Das Frauengefängnis Hindelbank geht 2020 zu - Schweiz ... - BSPV
Das Frauengefängnis Hindelbank geht 2020 zu - Schweiz ... - BSPV
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<strong>Das</strong> <strong>Frauengefängnis</strong> <strong>Hindelbank</strong> <strong>geht</strong> <strong>2020</strong> <strong>zu</strong> - <strong>Schweiz</strong>: Standard - tag... http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/<strong>Das</strong>-Frauengefaengnis-H...<br />
Von Urs Egli. Aktualisiert am 29.03.2012<br />
<strong>Das</strong> einzige <strong>Frauengefängnis</strong> der Deutschschweiz ist in einem desolaten Zustand und<br />
wird neu gebaut. Die Anstalten <strong>Hindelbank</strong> schliessen. Der Neubau neben der<br />
Männervoll<strong>zu</strong>gsanstalt Witzwil kostet gegen 150 Millionen Franken.<br />
Geht im Jahr <strong>2020</strong> <strong>zu</strong>: das <strong>Frauengefängnis</strong> <strong>Hindelbank</strong>.<br />
Bild: Keystone<br />
Artikel <strong>zu</strong>m Thema<br />
Frau flüchtet aus Strafanstalt<br />
<strong>Hindelbank</strong><br />
Diese Eltern sind selber noch Kinder<br />
«Harry Potter»-Bösewicht muss ins<br />
Gefängnis<br />
BLOG<br />
Die bernische Kantonsregierung hat gestern entschieden:<br />
Die einzige Justizvoll<strong>zu</strong>gsanstalt für Frauen in der<br />
Deutschschweiz in <strong>Hindelbank</strong> wird geschlossen und auf<br />
der grünen Wiese, just neben den Anstalten Witzwil im<br />
Berner Seeland, neu gebaut. Die Baukosten schätzt der<br />
Regierungsrat auf gegen 150 Millionen Franken. 2018<br />
könnte mit dem Bau gestartet werden. Be<strong>zu</strong>gsbereit wäre<br />
die neue Frauenvoll<strong>zu</strong>gsanstalt etwa im Jahr <strong>2020</strong>.<br />
107 Plätze für straffällige Frauen gibt es in <strong>Hindelbank</strong>.<br />
Eine Zustandsanalyse brachte an den Tag, was man wohl<br />
schon wusste: Die einzige Justizvoll<strong>zu</strong>gsanstalt für Frauen<br />
in der Deutschschweiz in <strong>Hindelbank</strong> ist baulich in einem<br />
desolaten Zustand. Die acht Quadratmeter kleinen Zellen<br />
1 von 3 20.04.2012 12:24
<strong>Das</strong> <strong>Frauengefängnis</strong> <strong>Hindelbank</strong> <strong>geht</strong> <strong>2020</strong> <strong>zu</strong> - <strong>Schweiz</strong>: Standard - tag... http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/<strong>Das</strong>-Frauengefaengnis-H...<br />
im alten Gefängnistrakt sind nicht mehr menschenrechtskonform. Neben einer Totalsanierung<br />
müssten einzelne Gefängnisteile sogar ersetzt werden. Auf diese bauliche Unsicherheit will sich der<br />
Regierungsrat nicht einlassen.<br />
Gestern entschied sich die Kantonsregierung für den Neubau des <strong>Frauengefängnis</strong>ses unmittelbar<br />
neben den Anstalten Witzwil im Seeland. 184 Männer sind dort im offenen Strafvoll<strong>zu</strong>g – in einer<br />
geschlossenen Abteilung, in offenen Wohngruppen und im Arbeitsexternat (intern wohnen, extern<br />
arbeiten). Von der Konzentration der beiden Anstalten erhofft sich der Regierungsrat Synergien,<br />
namentlich im Sicherheits- und Verpflegungsbereich.<br />
Flexibles Platzangebot<br />
Ein konkretes Projekt des neuen <strong>Frauengefängnis</strong>ses in Witzwil liegt noch nicht vor. Deshalb kann<br />
der Regierungsrat die Baukosten erst schätzen: gegen 150 Millionen Franken. Sicher ist, dass sich<br />
der Bund an den Kosten beteiligen wird. Der Neubau soll nordöstlich der Anstalten Witzwil<br />
errichtet werden. Noch steht nicht fest, ob an den heutigen 107 Plätzen festgehalten oder die Anzahl<br />
wesentlich aufgestockt wird.<br />
Der Regierungsrat ist überzeugt, dass mit einem Neubau die Sicherheit stark erhöht und die<br />
betriebliche Organisation verbessert wird. Auch soll es möglich sein, das Platzangebot bei Bedarf <strong>zu</strong><br />
erweitern. Mitentscheidend war <strong>zu</strong>dem, dass der laufende Gefängnisbetrieb in <strong>Hindelbank</strong> für<br />
maximal 107 Frauen während der ganzen Bauzeit unverändert aufrechterhalten werden kann. Auch<br />
sei die Neubaulösung von den Subventionsbehörden eindeutig favorisiert worden, betont der<br />
Regierungsrat.<br />
Baubeginn 2018?<br />
Bis in Witzwil die Bagger auffahren können, dauert es noch Jahre. Der Regierungsrat hat gestern<br />
die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion mit den Projektplanungsarbeiten beauftragt. Sicher<br />
werden Umzonungen nötig sein. Zudem muss der Baugrund genau unter die Lupe genommen<br />
werden. Nicht <strong>zu</strong>letzt, weil unter Witzwiler Wiesen die frühere Abfalldeponie der Stadt Bern<br />
schlummert.<br />
Frühestens im Jahr 2014 wird der Regierungsrat mit dem Projektkredit an den Grossen Rat<br />
gelangen. Falls das Kantonsparlament den Ausführungskredit 2017 bewilligt, könnte 2018 mit dem<br />
Bau der neuen Frauenvoll<strong>zu</strong>gsanstalt in Witzwil begonnen werden. Die Bauarbeiten sollen zwei bis<br />
drei Jahre dauern. <strong>Das</strong> repräsentative Schloss <strong>Hindelbank</strong> – ein Denkmal von nationaler<br />
Bedeutung – soll erhalten bleiben. Ob es vermietet oder verkauft werden soll, hat der Regierungsrat<br />
nicht entschieden. Gestern liess er da<strong>zu</strong> verlauten: «Entsprechende Szenarien da<strong>zu</strong> werden im<br />
Rahmen der Projektplanung <strong>zu</strong> erarbeiten sein.»<br />
Für 16 Millionen saniert<br />
<strong>Das</strong> 1725 erbaute Schloss diente gemäss www.swisscastles.ch ab 1866 als Armenanstalt und ab<br />
1896 als Zwangsarbeitsanstalt für Frauen. Der Betrieb wurde ab 1912 als Arbeits- und Strafanstalt<br />
2 von 3 20.04.2012 12:24
<strong>Das</strong> <strong>Frauengefängnis</strong> <strong>Hindelbank</strong> <strong>geht</strong> <strong>2020</strong> <strong>zu</strong> - <strong>Schweiz</strong>: Standard - tag... http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/<strong>Das</strong>-Frauengefaengnis-H...<br />
für Frauen geführt. 1959 wurde die Konkordatsanstalt der Nordwest- und Innerschweiz mit<br />
Erstmaligen- und Rückfälligenabteilung erbaut. Für 16 Millionen Franken erfolgte von 1995 bis<br />
1997 eine Teilsanierung.<br />
Was mit dem Schloss <strong>Hindelbank</strong> nach der Schliessung der Anstalten passiert, ist gemäss<br />
Regierungsrat noch offen. Der Gemeinde <strong>Hindelbank</strong> dürften Kauf und Unterhalt dieses Denkmals<br />
von nationaler Bedeutung <strong>zu</strong> teuer sein. (Berner Zeitung)<br />
Erstellt: 29.03.2012, 12:47 Uhr<br />
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