 6<br />

Sprachen<br />

160<br />

Ausbildungsergänzung 14<br />

Change Management 24<br />

Fachthemen 52<br />

Gesundheitsmanagement<br />

165<br />

Persönliche Kompetenzen<br />

364<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800<br />

Teilnehmertage 2007 (Summe: 2662)<br />

PL<br />

487<br />

Sonst.*<br />

249<br />

Azubi<br />

65<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

AL<br />

34<br />

2008<br />

BL<br />

5<br />

SB<br />

1310<br />

Weiterbildung<br />

Sonst.*<br />

219<br />

PL<br />

457<br />

Azubi<br />

195<br />

Teilnehmertage nach Funktionsgruppen<br />

BL: Bereichsleiter/innen<br />

AL: Abteilungsleiter/innen<br />

PL: Projektleiter/innen<br />

SB: Sachbearbeiter/innen<br />

2008<br />

2139<br />

Externe<br />

Fortbildung<br />

202<br />

Interne<br />

Fortbildung<br />

1936<br />

2007<br />

2662<br />

Externe<br />

Fortbildung<br />

375<br />

Interne und externe Fortbildung<br />

AL<br />

100<br />

2007<br />

BL<br />

7<br />

Interne<br />

Fortbildung<br />

2287<br />

SB<br />

1683<br />

Sonstige: Sprachlehrer/innen, Erzieher/innen,<br />

Arbeiter/innen<br />

Azubi: Auszubildende<br />

49<br />

2


Dr. Barbara Kloss-Quiroga, Gleichstellungsbeauftragte<br />

von <strong>InWEnt</strong><br />

Welchen Stellenwert hat die Tätigkeit der<br />

Gleichstellungsbeauftragten in einem<br />

Unternehmen, dass sehr viele Frauen<br />

beschäftigt?<br />

<strong>InWEnt</strong> hat in der Tat einen relativ großen<br />

Anteil an Mitarbeiterinnen. Insgesamt<br />

beträgt ihr Anteil rund 70 Prozent. Eine<br />

differenziertere Sicht zeigt jedoch, etwa<br />

30 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in Teilzeit beschäftigt sind. Davon<br />

sind 87 Prozent Frauen, so dass der Frauenanteil<br />

bei <strong>InWEnt</strong> deutlich geringer als<br />

70 Prozent ist. Auf den Führungsebenen,<br />

Bereichsleitungen und Geschäftsführung,<br />

ist er noch deutlich geringer. Schon von<br />

daher gibt es noch Handlungsbedarf für<br />

Gleichstellung.<br />

Welche Aspekte sind aus Sicht der Gleichstellungsbeauftragten<br />

von besonderer Bedeutung<br />

bei der Gestaltung der <strong>InWEnt</strong>-Geschäftsprozesse<br />

und welchen Stellenwert<br />

hat dabei der Gedanke einer Nachhaltigen<br />

Entwicklung?<br />

Die Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern ist ein grundsätzlicher Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit. Die rechtliche Grundlage<br />

für die Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten<br />

bilden das Bundesgleichstellungsgesetz<br />

(BGleiG) und das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Danach<br />

ist ihre aktive Teilnahme an allen Entscheidungsprozessen<br />

zu personellen, organisatorischen<br />

und sozialen Angelegenheiten<br />

des Unternehmens vorgesehen. Die nötigen<br />

Unterlagen und Informationen sind<br />

ihr, frühestmöglich vorzulegen. Diese Vorgaben<br />

gilt es durch entsprechende Sensibilisierung<br />

aller Beteiligten in der Praxis<br />

50 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

„Den strategischen Ansatz<br />

der Gleichstellungsidee zur Geltung bringen“<br />

umzusetzen und die vorhandenen Beteiligungsansätze<br />

zu der gesetzlich verlangten<br />

systematischen und frühzeitigen Teilhabe<br />

auszubauen, ohne zusätzliche Prozesse<br />

einzuführen.<br />

Das Gleichstellungsgesetz sieht einen<br />

„Gleichstellungsplan“ als zentrales Instrument<br />

für diese Umsetzung vor. Welche<br />

Ziele haben sie in diesem Zusammenhang<br />

bereits realisiert?<br />

Wir haben 2008 den zweiten Gleichstellungsplan<br />

erarbeitet, er gilt jeweils für<br />

vier Jahre. Wenn es um die Stellenausschreibungen<br />

geht, hat sich bereits ein sehr<br />

gutes Prozedere eingespielt, das schon bei<br />

der Bedarfsplanung die Gleichstellungsbeauftragte<br />

einbezieht. Auch bei der Planung<br />

und Umsetzung von Fortbildungsmaßnahmen<br />

ist das schon recht gut verankert.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie für<br />

die Zukunft?<br />

Die wichtigste Aufgabe wird darin<br />

bestehen, den strategischen Ansatz des<br />

Gleichstellungsgedankens stärker zur Geltung<br />

zu bringen. Insbesondere die Führungskräfte<br />

gilt es, weiter dafür zu sensibilisieren,<br />

dass es für eine nachhaltige<br />

Entwicklung des Unternehmens wichtig<br />

ist, die Potenziale, die in den Unterschieden<br />

und Gemeinsamkeiten zwischen den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehen,<br />

sichtbar zu machen, zu nutzen und<br />

weiterzuentwickeln. Dazu gehören transparente<br />

Prozesse und Entscheidungsstrukturen,<br />

die Wahrnehmung eigener „blinder<br />

Flecken“ bei der Personalauswahl und bei<br />

anderen Entscheidungsprozessen.


„Das <strong>InWEnt</strong>-Leitbild ‚Mensch im<br />

Mittelpunkt’ ausgestalten“<br />

Der Gesamtbetriebsrat engagiert sich dafür,<br />

dass sich <strong>InWEnt</strong> am Leitbild der Nachhaltigkeit<br />

orientiert. Welches sind dabei die<br />

wichtigsten Handlungsfelder?<br />

Im Mittelpunkt stehen für uns die sozialen<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit. Wir<br />

werden weiterhin daran mitarbeiten, die<br />

Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern<br />

und die Personalentwicklung in diesem<br />

Sinn zu betreiben. <strong>InWEnt</strong> setzt bei<br />

der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit<br />

auf das Konzept der strategischen<br />

Personalentwicklung (capacity building).<br />

Dieses auch nach innen zur Geltung kommen<br />

zu lassen, halten wir für einen wichtigen<br />

Ansatzpunkt im Sinne der Nachhaltigkeit.<br />

Dabei versteht der Gesamtbetriebsrat<br />

Capacity Building nicht nur als Aus- und<br />

Weiterbildungsaufgabe, sondern auch als<br />

Gestaltungsinstrument für die Beschäftigung,<br />

um Fluktuation abzubauen und qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

dauerhaft an <strong>InWEnt</strong> zu binden.<br />

Wo sind aus Ihrer Sicht bereits wichtige<br />

Schritte auf dem Weg zu einem Nachhaltigkeitsunternehmen<br />

gemacht worden?<br />

Aus Sicht der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind dies sicher die verschiedenen<br />

Betriebsvereinbarungen, die wir mit<br />

der Geschäftsleitung abgeschlossen haben,<br />

beispielsweise zu flexiblen Arbeitszeiten<br />

und zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf sowie zur Tele-Arbeit. Die darin getroffenen<br />

Regelungen ermöglichen Gestaltungsspielräume,<br />

um auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer einzugehen. Auch das Konzept<br />

der „Kollegialen Beratung“ zur Weiterentwicklung<br />

fachlicher, persönlicher<br />

und sozialer Kompetenzen sehen wir sehr<br />

positiv. Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang<br />

auch das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

(BEM) zu erwähnen,<br />

mit dessen Aufbau <strong>InWEnt</strong> begonnen hat.<br />

Gesundheitsschutz ist also auch ein wichtiges<br />

Thema?<br />

In der Tat, Stress und andere psychische<br />

Belastungen am Arbeitsplatz sind ein<br />

Phänomen, dem wir verstärkt Aufmerksamkeit<br />

schenken müssen. Deshalb sehen<br />

wir das BEM als Einstieg in ein betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement, das zu diesen<br />

Bereichen präventive Angebote und<br />

Hilfestellungen für die Mitar beiterinnen<br />

und Mitarbeiter entwickelt. Aus gut verstandenem<br />

Eigeninteresse müsste die Geschäftsleitung<br />

dies mit uns zusammen vorantreiben,<br />

denn reduzierte Krankenstände<br />

sind für Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber von hohem wirtschaftlichen<br />

und sozialen Interesse.<br />

Wo sehen Sie darüber hinaus für die<br />

nächste Zukunft wichtige Themen für das<br />

Engagement des Gesamtbetriebsrats?<br />

Neben dem Gesundheitsmanagement<br />

wird es dabei darum gehen, die erwähnten<br />

Betriebsvereinbarungen mit Leben zu erfüllen<br />

und das <strong>InWEnt</strong>-Leitbild „Mensch<br />

im Mittelpunkt“ auszugestalten. Dabei<br />

setzen wir auf ein langfristig wirkendes<br />

Kon zept der Personalentwicklung, das die<br />

Belastungen für alle Kolleginnen und Kollegen,<br />

die aus einer ständigen Personal-<br />

Rochade erwachsen, so weit wie möglich<br />

reduziert. Zudem fordern wir, dass unbefristete<br />

institutionelle Stellen auch unbefristet<br />

besetzt werden.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Paul Schlüter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats<br />

von <strong>InWEnt</strong><br />

51


Produkte und Prozesse<br />

Der Capacity Building-Ansatz von <strong>InWEnt</strong> beinhaltet die Instrumente Weiterbildung, Dialog, Netzwerkbildung<br />

und Personalentwicklungsberatung. Die Angebote in der internationalen Personalentwicklung sind inhalt-<br />

lich und methodisch ein expliziter Beitrag zur nachhaltigen globalen Entwicklung. Im Aufbau internationa-<br />

ler partnerschaftlicher Lerngemeinschaften sieht <strong>InWEnt</strong> ein Medium, dieser Werteorientierung besonders<br />

gerecht zu werden.<br />

52 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Capacity Building – Reichweite und Ebenen<br />

<strong>InWEnt</strong> lehnt sich in seinem Verständnis<br />

von Capacity Building inhaltlich-konzeptionell<br />

an die Definition von Capacity Development<br />

des OECD/DAC an (rwww.oecd.<br />

org/dac/capacitydevelopment). Eine sich<br />

wandelnde internationale Zusammenarbeit<br />

bedarf in einem sich ändernden Verständnis<br />

von Capacity Building der Berücksichtigung<br />

einiger wichtiger Lernerfahrungen:<br />

Frühere Ansätze<br />

■ zielten ab auf einseitigen Wissenstransfer<br />

von Nord nach Süd,<br />

■ implizierten ein Lehrer-Schüler-Verhältnis<br />

zwischen Nord und Süd,<br />

■ basierten einseitig auf eurozentrierten<br />

Wertvorstellungen,<br />

■ praktizierten einen eingleisigen<br />

Lernansatz,<br />

■ fokussierten auf die Sektorfachkraft.<br />

Heutige Ansätze des Capacity Building berücksichtigen,<br />

dass<br />

■ endogene Veränderungsprozesse in<br />

den Partnerländern unterstützt<br />

werden sollen, auf die sich die Partner<br />

selbst verpflichtet haben;<br />

■ sie nur wirksam sind, wenn sie zu<br />

Veränderungen auf den Ebenen<br />

Individuum, Organisation und<br />

System beitragen;<br />

■ veränderte Formen der Zusammenarbeit<br />

erforderlich sind, die alle drei<br />

Ebenen einbeziehen und Interventionen<br />

sinnvoll aufeinander abstimmen;<br />

■ es insbesondere auf die Vermittlung<br />

von Schlüsselkompetenzen ankommt.<br />

Internventionsebenen<br />

Die Interventionsebenen, auf denen<br />

wir Capacity Building-Maßnahmen durchführen,<br />

sind im wesentlich die folgenden:<br />

■ Länderspezifische Vorhaben: Diese<br />

beinhalten maßgeschneiderte<br />

Capacity Building-Maßnahmen, die<br />

einen Beitrag zu einem gemeinsamen<br />

deutschen EZ-Programm in dem<br />

jeweiligen Land leisten.<br />

■ Regionale Ebene: Die Förderung von<br />

Regionalorganisationen und ihrer<br />

Implementierungseinheiten sowie<br />

Capacity Building für grenzüberschreitende<br />

Problemstellungen<br />

regionaler Initiativen (wie Wasser,<br />

Frieden und Sicherheit, HIV/AIDS).<br />

Diese Ansätze gewinnen in der<br />

deutschen und internationalen EZ an<br />

Bedeutung und stärken die regionale<br />

Eigenverantwortung und Zusammenarbeit<br />

der Partnerländer.<br />

Wirkungsorientierung<br />

Die Umsetzung unseres Capacity Building-Ansatzes<br />

berücksichtigt internationale<br />

Diskussionen wie z.B. über die „Aid Effectiveness“<br />

Hier geht es um die Frage, wie<br />

die Zusammenarbeit zwischen Gebern und<br />

Partnerländern effizienter gestaltet werden<br />

kann, damit messbare Wirkungen erzielt<br />

werden können. Die Pariser Erklärung<br />

von 2005 mit ihren Prinzipien und der Accra<br />

Aktionsplan aus dem Jahr 2008 setzen<br />

hierfür den Rahmen.<br />

Produkte und Prozesse<br />

Grundgedanken<br />

aller <strong>InWEnt</strong>-Programme<br />

Mehrebenenansatz und Wirkungsorientierung<br />

bringen wir in Abstimmung mit<br />

den jeweiligen Auftraggebern auch in die<br />

Programme des Erweiterten Kerngeschäfts<br />

und Drittgeschäfts ein. Beides findet sich<br />

– entsprechend angepasst – ebenso wieder<br />

in den thematischen Handlungsfeldern<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung,<br />

Weltweit lernen und Wirtschaft. Die<br />

Umsetzung erfolgt über unsere vier Instrumente<br />

des Capacity Building.<br />

53


Leistungsprofil – die Instrumente von <strong>InWEnt</strong><br />

Der Capacity Building-Ansatz von<br />

<strong>InWEnt</strong> konzentriert sich neben der<br />

Stärkung fachlicher Kompetenzen von<br />

Personen insbesondere auch auf Planungs-<br />

und Managementkompetenzen<br />

in Veränderungsprozessen.<br />

Weiterbildung und Training<br />

Weiterbildung ist unsere Kernkompetenz.<br />

Unsere maßgeschneiderten Programme<br />

richten sich insbesondere an ausgewählte<br />

leitende Mitarbeiter/innen aus<br />

Ministerien, Organisationen und Unternehmen,<br />

die über eine abgeschlossene, in<br />

der Regel akademische Berufsausbildung<br />

und mehrjährige Berufserfahrung verfügen.<br />

Meist stammen diese aus Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern. Einige<br />

Programme sind für Industriestaaten wie<br />

beispielsweise die USA oder Japan, aber<br />

auch Deutschland, konzipiert.<br />

Wir bieten auch spezielle Programme<br />

für und mit Weiterbildungsinstitutionen<br />

und Trainingsanbietern an (beispielsweise<br />

das Kofi Annan International Peacekeeping<br />

Training Center - KAIPTC - in Ghana) sowie<br />

für Regionalorganisationen wie SADC<br />

(South African Development Community),<br />

ASEAN (Association of Southeast Asian<br />

Nations) oder MERCOSUR (Mercado<br />

Común del Sur).<br />

Dialog<br />

Der internationale Dialog ist wichtig<br />

für die Verständigung, die Gestaltung nationaler<br />

Reformprozesse und die Lösung<br />

globaler Probleme. Mit unterschiedlichen<br />

Formaten – Politikdialogen, Sektorpolitikdialogen<br />

und Fachdialogen – schaffen<br />

wir Plattformen für grenzüberschreitenden<br />

Austausch, so dass Kompromisse und<br />

einvernehmliche Entscheidungen erarbeitet<br />

werden können. Hochrangige internationale<br />

Politikdialoge in Form von Tagungen,<br />

Konferenzen und Fachgesprächen<br />

veranstaltet vor allem das Entwicklungspolitische<br />

Forum (EF) im Auftrag des BMZ.<br />

Durch die gleichberechtigte Einbeziehung<br />

von Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft<br />

und Zivilgesellschaft leisten sie einen wichtigen<br />

Beitrag zur informellen Politikab-<br />

54 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

stimmung im internationalen Bereich. Sie<br />

zeichnen sich durch internationale Sichtbarkeit<br />

und politische Signalwirkung aus.<br />

Netzwerkbildung<br />

Die Vernetzung von Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern, Alumni und Partnerorganisationen<br />

ist das dritte Instrument<br />

unseres Capacity Building-Ansatzes. Damit<br />

verstärken wir Wirkungen, fördern<br />

Synergien und stellen einen hohen Qualitätsstandard<br />

in der internationalen Weiterbildung<br />

sicher. Die Vernetzung der Teilnehmer/innen<br />

vor und nach einzelnen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen oder Dialogveranstaltungen<br />

trägt wesentlich zum Erfolg<br />

unserer Angebote bei. Dazu wurde<br />

beispielsweise die virtuelle Internetplattform<br />

Global Campus 21® etabliert und<br />

für ehemalige Teilnehmer/innen ein weltweites,<br />

vielschichtiges Alumni-Programm<br />

entwickelt (rKap. Partnerschaften und<br />

Ressourcen.<br />

Personalentwicklungsberatung<br />

Damit die Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

Dialogveranstaltungen und die Förderung<br />

der Netzwerkbildung ihre volle Wirkung<br />

entfalten können, werden die Partnerorganisationen<br />

bei der Ermittlung ihres Bedarfs<br />

an Personalentwicklung unterstützt. Gemeinsam<br />

entwickeln wir Weiterbildungsstrategien,<br />

mit denen eine optimale Personalentwicklung<br />

erreicht werden kann. Die<br />

individuellen Maßnahmen dazu unterstützen<br />

die langfristigen strategischen Ziele<br />

der Partner/innen im Sinne einer nachhaltigen<br />

Entwicklung. In der Beratung<br />

stützen wir uns auf Methoden des Veränderungsmanagements<br />

(beispielsweise Entwicklungsberatung,<br />

Prozessbegleitung und<br />

Coaching).


Leistungsprofil - was macht <strong>InWEnt</strong> anders<br />

Kernelemente des Bildungsverständnisses<br />

und der Lernkultur von <strong>InWEnt</strong> ist die Untrennbarkeit<br />

von Inhalt und Methode – sowohl<br />

in unseren Produkten, den Capacity<br />

Building Programmen, als auch im internen<br />

Lernprozess. Methodische Kompetenz<br />

ist daher ein Qualitätsmerkmal.<br />

Didaktik-Prinzipien<br />

Den normativen Rahmen für die professionelle<br />

Gestaltung von Lernprozessen<br />

und Lernsituationen geben unsere Didaktischen<br />

Prinzipien vor.<br />

Der didaktische Ansatz von <strong>InWEnt</strong><br />

berücksichtigt, dass jeder Mensch seine eigene<br />

Wirklichkeit wahrnimmt und sie auf<br />

Grundlage seiner Erfahrungen und durch<br />

das Hineinwachsen in seine Kultur selbst<br />

konstruiert. Wissen und Können werden<br />

deshalb nicht einfach durch Unterricht<br />

übernommen (etwa Vermittlung von Wissen<br />

über Experteneinsatz) sondern müssen<br />

jeweils individuell und in der Interaktion<br />

mit anderen generiert werden.<br />

Bei der Methodenauswahl stehen deshalb<br />

auch aktive Beteiligung und Selbstlernkompetenz<br />

der Beteiligten und ihr<br />

Erfahrungsaustausch untereinander im<br />

Vordergrund. E-Learning wird systematisch<br />

in Form von Blended Learning – einer<br />

Mischung aus Präsenzphasen und virtuellen<br />

Lernmethoden – eingesetzt.<br />

Praxisorientierung<br />

Weil Handlungskompetenz weit mehr<br />

beinhaltet als Wissen, hat die Praxisorientierung<br />

in der Weiterbildung von Führungskräften<br />

einen besonderen Stellenwert.<br />

Gerade diese Verbindung zwischen<br />

theoretischen Lernangeboten und praktischer<br />

Anwendungsorientierung in allen<br />

Programmbereichen macht <strong>InWEnt</strong><br />

zu einer internationalen Fachinstitution,<br />

die bei Partnern aber auch multilateralen<br />

Organisationen auf wachsendes Interesse<br />

stößt. Die Programme in Deutschland wer-<br />

den daher mit Praxisaufenthalten in deutschen<br />

Institutionen und Unternehmen<br />

kombiniert.<br />

Lernort Deutschland<br />

Dem Lernort Deutschland kommt eine<br />

besondere Bedeutung zu. Hier können viele<br />

intensive Veränderungsprozesse anschaulich<br />

erläutert werden. Deutschland kann<br />

etwa im Bereich der Umwelttechnologien,<br />

der Dezentralisierung von Verwaltungsstrukturen<br />

einschließlich kommunaler<br />

Dienstleistungen sowie Steuererhebungsverfahren<br />

für unsere Teilnehmer/innen<br />

sehr viel bieten.<br />

Alumni<br />

Ein wichtiges Instrument von <strong>InWEnt</strong><br />

ist das Alumni-Programm. Es ist integraler<br />

Bestandteil und Qualitätsmerkmal unserer<br />

Weiterbildungsmaßnahmen und steht<br />

allen ehemaligen Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern mit differenzierten Angeboten<br />

zur Verfügung. Die fachliche Alumni-<br />

Arbeit ist Teil des Lernkontinuums. Es ermöglicht<br />

den inhaltlichen Austausch mit<br />

ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

sowie Partnerorganisationen in<br />

spezifischen Themenfeldern. Dadurch begleiten<br />

wir den Transfer der erworbenen<br />

Kompetenzen in das jeweilige Arbeitsumfeld.<br />

Die überfachlichen Angebote ermöglichen<br />

den Alumni die regionale und nationale<br />

Vernetzung mit anderen ehemaligen<br />

Teilnehmer/innen. Dazu gehören auch sektorübergreifende<br />

E-Learning-Programme.<br />

Gleichzeitig nutzt <strong>InWEnt</strong> das vielseitige<br />

Netzwerk der Alumni aus Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft für die strategische<br />

Weiterentwicklung der eigenen Programme.<br />

Durch regelmäßige Alumni-Veranstaltungen<br />

und Konferenzen in den Partnerländern<br />

können beispielsweise Bedarfe vor<br />

Ort konkretisiert und geeignete Partnerorganisationen<br />

identifiziert werden. Zudem<br />

werden ehemalige Weiterbildungsteilneh-<br />

Produkte und Prozesse<br />

Teilnehmerorientierung<br />

Vernetztes Denken<br />

Praxisorientierung<br />

Partizipation<br />

Transparenz<br />

Toleranz<br />

Vielfalt<br />

Didaktische Prinzipien von InWent<br />

mer/innen Trainer/innen im Rahmen von<br />

Evaluationen von <strong>InWEnt</strong> eingesetzt. Programme<br />

können von ihrer Einbindung<br />

profitieren, z.B. durch die Einbeziehung<br />

ausgewählter Alumni bei der Projektentwicklung,<br />

für die Kontaktvermittlung zu<br />

relevanten Partnern vor Ort sowie bei der<br />

Auswahl von Teilnehmer/innen.<br />

Um die fachliche und regionale Alumni-Arbeit<br />

stärker zu verknüpfen, haben<br />

in 2007 und 2008 in Tansania, Uruguay,<br />

Ägypten und Indien Konferenzen dazu<br />

stattgefunden, an denen jeweils 80 bis 250<br />

Personen teilnahmen.<br />

E-Learning<br />

Der Global Campus 21® ist die Lern-<br />

und Kommunikationsplattform für die<br />

Teilnehmenden und Alumni im Internet.<br />

Seit ihrer Einführung im Jahr 2000 haben<br />

mehr als 55 000 Teilnehmer/innen<br />

die virtuellen Arbeitsräume gemeinschaftlich<br />

genutzt und an E-Learning-Angeboten<br />

von <strong>InWEnt</strong> teilgenommen. Damit zählt<br />

der Global Campus 21® zu den größten<br />

Lernplattformen in der internationalen Zusammenarbeit.<br />

Gleichzeitig wurden weltweit<br />

mit Partnern E-Learning-Kapazitäten<br />

und Kooperationen aufgebaut. Sie dienen<br />

der vielfältigen Vernetzung von Lern- und<br />

Wissensgemeinschaften auf allen Themengebieten.<br />

In der Global Campus 21® EAcademy<br />

bietet <strong>InWEnt</strong> ein vielfältiges Angebot<br />

an Onlinekursen für Teilnehmer/<br />

innen der aktuellen Programme sowie für<br />

Alumni. (rwww.gc21.de)<br />

55


Kernprozesse<br />

Die Bildungsformate von <strong>InWEnt</strong> reichen<br />

vom ein- bis zweitägigen hochrangigen<br />

Politikdialog über verschiedenste Weiterbildungsformate<br />

in allen Teilen der Welt<br />

bis zur zwölfmonatigen Fortbildung in<br />

Deutschland. Präsenzveranstaltungen werden<br />

ergänzt durch virtuelles Lernen und<br />

Netzwerkbildung. Die Programme werden<br />

je nach Ziel und Zielgruppe aus verschiedenen<br />

Bausteinen zusammengesetzt.<br />

Die Kernprozesse im Auftragsmanagement<br />

bei <strong>InWEnt</strong> umfassen die Programmvorbereitung<br />

bis zur Genehmigung des<br />

Programmantrags durch den Auftraggeber<br />

(im Drittgeschäft und Erweiterten Kerngeschäft<br />

ist die Akquise vorgeschaltet), die<br />

tatsächliche Programmdurchführung und<br />

schließlich die Programmnachbereitung<br />

(finanzielle Abwicklung und Evaluation).<br />

Wir legen in allen Phasen der Programmvorbereitung<br />

und -durchführung<br />

großen Wert darauf, dass die Partner in<br />

den Zielländern im Sinne von Partizipation<br />

und Ownership in die wesentlichen Entscheidungsschritte<br />

eingebunden sind.<br />

Programmvorbereitung<br />

Erste Themenansätze für neue Programme<br />

entstehen aus neuen Entwicklungen<br />

und Trends, Impulsen anderer Pro-<br />

Führungs- und Managementprozesse<br />

Kernprozesse<br />

Kerngeschäft<br />

Erweitertes<br />

Kerngeschäft<br />

Drittgeschäft<br />

Unterstützende Prozesse<br />

Prozesslandkarte von InWENt<br />

Programm-<br />

vorbereitung<br />

gramme und natürlich den Wünschen der<br />

Auftraggeber. Eine programmpolitische<br />

Grundlage bilden die Regionalportfolios,<br />

die <strong>InWEnt</strong> in den vergangenen Jahren<br />

für die einzelnen Regionen aufgebaut hat.<br />

Die Programmvorbereitung startet immer<br />

mit einer Analyse des Bedarfs an Capacity<br />

Building in einem Sektor, einer Region<br />

und einer Zielgruppe. Das kann zum Beispiel<br />

durch eine Mission externer Gutachter<br />

geschehen. Dabei liegt der Fokus häufig<br />

auf Organisationen, Institutionen, Verwaltungen<br />

oder Unternehmen in den Partnerländern.<br />

Bei diesen Partnern wird ermittelt,<br />

welche Fach- und Führungskräfte in<br />

welchen Bereichen Zusatzqualifikationen<br />

erhalten sollten, um bestimmte Ziele der<br />

Organisation zu erreichen. Diese können<br />

dann auch zur Erreichung von übergeordneten<br />

Zielen – etwa einer nationalen Reformstrategie<br />

– beitragen.<br />

In dieser konzeptionellen Phase gilt<br />

es, neben Ziel und Zielgruppe die verschiedenen<br />

Kooperationspartner festzulegen:<br />

Dazu zählen die sogenannten strategischen<br />

Partner, die inhaltlich oder sogar<br />

finanziell beitragen. Das können deutsche<br />

Durchführungsorgansationen wie GTZ,<br />

KfW oder DED oder internationale Organisationen<br />

wie UNDP oder WHO, aber<br />

Programm-<br />

durchführung<br />

Programm-<br />

nachbereitung<br />

56 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

auch die Wirtschaft, sein. Die „begünstigte“<br />

Partnerorganisation als Nutzerin der Capacity<br />

Building-Maßnahmen heißt im In-<br />

WEnt-Auftragsmanagement „Programmpartner“.<br />

Verschiedene fachliche und<br />

organisatorische Elemente der <strong>InWEnt</strong>-<br />

Prorammarbeit können Fachpartnern übertragen<br />

werden, dazu gehören insbesondere<br />

Consultings, freiberufliche Experten aber<br />

auch <strong>InWEnt</strong>-Alumni.<br />

Programmdurchführung<br />

Bei der Programmdurchführung wird<br />

ein besonderes Augenmerk auf die Wirkungsorientierung<br />

gelegt. Ziele und entsprechende<br />

Indikatoren sind festzulegen.<br />

Jedes Programm muss darlegen, wie Monitoring<br />

und Evaluierungen ablaufen werden.<br />

Sobald die Genehmigung des Auftraggebers<br />

vorliegt (im BMZ-Kerngeschäft erfolgt<br />

dies für alle Programme nach einem<br />

bestimmten Jahreszyklus), beginnt das<br />

konkrete Projektmanagement. Das heißt<br />

detaillierte Finanzkalkulationen werden erstellt,<br />

die Arbeitspakete werden auf die verschiedenen<br />

internen und externen Beteiligten<br />

aufgeteilt und für die Durchführung<br />

des Pakets der Einzelmaßnahmen über die<br />

gesamte Laufzeit wird eine Projektplanung<br />

gemacht. Die Federführung liegt bei der In-<br />

WEnt-Projektleitung. Zu beachten sind dabei<br />

im Kerngeschäft die Vorgaben des BMZ<br />

für den Einkauf von Dienstleistungen. Danach<br />

dürfen nur abgegrenzte fachliche Aufgaben<br />

übertragen werden, die nicht in der<br />

Kernkompetenz des Unternehmens liegen.<br />

Bei der Vorbereitung der konkreten<br />

Weiterbildungsveranstaltungen im In- und<br />

Ausland müssen eine Reihe von Qualitätskriterien<br />

und <strong>InWEnt</strong>-Standards berücksichtigt<br />

werden darunter:<br />

■ die Didaktikprinzipien,<br />

■ ein Leitfaden zu Gender in der Programmarbeit,<br />

mit dem ein gleichberechtigter<br />

Zugang zu den Weiterbildungsangeboten<br />

und die gleichberechtigte Mitwirkung<br />

daran sichergestellt werden soll,


■ ein Leitfaden zum Nachhaltigen<br />

Veranstaltungsmanagement,<br />

■ Grundsätze des Teilnehmermanagements,<br />

nach denen die Teilnehmer/<br />

innen rechtzeitig alle notwendigen<br />

Informationen über Inhalte und<br />

Rahmenbedingungen erhalten und<br />

über die Rechte und Pflichten<br />

aufgeklärt werden, die sie mit einer<br />

Teilnahme eingehen (zum Beispiel bei<br />

Langzeitprogrammen wie dem weiter<br />

unten vorgestellten International<br />

Leadership Training).<br />

Programmnachbereitung<br />

und Ergebnisse<br />

Alle <strong>InWEnt</strong>-Programme – insbesondere<br />

diejenigen, die im Auftrag des BMZ<br />

durchgeführt werden – durchlaufen die<br />

Qualitätsschleife unseres Planungs-, Monitoring-<br />

und Evaluierungssystems PriME.<br />

(rKap. Lernen)<br />

Ob die in den Programmzielen formulierten<br />

Wirkungen auch tatsächlich erzielt<br />

wurden, muss in den Abschlussberichten<br />

an das BMZ erläutert werden, die jeweils<br />

spätestens im Jahr nach Programmende<br />

vorgelegt werden. Für Programme, die im<br />

Jahr 2007 endeten, wurden 150 Abschlussberichte<br />

nach den Vorgaben des BMZ erstellt.<br />

Bei 25 von ihnen mussten zusätzliche<br />

Begründungen dafür nachgereicht werden,<br />

dass Ziele nicht erreicht wurden. Auch für<br />

die 2008 abgeschlossenen Programme werden<br />

im Laufe des Jahres 2009 voraussichtlich<br />

150 Berichte erarbeitet. Davon fallen<br />

etwa 25 unter eine neue Regelung, nach der<br />

Programme, die ein Finanzvolumen von<br />

mindestens 0,6 Millionen Euro und eine<br />

Mindestlaufzeit von drei Jahren haben, zunächst<br />

durch externe Gutachter evaluiert<br />

werden müssen.<br />

Alle Einzelmaßnahmen in den Jahren<br />

2007 und 2008 wurden durch die Befragung<br />

der Teilnehmer/innen evaluiert. Ihre<br />

qqInternational Leadership Training<br />

Mit dem International Leadership Training<br />

(ILT) werden Fach- und Führungskräfte von<br />

Unternehmen und Institutionen aus Entwicklungs-<br />

und Transformationsländern<br />

dazu qualifiziert, Veränderungsprozesse<br />

in ihren Ländern anzustoßen und zu<br />

managen.<br />

Während ihrer Fortbildung in Deutschland<br />

vertiefen die Teilnehmer/innen ein<br />

Jahr lang ihr fachliches Know-how sowie<br />

ihre Management- und Veränderungskompetenz.<br />

<strong>InWEnt</strong> bietet das ILT derzeit in<br />

mehr als 20 branchen- und länderspezifischen<br />

Programmdesigns für jährlich rund<br />

400 Personen an. Die berufliche Entwicklung<br />

derjenigen, die 2005 bis 2007 daran<br />

teilgenommen hatten, wurde im Frühsommer<br />

2008 mit einer Verbleibsstudie (Tracer<br />

Study) erfasst, die folgende Aspekte näher<br />

untersuchte:<br />

■ Bedeutung der Fortbildung für die<br />

berufliche Karriere in Abgrenzung zu<br />

anderen Faktoren,<br />

■ Veränderungsprozesse auf den<br />

Ebenen Individuum, Organisation<br />

und System,<br />

■ Netzwerkbildung.<br />

Von den insgesamt rund 900 ILT-Teilnehmer/innen<br />

aus 67 Ländern konnten knapp<br />

500 über E-Mail erreicht werden. 55 Prozent<br />

von ihnen beantworteten den Fragebogen<br />

(61 Prozent Männer und 39 Prozent<br />

Frauen). In einem zweiten Schritt wurden<br />

177 Arbeitgeber der Teilnehmer/innen befragt,<br />

mit einem Rücklauf von 43 Prozent.<br />

Eine wesentliche Erkenntnis der Auswertung<br />

lautet, dass die Teilnehmer/innen<br />

ihre Handlungskompetenzen in vielen<br />

Facetten stärken konnten. 93 Prozent<br />

von ihnen stellen fest, dass sie die vermit-<br />

Produkte und Prozesse<br />

Bewertung von Relevanz und Qualität des<br />

Angebots steht dabei im Vordergrund. Diese<br />

Maßnahmenevaluierungen werden von<br />

den Programmverantwortlichen ausgewertet<br />

und zur Programmsteuerung genutzt.<br />

Eine Gesamtauswertung erfolgt seit 2007<br />

lediglich über Stichproben. Aus den Stichproben<br />

von über 100 Maßnahmenevaluierungen<br />

in den Jahren 2007 und 2008<br />

bewerteten jeweils fast 70 Prozent der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Relevanz<br />

der Inhalte als „hoch“ und fast 30 Prozent<br />

als „eher hoch“. Über 90 Prozent von<br />

ihnen waren mit der Methodik und Didaktik<br />

der <strong>InWEnt</strong>-Maßnahmen „sehr zufrieden“<br />

bis „zufrieden“.<br />

Planung, Monitoring und Evaluierung<br />

außerhalb des BMZ-Geschäfts folgen den<br />

Vorgaben des jeweiligen Auftraggebers. Die<br />

Ergebnisse werden derzeit noch nicht zentral<br />

ausgewertet. Weiterführende Informationen<br />

sind im Kapitel Lernen aufgeführt.<br />

telten Inhalte nach der Rückkehr in ihren<br />

beruflichen Alltag einbinden können. Diese<br />

Selbstbeurteilung wird durch die Fremdbeurteilung<br />

der Arbeitgeber gestützt. Außerdem<br />

profitierten auch Kollegen/innen<br />

von der Weiterbildung, berichten 88 Prozent<br />

der Befragten. 39 Prozent von ihnen<br />

konnten ihr Transferprojekt im Arbeitsumfeld<br />

vollständig umsetzen, 40 Prozent teilweise.<br />

Fast zwei Drittel der Teilnehmer/innen<br />

konstatieren eine hohe Nützlichkeit<br />

der gesamten Weiterbildung im Hinblick<br />

auf die Verbesserung der Arbeits- und der<br />

Entscheidungsabläufe beim Arbeitgeber.<br />

Sie habe außerdem die Kooperation des<br />

Arbeitgebers mit internationalen Partnern<br />

gefördert. Diese positive Wirkung auf die<br />

Organisation wird wiederum von den Aussagen<br />

der Arbeitgeber gestützt.<br />

57


qqCorporate Social Responsibility (CSR) in indischen Unternehmen<br />

Nicht nur in den internen Managementstrukturen<br />

von <strong>InWEnt</strong> wird Wert auf ein<br />

sozialverträgliches, umweltfreundliches<br />

und wirtschaftlich effizientes Managementsystem<br />

gelegt. In dem Projekt „Corporate<br />

Sustainability Management in Indian<br />

Companies“ arbeiten wir zusammen<br />

mit dem Center of Excellence for Sustainable<br />

Development, India (CII-CESD), an einer<br />

Fortentwicklung von Trainingsmodulen<br />

zu Nachhaltigkeitsmanagement. Dieses<br />

Zentrum hat der Industrieverband Confederation<br />

of Indian Industries (CII) mit der<br />

Zielsetzung eingerichtet, das Thema umwelt-<br />

und sozialverträgliches Wirtschaften<br />

zu einem Schlüsselanliegen und zu einer<br />

freiwilligen Verpflichtung indischer Unternehmen<br />

zu machen.<br />

Die Module richten sich an der Nachfrage<br />

der indischen Industrie aus und<br />

beinhalten Trainingseinheiten zu internationalen<br />

Standards einer sozial- und umweltverträglichen<br />

Unternehmensführung.<br />

qqIntegrierte Management Systeme mit Schwerpunkt CSR für Mexiko<br />

<strong>InWEnt</strong> vermittelt auch in den Fortbildungsprogrammen<br />

für Organisationen<br />

in Partnerländern angepasste Module zu<br />

einer ganzheitlich nachhaltigen Unternehmensführung.<br />

So ist es Ziel des Fortbildungsprogramms<br />

„Integrierte Managementsysteme“,<br />

durch Förderung einer<br />

unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten<br />

nachhaltigen Unternehmensführung<br />

einen Beitrag sowohl zum Umwelt-<br />

und Ressourcenschutz als auch zur<br />

strukturellen Bekämpfung der Armut in<br />

Mexiko zu leisten. Das Programm richtet<br />

sich an Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

mit Verantwortung im Qualitätswesen und<br />

Umweltbereich. Es befähigt sie, Qualitätsmanagement,<br />

Umweltmanagement und<br />

Das CII-CESD bietet den Kunden in Indien<br />

Ausbildungsmodule zu ISO-Standards,<br />

OCHA, SA-Standards u.v.m. an. Ein neuer<br />

Standard, zu dem nun in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>InWEnt</strong> ein neues Trainingsmodul<br />

erarbeitet wird, ist der AA 1000-Standard,<br />

für den im angloamerikanischen und asiatischen<br />

Raum eine große Nachfrage besteht.<br />

Das Programm hat im ersten Projektjahr<br />

durch einen Methodenworkshop<br />

für Trainer/innen des CESD und der Regionalbüros<br />

insbesondere zu dessen methodischer<br />

Kapazitätsbildung beigetragen<br />

und mit zwei dokumentierten Strategie-<br />

Workshops die Basis für seine institutionelle<br />

Stärkung gelegt. Das gilt auch für das<br />

so genannte “Competency Assessment”,<br />

das wir durchgeführt haben und das dem<br />

CESD-Management wesentliche Informationen<br />

über Mitarbeiterqualifikationen und<br />

notwendige Trainingsbedarfe liefert und so<br />

die Steuerung des Centers unterstützt. So<br />

trägt das Programm zur Verbesserung der<br />

andere Managagementsystemteile, wie Arbeitssicherheit<br />

(SA-Standards) und Corporate<br />

Social Responsibility (CSR) als Instrumente<br />

für eine zukunftsfähige Wirtschaft<br />

zu erkennen und einzusetzen. Außerdem<br />

können die Teilnehmer/innen danach Qualitäts-<br />

und Umweltmanagementsysteme<br />

normgerecht für ein Unternehmen planen,<br />

implementieren, kontrollieren, dokumentieren<br />

und es kontinuierlich verbessern.<br />

Auch die Auswirkungen solcher Managementsysteme<br />

auf das wirtschaftliche Ergebnis<br />

eines Unternehmens können nach<br />

diesen Trainingseinheiten eingeschätzt<br />

werden. Dabei ist das Ziel, die Unternehmen<br />

für den internationalen Handel und<br />

die dafür zu erfüllenden Bedingungen zu<br />

58 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Sozial- und Umweltverantwortung von indischen<br />

Unternehmen verschiedener Größe<br />

und aus unterschiedlichen Sektoren<br />

bei, die über die Gesetzeskonformität hinausgeht.<br />

Seine Zielgruppe sind die Manager/innen<br />

und Arbeitnehmer/innen dieser<br />

Unternehmen. Darüber hinaus profitieren<br />

Sozialpartner/innen, Trainings- und Weiterbildungsanbieter/innen<br />

und die Gesellschaft<br />

bzw. lokalen Gemeinden im Unternehmensumfeld.<br />

In der nächsten Phase<br />

soll das <strong>InWEnt</strong>-Projekt regional über die<br />

Partner des CII-CESD ausgedehnt werden.<br />

Außerdem soll ein Dialog mit Pakistan angestoßen<br />

werden. Durch die angestrebte regionale<br />

Kooperation leistet das Programm<br />

einen Beitrag zur Weiterbildung von wirtschaftsnahen<br />

oder mit CSR befassten Institutionen<br />

als potenziellen Multiplikatoren<br />

in Südasien. Dadurch können Nachhaltigkeitsmanagement<br />

und CSR-Praktiken über<br />

den indischen Kontext hinaus Verbreitung<br />

finden.<br />

qualifizieren. Insgesamt haben 34 Teilnehmer/innen<br />

an der in Deutschland durchgeführten<br />

Phase des Programms teilgenommen.<br />

Etwa 40 Prozent von ihnen haben<br />

auf Wunsch und mit finanzieller Unterstützung<br />

ihrer mexikanischen Arbeitgeber/<br />

innen teilgenommen, so dass bei ihnen<br />

auf jeden Fall davon ausgegangen werden<br />

kann, dass die Umsetzung der erlernten Inhalte<br />

in den Betrieben auch positiv unterstützt<br />

wird. Um diese und die dazu durchgeführten<br />

Transferprojekte zu unterstützen<br />

und auszuwerten, hat im November 2008<br />

eine Veranstaltung stattgefunden.


„Nachhaltigkeit als Lebensstil<br />

- in Deutschland wie in Lateinamerika“<br />

Frau Pereira, Sie sind Biologin und arbeiten<br />

schon viele Jahre in Bogotá für den<br />

Umweltschutz. Weshalb haben Sie an einem<br />

Weiterbildungsprogramm in Nachhaltigkeitsmanagement<br />

teilgenommen, das<br />

von <strong>InWEnt</strong> angeboten wird?<br />

Genau, als Biologin sind für mich alle<br />

Themen, die mit Ökologie und Umwelt zu<br />

tun haben, sehr interessant und wichtig.<br />

Deshalb finde ich auch Nachhaltigkeit und<br />

ihre Methoden und Werkzeuge für die aktuellsten<br />

ökologischen Themen relevant.<br />

Es ist auch eine Interesse, das mit der Entwicklung<br />

meines Landes (und der Welt) zu<br />

tun hat. In Lateinamerika ist Entwicklung<br />

ein alltägliches Thema.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie eine Bildungsmöglichkeit<br />

in Deutschland gewählt haben<br />

und welche Eindrücke nehmen Sie von der<br />

Diskussion um eine Nachhaltige Entwicklung<br />

hier mit?<br />

Das war ein wunderbarer Zufall. Ich<br />

habe gedacht, dass es in Deutschland interessant<br />

wäre, weil ich die Sprache schon<br />

kannte, habe aber kein Programm gefunden,<br />

das mir wirklich interessant erschien.<br />

In diesem Moment habe ich entschieden,<br />

einen Master in Ökologie in Kolumbien zu<br />

machen. Als ich die Information über dieses<br />

Programm für Nachhaltigkeitsmanagement<br />

in die Hände bekam, dachte ich sofort:<br />

‚Das ist es. Das ist, was ich machen<br />

möchte’. Der erste Eindruck, den ich von<br />

dem Angebot von <strong>InWEnt</strong> hatte, war sehr<br />

gut. Es war sehr gut organisiert und die Inhalte<br />

klangen interessant und auch ganz<br />

aktuell.<br />

Wie werden Sie das Gelernte im Beruf nutzen?<br />

Gibt es bestimmte Projekte, die umsetzen<br />

wollen?<br />

Was ich in Deutschland gelernt habe,<br />

werde ich so verwenden, wie ich meinen<br />

Beruf ausübe: als Lebensstil. Ich will die gelernten<br />

Sachen konsequent anwenden und<br />

Vorbild sein für Kollegen, Führungskräfte,<br />

meine Familie, Freunde und Mitarbeiter.<br />

Außerdem gibt es in der Tat ein Paar<br />

Projekte, die ich entwickeln werde. Das<br />

eine zusammen mit einem Kommilitonen<br />

hier in Bogotá und ein anderes mit Bauern<br />

in der Nähe von meiner Heimatstadt.<br />

Bei dem ersten Vorhaben geht es um die<br />

Evaluierung und erste Schritte für die Implementierung<br />

des Nachhaltigkeitssystems<br />

von „Instituto Cultural Colombo Alemán“,<br />

das Unternehmen meines Kommilitonen.<br />

Mit den Bauern wollen wir eine alternative<br />

Wertschöpfungskette schaffen für handwerkliche<br />

Produkte, die aus weggeworfenen<br />

Plastiktüten hergestellt werden.<br />

Produkte und Prozesse<br />

Vietnam Pereira ist in Kolumbien<br />

für den Umweltschutz tätig und<br />

hat an einer <strong>InWEnt</strong>-Weiterbildung<br />

zum Nachhaltigkeitsmanagement<br />

teilgenommen.<br />

59


Partnerschaften und Ressourcen<br />

<strong>InWEnt</strong> führt Menschen aus aller Welt zusammen, um gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen<br />

zu finden. Wir kooperieren mit Partnerorganisationen und beauftragen Weiterbildungsfachleute rund um den<br />

Globus, Seminare und andere Veranstaltungen durchzuführen. Wichtiges Thema ist dabei auch der Umwelt-<br />

schutz. Als integralen Bestandteil eines umfassenden Nachhaltigkeitsmanagements werden wir ihn weiterhin<br />

auch innerhalb der Organisation verwirklichen.<br />

60 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009


Beschaffungskette<br />

Mit dem Auftraggeber BMZ hat <strong>InWEnt</strong><br />

Grundsätze und Richtlinien für die Auftragsvergabe<br />

und den Einkauf von Fremdleistungen<br />

im Kerngeschäft vereinbart.<br />

Programmplanungs-, und Steuerungsaufgaben,<br />

Aufgaben der entwicklungspolitischen<br />

Beratung des BMZ und der<br />

überwiegende Teil der institutionellen Verwaltungsaufgaben<br />

werden nicht vergeben,<br />

sondern gehören zu den originären Aufgaben<br />

von <strong>InWEnt</strong>. Das gilt auch für Aufgaben<br />

der Leistungskontrolle, -steuerung und<br />

-abnahme sowie für die Erfolgskontrolle<br />

von extern vergebenen Leistungen.<br />

Für die operative Umsetzung ihrer<br />

Programme nimmt <strong>InWEnt</strong> Auftragnehmer<br />

in Deutschland und vor Ort unter Vertrag<br />

und schließt Kooperationsverträge mit<br />

Partnerorganisationen ab. Hierzu gehören<br />

Weiterbildungsinstitionen, Beratungsunternehmen<br />

und Freiberuflerinnen und<br />

Freiberufler, die in unserem Auftrag Trainings<br />

und Seminare durchführen.<br />

Ein Konzept zu Verträgen und Vertragsmanagement<br />

im Rahmen von Auftragsverhältnissen<br />

wurde 2008/2009 entwickelt,<br />

um die Abgrenzung von Auftrags- und Arbeitsverhältnissen<br />

zu präzisieren und zugleich<br />

das Vertrags- und Risikomanagement<br />

zu verbessern.<br />

Als institutionelle Zuwendungsempfängerin<br />

des Bundes ist <strong>InWEnt</strong> verpflichtet,<br />

die Bestimmungen der Bundeshaushaltsordnung<br />

(BHO) und der dazu<br />

gehörenden Ausführungsbestimmungen<br />

zu beachten. Dazu zählt auch die Verdingungsordnung<br />

für Leistungen Teil A<br />

(VOL/A). Diese gestaltet sowohl das im<br />

Haushaltsrecht verankerte Prinzip der<br />

Wirtschaftlichkeit als auch den EU-Grundsatz<br />

der Nichtdiskriminierung und der<br />

Transparenz näher aus. Die Auswahl unserer<br />

Fachpartner im Inland folgt diesen<br />

gesetzlichen Vorgaben. Die Implementierung<br />

eines analogen Verfahrens auch im<br />

Ausland steht kurz vor der Einführung.<br />

Bei der Auswahl unserer Fachpartner/<br />

innen in Regionen, in denen wir nicht über<br />

Auslandbüros vertreten sind, erfolgen Recherche<br />

und Markterkundung auch in Beratung<br />

mit dem Netz der deutschen Durchführungsorganisationen,<br />

insbesondere<br />

GTZ und DED. Ortsüblichkeit und Angemessenheit<br />

von Honoraren sollen im Wettbewerb<br />

ermittelt werden.<br />

Die Beschaffungen im Inland erfolgen<br />

im Bereich der Büro- und Verbrauchsmaterialien<br />

überwiegend über das „Kaufhaus<br />

des Bundes“ (KdB), einer Internetplattform<br />

des Beschaffungsamtes oder über den Arbeitskreis<br />

III Beschaffung (AK III) des<br />

Bundesministeriums des Inneren (BMI),<br />

um deren günstige Konditionen zu nutzen.<br />

In beiden Fällen greifen wir auf Rahmenverträge<br />

des Bundes zurück, aus denen<br />

wir abrufberechtigt sind. Das KdB wird in<br />

den letzten beiden Jahren verstärkt genutzt.<br />

Materialien, die in diesen Plattformen<br />

nicht angeboten werden, werden eigenständig<br />

beschafft – unter Beachtung<br />

der haus haltsrechtlichen Vorgaben sowie<br />

der Bestimmungen der VOL/A.<br />

Beschaffungen von Informationstechnik<br />

laufen über das Beschaffungsamt des<br />

BMI oder des Bundesamtes für Wehrtechnik<br />

und Beschaffung (BWB) in Form von<br />

Rahmenverträgen. Wo es keine Rahmenverträge<br />

gibt, erfolgen die Einkäufe auf<br />

Grundlage der VOL. Zu beiden Bereichen<br />

steht für das Ausland eine analoge Regelung<br />

kurz vor der Einführung.<br />

Partnerschaften und Ressourcen<br />

Förderung der Nachhaltigkeitsstandards<br />

Es ist ein wichtiges Anliegen der<br />

deutschen und internationalen Entwicklungspolitik,<br />

soziale und ökologische<br />

Mindeststandards auch in den Wirkungsländern<br />

zu beachten. Die Förderung der<br />

Nachhaltigkeitsstandards im Rahmen<br />

der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

ist vielgestaltig. Das BMZ erläutert<br />

gemeinsam mit den Durchführungsorganisationen<br />

in seinem EZ-Extranet die<br />

wichtigsten Methoden, Förderansätze und<br />

Erfahrungen der Durchführungsorganisationen<br />

und hat diese zum sektor- und organisationsübergreifenden<br />

Lernen eingeladen.<br />

<strong>InWEnt</strong> beteiligt sich daran aktiv.<br />

Dies bezieht auch die Implementierung<br />

dieser Standards in unsere eigenen<br />

Produktionsprozesse ein. Alle Leistungsbeschreibungen<br />

für die Auftragsvergabe im<br />

Inland enthalten seit 2009 einen Passus,<br />

wonach <strong>InWEnt</strong> von ihren Auftragnehmerinnen<br />

und Auftragnehmern erwartet, bei<br />

der Auftragsausführung soziale und ökologische<br />

Mindeststandards zu beachten.<br />

Darüber hinaus müssen Vertragspartner/<br />

innen diese Verpflichtung auch im Rahmen<br />

der so genannten Selbstverpflichtungserklärung<br />

abgeben. Werden Erklärungen<br />

nicht korrekt abgegeben, behält <strong>InWEnt</strong><br />

sich die Möglichkeit des Ausschlusses von<br />

der Teilnahme am Wettbewerb. vor. Die<br />

Entscheidung, ob ein Monitoringsystem<br />

eingeführt wird, ist derzeit noch offen.<br />

Bei Verträgen zur Durchführung von<br />

Projekten und Programmen verpflichtet In-<br />

WEnt ihre Auftragnehmer/innen auf Verschwiegenheit<br />

im Umgang mit Daten und<br />

behält sich ein Kündigungsrecht in Korruptionsfällen<br />

vor.<br />

61


qqWeiterbildung zur Betriebsoptimierung in China<br />

Das Factory Improvement Training (FIT5)<br />

hat vom 1.11.2005 bis zum 31.12.2007 zwölf<br />

kleine und mittlere Textilunternehmen in<br />

China unterstützt, um Informations- und<br />

Implementierungsdefizite im Hinblick<br />

auf Sozialstandards abzubauen. Das Projekt<br />

hat erreicht, dass soziale Auswirkungen<br />

wie die Reduktion von Überstunden,<br />

die Vergabe von schriftlichen Arbeitsverträgen,<br />

die Verbesserung von Managementsystemen<br />

und dadurch weniger Personalfluktuation<br />

stärker berücksichtigt werden.<br />

Außerdem konnte die Kommunikation<br />

zwischen Management und Arbeiter/innen<br />

verbessert werden.<br />

Zusätzlich sollten Firmen animiert<br />

werden, zukünftig proaktiver bei der Standardimplementierung<br />

vorzugehen. Es<br />

konnten 200 weitere Unternehmen für das<br />

Programm gewonnen werden. Das Gelernte<br />

wurde in den Runden Tisch Sozialstandards<br />

eingebracht.<br />

Um in Entwicklungs- und Transformationsländern<br />

erneuerbare Energien zu<br />

fördern, unterstützt <strong>InWEnt</strong> Entscheidungsträger/innen<br />

darin, zukunftsfähige<br />

Energieversorgungskonzepte zu entwickeln.<br />

So hat <strong>InWEnt</strong> gemeinsam mit<br />

der Kölner Energiebau Solarstromsysteme<br />

GmbH sowie lokalen Partnerorganisationen<br />

2003 ein Projekt entwickelt, um ländliche<br />

Regionen mit preiswerter, wartungsarmer,<br />

umweltfreundlicher und erneuerbarer<br />

Energie zu versorgen und damit ihre Entwicklung<br />

voranzutreiben. Die Basis bildet<br />

ein sich sinnvoll ergänzender Mix von Fotovoltaik<br />

und lokal produziertem Biotreibstoff.<br />

Diese Regionen sind meist unterversorgt,<br />

die Menschen haben entweder gar<br />

Vor, während und nach der Projektphase<br />

fand ein Austausch mit Maßnahmenverantwortlichen<br />

der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

im Bereich<br />

Sozialstandards statt. So wurde die Abstimmung<br />

mit dem größten Projekt der deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit, dem<br />

Projekt der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) und der Außenhandelsvereinigung<br />

des Deutschen Einzelhandels<br />

(AVE) “Einführung eines einheitlichen<br />

Modells zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

in den Beschaffungsmärkten<br />

des deutschen Einzelhandels in ausgewählten<br />

Ländern” vorgenommen. Das gilt auch<br />

für das Nachfolgeprojekt mit dem Ministry<br />

of Commerce.<br />

Der Evaluierungsbericht im Auftrag<br />

des BMZ „Einführung freiwilliger sozialer<br />

und ökologischer Standards in Entwicklungsländern“<br />

aus dem Jahre 2008, der<br />

auch FIT5 einbezog, kommt zu dem Ergeb-<br />

62 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

nis, dass freiwillige Sozial- und Ökostandards<br />

die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

bei den Zielgruppen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

positiv beeinflusst haben.<br />

Die Förderung von Standards hat wesentlich<br />

zu einem erhöhten Organisationsgrad<br />

der Erzeuger und einem verbesserten sozialen<br />

Zusammenhalt in Kooperativen und<br />

dörflichen Gemeinschaften beigetragen.<br />

Die Löhne der Beschäftigten in zertifizierten<br />

Betrieben waren signifikant höher als<br />

in den Vergleichsbetrieben. Außerdem ist<br />

in der Untersuchung eine Reduktion der<br />

Überstunden, die Vergabe von schriftlichen<br />

Arbeitsverträgen und eine verringerte Personalfluktuation<br />

festgestellt worden. Durch<br />

den Gebrauch von Schutzkleidung hat sich<br />

das Sicherheits- und Gesundheitsrisiko für<br />

die Beschäftigten vermindert.<br />

qqFörderung dezentraler, erneuerbarer Energiesysteme in Afrika<br />

keinen Strom oder behelfen sich mit Dieselgeneratoren,<br />

die teuer sind, die Umwelt<br />

belasten und einen geringen Wirkungsgrad<br />

aufweisen. In Tansania, Ghana und<br />

Mali wurden bereits mehrere Dörfer sowie<br />

ein Ausbildungszentrum mit entsprechenden<br />

Hybrid-Systemen ausgerüstet. Nebenprodukte<br />

der Ölproduktion aus den Nüssen<br />

der Jatropha-Pflanze werden zur zusätzlichen<br />

Einkommensgewinnung genutzt.<br />

Das Hybrid-System gewährleistet eine<br />

umfassendere Energieversorgung für die<br />

angeschlossenen Haushalte und verbessert<br />

damit unmittelbar die Lebensqualität<br />

der Menschen. <strong>InWEnt</strong> trug durch Fortbildungen<br />

in Solar- und Motortechnik sowie<br />

zu Anbau- und Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Jatropha dazu bei, lokales Personal für<br />

Betrieb und Wartung derartiger Anlagen<br />

zu qualifizieren. In Zusammenarbeit mit<br />

UNEP und FAO wurden zudem internationale<br />

Dialogveranstaltungen durchgeführt,<br />

in denen die Chancen und Risiken von Agrartreibstoffen<br />

thematisiert wurden. Mit einem<br />

derzeit in Entwicklung befindlichen<br />

Internet gestützten Lern- und Austauschprogramm<br />

trägt <strong>InWEnt</strong> zur Netzwerkbildung<br />

bei. Das Projekt erhielt im Mai 2007<br />

den Roy Family Award der Harvard University<br />

als vorbildliches Public Private Partnership<br />

im Bereich Umweltschutz.


Netzwerke und die Ressource Wissen<br />

Alumni sind für <strong>InWEnt</strong> wichtige Partner/innen<br />

und Multiplikatoren in der internationalen<br />

Zusammenarbeit. Sie sind<br />

die Garanten für Nachhaltigkeit, das heißt<br />

sie sorgen dafür, dass unsere Programme<br />

zu nachhaltigen, feststellbaren Wirkungen<br />

führen. Sie sind darüber hinaus interessante<br />

Partner/innen und Ressourcepersonen<br />

für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit,<br />

die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik<br />

und die deutsche Wirtschaft.<br />

Alumni-Netzwerke<br />

Damit die Alumni auch miteinander in<br />

Kontakt bleiben können, schaffen wir internationale<br />

Lerngemeinschaften und fördern<br />

zahlreiche fachliche und regionale Alumni-Netzwerke,<br />

um den (inter-) disziplinären<br />

und (über-) regionalen Wissens- und<br />

Kompetenztransfer im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

in der Erwachsenenbildung zu fördern.<br />

Diese Netzwerke sind hilfreich für<br />

die Karriere und fachliche Weiterbildung,<br />

sie leisten einen Beitrag zu institutioneller<br />

wie auch persönlicher Weiterentwicklung.<br />

So setzen sich beispielsweise lateinamerikanische<br />

<strong>InWEnt</strong>-Alumni, die sich als<br />

Netzwerk RE@L in ihren Heimatländern<br />

zusammengeschlossen haben, für eine<br />

bessere Kommunikation zwischen Rechnungshof<br />

und Parlament ein. In Afrika<br />

bauen ehemalige Teilnehmer/innen eine<br />

eigene Fortbildungsinstitution auf oder<br />

ein südafrikanisches Netzwerk, welches E-<br />

Business fördert.<br />

In 60 Ländern der Welt gibt es rund 80<br />

Alumni-Vereinigungen, denen etwa<br />

60 000 ehemalige Teilnehmer/innen angehören.<br />

Diesen und den anderen Netzwerken<br />

werden insbesondere über das Internetportal<br />

Global Campus 21® und das<br />

Alumni-Portal ein zunehmend ausgebauter<br />

Nachkontakt und Fortbildungsangebote in<br />

fachlichen Fragen geboten.<br />

Alumni-Portal Deutschland<br />

Seit 2008 gibt es das Alumni-Portal<br />

Deutschland (APD), das sich an alle<br />

Deutschland-Alumni sowie an Organisationen<br />

und Unternehmen wendet, die ein<br />

Interesse an Kooperation und Vernetzung<br />

haben. Es wird koordiniert durch <strong>InWEnt</strong>,.<br />

Weitere Partner sind der DAAD (Deutscher<br />

Akademischer Austauschdienst), das Goethe-Institut,<br />

die ZAV (Zentrale Auslands-<br />

und Fachvermittlung der Bundesagentur<br />

für Arbeit) und die AGEF (Arbeitsgruppe<br />

Entwicklung und Fachkräfte im Bereich der<br />

Migration und Entwicklungszusammenarbeit).<br />

Das APD ist organisationsübergreifend<br />

und interdisziplinär angelegt. Es<br />

bietet Deutschland-Alumni an, ihre interkulturellen,<br />

sprachlichen und fachlichen<br />

Kompetenzen optimal zu nutzen.<br />

(rwww.alumniportal-deutschland.org)<br />

Wissensmanagement<br />

Wissen und Informationen sind wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren für die Leistungserbringung<br />

einer Organisation. <strong>InWEnt</strong> hat<br />

in den letzten Jahren verschiedene Strukturen<br />

und Ressourcen geschaffen, mit denen<br />

relevante Informationen bzw. wichtiges<br />

Wissen identifiziert, generiert, systematisiert,<br />

gespeichert und rasch verfügbar gemacht<br />

werden kann. Zum Informationsmanagement<br />

gehören insbesondere das<br />

Intranet, das Organisationshandbuch sowie<br />

verschiedene Bibliotheksdienstleistungen.<br />

Das regionale, sektorale und methodische<br />

Fachwissen von <strong>InWEnt</strong> wurde seit<br />

2005 zunächst in sog. Geschäftsfeldern erfasst<br />

und soll ab 2009 in einer Wissenslandkarte<br />

weiter entwickelt werden.<br />

Diese Instrumente dienen nicht nur<br />

dazu, das in <strong>InWEnt</strong> vorhandene Wissen<br />

transparent zu machen und zu sichern,<br />

sondern auch Informationen effizienter zu<br />

beschaffen, Arbeitsprozesse zu erleichtern<br />

und Wissen zu vernetzen. Die Verknüp-<br />

Partnerschaften und Ressourcen<br />

fung mit der Prozesslandkarte im Intranet<br />

in 2009 wird zu einer neuen anwenderfreundlichen<br />

Aufbereitung und Verbreitung<br />

von Wissen bei <strong>InWEnt</strong> beitragen.<br />

Dokumentation und Bibliothek<br />

Die „Dokumentation und Bibliothek“<br />

von <strong>InWEnt</strong> ist eine Fachinformationseinrichtung<br />

für den Themenkomplex Entwicklungszusammenarbeit,Entwicklungsländer<br />

und Globale Strukturpolitik. Zu diesen<br />

Themen unterhalten wir eine wissenschaftliche<br />

Spezialbibliothek. Ihr Medienbestand<br />

umfasst gegenwärtig 90 000 Bücher überwiegend<br />

in deutscher und englischer Sprache.<br />

Hinzu kommen etwa 400 Abonnements<br />

deutscher und fremdsprachiger<br />

Fachzeitschriften sowie 65 000 Zeitschriftenaufsätze<br />

und rund 400 CD-ROM und<br />

DVD. Damit hat die Bibliothek den umfangreichsten<br />

Bestand auf diesem Gebiet<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

Die Nutzung der Dokumentation und<br />

Bibliothek steht allen interessierten Personen<br />

sowie Organisationen, wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen und Firmen offen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Dokumentation und Bibliothek stehen<br />

in ständigem Austausch mit nationalen<br />

und internationalen Partnern. dazu gehören<br />

z.B. der Weltbank-Informationspartner,<br />

das Fachportal Internationale Beziehungen<br />

und Länderkunde (IREON) sowie das Internetportal<br />

für wissenschaftliche Information<br />

vascoda. Der Thesaurus für wirtschaftliche<br />

und soziale Entwicklung wird<br />

in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen<br />

aus Deutschland, der Schweiz und<br />

Österreich gepflegt.<br />

63


Umweltschutz im Unternehmen<br />

<strong>InWEnt</strong> hat sich in ihrer Nachhaltigkeitserklärung<br />

verpflichtet, durch das eigene Handeln<br />

auch ökologisch nachhaltige Entwicklungsprozesse<br />

zu fördern. Die vereinbarten<br />

Schwerpunkte für die Dimension „Umwelt<br />

schützen“ wurden 2007 für 2008 in einem<br />

Operationsplan konkretisiert. Dieser<br />

ist ein erster Schritt zu einem umfassenderen<br />

Nachhaltigkeitsmanagement, das mit<br />

der Entwicklung von NaP [rsiehe Managementsystem<br />

und Steuerung] etabliert wird<br />

und eine systematische Identifikation, Bewertung<br />

und Bearbeitung der wesentlichen<br />

Umweltauswirkungen ermöglichen soll.<br />

Das angestrebte Nachhaltigkeitsmanagement<br />

setzt voraus, dass vorhandene<br />

Daten der Standorte noch stärker vereinheitlicht<br />

werden, um eine bessere<br />

Vergleichbarkeit herzustellen und Datenlücken<br />

zu schließen. Der vorliegende<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> lieferte hierzu bereits<br />

wichtige Impulse.<br />

Im beschriebenen ersten Schritt wurde<br />

der Verbrauch endlicher Ressourcen wie<br />

Papier, Energie und Wasser für unseren Arbeitsalltag<br />

und durch unsere Liegenschaften<br />

als die wesentliche Umweltauswirkung<br />

identifiziert. Daher ist es das Ziel von In-<br />

WEnt, den Einsatz von Ressourcen im Arbeitsalltag<br />

systematisch zu optimieren.<br />

Als Organisation der internationalen Personalentwicklung,<br />

die weltweit Seminare<br />

und Konferenzen durchführt, liegt ein besonderer<br />

Schwerpunkt darauf, die Vorbereitung<br />

und Durchführung von Veranstaltungen<br />

nachhaltig zu gestalten. In diesem<br />

Zusammenhang beschäftigen wir uns zudem<br />

mit Möglichkeiten, das eigene Mobilitätsverhalten<br />

nachhaltiger auszurichten.<br />

Nachhaltiges<br />

Veranstaltungsmanagement<br />

Teilnehmer/innen, Partner und potenzielle<br />

Kunden lernen <strong>InWEnt</strong> durch Seminare<br />

oder Konferenzen kennen: Veranstaltungen<br />

sind somit unser Aushängeschild<br />

- auch um zu zeigen, was wir intern im Bereich<br />

Nachhaltigkeit leisten. Daher wurde<br />

mit der Unterstützung der Kolleginnen<br />

und Kollegen der Internationalen Bildungszentren<br />

(IBZ) und der Vorbereitungsstätte<br />

für Entwicklungszusammenarbeit (V-EZ)<br />

ein Leitfaden nachhaltiges Veranstaltungsmanagement<br />

entwickelt, der zunächst für<br />

Veranstaltungen gilt, die in Deutschland<br />

umgesetzt werden.<br />

Anhand elf ausgewählter Themenfelder<br />

illustriert er, worauf man bei einem<br />

nachhaltigen Veranstaltungsmanagement<br />

achten sollte. Der Leitfaden basiert auf nationalen<br />

und internationalen Referenzwerken<br />

und wird kontinuierlich überprüft und<br />

Nachhaltiges Management von <strong>InWEnt</strong><br />

Seminaren & Konferenzen – Quick Check<br />

1 Abfall – vermeiden & richtig entsorgen<br />

2 Beschaffung – weniger ist mehr!<br />

3 Energie & Klima – mehr Effizienz!<br />

4 Mobilität – immer gut erreichbar?<br />

5 Lebensmittel – regional, saisonal bis bio<br />

6 Wasser – ein kostbares Gut<br />

7 Barrierefreiheit – Zugang für alle<br />

8 Gendermainstreaming – gleiche<br />

Chancen<br />

9 Unterbringung – wie man sich bettet…<br />

10 Rahmenveranstaltung – das Paket<br />

11 Kommunikation – Tue Gutes<br />

Elf Themen nachhaltigen<br />

Veranstaltungsmanagements<br />

64 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

weiterentwickelt. Er umfasst eine Checkliste,<br />

welche die wesentlichen Aspekte zusammenträgt<br />

sowie einen Kurzcheck als<br />

Einführung. Ergänzt werden diese Checklisten<br />

durch eine Übersicht zum Stand der<br />

Umsetzung der elf Themenfelder in den<br />

Internationalen Bildungszentren von In-<br />

WEnt, die damit für sich einen Standard<br />

vereinbart haben und diesen kontinuierlich<br />

verbessern. Dazu zählen beispielsweise<br />

unter ökologischen Gesichtspunkten:<br />

■ der weitgehende Verzicht auf<br />

Einwegverpackungen, soweit es die<br />

Hygienevorschriften erlauben,<br />

■ der Einsatz von Energiesparlampen<br />

und energieeffizienten Geräten im<br />

Servicebereich der IBZ,<br />

■ die Verfügbarkeit von<br />

Videokonferenzanlagen,<br />

■ der Einbau wassersparender<br />

Armaturen,<br />

■ der Verzicht auf Kleingebinde<br />

beispielsweise für Seifen und<br />

■ der sparsame Wäschewechsel bei der<br />

Unterbringung von Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern.<br />

Eine zweite Übersicht des Leitfadens<br />

nachhaltiges Veranstaltungsmanagement<br />

nennt ausgewählte Label für ökologische<br />

oder sozial verträgliche Produkte und<br />

Dienstleistungen. Eine dritte Übersicht<br />

informiert über rechtliche Rahmenbedingungen<br />

für ein nachhaltiges Beschaffungswesen.<br />

Für das Gender Mainstreaming von<br />

<strong>InWEnt</strong>-Veranstaltungen gibt ein zusätzlicher<br />

Gender-Leitfaden Empfehlungen<br />

für das gendersensible Design von Dialog-<br />

und Fortbildungsmaßnahmen: von der<br />

Auswahl der Fachpartner, über die Ausschreibung<br />

und Einladung bis zur Gestaltung<br />

der Methoden und Lehrmaterialien.


Diese Informationen unterstützen die<br />

Planung und Durchführung von unternehmensinternen<br />

sowie externen Veranstaltungen<br />

im Rahmen der <strong>InWEnt</strong>-Programmarbeit<br />

im Inland. Eine Stichprobenbefragung<br />

Anfang 2009 ergab, dass der Leitfaden bereits<br />

in Inlandsveranstaltungen genutzt<br />

wird, der systematische Einsatz aber noch<br />

ausgebaut werden muss. Daher werden<br />

weitere Hilfestellungen entwickelt, die eine<br />

Anwendung erleichtern und Informationsveranstaltungen<br />

durchgeführt, um den Bekanntheitsgrad<br />

zu erhöhen sowie Erfahrungen<br />

auszutauschen. Darüber hinaus wurde<br />

der Leitfaden in der Zwischenzeit in den<br />

Online-Vergaberechtsleitfaden einbezogen.<br />

Vor allem in den IBZ weist er einen hohen<br />

Bekanntheits- und Anwendungsgrad auf.<br />

Eine systematische Erfassung aller Inlandsveranstaltungen<br />

steht jedoch noch aus. Bis<br />

Ende 2010 soll ein Leitfaden für Veranstaltungen<br />

im Ausland entwickelt und in ersten<br />

Veranstaltungen getestet werden.<br />

Umweltschutz in den IBZ<br />

Neben der Berücksichtigung von<br />

Nachhaltigkeitskriterien im Tagungsmanagement<br />

der IBZ und der V-EZ, fließen<br />

ökologische Aspekte auch in geplante Modernisierungs-<br />

und Erweiterungsvorhaben<br />

ein. Beispielsweise soll im Rahmen des<br />

Umbaus der V-EZ eine geothermische Anlage<br />

errichtet werden, die in Zukunft den<br />

Erweiterungsbau mit Wärme versorgt. Bereits<br />

2003 wurde das IBZ in Feldafing mit<br />

Solarflächen zur Erzeugung von thermischer<br />

und elektrischer Energie ausgestattet.<br />

Auf den Dächern wurden 40m² Kollektorfläche<br />

für Solarthermie und 900m²<br />

für Fotovoltaik-Anlagen installiert. Für<br />

den geplanten Erweiterungsbau am Standort<br />

Zschortau ist vorgesehen, dass dieser<br />

nicht nur den denkmalgeschützten Baubestand<br />

und den umgebenden Park in einem<br />

architektonischen Gesamtkonzept einbindet.<br />

Vielmehr soll eine offene und flexible<br />

Lernlandschaft im Passivhausstandard<br />

entstehen.<br />

Reduktion des Ressourcenverbrauchs<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in<br />

der Dimension „Umwelt schützen“ befasst<br />

sich mit der kontinuierlichen Verringerung<br />

der Ressourcenverbräuche im Büroalltag.<br />

Dabei werden die Rahmenbedingungen geschaffen,<br />

um umweltschonendere Ressourcen<br />

einzusetzen und weniger von ihnen zu<br />

verbrauchen. Es kommt zudem darauf an,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren<br />

individuellen Beitrag zum Umweltschutz<br />

zu begeistern. Im Fokus des Jahres 2008<br />

standen die Themen Papier und Reduzierung<br />

von Standy-by-Verbräuchen.<br />

Seit 2008 stellt <strong>InWEnt</strong> unternehmensweit<br />

seinen Papierverbrauch auf umweltfreundliche<br />

Papiere um. Es kommen<br />

fast ausschließlich Recycling-Produkte<br />

zum Einsatz, die mit dem Umweltzeichen<br />

Blauer Engel gekennzeichnet sind. Darüber<br />

hinaus wurden verschiedene Maßnahmen<br />

ergriffen, um den Papierverbrauch zu<br />

senken. Im Vordergrund stehen hier die individuellen<br />

Beiträge der <strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen<br />

zu einer effizienteren Papiernutzung,<br />

die Einsparungen möglich gemacht<br />

haben.<br />

Um Stand-by-Verlusten vor allem am<br />

Arbeitsplatz-PC zu senken, wurden Steckerleisten<br />

installiert, verbunden mit der<br />

Aufforderung an die Mitarbeiter/innen,<br />

PC, Bildschirme und Drucker bei längeren<br />

Abwesenheiten darüber auszuschalten.<br />

Dies war eine kleine Maßnahme mit<br />

bereits sichtbarer Wirkung. Am mitarbei-<br />

Partnerschaften und Ressourcen<br />

terstärksten Standort Bonn konnte dadurch<br />

zusammen mit der Änderung der Außenbeleuchtung<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

nach Einführung der Steckerleisten der<br />

Stromverbrauch um 4,5 Prozent gesenkt<br />

werden. Die Anregung zu dieser Maßnahme<br />

lieferte ein in Bonn 2007 durchgeführter<br />

Öko-Check.<br />

Das IBZ in Feldafing nutzt seit 2005<br />

das Instrument Öko-Profit zur kontinuierlichen<br />

Optimierung seines Ressourcenverbrauchs.<br />

Es wurde 2005/2006 und<br />

2007/2008 als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet<br />

und ist am aktuellen Projekt<br />

2009/2010 wieder beteiligt. Zudem ist das<br />

IBZ Feldafing Teilnehmerin am Umweltpakt<br />

Bayern. Zu den im Rahmen von Öko-<br />

Profit eingeführten Maßnahmen zählen<br />

unter anderem der Einsatz von Sparlampen<br />

und der Austausch von Leuchtstoffröhren,<br />

die Anschaffung einer Dosieranlage<br />

für Reinigungsmittel, die Umstellung auf<br />

Seifenspender in den Gästezimmern und<br />

der Einsatz von Heizkörperthermostatköpfen<br />

mit Voreinstellung.<br />

Grüne IT<br />

Informationstechnik (IT) hat einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die von <strong>InWEnt</strong><br />

verursachten Umwelteinwirkungen, nicht<br />

zuletzt auf den Energieverbrauch. Daher<br />

berücksichtigt <strong>InWEnt</strong> Umweltstandards<br />

bei der Beschaffung von IT. 96,5 Prozent<br />

der im Büro- und Seminarbetrieb eingesetzten<br />

über 1.300 PCs tragen das Green<br />

IT Label von Fujitsu Siemens Computers.<br />

Es kennzeichnet über die gesetzlichen Anforderungen<br />

hinausgehende energieeffiziente,<br />

in der Herstellung umweltfreundliche<br />

und recyclingfähige Computer. Zudem<br />

entsprechen fast alle Monitore dem Energy<br />

Star Standard, welcher seit 2002 in der<br />

65


PC<br />

1322<br />

1275<br />

Monitore<br />

1288<br />

1268<br />

Anteil „Güne IT“<br />

EU energieeffiziente Geräte auszeichnet,<br />

bzw. dem Standard TCO’03 oder TCO’99<br />

(bei älteren Modellen). Das TCO-Label tragen<br />

Geräte, die einen niedrigen Energieverbrauch<br />

sowie eine hohe Umweltverträglichkeit<br />

und Wiederverwertbarkeit aufweisen.<br />

Lediglich rund ein Viertel der Drucker trägt<br />

das Energy Star Label.<br />

Durch eine in 2008 erlassene Verwaltungsvorschrift<br />

können bei zukünftigen<br />

Beschaffungen eine maximale Energieeffizienz<br />

sowie die Anforderungen von Umweltzeichen<br />

wie dem Blauen Engel, dem<br />

Europäischen Umweltzeichen, dem Energy<br />

Star Label oder vergleichbaren Energie-<br />

und Umweltzeichen berücksichtigt<br />

werden. Bei der Ermittlung des wirtschaftlichsten<br />

Angebots sollen zudem Lebenszykluskosten<br />

beachtet werden. Das heißt,<br />

über die Anschaffungskosten hinaus werden<br />

Kosten für die Nutzung und Entsorgung<br />

einbezogen. Jeder Beschaffungsvorgang<br />

wird bei <strong>InWEnt</strong> bereits dahingehend<br />

überprüft. Daher wird der Anteil der „grünen“<br />

Drucker und IT in den kommenden<br />

Jahren noch zunehmen.<br />

Drucker<br />

903<br />

Nachhaltige Büro- und PR-Materialien<br />

Zusätzlich werden seit 2008 alle Büromaterialien<br />

schrittweise auf ihre Nachhaltigkeit<br />

hin überprüft und ggf. durch<br />

in ihrer Herstellung und Nutzung umweltfreundlichere<br />

und sozialverträglichere<br />

Produkte ersetzt. Es werden Produkte<br />

ausgewählt, die mit anerkannten Umweltzeichen<br />

wie dem Blauen Engel oder gleichwertigen<br />

Umweltzeichen gekennzeichnet<br />

sind, da sie besonders emissionsarm sind<br />

und recycelt werden. Die Zentralisierung<br />

des Einkaufs am Standort Bonn sowie eine<br />

zunehmende Beachtung der nachhaltigen<br />

Beschaffung durch das KdB unterstützen<br />

diese Aufgabe wesentlich. In einem ersten<br />

Schritt wurden neben dem zuvor erwähnten<br />

Druckerpapier beispielsweise<br />

auch Textmarker, Permanent- und Whiteboard-Marker,<br />

Kugelschreiber, Notizblöcke,<br />

Mappen und Haftnotizzettel gegen wieder<br />

befüllbare, länger haltbare beziehungsweise<br />

recycelte Produkte systematisch ausgetauscht.<br />

Diesen Prozess wird <strong>InWEnt</strong> in<br />

den kommenden Jahren fortsetzen, so dass<br />

sich der Anteil nachhaltiger Büromaterialien<br />

kontinuierlich erhöhen wird.<br />

66 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

219<br />

Anteil von „Güne IT“-Geräten (Stückzahl), Stand 31. 12. 2008<br />

<strong>InWEnt</strong>s Image als nachhaltiges Unternehmen<br />

prägen nicht nur die Büromaterialien<br />

für den internen Gebrauch.<br />

Nach außen wirkt besonders der Einsatz<br />

nachhaltiger PR- und Informationsmaterialien<br />

unter dem Grundsatz: „Weniger<br />

ist Mehr“. So werden nicht nur Unternehmensbroschüren<br />

wie der Geschäftsbericht<br />

auf FSC-Papier gedruckt, sondern auch<br />

die PR-Materialien umweltfreundlich gestaltet.<br />

Beispielsweise sind Schreibblöcke,<br />

<strong>InWEnt</strong>-Post-its und Pressemappen aus<br />

Recyclingpapier hergestellt. T- Shirts und<br />

Poloshirts von <strong>InWEnt</strong> werden von Mitgliedsunternehmen<br />

der Business Social<br />

Compliance Initiative bezogen. Dieser<br />

europäische Unternehmenszusammenschluss<br />

unterstützt die Einhaltung sozialer<br />

und ökologischer Mindeststandards.<br />

Er entspricht internationalen Normen wie<br />

den Kernarbeitsnormen der International<br />

Labour Organisation, der UN-Kinderrechtskonvention<br />

und anderen Standards<br />

in den Produktionsländern der Textilien.<br />

Abfallmanagement<br />

Wo immer sich Ressourcenverbräuche<br />

nicht vermeiden lassen, gilt es, anfallende<br />

Abfälle fachgerecht zu entsorgen<br />

oder einer Weiterverwertung zuzuführen.<br />

<strong>InWEnt</strong> verursacht vor allem Büroabfälle<br />

wie Papier und hausmüllähnlichen Restmüll.<br />

Die Standorte trennen daher mindestens<br />

diese Müllarten, an den Standorten<br />

mit Seminarbetrieb bzw. Kantinen<br />

erfolgt außerdem eine getrennte Entsorgung<br />

der Küchenabfälle. Altpapier wird<br />

der Weiterverwertung zugeführt. Ebenso<br />

wird der Elektroschrott über zertifizierte<br />

Entsorgungsunternehmen entsorgt. Diese<br />

verpflichten sich einer nachhaltigen Weiterverwertung<br />

der Komponenten. Zudem<br />

verfügt <strong>InWEnt</strong> über zentrale Sammelstellen<br />

für Stifte mit Plastikgehäusen, Batterien<br />

und nicht mehr verwendeten CDs,<br />

die anschließend recycelt werden. Ebenso<br />

werden an allen <strong>InWEnt</strong>-Standorten leere<br />

Toner-Patronen gesammelt und recycelt.<br />

Eine systematische und einheitliche Erfassung<br />

des Müllaufkommens aller Standor-


te kann aufgrund unterschiedlicher lokaler<br />

Rahmenbedingungen zur Zeit noch nicht<br />

geleistet werden.<br />

Oberstes Ziel der Umweltaktivitäten<br />

von <strong>InWEnt</strong> bleibt es jedoch, Abfälle auf<br />

ein Mindestmaß durch gezielte Müllvermeidung<br />

zu reduzieren.<br />

Dienstreisen und Klimaschutz<br />

In der internationalen Zusammenarbeit<br />

gehört Reisen zum täglichen Geschäft.<br />

<strong>InWEnt</strong> hat eine besondere Verantwortung<br />

für Klima und Umwelt und ist sich der klimaschädlichen<br />

Auswirkung gerade von<br />

Flugreisen bewusst. Dennoch können die<br />

Mitarbeiter/innen nicht immer darauf verzichten,<br />

vor allem, wenn lange Strecken<br />

zurückzulegen sind. Dienstreisen dienen<br />

dazu, Kontakte zu Partnerorganisationen<br />

zu knüpfen und zu festigen sowie deren<br />

Bedarf an Personal- und Organisationsentwicklung<br />

vor Ort zu ermitteln und Vereinbarungen<br />

zu treffen. Sie sind auch nötig,<br />

um Veranstaltungen vorzubereiten und<br />

durchzuführen. Externe Berater/innen reisen<br />

ebenfalls in unserem Auftrag.<br />

<strong>InWEnt</strong> ist bestrebt, das Volumen der<br />

Dienstreisen zu begrenzen und gerade im<br />

Inland umweltfreundliche Transportmittel<br />

wie die Bahn zu nutzen. So ist zum einen<br />

die Höhe der Ausgaben für programmbezogene<br />

Dienstreisen der Mitarbeiter/innen<br />

auf zwei Prozent des Programmbudgets<br />

limitiert. Zum anderen erhalten alle In-<br />

WEnt-Mitarbeiter/innen auf Wunsch und<br />

für sie kostenfrei eine Bahncard 25 für die<br />

2. Klasse, die auch privat genutzt werden<br />

kann. Ab einem jährlichen Mindestumsatz<br />

von zurzeit rund 700 Euro kann auch eine<br />

Bahncard 50 für die 2. Klasse genutzt werden.<br />

<strong>InWEnt</strong> verfügt über zehn Dienstfahrzeuge,<br />

davon neun Diesel-Fahrzeuge. Alle<br />

Fahrzeuge verursachten in 2007 eine CO2<br />

Ausstoß von fast 52 t CO2 und in 2008 von<br />

fast 59 t CO2. <strong>InWEnt</strong> beachtet insbesondere<br />

den Kraftstoffverbrauch und die Emissionswerte,<br />

wenn Neufahrzeuge beschafft<br />

werden.<br />

Das Verfahren zur Genehmigung von<br />

Auslandsdienstreisen ist so gestaltet, dass<br />

Doppelreisen vermieden und wo immer<br />

möglich, Reisen kombiniert werden,<br />

so dass möglichst wenige Langstreckenflüge<br />

unternommen werden<br />

müssen. Gleichzeitig verfügen acht<br />

Standorte im Inland über Videokonferenzanlagen.<br />

Ihre Nutzung hat <strong>InWEnt</strong><br />

bereits zum festen Bestandteil der internen<br />

Kommunikation gemacht.<br />

Durch diese Maßnahmen soll der<br />

Emissionsausstoß kontinuierlich reduziert<br />

werden. Dieses ist eine der zentralen<br />

zukünftigen Herausforderung für<br />

das Nachhaltigkeitsmanagement.<br />

Für den täglichen Weg von und zur<br />

Arbeit können die Mitarbeiter/innen in<br />

den <strong>InWEnt</strong>-Standorten Bad Honnef,<br />

Berlin, Bonn, Düsseldorf, Feldafing<br />

und Hannover ein Jobticket nutzen.<br />

Ende 2008 nahmen über 35 Prozent<br />

aller Mitarbeiter/innen dieses Angebot<br />

wahr. Eine unternehmensweite Einführung<br />

ist bisher nicht möglich: Teils<br />

erfüllen Standorte nicht die Anforderungen<br />

an Mindestabnahmemengen<br />

bzw. sind die Preise für Standorte mit<br />

wenigen Mitarbeiter/innen zu hoch<br />

oder haushaltsrechtliche Regelungen<br />

stehen einer Einführung entgegen. In-<br />

WEnt beteiligt sich darüber hinaus seit<br />

2007 an der Aktion „Mit dem Fahrrad<br />

zur Arbeit“: Im Sommer 2008 „erradelten“<br />

<strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen in<br />

drei Monaten rund 13 400km.<br />

Reisen der Teilnehmer/innen<br />

Unsere Teilnehmer/innen sind<br />

im Rahmen unserer Programme unterwegs,<br />

um sich mit anderen auszutauschen,<br />

an Veranstaltungen teilzunehmen<br />

oder Modellprojekte vor Ort<br />

kennenzulernen. Um den Reiseaufwand<br />

der Teilnehmer/innen gering zu<br />

halten, finden viele der Weiterbildungen,<br />

Trainings und Konferenzen in<br />

der jeweiligen Region oder dem Herkunftsland<br />

statt. <strong>InWEnt</strong> greift auf<br />

eine Vielzahl von Lernformaten und –<br />

formen zurück und baut insbesondere<br />

den Bereich E-Learning kontinuierlich<br />

Partnerschaften und Ressourcen<br />

aus. Der Global Campus 21® ist die Lern-<br />

und Kommunikationsplattform für unsere<br />

Teilnehmer/innen und Alumni im Internet.<br />

Sie ermöglicht nicht nur ein räumlich<br />

und zeitlich selbständiges Lernen, sondern<br />

verbindet auch Menschen über Kontinente<br />

hinweg, ohne dass dadurch ein Reiseaufwand<br />

entsteht.<br />

Ausgewählte Teilnehmer/innen kommen<br />

aus ihren Herkunftsländern nach<br />

Deutschland bzw. nach Europa und bleiben<br />

hier für mehrere Wochen bis zu einem<br />

Jahr. Dies geschieht immer dann, wenn der<br />

Lernort Deutschland oder Europa besondere<br />

Vorzüge und Lernbeispiele liefert, die in<br />

den Herkunftsländern nicht gegeben sind.<br />

So nutzen beispielsweise die <strong>InWEnt</strong> International<br />

Leadership Trainings und Managing<br />

Global Governance Programme<br />

gezielt den Lernstandort Deutschland. Umgekehrt<br />

reisen junge Teilnehmer/innen aus<br />

Deutschland mit <strong>InWEnt</strong> ins Ausland. Eine<br />

Erfassung der Umweltauswirkungen durch<br />

die Reisen der Teilnehmer/innen ist jedoch<br />

aufgrund der Vielzahl von Personen nicht<br />

möglich.<br />

Klimakompensation<br />

Das ASA-Programm unterstützt Teilnehmer/innen<br />

dabei, alternative Reiserouten<br />

per Schiff, Bus und Bahn zu finden, um<br />

Langstreckenflüge zu umgehen. Sollte dies<br />

nicht möglich sein, gewährt ASA allen Teilnehmer/innen,<br />

die den verursachten CO2-<br />

Emissionen entsprechend Ausgleichszahlungen<br />

leisten, einen 50prozentigen<br />

Zuschuss zu den Kompensationskosten.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung konnte das<br />

Ziel nicht erreicht werden, für alle anfallenden<br />

CO2-Emissionen aus Reisen der Mitarbeiter/innen,<br />

Berater/innen und Teilnehmer/innen<br />

Kompensationszahlungen<br />

über international anerkannte und standardisierte<br />

Mechanismen zu leisten. Dies ist<br />

derzeit aufgrund rechtlicher Bestimmungen<br />

nicht möglich.<br />

67


499.468<br />

22,6<br />

2006<br />

4.008 t CO2<br />

CO 2 Emissionen in t durch Flugreisen von<br />

<strong>InWEnt</strong>-Mitarbeiter/innen und Externen<br />

2006<br />

2.984.524 km<br />

86.418<br />

2006<br />

133,5 t<br />

7,5<br />

114.923<br />

587.987<br />

26,6<br />

2007<br />

4.423 t CO2<br />

262 262 252<br />

2007<br />

3.515.093 km<br />

9,9<br />

2007<br />

157,8 t<br />

6,9<br />

23,9<br />

103,5 121,3 106,5<br />

2008<br />

3.076.050 km<br />

80.259<br />

527.713<br />

2008<br />

4.818 t CO2<br />

1.776<br />

2.123 2.316<br />

1.970 2.038 2.250<br />

Inlandflüge Auslandflüge Externe<br />

2.398.638 2.812.183 2.468.078<br />

Nahverkehr Intercity/Euro City Intercity Express<br />

Gefahrene Personenkilometer mit dem Zug<br />

MWh<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2008<br />

137,3 t<br />

Nahverkehr Intercity/Euro City Intercity Express<br />

CO 2 Emissionen durch Zugreisen in t<br />

2.934*<br />

2006<br />

2.827*<br />

2.810*<br />

2007 2008<br />

Andere<br />

Zschortau<br />

Saarbrücken<br />

Mannheim<br />

Feldafing<br />

Berlin<br />

Bad Honnef<br />

Bonn**<br />

Stromverbrauch in MWh<br />

* Ohne Magdeburg (2006-2008) und Hannover (ohne 2006-2007).<br />

** Daten für 2006 erst ab ca. Februar 2006, da die Liegenschaft erst<br />

ab diesem Zeitpunkt sukzessive bezogen wurde.<br />

MA-Anteil der nicht erfassten Standorte (Magdeburg & Hannover)<br />

= 27 / 799 = 3,4 % (2007 Magdeburg & Hannover), 17 / 797 =<br />

2,1 % (2008, nur Magdeburg, da für Hannover dann wieder Daten<br />

vorliegen)<br />

68 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Flugreisen<br />

Im Berichtszeitraum 2006 bis 2008 nahm die Menge der durch dienstliche Auslandsflugreisen<br />

von Mitarbeiter/innen verursachten CO 2-Menge um ca. 14 Prozent zu. Parallel<br />

dazu stiegen das Projektvolumen und die Anzahl der Reisen von 546 in 2006 auf<br />

601 in 2008 (ein Plus von etwa zehn Prozent). Im gleichen Zeitraum sank der CO 2bedingte<br />

Ausstoß durch Inlandsflugreisen um knapp vier Prozent.<br />

Auslandsdienstreisen von Berater/innen, die im Auftrag von <strong>InWEnt</strong> reisen, werden<br />

auf Basis einer quartalsmäßigen Planung erfasst. Daher können Abweichungen<br />

zum tatsächlichen CO 2-Volumen entstehen, wenn Reisen aufgrund von Kurzfristigkeit<br />

nicht aufgeführt wurden bzw. ausfielen.<br />

Die Berechnung aller CO 2-Emissionen erfolgt mit Hilfe eines online-verfügbaren<br />

Emissionsrechners der atmosfair gGmbH. Dieser berücksichtigt wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

zu den verschiedenen, den CO 2-Ausstoß von Flugreisen beeinflussenden<br />

Faktoren und wird vom Umweltbundesamt geprüft.<br />

Bahnreisen<br />

Die Übersicht zeigt die mit der Deutschen Bahn zurückgelegten Reisen von <strong>InWEnt</strong>.<br />

Die Daten werden jährlich von der Deutschen Bahn erhoben und zur Verfügung gestellt.<br />

Der rückläufige Trend im Nahverkehrsbereich von 2007 auf 2008 entsteht dadurch,<br />

dass mehr Nahverkehrstickets direkt an einem Fahrkartenschalter gekauft werden<br />

müssen und damit nicht mehr in der Statistik erfasst werden. Zu der mit Abstand<br />

am häufigsten genutzten Verbindung zählt die Strecke Berlin-Bonn/Köln, wodurch im<br />

Vergleich zum Flugverkehr in diesen drei Jahren über 113 t C0 2 eingespart wurden.<br />

Im Vergleich zum PKW lag die Einsparung durch alle Zugreisen 2006 bis 2008 bei<br />

insgesamt 1 309 t CO 2. Ein Vergleich zum Flugverkehr kann nicht vollständig geleistet<br />

werden, da auf im Schnitt 38 Prozent aller Strecken eine alternative Flugverbindung<br />

nicht zur Verfügung steht<br />

Stromverbrauch<br />

Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Trend zur Verbrauchsreduktion von Strom. Verbrauchsschwankungen<br />

sind bei den IBZ neben Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

auch auf variierende Teilnehmerzahlen zurückzuführen. Beispielsweise stieg die Zahl<br />

der Teilnehmer/innen der V-EZ Bad Honnef von 2006 bis 2008 um rund 24 Prozent.<br />

Der Stromverbrauch im gleichen Zeitraum nahm um rund 12 Prozent zu. In Feldafing<br />

führten Maßnahmen des Öko-Profit-Prozesses, wie der Austausch aller Glüh- gegen<br />

Energiesparlampen, seit 2006 zu deutlichen Verbrauchseinsparungen. Zusätzlich<br />

nutzt rund ein Drittel der Standorte Strom aus regenerativen Energiequellen. Bis 2010<br />

ist eine Ausweitung der Ökostromnutzung auf weitere Standorte geplant.


Wärmeenergie<br />

Auch beim Wärmeenergieverbrauch zeigt sich ein rückläufiger Trend. Der Gesamtverbrauch<br />

sank durch Einsparmaßnahmen wie beispielsweise eine verbesserte Steuerung<br />

am Standort Bonn von 2006 auf 2008 um 3,5 Prozent. Schwankungen an den<br />

einzelnen Standorten sind vor allem durch variierende Belegungsquoten bedingt.<br />

Ausgenommen aus der Betrachtung sind die Standorte Stuttgart, Mainz, Magdeburg,<br />

Kiel, Hannover, Hamburg, Bremen, Berlin-Stresemannstraße, hier werden Wärmenergie-<br />

und Wasserverbräuche nur anteilig umgelegt, da Büroräume innerhalb eines<br />

Gebäudes genutzt werden. Eine verursachergenaue Berechnung ist daher nicht<br />

möglich. Ausgenommen ist ebenfalls der Standort Mannheim, da hier eine Erfassung<br />

nicht in Kilowattstunden, sondern in einem eigenen Maßsystem des Versorgers erfolgt<br />

(Fernwärmesystem). Auch hier zeigt sich mit einem Rückgang um fast elf Prozent<br />

ein Trend zur Verbrauchsreduktion (von 636,81 Einheiten in 2006 auf 567,39<br />

Einheiten in 2008). Bereits 2008 nutzten 42 Prozent der Standorte Fernwärme.<br />

Wasserverbrauch<br />

Ausgenommen aus der Erfassung sind die Standorte: Berlin-Stresemannstraße, Bremen,<br />

Hannover, Magdeburg, Mainz, Stuttgart und Wiesbaden. Hier ist keine verursachergenaue<br />

Berechnung möglich. Vor allem große Standorte wie Zschortau, Feldafing<br />

und Bad Honnef konnten ihren Wasserverbrauch senken. In Bad Honnef gelang dies<br />

u.a. durch die Reparatur defizitärer Leitungen. In Feldafing wurden im Frühjahr 2007<br />

die Bäder in den Gästezimmern renoviert, wobei Einhebelmischer an den Waschbecken,<br />

Spartasten im WC und Duschen mit Reduktion installiert wurden. Im Sommer<br />

2007 wurde in Feldafing eine neue Spülküche eingebaut, die für einen rund 60 Prozent<br />

geringeren Wasserverbrauch gegenüber der alten Einrichtung sorgt. Der Erfolg<br />

beider Maßnahmen zeigt sich bereits für den Wasserverbrauch 2007 und ist Grund<br />

dafür, dass dieser auch 2008 deutlich reduziert werden konnte. Für 2009 wird erwartet,<br />

dass sich der Verbrauch am Standort Bonn erkennbar mindert: Ende 2008<br />

wurde der Wasserdruck für die gesamte Liegenschaft um 1 bar gesenkt, wodurch eine<br />

Verbrauchsreduktion um 25 Prozent erzielt werden soll.<br />

Papierverbrauch<br />

Ein deutlicher Erfolg zeigt sich bei den Papiereinsparungen. Der Gesamtverbrauch<br />

ging von 2006 auf 2008 um fast 31 Prozent zurück. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil<br />

von Umweltpapieren im selben Zeitraum von 2,8 Porzent in 2007 auf 50 Prozent<br />

in 2008. Für 2009 und die Folgejahre ist eine kontinuierliche Erhöhung vorgesehen.<br />

Es kommen überwiegend Recyclingpapiere zum Einsatz, da ihre Umweltauswirkungen<br />

während des gesamten Lebenszykluses gemäß aktuellen Studien deutlich geringer<br />

ausfallen als bei Frischfaserpapieren. Darüber hinaus wurden die Mitarbeiter/innen<br />

aufgefordert, nur noch doppelseitig zu drucken und in jedem Fall zu prüfen, ob<br />

ein Ausdruck erforderlich ist. Kurzanleitungen zur Einstellung der Duplexdruckfunktionen<br />

und Vorlagen für E-mail-Signaturen wurden hierfür im Intranet bereitgestellt.<br />

Teilnehmer/innen erhalten an Stelle umfangreicher gedruckter Materialsammlungen<br />

in der Regel USB-Sticks. Alle neu anzuschaffenden Drucker müssen zudem duplexfähig<br />

sein. Einzelne Standorte, wie Mannheim, unterstützen diese Aktion durch<br />

ein Papierbarometer, das allen Mitarbeiter/innen den Stand des Papierverbrauchs signalisiert.<br />

So konnte der Papierverbrauch an diesem Standort in 2007 von 500 000<br />

(in 2006) auf 300 000 Blatt gesenkt werden.<br />

Partnerschaften und Ressourcen<br />

3000000<br />

2500000<br />

2000000<br />

1500000<br />

1000000<br />

500000<br />

0<br />

MWh<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000000 3000<br />

2500000 2000<br />

2000000 1000<br />

15000000<br />

1000000<br />

500000<br />

cbm<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

5.008 4.912 4.831<br />

2006<br />

2007 2008<br />

Wärmeenergieverbrauch in MWh<br />

* Bonn erst ab ca. Februar 2006<br />

0<br />

Wasserverbrauch in cbm<br />

* Gesamtwert ohne Hamburg<br />

** Bonn erst ab ca. Februar 2006<br />

Zschortau<br />

Saarbrücken<br />

Mannheim<br />

Feldafing (IBZ)<br />

Berlin (Lütz.)<br />

Berlin (Strese)<br />

Bad Hf<br />

Bonn<br />

Andere<br />

Zschortau<br />

Saarbrücken<br />

Feldafing<br />

Berlin<br />

Zschortau<br />

Bad Honnef<br />

Saarbrücken Bonn*<br />

Mannheim<br />

Feldafing (IBZ)<br />

Berlin (Lütz.)<br />

Berlin (Strese)<br />

Bad Hf<br />

Bonn<br />

MA-Anteil 0 der nicht erfassten Standorte (Stuttgart, Mainz, Magdeburg,<br />

Kiel, Hannover, Hamburg, Bremen, Berlin-Stresemannstraße) =<br />

98 / 797 = 12,3% (Stand 31.12.2008)<br />

29.423*<br />

2006<br />

2006<br />

5.480.000<br />

31.635<br />

26.400<br />

2007 2008<br />

2007<br />

4.785.000<br />

Andere<br />

Zschortau<br />

Saarbrücken<br />

Mannheim<br />

Feldafing<br />

Berlin<br />

Bad Honnef<br />

Bonn**<br />

MA Anteil der Standorte MIT Fernwärme (Berlin-Stresem., Bonn,<br />

Mannheim und Saarbrücken, Hamburg, Hannover, Schwerin sowie<br />

Stuttgart) = 525 / 797 = 65,9 % (stand 31.12.2008)<br />

140.000 1.900.000<br />

Umweltpapier (FSC, Recyclingpapier)<br />

Papierverbrauch und Anteil von<br />

Umweltpapier (Anzahl Blätter)<br />

2008<br />

3.800.000<br />

69


Glossar<br />

Capacity-Building, Capacity Development:<br />

Auf- und Ausbau der Fähigkeit von Individuen,<br />

Organisationen und Systemen, Wissen<br />

und Ressourcen effektiv und effizient<br />

einzusetzen, um eigene Ziele wirksam und<br />

nachhaltig zu verwirklichen<br />

Corporate Social Responsibility: Unternehmerische<br />

Verantwortung für die Gesellschaft,<br />

freiwilliger Beitrag der Wirtschaft<br />

zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

Drittgeschäft: Geschäftszweig der <strong>InWEnt</strong><br />

gGmbH, dem alle Aufträge von internationalen<br />

Auftraggebern wie der Europäischen<br />

Union, anderen Durchführungsorganisationen,<br />

Stiftungen und der Wirtschaft zuzurechnen<br />

sind.<br />

Durchführungsorganisation: Das BMZ beauftragt<br />

die Durchführungsorganisationen<br />

mit der Umsetzung der entwicklungspolitischen<br />

Vorhaben der Bundesregierung. Zu<br />

den Aufgaben dieser Organisationen gehören<br />

unter anderem die Durchführung von<br />

Projekten der Finanziellen Zusammenarbeit<br />

und der Technischen Zusammenarbeit,<br />

die Vorbereitung und Entsendung<br />

von deutschen Fachkräften und Entwicklungshelfer/innen<br />

und die berufliche Fortbildung<br />

von Fach- und Führungskräften<br />

aus den Partnerländern. Zu den Durchführungsorganisationen<br />

zählen unter anderem<br />

die KfW Entwicklungsbank, die DEG,<br />

die GTZ, der DED und <strong>InWEnt</strong><br />

Erfolgskontrolle: Nach Bundeshaushaltsordnung<br />

ein Prüfungsverfahren, das dazu<br />

dient, während der Durchführung (begleitende<br />

Erfolgskontrolle) und nach Abschluss<br />

(abschließende Erfolgskontrolle)<br />

einer Maßnahme ausgehend von der Pla-<br />

nung festzustellen, ob und in welchem<br />

Ausmaß die angestrebten Ziele erreicht<br />

wurden, ob die Maßnahme ursächlich für<br />

die Zielerreichung war und ob die Maßnahme<br />

wirtschaftlich war.<br />

Evaluierungskriterien: Die zentralen Prüfkriterien<br />

für Evaluierungen des BMZ und<br />

der Durcführungsorganisationen sind nach<br />

OECD/DAC: Relevanz, Effektivität, Effizienz,<br />

entwicklungspolitische Wirkungen<br />

und Nachhaltigkeit. Für die deutsche EZ<br />

findet je nach Kontext dasKriterium „Kohärenz,<br />

Komplementarität & Koordination“<br />

zusätzlich Anwendung.<br />

Erweitertes Kerngeschäft: Geschäftszweig<br />

der <strong>InWEnt</strong> gGmbH, der sich aus der<br />

Förderung durch oberste Bundesbehörden<br />

(außer BMZ) sowie der Länder<br />

zusammensetzt.<br />

Fachpartner: Externe Auftragnehmer, die<br />

im Auftrag von <strong>InWEnt</strong> bestimmte fachliche<br />

Leistungen bei der Durchführung des<br />

Programms übernehmen. I.d.R. handelt<br />

es sich dabei um Consultants oder wissenschaftliche<br />

Einrichtungen (z.B. Universitäten)<br />

in und aus Deutschland.<br />

Gender-Mainstreaming: Die unterschiedlichen<br />

Interessen und Lebenssituationen<br />

von Frauen und Männern in der Struktur,<br />

in der Gestaltung von Prozessen und<br />

Arbeitsabläufen, in den Ergebnissen und<br />

Produkten, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

in der Steuerung (Controlling)<br />

werden von vornherein berücksichtigt,<br />

um das Ziel der Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern effektiv verwirklichen<br />

zu können<br />

70 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

Global Governance: Bezeichnet ein Konzept<br />

multilateraler Entscheidungsprozesse<br />

zur politischen Gestaltung der<br />

Globalisierung.<br />

Global Campus 21®: Der Global Campus<br />

21® ist die Lernplattform von <strong>InWEnt</strong> im<br />

Internet. Sie beruht auf einem Lernmanagementsystem<br />

in moderner Web-Technologie..<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer von<br />

allen Kontinenten nutzen den GC 21, um<br />

gemeinsam zu lernen, Projekte zu bearbeiten<br />

und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Good Governance: Bezeichnet ein gutes<br />

Steuerungs- und Regelungssystem einer<br />

politisch-gesellschaftlichen Einheit wie<br />

Staat oder Gemeinde.<br />

Grüne IT: Die umwelt- und ressourcenschonende<br />

Produktion, Nutzung und Entsorgung<br />

von Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

Hierbei stehen die<br />

Vermeidung gefährlicher Rohstoffe bei<br />

Produktion, Energiesparsamkeit während<br />

der Nutzung und das Recycling endlicher<br />

Materialien Ressourcen bei der Entsorgung<br />

im Vordergrund.<br />

Kerngeschäft: Geschäftszweig der <strong>InWEnt</strong><br />

gGmbH, der alle Programme und Maßnahmen<br />

umfasst, für die das BMZ Zuwendungen<br />

bewilligt.<br />

Key-Account-Management: Koordination<br />

und die Steuerung der institutionellen, geschäftlichen,<br />

fachlichen und politischen<br />

Beziehungen zu Kooperationspartnern


Millenniumsentwicklungsziele: Auf dem<br />

Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen<br />

im September 2000 in New York haben die<br />

Staats- und Regierungschefs der Welt beschlossen,<br />

den globalen Kampf gegen die<br />

Armut in den Mittelpunkt der internationalen<br />

Aufgaben zu rücken. In der Millenniumserklärung<br />

ist in acht Entwicklungszielen<br />

beschrieben, wie der Anteil extrem<br />

armer Menschen weltweit bis 2015 halbiert<br />

werden soll.<br />

Monitoring: Eine laufende Beobachtung<br />

von wichtigen Veränderungen im<br />

Verlaufe des Projektes zum Zwecke der<br />

Programmsteuerung.<br />

Öko-Check: Umfasst hier einen standortbezogenen<br />

kombinierten Umweltstatus- und<br />

Energiebericht.<br />

Öko-Profit: modulares Beratungs- und<br />

Qualifizierungsprogramm, das Betriebe<br />

unabhängig von Branche und Größe bei<br />

der Einführung und Verbesserung eines<br />

betrieblichen Umweltmanagements begleitet.<br />

Es wird als Kooperation zwischen Kommunen<br />

und Unternehmen durchgeführt<br />

und unterstützt letztere dabei, die Umwelt<br />

zu schützen und dabei Kosten zu senken.<br />

Paris Deklaration: Im Frühjahr 2005 haben<br />

über 100 Vertreter von Geber- und<br />

Partnerländern die „Paris Declaration on<br />

Aid Effectiveness“ zur Reform der Entwicklungszusammenarbeit<br />

unterzeichnet.<br />

Ziel der Paris Deklaration ist es, die internationale<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

wirksamer zu gestalten. Die fünf Kernforderungen<br />

lauten Eigenverantwortung und<br />

Partnerorientierung, Harmonisierung,<br />

Wirkungsorientierung und Gemeinsame<br />

Rechenschaftslegung.<br />

PM+E: Planungs-, Monitoring- und Evaluierungszyklus<br />

von Programmen der internationalen<br />

Zusammenarbeit<br />

Public Privat Partnership: Öffentlich-Private<br />

Partnerschaften zwischen der öffentlichen<br />

Entwicklungszusammenarbeit und<br />

der privaten Wirtschaft zu beiderseitigem<br />

Nutzen. Durch PPP Projekte können privatwirtschaftliche<br />

Mittel für die Entwicklungsländer<br />

gewonnen werden. (BMZ<br />

Definition)<br />

Stakeholder: Individuen, Gruppen oder<br />

Organisationen, die an der Planung und<br />

Durchführung der Programmmaßnahmen<br />

beteiligt sind, z.B. lokale Partner, Fachpartner,<br />

Zielgruppen und Auftraggeber.<br />

Strategische Partner: Deutsche, bilaterale<br />

oder internationale Geberorganisationen,<br />

mit denen das Vorhaben in strategischer<br />

Hinsicht (gleiche Zielrichtung) gemeinsam<br />

geplant und durchgeführt wird. Im<br />

Rahmen der Programmkoordination leisten<br />

diese Partner einen konzeptionellen,<br />

fachlichen und/oder materiellen Beitrag.<br />

Transformationsländer: Länder in Mittel-<br />

und Osteuropa, Asien sowie die Nachfolgestaaten<br />

der ehemaligen Sowjetunion, die<br />

im Übergang von der Zentralverwaltungswirtschaft<br />

zur Marktwirtschaft sind. Werden<br />

teilweise zu den Entwicklungsländern<br />

gerechnet, einige zählen bereits zu den<br />

OECD-Staaten.<br />

Wirkungsorientierung: Bereits bei der Konzeption<br />

und Planung von Programmen ist<br />

darauf zu achten, welche Wirkungen erzielt<br />

werden sollen. Es sind Annahmen darüber<br />

zu treffen, mit welchen Leistungen welche<br />

Glossar<br />

Veränderungen auf der Ebene von Individuuen<br />

oder Organisationen bewirkt werden<br />

sollen. Diese Wirkungszusammenhänge<br />

sind Grundlage für Monitoring und<br />

Evaluierung.<br />

Ziele: In den Zielen der Programmmaßnahmen<br />

werden die beabsichtigten positiven<br />

Wirkungen, d.h. der durch die<br />

Leistungen angestrebte Soll-Zustand festgelegt<br />

Unterschieden wird zwischen: Programm-/Projektziel:<br />

Beschreibung der angestrebten<br />

mittelfristigen Veränderungen<br />

(institutionelle Ebene) Maßnahmenziel:<br />

Beschreibung der Nutzung der Leistung<br />

(individuelle Ebene), des Transfers und der<br />

angestrebten kurzfristigen Veränderungen<br />

auf der Ebene der Organisation<br />

Weiterführende Erklärungen zu Begriffen<br />

der Internationalen und Entwicklungszusammenarbeit<br />

finden Sie im Glossar des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung unter:<br />

rhttp://www.bmz.de/de/service/glossar/<br />

71


Abkürzungsverzeichnis<br />

AA Auswärtiges Amt<br />

AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

A+F Aus- und Fortbildung<br />

AP 2015 Aktionsprogramm 2015<br />

ASEAN Association of Southeast Asian Nations<br />

ASA Arbeits- und Studienaufenthalte<br />

BADV Bundesamt für zentrale Dienste und öffentliche Vermögensfragen<br />

(u.a. zu-ständig für Gehaltsabrechnungen)<br />

BEM Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

BGleiG Bundesgleichstellungsgesetz<br />

BHO Bundeshaushaltsordnung<br />

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

BMF Bundesministerium der Finanzen<br />

BMI Bundesministerium des Innern<br />

BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung<br />

BRH Bundesrechnungshof<br />

CB Capacity Building<br />

CD Capacity Development<br />

CDG Carl Duisberg Gesellschaft e.V.<br />

CSR Corporate Social Responsibility (soziale<br />

Unternehmensverantwortung)<br />

DCD-DAC Development Co-operation Directorate - Develop-<br />

DED<br />

ment Assistance Committee (Entwicklungsausschuss der<br />

OECD)<br />

Deutscher Entwicklungsdienst<br />

DEG Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

DG Drittgeschäft<br />

DIE Deutsches Institut für Entwicklungspolitik<br />

DO Durchführungsorganisation(en)<br />

DSE Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung<br />

EF Entwicklungspolitisches Forum (<strong>InWEnt</strong>)<br />

EFQM European Foundation for Quality Management<br />

EKG Erweitertes Kerngeschäft (Zusammenarbeit mit den Bundesländern<br />

und an-deren Bundesressorts, außer dem BMZ)<br />

EZ Entwicklungszusammenarbeit<br />

FAO Food and Agriculture Organisation of the United Nations<br />

FSC Forest Stewardship Council<br />

GC 21 Global Campus 21®<br />

GBR Gesamtbetriebsrat<br />

GF Geschäftsführung<br />

GTZ Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH<br />

IBZ Internationale/s Bildungszentrum/en<br />

ILT International Leadership Training<br />

72 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

<strong>InWEnt</strong> Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH<br />

IZ Internationale Zusammenarbeit<br />

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

KG Kerngeschäft (Aufträge des BMZ aus Haushaltstitel 685 01<br />

bzw. 685 41)<br />

KLR Kosten- und Leistungsrechnung<br />

MA Mitarbeiter/innen<br />

MDG Millennium Development Goals<br />

(Millenniumentwicklungsziele)<br />

MERCOSUR Mercado Común del Sur (Gemeinsamer Markt des<br />

Südens / Lateinamerika)<br />

NAP Nachhaltigkeitsmanagementsystem „Nachhaltigkeit als<br />

Prozess“<br />

ODA Official Development Assistance (Öffentliche<br />

Entwicklungszusammenarbeit)<br />

OECD Organisation for economic cooperation and development<br />

PE Peronalentwicklung<br />

PPP Public Private Partnership<br />

PriME Programm-integriertes Planungs-, Monitoring- und<br />

Evaluierungssystem<br />

proEval Gesellschaft zur Förderung von professioneller Evaluation<br />

QaP Qualität als Prozess, Qualitätsmanagementsystem<br />

Q&E Qualität und Evaluierung (bei <strong>InWEnt</strong> Abt. 1.04)<br />

QM Qualitätsmanagement<br />

RZ Regionales Zentrum (<strong>InWEnt</strong>)<br />

SADC Southern African Development Community<br />

SQS Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und<br />

Managementsysteme<br />

TCO 99 Prüfsiegel für Computer ; Bildschirme, Flachbildschirme,<br />

Kathodenstrahl-Monitore, Desktop- und Notebook-PCs,<br />

Tastaturen und Drucker.<br />

TN Teilnehmer/innen<br />

TvöD Tarifvertrag öffentlicher Dienst<br />

UN(O) United Nations (Organisation)<br />

UNDP United Nations Development Programme<br />

UNEP United Nations Environment Programme<br />

V-EZ Vorbereitungsstätte für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

(<strong>InWEnt</strong>)<br />

VOL Verdingungsordnung für Leistungen<br />

WBI Weltbankinstitut<br />

WHO World Health Organisation


Bildnachweise<br />

Die für diesen Bericht verwendeten Fotos<br />

stammen, mit Ausnahme der Interviewfotos,<br />

aus dem <strong>InWEnt</strong>-Fotopool.<br />

Titelcollage: Sandra Meckler/<strong>InWEnt</strong><br />

gGmbH<br />

Umschlag S.2: Monica Donoso, Foto:<br />

S. xx: Geschäftsführung <strong>InWEnt</strong>:<br />

Dr. Sebastian Paust, Foto: Barbara<br />

Frommann;<br />

Bernd Schleich, Foto: Fotostudio Sachsse,<br />

Bonn<br />

S. xx: Unternehmensporträt:<br />

Fotos und Collage: Sandra Meckler/In-<br />

WEnt gGmbH<br />

Dr. Günther Krings, MdB, Vorsitzender<br />

des parlamentarischen Beirats für nachhaltige<br />

Entwicklung,<br />

S. xx: Dach einer kirgisischen Jurte,<br />

Foto: Regine Reim<br />

S. xx: Dr. Manfred Konukiewitz, Leiter der<br />

Unterabteilung „Globale und sektorale<br />

Aufgaben“ im Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ), Foto: privat<br />

S. xx:: Pflückreife Baumwolle in Tadschikistan,<br />

Foto: Regine Reim/InWent<br />

gGmbH<br />

S. xx: Baumrinde mit Wassertropfen,<br />

Foto: Regine Reim/InWent gGmbH<br />

S. xx: : Stand Up Aktion <strong>InWEnt</strong> (Ballons),<br />

Foto: Renate Mengler/<strong>InWEnt</strong> gGmbH<br />

S. xx: Dr. Barbara Kloss-Quiroga, Gleichstellungsbeauftragte<br />

<strong>InWEnt</strong>,<br />

Foto:<br />

S. xx: Paul Schlüter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates<br />

<strong>InWEnt</strong>,<br />

Foto: Sandra Meckler/<strong>InWEnt</strong> gGmbH<br />

S. xx: : Kuppelgewölbe der Tilla Kari Moschee,<br />

Usbekistan, Foto: Dr. Berthold<br />

Volberg<br />

S. xx: Vietnam Pereira, Biologin und<br />

ehem. Teilnehmerin des <strong>InWEnt</strong>-Trainings<br />

Master of Business Administration<br />

(MBA), Foto: Foto Fontaine, Saarbrücken<br />

S. xx: Dr. Reinhard Loske, Senator für<br />

Umwelt, Bau, Verkehr und Europa der<br />

Freien Hansestadt Bremen, Foto: privat<br />

S. xx: : Bananenstaude Südtürkei,<br />

Foto: Regine Reim/InWent gGmbH<br />

S. xx: Sanjay Pradhan, Vice President<br />

World Bank Institute (WBI),<br />

Foto:<br />

Umschlag hinten<br />

U5


Nachhaltigkeitserklärung<br />

Nachhaltigkeitsunternehmen<br />

_ Wir sind einer der führenden Anbieter auf<br />

dem internationalen Weiterbildungsmarkt<br />

und verpflichten uns den Zielen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung – nach außen wie nach<br />

innen.<br />

_ Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt<br />

der Entwicklung. Wir fördern die Handlungskompetenz<br />

und die Eigenverantwortung<br />

von Menschen, damit sie ihre Zukunft eigenständig<br />

gestalten können. Grundlage dafür ist<br />

die internationale Wissens- und Bildungszusammenarbeit.<br />

_ Wir schaffen gleichberechtigten Zugang<br />

zu Wissen als einer strategischen Entwicklungsressource.<br />

Wir begreifen lebenslanges<br />

Lernen als Chance und als Grundrecht. Wir<br />

verstehen uns als lernende Organisation. Dieses<br />

Verständnis prägt sowohl unsere Capacity<br />

Building-Programme für internationale Fachund<br />

Führungskräfte als auch unsere interne<br />

Personalentwicklung.<br />

_ Wir unterstützen die aktive Gestaltung von<br />

Veränderungsprozessen hin zu wirtschaftlicher<br />

Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit,<br />

ökologischer Tragfähigkeit und politischer<br />

Stabilität. Wir leisten damit einen<br />

Beitrag zu einer gerechten Globalisierung für<br />

heutige und zukünftige Generationen.<br />

_ Wir verbinden in unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />

das Konzept nachhaltiger Unternehmensführung<br />

mit dem Grundsatz nachhaltiger<br />

Entwicklung. Die politisch-institutionelle,<br />

ökonomische, ökologische und soziale Dimension<br />

gehören für uns zusammen.<br />

_ Wir messen die Wirkung unserer Programme<br />

an ihrer Nachhaltigkeit, verstanden<br />

als dauerhafte positive Veränderung in diesen<br />

Dimensionen. Wir stellen sicher, dass unsere<br />

Leistungen im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />

jährlich erfasst und überprüft<br />

sowie Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet<br />

werden.<br />

Umwelt schützen<br />

_ Wir gehen verantwortlich mit Umwelt und<br />

Ressourcen um und nutzen zunehmend er-<br />

neuerbare Energien. Wir reduzieren im<br />

Dienstalltag den Wasser-, Energie-und Materialverbrauch<br />

sowie das Abfallaufkommen.<br />

_ Wir achten bei Reisen im In- und Ausland<br />

auf die Wahl umweltschonender Transportmittel.<br />

_ Wir bevorzugen in Herstellung, Gebrauch<br />

und Entsorgung umweltverträgliche Waren<br />

und Dienstleistungen. Entsprechend setzen<br />

wir ein „faires Beschaffungswesen“ um.<br />

_ Wir legen diese Kriterien für alle unsere Veranstaltungen<br />

im In- und Ausland zugrunde.<br />

Erfolgreich wirtschaften<br />

_ Wir halten unser Unternehmen gemeinsam<br />

auf einem wirtschaftlichen Erfolgskurs.<br />

Wir führen das Unternehmen nach betriebwirtschaftlichen<br />

Kriterien und handeln ertragsorientiert.<br />

Wir realisieren konsequent<br />

Einsparpotenziale.<br />

_ Wir beraten unsere Kunden, handeln nachfrageorientiert<br />

und bieten maßgeschneiderte<br />

Lösungen, die anerkannten Qualitätsstandards<br />

entsprechen.<br />

_ Wir kompensieren etwaige Mehrkosten<br />

für eine ökologische und sozialverträgliche<br />

Ressourcennutzung durch Verbrauchseinsparungen.<br />

_ Wir verbinden unternehmerisches Handeln<br />

mit sozialer Verantwortung. Dies bedeutet<br />

auch, dass wir unserem Auftragsmanagement<br />

Nachhaltigkeitskriterien zugrunde legen.<br />

Sozial agieren<br />

_ Wir verpflichten uns der interkulturellen<br />

Toleranz, Partizipation und zu einem partnerschaftlichen<br />

Umgang. Dazu gehören eine Kultur<br />

der Wertschätzung und der Anerkennung<br />

von Leistungen.<br />

_ Wir verpflichten uns einer sozialen Unternehmensführung<br />

gegenüber der Mitarbeiterschaft<br />

und fördern die Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern sowie die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Wir sorgen für ein gesundes<br />

Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

U6 <strong>InWEnt</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> 2009<br />

_ Wir fördern aktiv die fachliche, soziale und<br />

persönliche Entwicklung, Kreativität und Eigeninitiative<br />

unseres Personals sowie das ehrenamtliche<br />

Engagement.<br />

_ Wir stärken mit unserer entwicklungsbezogenen<br />

Inlandsarbeit das öffentliche Bewusstsein<br />

und Engagement für eine Welt in gemeinsamer<br />

Verantwortung und unterstützen<br />

die interkulturelle Verständigung.<br />

Kontinuierlich lernen<br />

_ Wir begreifen eine kontinuierliche eigene<br />

Entwicklung als wesentliche Voraussetzung<br />

zur institutionellen Nachhaltigkeit von<br />

<strong>InWEnt</strong>.<br />

_ Wir verstehen uns als kompetente und lernende<br />

Organisation. Dies ist die Grundlage<br />

unserer Innovationsfähigkeit. Neue Fragestellungen<br />

aufzugreifen und innovative Methoden<br />

zu entwickeln, ist Teil unseres Capacity Building-Ansatzes.<br />

_ Wir leisten mit unserer Alumniarbeit einen<br />

Beitrag zur nachhaltigen Nutzung des in den<br />

Programmen vermittelten Wissens. Gleichzeitig<br />

nutzen wir das Netzwerk unserer Alumni<br />

für die strategische Weiterentwicklung unseres<br />

Angebots.<br />

_ Wir verbinden kontinuierliches Lernen mit<br />

einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

Mit unserem Qualitäts- und Wissensmanagement<br />

erfassen wir unsere Leistung<br />

und deren Wirkungen und setzen Verbesserungspotenziale<br />

konsequent um.<br />

(Stand 2007)


Umschlag hinten<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Carl Duisberg Gesellschaft e.V. (CDG)<br />

Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung (DSE)<br />

Aufsichtsrat<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Erich Stather<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung<br />

Rüdiger Freiherr von Fritsch<br />

Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt<br />

Kornelia Haugg<br />

Abteilungsleiterin im Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

Dr. Michael Kruse<br />

Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Ministerialdirigent<br />

im Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie<br />

DSE<br />

Dr. Reinhild Otte<br />

1. Stellvertretende Vorsitzende, Ministerialrätin<br />

im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg<br />

CDG<br />

Jochen Voß<br />

Vorsitzender des Vortsandes der CDG und<br />

des CDA (Carl Duisberg Arbeistkreis) e.V.<br />

<strong>InWEnt</strong><br />

Hans-Jürgen Kawalun Projektleiter<br />

Martina Müller-Norouzi Projektleiterin<br />

Michael Schwartzkopff Projektleiter<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Sebastian Paust Hauptgeschäftsführer<br />

Bernd Schleich Geschäftsführer<br />

U7


<strong>InWEnt</strong><br />

Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH<br />

Friedrich-Ebert-Allee 40<br />

53113 Bonn<br />

Fon +49 228 4460-0<br />

Fax +49 228 4460-1766<br />

www.inwent.org<br />

U8

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