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<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong><br />

SiteS & ServiceS<br />

DaS inDuStrieparkmagazin 2. Ausgabe - September 2010<br />

Instandhaltung<br />

Maschinen und Anlagen<br />

optimal nutzen<br />

BA Studium<br />

Praxisnahe<br />

Ausbildung von<br />

Service Ingenieuren<br />

Industrieparks<br />

Für Ansiedlung gerüstet?<br />

Konzepte zur<br />

Standortvermarktung<br />

einzelpreiS 5 €<br />

Interview<br />

Netzwerk Innovative<br />

Werkstoffe:<br />

Erfolg macht sexy!


KOMPETENZ UND SERVICE,<br />

DER ZEICHEN SETZT.<br />

CURRENTA – Leistungen für Ihre Märkte.<br />

Erfolgreiche Unternehmen sind selten allein. Sie haben einen kompetenten Partner an ihrer Seite, der sie mit zuverlässigen <strong>Services</strong><br />

unterstützt und auf dessen fachliche Kompetenz sie vertrauen können. CURRENTA ist ein solcher Partner. Denn als Manager und Betreiber<br />

des CHEMPARK führt CURRENTA eines der größten Chemie-Areale in Europa mit den Standorten Leverkusen, Dormagen und<br />

Krefeld-Uerdingen. Und ist ein erfahrener Dienstleister mit umfangreichen Leistungen genau für Ihre Märkte. Dies gilt innerhalb des<br />

CHEMPARK zum Beispiel bei der Versorgung mit Energien, bei den Sicherheitsleistungen auf dem Gelände oder ganz einfach bei der<br />

Lieferung sauberer Arbeitskleidung – aber auch außerhalb des Geländes wie bei der Analytik, der Entsorgung chemisch belasteter<br />

Sonderabfälle oder auch beim Thema Schallschutz. Die Erfahrungen von CURRENTA können also auch auf dem freien Markt genutzt<br />

und so zu einem Erfolgs-Faktor werden. Mit unserer Erfahrung und unserem Know-how als Dienstleister begleitet CURRENTA Kunden<br />

auf ihrem Weg zum Geschäftserfolg.<br />

Currenta GmbH & Co. OHG<br />

CHEMPARK<br />

51368 Leverkusen<br />

www.currenta.com<br />

Ein Unternehmen von<br />

Bayer und LANXESS


TiTelThema<br />

Hebel zur Produktivitätssteigerung<br />

ABB Full Service verspricht Steigerung der Produktion<br />

durch eine optimierte Instandhaltung.<br />

Seiten 4-5<br />

Saniertes Zuhause für Mikroorgansmen<br />

Industriepark Frankfurt Griesheim: Korrosionsschutzeinsatz<br />

am Biohochreaktor.<br />

Seiten 6-7<br />

Mehr Service für Pumpen<br />

Siemens Prozessleitsystem Simatic PCS 7 und<br />

Asset Management verbessern die Instandhaltung<br />

im Chemiepark Marl.<br />

Seiten 8-9<br />

Konzepte für jeden Bedarf<br />

Bilfinger Berger Industrial <strong>Services</strong> versteht<br />

sich als strategischer Partner seiner Kunden.<br />

Seiten 10-11<br />

Kompetenz aus Erfahrung<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH – Full-Service-<br />

Provider für Sicherheit und Zuverlässigkeit.<br />

Seiten 12-14<br />

Dauerhaft Dicht<br />

Neuartige Dichtung von Tectrion für Kunststoffverbundsysteme<br />

mit TA-Luft-Zulassung.<br />

Seiten 16-17<br />

Schnell, direkt, optimal<br />

Mobile Auftragsabwicklung für effektive Instandhaltung<br />

von Mainsite Technologies.<br />

Seite 19<br />

Messen mit Sicherheit<br />

Durchflusskalibrierungen von Infracor.<br />

Seite 20<br />

Praxisnahe Ausbildung der BA Sachsen<br />

Studiengang Service Engineering für die komplexen<br />

Prozesse der Instandhaltung.<br />

Seiten 22-23<br />

SiTeS<br />

Für Ansiedlung gerüstet?<br />

Konzepte zur Standortvermarktung von Chemie-<br />

und Industrieparks. Von Benjamin Fröhling.<br />

Seiten 24-25<br />

Rettungsdusche auf sechs Rädern<br />

Neues Sonderfahrzeug „Gerätewagen Atemschutz/<br />

Dekon“ ist Novum unter deutschen Feuerwehrfahrzeugen.<br />

Seiten 26-27<br />

Repower plant den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks<br />

- Investition von rund 340 Millionen<br />

Euro steigert Wettbewerbsfähigkeit des CHEMPARK<br />

Leverkusen.<br />

Seiten 28 - 29<br />

Pharmaserv weiht neues Logistikzentrum ein<br />

Standort Behringwerke macht weiteren Schritt in eine<br />

erfolgreiceh Zukunft.<br />

Seiten 30 - 31<br />

inTerview<br />

i n h a l t<br />

Erfolg macht sexy!<br />

Interview mit Wolfgang Paczenski, Sprecher des Netzwerks<br />

Innovative Werkstoffe.<br />

Seiten 32 - 33<br />

exTraS<br />

Impressum, Fotohinweise, Termine, Kongresse.<br />

Seite 35<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 3


ti telthema<br />

In der Prozessindustrie werden<br />

einmal optimierte Produktionsabläufe<br />

ständig perfekt wiederholt, um<br />

höchste Qualität und Produktivität zu<br />

erreichen. Genauso kann die Produktion<br />

von einer professionalisierten<br />

Instandhaltung durch erfolgreiche<br />

Wiederholung weltweit erprobter und<br />

standardisierter Prozesse und Methoden<br />

zur Erhöhung der Produktivität<br />

profitieren.<br />

Die ABB Automation GmbH ist seit<br />

vielen Jahrzehnten im Bereich der Au-<br />

Hebel zur Produktivitätssteigerung<br />

tomatisierungsprodukte und -systeme<br />

in der chemischen Industrie bekannt.<br />

Zusätzlich bietet die ABB seit 20 Jahren<br />

nicht nur Dienstleistungen für eigene<br />

Systeme an, sondern übernimmt<br />

beim Kunden auf Wunsch die Verantwortung<br />

für die komplette Produktionsinstandhaltung.<br />

Weltweit hat ABB<br />

mehr als 8.000 Mitarbeiter von Kunden<br />

übernommen und ist für die Instandhaltung<br />

von mehr als 150 Produktionsstandorten<br />

verantwortlich.<br />

In der Instandhaltung liegt ein erhebliches<br />

Potenzial, die Produktivität zu<br />

erhöhen und Kosten zu senken. Hierbei<br />

ist es weniger die Frage, ob diese<br />

Potenziale besser durch die interne Organisation<br />

oder externe Partner gehoben<br />

werden können, sondern vielmehr,<br />

wer von beiden die Potenziale schneller<br />

und verlässlicher heben kann. „ABB<br />

hat die Instandhaltungskonzepte<br />

schnell und erfolgreich für Myllykoski<br />

Paper in Anjalankoski, Finnland, umgesetzt.<br />

Schon jetzt wurden die zugesagten<br />

Ergebnisse erreicht“, berichtet<br />

Tuoma Tuomela, geschäftsführender<br />

Direktor bei Myllykoski Paper Oy. Er<br />

sagt dies bereits 17 Monate nachdem<br />

ABB die komplette Instandhaltung<br />

einschließlich der Mitarbeiter und der<br />

vertraglichen Zusagen zur Produktivitätssteigerung<br />

übernommen hatte.<br />

„ABB Full Service“ bedeutet die<br />

vertraglich vereinbarte Steigerung<br />

der Produktion durch eine optimierte<br />

Instandhaltung zu geringeren Kosten.<br />

Instandhaltung wird als Investition in<br />

eine ergebnisrelevante Produktivitäts-<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 4<br />

verbesserung und Energieeffizienzerhöhung<br />

betrachtet und muss sich<br />

gegenüber diesem Ziel rechnen.<br />

In unseren Projekten konnten wir<br />

immer wieder feststellen, dass mögliche<br />

Optimierungen der Instandhaltung<br />

trotz des Wissens um moderne<br />

Instandhaltungsstrategien wie RCM,<br />

TPM, 5S … bei weitem nicht ausgeschöpft<br />

werden. Das liegt in der Regel<br />

an den bestehenden Strukturen.<br />

Instandhaltung wird als Cost Center<br />

betrachtet, die Mitarbeiter werden vor<br />

allem dann positiv wahrgenommen,<br />

wenn sie als „fire-fighter“ erfolgreich<br />

„retten“ konnten, Instandhaltung ist<br />

kein Kernprozess. Die Strategien sind<br />

häufig sicherheitsgetrieben und führen<br />

zu kaum mehr finanzierbaren Ersatzteillagern“,<br />

sagt Daniel Lautensack, Director<br />

Strategic Business Development<br />

in der ABB Automation GmbH, Full<br />

Service, Mannheim.<br />

Wesentliches Kriterium für ein<br />

erfolgreiches Projekt ist die<br />

Übergabe einer leistungsorientierten<br />

Gesamtverantwortung. Eine solche<br />

Vereinbarung kann nur in Form einer<br />

langfristigen Partnerschaft funktionieren,<br />

in der durch gemeinsame<br />

Vertragsziele eine natürliche Zielkongruenz<br />

erzeugt wird.<br />

Gesamtverantwortung heißt für ABB<br />

daher: Festpreis mit vertraglicher Zusage<br />

einer Produktivitätssteigerung. Der<br />

Festpreis für die Instandhaltung inklusive<br />

geplanter und ungeplanter Reparaturen<br />

beinhaltet die Personalkosten<br />

der übernommenen Mitarbeiter, die<br />

bestehenden Service- und Dienstleistungsverträge,<br />

Ersatzteileinkauf und<br />

-lagerhaltung über einen Zeitraum von<br />

in der Regel 5 Jahren.<br />

Über die Langfristigkeit der Vereinbarung<br />

und die zugesicherte<br />

Produktivitätssteigerung ist für den<br />

Kunden sichergestellt, dass die Mittel<br />

für eine verfügbarkeitsorientierte Instandsetzung<br />

wirtschaftlich eingesetzt<br />

werden. Die Produktivitätssteigerung<br />

wird über die Gesamtanlageneffizienz<br />

(OEE) kontinuierlich gemessen.<br />

Durch die Kombination von Produktivitätssteigerung<br />

und Instandhaltungskostenoptimierung<br />

wird deutlich, dass<br />

das Ziel nicht in der alleinigen Kos-<br />

tenreduzierung, Abbau von Personal<br />

und dessen Qualifikation bestehen<br />

kann, sondern in der Etablierung einer<br />

Dienstleistungskultur von motivierten<br />

und sehr gut ausgebildeten Instandhaltern,<br />

um die Produktivitätssteigerung<br />

tatsächlich zu erreichen.<br />

Daher ist die Ertragserhöhung aus der<br />

Produktivitätssteigerung im Vergleich<br />

zur Reduzierung des Instandhaltungsbudgets<br />

häufig doppelt so hoch. „Es ist<br />

immer wieder beeindruckend, wie die<br />

ehemaligen Mitarbeiter des Kunden<br />

trotz des anfänglichen Schocks über einen<br />

Betriebsübergang nach den ersten<br />

Erfolgserlebnissen mit ganz anderem<br />

Selbstbewusstsein ihren ehemaligen<br />

Kollegen gegenübertreten.<br />

Es ist eine Dienstleistungsorientierung<br />

verbunden mit dem Wissen, durch<br />

ihr Know-how direkt zur Produktivitätssteigerung<br />

in der Produktion<br />

beizutragen, was sich in der partnerschaftlichen<br />

Anerkennung durch die<br />

ehemaligen Kollegen widerspiegelt“,<br />

beobachtet Andreas Beyerle-Köster.<br />

Der Weg zu diesem gemeinsamen<br />

Ziel ist beim ABB Full Service<br />

ein weltweit erprobter mehrstufiger<br />

Prozess. Nach der grundsätzlichen<br />

Entscheidung des Kunden, ein solches<br />

Projekt zu prüfen, folgt die Potenzialanalyse,<br />

eine umfangreiche einwöchige<br />

Analyse der Ist-Situation und<br />

anschließende Ableitung verbindlicher<br />

Verbesserungspotenziale bezüglich<br />

Kosten und Produktivität. Bestätigen<br />

sich hier für alle Beteiligten die gesetzten<br />

Erwartungen, erfolgt nach der<br />

gemeinsamen Vertragsentwicklung<br />

und Start-up-Phase die Übernahme<br />

der Instandhaltung.<br />

Jetzt steht parallel zur Instandhaltung<br />

die Organisationsentwicklung im Vordergrund,<br />

denn eines ist klar: Produktivitätserhöhung<br />

durch Instandhaltung<br />

lässt sich nur mit motivierten und gut<br />

ausgebildeten Mitarbeitern erreichen,<br />

die auf Grundlage von weltweit erprobten<br />

und standardisierten Instandhaltungsprozessen<br />

arbeiten.<br />

Kontakt: Andreas Beyerle-Köster, Vertriebsleiter<br />

Full Service, ABB Automation<br />

GmbH, E-Mail: andreas.beyerlekoester@de.abb.com


<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 6


Die Korrosionsschutzexperten<br />

von ThyssenKrupp Xervon haben<br />

gerade einen interessanten<br />

Einsatz erfolgreich abgewickelt:<br />

Im wahrsten Wortsinne unter Hochdruck<br />

setzten sie die biologische<br />

Abwasser-Kläranlage im Industriepark<br />

Frankfurt Griesheim instand.<br />

Im Industriepark Griesheim übernehmen<br />

zwei so genannte Biohochreaktoren<br />

die biologische Reinigung<br />

der Abwässer aus den chemischen<br />

Anlagen, bevor diese in den Main<br />

geleitet werden. 20 Meter hoch sind<br />

die jeweils 18.000 m3 fassenden<br />

Tanks, in denen aerobe Organismen<br />

Kohlenstoffverbindungen aerob<br />

zu CO2, H2O, Energie, Nitraten und<br />

Phosphaten umwandeln. Vereinfacht<br />

gesagt: Mikroorganismen bauen unter<br />

Zugabe von Luft die organischen<br />

Substanzen im Abwasser ab.<br />

Da es sich bei den Biohochreaktoren<br />

um Stahltanks handelt, kommt<br />

irgendwann der Zeitpunkt, an dem<br />

die Reaktoren innen wie außen auf<br />

Schadstellen überprüft und ihre Korrosionsschutzbeschichtung<br />

erneuert<br />

werden muss. Das war im Industriepark<br />

Griesheim im vergangenen<br />

Jahr der Fall. Von April bis September<br />

2009 haben Korrosionsschützer von<br />

ThyssenKrupp Xervon einen der beiden<br />

Reaktoren instand gesetzt.<br />

Rund 7.000 m2 Stahl und Blech hat<br />

das fünf Mitarbeiter starke Team<br />

in dieser kurzen Bauzeit untersucht,<br />

abhängig vom Schadensmaß partiell<br />

oder auch großflächig im Hochdruckstrahlverfahren<br />

von vorhandenem<br />

Rost befreit und anschließend neu<br />

beschichtet. Ein ehrgeiziger Zeitplan.<br />

Da war es von Vorteil, dass auch die<br />

Gerüstbaumannschaft von Thyssen-<br />

Krupp Xervon gestellt wurde. So war<br />

eine besonders enge und damit zeitsparende<br />

Abstimmung der beiden<br />

Gewerke gewährleistet.<br />

In einem ersten Arbeitsschritt haben<br />

die Gerüstbauer ein verfahrbares<br />

Hängegerüst montiert, von dem<br />

Industriepark Frankfurt Griesheim: Korrosionsschutzeinsatz am Biohochreaktor<br />

Saniertes Zuhause für Mikroorganismen<br />

aus die Arbeiten im Außenbereich<br />

des Biohochreaktors durchgeführt<br />

worden sind. Die zehn Gerüstbauer<br />

zählende Mannschaft war außerdem<br />

zuständig für die rund 7.900 m3<br />

große, technisch höchst anspruchsvolle<br />

Einrüstung des trichterförmigen<br />

Reaktorinneren sowie die Einrüstung<br />

der sogenannten Räumer, mit denen<br />

im laufenden Betrieb der Klärschlamm<br />

aus dem Stahltank herausgeschafft<br />

wird. Besondere Herausforderung<br />

dabei: die Räumer mussten<br />

trotz Einrüstung verfahrbar bleiben,<br />

damit die Korrosionsschützer Zugang<br />

zu jedem noch so kleinen Bereich<br />

hatten. Hinzu kam als weitere Aufgabenstellung<br />

die Montage diverser<br />

Kleingerüste, die mehr oder weniger<br />

auf Zuruf für alle an der Sanierung<br />

beteiligten Gewerke montiert wurden<br />

– das waren neben den Korrosionsschützern<br />

auch Rohrleitungs- und<br />

Stahlbauer.<br />

Zur Beschichtung des Biohochreaktors<br />

wurden außen wie innen<br />

zwei unterschiedliche Korrosionsschutzsysteme<br />

eingesetzt, die beide<br />

speziell für den Abwassereinsatz<br />

geprüft sind. Die wichtigsten Kriterien<br />

bei der Auswahl: Die Beschichtung<br />

muss schwankenden pH-Werten<br />

standhalten und beständig gegen<br />

aggressive Abwässer sein. Weil aber<br />

jeder Einsatzfall seine ganz spezifischen<br />

Bedingungen aufweist,<br />

werden die zu verwendenden


Beschichtungssysteme generell in<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden,<br />

dem Beschichtungsstoffhersteller<br />

und dem Verarbeiter ausgewählt. In<br />

intensiven Vorgesprächen werden<br />

Belastungsfälle „durchgespielt“ und<br />

mit dem Beschichtungsstoffhersteller<br />

Systemaufbauten festgelegt.<br />

Wegen ihrer winkligen Konstruktion<br />

erhielten die Räumer<br />

im Reaktorinneren und die Tragkonstruktion<br />

im Außenbereich eine ca.<br />

400 µm starke Dreifachbeschichtung.<br />

Wegen der kleineren Flächen sowie<br />

der Vielzahl an Ecken und Kanten<br />

dieser Bauteile konnte durch die<br />

Dreifachbeschichtung sichergestellt<br />

werden, dass wirklich alle Stellen<br />

mehrfach mit Beischichtungsmaterial<br />

überdeckt wurden. Bei dem aufgetragenen<br />

Material handelt es sich<br />

um einen auf Epoxydharz basierenden<br />

Zweikomponentenstoff, der mit<br />

Eisenglimmer verstärkt ist. EisenglimmerhaltigeKorrosionsschutzbeschichtungen<br />

zeichnen sich durch<br />

eine hohe Wetterbeständigkeit aus.<br />

Die Eisenglimmerplättchen haben<br />

sozusagen eine „Barrierewirkung“.<br />

Hierunter ist eine Verlängerung der<br />

Diffusionszeit zu verstehen. Außerdem<br />

weist Eisenglimmer an den<br />

Grenzflächen eine geringere Haftung<br />

gegenüber den meisten organischen<br />

Bindemittelsystemen vor.<br />

Dadurch können Spannungen, die<br />

während des Alterungsprozesses in<br />

Beschichtungen auftreten, abgebaut<br />

werden. Appliziert wurde der Korrosionsschutz<br />

hauptsächlich mit Pinsel<br />

und Rolle – in Teilbereichen auch im<br />

Airless-Spritzverfahren. Zur besseren<br />

Haftung der Beschichtungen wurden<br />

sämtliche zu behandelnden Flächen<br />

nach Normreinheitsgrad Sa 2,5 gestrahlt.<br />

Um auch bei den partiellen<br />

Anstrichen eine innige Verbindung<br />

zwischen alten und neuen Anstrich<br />

zu gewährleisten, wurden die<br />

Randbereiche sorgfältig angestrahlt,<br />

sodass die Oberfläche gereinigt war<br />

und die erforderliche Mindestrautiefe<br />

aufwies.<br />

Sämtliche anderen Schadstellen<br />

– größere Flächen ohne störende<br />

Einbauten – wurden mit einer<br />

lösemittelfreien Heißbeschichtung<br />

geschützt. Dabei handelt es sich<br />

ebenfalls um ein Zweikomponentensystem<br />

auf Epoxydharzbasis, das<br />

überwiegend als Innenbeschichtung<br />

für Behälter eingesetzt wird. Die<br />

Beschichtung ist physiologisch unbedenklich,<br />

sehr gut dekontaminierbar<br />

und elektrostatisch ableitfähig. Die<br />

beiden Einzelkomponenten dieses<br />

Systems (Stammkomponente und<br />

Härter) sind lösungsmittelfrei und<br />

in kaltem Zustand extrem zähflüssig.<br />

Erst bei Erwärmung werden die<br />

Komponenten fließfähig und lassen<br />

sich verarbeiten. Deshalb wird das<br />

Beschichtungsmaterial auf eine Tem-<br />

peratur von ca. 70 - 80°C erwärmt<br />

und im Airless-Verfahren auf die zu<br />

behandelnden Flächen gespritzt.<br />

Besonderheit: Eine Heißbeschichtung<br />

besteht aus nur einer Schicht. Bei<br />

diesem Einsatzfall lag die aufgetragene<br />

Schichtdicke zwischen 600 – 1.000<br />

µm. Grundsätzlich sind mit diesem<br />

Beschichtungssystem Schichtdicken<br />

von bis zu 2.500 µm möglich. Wegen<br />

seiner breiten Einsatzmöglichkeit<br />

setzen es die Korrosionsschützer von<br />

ThyssenKrupp Xervon sehr häufig<br />

zum Beschichten von Tanks in der<br />

petrochemischen Industrie ein. Aufgetragen<br />

wird der heiße Schutz mit<br />

einer speziellen Beschichtungsmaschine,<br />

die außer einem statischen<br />

Mixer, einer 2-Kolben-Pumpe, einem<br />

Schlauchpaket und einer Airless-<br />

Spritzpistole – wie könnte es anders<br />

sein – eine Einrichtung zum Aufheizen<br />

der Beschichtung besitzt.<br />

Mittlerweile sind die Instandsetzungsarbeiten<br />

am Biohochreaktor<br />

beendet, die Gerüste demontiert.<br />

Projektleiter Ralf Buch vom ThyssenKrupp<br />

Xervon-Standort Raunheim<br />

resümiert: „Das ist bereits die dritte<br />

Reaktor-Instandsetzung, die wir<br />

erfolgreich für diesen Auftraggeber<br />

durchführen konnten.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.thyssenkruppxervon.de<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 7


Mehr Service für Pumpen<br />

Zur kontinuierlichen Verbesserungen<br />

der Serviceleistungen<br />

wurde bei Infracor im Chemiepark<br />

Marl in 2008 ein neuer vollautomatischer<br />

Pumpenprüfstand in<br />

Betrieb genommen. Ausgerüstet mit<br />

dem Siemens Prozessleitsystem Simatic<br />

PCS 7 und Asset Management<br />

wird dadurch die Instandhaltung<br />

entscheidend verbessert.<br />

Der Chemiepark Marl gehört zu den<br />

größten Chemieparks in Deutschland.<br />

Gemanagt wird er vom Standortbetreiber<br />

und Komplettdienstleister<br />

Infracor GmbH. Die umfassenden<br />

Infrastruktur- und Servicedienstleistungen<br />

sind in vier Gebieten gebündelt:<br />

Ver- und Entsorgung, Technik,<br />

Logistik und Standortmanagement.<br />

Sie reichen von der Erbringung<br />

einzelner Dienstleistungen über die<br />

Betreuung kompletter Produktionsprozesse<br />

bis zum Betreiben komplexer<br />

Chemiestandorte.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 8<br />

Leistungen für bessere<br />

Instandhaltung<br />

Zum umfassenden Dienstleistungsspektrum<br />

der Infracor im Chemiepark<br />

Marl gehören auch Maßnahmen rund<br />

um die Instandhaltung, Revision und<br />

Anlagenbetreuung. Mit innovativen<br />

Lösungen will man kontinuierlich die<br />

Verfügbarkeit der Produktionsanlagen<br />

erhöhen und Instandhaltungskosten<br />

senken. Für die rund 20.000<br />

Pumpen, von denen etwa 6.000 jährlich<br />

im Pumpenservice instandgesetzt<br />

werden, wurde 2008 ein neuer<br />

Pumpenprüfstand eingerichtet. Die<br />

Entwicklung und Umsetzung erfolgte<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

Siemens. Der Pumpenprüfstand ist<br />

mit dem kompakten Prozessleitsystem<br />

Simatic PCS 7 Box inklusive den<br />

neuesten Asset Management-Funktionalitäten<br />

für Pumpen ausgerüstet.<br />

Die Prüfbank ist in der Höhe einstellbar<br />

und für unterschiedlich große<br />

Foto oben: Der Pumpenprüfstand bei<br />

Infracor in Marl im Überblick<br />

Pumpen bis zu einer hydraulischen<br />

Leistung von 100 m³/h vorgesehen.<br />

Verschiedene Passstücke ermöglichen<br />

den richtigen mechanischen<br />

Anschluss der Pumpe an den Hydraulikkreislauf.<br />

Asset Management für Pumpen<br />

mit SIMATIC PCS 7<br />

Kernstück der Prozessautomatisierung<br />

im Pumpenprüfstand ist das<br />

in Simatic PCS 7 integrierte Asset<br />

Management mit den Funktionsbausteinen<br />

PumpMon und AssetMon.<br />

Der PumpMon-Baustein ermöglicht<br />

es, vorhandene Prozessdaten, die<br />

den Betriebszustand einer Pumpe<br />

charakterisieren, so aufzubereiten,<br />

dass Rückschlüsse auf die tatsächliche<br />

hydraulische Leistung der Pumpe<br />

gezogen werden können. Damit wird<br />

der aktuelle Zustand einer Pumpe<br />

detailliert erfasst und dokumentiert.<br />

Mit dem Baustein AssetMon können<br />

aus Prozess- und errechneten Daten


die für das Asset Management relevanten<br />

Informationen interpretiert<br />

und weitergegeben werden. Damit<br />

lassen sich neben den bisherigen<br />

Pumpenuntersuchungen, bei denen<br />

nur die klassischen mechanischen<br />

Kennwerte ermittelt wurden, zusätzliche<br />

Qualitätsnachweise an Strömungsmaschinen<br />

durchführen.<br />

Der neue Prüfstand ermöglicht<br />

zum Beispiel die Konformitätsprüfung<br />

neuer Pumpentypen mit<br />

den Herstellerdaten vor der Erstinstallation<br />

in einer Produktionsanlage.<br />

Zudem kann die exakte Leistung<br />

einer Pumpe nach einer Reparatur<br />

dokumentiert werden, so dass<br />

sichergestellt ist, dass die Reparatur<br />

erfolgreich war und die Pumpe im<br />

Betrieb wieder die gewünschte Leis-<br />

tung bringt. „Genau das ist der Vorteil<br />

des Projekts für unsere Technik. Die<br />

Qualitätsnachweise an Strömungsmaschinen<br />

sind ein weiterer Baustein<br />

in unserem Angebot an integrierten<br />

Dienstleistungen“, so Infracor-Geschäftsführer<br />

Andreas Bonhoff.<br />

Vorteile für Ausbildung und Schulung<br />

Auch die Mitarbeiter profitieren von<br />

den Möglichkeiten des neuen Pumpenprüfstandes<br />

und der Vielfältigkeit<br />

der Leittechnik. So lässt sich zu<br />

Demonstrationszwecken beispielsweise<br />

mit einer manuellen Drosselung<br />

in der Wasserstrecke die Pumpe<br />

in den Kavitationszustand bringen,<br />

so dass sich die Mitarbeiter mit dem<br />

Erkennen und Vermeiden dieses<br />

unerwünschten Betriebszustandes<br />

vertraut machen können. Gleichzeitig<br />

dient Simatic PCS 7 mit seinen<br />

verschiedenen Anschlussvarianten<br />

(Profibus DP/PA und Ex-sichere Anschlüsse)<br />

auch als Schulungssystem<br />

für den Bereich der Prozessleittechnik<br />

insgesamt. „Im Pumpenkompetenzzentrum<br />

ist jetzt eine noch intensivere<br />

Vorbereitung der zukünftigen<br />

Fachkräfte für Instandhaltung und<br />

Produktion möglich. Gleichzeitig erweitert<br />

sich das Fortbildungsangebot<br />

für Betriebsmitarbeiter – so lernen<br />

auch unsere Fachkräfte kontinuierlich<br />

dazu“, erläutert Ausbildungschef<br />

Dr. Hans Jürgen Metternich.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.siemens.de/chemie<br />

Grafik unten: Mit SIMATIC PCS 7 und<br />

der integrierten Asset Management-<br />

Funktion lassen sich Pumpen einfach<br />

überwachen<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 9


<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 10<br />

Konzepte für<br />

jeden Bedarf<br />

Bilfinger Berger Industrial <strong>Services</strong> versteht<br />

sich als strategischer Partner seiner Kunden<br />

Der Industrieservice profiliert sich<br />

zunehmend als eigenständige<br />

lösungsorientierte Branche. Maßgeblichen<br />

Anteil an dieser Entwicklung hat<br />

die Bilfinger Berger Industrial <strong>Services</strong><br />

GmbH (BIS Group), die zu den weltweit<br />

führenden Anbietern von Industrieservices<br />

und Anlagentechnik mit Fokus auf<br />

Prozessindustrie und Energiewirtschaft<br />

zählt. Mit 27.000 Beschäftigten bietet<br />

die innerhalb von Bilfinger Berger als<br />

Teilkonzern geführte BIS Group den<br />

Kunden komplexe Industriedienstleistungen<br />

für den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Anlage einschließlich Engineering,<br />

Fertigung und Montage. Bei einem<br />

hohen Anteil an Eigenleistung aus einer<br />

Hand werden komplementäre Gewerke<br />

gebündelt und Planungs-, Management-<br />

sowie Ausführungskompetenzen<br />

bis hin zu Komplettlösungen verknüpft.<br />

Die BIS Group erzielt eine Jahresleistung<br />

von rund 3 Mrd. Euro. Insbesondere<br />

in Zentraleuropa wurde die Marktposition<br />

in der jüngsten Vergangenheit<br />

durch die Integration des österreichischen<br />

Industrie- und Kraftwerksdienstleisters<br />

MCE deutlich ausgebaut.<br />

Die BIS Group versteht sich als strategischer<br />

Partner ihrer Kunden, der sich<br />

sowohl bei anspruchsvollen Projekten<br />

als auch bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

langfristiger Servicekonzepte<br />

durch Qualität und Zuverlässigkeit auszeichnet.<br />

Die Servicemodelle reichen<br />

von wettbewerbsorientieren Einzelbeauftragungen,<br />

Projektaufträgen und<br />

Rahmenverträgen über umfassende<br />

Kooperationen durch Main Contracting


is hin zu Full-Service-Leistungen. Dabei<br />

bringen die Partnerschaftskonzepte<br />

Main Contracting und Full Service die<br />

größten Effizienzeffekte. So umfasst das<br />

Full-Service-Vertragskonzept von BIS<br />

den Leistungsumfang nach DIN 31051,<br />

einen vereinbarten, jährlich sinkenden<br />

Festpreis und die Übernahme aller Instandhaltungsressourcen<br />

des Vertragspartners,<br />

also Personal, Material sowie<br />

sämtliche die Instandhaltung betreffenden<br />

Betriebsmittel. Zudem beinhaltet<br />

es vereinbarte Leistungskennzahlen,<br />

beispielsweise Anlagenverfügbarkeit<br />

und Reaktionszeit, sowie für das Personal<br />

im Einzelnen festzulegende Besitzstandsgarantien.<br />

Kostenreduktion und Leistungssteigerung<br />

sind die Schlüsselelemente<br />

für eine erfolgreiche Full-Service-<br />

Instandhaltung. Dies realisiert BIS mit<br />

modernen IT-Systemen und innovativer<br />

Instandhaltungsmethodik. So sorgt<br />

intelligente Instandhaltungsplanung<br />

und -steuerung für ein automatisiertes<br />

Instandhaltungs-Controlling, was nicht<br />

zuletzt Voraussetzung für die zunehmend<br />

wichtiger werdende präventive<br />

Instandhaltung ist. Zugleich schafft<br />

diese Systemlösung Kostentransparenz.<br />

Eine effektive Zustandsüberwachung<br />

wird mit Condition-Monitoring-Techniken<br />

wie Schwingungsmessungen,<br />

Thermografie oder Ölanalysen sichergestellt.<br />

Wie beim Planungs- und Steuerungssystem<br />

entfallen auch hier für den<br />

Kunden Non-Core-Investitionen.<br />

Ein weiteres Entscheidungskriterium<br />

für die Kunden ist das von der BIS<br />

entwickelte regionale Kooperations-Management.<br />

Es ermöglicht das Sharing<br />

von Materialressourcen ebenso wie die<br />

Verfügbarkeit und den flexiblen Einsatz<br />

von Fachkräften. Dieser Lösungsansatz<br />

trägt durch günstige Beschaffungsund<br />

Lagerkonditionen ebenso zur<br />

Reduzierung der Kapitalbindung bei<br />

wie umfassende Geräte-<strong>Services</strong>. Das<br />

Full-Service-Vertragskonzept von BIS ist<br />

damit klar ausgerichtet auf Steigerung<br />

der Instandhaltungseffizienz und Anlagenverfügbarkeit<br />

sowie nachhaltige<br />

Kostenreduzierung. Auch die übernommenen<br />

Instandhaltungsmitarbeiter<br />

profitieren. Sie wechseln zu einem führenden<br />

Industrieservicespezialisten und<br />

damit in ein professionelles Umfeld, in<br />

dem ihnen vielfältige Angebote zur Sicherung<br />

ihrer beruflichen Qualifikation<br />

zur Verfügung stehen.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 11<br />

Fotos: BIS Group


Als Full-Service-Provider für die<br />

Chemie- und Pharmaindustrie<br />

bietet die TÜV SÜD Chemie<br />

Service GmbH mit Sitz in Leverkusen<br />

integrierte Dienstleistungen rund um<br />

die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />

von Chemieanlagen an. Ihre<br />

Wurzeln hat die Tochtergesellschaft<br />

der TÜV SÜD AG in der Eigenüberwachung<br />

von Bayer, Dow Olefinverbund<br />

und Hoechst.<br />

„Durch unsere Herkunft haben wir<br />

nicht nur das entsprechende Expertenwissen,<br />

sondern auch umfangreiche<br />

Erfahrungen rund um die Sicherheit<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 10<br />

und Zuverlässigkeit von Chemieanlagen“,<br />

sagt Geschäftsführer Dr. Hans-<br />

Nicolaus Rindfleisch. „Unsere Mitarbeiter<br />

und Sachverständigen kommen<br />

alle aus der chemischen Industrie und<br />

haben dort umfangreiche Berufserfahrungen<br />

als Betriebs- und Projektingenieure<br />

gesammelt.“ Erst im Sommer<br />

2009 hat TÜV SÜD Chemie Service die<br />

Technische Überwachung der Dow<br />

Olefinverbund GmbH übernommen<br />

und damit das Leistungsangebot für<br />

die Chemieindustrie weiter ausgebaut.<br />

„Mit dieser Übernahme haben wir<br />

unseren Auftritt in Mitteldeutsch-<br />

land deutlich gestärkt“, erklärt Dr.<br />

Rindfleisch. „Das ist auch ein ganz<br />

deutliches Zeichen dafür, dass die<br />

Vor-Ort-Präsenz in den Chemie- und<br />

Industrieparks und die Nähe zu unseren<br />

Kunden entsprechend unseres<br />

Selbstverständnisses als Dienstleister<br />

von ganz entscheidender Bedeutung<br />

sind.“<br />

Die Leistungen von TÜV SÜD Chemie<br />

Service umfassen Prüf- und<br />

Unterstützungsleistungen über den<br />

gesamten Lebenszyklus von Chemieanlagen<br />

– von der Planung und<br />

Beschaffung über die Montage/Inbe-<br />

Kompetenz aus Erfahrung<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH – Full-Service-Provider für Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 12<br />

Foto: Ultraschall Wanddickenprüfung<br />

triebnahme und den Betrieb sowie die<br />

Instandhaltung bis zur Stilllegung und<br />

zum Rückbau. „Unsere Kunden profitieren<br />

von unserem ganzheitlichen<br />

Ansatz und von unserem durchgängigen<br />

Qualitätsmanagement“, betont der<br />

Geschäftsführer. „Als One-stop-Dienstleister<br />

bieten wir Anlagensicherheit<br />

von Anfang an – aus einer Hand.“<br />

Wesentliche Dienstleistungen der<br />

TÜV SÜD Chemie Service betreffen<br />

die ganzheitliche Anlagenüberwachung<br />

in der Betriebsphase. Dazu<br />

zählen beispielsweise die Prüfung<br />

einer Anlage vor der Inbetriebnahme,<br />

die Unterstützung bei der Erstellung<br />

von Gefährdungs- und Risikoanalysen<br />

sowie die Entwicklung und Implementierung<br />

von erfahrungs- bzw. risikobasierten<br />

Inspektionsstrategien. Darüber<br />

hinaus unterstützen die Experten die<br />

Anlagenbetreiber durch ein umfangreiches<br />

Qualitätsmanagement in der<br />

Beschaffungsphase, beispielsweise<br />

durch die Hilfe bei der Herstellerauswahl<br />

und Auditierung sowie bei der<br />

konstruktiven Gestaltung und Festlegung<br />

der Spezifikationen.<br />

Die Leistungen in der Betriebs- und<br />

Beschaffungsphase werden durch<br />

ein umfassendes Datenmanagement<br />

mittels einer speziellen SAP-basierten<br />

Software ergänzt. „Mit TIDOC® – der<br />

Technical Inspection Documentation –<br />

bieten wir eine lückenlose technische<br />

Dokumentation der Anlagen – inklusive<br />

der Terminierung, Abwicklung und<br />

Dokumentation aller vorgeschriebenen<br />

beziehungsweise nötigen Prüfun-


gen“, erklärt Dr. Rindfleisch. „Damit<br />

leisten wir natürlich auch einen<br />

wichtigen Beitrag zum Compliance<br />

Management unserer Kunden.“<br />

Die erklärten Ziele von TÜV SÜD Chemie<br />

Service sind die weitere Festigung<br />

der Marktführerschaft in Deutschland<br />

Foto: Dr. Hans-N. Rindfleisch, CEO<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

und der kontinuierliche Ausbau der<br />

Position als internationaler Branchendienstleister.<br />

„Die meisten Unternehmen<br />

der Chemie- und Pharmaindustrie<br />

sind global aufgestellt“, erklärt<br />

Dr. Rindfleisch. „Bei unseren Kunden<br />

sehen wir ein wachsendes Bedürfnis,<br />

Dienstleistungen weltweit aus einer<br />

Hand und auf einem vergleichbaren<br />

Qualitätsniveau zu beziehen.“<br />

Als logische Folge hat TÜV SÜD<br />

Chemie Service im Jahr 2006<br />

die internationale Präsenz durch die<br />

Übernahme des US-amerikanischen<br />

Dienstleisters PetroChem Inspection<br />

<strong>Services</strong> mit 400 Mitarbeitern und<br />

durch den Aufbau einer Niederlassungsstruktur<br />

in China mit momentan<br />

25 Mitarbeitern deutlich ausgeweitet.<br />

„Durch diese Standorte sind wir in<br />

der Lage, unsere Kunden in wichtigen<br />

Chemieregionen auf der ganzen Welt<br />

zu unterstützen und bei Problemen<br />

auch zeitnah vor Ort zu sein.“<br />

Foto: Wiederkehrende Prüfung eines<br />

kontaminierten Behälters<br />

Die Leistungen der TÜV SÜD Chemie<br />

Service im Detail<br />

Beschaffung von Apparaten und Rohrleitungen<br />

• Qualitätsmanagement bei Investitionsprojekten<br />

im In- und Ausland<br />

unter Anwendung von nationalen/<br />

internationalen Regelwerken (z.<br />

B. AD 2000, EN 13445/ EN 13480,<br />

ASME, China GB), landesspezifischen<br />

Vorschriften und Kundenspezifikationen<br />

• Unterstützung bei der Herstellerauswahl/Auditierung<br />

• Überprüfung von Spezifikationen<br />

für Beschaffungsvorgänge<br />

• Unterstützung bei Fragen zu konstruktiver<br />

Gestaltung und werkstoffspezifischen/schweißtechnischen<br />

Anforderungen<br />

• Festigkeits-, Standsicherheits- und<br />

Stabilitätsberechnungen<br />

• Stress- und Sonderberechnungen<br />

(z. B. FEM)<br />

. . . weiter auf Seite 14<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 13


• Fertigungsüberwachung und Qualitätssicherung<br />

• Zulassungen, Prüfungen und Zertifizierungen<br />

nach DGRL<br />

• Expediting<br />

Anlagenüberwachung<br />

• Gutachterliche Stellungnahmen<br />

(Wasserrecht, BImSchG, BetrSichV)<br />

• Unterstützung bei sicherheitstechnischen<br />

Fragen und Konzepten<br />

• Unterstützung bei der Erstellung<br />

von Gefährdungsbeurteilungen<br />

• Systematische Sicherheitsbetrachtungen<br />

• Prüfungen in der Betriebsphase<br />

von Anlagen nach BetrSichV und<br />

Wasserrecht, von Maschinen, Krananlagen<br />

und Hebezeugen sowie<br />

dem Transportrecht unterliegenden<br />

Behältern<br />

• Prüfung von MSR-Sicherheits-/PLT-<br />

Schutzeinrichtungen und Prüfungen<br />

zum Explosionsschutz<br />

• Schadensanalysen und -bewertungen<br />

• Prüfung von Instandhaltungsmaßnahmen<br />

• Beurteilung von Fachwerkstätten<br />

und Fachbetrieben nach WHG<br />

• Datenverwaltung und Prüfterminverfolgung<br />

mit eigenen DV-Tools<br />

(SAP-basiert oder Stand-alone-<br />

Lösung)<br />

Foto: Prüfung des Explosionsschutzes<br />

<strong>Sites</strong><br />

<strong>Sites</strong><br />

&<br />

&<br />

<strong>Services</strong><br />

<strong>Services</strong><br />

14<br />

12<br />

• Schulungen von Betriebspersonal/<br />

Befähigten Personen<br />

• Unterstützung bei der Implementierung<br />

von Knowledge Based<br />

Inspection/ RBI-/TÜV-RoiM®-<br />

Verfahren<br />

Werkstofftechnik<br />

• Einsatz klassischer und innovativer<br />

zerstörungsfreier Prüfmethoden<br />

• mechanisch-technologische Prüfungen<br />

• metallographische Prüfungen und<br />

Gefügebeurteilungen (stationär<br />

und mobil)<br />

• Corrosion Monitoring<br />

• Schadensanalysen und Gutachten<br />

• Labor für Kunststoffprüfung und<br />

Zeitstanduntersuchungen<br />

• Werkstoffeinsatz- und Korrosionsschutzgutachten<br />

• Unterstützung bei der Werkstoffauswahl<br />

bei Korrosions- und<br />

Beständigkeitsfragen<br />

• Unterstützung bei Fragen zu Dichtungssystemen<br />

Profil:<br />

Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

ist aus den Eigenüberwachungen<br />

der Chemie-/Pharmakonzerne Bayer,<br />

Dow Olefinverbund, Hoechst und der<br />

Werkstofftechnik von Hoechst hervorgegangen.<br />

Die 100-prozentige Tochter<br />

der TÜV SÜD AG zeichnet sich durch<br />

ihre Branchenorientierung und ihre<br />

modernen, ganzheitlichen Dienstleistungen<br />

aus. Dazu gehören auch die<br />

Prüf- und Zertifizierungsleistungen<br />

einer Benannten Stelle bzw. einer<br />

Zugelassenen Überwachungstelle<br />

(ZÜS). Ausgehend von Standorten in<br />

Deutschland, den USA und China bieten<br />

die Experten ihre Dienstleistungen<br />

weltweit an.<br />

Die TÜV SÜD AG ist ein international<br />

führender Prüf- und Zertifizierungsdienstleister<br />

mit den Strategischen Geschäftsfeldern<br />

INDUSTRIE, MOBILITÄT<br />

und MENSCH. Rund 14.000 Mitarbeiter<br />

sind an über 600 Standorten weltweit<br />

präsent. Die interdisziplinären Spezialistenteams<br />

sorgen für die Optimierung<br />

von Technik, Systemen und<br />

Know-how. Als Prozesspartner stärken<br />

sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer<br />

Kunden.<br />

Kontakt:<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />

Georg Moravec<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee, Geb. B407<br />

51368 Leverkusen<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)214 30-28183<br />

Fax: +49 (0)214 30-28197<br />

E-Mail: georg.moravec@tuev-sued.de<br />

www.tuev-sued.de/chemieservice


DIE ZUKUNFT LIEGT DIREKT AM RHEIN.<br />

CHEMPARK – der richtige Standort für innovative Werkstoffe.<br />

Der CHEMPARK ist einer der bedeutendsten Standorte Europas für Chemie- und chemienahe Unternehmen.<br />

In bester Lage direkt am Rhein bietet er ideale Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion<br />

„Innovativer Werkstoffe“ und überzeugt durch vielfältige Produktverbünde, ein umfassendes Service-Portfolio sowie<br />

eine hochfunktionsfähige Infrastruktur mit direkter Anbindung der drei CHEMPARK Standorte Leverkusen,<br />

Dormagen und Krefeld-Uerdingen an den Rhein.<br />

Currenta GmbH & Co. OHG<br />

CHEMPARK<br />

51368 Leverkusen<br />

www.chempark.de<br />

Powered by CURRENTA


Neuartige Dichtung für<br />

Kunststoffverbundsysteme<br />

mit TA-Luft-Zulassung<br />

Dauerhaft<br />

Dicht<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 16<br />

Als erste ihrer Art erhält die Flachdichtung<br />

Tectrion Pro-GFK T504 die<br />

TA-Luft-Zulassung gemäß VDI 2440 für<br />

Kunststoffverbundsysteme und setzt<br />

neue Standards in der Luftreinhaltung<br />

mit Kunststoffverbundsystemen. Beständig<br />

gegen Chemikalien und gegen<br />

Alterungsprozesse bei der Abdichtung<br />

von GFK-Leitungen bleibt die Neuentwicklung<br />

nicht nur dauerhaft dicht,<br />

auch das Nachziehen der Flanschverbindung<br />

entfällt. Auf diese Weise lassen<br />

sich Instandhaltungskosten spürbar<br />

senken. Insbesondere in der chemischen<br />

Industrie, wo glasfaserverstärkte<br />

Kunststoffrohre, kurz GFK-Rohre, immer<br />

häufiger eingesetzt werden, sollte das<br />

neue Produkt auf „offene Ohren“ stoßen.<br />

Denn die Abdichtung von Flanschverbindungen<br />

im Kunststoffbereich ist<br />

seit längerem eine Herausforderung.<br />

In den letzten Jahren werden Kunststoffverbundsysteme<br />

immer häufiger<br />

bei hohen Chemiebelastungen sowie<br />

steigenden Temperaturen und Drücken<br />

eingesetzt. Die Mindestflächenpressung<br />

der bislang eingesetzten PTFE-Dichtungen<br />

erfordert jedoch Anzugsmomente,<br />

die das Kunststoffverbundsystem an<br />

die eigene Festigkeitsgrenze führen<br />

können. Im Extremfall droht die GFK-<br />

Flansch-Verbindung im Betrieb undicht<br />

zu werden, sodass aufwendige und<br />

umfangreiche Instandsetzungsarbeiten<br />

erforderlich werden, um den laufenden<br />

Betrieb einer Anlage aufrecht zu<br />

erhalten.<br />

Früher wurden bei niedrigen Belastungen<br />

„weiche“ Gummidichtungen für die<br />

Kunststoffrohrleitungen verwendet.<br />

Später sorgten Gummidichtungen mit<br />

Stahlkern für dichte Rohrleitungen.<br />

Ein Problem blieb bestehen: Gummi<br />

ist sowohl gegen Chemikalien als auch<br />

gegen Alterungsprozesse nur unzureichend<br />

beständig. Als Alternative kamen<br />

verschiedenste Dichtungen aus Polytetrafluorethylen,<br />

kurz PTFE, zum Einsatz.<br />

Doch auch diese stellten in der Praxis<br />

keine optimale Lösung dar: Die Instandhalter<br />

wurden regelmäßig durch die<br />

Anlagen geschickt, um jede einzelne<br />

Flanschverbindung nachzuziehen. Ein<br />

Vorgang, der teuer und zeitintensiv ist.<br />

Einerseits zeichnet sich PTFE als sehr<br />

reaktionsträge aus und eignet sich<br />

daher gut für aggressive Chemikalien,<br />

andererseits erweist sich die notwendige<br />

Mindesteinbauflächen- und betriebsflächenpressung<br />

als signifikantes<br />

Problem. Darüber hinaus führen die<br />

nötigen Anzugsmomente das Kunststoffrohrverbundsystem<br />

zwangsläufig<br />

an die eigene Festigkeitsgrenze. Insbesondere<br />

das Relaxationsverhalten der<br />

GFK-Losflansche verursacht bei hohen<br />

Anzugsmomenten bereits nach relativ<br />

kurzer Zeit den Abbau der aufgebrachten<br />

Spannungen – vor allem bei Temperaturbeanspruchung.<br />

In der Folge droht<br />

das System undicht zu werden. Eine<br />

Störung, für deren Beseitigung erhöhte<br />

Personal- und Wartungskosten entstehen,<br />

die mit einer explizit für Kunststoffverbundsysteme<br />

zugeschnittenen<br />

Dichtung vermeidbar wären.<br />

Aus der Praxis lässt sich ableiten das<br />

die für heutige Ansprüche optimale


Dichtung folgende Eigenschaften besitzen<br />

muss: Als erstes müssen die hervorragenden<br />

chemischen Beständigkeiten<br />

von PTFE erhalten bleiben. Zum<br />

Zweiten muss die Dichtung eine relativ<br />

hohe Rückfederrate aufweisen und zum<br />

Dritten dürfen die Anzugsmomente<br />

das Flanschsystem nicht übermässig<br />

belasten. Nur in dieser Kombination<br />

ist es möglich, dauerhaft dichte und<br />

sichere Kunststoffrohrverbundsysteme<br />

zu betreiben.<br />

Flachdichtung mit<br />

TA-Luft-Zertifizierung<br />

Die Herausforderung liegt in der langfristigen<br />

Leistungsgarantie von professionellen<br />

PTFE-Dichtungen. Aus dieser<br />

Erkenntnis, entwickelte der Industriedienstleister<br />

Tectrion - vormals Technische<br />

Dienste der Bayer Industry<br />

<strong>Services</strong> - in seiner hauseigenen Kunststoffwerkstatt<br />

und in Zusammenarbeit<br />

mit Bayer MaterialScience eine Flachdichtung<br />

mit genau den geforderten<br />

Eigenschaften – eine Dichtung, die im<br />

GFK-Flansch dicht bleibt und als erste<br />

und einzige ihrer Art über das TA-Luft-<br />

Zertifikat für Kunststoffverbundsysteme<br />

verfügt.<br />

Einen hohen Stellenwert nimmt in<br />

diesem Zusammenhang die Prüfung<br />

im realen Kunststoffverbundsystem mit<br />

GFK-Losflanschen ein. Nach kompletten<br />

Temperatur- und Druckwechseln<br />

folgte der für die Zertifizierung notwendige<br />

Belastungstest. Dabei wurden die<br />

Schrauben im Prüfungsverlauf nicht<br />

nachgezogen. Die TA-Luft-Prüfung<br />

erfolgte mit der verbleibenden Restflächenpressung<br />

direkt am Kunststoffverbundrohr<br />

und nicht, wie heute oft<br />

üblich, zwischen Prüfplatten. Der TÜV<br />

bescheinigte nach der Prüfung eine<br />

für PTFE-Dichungen dreimal höhere<br />

Restflächenpressungen im Kunststoffverbundsystem<br />

- ein bislang einmaliger<br />

Wert im Vergleich zu bisherigen<br />

PTFE-Dichtungen. Zudem ist die neue<br />

Dichtung - im Gegensatz zu DIN- und<br />

EN-Abmessungen - speziell auf die<br />

vorgegebenen Durchmesser von Kunststoffverbundsystemen<br />

abgestimmt und<br />

liegt jederzeit perfekt zentriert in den<br />

Losflanschen.<br />

Sparen bei der Instandhaltung<br />

Anwender profitieren von der Neuentwicklung<br />

mehrfach: Undichte<br />

Kunststoffverbundsysteme gehören mit<br />

einer chemisch beständigen und langfristig<br />

dichten PTFE-Dichtung ab sofort<br />

der Vergangenheit an. Zudem werden<br />

die Instandsetzungsintervalle für die<br />

Dichtungen drastisch verlängert und<br />

in der Folge die Kosten stark reduziert.<br />

Waren GFK-Leitungen zudem bislang<br />

nach TA-Luft überhaupt nicht nutzbar,<br />

können sie jetzt auch für luftgefährdende<br />

Stoffe verwendet werden.<br />

Von den Vorteilen überzeugt ist beispielsweise<br />

das Unternehmen Bayer<br />

MaterialScience (BMS). Für ihre zwei<br />

neuen Produktionsanlagen in China hat<br />

die BMS tausende Exemplare der Dichtung<br />

geordert und installiert. Mit der<br />

Entwicklung der neuen Dichtung, die<br />

in verschiedenen Nennweiten von DN<br />

15 bis DN 600 hergestellt wird, ist ein<br />

wichtiger Schritt nach vorn gelungen,<br />

damit sich Kunststoffverbundsysteme<br />

in chemischen Anlagen sicher und<br />

wirtschaftlich betreiben lassen, wovon<br />

Anlagenbetreiber und Instandhalter<br />

gleichermaßen profitieren. Eine Jury<br />

namhafter Instandhaltungs-Experten<br />

zeichnete die neue Dichtung mit dem<br />

Maintainer Award 2010 in der Kategorie<br />

„Innovative Produkte“ aus.<br />

Autor: Dipl.-Ing. Ralf Breihan, Werkstattleiter<br />

„Nichtmetallische Werkstoffe“,<br />

Tectrion GmbH, www.tectrion.de<br />

Weitere Informationen und Auskünfte:<br />

dichtungen@tectrion.de<br />

Vorteile der Dichtung im Überblick:<br />

Vorteile • TA-Luft-Zertifikat der Dichtung gemäß im Überblick: VDI 2440<br />

• Bis zu dreifach höhere Betriebs-<br />

- TA-Luft-Zertifikat flächenpressung gemäß mit VDI GFK-Losflan- 2440<br />

- Bis zu schen dreifach – selbst höhere bei Temperatur- Betriebsflächen- und<br />

pressung Druckwechsel mit GFK-Losflanschen – selbst<br />

bei • Temperatur- Gute Standfestigkeit und Druckwechsel durch hohe<br />

- Gute<br />

Rückfederrate<br />

Standfestigkeit durch hohe Rück-<br />

• Universal beständig gegen Chemifederratekalien<br />

- •Universal langfristiger<br />

beständig<br />

Investitionsschutz<br />

gegen Chemikalien<br />

- •langfristiger beständig Investitionsschutz<br />

gegen Alterungspro-<br />

- beständig zesse gegen Alterungsprozesse<br />

Geltungsbereich der TA-Luft-Zulassung:<br />

TA-Luft-Zulassung:<br />

• Betriebsüberdruck bis max. 10 bar<br />

•• Betriebstemperatur Betriebsüberdruck bis max. 10 90 bar °C<br />

• im Betriebstemperatur Kunststoffverbundsystem bis max. 90 °C<br />

•<br />

•<br />

Mindestflächenpressung<br />

im Kunststoffverbundsystem<br />

im Einbau-<br />

• Mindestflächenpressung im Einzustand<br />

10 MPa<br />

bauzustand 10 MPa<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 17


www.tuev-sued.de/chemieservice<br />

TÜV SÜD Chemie Service –<br />

Kompetenz<br />

für eine ganze Branche<br />

Wir sind Ihr Partner für Sicherheit,<br />

Zuverlässigkeit und Ver fügbarkeit von Anlagen<br />

in der Chemie- und Prozessindustrie. Weltweit.<br />

TÜV SÜD Chemie Service GmbH • Kaiser-Wilhelm-Allee, Geb. B407 • 51368 Leverkusen<br />

Tel.: 0214 30-28183 • Fax: 0214 30-28197 • E-Mail: vertrieb.chemieservice@tuev-sued.de<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 15


Schnell<br />

direkt<br />

optimal<br />

Mobile Auftragsabwicklung<br />

für effektive Instandhaltung.<br />

Bei der Erbringung technischer<br />

Dienstleistungen setzt das Industrie<br />

Center Obernburg auf modernste<br />

Technologie. „Für den Bereich Instandhaltung<br />

haben wir zusammen mit SKF<br />

in Schweinfurt ein mobiles System<br />

entwickelt, das es ermöglicht, direkt<br />

beim Kunden, Auftragsdetails und<br />

Zustandsdaten einer Anlage mit dem<br />

ERP-System (Enterprise Ressource Planning<br />

System) papierlos auszutauschen“,<br />

erläutert Projektleiter Jürgen Oeser<br />

von Mainsite Technologies. Gleichzeitig<br />

können Informationen oder Arbeitsanweisungen<br />

an den Monteur online<br />

übermittelt werden. Dies geschieht<br />

mittels Einsatzes mobiler Datenerfassungssysteme.<br />

Sie ermöglichen eine<br />

einfache, zeitnahe und fehlerfreie<br />

Auftragsabwicklung und Maschinenzustandsdatenerfassung<br />

direkt an der<br />

Produktionsanlage.<br />

„Die Software ist sehr benutzerfreundlich<br />

und hardwareunabhängig. Vom<br />

Laptop bis zum Handy ist jedes Gerät<br />

einsetzbar“, erläutert Application<br />

Manager Reinhard Jansen von Mainsite.<br />

Der Monteur kann alle Informationen,<br />

die im Mainsite ERP-System hinterlegt<br />

sind, mobil abrufen und muss nicht<br />

auf einen schriftlichen Auftrag warten.<br />

Jeder Benutzer kann Daten abrufen und<br />

verschicken und ist so immer auf dem<br />

aktuellen Stand.<br />

Ersatzteile oder Halbzeuge können<br />

aus dem Lager abgerufen werden,<br />

was eine deutliche Zeitersparnis<br />

bedeutet. Vorteil für den Kunden: Dank<br />

des schnelleren Informationsaustauschs<br />

und die dadurch schnellere Materialbeschaffung<br />

reduzieren sich die Stillstandszeiten<br />

seiner Anlagen. Auch in<br />

der Reduzierung möglicher Fehlerquellen<br />

liegt ein großer Vorteil. Während<br />

bisher handschriftliche Angaben auf<br />

Papier falsch interpretiert werden konnten,<br />

erfolgt die Dateneingabe bzw. der<br />

-abruf jetzt durch den Benutzer in das<br />

mobile System. So kann der Vorgesetzte<br />

die Daten jederzeit auf Richtigkeit und<br />

Vollständigkeit kontrollieren.<br />

Für den Anwender entsteht eine optimale<br />

Lösung, in die das Fachwissen<br />

der Mainsite und die über 100-jährige<br />

Erfahrung und das Know How der SKF<br />

im Bereich der Bewegungstechnik<br />

und Instandhaltung einfließen. Eingebunden<br />

ist das neue System im Rahmen<br />

eines Forschungsvorhabens mit<br />

dem Titel „Maintenance Supply Chain<br />

Optimisation“, kurz MSCO. Ziel ist die<br />

Entwicklung eines neuen Logistikkonzepts,<br />

das für ein verkehrsoptimiertes<br />

Ersatzteilmanagement (ETM) sorgen<br />

soll. Im Zentrum des ambitionierten<br />

Forschungsprojektes steht die Optimierung<br />

entlang der gesamten Lieferkette,<br />

angefangen von der Bedarfsmeldung<br />

bis zur Endmontage des Ersatzteils an<br />

der Anlage des Kunden.<br />

Diese unternehmensübergreifende<br />

Betrachtung der MSCO eröffnet bisher<br />

unerschlossene Optimierungspotenziale,<br />

die weit über unternehmensinterne<br />

Verbesserungen hinausgehen. Neben<br />

Mainsite Technologies beteiligen sich<br />

an diesem Forschungsvorhaben vier<br />

weitere namhafte Unternehmen sowie<br />

das Forschungsinstitut für Rationalisierung<br />

(FIR) an der RWTH Aachen. Das<br />

Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren<br />

und wird im Rahmen der Initiative<br />

„Intelligente Logistik im Güter- und<br />

Wirtschaftsverkehr“ vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) gefördert und vom TÜV Rheinland<br />

als Projektträger begleitet.<br />

Das Industrie Center Obernburg<br />

ist einer der größten und<br />

vielseitigsten Chemiefaserstandorte<br />

Europas. Für jeden Hersteller,<br />

der auf dem stark umkämpften<br />

Chemiefasermarkt bestehen will,<br />

sind erstklassige Qualität, Kosteneffizienz<br />

und Termintreue Voraussetzungen<br />

für Erfolg. Dazu gehören<br />

zuverlässig gewartete Anlagen, die<br />

an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden<br />

lang einwandfrei produzieren. Daher<br />

sind vielseitige, innovative und<br />

vor allem professionell erbrachte<br />

technische Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Instandhaltung, Montage<br />

und Anlagenbau das Kernstück<br />

der Standortbetreibergesellschaft<br />

Mainsite <strong>Services</strong>.<br />

Die rund 210 Ingenieure und<br />

Techniker der Tochtergesellschaft<br />

Mainsite Technologies kümmern<br />

sich um die technischen Bedürfnisse<br />

der Kunden. „Von einfachen<br />

Schlossertätigkeiten bei der<br />

Wartung, bis hin zur Fertigung<br />

komplexer Anlagen zur Wasseraufbereitung<br />

und von Komponenten<br />

im Kraftwerksbereich, wer unsere<br />

technischen <strong>Services</strong> in Anspruch<br />

nimmt, kann sicher sein, dass er<br />

erstklassige Qualität bei höchster<br />

Liefertreue erhält“, erklärt Geschäftsführer<br />

Rudolf Opitzer.<br />

Foto: v.l.: Application<br />

Manager Reinhard<br />

Jansen und Projektleiter<br />

Jürgen Oeser<br />

mit Hightech vom<br />

Feinsten.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 19


Durchflusskalibrierung<br />

Messen mit<br />

Sicherheit<br />

Neben den klassischen, physikalischen<br />

Größen des Drucks und der<br />

Temperatur ist der Durchfluss eine der<br />

wichtigsten Kenngrößen zur Steuerung<br />

von Prozessen in der Industrie. Um den<br />

Durchfluss zu quantifizieren, also eine<br />

Aussage zu treffen, wie viel Gas oder<br />

Flüssigkeit durch ein Rohr fließt, werden<br />

Durchflussmessgeräte mit unterschiedlichen<br />

Messprinzipien eingesetzt. Je<br />

nach Anwendung gibt es verschiedene<br />

Schwerpunkte beim Messen.<br />

Bei abrechnungsrelevanten Messungen<br />

ohne Spitzenlastverrechnungen werden<br />

Mengen zeitunabhängig erfasst.<br />

Sie „zählen“ lediglich die Menge, die<br />

durch eine Rohrleitung fließt. Innerhalb<br />

von Regelungen in Fließprozessen wird<br />

bevorzugt die Durchflussmessung – d.h.<br />

Volumen oder Masse pro Zeiteinheit<br />

– eingesetzt. Auch bei der Ermittlung<br />

von Abnahmespitzen kommt es auf die<br />

Leistung (Durchströmung des Leitungsquerschnitts<br />

pro Zeiteinheit) an. Diesen<br />

Messungen wird hohe Bedeutung<br />

innerhalb des Abrechnungswesens und<br />

der Qualitätssicherung zugeordnet.<br />

Messergebnisse sollen dem Prozess<br />

entsprechend genau sein. Richtige<br />

Dosierung setzt eine richtige Messwerterfassung<br />

voraus! Zum Beispiel können<br />

Verschleiß, Drift elektrischer Bauteile<br />

oder Verschmutzungen Messwerte verändern.<br />

Durch regelmäßige Kalibrierungen<br />

erkennt man eventuell auftretende<br />

<strong>Sites</strong> <strong>Sites</strong> & & <strong>Services</strong> 20<br />

16<br />

Ungenauigkeiten sowie das Langzeitverhalten<br />

des Messgerätes. Die zunehmende<br />

Wichtigkeit der Kalibrierungen<br />

hat die Infracor GmbH dazu veranlasst,<br />

ihren Service auszubauen. An zehn unterschiedlichen<br />

Kalibrierständen können<br />

Durchflüsse von 0,1 ml/min bis 450<br />

m³/h erzeugt und gemessen werden.<br />

Kalibrieren bedeutet, die Werte des<br />

Kalibriergegenstandes mit denen<br />

des Normals zu vergleichen. Sollte eine<br />

Abweichung vorhanden sein, wird diese<br />

dokumentiert. Nimmt man Einstellungen<br />

am Gerät vor, um Abweichungen<br />

zu eliminieren, bezeichnet man dies<br />

als Justage. Bei moderneren Geräten<br />

erfolgt die Justage oft mit Hilfe einer<br />

Software. Bei älteren Geräten, wie z.B.<br />

Ovalradzählern, werden entsprechende<br />

Zahnräder eingesetzt, um die richtige<br />

Anzeige wieder zu erhalten.<br />

Manchmal ist auch eine Justage nicht<br />

mehr möglich, das Gerät ist defekt. Die<br />

Infracor unterhält ein umfangreiches<br />

Lager mit Ersatzteilen, so dass Geräte<br />

schnell und kostengünstig instandgesetzt<br />

werden können. Jedoch sind die<br />

Reparaturmöglichkeiten in Abhängigkeit<br />

vom Messprinzip unterschiedlich.<br />

Sollte eine Reparatur nicht mehr möglich<br />

oder zu aufwändig sein, können<br />

Foto: Masterstation<br />

zur Kalibrierung von<br />

Durchflussmessern<br />

bis 450 m³/h<br />

zeitnah und in Abstimmung mit dem<br />

Kunden, Beratung und Neubeschaffungsmöglichkeiten<br />

eröffnet werden, so<br />

dass Zwischenschritte für den Anwender<br />

eingespart werden können.<br />

Um verschleißbedingte Gerätedefekte<br />

nach Möglichkeit zu vermeiden, ist<br />

bei der Beschaffung bereits darauf zu<br />

achten, dass Messaufgabe und -gerät<br />

aufeinander abgestimmt sind. Auch hier<br />

bietet das Dienstleistungsunternehmen<br />

Hilfestellung an: Es besteht die Möglichkeit<br />

der Anlagen- / Messstellenplanung.<br />

Die Durchflusskalibrierungen werden<br />

sowohl nach dem Master- als<br />

auch dem Wägeverfahren durchgeführt.<br />

Alle verwendeten Messwerte sind<br />

auf nationale Normale rückgeführt.<br />

Folgende Kalibriermöglichkeiten sind<br />

vorhanden:<br />

Kalibriermedium: Wasser<br />

Messbereich: 0,1 ml/ min bis 20 ml/<br />

min, Nennweite wird an den Prüfling<br />

angepasst<br />

Messbereich: 0,005 m³/h bis 450 m³/h,<br />

Nennweite DN 6 bis DN 200<br />

Kalibriermedium: Gas<br />

Messbereich: 5 ml/min bis 10.000 ml/<br />

min, Nennweite wird an den Prüfling<br />

angepasst<br />

Messbereich: 0,4 m³/h bis 60 m³/h,<br />

Nennweite. DN 6 bis DN 50<br />

Autor: Dietmar Slaby, Sachgebiet Kalibrierung<br />

und Typprüfung<br />

Kontakt: Infracor GmbH<br />

Geschäftsgebiet Technik<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Telefon: 02365/49-2867<br />

Telefax: 02365/49-6865<br />

E-Mail:<br />

kundencenter.technik@infracor.de<br />

Internet: www.infracor.de


Beste Perspektiven<br />

an der Westküste.<br />

Hier kommt etwas zusammen: Der Bayer Industriepark Brunsbüttel vereint die Vor-<br />

teile einer starken Region mit den Chancen der globalen Wirtschaft. Verschiedene<br />

internationale Unternehmen nutzen bereits die umfassende Infrastruktur des führenden<br />

Chemiestandortes im Norden am Schnittpunkt bedeutender Schifffahrtsstraßen:<br />

Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. www.brunsbuettel.bayer.de<br />

Bayer Industriepark Brunsbüttel<br />

Erfolg durch Synergie<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 17


Das Modell Berufsakademie (BA)<br />

bewährt sich seit einer Reihe<br />

von Jahren als duales Studium.<br />

Diese Studienform findet sowohl<br />

bei unseren Partnern in den Ausbil-<br />

dungsunternehmen als auch bei den<br />

Studieninteressenten außerordentliches<br />

Interesse. Unsere Absolventen<br />

sind unmittelbar nach dem Studium<br />

berufsfähig und werden in der überwiegenden<br />

Zahl von ihren Ausbildungsunternehmen<br />

übernommen.<br />

Diese positive Bilanz der Arbeit<br />

der Berufsakademie Sachsen und<br />

der Staatlichen Studienakademie<br />

Leipzig führte im Jahr 1999 dazu,<br />

die Palette der Studienangebote im<br />

Studienbereich „Technik“ um den<br />

Studiengang „Service Engineering“<br />

zu erweitern. Ziel dieses Studiums ist<br />

die Ausbildung von Diplomingenieuren<br />

(BA) für die komplexen Prozesse<br />

der Instandhaltung von technischen<br />

Anlagen und Gebäuden<br />

Gegenstand und Inhalt der<br />

Ausbildung im Studiengang<br />

Service Engineering sind über<br />

die Grundlagenkenntnisse eines<br />

Ingenieurs hinaus alle wesentlichen<br />

Prozesse der Instandhaltung wie<br />

Wartung, Inspektion und Instandsetzung,<br />

insbesondere Instandhaltungsstrategien<br />

und –methoden<br />

zur Planung, Vorbereitung und<br />

Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen.<br />

Die Gebiete Schädigungstheorie,<br />

Erneuerungstheorie, Zuverlässigkeitstheorie<br />

sowie Technische Diagnostik<br />

und Condition Monitoring<br />

sind integraler Bestandteil des Studiums.<br />

Die Lehrveranstaltungen finden<br />

vorrangig in seminaristischer<br />

Form statt und werden durch eine<br />

umfangreiche Laborausbildung in<br />

den Gebieten Elektrotechnik, MSR<br />

- Technik, Prozessautomatisierung,<br />

Technische Diagnostik und Instandsetzungstechnik<br />

untersetzt.<br />

Besondere Spezifik der Studienrichtung<br />

ist die deutliche<br />

Ausrichtung auf die Schnittstelle<br />

zwischen technischen und ( betriebs-)<br />

wirtschaftlichen Aspekten<br />

der Instandhaltung. Die betriebswirtschaftliche<br />

Ausbildung wird<br />

dabei unterteilt in die allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre und in die<br />

spezielle Betriebswirtschaftslehre<br />

der technischen Dienstleistungen.<br />

Unentbehrlicher Bestandteil<br />

des Studiums ist die anwendungsorientierte<br />

Beherrschung von<br />

Informationsverarbeitung und CAD.<br />

Die Ausbildung im Fach Kommunikation<br />

zu Inhalten der Organisation<br />

und Führung der Teamarbeit sowie<br />

in den Bereichen Projekt-, Qualitäts-<br />

und Informationsmanagement<br />

sowie Rechtsprobleme in der Ingenieurtätigkeit<br />

vervollständigen die<br />

Studieninhalte.<br />

Ergänzt wird die theoretische<br />

Ausbildung innerhalb des<br />

Praxisnahe Ausbildung<br />

„Service Engineering“ für die komplexen Prozesse der Instandhaltung.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 22<br />

dreijährigen Studiums im vierteljährlichen<br />

Wechsel durch den<br />

Erwerb praktischer Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten im Praxisunternehmen.<br />

Praxispartner der Staatlichen<br />

Studienakademie Leipzig im Studiengang<br />

Service Engineering sind<br />

Unternehmen aus den Bereichen<br />

der Gebäude-, Maschinen- und Prozessanlageninstandhaltung.<br />

Die Einsatzgebiete der Absolventen<br />

nach Abschluss des<br />

Studiums liegen in den Bereichen<br />

Leitung, Planung und Steuerung<br />

von Instandhaltungs- und Serviceprozessen,<br />

Gebäude- und Anlagenmanagement<br />

sowie Technisches<br />

Controlling, Qualitäts- und Projektmanagement.


Übersicht der Studieninhalte:<br />

Übersicht der Studieninhalte:<br />

Grundlagenausbildung<br />

• Mathematik / Statistik<br />

Grundlagenausbildung<br />

• Physik / Chemie / Werkstoffkunde<br />

• Mathematik / Statistik<br />

• Informations- und Kommunikations-<br />

• Physik / Chemie / Werkstoffkunde<br />

technik<br />

• Informations- und Kommunikations<br />

technik<br />

Ingenieurtechnische Ausbildung<br />

• Maschinenbau<br />

Ingenieurtechnische Ausbildung<br />

• Elektrotechnik<br />

• Maschinenbau<br />

• Konstruktionsentwurf<br />

• Elektrotechnik<br />

• MSR – Technik<br />

• Konstruktionsentwurf<br />

• Arbeitsplanung<br />

• MSR – Technik<br />

• Arbeitsplanung<br />

Grundlagen der Instandhaltung<br />

• Instandhaltungsplanung und -orga-<br />

Grundlagen der Instandhaltung<br />

nisation<br />

• Instandhaltungsplanung und -orga<br />

nisation<br />

• Technische Diagnostik / Condition • Qualitätsmanagement<br />

Monitoring<br />

• Informationsmanagement ( Arbeit<br />

• Technische Diagnostik / Condition • Qualitätsmanagement<br />

• Technische Dienste (Wartung, Pflege, mit IPSS )<br />

Monitoring<br />

• Informationsmanagement (Arbeit<br />

Reinigung, Schmierung)<br />

• Integriertes Management<br />

• Technische Dienste (Wartung, Pflege, mit IPSS)<br />

• Instandsetzungsverfahren • Rechtsfragen der Instandhaltung (<br />

Reinigung, Schmierung)<br />

• Integriertes Management<br />

Vertragsrecht, Arbeitsrecht, Arbeits-<br />

• Instandsetzungsverfahren<br />

• Rechtsfragen der Instandhaltung<br />

Instandhaltungsseitige Vertiefungsprofile schutzrecht )<br />

(Vertragsrecht, Arbeitsrecht, Arbeits<br />

( ab 3. Theoriesemester )<br />

Instandhaltungsseitige Vertiefungspro- schutzrecht)<br />

• Gebäudeinstandhaltung<br />

Praxisbezogene Studieninhalte<br />

file (ab 3. Theoriesemester)<br />

• Maschineninstandhaltung • Fehler- und Schwachstellenanalyse<br />

• Gebäudeinstandhaltung<br />

Praxisbezogene Studieninhalte<br />

• Prozessanlageninstandhaltung • Überwachung und Inspektion – ex-<br />

• Maschineninstandhaltung<br />

• Fehler- und Schwachstellenanalyse<br />

perimentelles Arbeiten<br />

• Prozessanlageninstandhaltung • Überwachung und Inspektion – ex<br />

Betriebswirtschaftliche Ausbildung • Analyse der Prozess- und Informati-<br />

perimentelles Arbeiten<br />

• Allgemeine Betriebswirtschaftslehre onsabläufe<br />

Betriebswirtschaftliche Ausbildung • Analyse der Prozess- und Informa-<br />

• BWL – Technische Dienstleistungen • Qualitätsmanagement<br />

• Allgemeine Betriebswirtschaftslehre tionsabläufe<br />

• Servicemanagement<br />

• BWL – Technische Dienstleistungen • Qualitätsmanagement<br />

Management / Recht<br />

• Kostenanalyse<br />

• Servicemanagement<br />

• Projektmanagement<br />

• Arbeit an Projekten im Unternehmen<br />

Management / Recht<br />

• Kostenanalyse<br />

• Projektmanagement<br />

• Arbeit an Projekten im Unternehmen<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 23


Steht der deutschen Chemie- und<br />

Industrieparklandschaft ein Ansiedlungsboom<br />

bevor? Knapp 20<br />

Prozent der Gesamtindustrieparkfläche<br />

in Deutschland stehen für Ansiedlung<br />

zur Verfügung. Es gibt ferner Flächen-<br />

Erweiterungsprojekte wie z.B. im<br />

Industrie Center Obernburg (40 ha), bei<br />

der BP in Gelsenkirchen (70 ha) und im<br />

Industriepark Marl (40 ha), in dessen<br />

Nähe der newpark (136 ha) entsteht.<br />

Es gibt Signale, dass die Ansiedlungsanfragen<br />

zunehmen. Was sind aber die<br />

Faktoren, um als Chemie- oder Industriepark<br />

ansiedlungstauglich zu sein?<br />

Ansiedlungsmotivationen<br />

Ansiedlungen waren meist produktionsgetrieben.<br />

Die nächsten Veredelungsstufen<br />

der am Standort erzeugten<br />

Produkte siedelten sich neben ihren<br />

Vor-Produkten an und errichteten neue<br />

Anlagen. Durch Outsourcing von Standortservices<br />

zogen auch Dienstleistungsfirmen<br />

in die Parks ein.<br />

Der Standort(betreiber) ist beauftragt,<br />

die Freiflächen zu füllen, um Infrastruktur-Fixkosten<br />

zu verdünnen, Synergien<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 24<br />

s i tes<br />

zu erzeugen oder durch Abwanderung<br />

und Anlagenstilllegung bedingte Remanenzkosten<br />

aufzufangen.<br />

Industrieparkmodelle<br />

Es gibt Single-User-, Major-User- und<br />

Multi-User-Standorte. Weiteres Unterscheidungsmerkmal<br />

kann das Vorhandensein<br />

einer eigenständigen Industrie-<br />

Standortvermarktung von Chemie- und Industrieparks<br />

Für Ansiedlung gerüstet?<br />

parkgesellschaft sein. Im Grundsatz sind<br />

alle diese Modelle ansiedlungstauglich,<br />

bringen aber unterschiedliche Anforderungen<br />

mit. Oft haben die größeren<br />

Parks Erfahrungen bei der Ansiedlung<br />

sammeln können. Die kleineren Standorte<br />

dagegen fragen sich, warum es in<br />

letzter Zeit kaum zu Ansiedlungen gekommen<br />

ist. Die folgenden Faktoren<br />

geben einen Überblick, was für einen<br />

Ansiedler bei seiner Entscheidung<br />

wichtig ist und ein Standort zur erfolgreichen<br />

Ansiedlung beachten sollte.<br />

Übergreifende Standortfaktoren<br />

Es gibt einige Faktoren, die ein Standort<br />

nur langfristig oder überhaupt nicht<br />

beeinflussen kann wie z.B. wie z.B. die<br />

Personalverfügbarkeit, das Lohnniveau,<br />

erhältliche Fördermittel sowie die Höhe<br />

des Gewerbesteuerhebesatzes.<br />

Flächenverfügbarkeit<br />

Eine Industriefläche zu besiedeln ist<br />

nicht trivial. Es sind schon erschlossene<br />

Freiflächen angeboten worden, bei<br />

denen sich in der praktischen Umsetzung<br />

der Ansiedlung unüberwindbare<br />

Hemmnisse in den Rahmenbedingungen<br />

ergaben – sei es auf Grund<br />

mangelnder Investitionsbereitschaft<br />

des Eigentümers oder Webfehlern im<br />

Ansiedlungskonzept. Wichtig für den<br />

Ansiedler ist, dass die interessanten<br />

Flächen frei von Altlastenproblematiken<br />

sind. Ansiedlungsbeschränkungen, z.B.<br />

ein Vorbehalt der ansässigen Unternehmen<br />

gegen bestimmte Wettbewerber<br />

oder Branchen, sollten geklärt sein. Eine<br />

Werksgrenzenverlegung nach innen,<br />

um im Gürtelbereich vermeintlich attraktivere<br />

Gewerbeflächen zu schaffen,<br />

muss mit Fingerspitzengefühl erfolgen.<br />

Vermietung, Verpachtung oder Grunderwerb<br />

müssen nachvollziehbar sein.<br />

Dienstleistungs- und Infrastrukturangebot<br />

Das Dienstleistungsangebot ist im<br />

überwiegenden Teil der Standorte<br />

hinreichend und wird selten das maßgebende<br />

Kriterium zur Ansiedlung sein.<br />

Die Philosophie eines Industrieparks


edingt, dass es gemeinschaftliche<br />

Einrichtungen und Infrastrukturen gibt,<br />

die eine kostengünstige Ver- und Entsorgungssicherheit<br />

für alle ansässigen<br />

Unternehmen garantieren. Meist sind<br />

diese in sogenannten Pflichtleistungen<br />

gebündelt, deren verbindliche Abnahme<br />

in Standort- oder Mietverträgen<br />

festgeschrieben ist. Doch genau diese<br />

Pflichtleistungen schrecken oft wegen<br />

versteckter zusätzlicher Kosten ab.<br />

Jeder Ansiedler muss akzeptieren, dass<br />

das Modell Industriepark nur gemeinschaftlich<br />

funktioniert. Transparenz ist<br />

hier wichtig. Sind z. B. die Kanalgebühren<br />

ein Teil von Pacht- und Kaltmiete<br />

oder werden diese separat berechnet?<br />

Wie stabil sind die Preise, wer bestimmt,<br />

wie sich die Preise entwickeln dürfen<br />

und was wird für die Optimierung der<br />

Kosten getan? Wer trägt die Investitionskosten,<br />

wenn Kanäle oder Anlagen<br />

saniert oder erneuert werden müssen?<br />

Was ist mit Remanenzen z.B. im Falle<br />

einer Abwanderung?<br />

Industrieparkkonzept<br />

Wichtig ist, dass in einem Industriepark<br />

klare Rollen und Zuständigkeiten<br />

definiert sind, da ein Ansiedler deren<br />

spezifische Ausprägung auch erwartet.<br />

Es ist z.B. sehr schwierig nachzuvollziehen,<br />

wenn die Rolle des Verwalters<br />

bzw. Industrieparkbüros nicht losgelöst<br />

ist von der Rolle des Betreibers<br />

bzw. Dienstleisters am Standort. Der<br />

Verwalter ist zuständig für die Flächenvermarktung<br />

und trägt dafür Sorge,<br />

dass die Interessen aller ansässigen<br />

Unternehmen (Produzenten (als Nutzer)<br />

sowie Dienstleister) sorgfältig austariert<br />

sind. Der Betreiber will seine Infrastrukturkosten<br />

decken und ist somit an<br />

hohen Erlösen, einer bestmöglichen<br />

Monopolstellung und vielen Pflichtleistungen<br />

interessiert. Oft ist aber die<br />

Betreiber- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

auch zuständig für die Ansiedlung<br />

selbst, womit sich ein Interessenskonflikt<br />

ergibt: entgegen des Bedarfs<br />

eines Ansiedlers sollen möglichst viele<br />

Dienstleistungen mitverkauft werden.<br />

Weiteres Konfliktpotenzial bieten sogenannte<br />

Standortgremien, sofern ihre<br />

Kompetenzausübung nicht auf klaren<br />

Statuten basiert.<br />

Hier hat die Rolle des Verwalters oder<br />

Industrieparkbüros einen besondern<br />

Stellenwert und sorgt für die Wahrung<br />

von Rechten und Pflichten im Sinne<br />

aller Standortansässigen sowie eine<br />

einheitliche Standortaußendarstellung.<br />

Das Industrieparkkonzept beschreibt<br />

Incentivierungsmechanismen und<br />

Konditionenmodelle für Ansiedlungsinteressierte,<br />

mit denen durch erfolgreiche<br />

Ansiedlung das Gemeinwohl am<br />

Standort gesichert wird.<br />

Standortvermarktung<br />

Ein funktionierendes Industrieparkkonzept<br />

unterstützt die Flächenvermarktung.<br />

Es definiert die zuständige<br />

Vermarktungsrolle und liefert bereits<br />

Konstrukte, die in das Vermarktungskonzept<br />

einfließen. Die Vermarktung ist<br />

ein aktiver Prozess. Es reicht in der Regel<br />

nicht aus zu warten, bis ein Interessent<br />

sich meldet. Das Flächenangebot muss<br />

von den potenziellen Bewerbern wahrnehmbar<br />

sein. Dafür muss ein konkretes<br />

Angebot formuliert sein. Es ist ein Spagat,<br />

sich auf der einen Seite für jegliche<br />

Form von Ansiedlern offen anzubieten.<br />

Auf der anderen Seite ist es schwierig<br />

den Standort aktiv zu vermarkten,<br />

wenn die Zielgruppe nicht klar definiert<br />

ist. Daher sollten die standorteigenen<br />

Vorteile und Differenzierungsmerkmale<br />

herausgearbeitet, das Idealprofil eines<br />

Ansiedlers erstellt und dessen Nutzen<br />

beschrieben sein.<br />

Fazit<br />

Gezielte Ansiedlungen führen zu einer<br />

Entlastung aller am Standort ansässigen<br />

Unternehmen und stärken das<br />

Gesamtkonstrukt Industriepark, wenn<br />

bestimmte Prämissen beachtet werden.<br />

Jedes Industrieparkmodell ist im<br />

Grundsatz ansiedlungstauglich, wenn<br />

bestimmte Voraussetzungen erfüllt<br />

sind. Dies sind tatsächlich verfügbare<br />

Flächen, ein definiertes Industrieparkkonzept,<br />

das alle Spielregeln für den<br />

gemeinsamen Umgang, Rollen, Ansprechpartner<br />

und Verantwortlichkeiten<br />

und die Dienstleistungsbeziehungen<br />

beschreibt sowie ein auf das Profil<br />

von Standort und Ansiedlern maßgeschneidertes<br />

Vermarktungskonzept, das<br />

eine erfolgreiche aktive Vermarktung<br />

ermöglicht.<br />

Autor: Benjamin Fröhling<br />

Start Management Consulting<br />

Stadttor 1, 40219 Düsseldorf<br />

+ 49 211 3003 375<br />

benjamin.froehling@startmc.de<br />

www.startmc.de<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 21<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 25


Foto: Stolze Besitzer eines neuen Unikums<br />

in der deutschen Feuerwehrwelt: Dr.<br />

Thorsten Peine, stellvertretender Leiter<br />

Das neue Wunderkind der Werkfeuerwehr<br />

des Industrieparks<br />

Höchst trägt den schlichten Namen<br />

„Gerätewagen Atemschutz/Dekon“.<br />

Dahinter verbirgt sich ein Novum unter<br />

deutschen Feuerwehrfahrzeugen, das<br />

in enger Zusammenarbeit von Experten<br />

der Werkfeuerwehr und der Firma Rosenbauer<br />

speziell für den Industriepark<br />

entwickelt wurde: Als erstes Fahrzeug<br />

hat der 440 PS starke und bis zu 26<br />

Tonnen schwere Gerätewagen zwei<br />

komplett integrierte Duschkabinen zur<br />

Reinigung von durch chemische Stoffen<br />

kontaminierten Personen. Außerdem<br />

trägt er zwölf komplette Ausrüstungssätze<br />

mit Atemschutzausrüstung und<br />

Chemieschutzanzügen. Damit stellt<br />

er eine innerhalb weniger Minuten<br />

einsatzbereite, vollkommen autonome<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 26<br />

der Werkfeuerwehr des Industrieparks<br />

Höchst, Dr. Jan-Robert Schwark, Geschäftsfeldleiter<br />

Industrieparkdienste bei<br />

Rettungsdusche auf sechs Rädern<br />

Neues Sonderfahrzeug „Gerätewagen Atemschutz/Dekon“ ist Novum unter<br />

deutschen Feuerwehrfahrzeugen<br />

Einheit dar, um chemische Stoffaustritte<br />

zu bekämpfen und vom Stoffaustritt<br />

Betroffene zu retten und zu reinigen.<br />

Rüstzeiten und Personaleinsatz auf<br />

ein Viertel reduziert<br />

Den Anstoß für die Entwicklung des<br />

neuen Fahrzeugs gab der altersbedingte<br />

Ersatz des bisherigen Gerätewagens<br />

„Atemschutz“. „Dabei haben wir gemerkt,<br />

dass wir mit den marktüblichen<br />

Fahrzeugen unseren stetig gewachsenen<br />

selbstgesteckten Qualitätsanspruch<br />

nicht mehr halten konnten“, so<br />

Dr. Jan-Robert Schwark, für die Werkfeuerwehr<br />

verantwortlicher Leiter des<br />

Geschäftsfeldes Industrieparkdienste<br />

bei Infraserv Höchst, dem Industrieparkbetreiber.<br />

„Wir wollten unsere<br />

Infraserv Höchst und Dr. Markus Bauch,<br />

Leiter der Werkfeuerwehr (v.l.n.r.). © 2010<br />

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG<br />

Möglichkeiten zur Dekontamination,<br />

das heißt zur Reinigung von schädlichen<br />

Stoffen, erweitern – und zwar<br />

sowohl im Hinblick auf die Einsatzkräfte<br />

in ihren Chemikalienschutzanzügen<br />

als auch im Hinblick auf potentiell mit<br />

Chemikalien in Berührung gekommene<br />

Betriebsangehörige“. Dabei sei klar<br />

geworden, dass die gängigen Lösungen<br />

immer Rüstzeiten von etwa 20 Minuten<br />

für das Aufbauen von Duschzelten<br />

erfordert und dabei bis zu vier Einsatzkräfte<br />

gebunden hätten. „Einsatzkräfte,<br />

die bei einem Ernstfall an anderer<br />

Stelle gebraucht werden“, so Schwark.<br />

„Unser neues Fahrzeug kann von einem<br />

einzigen Mitarbeiter in nur fünf Minuten<br />

komplett einsatzbereit gemacht<br />

werden.“ Beide Duschen, die Kalt- und<br />

Warmwasserversorgung, der Lichtmast


zur gezielten Beleuchtung des engeren<br />

Einsatzortes, die Wetterschutzmarkisen<br />

und die Umkleidekabine mit der Chemie-<br />

und Atemschutzausrüstung seien<br />

dann startklar.<br />

Eine durchdachte Lösung<br />

„Das ganze Fahrzeug zeigt, dass hier<br />

durchdachte Lösungen geschaffen<br />

wurden“, freut sich Dr. Thorsten Peine,<br />

stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr<br />

von Infraserv Höchst, über den<br />

Zuwachs in seinem Fuhrpark. „Durch<br />

intelligentere Platzverteilung bekommen<br />

wird deutlich mehr Ausrüstung<br />

mit, als mit dem vorherigen Fahrzeug.<br />

Somit steigt auch die Menge der Spezialausrüstung,<br />

die mit an den Einsatzort<br />

gelanget.“ Insgesamt 600.000 Euro war<br />

dem Industrieparkbetreiber Infraserv<br />

Höchst die deutliche Verbesserung der<br />

Einsatzfähigkeit wert. Dass sich die Mitarbeiter<br />

jetzt nicht mehr bei Wind und<br />

Wetter draußen umziehen müssten, sei<br />

da nur eine Nebenerscheinung für die<br />

Einsatzkräfte, so Peine – wenngleich<br />

eine angenehme.<br />

Säubern nach dem Ampelsystem<br />

Die Dekontamination durch das<br />

Fahrzeug funktioniert nach dem<br />

Ampelsystem, von rot nach grün:<br />

Einsatzkräfte, an deren Schutzanzügen<br />

noch Rückstände gesundheitsschädlicher<br />

Stoffe sein könnten, werden als<br />

„rot“ eingestuft und gehen zunächst<br />

in die klappbare Außendusche an der<br />

Rückseite des Fahrzeuges. Hier können<br />

sie sich entweder selbst mit Hilfe von<br />

Boden- und Handbürsten reinigen oder<br />

werden durch den Dekontaminationstrupp<br />

gereinigt. Danach verlassen sie<br />

die Dusche wieder als „gelb“ eingestuft.<br />

Anschließend ziehen sie ihre Schutzkleidung<br />

aus und entsorgen diese in einem<br />

in die Fahrzeugwand eingelassenen<br />

Container. Dann betreten sie durch eine<br />

gelb markierte Tür die Innendusche,<br />

in der sie sich komplett ausziehen und<br />

wahlweise mit kaltem oder warmem<br />

Wasser erneut duschen können. Durch<br />

eine grün gekennzeichnete Tür verlassen<br />

sie die Dusche und finden im<br />

Fahrzeug gleich ihre persönliche Wechselkleidung<br />

vor.<br />

Betriebsmitarbeiter, die durch chemische<br />

Stoffe kontaminiert sind, werden<br />

direkt in die Innendusche geführt. Für<br />

sie hält das Fahrzeug etliche Sets mit<br />

Ersatzkleidung, Handtüchern und Hautschutzlotion<br />

vor. Verletzte Personen<br />

können liegend in der Außendusche<br />

dekontaminiert werden. Das Fahrzeug<br />

ist mit einem 1.000 Liter Wassertank<br />

ausgerüstet, mit dessen Hilfe über 50<br />

Personen dekontaminiert werden können.<br />

Das gesamte Reinigungswasser<br />

wird in fahrzeugeigenen Tanks aufgefangen<br />

und anschließend fachgerecht<br />

entsorgt.<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

Peine lobt die hervorragend Zusammenarbeit<br />

mit der Österreichischen<br />

Firma Rosenbauer, die das Fahrzeug<br />

gemeinsam mit der Höchster Werkfeuerwehr<br />

entwickelt und gebaut hat. „Wir<br />

haben auch in Deutschland Lieferanten<br />

angefragt, sind aber nicht auf die<br />

gleiche Expertise gestoßen – und die<br />

war uns wichtig“, resümiert der Feuerwehrmann.<br />

Auch für die Firma Rosenberger<br />

könnte sich die Zusammenarbeit<br />

langfristig auszahlen: Mit Zustimmung<br />

von Infraserv Höchst darf Rosenbauer<br />

die Neuentwicklung jetzt auch anderen<br />

Werkfeuerwehren anbieten – dort ist in<br />

den vergangenen Monaten wiederholt<br />

Interesse an dem außergewöhnlichen<br />

Fahrzeug bekundet worden.<br />

Foto: Schnell wieder sauber: Binnen weniger<br />

Minuten ist der neue „Gerätewagen<br />

Atemschutz/Dekon“ startklar, um zum<br />

Beispiel Einsatzkräfte im Schutzanzug<br />

von chemischen Stoffen zu reinigen. ©<br />

2010 Infraserv GmbH & Co. Höchst KG<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 23<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 27


Die Schweizer Energieunternehmung<br />

Repower plant, auf dem<br />

Gelände des CHEMPARK Leverkusen<br />

ein Gas- und Dampfkraftwerk<br />

(GuD) mit einer Leistung von circa 430<br />

Megawatt zu bauen. Insgesamt sollen<br />

rund 340 Mio. Euro investiert werden.<br />

Der Betrieb des Gas- und Dampfkraftwerks<br />

schafft etwa 25 hoch qualifizierte<br />

Stellen. Auf Basis der umweltschonenden<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

erreicht die Anlage einen Brennstoffnutzungsgrad<br />

von über 80%. Als<br />

Betreiber und Manager des CHEMPARK<br />

Leverkusen soll CURRENTA Dampf aus<br />

dem Kraftwerk beziehen und damit die<br />

Unternehmen am Standort versorgen.<br />

Das Kraftwerksprojekt der Repower<br />

AG wird in enger Zusammenarbeit<br />

mit CURRENTA entwickelt. In dem modernen<br />

Kraftwerk wird sowohl Strom für<br />

die Kunden von Repower auf dem deutschen<br />

Markt als auch Dampf für den<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 28<br />

CHEMPARK produziert. Repower kann<br />

weitere eigene Kraftwerkskapazitäten<br />

in ihrem Schlüsselmarkt Deutschland<br />

aufbauen, CURRENTA sichert eine hoch<br />

effiziente und kostengünstige Versorgung<br />

der im CHEMPARK Leverkusen<br />

ansässigen Unternehmen mit Dampf.<br />

Hoher Wirkungsgrad<br />

Das Kraftwerk verfügt über eine elektrische<br />

Leistung von ca. 430 Megawatt.<br />

Mit dieser Leistung können jährlich<br />

rund 800.000 deutsche Haushalte mit<br />

Strom versorgt werden. Durch die<br />

zusätzliche Einspeisung von Prozessdampf<br />

in das Leitungsnetz des CHEM-<br />

PARK Leverkusen wird aus dem GuD-<br />

Kraftwerk eine KWK-Anlage, die einen<br />

sehr hohen Brennstoffnutzungsgrad<br />

von über 80% erreicht. Die Auslegung<br />

des Kraftwerks wird speziell auf die<br />

Bedürfnisse der Chemiepark-Partner<br />

abgestimmt, sodass die Dampfversorgung<br />

bedarfsgerecht auf unterschied-<br />

lichen Druckstufen erfolgen wird. Für<br />

den Bau des Kraftwerks setzt Repower<br />

aus Überzeugung modernste Komponenten<br />

und Technologien ein.<br />

Die neue Anlage würde die bestehenden<br />

Gaskessel in den Kraftwer-<br />

CHEMPARK Leverkusen:<br />

Repower plant den Bau eines<br />

Gas- und Dampfturbinenkraftwerks<br />

CURRENTA soll technische Betriebsführung übernehmen / Investition von rund 340 Millionen Euro steigert Wettbewerbsfähigkeit<br />

des CHEMPARK und unterstützt die Repower-Tätigkeit in Deutschland.<br />

Foto: Vor Ort machten sich (v.l.) Felix<br />

Vontobel, stellv. CEO der Repower<br />

AG; CHEMPARK-Leiter Dr. Ernst<br />

Grigat; Stadtkämmerer Rainer Häusler;<br />

Projektleiter Heiko Schmitt von<br />

Currenta und Dr. Daniel Fritsche,<br />

Projektleiter der Repower AG ein Bild<br />

von der möglichen Baufläche.<br />

ken im CHEMPARK Leverkusen um eine<br />

klimafreundlichere und wirtschaftlichere<br />

Technologie ergänzen. Damit wird<br />

eine besonders effiziente Energiebereitstellung<br />

zu verbrauchsintensiven Zeiten<br />

- also in der Regel werktags - gewährleistet.<br />

Derzeit werden alle für das<br />

Genehmigungsverfahren erforderlichen<br />

Unterlagen vorbereitet.<br />

Starke Basis für Tätigkeit im<br />

deutschen Markt<br />

Deutschland ist für Repower ein Schlüsselmarkt<br />

und für die Marktaktivitäten<br />

des Unternehmens von großer Bedeutung.<br />

Zusätzliche Produktionskapazität


ist die Grundlage für den weiteren<br />

Ausbau der Repower-Tätigkeiten auf<br />

diesem Markt. Die Anlage in Leverkusen<br />

wird zu 100% Eigentum von<br />

Repower sein.<br />

Repower setzt auf ein breites Produktionsportfolio;<br />

erst kürzlich gab die<br />

Firma den Kauf von zwei Windparks in<br />

Prettin (Sachsen-Anhalt) und in Lübbenau<br />

(Brandenburg) bekannt. "Mit<br />

dem künftigen Kraftwerk in Leverkusen<br />

werden wir unsere eigene Produktionsbasis<br />

in Deutschland deutlich stärken<br />

und diversifizieren können", kommentiert<br />

Felix Vontobel, stellvertretender<br />

CEO und Leiter Anlagen, das Projekt.<br />

"Damit können wir unsere Handels- und<br />

Vertriebstätigkeiten in Deutschland auf<br />

eine starke eigene Basis stützen, was<br />

uns auch die Weiterentwicklung dieses<br />

Marktes ermöglicht."<br />

Der CHEMPARK - ein idealer Standort<br />

im Zentrum Europas<br />

Auch für den CHEMPARK ist eine zuverlässige,<br />

umweltgerechte und kostengünstige<br />

Energieversorgung von großer<br />

Bedeutung. "Wir freuen uns, wenn wir<br />

mit der Schweizer Firma Repower einen<br />

neuen wichtigen Partner im CHEMPARK<br />

Leverkusen begrüßen dürfen. So rücken<br />

wir auch unserem Ziel - Europas attraktivster<br />

Chemiepark zu werden - wieder<br />

ein Stück näher", betont der CHEMPARK-<br />

Leiter. Grigat weiter: "Für uns ist Dampf<br />

einer der wichtigsten Energieträger<br />

bei der Herstellung von chemischen<br />

Produkten. Durch die Flexibilität des<br />

modernen Kraftwerks gestalten wir die<br />

Energieversorgung dann auch weiterhin<br />

bedarfsgerecht und effizient."<br />

Der Geschäftsführer des CHEMPARK-<br />

Betreibers CURRENTA, Dr. Klaus Schäfer,<br />

hebt die besondere Bedeutung<br />

des Klimaschutzes bei diesem Projekt<br />

hervor: "Das geplante Kraftwerk trägt<br />

dazu bei, dass wir auch in Zukunft auf<br />

eine umweltfreundliche Energieversorgung<br />

zurückgreifen können. Und: Wir<br />

unterstützen damit auch die Ziele der<br />

Bundesregierung, die es sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, den Anteil des umweltschonenden,<br />

in Kraft-Wärme-Kopplung<br />

produzierten Stroms bis zum Jahr 2020<br />

auf 25% zu erhöhen. Da die chemische<br />

Industrie zu den energieintensiven<br />

Branchen gehört, ist der CHEMPARK<br />

bestens geeignet, die Ziele der Bundesregierung<br />

zum Erreichen der 25%-Marke<br />

für KWK-Strom zu unterstützen."<br />

Ein positives Signal für die Region<br />

Das neue Kraftwerk im CHEMPARK - der<br />

sowohl auf Leverkusener als auch auf<br />

Kölner Stadtgebiet liegt - stellt auch ein<br />

besonders wichtiges Signal für die beiden<br />

Städte und somit für die gesamte<br />

Region dar. "Die heutige Nachricht tut<br />

unserer Stadt gut. Für Leverkusen ist<br />

das eine begrüßungswerte Initiative<br />

und Investition, die die Unternehmen<br />

am Standort sichert. Die geplante Investition<br />

für ein neues Gas- und Dampf-<br />

Kraftwerk im CHEMPARK Leverkusen<br />

ist ein eindeutiges Bekenntnis zum<br />

Standort. Wir freuen uns", sagt Stadtkämmerer<br />

Rainer Häusler in Vertretung<br />

für Leverkusens Oberbürgermeister<br />

Reinhard Buchhorn.<br />

Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Leverkusen, freut sich ebenfalls:<br />

"Der Wirtschaftsstandort Leverkusen<br />

beweist mit der aktuellen Investition<br />

im CHEMPARK einmal mehr, dass er<br />

lebendig und wettbewerbsfähig ist. Die<br />

Investition in ein neues GuD-Kraftwerk<br />

ist eine gute Nachricht für Leverkusen<br />

und den CHEMPARK, denn die Rahmenbedingungen<br />

für eine effiziente Produktion<br />

- und damit für zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze - werden verbessert."<br />

Für die Stadt Köln ist das GuD-Kraftwerk<br />

ebenfalls von großer Bedeutung.<br />

Oberbürgermeister Roters: "Köln ist Industriestadt<br />

- Fahrzeugbau, chemische<br />

Industrie, Maschinenbau und Elektrotechnik<br />

sind die Fundamente dieses erfolgreichen<br />

Standortes. Dieser braucht<br />

ausreichend Fläche, die im CHEMPARK<br />

optimal angeboten wird. Diese Industrien<br />

benötigen eine gesicherte Energieversorgung.<br />

Dafür wird dieses große<br />

Investment geplant, das die Zukunftsfähigkeit<br />

der Region sicherstellt."<br />

(Foto: Zukünftiger Standort des GuD-<br />

Kraftwerks im CHEMPARK Leverkusen.)<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 29


Nach zehn Monaten Bauzeit<br />

weihte der Standortbetreiber<br />

Pharmaserv im August das neue<br />

Logistikzentrum M484 im Werksteil<br />

Görzhausen ein. Der mit einer Gesamtfläche<br />

von 2.640 Quadratmetern große<br />

Lagerbau bietet Raum für circa 2.800<br />

Palettenplätze und dient der Vereinnahmung,<br />

Lagerung und dem Versand<br />

von Fertigarzneimitteln sowie weiteren<br />

Warengruppen. Mit der Fertigstellung<br />

des neuen GMP-Lagers setzt Pharmaserv<br />

einen weiteren Meilenstein für<br />

eine erfolgreiche Zukunft am Standort<br />

Behringwerke.<br />

„Das neue Logistikzentrum zeigt unsere<br />

Innovationskraft bei der Umsetzung<br />

partnerschaftlicher Konzepte und<br />

unterstreicht die Leistungsfähigkeit von<br />

Pharmaserv“, erklärt Thomas Janssen,<br />

Geschäftsführer Pharmaserv. Die Erstellung<br />

des neuen Lagers stellt für den<br />

Standortbetreiber die umfangreichste<br />

Einzelinvestition in der Firmengeschichte<br />

dar. Hauptnutzer ist CSL Behring,<br />

ein weltweit führendes Unternehmen<br />

im Bereich der Plasmaprotein-Biotherapeutika.<br />

Die Besonderheit dieses<br />

Logistikgebäudes, das nach pharmazeutischem<br />

Standard erstellt ist, besteht<br />

in den unterschiedlichen Temperaturbereichen<br />

(2 bis 8 Grad Celsius und 15<br />

bis 25 Grad Celsius), die es ermöglichen,<br />

empfindliche Fertigarzneimittel zu<br />

lagern, kommissionieren und luftfrachtgerecht<br />

zu verpacken. Die Temperatur<br />

im sogenannten „Ambient Bereich“ (15<br />

bis 25 Grad) wird durch ein modernes<br />

Luftkanalsystem gewährleistet. Je nach<br />

Temperatur wird durch Stoffschläuche,<br />

die an der Decke befestigt sind, kalte<br />

oder warme Luft in den Lagerbereich<br />

geführt und dort gezielt verteilt. Im<br />

Kaltbereich (2 bis 8 Grad) sorgen redundante<br />

Kälteverdichter, Verdampfer-<br />

und Schleusensysteme für eine sichere<br />

Kühlkette.<br />

Optimaler Prozessablauf<br />

Durch die direkte räumliche Anbindung<br />

an das vor vier Jahren in Betrieb<br />

genommene Lagergebäude M 483<br />

konnten die Prozesse weiter optimiert<br />

werden: Die Wareneingangsanmeldung<br />

von Rohstoffen und Stückgut erfolgt<br />

wie gehabt. Fertigarzneimittel, Handelswaren,<br />

oder Einzelteile werden im<br />

neuen Lagerbüro in M484 angemeldet.<br />

Je nach Ware und Temperaturanforderung<br />

wird dem Fahrer ein entsprechendes<br />

Tor zugewiesen. Die Ware wird<br />

daraufhin entladen und im Warenein-<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 30<br />

gangsbereich M484 kalt oder warm<br />

bereitgestellt. Eine spezielle absenkbare<br />

Überladebrücke im Warmbereich<br />

erleichtert den Entladungsprozess<br />

bei kleineren Fahrzeugen. Die Verladetechnik<br />

im Kaltbereich ermöglicht<br />

einen Be- und Entladevorgang, ohne<br />

dass die Ware einer Veränderung der<br />

Umgebungsbedingungen ausgesetzt<br />

ist. Der LKW fährt geschlossen bis<br />

zur Rampe, an der das Heck des LKW<br />

mit einem Airbag umschlossen wird,<br />

bevor die Tür geöffnet und die Rampe<br />

ausgefahren wird. Im Wareneingangsbereich<br />

erfolgt die Kennzeichnung der<br />

Paletten mit einem Etikett samt Barcode<br />

zur eindeutigen Identifizierung und<br />

Rückverfolgbarkeit. Die Angaben auf<br />

dem Lieferschein werden mit der Ware<br />

und gegebenenfalls den übertragenen<br />

Schnittstellendaten genauestens<br />

abgeglichen. Ist die Prüfung erfolgreich,<br />

werden systemseitig die optimalen<br />

Lagerplätze reserviert und die Einlagerungsbefehle<br />

per Funk an den Stapler<br />

gesendet. Nach Verbringung der letzten<br />

Palette auf den Lagerplatz wird der Wareneingang<br />

gebucht und gegebenenfalls<br />

über Schnittstellen übertragen.<br />

Pharmaserv weiht neues<br />

Logistikzentrum ein


Foto: von links: Thomas Janssen (Geschäftsführer Pharmaserv), Egon Vaupel (Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg),<br />

Carola In Merkenich Adler (Leiterin wird hochqualifizier-<br />

Warehousing, Pharmaserv), Ulrich Triebel (Projektleiter Pharmaserv), Dr. Martin Egger (Leiter Logistik, Pharmaserv),tes<br />

Fachpersonal Martin Hobi (Director eingesetzt. Logistics Europe, CSL Behring), Conrad Holetzeck (Head of Warehousing & Distribution Management,<br />

CSL Behring), Dr. Roland Martin (Geschäftsführer CSL Behring)<br />

Reibungslose Kommissionierung<br />

und Warenannahme<br />

Das GMP-Lager verfügt über Verschieberegal-Anlagen,<br />

die eine optimale<br />

Platzausnutzung gewährleisten. Die<br />

Kommissionierung der Ware erfolgt Regalweise.<br />

Als Lagerverwaltungssystem<br />

wird die Navision-basierte Lösung „SNC-<br />

Logistics“ angewandt. Dieses System ist<br />

voll in das ERP-System von Pharmaserv<br />

integriert und über mehrere Schnittstellen,<br />

sowohl im Rohstoff- und Produktionshilfsmittel-<br />

als auch im Fertigarzneimittelbereich<br />

mit dem Kunden-ERP von<br />

CSL Behring verbunden. Dadurch wird<br />

eine optimale Integration der Prozesse<br />

gewährleistet.<br />

Die Avisierung einer Auslagerung<br />

erfolgt ebenfalls über die Schnittstelle.<br />

Die Information, welche Verpackung die<br />

Ware erhält, liegt der Lieferung von CSL<br />

Behring bei. Systemseitig werden dem<br />

Staplerfahrer die Plätze und Paletten<br />

angezeigt, die in den Packbereich<br />

gebracht werden müssen. Er bestätigt<br />

die Aufnahme und Verbringung der<br />

Ware durch Scannen der Barcodes.<br />

Im Packbereich wird die Ware nach<br />

Vorgabe und Packschema des Kunden<br />

gepackt. Je nach Anforderung werden<br />

die Emballagen (Packmittel) mit Kühlakkus<br />

bestückt. Nach Beendigung des<br />

Verpackungsprozesses wird die Ware<br />

abgemessen, gewogen, die ermittelten<br />

Daten systemseitig erfasst und über die<br />

Schnittstelle an CSL Behring übermittelt.<br />

Nach diesen Daten richten sich<br />

Ausfuhranmeldung und Frachtraumplanung.<br />

Zusätzlich zu den Verpackungsschritten<br />

werden die Einheiten mit<br />

sogenannten Datenloggern versehen,<br />

die eine nahtlose Dokumentation und<br />

Überwachung der Temperaturführung<br />

ermöglichen. Ist der Warenausgang<br />

nicht zeitnah avisiert, wird die Ware in<br />

die Bereitstellungszone (Warm- oder<br />

Kaltbereich) umgelagert. Am Tag der<br />

Verladung werden die Aufträge im Warenannahmebereich<br />

bereitgestellt und<br />

nach Verladung in den LKW gebucht.<br />

Die Warenausgangsbuchung wird<br />

ebenfalls über Schnittstellen in Echtzeit<br />

an CSL Behring übertragen.<br />

Reglementierter Beauftragter<br />

für Luftfracht<br />

Die Kommissionierung und Verpackung<br />

von Luftfrachtsendungen erfolgt<br />

ebenfalls im neuen GMP-Lager. Als<br />

reglementierter Beauftragter für Luftfracht<br />

ist Pharmaserv trotz verschärfter<br />

Sicherheitsstandards autorisiert, Waren<br />

zur direkten Verladung in Flugzeuge zu<br />

transportieren – ohne zeitraubenden<br />

Sicherheitscheck auf dem Flughafen.<br />

Sollte die Luftfracht aufgrund ungeplanter<br />

Vorkommnisse dennoch als „un-<br />

secured“ eingestuft werden, gewährleistet<br />

ein Dienstleistungsvertrag die<br />

ordnungsgemäße Prüfung durch die<br />

vorgeschriebene Röntgenkontrolle. Mit<br />

der Zulassung zum „Reglementierten<br />

Beauftragten“ kann Pharmaserv somit<br />

für die Luftfracht-Sendungen ihrer Kunden<br />

eine durchgehende Sicherheitskette<br />

gewährleisten.<br />

Monitoringsystem (MOPL)<br />

im GMP-Lager<br />

Um die unterschiedlichen Temperaturzonen<br />

in dem neuen Logistikzentrum<br />

zu überwachen, hat Pharmaserv<br />

Temperatursensoren an definierten<br />

Stellen im Lagergebäude installiert, die<br />

mit einem digitalen Prozessvisualisierungssystem<br />

verbunden sind, in dem<br />

Grenzwerte programmiert und geschaltet<br />

sind. Um den GMP-Anforderungen<br />

zu entsprechen, werden die Messwerte,<br />

Störmeldungen und Benutzereingriffe<br />

in einer Datenbank aufgezeichnet. Das<br />

Prozessvisualisierungssystem stellt<br />

aktuelle Messwerte und Diagramme<br />

dar, leitet Störmeldungen weiter und<br />

versendet Statusmeldungen. Der Vorteil<br />

gegenüber einem herkömmlichen stationären<br />

Leitsystem liegt in der besonderen<br />

Handhabung dieser Technologie:<br />

Alle Ansichten und Funktionen können<br />

mit entsprechender Berechtigung über<br />

das Internet abgerufen werden.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 31


<strong>Sites</strong> & & <strong>Services</strong> 32<br />

24<br />

i nter v i e w<br />

Foto links unten: Das Netzwerk<br />

Innovative Werkstoffe ist von großer<br />

Bedeutung auch für den Standort<br />

Leverkusen, erklärten beim "materials<br />

day" (v.l.n.r.) Karl-Uwe Bütof, Ministerialdirigent<br />

beim NRW-Wirtschaftsministerium,<br />

Wolfgang Paczenski,<br />

Sprecher des Netzwerks, CHEMPARK-<br />

Leiter Dr. Ernst Grigat, Dr. Frank Obermaier<br />

von der Wirtschaftsförderung<br />

und Leverkusens Oberbürgermeister<br />

Reinhard Buchhorn.<br />

Am 30. Juni 2010 feierte das „Netzwerk<br />

Innovative Werkstoffe (IW)“<br />

seine Gründung und veranstaltete<br />

gleichzeitig mit dem Landescluster<br />

Nano.Mikro+Werkstoffe (NMW) den<br />

ersten „materials day“ im Kölner<br />

Tanzbrunnen. Das Netzwerk verdankt<br />

sein Entstehen maßgeblich<br />

dem CHEMPARK, den Industrie- und<br />

Erfolg macht sexy!<br />

Interview mit Wolfgang Paczenski, Sprecher des<br />

Netzwerks Innovative Werkstoffe.<br />

Handelskammern der Region und<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Leverkusen (WfL). „<strong>Sites</strong> &<br />

<strong>Services</strong>“ sprach mit Wolfgang Paczenski,<br />

Sprecher des Netzwerks.<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong>: Warum hat sich das<br />

Netzwerk auf innovative Werkstoffe<br />

fokussiert?<br />

Wolfgang Paczenski: Innovative<br />

Werkstoffe sind ein Zukunftsthema,<br />

auch wenn uns das oft gar nicht<br />

bewusst ist. Technische Kunststoffe,<br />

Verbundmaterialien, intelligente<br />

Oberflächen, neuartige Lacke,<br />

Beschichtungen und Folien werden<br />

wesentlichen Einfluss darauf haben,<br />

wie sich unser Alltag und unser Lebensraum<br />

entwickeln. Nicht zuletzt<br />

deshalb setzt auch der CHEMPARK<br />

auf dieses Schlüsselthema, und<br />

beim Landescluster NMW spielt es<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle. Wir<br />

alle wollen die Attraktivität der<br />

Region insgesamt weiter erhöhen,<br />

indem wir dieses Kompetenzfeld<br />

systematisch ausbauen.<br />

S & S: Was wollen Sie mit dem Netzwerk<br />

erreichen?<br />

W.P.: Wir sind angetreten, um Ideen<br />

und Konzepte schnell und effizient<br />

in den Markt zu bringen, um<br />

durch Kooperation und Vernetzung<br />

wirtschaftlichen Erfolg für unsere<br />

Partner zu generieren. Was uns auszeichnet,<br />

ist der regionale Fokus auf<br />

das Rheinland und die Ausrichtung<br />

auf die gesamte Wertschöpfungskette,<br />

vom Hochschulinstitut über<br />

Rohstoff- und Maschinenhersteller


is zum Verarbeiter, Endprodukt-<br />

Hersteller, Vermarkter und Dienstleister.<br />

Das Rheinland verfügt bereits<br />

über beträchtliches Potenzial auf<br />

dem Gebiet der innovativen Werkstoffe,<br />

das es zu koordinieren und<br />

gemeinsam zu nutzen gilt.<br />

S & S: Welche Projekte haben Sie in<br />

der Planung?<br />

W.P.: Wir arbeiten gerade intensiv<br />

daran, Partner für ein konkretes<br />

Projekt zu interessieren und zusammenzubringen.<br />

Thema wird voraussichtlich<br />

der Einsatz von Additiven in<br />

neuen High-Tech-Kunststoffen sein.<br />

Parallel bringen wir einen Förderantrag<br />

für dieses Netzwerkprojekt auf<br />

den Weg und wollen noch in diesem<br />

Jahr in die konkrete Projektarbeit<br />

einsteigen. So kann das Netzwerk<br />

am besten zeigen, wie es Mehrwert<br />

schafft – viel besser als mit Hochglanzbroschüren<br />

oder Werbebriefen.<br />

Weil Zeit ein wichtiger Faktor ist,<br />

nutzen wir intensiv flexible, schnelle<br />

Kommunikationswege wie das Web<br />

oder interaktive Dialog-Plattformen.<br />

S & S: Derzeit befindet sich das Netzwerk<br />

noch im Aufbau. Wie wollen Sie<br />

neue Partner gewinnen?<br />

W.P.: In erster Linie bauen wir dabei<br />

auf institutionelle Partner wie IHKs<br />

und Wirtschaftsförderungsein<br />

richtungen mit ihrer Kenntnis der<br />

Unternehmenslandschaft. Potenzielle<br />

Projektpartner zu motivieren<br />

und zu verknüpfen, erfordert dann<br />

vor allem gegenseitiges Verständnis<br />

und Vertrauen. Das schafft man am<br />

besten im persönlichen Gespräch.<br />

Deshalb reise ich viel, spreche mit<br />

möglichen Partnern, werbe für unsere<br />

Idee und erläutere ihr Potenzial.<br />

Das werde ich auch Ende Oktober<br />

auf der Kunststoffmesse K 2010 in<br />

Düsseldorf tun, und zwar auf dem<br />

Gemeinschaftsstand des Cologne-<br />

Bonn-Business e.V. in Halle 7 – mit<br />

Partnern entlang der ganzen Wertschöpfungskette.<br />

Auf der neuen<br />

Fachmesse „InnoMateria“ im März<br />

2011 in Köln werden wir ebenfalls<br />

vertreten sein. Last but not least gilt<br />

auch für uns: „Erfolg macht sexy!“<br />

Wirtschaftlicher Erfolg ist die beste<br />

Motivation: für uns selbst, aber auch<br />

für unsere derzeitigen und die zukünftigen<br />

Partner.<br />

Foto links:<br />

Wolfgang Paczenski<br />

Telefon: 0214-206 4036<br />

Mobil: 0176-32 361 270<br />

w.paczenski@netzwerk-iw.de<br />

www.netzwerk-iw.de<br />

Fotos Mitte und rechts unten: Gespräche<br />

an den Ausstellungsständen<br />

der beteiligten Institutionen beim<br />

„materials day“ in Köln<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 25<br />

<strong>Sites</strong> & <strong>Services</strong> 33


© julien tromeur | fotolia.com<br />

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Chefredakteur: Oliver Pruys<br />

(V.i.S.d. § 55 RStV)<br />

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Telefon 022 25 - 980 89 35<br />

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