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Das Technische

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, <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> N 6643 E<br />

HiHswerk .""Ou01 70<br />

im August '70<br />

Erlaß über die Errichtung des<br />

<strong>Technische</strong>n Hilfswerks (THW) als<br />

nichtrechtsfähige Bundesanstalt 170<br />

Katastrophenschutz im Blickwinkel<br />

der Energie- und Wasserversorgung<br />

172<br />

THW intern 177<br />

Test: <strong>Das</strong> Tornisterfiltergerät<br />

TOF 200 B 178<br />

Aus den Landesverbänden 181<br />

Personalia/Presseecho 184<br />

THW-Schule Hoya ... 185<br />

... und Ahrweiler 187<br />

Aus dem Weißbuch '70 189<br />

Technik 190<br />

Uranspaltung bis heute 191<br />

Bücher/Zeitschriften 192<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk<br />

Herausgegeben von der Bundesanstalt Tech -<br />

nisches Hilfswerk, Bonn-Bad Godesberg,<br />

Deutschherrenstraße 93<br />

Chefredakteur:<br />

Hans-Chrlstoph Toelle<br />

Redaktion:<br />

Manfred Sadlowski (Chef vom Dienst)<br />

Erlch Bartocha<br />

Wolfgang Wilczek (Layout)<br />

53 Bonn, Bennauer Straße 31, Telefon 22 07 44<br />

Verlag , Anzeigenverwaltung und Vertrieb:<br />

Mönch-Verlag Koblenz - Bonner Büro,<br />

Bonn, Bennauer Straße 31, Telefon 22 07 44<br />

Druck :<br />

Görres-Druckerel GmbH, 54 Koblenz,<br />

Industriegebiet, Carl-Spaeter-Straße 1<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk erscheint monatlich<br />

zum Einzelpreis von 70 Pfennig. Postbezug:<br />

Viertelj ährlich 2,- DM einschließlich ,Zustellgebühr.<br />

In den Preisen sind 5,5'10 Mehrwertsteuer<br />

enthalten. Bestellungen beim Verlag,<br />

bel der Post oder Im Buchhandel.<br />

Zur Zelt Ist die AnzeigenpreislIste 5 gültig.<br />

Die mit vollem Namen oder mit gekürzten<br />

Zeichen versehenen Artikel stellen nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion dar. Unverlangt<br />

eingesandte Beiträge sind erbeten, Redaktion<br />

und Verlag können jedoch keine Haftung<br />

dafür übernehmen. NIchtbenötIgte Unterlagen<br />

werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto<br />

beiliegt.<br />

BIldnachweis:<br />

Mönch-Archiv, Piaska, Kriseher, Breitenbach,<br />

Armin, Weiler, Werkfoto Krupp, Deutsche Tafelglas<br />

AG, Pantenburg, Conti-Press.<br />

Titellayout: Wolfgang Wilczek<br />

LIEBE FREUNDE'<br />

Es scheint ein besonderes Merkmal unserer Tage zu sein,<br />

daß die Probleme, die seit aUen Zeiten uns in Atem halten,<br />

in wohlformulierten Reden und anspruchsvollen Kommentaren<br />

immer wieder in das Blickfeld der Menschen gezogen<br />

werden.<br />

Beim näheren Zuschauen stellen wir oft fest, daß es in der<br />

Regel beim Reden bleibt: ein philosophisches Geschwätz<br />

als Alibi einer ansonsten inhumanen Einstellung zur geseIlschaftspolitischen<br />

Verantwortung, ein Feigenblatt, das<br />

den Egoismus eines dekadenten Bürgertums kaum noch<br />

verbergen kann.<br />

Wir alle wissen, daß diese Aussage kein gedrechselter<br />

Pessimismus ist, denn wir sind als THW-Helfer seit 20<br />

Jahren mit der Schattenseite menschlichen Zusammenlebens<br />

konfrontiert.<br />

Wir sind immer dann aufgerufen, wenn die Not über Dörfer<br />

und Städte hereinbricht, wenn Naturkatastrophen oder<br />

menschliches Versagen die Existenz - die ganz einfache<br />

menschliche Existenz - in Frage stellt.<br />

Wir haben nicht zu fragen, ob unsere Hilfeleistung vom<br />

einzelnen verdient ist, ob unserem persönlichen Einsatz<br />

ein politisches Wohlverhalten der anderen Seite vorausging.<br />

Wir helfen, und das seit 20 Jahren, trotzdem uns dieses<br />

Helfen nicht immer leicht gemacht wurde. Es gab und gibt<br />

in unserer Gesellschaft viele, die an den Sonnentagen<br />

nicht an übermorgen denken wollen und jeden Pfennig<br />

für sinnlos ausgegeben betrachten, der nicht vordergründig<br />

den Erfolg von Morgen gewährleistet.<br />

So betrachtet könnten die hinter uns liegenden 20 Jahre<br />

kaum Ansporn für die nächsten Jahrzehnte sein.<br />

Aber dem ist nicht so: THW-Helfer haben sich der Notsituation<br />

verschrieben. Sie wissen, daß "ihre Stunde"<br />

immer wieder kommt und sie hineinzwingt in die Bewährung.<br />

Eine Bewährung, von der menschliches Leben und<br />

die Erhaltung schwer verdienter Sachgüter abhängt.<br />

Wenn wir so die 20 Jahre zurückschauen, dann brauchen<br />

wir uns nicht zu verstecken. <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk hat<br />

gute Arbeit geleistet, ob bei uns in der Heimat oder<br />

irgendwo draußen in der Welt. An diesem Tage dürfen<br />

wir wohl einmal von uns selbst behaupten: Die THW-Helfer<br />

haben sich um unser Land und die Menschen in aller<br />

Welt, denen sie helfen durften, verdient gemacht.<br />

Verdient gemacht hat sich ganz besonders der bisherige<br />

Direktor des THW, DipL-lng. Hans Zielinski, der seit dem<br />

1. Juli 1970 eine neue verantwortungsvolle Tätigkeit im<br />

Bundesamt übernommen hat. Die Redaktion unserer Zeitschrift<br />

verabschiedet sich von einem fairen und verständnisvollen<br />

Direktor, der die Bedeutung der journalistischen<br />

Arbeit für das THW nie übersah.<br />

Gleichzeitig darf auch ich mich von Ihnen verabschieden,<br />

da ich am 1. September 1970 einen neuen Aufgabenbereich<br />

beim Bundesminister des Innern übernehme.<br />

Dem <strong>Technische</strong>n Hilfswerk ein herzliches Glück auf für<br />

die nächsten Jahrzehnte.<br />

Ihr Hans Christoph Toelle


170<br />

I. Name, Rechtsform, Sitz<br />

(1) <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk wird als nichtrechtsfähige<br />

Bundesanstalt errichtet. Die Anstalt untersteht<br />

dem Bundesminister des Innern.<br />

(2) Der Sitz der Anstalt wird vom Bundesminister des<br />

Innern bestimmt.<br />

11. Aufgaben<br />

(1) <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk hat folgende Aufgaben:<br />

a) Leistung technischer Hilfe bei Katastrophen<br />

und Unglücksfällen größeren Ausmaßes,<br />

b) Leistung technischer Dienste im zivilen Luftschutz,<br />

c) Leistung technischer Hilfe bei der Beseitigung<br />

von öffentlichen Notständen, durch welche die<br />

lebenswichtige Versorgung der Bevölkerung,<br />

der öffentliche Gesundheitsdienst oder der<br />

lebensnotwendige Verkehr gefährdet werden,<br />

sofern alle anderen hierfür vorgesehenen Maßnahmen<br />

nicht ausreichen (vgl. hierzu auch den<br />

Grundsatz der Subsidiarität, Abschnitt IX) .<br />

(2) Hoheitliche Aufgaben werden vom <strong>Technische</strong>n<br />

Hilfswerk nicht wahrgenommen.<br />

(3) <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk wird an den Anlagen<br />

und in den Betrieben der öffentlichen Versorgung nur<br />

im Einvernehmen mit den nach dem Energienotgesetz<br />

zuständigen Hauptlast- oder Hauptgasverteilern tätig.<br />

111. Aufbau<br />

(1) <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk wird von dem Direktor<br />

geleitet.<br />

(2). Beim <strong>Technische</strong>n Hilfswerk wird ein Verwaltungsbeirat<br />

gebildet.<br />

(3) Zur Wahrnehmung der Aufgaben des <strong>Technische</strong>n<br />

Hilfswerks, das sich über das gesamte Bundesgebiet<br />

und das Land Berlin erstreckt, werden in den Ländern<br />

Landesbeauftragte, in den Landkreisen Kreisbeauftragte<br />

und in den Gemeinden Ortsbeauftragte bestellt.<br />

IV. Berufung und Aufgaben des Direktors<br />

(1) Der Direktor wird vom Bundesminister des Innern<br />

bestellt und entlassen.<br />

(2) Der Direktor bestellt und entläßt die Landesbeauftragten,<br />

die Kreisbeauftragten und die Ortsbeauftrag-<br />

ten. Vor der Bestellung der Landesbeauftragten sind<br />

die obersten Landesbehörden, vor der Bestellung der<br />

Kreis- und Ortsbeauftragten die Kreis- und Gemeindeverwaltungen<br />

zu hören.<br />

(3) Die Anstellung und Entlassung der Angestellten<br />

erfolgt durch den Direktor, soweit diese Befugnisse<br />

nicht auf die Landes-, Kreis- oder Ortsbeauftragten<br />

übertragen werden.<br />

(4) Der Direktor ist dem Bundesminister des Innern<br />

für den Aufbau des <strong>Technische</strong>n Hilfswerks und die<br />

Durchführung der Aufgaben sowie für die ordnungsmäßige<br />

Verwendung der Haushaltsmittel verantwortlich.<br />

V. Verwaltungsbeirat<br />

(1) Der Bundesminister des Innern beruft den Verwaltungsbeirat,<br />

der aus Vertretern der beteiligten<br />

Bundesministerien, der Deutschen Bundesbahn, der<br />

Länder, der Bundesvereinigung, der kommunalen<br />

Spitzenverbände und der Spitzenorganisationen, der<br />

Unternehmer und der Arbeitnehmer bestehen soll.<br />

(2) Der Verwaltungsbeirat hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit<br />

aller am <strong>Technische</strong>n Hilfswerk beteiligten<br />

Behörden und Verbände zu fördern, das Tech-


Erlaß über die Errichtung<br />

des <strong>Technische</strong>n Hilfswerks (THW) als<br />

nichtrechtsfähige Bundesanstalt<br />

Vom 25. August 1953<br />

nische Hilfswerk in allen wichtigen Fragen zu beraten<br />

und bei der Durchführung seiner Aufgaben zu unterstützen.<br />

Er ist vor der Bestellung des Direktors, der<br />

Landesbeauftragten sowie der Anstellung aller hauptamtlichen<br />

Angestellten von der Gruppe TO.A 11 an aufwärts.<br />

zu hören. Der Verwaltungsbeirat nimmt zu dem<br />

vom Direktor des <strong>Technische</strong>n Hilfswerks aufgestellten<br />

Haushaltsvoranschlag des <strong>Technische</strong>n Hilfswerks<br />

sowie zu dem Jahresbericht Stellung.<br />

(3) Den Vorsitz im Verwaltungsbeirat führt der Vertreter<br />

des Bundesministers des Innern. Der Direktor des<br />

<strong>Technische</strong>n Hilfswerks nimmt an den Sitzungen des<br />

Verwaltungsbeirats mit beratender Stimme teil.<br />

(4) Der Verwaltungsbeirat beschließt mit einfacher<br />

Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit entscheidet<br />

die Stimme des Vorsitzenden.<br />

VI. Helfer<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk bedient sich bei der Durchführung<br />

seiner Aufgaben freiwilliger, ehrenamtlich tätiger<br />

Helfer, vornehmlich aus technischen Berufen, die<br />

sich hierzu verpflichtet haben. Nur Personen, die für<br />

eine demokratischen Einstellung Gewähr bieten, können<br />

ihm angehören.<br />

VII. Katastrophenschutz und Luftschutz<br />

(1) Bei Katastrophen sowie bei Unglücksfällen größeren<br />

Ausmaßes kann jede für die Hilfeleistung zuständige<br />

Verwaltungsbehörde die Unterstützung des <strong>Technische</strong>n<br />

Hilfswerks in Anspruch nehmen. Um die<br />

rechtzeitige Hilfeleistung sicherzustellen, hat das<br />

<strong>Technische</strong> Hilfswerk mit den zuständigen Behörden<br />

ständig Fühlung zu halten. Bei Gefahr im Verzuge<br />

kann das <strong>Technische</strong> Hilfswerk auch ohne behördliche<br />

Anordnung tätig werden. Es unterrichtet die örtlich<br />

zuständige Behörde unverzüglich über die von ihm<br />

getrOffenen Maßnahmen. Die zuständige Behörde<br />

entscheidet über die weitere Hilfeleistung.<br />

(2) Bei der Leistung technischer Dienste im zivilen<br />

Luftschutz ist das <strong>Technische</strong> Hilfswerk an die hier<br />

geltenden besonderen Bestimmungen gebunden.<br />

VIII. Hilfeleistung bei öffentlichen Notständen<br />

(1) Bei öffentlichen Notständen, die den Bereich nur<br />

eines Landes berühren, steht das <strong>Technische</strong> Hilfswerk<br />

den Ländern, den Landkreisen und Gemeinden<br />

auf Anforderung der obersten Landesbehörde zur<br />

Verfügung. Über die Hilfeleistung entscheidet die<br />

oberste Landesbehörde im Benehmen mit dem Bundesminister<br />

des Innern.<br />

(2) Bei öffentlichen Notständen, die über den Bereich<br />

eines Landes hinausgehen oder hinauszugehen drohen,<br />

ordnet die Bundesregierung, bei Gefahr im Verzuge<br />

der Bundesminister des Innern im Einvernehmen<br />

mit den beteiligten Bundesministern und nach<br />

Anhörung der obersten Landesbehörden die Hilfeleistung<br />

an.<br />

(3) Bei öffentlichen Notständen im Bereich von bundeseigenen<br />

Verwaltungen ordnet die Bundesregierung,<br />

bei Gefahr im Verzuge der Bundesminister des<br />

Innern im Einvernehmen mit dem zuständigen Fachminister<br />

des Bundes die Hilfeleistung an.<br />

IX. Subsidiarität der Hilfeleistung bel öffentlichen<br />

Notständen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk leistet erst dann Hilfe, wenn<br />

die Sozialpartner, die Gemeinden, die Landkreise oder<br />

das Land nicht in der Lage sind, die lebenswichtige<br />

Versorgung aufrecht zu erhalten.<br />

171


In unserer Zeit, die von<br />

Katastrophen aller Art<br />

erschüttert wird und in der<br />

zudem Vorsorge getroffen<br />

wird, um den Schrecken eines<br />

Krieges zu begegnen, ist es<br />

allzu berechtigt, nach dem<br />

vorhandenen Katastrophenschutz<br />

zu fragen. Sie meine<br />

Herren, werden sicher mit der<br />

Erwartung hierhin gekommen<br />

sein, zu erfahren, ob und in<br />

welcher Weise sich die<br />

Bundesregierung an der<br />

Bekämpfung von Katastrophen,<br />

soweit sie verheerende<br />

Folgen für die Energie- und<br />

Wasserversorgung nach sich<br />

ziehen kann, beteiligt.<br />

Zunächst - das darf hier<br />

vorausgesetzt sein - wird es<br />

aus vielfachen Gründen im<br />

Interesse eines jeden Unternehmens<br />

liegen, sich selbst<br />

zu schützen. Es geht doch<br />

zunächst um den Schutz der<br />

Werksangehörigen, dann der<br />

Maschinen, Anlagen und<br />

Gebäude, schließlich um den<br />

Ausfall von Leistungen oder<br />

Erzeugung. Auch die<br />

erweiterte Verbundwirtschaft<br />

ist schon allein aus<br />

wirtschaftlichen Erwägungen<br />

kein Allheilmittel gegen<br />

Katastrophen, zumal im<br />

Kriegsfall das Verbundsystem<br />

sehr schnell durchbrochen<br />

würde. Eine Ummantelung<br />

aller Energie- und<br />

Versorgungsanlagen mit<br />

bomben- oder gar atombombensicherem<br />

Eisenbeton<br />

scheidet aus wirtschaftlichen<br />

und praktischen Gründen<br />

aus.<br />

Auf Aufrechterhaltung der<br />

Funktionsfähigkeit der<br />

Versorgungsbetriebe nach<br />

schweren Zerstörungen im<br />

V-Fall sind nach dem<br />

Wirtschafts-Sicherstellungsgesetz<br />

Verordnungen in<br />

Bearbeitung, nach denen der<br />

Regierungspräsident in<br />

seinem Verwaltungsbezirk<br />

Firmen der Bau-, Maschinen-<br />

172<br />

bau- oder Elektro-Industrie<br />

durch Zwangsvertrag<br />

verpflichten kann, die<br />

Wiederinstandsetzung durchzuführen.<br />

Rettung von Personen<br />

Für die Rettung von<br />

Personen und zur Verminderung<br />

von Sachschäden<br />

hat jedes Werk auch heute<br />

schon gewisse Maßnahmen<br />

getroffen. Teilweise bestehen<br />

Werksfeuerwehren, fast in<br />

allen Versorgungsbetrieben<br />

sind Unfall-, Rettungs- oder<br />

Sanitätsstationen eingerichtet,<br />

darüber hinaus wird es<br />

ausnahmslos Instandsetzungskolonnen<br />

geben, die<br />

bei betrieblichen Störungen<br />

sofort eingesetzt werden.<br />

Dieser Selbstschutz wird für<br />

schwerste Zerstörungen,<br />

wie sie im V-Fall zu erwarten<br />

sind, in jeder Hinsicht<br />

unzureichend sein. Die<br />

Förderung dieses Selbstschutzes<br />

in den Betrieben<br />

obliegt auch den Gemeinden<br />

bzw. den zuständigen<br />

Hauptverwaltungsbeamten,<br />

mit denen beim Ausbau<br />

des Werkschutzes Verbindung<br />

aufgenommen werden sollte.<br />

Auch der Bundesverband<br />

für den Selbstschutz kann<br />

bei der Unterrichtung,<br />

in der Ausbildung sowie in<br />

fachlichen Fragen des<br />

Sach- und Personenschutzes<br />

fördernd mitwirken.<br />

Für den V-Fall müssen<br />

Schutzraumbauten für die<br />

Werksangehörigen vorhanden<br />

sein. Durch die damit<br />

verbundenen erheblichen<br />

Kosten sind Maßnahmen auf<br />

diesem Gebiet immer wieder<br />

zurückgestellt worden. Es<br />

KATASTROPHENSCHUTZ<br />

sind aber Gesetze in<br />

Vorbereitung, welche die<br />

Förderung des Schutzraumbaues<br />

mit staatlichen Mitteln<br />

vorsehen.<br />

Bei allen Vorsorgemaßnahmen<br />

verdient der<br />

Fall eine besondere<br />

Beachtung bei der ein durch<br />

eine Katastrophe betroffenes<br />

Versorgungsunternehmen<br />

auf Grund seines Personalmangels<br />

nicht mehr in der<br />

Lage ist, die Energie- oder<br />

Wasserversorgung im<br />

notwendigen Umfang<br />

durchzuführen.<br />

Um schwerwiegende Folgen<br />

bei auftretenden Versorgungsschwierigkeiten<br />

abzuwenden,<br />

steht eine Hilfsorganisation<br />

zur Verfügung, die sich<br />

<strong>Technische</strong>s Hilfswerk nennt<br />

und die vom Bund<br />

unterhalten, unterstützt und<br />

getragen wird. Auf diese<br />

Einrichtung möchte ich im<br />

Folgenden näher eingehen:<br />

Technik<br />

und Organisation<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk<br />

ist eine Organisation, die<br />

seit 20 Jahren besteht.<br />

Zum Unterschied zu vielen<br />

anderen Hilfswerken, die<br />

sich karitativen und sozialen<br />

Aufgaben widmen oder die<br />

zur Abwehr bestimmter<br />

Gefahren - zum Beispiel<br />

des Feuers - eingesetzt<br />

werden, wird das THW<br />

bei besonderen Notständen<br />

tätig, zu deren Abwehr<br />

technische Hilfsmittel und<br />

technisch geschultes Personal<br />

erforderlich ist. I<br />

Die Hauptaufgaben des THW<br />

liegen auf fol genden<br />

Gebieten :<br />

Leistung technischer Hilfe<br />

bei größeren Unglücksfällen<br />

und Katastrophen,<br />

Leistung technischer<br />

Dienste im zivilen<br />

Bevölkerungsschutz für<br />

Bergungs- und Instandsetzungsaufgaben,<br />

Leistung technischer Hilfe<br />

bei besonderen Notständen,<br />

wie si e für die<br />

Bevölkerung bei Ausfall<br />

von Strom, Wasser, Gas<br />

oder bei Zerstörungen im<br />

Abwassernetz auftreten.<br />

Mit fortschreitender<br />

Gefährdung des Menschen<br />

auf der Straße und mit<br />

zunehmender Verseuchung<br />

des Grundwassers sind in<br />

den letzten Jahren folgende<br />

Aufgaben dazugekommen:<br />

Hilfe bei größeren<br />

Unglücksfällen auf<br />

Hauptstraßen und<br />

- Bekämpfung von<br />

Ölschäden.<br />

Eine Organisation, die diesen<br />

Aufgabenkatalog zu<br />

bewältigen hat, kann nur<br />

sinnvoll bei Katastrophen<br />

eingesetzt werden, wenn<br />

folgende Voraussetzungen<br />

gegeben sind :<br />

Es müssen ausreichende und<br />

gut ausgebildete Kräfte<br />

vorhanden sein.<br />

Diese Kräfte müssen in<br />

kürzester Zeit in<br />

ausreichender Anzahl an<br />

Gefahrenpunkten zusammengezogen<br />

werden können.<br />

<strong>Das</strong> notwendige Gerät und<br />

die erforderliche Ausrüstung<br />

müssen in kurzer Zeit


im Blickwinkel der Energieund<br />

Wasserversorgung<br />

Rede des früheren Direktors des <strong>Technische</strong>n Hilfswerks, Hans Zielinski, vor Industrievertretern<br />

dem Einsatzort zugeführt<br />

werden können.<br />

Eine ausreichende finanzielle<br />

Unterstützung muß gewährleistet<br />

sein.<br />

73000 Helfer<br />

die ihm gestellte Aufgabe<br />

zu erfüllen.<br />

Alle Ortsverbände innerhalb<br />

der Grenzen einer<br />

Landesregierung sind zu<br />

einem Landesverband<br />

zusammengefaßt, davon gibt<br />

es einschließlich des<br />

Bundeslandes Berlin elf an<br />

der Zahl. Die Leitung des<br />

THW hat ihren Sitz in Bonn-<br />

Bad Godesberg. Auf dem<br />

Gebiet der Verwaltung ist<br />

<strong>Das</strong> THW verfügt über 73 000<br />

Helfer, die sich auf insgesamt I fur zIvilen<br />

mit Bundesamt<br />

560 Ortsverbände verteilen. (BzB) organisatorisch<br />

Diese weitgehende Aufteilung verbunden. Es hat so auf<br />

; gewährleistet, daß das THW<br />

, nicht nur in jedem Bezirk<br />

der einen Seite den Status<br />

einer nicht rechtsfähigen<br />

I<br />

der Bundesrepublik Bundesanstalt; auf der<br />

, eingesetzt werden kann, anderen Seite ist die Leitung<br />

sondern daß auch überall des THW eine Abteilung<br />

Helfer mit guter Ortskenntnis des BzB.<br />

zur SchadensteIle gerufen<br />

werden können.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk<br />

ist eine Organisation, die<br />

sich vornehmlich aus<br />

Freiwilligen, daneben aus<br />

einem sehr kleinen Stab<br />

hauptamtlicher Kräfte<br />

zusammensetzt. <strong>Das</strong><br />

Stärkeverhältnis beträgt etwa<br />

100 : 1. Es könnte vermutet<br />

werden, daß bei der fast<br />

ausschließlichen ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit eine<br />

Unsicherheit in bezug auf<br />

die für einen Einsatz<br />

verfügbaren Kräfte in Kauf<br />

genommen werden müßte.<br />

Die bisherigen Einsätze<br />

haben jedoch bewiesen, daß<br />

die berufliche Einspannung<br />

nicht zum Hindernis<br />

geworden ist. Von ganz<br />

wenigen Ausnahmefällen<br />

abgesehen, haben sich die<br />

A rbeitgeber nicht gegen den<br />

A bzug ihrer Arbeitskräfte<br />

ausgesprochen, wenn es<br />

um die Bekämpfung von<br />

Katastrophen ging.<br />

Andererseits setzt der<br />

, freiwillige THW-Helfer alles<br />

! daran - auch unter lnkauf-<br />

! nahme von Entbehrungen -,<br />

Strom und Wasser<br />

Unter allen Aufgaben des<br />

THW ist die Instandsetzung<br />

von Versorgungsleitungen<br />

als wichtigste anzusehen.<br />

In unserer hochzivilisierten<br />

Welt ist ein Leben ohne<br />

Stromversorgung undenkbar;<br />

als Beispiel hierfür soll an<br />

die Panik erinnert werden,<br />

die entstand, als in New York<br />

nur für Stunden der Strom<br />

ausfiel. Noch mehr aber ist<br />

alles menschliche und<br />

tierische Leben vom<br />

Vorhandensein des Trinkwassers<br />

abhängig.<br />

Unterbrechungen führen<br />

nach kurzer Zeit zu gesundheitlichen<br />

Schädigungen,<br />

bei längerem Ausbleiben<br />

ist ein Chaos unvermeidbar.<br />

Wenn es auch durch die<br />

Verbundwirtschaft Unterbrechungen<br />

und Ausfällen<br />

I in der Strom- und Wasser-<br />

I<br />

versorgung entgegengewirkt<br />

wird, so ist damit die<br />

einwandfreie Versorgung<br />

noch nicht garantiert. Im<br />

Gegenteil: Der aus<br />

Rationalisierungsgründen<br />

fortschreitende Personalabbau<br />

steigert die Gefahr<br />

längerer Ausfälle, denn sehr<br />

bald ist bei größeren Schäden<br />

die Grenze erreicht, wo das<br />

vorhandene Personal für die<br />

Wiederingangsetzung von<br />

Versorgungsbetrieben nicht<br />

mehr ausreicht.<br />

Für solche Katastrophenfälle<br />

bietet sich das THW als<br />

Nothelfer an. In den<br />

Instandsetzungs-Einheiten<br />

für die Strom-, Wasser- und<br />

Gas-Versorgungsanlagen<br />

sind im THW handwerklich<br />

geschulte Kräfte vorhanden,<br />

die vielfach durch ihren<br />

Beruf große Erfahrungen<br />

mitbringen. Diese<br />

sogenannten Fachhelfer<br />

werden sowohl in ihrem<br />

Ortsverband als auch zum<br />

Teil an der THW-Schule<br />

Ahrweiler so auf ihr<br />

Spezialgebiet eingeübt, daß<br />

sie auch unter erschwerten<br />

Bedingungen - wie bei<br />

unzureichender Beleuchtung,<br />

bei einem Unwetter -<br />

fachgerecht Instandsetzungsarbeiten<br />

durchzuführen<br />

vermögen. Von den 73 000<br />

Helfern stehen heute schon<br />

10000 für Spezialarbeiten<br />

an Versorgungsnetzen zur<br />

Verfügung. Diese Kräfte<br />

können durch eine mehrfache<br />

Anzahl von Helfern aus den<br />

Sparten der Bergung, des<br />

allgemeinen Katastrophenschutzes,<br />

des Wasserdienstes<br />

und des Brückenbaues<br />

verstärkt werden, wenn es<br />

sich nicht um Arbeiten<br />

I handelt, die ein spezielles<br />

Fachwissen erfordern.<br />

Soll noch nicht erreicht<br />

Die Ausrüstung für die<br />

10000 Helfer des<br />

Instandsetzungsdienstes<br />

bedarf noch einer<br />

wesentlichen Ergänzung.<br />

Starke Einschränkungen<br />

auf dem Ausgabesektor des<br />

Bundeshaushaltes haben das<br />

geplante Ausrüstungssoll<br />

bisher nur zu 60 Prozent<br />

erreichen lassen.<br />

<strong>Das</strong> Gerät ist in tragbaren<br />

und genau bezeichneten<br />

Gerätekisten untergebracht.<br />

Für den Transport des<br />

Gerätes und der Helfer<br />

stehen Gerätekraftwagen,<br />

Lastkraftwagen und<br />

VW-Busse in einer dem<br />

Gerätepark zugeordneten<br />

Zah l zur Verfügung. Der<br />

endgültige Sollbestand kann<br />

nicht auf weite Sicht im<br />

Voraus festgelegt werden,<br />

weil verbesserte Verfahren<br />

und Fortschritte in der<br />

Technik immer wieder neues<br />

Gerät erforderlich machen.<br />

Bei der Ausrüstung des THW<br />

handelt es sich hauptsächlich<br />

um handelsübliches<br />

Werkzeug, um Vorrichtungen<br />

und um Beleuchtungsgerät.<br />

Spezialeinrichtungen, Kabelmuffen,<br />

Rohrleitungen mit<br />

den Absperrorganen fehlen.<br />

Dieses Material muß aus<br />

dem Lagerbestand der<br />

Versorgungsunternehmen zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Dem THW ist die Aufgabe<br />

erteilt, bei der Behebung<br />

von Schäden in den Strom-,<br />

Wasser- und Gasnetzen auf<br />

Anforderung mitzuwirken.<br />

Wenn die Versorgungsunternehmen<br />

gewillt sind,<br />

die sich ihnen bietenden<br />

Möglichkeiten zu ergreifen,<br />

um Ausfälle abzukürzen<br />

oder gar zu verhindern, dann<br />

ist ein Zusammengehen<br />

der Versorgungsunternehmen<br />

mit dem THWeigentlich<br />

unausbleiblich.<br />

173


Katastrophenschutz im Blickwinkel der Energie- und Wasserversorgung<br />

Unbegrenzte Hilfe<br />

Die Hilfe und Unterstützung,<br />

die das THW geben kann,<br />

ist - soweit es sich um<br />

eine Personalverstärkung<br />

handelt -, fast unbegrenzt.<br />

<strong>Das</strong> Alarmsystem und die<br />

Motorisierung erlauben, daß<br />

die erforderlichen Kräfte<br />

innerhalb kurzer Zeit zur<br />

Verfügung gestellt werden<br />

können. Die große Anzahl<br />

an geschulten Fachkräften<br />

auf den verschiedensten<br />

Gebieten ermöglicht es, daß<br />

mit Hilfe vorhandener<br />

Karteien bei Bekanntgabe<br />

der Gefahrenlage nur<br />

Helfer ausgesucht werden,<br />

deren Einsatz mit Sicherheit<br />

zum Erfolg führt.<br />

Trotzdem sollte es nie an<br />

einer genügenden<br />

Vorbereitung für den Einsatz<br />

fehlen. Größere Ausfälle<br />

lassen sich bei Katastrophen<br />

nur dann vermeiden, wenn<br />

ein Plan zur Abwehr der<br />

Katastrophe · besteht. Da<br />

hinein gehören alle<br />

Gefahrenquellen mit genauen<br />

Anmerkungen, wie sie<br />

anzugehen sind, dazu gehört<br />

ein Lageplan mit allen<br />

Zugangswegen und mit<br />

eingezeichneten Leitungen.<br />

Es müssen außerdem<br />

eingetragen sein: die THW-<br />

Ortsverbände (mit Tel.-Nr.),<br />

die Ortsbeauftragten, die<br />

Geschäftsführer, wichtige<br />

Lieferfirmen, Transportunternehmen,<br />

Polizei,<br />

behördliche KatastrophenschutzsteIlen<br />

usw.<br />

Diese Planung sollte<br />

gemeinsam mit einer<br />

Führungskraft des THW<br />

erarbeitet werden.<br />

Daneben müßte eine<br />

Einweisung an die Helfer<br />

des zuständigen OV<br />

durchgeführt werden. Für<br />

eine gute Zusammenarbeit<br />

ist es auch wichtig, daß Helfer<br />

des THW an Sonnabenden<br />

oder Sonntagen den<br />

174<br />

Montagetrupps der<br />

Versorgungswerke beigesteilt<br />

werden. Dabei lernt das<br />

Betriebspersonal die<br />

einzelnen Helfer, ihre<br />

Fähigkeiten und<br />

Verwendungsmöglichkeiten<br />

kennen.<br />

Freiwillige Fachkräfte<br />

Neben der Abstimmung<br />

in allen vorzunehmenden<br />

Arbeiten ist es auch<br />

notwendig, eine solche in<br />

dem benötigten Werkzeug zu<br />

suchen. Ein Zuviel erschwert<br />

die Übersichtlichkeit, ein<br />

Zuwenig macht die<br />

Durchführung der Arbeiten<br />

unmöglich.<br />

Eine Beratung durch das<br />

Fachpersonal der<br />

Versorgungsbetriebe für die<br />

Ergänzung oder<br />

Auswechslung des beim THW<br />

verwendeten Gerätes wäre<br />

dringend erforderlich.<br />

Vom THW kann jedes<br />

Fachpersonal gestellt werden,<br />

soweit nicht Spezialerfahrungen<br />

in Versorgungsbetrieben<br />

notwendig sind.<br />

Selbstverständlich wird vom<br />

THW aus nie Fachpersonal<br />

von Versorgungsbetrieben<br />

eingesetzt werden, selbst<br />

wenn es sich um noch so<br />

bedeutsame Führungskräfte<br />

im THW handelt.<br />

Andererseits gibt es im THW<br />

viele Fachleute, die nicht in<br />

irgendeinem Beschäftigungsverhältnis<br />

zu einem<br />

Versorgungsbetrieb stehen.<br />

Da sind in Berufsgruppen<br />

vertreten: Ingenieure und<br />

Techniker auf den Gebieten<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau<br />

und Bauwesen; Handwerksmeister<br />

und Handwerker,<br />

die als Starkstrom- oder<br />

SChwachstromelektriker,<br />

Installateure, Rohrverleger,<br />

Stahlbauer, Heizungsfachleute<br />

eingesetzt sind.<br />

Diese Fachkräfte haben sich<br />

freiwillig dazu entschieden,<br />

in Notsituationen ihre ganze<br />

Kraft einzusetzen. Sie haben<br />

den Wunsch, sich zudem für<br />

den Katastrophenschutz<br />

weiter ausbilden zu lassen.<br />

Hier liegt an freiwilliger<br />

Hilfsdarbietung ein Angebot<br />

vor, das nicht unbeachtet<br />

bleiben sollte.<br />

öl-Verschmutzung<br />

Als wertvollstes Gut des<br />

Menschen kann das Wasser<br />

angesehen werden. Dabei<br />

bestehen viele Gefahren, es<br />

zu verderben und<br />

unbrauchbar zu machen.<br />

An den Seen der Bundesrepublik<br />

bzw. durch die Seen<br />

hindurch verlaufen immer<br />

mehr Öl-Fernleitungen und<br />

bedrohen damit in<br />

zunehmendem Maße die<br />

Reservoire für unsere<br />

Wasserversorgung.<br />

An diesen Seen werden<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

in der Weise getrOffen, daß<br />

Vorrichtungen eingesetzt<br />

werden, um bereits<br />

eingelaufenes Öl auf dem<br />

schnellsten Wege zu<br />

entfernen. <strong>Das</strong> geschieht<br />

zum Beispiel auf dem<br />

Chiemsee, in dem zunächst<br />

das eingelaufene Öl durch<br />

schwimmende 'Sperrkörper<br />

eingekreist wird, um es dann<br />

über ÖI-Absauggeräte<br />

schwimmenden Tankgefäßen<br />

zuzuführen. Eine dauernde<br />

Gefahrenquelle für den<br />

Chiemsee ist die kürzlich<br />

fertiggestellte Öl-Fernleitung,<br />

die von Triest über die<br />

Alpen nach Ingolstadt führt.<br />

<strong>Das</strong> THW ist hier am<br />

Chiemsee wie auch an<br />

anderen Stellen, wie z. B. auf<br />

den Havelseen in Westberlin,<br />

damit beauftragt, die Sperren<br />

im Gefahrenfall einzufahren<br />

und das an der Oberfläche<br />

schwimmende Öl zu<br />

entfernen.<br />

Ist das Wasser nicht mehr<br />

genießbar, müssen Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />

eingesetzt werden.<br />

Bei dem letzten THW-Einsatz<br />

in der Türkei ging es in der<br />

Hauptsache darum, das in<br />

den Bachläufen durch<br />

Tierkadaver verseuchte<br />

Wasser für Trinkzwecke<br />

brauchbar zu machen.<br />

<strong>Das</strong> THW besitzt z. Z. noch<br />

keine Trinkwasser-<br />

Aufbereitungsanlage; jedoch<br />

haben einige Landesregierungen,<br />

wie z. B.<br />

Nordrhein-Westfalen, Hessen<br />

und Niedersachsen für den<br />

von ihnen wahrzunehmenden<br />

Katastrophenschutz Trinkwasseranlagen<br />

beschafft, die<br />

sie der Obhut verschiedener<br />

Organisationen: - der<br />

Freiwilligen Feuerwehr - und<br />

dem THW - zur Betreuung,<br />

Wartung, Pflege, Bedienung<br />

und damit zum Einsatz<br />

übergeben haben. Es handelt<br />

sich dabei um fahrbare<br />

Anlagen, teilweise sind es<br />

Berkefeld-Aggregate, deren<br />

Leistungsvermögen zwischen<br />

3 -10 m 3 /h liegt. Schon eine<br />

Anlage mit einer Leistung<br />

von 3 m 3 /h reicht aus, um<br />

eine Notversorgung für 3600<br />

Menschen sicherzustellen,<br />

wenn das Trinkwasser auf<br />

10 I/Tag je Person<br />

beschränkt wird.<br />

Jeder Einsatz von<br />

Wasser-Aufbereitungsanlagen


in der BRD kann nur in<br />

Abstimmung mit den<br />

zuständigen Wasserversorgungsunternehmen<br />

durchgeführt werden. Alle<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Aufbereitung durchzuführenden<br />

chemischen und<br />

biologischen Untersuchungen<br />

müssen ebenfalls den<br />

Wasserversorgungsunternehmen<br />

überlassen bleiben.<br />

<strong>Das</strong> schließt nicht aus,<br />

daß unter Aufsicht und<br />

Verantwortung der öffentlichen<br />

Unternehmungen auch<br />

dafür ausgebildete THW-<br />

Helfer Wasseruntersuchungen<br />

durchführen können, ja<br />

sogar müssen, um die<br />

laufende Kontrolle bei der<br />

Wasseraufbereitung ausüben<br />

zu können.<br />

Falls keine<br />

Wasseraufbereitungsanlage<br />

vorhanden ist, läßt sich eine<br />

von der Trinkwasserleitung<br />

abgeschnittene Bevölkerung<br />

mit fahrbaren Tankbehältern<br />

versorgen.<br />

Bei der Flutkatastrophe 1962<br />

in Hamburg und auch bei<br />

der überschwemmung in<br />

Bad Godesberg Anfang<br />

dieses Jahres konnte die<br />

Bevölkerung tagelang aus<br />

Tankwagen mit Trinkwasser<br />

beliefert werden. Auch<br />

zusammenfaltbare Kunststoffbehälter,<br />

deren Fassungsvermögen<br />

etwa 1 m 3<br />

betragen, und die gut auf<br />

Lkw unterzubringen sind,<br />

lassen sich für den Wassertransport<br />

verwenden. Unter<br />

den vielen Möglichkeiten,<br />

eine gestörte Wasserversorgung<br />

wieder<br />

ingangzusetzen, sei die<br />

Vorsorgemaßnahme der<br />

Städtischen Wasserwerke<br />

Saarlouis erwähnt. Dort<br />

wurde dem THW ein<br />

100-KVA-Notstrom-Aggregat<br />

überlassen, damit Helfer<br />

daran laufend üben können.<br />

Dieses Gerät ist gerade so<br />

groß daß bei Stromausfall<br />

die durch Elektromotore<br />

angetriebenen Pumpen<br />

betrieben werden können.<br />

Auch das THW besitzt<br />

Notstromaggregate, jedoch<br />

sind sie mit Leistungen<br />

zwischen 3,5 und 10 KVA<br />

wesentlich kleiner. Trotzdem<br />

können die Aggregate für die<br />

Wasserversorgung sehr<br />

nützlich sein, wenn z. B.<br />

Kunststoffrohrleitungen<br />

verlegt werden und dazu<br />

eine Ausleuchtung notwendig<br />

wird.<br />

Erfahrungen<br />

bei Hochwasser<br />

Erfahrungen bei der letzten<br />

Hochwasserkatastrophe, die<br />

weite Gebiete des Rheins<br />

und des Mains erfaßte,<br />

hatten gerade bei den<br />

THW-Einsätzen für den Raum<br />

Bonn neue Erfahrungen und<br />

Erkenntnisse gebracht.<br />

In einem vorher nie<br />

gekannten Ausmaße wurden<br />

die Keller der Häuser, die<br />

unmittelbar am Rheif! lagen,<br />

überschwemmt.<br />

<strong>Das</strong> hatte zur Folge, daß<br />

sich durch den Auftrieb<br />

einzelne Tankbehälter<br />

losrissen und ihren Ölinhalt<br />

ausfließen ließen. Da<br />

gleichzeitig Wasserleitungen<br />

unterspült wurden und<br />

brachen, war die<br />

Trinkwasserzufuhr für<br />

einzelne Straßenzüge<br />

unterbrochen. Hier wurden<br />

dann Tankwagen eingesetzt.<br />

Der Schaden konnte dadurch<br />

gemindert werden, daß durch<br />

das Eingreifen von THW-<br />

Helfern in letzter Minute<br />

für eine ausreichende<br />

Beschwerung der Tankbehälter<br />

gesorgt werden<br />

konnte. Die Abbindung des<br />

im Keller befindlichen Öles<br />

durch EKOPERL wurde<br />

vielfach mit mehr oder<br />

weniger Erfolg versucht. Es<br />

blieb an den Wänden ein<br />

kaum zu entfernender<br />

Schmutz- und Schlammüberzug<br />

zurück. Von einigen<br />

Bewohnern wurde versucht,<br />

die Keller auszupumpen, um<br />

ihre ÖI-Feuerungsanlagen<br />

vor Schaden zu bewahren.<br />

Sie erzielten damit nur, daß<br />

durch den Druck des noch<br />

außenstehenden Wassers der<br />

Kellerboden aufgerissen<br />

wurde.<br />

Soweit sich in den<br />

Kellerräumen Steckdosen<br />

befanden, wurden die<br />

entsprechenden Zuleitungen<br />

an den SCha,ltstationen von<br />

dem Stromversorgungsunternehmen<br />

unterbrochen.<br />

<strong>Das</strong> bedeutete, daß die<br />

Bewohner in den Tagen des<br />

Hochwassers auf Strom und<br />

damit auch auf Wärme<br />

verzichten mußten. Um die<br />

Steckdosen und die<br />

empfindlichen Regelgeräte<br />

der Heizungsanlagen zu<br />

schützen, wurden sie<br />

abgebaut oder unmittelbar<br />

unter die Decke gehängt.<br />

Ein besonderes Problem<br />

bestand bei den Ölbrennern.<br />

Um sie zu schützen, mußten<br />

sie rechtzeitig abgebaut,<br />

die unterbrochenen<br />

Ölzuführungsleitungen<br />

abgedichtet und die<br />

elektrischen Anschlüsse<br />

isoliert werden. Unmittelbar<br />

nach Zurückgehen des<br />

Hochwassers waren die ÖIbrenner<br />

wieder anzuschließen.<br />

Die Heizungsfirmen in der<br />

Umgebung von Bonn<br />

konnten diese Arbeiten mit<br />

ihren Kräften nicht<br />

bewältigen. Hier konnte das<br />

THW unterstützend eingreifen,<br />

indem Fachkräfte aus dem<br />

Ruhrgebiet für etwa eine<br />

Woche eingesetzt wurden.<br />

So konnte der Ausfall der<br />

Heizungsanlagen auf ein<br />

Minimum reduziert werden.<br />

Es gab bei dem Hochwasser<br />

auch einen Straßenzug in<br />

Remagen, in welchem<br />

sämtliche Gasfeuerungsanlagen<br />

bis zum 1. Stock<br />

der Wohnungen vollkommen<br />

überspült wurden. Auch hier<br />

konnten THW-Helfer<br />

eingreifen, indem sie die<br />

Heizeinrichtungen und<br />

Warmwasserbereiter<br />

gründlich säuberten und<br />

austrockneten, um sie dann<br />

in Betrieb zu setzen.<br />

Daneben soll der<br />

Katastrophenschutz, wie er<br />

organisations- und personalmäßig<br />

für den Frieden<br />

aufgebaut ist, nach dem<br />

neuen Gesetz über die<br />

Erweiterung des<br />

Katastrophenschutzes<br />

ausgebaut werden.<br />

In diesem Gesetz ist das<br />

THW dazu bestimmt,<br />

Instandsetzungsaufgaben -<br />

und damit ist das vorhin<br />

geSChilderte Tätigwerden<br />

in den Verteilernetzen der<br />

Versorgungsunternehmen<br />

gemeint -<br />

Dazu wird die Ausrustung<br />

des THW noch besonders<br />

ergänzt. Der Bund stellt<br />

Ihnen insofern seine Hilfe<br />

zur Verfügung.<br />

Der Weg zu einem engen<br />

Zusammenschluß von den<br />

Versorgungsunternehmen<br />

und dem THW Ist damit<br />

aufgezeichnet. Diesem ersten<br />

maßgeblichen Gespräch<br />

werden noch viele folgen.<br />

Es geht um eine gemeinsame<br />

Arbeit, die nicht nur einen<br />

guten Kontakt schaffen,<br />

sondern die sich wirklich<br />

lohnen wird.<br />

175


176<br />

Liebe Helfer!<br />

An diesem Tag des zwanzigjährigen<br />

Bestehens des <strong>Technische</strong>n<br />

Hilfswerks wird jeder,<br />

der es kennt, mit Stolz<br />

und Freude auf die mit Einsätzen<br />

und Hilfeleistungen<br />

ausgefüllten Jahre zurückblicken.<br />

Für mich ist es schmerzlich, Ihnen<br />

gerade an diesem Tage<br />

mitteilen zu müssen, daß<br />

ich im Zuge einer Umorganisation<br />

des Bundesamtes<br />

für zivilen Bevölkerungsschutz<br />

von meinen bisherigen<br />

Aufgaben entbunden<br />

wurde, um die Leitung der<br />

Abteilung Warn- und Alarmdienst<br />

zu übernehmen.<br />

So muß ich mich an diesem denkwürdigen<br />

Tage des THW<br />

von Ihnen verabschieden.<br />

Ich möchte mich dabei aufrichtig<br />

bedanken für Ihre<br />

Mühe undfürdievielen Entbehrungen,<br />

die Sie auf sich<br />

genommen haben; für Ihre<br />

stete Ei nsatzbereitschaft.<br />

Vielen Dank für die vielen<br />

frohen Stunden, die ich mit<br />

Ihnen im kameradschaftlichen<br />

Kreise verlebte.<br />

Wenn ich auch hauptamtlich nicht<br />

mehr für das THW tätig bin,<br />

so fühle ich mich - schon<br />

auf Grund vieler gemeinsamer<br />

Erlebnisse - mit Ihnen<br />

für immer aufs engste verbunden.<br />

Ich wünsche Ihnen allen, daß es<br />

mit dem Aufbau des THW<br />

weiter vorangeht, daß das<br />

THW noch an Ansehen gewinnt<br />

und daß Ihre künftigen<br />

Einsätze stets erfolgreich<br />

zum Abschluß gebracht<br />

werden kön(len.<br />

Glück auf! Ihr<br />

Direktor der Bundesanstalt <strong>Technische</strong>s Hilfswerk


DER<br />

TRICK<br />

DES MONATS<br />

Maßnahmen<br />

zur Trinkwassernotversorgung<br />

Einer geordneten Wasserversorgung,<br />

dabei natürlich<br />

der Deckung des lebensnotwendigen<br />

Bedarfs<br />

an Trinkwasser, kommt<br />

bei Katastrophen und erst<br />

recht im Verteidigungsfall,<br />

eine ganz besondere Bedeutung<br />

zu .<br />

Mit dem Schwerpunktprogramm"Trinkwassernotversorgung<br />

aus Brunnen<br />

und Quellfassungen" ,<br />

das seit Anfang 1968 stufenweise<br />

realisiert wird,<br />

wurde der Vollzug des<br />

§ 1 Nr. 1 des Wassersicherstellungsgesetzes<br />

vom 24. August 1965 (Bundesgesetzblatt<br />

I, S. 1225)<br />

in Angriff genommen.<br />

In Normalzeiten ist die<br />

Versorgung mit Trinkwas-<br />

ser in ausreichender<br />

Menge und einwandfreier<br />

Güte sichergestellt. Die<br />

Betriebsanlagen und Netze<br />

der Wasserversorgungsunternehmen<br />

können aber<br />

durch die verschiedensten<br />

Ereignisse begrenzt<br />

oder ganz ausfallen. Allein<br />

auf Grund eines ÖIunfalls<br />

kann es nötig werden,<br />

augenblicklich ein<br />

Wasserwerk abzuschalten.<br />

Die Flutkatastrophe im<br />

Jahre 1962 bewirkte u. a.<br />

in Hamburg gebietsweise<br />

Störungen in der rei.<br />

bungslosen Wasserversorgung.<br />

Auch ist zu bedenken,<br />

daß bei der Wasserversorgung<br />

noch nicht ein<br />

Großverbundbetrieb be.<br />

steht wie bei der engvermaschten<br />

elektrischen<br />

Ein Gruppenführer ist mit<br />

seiner Gruppe allein irgendwo<br />

eingesetzt, weitab<br />

vom Ortsverband. Mehrere<br />

Helfer sind total durchnäßt.<br />

Der Gruppenführer<br />

will den OB anrufen, findet<br />

aber im Telefonbuch<br />

nicht "THW", sondern nur<br />

den Namen, und da der<br />

OB zufällig " Schmidt"<br />

heißt, und das in einer<br />

Stadt, in der es viele<br />

" Schmidt" gibt, ist er<br />

ziemlich ratlos die<br />

Straße, wo er privat wohnt,<br />

weiß er nämlich auch<br />

ebensowenig wie den Vornamen<br />

des OB. Natürlich<br />

hat er ihn schließlich doch<br />

erreicht - und auch neue<br />

Kleidung kam an, aber<br />

beim nächsten THW-<br />

Energieverteilung. Im Verteidigungsfall<br />

kann Betriebsausfall<br />

durch Sabotage<br />

sowie konventionelle<br />

oder ABC-Waffeneinwirkung<br />

hervorgerufen werden.<br />

Mit diesem Notbrunnenprogramm<br />

soll erreicht<br />

werden, daß speziell im<br />

Verteidigungsfall eine den<br />

Umständen entsprechend<br />

ausreichende Trinkwassernotversorgung<br />

der Bevölkerung<br />

gewährleistet ist.<br />

Die zentrale Wasserversorgung<br />

bei Ausfall durch<br />

Brunnen und ähnliche<br />

Maßnahmen v 0 I I zu ersetzen<br />

ist unmöglich.<br />

Durch die Haushaltslage<br />

des Bundes bedingt, ist<br />

in erster Lin ie eine Konzentrierung<br />

auf die Großstädte<br />

und Ballungsräume<br />

vorgesehen, auch erstreckt<br />

sich daher das Programm<br />

über eine größere Zeitspanne.<br />

Für das Notbrunnenprogramm<br />

sind im<br />

Rahmen der Zivilverteidigung<br />

Aufwendungen von<br />

etwa 240 Millionen DM<br />

nötig. Die aus Bundesmitteln<br />

für die Trinkwassernotversorgung<br />

im Verteidigungsfall<br />

erbauten<br />

Abend ließ er von einem<br />

Helfer - einem Techn ischen<br />

Zeichner - schön<br />

säuberlich einen kleinen<br />

Zettel schreiben : "Anschrift<br />

und Rufnummer<br />

des OB : .... . . "<br />

Und weil er gerade so<br />

schön dabei war, schrieb<br />

er auch noch die Anschriften<br />

und Rufnummern sei·<br />

nes Zugführers, der Ausschußleiter,<br />

des Ausbildungsleiters,<br />

des Krankenhauses,<br />

der Ortspolizei<br />

, der örtlichen DRK-,<br />

ASB- und MHD-Dienststellen<br />

sowie der Feuerwehr<br />

und auch der umliegenden<br />

Krankenhäuser.<br />

Dazu kam auf Vorschlag<br />

der Helfer noch die Rufnummer<br />

des E-Umspann-<br />

Brunnen dürfen im Hinblick<br />

auf die ständige Betriebsbereitschaft<br />

meist<br />

schon jetzt unter Beachtung<br />

bestimmter Auflagen<br />

benutzt werden.<br />

Nun eine kurze Beschreibung<br />

des entwickelten<br />

" Regelbrunnen " , detai-<br />

Iierte Angaben sind in<br />

den entsprechenden Vorschriften<br />

niedergelegt.<br />

Dieser vereinfachte Rohrbrunnentyp<br />

wird je nach<br />

den örtlichen Gegebenheiten<br />

(Bodenverhältnisse,<br />

Grundwassertiefen, notwendige<br />

Fördermengen)<br />

mit einer Handpumpe oder<br />

elektrischen Unterwasserpumpe<br />

ausgestattet. Der<br />

" Regelbrunnen " ist konstruktiv<br />

so durchgebildet,<br />

daß Druckwel len mögl ichst<br />

elastisch aufgenommen<br />

werden. Die Kapazität der<br />

Brunnen ist so zu bemessen,<br />

daß der Gesamtbedarf<br />

des jeweiligen zugeordnetenVersorgungsgebietes<br />

bei angemessener<br />

Betriebszeit gedeckt wird .<br />

Welche Trinkwassermengen<br />

bei der Bedarfsermittlung<br />

in Ansatz zu bringen<br />

sind, ist jetzt in der erstenWassersicherstel-<br />

werkes und des Wasserund<br />

Klärwerkes für<br />

eventuelle Ölalarme! Und<br />

sogar die Abschleppdienste<br />

wurden nicht vergessen<br />

- und eine große<br />

Baufirma, von der man<br />

schon einmal ein Fahrzeug<br />

und Pumpen geliehen hat.<br />

Und dieses kleine "Spezial-THW-Telefon<br />

buch "<br />

wurde nun in eine Plastikfolie<br />

gesteckt - damit<br />

es nicht "versaut" wird -<br />

und im Führerhaus an die<br />

Rückwand gehängt!<br />

Und was glaubt Ihr? Die<br />

anderen Gruppen haben<br />

es sich abgeschrieben -<br />

und noch weiter ergänzt,<br />

ganz nach ihrem Gebrauch<br />

für den Katastrophenfall!<br />

Es hat sich bewährt.<br />

lungsverordnung vom 31 .<br />

März 1970 (Bundesgesetzblatt<br />

I, Seite 257) , endgültig<br />

festgelegt worden.<br />

Nach § 2, Abs. 1, vorgenannter<br />

Verordnung, sind<br />

z. B. in der Regel 15 I<br />

Trinkwasser je Person<br />

und Tag zugrunde zu legen.<br />

Für Krankenhäuser,<br />

Betriebe deren Weiterarbeit<br />

nach der Zivilverteidigungsplanungunerläßlich<br />

ist, die Nutztierhaltung<br />

usw., sind größere<br />

Bedarfsmengen ausgewiesen.<br />

Soweit in den<br />

bereits Notbrunnen errichtet<br />

sind, sollten nach<br />

Absprache mit den zuständigenVerwaltungssteIlen<br />

(Amt für Zivilschutz,Katastrophenabwehrbehörde<br />

oder Wasserve<br />

rso rg u ngsu nte rnehmen)<br />

die Einsatzkräfte des<br />

THW-I nstandsetzungsdienstes<br />

über die Funktionsweise<br />

orientiert werden.<br />

Die nötigen Angaben<br />

über Standorte und Förderleistungen<br />

sind in der<br />

Ortsverbands-Organisationsmappe,<br />

Blatt C 10 :<br />

"Wasserversorgung" zu<br />

erfassen. GERD KRÜGER<br />

177


In der Ausrüstung der Sanitätsbereitschaft<br />

des LSHD befindet<br />

sich - ausgewiesen unter Schutzgerät<br />

- ein Tornisterfiltergerät<br />

mit 8 Satz Reservefilterschichten.<br />

Dieses Tornisterfiltergerät entspricht<br />

dem Trinkwasserfiltergerät<br />

TOF 200 B der Seitz-Werke,<br />

Bad Kreuznach, und dient zur<br />

Reinigung und E n t k e i m u n g<br />

von leicht verschmutztem und<br />

verseuchtem Wasser durch Filterung<br />

und Adsorption. Diese Filterung<br />

und Adsorption erfolgt<br />

ähnlich wie bei den in der Industrie<br />

in sehr großer Menge<br />

vorhandenen Filtergeräten der<br />

Seitz-Werke durch auswechselbareAsbest-Zellulose-Filterschichten.<br />

Diese Filterschichten<br />

tragen auf der glatten Seite die<br />

Bezeichnung .. EK", wenn sie der<br />

Entkeimung von verseuchtem<br />

Wasser dienen sollen (alle Ober-<br />

178<br />

flächenwässer im Einsatzfalle).<br />

Sch ichten ähnlicher Form, die<br />

industriell gebraucht werden und<br />

die Bezeichnung .. K" mit einer<br />

arabischen Zahl dahinter haben,<br />

sind für Entkeimungszwecke<br />

nicht geeignet. Es sind sog.<br />

Klärschichten.<br />

Durch die Bezeichnung .. 200 B"<br />

ist ausgedrückt, daß bei einwandfreiem<br />

unfiltriertem Wasser<br />

(klares, durchsichtiges Wasser)<br />

die Stundenleistung einer Filterbeschickung<br />

200 I/h beträgt. <strong>Das</strong><br />

.. B" gibt an, daß es sich um<br />

.. biologische Filtration" handelt.<br />

Hier sei darauf hingewiesen,<br />

daß schon bei geringfügiger<br />

Trübung des unfiltrierten Wassers<br />

die Stunden leistung des<br />

Gerätes sehr schnell auf 100 I/h<br />

abfällt und bei deutlich trübem<br />

gefärbtem Wasser (nach Regengüssen<br />

und Hochwasser) die<br />

Stundenleistung noch geringer<br />

ist. Diese Erscheinungen haben<br />

sich in den letzten Jahren wiederholt<br />

beim Einsatz dieser Geräte<br />

gezeigt, weil man sich nicht<br />

darüber im klaren war, daß dieses<br />

Filter ein Grundgerät darstellt,<br />

zu welchem eigentlich bei<br />

einer kompletten Ausrüstung das<br />

Trinkwasserfiltergerät TOF 100 AC<br />

(Zusatzgerät) gehört. Dieses Zusatzgerät<br />

dient sowohl zur Vorentsalzung(Vordemineralisierung),<br />

Geruchsbeseitigung, Entchlorung<br />

und Entfärbung als<br />

auch zur Reinigung von radioaktiv<br />

oder chemisch bzw. radioaktiv<br />

und chemisch verseuchtem<br />

Wasser.<br />

Die Abb. zeigt den Gesamtaufbau<br />

der Gerätekombination<br />

TOF 200 Bund TOF 100 AC.<br />

Zwischen den beiden Filtergeräten,<br />

die auf den Transport-<br />

kisten aufgestellt werden, sind<br />

zwei zusammenfaltbare gummierte<br />

Becken (Abb. 2) aufgehängt,<br />

in denen im Ausflockungsverfahren<br />

die Vorklärung des zu<br />

filtrierenden Wassers vor der<br />

Aufnahme in das Filter TOF 200 B<br />

vorgenommen wird. Da sich die<br />

Filterschichten des Tornisterfiltergerätes<br />

durch lehmige und<br />

schlammige Bestandteile des<br />

Wassers sehr schnell (bei verschmutztem<br />

Wasser oftmals<br />

schon in wenigen Minuten) zusetzen<br />

und die Leistungen des<br />

Filters auf wenige Liter sinkt,<br />

läßt sich mit Hilfe des Zubehörs<br />

zur Wasservorbehandlung, das<br />

im sog. Chemikalienvorrat des<br />

Trinkwasserfiltergerätes 100 AC<br />

vorhanden ist, die Verwendungsdauer<br />

einer Filterschichtenbeschickung<br />

des Grundgerätes wesentlich<br />

verlängern und die Fil-


<strong>Das</strong> Tornisterfiltergerät TOF 200 B<br />

trationsleistung über einen größeren<br />

Zeitraum sicherstellen.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei aber<br />

darauf hingewiesen, daß aus<br />

Meerwasser oder anderen Wässern<br />

mit hohen Salzgehalten<br />

auch unter Verwendung des Filters<br />

100 AC kein Trinkwasser<br />

gewonnen werden kann. Es sei<br />

noch erwähnt, daß durch die<br />

Verwendung industrieller Filtertypen<br />

trotz der durch die größere<br />

Anzahl der Filterschichten<br />

bedingten größeren Filterfläche<br />

keine Verbesserung erzielt wird<br />

(Abb. 3). <strong>Das</strong> hat sich besonders<br />

bei einer der Hilfsorganisationen<br />

im Einsatz in Florenz gezeigt.<br />

Die größere Pumpen leistung unter<br />

Umständen elektrisch angetriebener<br />

Pumpen bringt auf jedem<br />

cm 2 der Filterschicht eine<br />

spezifische Wassermenge. Es ist<br />

gleichgültig, ob kleine oder<br />

große Filterflächen zur Verfügung<br />

stehen; in jedem Fall verschmutzt<br />

die vor allem bei Hochwasser<br />

vorhandene lehmige Beimengung<br />

jeden einzelnen cm 2 • so<br />

daß auch bei Verwendung größerer<br />

Filter ohne Vorklärung die<br />

Verwendung von EK-Schichten<br />

direkt als falsch zu bezeichnen<br />

ist.<br />

Ein oft beobachteter Irrtum der<br />

Helfer ist auch der, daß angenommen<br />

wird, die Filterschichten<br />

seien hintereinandergeschaltet.<br />

Dies ist nicht der Fall. Durch<br />

Unterteilung in Trubrahmen und<br />

Glanzrahmen, die an zwei verschiedene<br />

Kanäle - nämlich den<br />

Trubkanal und den Glanzkanal -<br />

angeschlossen sind, ergeben die<br />

acht im TOF 200 B verwendeten<br />

EK-Schichten nur eine achtmal<br />

so große Fläche. Die Schichten<br />

sind also parallel geschaltet,<br />

und über den Siebkorb und<br />

Saugschlauch wird mit der Handflügelpumpe<br />

das zu filternde<br />

Wasser angesaugt und durch den<br />

vorderen Deckel, den unteren<br />

Augenkanal und die Trubrahmen<br />

schließlich durch die Filterschichten<br />

gedrückt.<br />

Um ein Durchdrücken der<br />

Schichten zu verhindern, bestehen<br />

die Glanzplatten aus beidseitig<br />

mit Riffeln und oben mit<br />

Abflußöffnungen versehenen<br />

massiven Platten. Zwischen den<br />

Riffeln läuft das aus den Filtersch<br />

ichten heraustretende ent-<br />

keimte Wasser über den oberen<br />

Augenkanal zum Reinwasserauslauf<br />

am vorderen Deckel. Die<br />

Abdichtung der einzelnen so<br />

entstehenden Filterkammern erfolgt<br />

durch die Schichten selbst<br />

bzw. durch die Gummidichtungen<br />

in den Augenkanälen.<br />

,<br />

Ein derartiges Gerät, das beim<br />

Zusammenbau mit den oftmals<br />

auch schmutzigen bzw. verseuchten<br />

Händen berührt wird, kann<br />

natürlich nicht keimfrei sein. Es<br />

wäre sinnlos, eine Entkeimung<br />

durchführen zu wollen, wenn das<br />

Gerät vor Inbetriebnahme nicht<br />

keimfrei gemacht wird. Diese Erkenntnis,<br />

die an sich schon uralt<br />

ist (die Industrie-Filter werden<br />

durch strömenden Dampf<br />

15 Minuten sterilisiert) wurde bei<br />

der Bundeswehr gewonnen. Seitdem<br />

wird für die Bundeswehrgeräte<br />

zusätzlich eine Flasche<br />

mit Formalin-Desinfektionsmittel<br />

mit Meßbecher und eine grün<br />

markierte Kupplung für den<br />

Reinwasserauslaufschlauch mitgeliefert.<br />

Diese Teile fehlen bei<br />

den vom BzB ausgelieferten Geräten.<br />

Sie sind aber unerläßlich.<br />

In jeder Apotheke kann man jedoch<br />

Formalin DAB 6, 38 Vol. %<br />

= 35 Gew. %, käuflich erwerben.<br />

Am besten eignet sich eine Plastikflasche<br />

mit Trinkbecher von<br />

etwa 0,5 I Inhalt, in deren Trinkbecher<br />

man mit einem erhitzten<br />

Schraubenzieher bei 60 cm 3 einen<br />

Füllstrich anbringt.<br />

Die Desinfektion des Filters<br />

200 B geht wie folgt vor sich:<br />

<strong>Das</strong> Filtergerät wird mit Wasser<br />

gefüllt. 60 cm 3 Formalin werden<br />

in dem Becher mit Strichmarkierung<br />

abgemessen und durch<br />

den grün markierten Reinwasserauslaufschlaucheingefüllt(Abb.4).<br />

Die grün markierte Kupplung<br />

des Reinwasserauslaufschlauches<br />

wird an Stelle des Saugschlauches<br />

angekuppelt (Abb. 5) und<br />

zur Desinfektion mit 50 Pumpenschwengelschlägen<br />

umgepumpt.<br />

Danach läßt man den Filter 10<br />

Minuten stehen. Anschließend<br />

kuppelt man den Reinwasserauslaufschlauch<br />

vom Rohwasserstutzen<br />

ab und pumpt das Gerät<br />

leer. Der Saugschlauch wird<br />

angekuppelt und mindestens 20 I<br />

Wasser werden zum Auswaschen<br />

179


<strong>Das</strong> Tornisterfiltergerät TOF 200 B<br />

180<br />

der Desinfektionslösung<br />

gepumpt.<br />

<strong>Das</strong> Waschwasser sollte in einem<br />

Eimer gesammelt werden. Es<br />

kann zur desinfizierenden Reinigung,<br />

z. B . zum Händewaschen,<br />

Spülen von Feldküchenkesseln,<br />

Essensträgern, Kochgeschirren<br />

usw., Verwendung<br />

finden, jedoch nicht zum Trinken<br />

oder Kochen.<br />

Es taucht nun die Frage auf,<br />

wann desinfiziert werden muß.<br />

1. Nach Einlegen neuer Filterschichten<br />

(Ansetzen des Filters);<br />

2. nach mehr als zweistündiger<br />

Betriebsunterbrechung ;<br />

3. nach der Entwässerung, z. B.<br />

zum Transport.<br />

Da die Filter 100 AC nicht in<br />

der Ausrüstung vorhanden sind,<br />

erscheint es notwendig, zwei<br />

etwa 100 I Wasser fassende Behälter<br />

zu beschaffen, in denen<br />

die Vorklärung schmutzigen<br />

Wassers durch Fäll-(Ausflok.<br />

kungs-)verfahren durchgeführt<br />

werden. In jeweils einem wird<br />

geklärt (Dauer etwa 30 Minuten),<br />

aus dem anderen wird das bereits<br />

geklärte Wasser abgepumpt<br />

und dem Filterapparat zugeführt.<br />

Die entsprechenden Fällsalze<br />

können bei den Seitz-Werken,<br />

Bad Kreuznach, bezogen werden<br />

(Ersatzmaterial für die Filter<br />

100 AC). Unter Umständen ist es<br />

ratsam, auch gleich das Tragegestell<br />

mit 8 Plastikflaschen und<br />

einem Plastikmeßzylinder komplett<br />

zu bestellen, das wir in<br />

Abb. 6 auf dem Stuhle im Hintergrund<br />

sehen. Es enthält als<br />

sog. "Chemikalienvorrat für die<br />

Wasservorbehandlung" :<br />

1 Flasche mit Entgiftungspulver<br />

(blaue Verschlußkappe)<br />

Flasche zum Ansetzen der Entgiftungsmilch,<br />

leer (blaue Verschlußkappe)<br />

2 Flaschen mit Fällsalz (gelbe<br />

Verschlußkappe)<br />

Flasche zum Ansetzen der<br />

Fällösung, leer (gelbe Verschlußkappe)<br />

3 Flaschen mit Fällpulver (grüne<br />

Verschlußkappe).<br />

Diese Kunststofflaschen befinden<br />

sich zusammen mit einem Meßgefäß<br />

in einem Blecheinsatz.<br />

(Fortsetzung folgt)


Aus den Landesverbänden<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Köln<br />

Im Beisein eines Kamerateams<br />

des ZDF führten die<br />

Bergungstaucher des Ortsverbandes<br />

eine Übung<br />

durch. Die Tauchergruppe,<br />

aus sieben Mann bestehend,<br />

ist für den Katastropheneinsatz<br />

vorgesehen,<br />

steht jedoch auch für technische<br />

Hilfeleistungen unter<br />

Wasser der Allgemeinheit<br />

zur Verfügung.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bad Kreuznach<br />

Fünfzig Helfer hatten sich<br />

den Stausee in Niederhausen<br />

für eine Großübung<br />

ausgesucht. Die<br />

Männer wurden im Fahren<br />

mit schwimmenden Brükken<br />

, dem Bau von Fähren<br />

und dem Pendelverkehr<br />

mit Schlauchbooten geschult.<br />

Worms<br />

Fünf Helfer des Ortsverbandes<br />

unterstützten die<br />

Krim inalpolizei bei der Aufklärung<br />

eines Mordfalles.<br />

Der Einsatzort mußte so<br />

ausgeleuchtet werden, daß<br />

eine einwandfreie Spurensicherung<br />

durchgeführt<br />

werden konnte.<br />

Kaiserslautern<br />

Im alten Sendehaus des<br />

Südwestfunks ist seit geraumer<br />

Zeit der Verein<br />

Gelsen ki rchen<br />

Am 20. Juni baute der Ortsverband<br />

auf dem Berger<br />

See in Gelsenkirchen-<br />

Buer eine Großraumfähre<br />

für verschiedene Veranstaltungen<br />

im Rahmen des<br />

Sommerfestes der Stadt<br />

und für die Ausbildung<br />

der Helfer im . Wasserdienst.<br />

Sechs Helfer löschten<br />

am 16. Juli einen<br />

Schwelbrand an einer<br />

Wasch berg halde.<br />

Lebenshilfe für geistig Behinderte<br />

untergebracht.<br />

<strong>Das</strong> halbverfallene Haus<br />

wurde nun vom Ortsverband<br />

des THW soweit wie-<br />

Siegburg<br />

Den am 8. Juli im Köln-<br />

Bonner Raum niedergegangenen<br />

Wassermassen<br />

rückten 20 THW-Helfer aus<br />

Siegburg "zu Leibe". In<br />

der besonders stark betroffenen<br />

Gemeinde Eitorf<br />

arbeiteten die Helfer mit<br />

acht Pumpen in 24stündigem<br />

Einsatz.<br />

Dortmund<br />

Zum Abschluß des 1. Ausbildungshalbjahres<br />

führte<br />

der Ortsverband am 20.<br />

Juni im Wannbachtal eine<br />

Großübung durch. Die<br />

Übungsleitung zeigte sich<br />

mit dem Ergebnis zufrieden.<br />

Die Ortspresse berichtete<br />

anschließend ausführlich<br />

über das Ereignis.<br />

Rheydt<br />

Die Ortsteile Giesenkirchen<br />

und Odenkirchen wurden<br />

während eines Gewitters<br />

am 9. Juni von einer Regenflut<br />

kaum dagewesenen<br />

Ausmaßes heimgesucht.<br />

der repariert, daß 56 Kinder<br />

praktisch eine neue<br />

Heimstatt gefunden haben.<br />

Zwei Firmen beteiligtensich<br />

miterheblichenGeldmitteln.<br />

Zusammen mit der Polizei<br />

und der Feuerwehr waren<br />

THW-Helfer mit der Sicherung<br />

eines Baukrans und<br />

dem Auspumpen der überfluteten<br />

Keller befaßt.<br />

Arnsberg<br />

Im Rahmen der Ausbildungsübung<br />

einer Bergungs-<br />

und Instandsetzungsgruppe<br />

des Ortsverbandes<br />

wurde der Schacht<br />

des alten Schloßbergbrunnens<br />

untersucht, vermessen,<br />

die Wassertiefe<br />

gelotet und die Verschmutzung<br />

des Wasserspiegels<br />

beseitigt.<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Heidelberg<br />

Drei Fässer mit je 200 LItern<br />

Sulfuryl-Chlorid und<br />

Chlorsulfonsäure, die vergraben<br />

und bereits ankorrodiert<br />

waren, konnten mit<br />

Hilfe des THW zu einem<br />

von der Polizei bestimmten<br />

Platz transportiert werden;<br />

eine gefährliche Unternehmung,<br />

die, wäre sie<br />

nicht geglückt, erheblichen<br />

Schaden angerichtet hätte.<br />

Stockach<br />

Der Ortsbeauftragte des<br />

OV Stockach ordnete eine<br />

technische Hilfeleistung<br />

an, da Gefahr im Verzuge<br />

war in Selfingen, Kreis<br />

Stockach. Der kleine Bach<br />

des Ortes hatte sich durch<br />

ein heftiges Hagelgewitter<br />

zu einem reißenden Strom<br />

entwickelt und die KanaIdurchlässe<br />

verstopft. Bäume,<br />

Bretter, Unrat, Schlamm<br />

und Geröllmassen mußten<br />

aus dem ehemals harmlosen<br />

Bach entfernt werden.<br />

Große Schäden, die unvermeidbar<br />

schienen, konnten<br />

durch den Selbsteinsatz<br />

des THW verhindert werden.<br />

181


Hessen<br />

Darmstadt<br />

"Im Dienste der Bürgerschaft"<br />

fand in der Innenstadt<br />

eine technische Ausstellung<br />

verschiedener<br />

Hilfsorganisationen statt.<br />

<strong>Das</strong> THW führte Passanten<br />

Fahrzeuge und Geräte<br />

verschiedener Art vor.<br />

Darmstadt wurde durch das<br />

Katastrophenschutzamt der<br />

Stadt Darmstadtzur Schließung<br />

eines Dammbruches<br />

bei Leeheim, Kreis Groß-<br />

Gerau, alarmiert. Die Versuche<br />

der Helfer, die Schadensstelle,<br />

5 m breit, mit<br />

einem Verbau von Baumstämmen<br />

und Sandsäcken<br />

zu schließen, mißlang. Die<br />

starke Strömung spülte<br />

Sandsäcke und Baumstämme<br />

weg. Lediglich kleine<br />

Schadensstellen des Dam-<br />

Niedersachsen<br />

Lüneburg<br />

Im Auftrag der Kreisverwaltung<br />

von Lüneburg<br />

übernahm der Ortsverband<br />

Lüneburg in Neetzendorf<br />

den Bau einer Ersatzbrücke.<br />

Die alte Brücke<br />

auf der Zugangsstraße<br />

nach Neetzendorf war<br />

durch Hochwasser zer-<br />

mes konnten mit Sand- stört worden.<br />

Der Betreuungsbereich des säcken geschlossen wer-<br />

<strong>Technische</strong>n Hilfswerks den. Verden a. d. Aller<br />

Korbach<br />

Die "Korbach 11" als Einsatzboot des Ortsverbandes<br />

ist vom Stapel gelaufen. Über ein Jahr hatten 20 Helfer<br />

an dem Boot gearbeitet, das mit einem 42-PS-Motor<br />

15 Knoten "macht".<br />

Limburg<br />

Unter der Schirmherrschaft von Verkehrsminister Leber<br />

fand eine große Wirtschaftsausstellung und Informationsschau<br />

statt, an der das THW mit einem Ausstellungsstand<br />

beteiligt war. 150000 Besuchern konnten<br />

dabei die wichtigsten Geräte des Ortsverbandes vorgeführt<br />

werden.<br />

182<br />

Der Ortsverband Verden<br />

(Aller), durch die Polizei<br />

des Landkreises Verden<br />

nach Eitze bei Verden gerufen,<br />

sollte einen Bundeswehrhubschrauber,<br />

der<br />

in die Aller gestürzt war,<br />

suchen und bergen. Nach<br />

längerem Suchen entdeckten<br />

die Helfer Öllachen<br />

und bargen kleine Teile<br />

des Hubschraubers. <strong>Das</strong><br />

zwischenzeitlich eingetroffene<br />

Rettungskommando<br />

der Bundeswehr und die<br />

eingesetzten Hubschrauber<br />

konnten die abgestürzten<br />

Piloten und den<br />

Rumpf der Maschine ebenfalls<br />

nicht orten. In den<br />

Nachtstunden wurde der<br />

Einsatz abgebrochen.<br />

Freden-Alfeld<br />

Bei einem Eisenbahnunglück<br />

am 8. Juni im Abschnitt<br />

Freden-Alfeld wurden<br />

90 Helfer alarmiert.<br />

Aufgabe des THW war das<br />

Zerschneiden der Unfallgleise<br />

mit Brennschneidgeräten,<br />

das Bereinigen<br />

und Aufschütten des Gleiskörpers<br />

sowie das Ausleuchten<br />

der SchadenssteIle.<br />

Hannover<br />

Auf Anforderung der Kriminalpolizei<br />

durchsuchten<br />

THW-Helfer eine abgebrannte<br />

Behausung, die<br />

zwei Obdachlose bewohnt<br />

hatten, nach einer Leiche.<br />

Die Suche wurde erfolglos<br />

eingestellt.<br />

Salzgitter<br />

Die Schachtanlage "Anna" in der Nähe der UnglückssteIle<br />

Lengede diente mehreren Ortsverbänden (Salzgitter,<br />

Goslar, Clausthal, Göttingen, Lehrte und Peine)<br />

zu Sprengübungen. Anschließend wurde auf Anregung<br />

der Helfer an der Gedenkstätte des Grubenunglücks<br />

vor sieben Jahren ein Kranz niedergelegt.<br />

Delmenhorst<br />

Rege Tätigkeit des Ortsverbandes:<br />

Bau der Fuß-<br />

Gilde; Auffüllen von 500<br />

Luftballons für eine Großschau;<br />

Aufstelle.n und stängängerbrücke<br />

zwischen ei- dige Beseitigung von Stö-<br />

nem Industriebetrieb und rungen einer E-Versor-<br />

einem großen Neubauprojekt;<br />

Aufstellen eines Baumes<br />

für die St.-Polykaspus-<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Elmshorn<br />

Eine Gasexplosion im<br />

Obergeschoß eines Wohngebäudes<br />

war der Anlaß<br />

zur Alarmierung des Ortsverbandes<br />

Elmshorn.<br />

Die Einsatzgruppen sperrten<br />

wegen der Gefahr von<br />

Ziegelfall den Unfallort ab,<br />

beseitigten überhängende<br />

Dachteile und eine beschädigte<br />

Trennmauer der<br />

Wohnung und stützten<br />

die herabhängende Wohnungsdecke<br />

ab.<br />

Flensburg<br />

Die Kreisverwaltung von<br />

Flensburg/Land alarmierte<br />

den Ortsverband Flensburg<br />

zur Suche und Bergung<br />

eines in Klein/Solt in den<br />

Fluß Kielstau versunkenen<br />

Kleinkindes.<br />

gungsanlage für und während<br />

eines Reit- und<br />

Springturniers.<br />

Bad Segeberg<br />

Bei einem Verkehrsunfall<br />

in Bad Segeberg war ein<br />

Personenkraftwagen auf<br />

ein Wehr des Flusses<br />

Trave gestürzt und hatte<br />

das Wehr beschädigt. <strong>Das</strong><br />

Wehr staute die Trave.<br />

Der Ortsverband des <strong>Technische</strong>n<br />

Hilfswerks, zu<br />

Hilfe gerufen, beseitigte<br />

mit zwei Greifzügen das<br />

Hindernis.<br />

Auf der Rückfahrt wurde<br />

der Einsatztrupp Augenzeuge,<br />

als ein Personenkraftwagen<br />

mit Wohnanhänger<br />

von einer Windboe<br />

erfaßt, von der Kreisstraße<br />

eine 10 m tiefe Böschung<br />

hinuntergeschleudert wurde.<br />

Durch Blaulicht und<br />

Posten sicherte der Einsatztrupp<br />

des Ortsverbandes<br />

Bad Segeberg die<br />

UnfallsteIle, barg die Insassen<br />

des Personenkraftwagens<br />

und überführte sie<br />

in das Krankenhaus.


Aus den Landesverbänden<br />

Preetz<br />

Nach eineinhalbjähriger<br />

Bauzeit präsentiert der<br />

Ortsverband ein neues<br />

I<br />

Saarland<br />

Nonnweiler<br />

Anläßlich des Kreisfeuerwehrtages<br />

hatte der Ortsverband<br />

des THW den Ausrichtern<br />

in den Tagen vor<br />

dem Fest durch den Bau<br />

einer Brücke über die<br />

Prims zum Festplatz, die<br />

Aufstellung von Beleuchtungsanlagen<br />

und die In-<br />

Heim mit Garage und<br />

Schuppen für Bauholz.<br />

Über 2000 Arbeitsstunden<br />

hatten 20 Helfer an den<br />

Wochenenden investiert.<br />

stallation einer Waschanlage<br />

geholfen. Im Festzug<br />

war das THW daher stark<br />

vertreten.<br />

Saarlouis/ Merzig<br />

Eine große Werbe- und<br />

Leistungsschau fand am<br />

27. und 28. Juni auf dem<br />

Gelände der Katastrophensch<br />

utzschule des Saarlandes<br />

auf dem Litermont bei<br />

Düppenweiler statt. 180<br />

freiwillige Helfer nahmen<br />

an der Veranstaltung teil.<br />

Bayern<br />

Marktheidenfeld<br />

Der Landesverband hatte<br />

mehrere Ortsverbände zu<br />

einer "Übung Ersatzübergang"<br />

aufgerufen. Aufbauend<br />

auf den Erfahrungen<br />

des letzten Hochwassers<br />

sollten die Helfer weitere<br />

Kenntnisse über die Leistungsfähigkeit,<br />

auch des<br />

LH-Gerätes, gewinnen.<br />

Gunzenhausen<br />

Die Kreisverkehrswacht<br />

schenkte dem THW-Ortsverband<br />

eine Magnettafel<br />

für den Verkehrsunterricht.<br />

Bei der Übergabe wurden<br />

die Helfer aufgefordert, an<br />

der Verbesserung der<br />

Kraftfahrer-Disziplin mitzuwirken.<br />

München<br />

Zur Katastrophenhilfe auf<br />

den Autobahnen stand der<br />

Landpolizei an den "verlängerten<br />

Wochenenden"<br />

der Monate Mai und Juni<br />

auch das THW in Bayern<br />

zur Verfügung.<br />

Einsatzgruppen der THW-<br />

Ortsverbände Freising,<br />

Lauf, Kitzingen, Ochsenfurt,<br />

Würzburg, Schweinfurt,<br />

Bad Kissingen und<br />

Mellrichstadt wurden an<br />

den Autobahnstrecken mit<br />

besonderer Unfallfrequenz<br />

- München - Ingolstadt,<br />

Autobahndreieck Nürnberg,<br />

Nürnberg - Würzburg,<br />

Würzburg - Fulda -<br />

postiert, um bei Unglücksfällen<br />

zur Rettung verunglückter<br />

Personen und zum<br />

Freimachen der Fahrbahnen<br />

beizutragen.<br />

Für die Autobahn München<br />

- Salzburg wurde außerdem<br />

vom THW-Ortsverband<br />

München eine bewegliche<br />

Bereitschaft eingesetzt,<br />

die die besonders<br />

anfällige Strecke München<br />

- Irschenberg im Gefolge<br />

der Landpolizei-Fahrzeuge<br />

abfuhr.<br />

Forchheim<br />

Bei einem Flugzeugabsturz<br />

kamen drei Menschen ums<br />

Leben. Die verkohlten Leichen<br />

wurden von Helfern<br />

des Ortsverbandes unter<br />

Lebensgefahr geborgen,<br />

weil einer der Tanks noch<br />

halb voll Treibstoff war.<br />

Unser Bild oben zeigt die<br />

Unglücksstelle.<br />

Nach einem Hauseinsturz<br />

auf der Hauptstraße stützten<br />

THW-Männer das Restmauerwerk<br />

und suchten<br />

nach einer angeblich Verschütteten.<br />

Es konnte festgestellt<br />

werden, daß niemand<br />

unter den Trümmern<br />

begraben war.<br />

183


Peru-Hilfe<br />

Zahlreiche Tageszeitungen<br />

erwähnten in ihrer<br />

Berichterstattung über die<br />

Erdbebenkatastrophe in<br />

Peru auch ausführlich die<br />

vom <strong>Technische</strong>n Hilfswerk<br />

geleisteten Dienste.<br />

Der "Bonner Generalanzeiger"<br />

brachte am 8. Juli<br />

den Bericht eines Studenten,<br />

der mit weiteren 17<br />

Helfern in den Anden eingesetzt<br />

war.<br />

Werbung<br />

Mehrere Zeitungen Nordrhein-Westfalensberichteten<br />

in den letzten Wochen<br />

über Werbe-Veranstaltungen<br />

des THW. Eine ganzseitige<br />

Bildreportage be.<br />

184<br />

faßt sich mit dem Jubiläumstag<br />

in Gronau, der zur<br />

Werbung genutzt wurde.<br />

"Um der Öffentlichkeit ein<br />

besseres Bild von ihrer<br />

Arbeit zu geben", so die<br />

"Westdeutsche Allgemeine<br />

Zeitung" vom 13. Juli, opferten<br />

Mitglieder des THW.<br />

zwölf Stunden auf den<br />

Marktplätzen Boy, Fuhlenbrock<br />

und Eigen.<br />

Über ein Sommertest, das<br />

das Altenaer THW veranstaltete,<br />

schrieb das Kreisblatt<br />

: Man hatte außer<br />

einem großen Mannschaftszelt,<br />

in dem zwei<br />

Beatbands zum Tanz aufspielten,<br />

eine Schießbude<br />

und mehrere andere Vergnügungsständeaufgestellt.<br />

Interessierten<br />

GERD HEMPEL trat mit<br />

seinen vier Söhnen dem<br />

Ortsverband Siegen bei.<br />

Dem Vernehmen nach sol l<br />

versucht werden, auch<br />

Frau Hempel für den<br />

Dienst am Feldkochherd<br />

zu begeistern.<br />

HANS-ULRICH PERLBACH<br />

wurde neuer Bezirksbeauftragter<br />

für Hamburg-Eimsbüttel.<br />

Während eines gut<br />

besuchten Kameradschaftsabends<br />

führte der<br />

Hamburger Landesbeauftragte<br />

Kneppenberg ihn in<br />

sein Amt ein.<br />

JÜRGEN NIETMANN, Helfer<br />

beim THW aus Elmshorn,<br />

wurde von seinen<br />

Kameraden erst in die<br />

Ehe mit Frau Antje "entlassen",<br />

nachdem er den<br />

Tampen der Spalierstehenden<br />

durchschnitten<br />

hatte.<br />

Bürgern wurde ein Teil<br />

der Ausrüstung vorgestellt<br />

und vorgeführt.<br />

Ausbildung und<br />

Einsatz<br />

Die "Kölnische Rundschau<br />

" war dabei, als sieben<br />

Taucher des Kölner<br />

Ortsverbandes bei der<br />

Tauchsportgemeinschaft<br />

Porz ihre Ausbildung absolvierten.<br />

Naß ging es auch zu bei<br />

einer Großübung des OV<br />

Bad Kreuznach. Dort<br />

probte man den Einsatz<br />

bei Wassernot, worüber<br />

die "Allgemeine Zeitung"<br />

Mainz dreispaltig in Wort<br />

und Bild berichtete.<br />

CHRISTIAN MÜLLER, Fernseh-Redakteur<br />

der " Schaubude"<br />

beim Norddeutschen<br />

Rundfunk, stattete<br />

anläßlich des Hafenkon.;<br />

zerts während der Kieler<br />

Woche, an dem auch das<br />

THW beteiligt war, dessen<br />

Informationsstand einen<br />

Besuch ab. Gruppenführer<br />

Roth erläuterte " Schaubuden-Müller"<br />

die ausgestellten<br />

Geräte und deren<br />

Verwendungsmögl ichkeit.<br />

Ein Sparkassenbuch über<br />

16500 Mark und 42 Silbertaler<br />

fanden THW-Helfer<br />

in der Bettmatratze<br />

einer verstorbenen Bäuerin,<br />

deren Hof von den<br />

THW-Männern aus Men ..<br />

den im Rahmen einer<br />

Übung abgerissen wurde.<br />

<strong>Das</strong> Gehöft in Sümmern<br />

war baufäl lig. Mehrere<br />

Zeitungen schrieben über<br />

die "THW-Schatzgräber".<br />

Ein Presseausschnitt ging<br />

der Redaktion zu, der von<br />

der Bergung eines im<br />

Lüttinger Baggerloch versunkenen<br />

Lkw handelte.<br />

" Bei den Bergungsarbeiten<br />

zeigte sich das harmonischeZusammenarbeiten<br />

zwischen der Schwimmtauchgruppe<br />

des THW<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hilfswerk<br />

trauert um ALWIN<br />

INTER, Ortsverband<br />

Mettlach. Er war seit<br />

vergangenem Jahr mit<br />

der Wahrnehmung der<br />

Geschäfte des Ortsbeauftragten<br />

befaßt. ER-<br />

HARD PATZEL T, Helfer<br />

des Ortsverbandes<br />

Donauesch i ngen.<br />

Kleve, dem Deichverband<br />

Grieth-Griethausen und<br />

den Bediensteten der<br />

Baggerei. Obwohl nur ein<br />

einziger Ölfleck den mutmaßlichen<br />

Standort des<br />

Fahrzeuges anzeigte, hatten<br />

es die Männer der<br />

Bergungsgruppe schnell<br />

geortet."<br />

Mehrere Zeitungen waren<br />

während einer Katastrophenübung<br />

durch ihre Redakteure<br />

vertreten, die das<br />

THW Aßweiler mit der<br />

Feuerwehr und dem Roten<br />

Kreuz Oberwürzbach<br />

veranstaltete. Die Übung,<br />

bei der ein Flugzeugabsturz<br />

angenommen wurde,<br />

war interessant genug für<br />

mehrspaltige Reportagen.


<strong>Das</strong> Innere des Hofes Niederboyen.<br />

Als im Jahre 1957 das Bundesministerium<br />

des Innern Generalmajor<br />

a. D. Lorenz beauftragte,<br />

für den Schutz der Bevölkerung<br />

vor Katastrophen an und auf<br />

dem Wasser mit Helfern des<br />

<strong>Technische</strong>n Hilfswerks den<br />

Schwimmbrückendienst aufzubauen,<br />

war dieser sich klar, daß<br />

nicht nur geeignetes Gerät beschafft<br />

werden, sondern das<br />

Hauptaugenmerk auf die Ausbildung<br />

gelegt werden müsse<br />

und zu diesem Zweck eine besondere<br />

Ausbildungsstätte erforderl<br />

ich sei.<br />

Auf Grund eingehender Erkundungen<br />

fiel schließlich die Wahl<br />

auf die alte Grafenstadt Hoya an<br />

der Weser, weil hier ein im Bundes<br />

besitz befindlicher ehemaliger<br />

Fliegerhorst und der Weserstrom<br />

gleichermaßen günstige<br />

Voraussetzungen für Unterbringu<br />

ng und Ausbildung boten.<br />

Dank der Tatkraft und der reichen<br />

Erfahrungen, die der aus<br />

der Pionierwaffe hervorgegangene<br />

Generalmajor a. D. Lorenz<br />

bes aß, und unterstützt von einem<br />

zu n ächst noch kleinen Kreis von<br />

THW-Schule Hoya . • •<br />

Mitarbeitern, konnte am 12. Juli<br />

1959 der 1. Lehrgang mit 30 Helfern<br />

durchgeführt werden.<br />

Als Übungsgerät stand dafür das<br />

von der Wehrmacht verwendete<br />

Brückengerät und ein leichtes<br />

Gerät aus Beständen der US-<br />

Armee zur Verfügung. Bald konnten<br />

jedoch diese Geräte durch<br />

modernere ergänzt werden.<br />

"Geburtswehen"<br />

Trotz aller Unzulänglichkeiten<br />

der ersten Zeit waren jedoch die<br />

Helfer mit einem solchen Eifer<br />

bei der Sache, daß bereits im<br />

Spätsommer 1959 der erste<br />

Brückenschlag des THW über<br />

die Weser bei Dörverden durchgeführt<br />

werden konnte, ein Bild,<br />

das inzwischen zu einem auch<br />

in der Öffentlichkeit gewohnten,<br />

aber immer wieder stark beachteten<br />

Ereignis geworden ist.<br />

Als im Juni 1964 die Schule aus<br />

Anlaß ihres 5jährigen Bestehens<br />

im Rahmen eines "Tages der offenen<br />

Tür" sich einer breiten Öffentlichkeit<br />

vorstellte, war sie bereits<br />

zu einem festen Begriff bei<br />

den Helfern des THW im ge-<br />

samten Bundesgebiet geworden.<br />

So konnte Schulleiter Baron die<br />

zahlreichen Besucher durch Lehrsäle,<br />

die mit vielen in mühevoller<br />

Kleinarbeit vom Schulpersonal<br />

hergestellten Modellen ausgestattet<br />

waren, Unterkünfte für<br />

120 Lehrgangsteilnehmer und<br />

eine modern eingerichtete Küche<br />

führen.<br />

Auch der Geräte- und Fahrzeugpark<br />

hatte sich in den zurückliegenden<br />

fünf Jahren erheblich<br />

vergrößert und gab einen umfassenden<br />

Einblick in die hohen<br />

technischen Anforderungen de"<br />

Ausbildung, die ein leistungsfähiger<br />

Wasserdienst erfordert.<br />

Für die Erhaltung und Instandsetzung<br />

waren auch die Anfänge<br />

von schuleigenen Werkstätten<br />

geschaffen, die inzwischen stetig<br />

weiter ausgebaut worden<br />

sind und daher einer Reihe von<br />

Fachkräften aus dem hiesigen<br />

Raum einen sicheren und interessanten<br />

Arbeitsplatz bieten.<br />

Auch für die am Anfang bestehende<br />

behelfsmäßige Lösung<br />

einer Ausbildungsstätte am Wasser<br />

unterhalb der Staustufe Dör-<br />

verden war 1961 ein Ersatz gefunden<br />

worden. <strong>Das</strong> Bundesamt<br />

für zivilen Bevölkerungsschutz<br />

konnte nämlich einen Bauernhof<br />

in der 8 km von Hoya entfernt<br />

liegenden Gemeinde Wien bergen<br />

als Wasserübungsplatz langfristig<br />

an pachten, der durch seine unmittelbare<br />

Lage an einem von<br />

der Schiffahrt nicht benutzten<br />

Weserarm ideale<br />

möglichkeiten an und auf dem<br />

Wasser bietet und gleichzeitig in<br />

den zur Verfügung stehenden<br />

Gebäuden die Lagerung des<br />

Übungsgerätes ermöglicht. Darüber<br />

hinaus steht ein unmittelbar<br />

an die Unterkunft grenzendes<br />

im Bundesbesitz befindliches<br />

Gelände als Landübungsplatz<br />

in einer Größe von 20 ha<br />

zur Verfügung, so daß die Ausbildung<br />

aller mit dem Wasserdienst<br />

zusammenhängenden<br />

Fachdienste hier an der Schule<br />

betrieben werden kann.<br />

10000 Helfer geschult<br />

Die Vielseitigkeit und der Umfang<br />

dieser Ausbildung zeigt die<br />

nachstehende Übersicht der lau-<br />

185


THW-Schule Hoys<br />

fenden Lehrgänge, wobei die am<br />

Ende des Ausbildungsjahres 1969<br />

erreichte Lehrgangsnummer 743<br />

und die stattliche Zahl von 9962<br />

geschulten Helfern auch dem<br />

Außenstehenden etwas über den<br />

Umfang der in diesen 12 Jahren<br />

geleisteten Arbeit sagen dürfte.<br />

Eine zusätzliche Aufgabe erwuchs<br />

der Schule daraus, daß<br />

ihr die vom Bundesamt für zivilen<br />

Bevölkerungsschutz eingerichtetenSchwimmbrückengeräteläger<br />

in Hemsloh, Kreis Grafschaft<br />

Diepholz und in Hochdonn<br />

am Nord-Ostsee-Kanal unterstellt<br />

wurden.<br />

Die Bereitstellung des dort befindlichen<br />

Gerätes erfolgte insbesondere<br />

für die Erstellung von<br />

Ersatzübergängen im Verteidigungsfall.<br />

Die für diese Aufgabe erforderlichen<br />

Einheiten werden aus den<br />

im Wasserdienst ausgebildeten<br />

Helfern des THW aufgestellt. Für<br />

bereits im Frieden notwendige<br />

Vorkehrungen mußten Kader<br />

aus hauptamtlichem Personal<br />

gebildet werden, die die Aufstellung<br />

und Mobilmachung dieser<br />

Einheiten durchführen und<br />

die Sch lüsselstellungen in diesen<br />

besetzen sollen.<br />

Obersicht über die Zahl der LehrgangsteIlnehmer<br />

In den Ausbildungsjahren<br />

Helferzahl<br />

bei Lehrgängen nach<br />

Jahr<br />

Lehrgang-Zeitplan<br />

1957/1960<br />

1961<br />

1962<br />

1963<br />

1964<br />

1965<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

760<br />

962<br />

846<br />

816<br />

1 216<br />

855<br />

605<br />

92 *)<br />

448<br />

783<br />

Auf Grund mancherlei überlegungen<br />

wurde das für den norddeutschen<br />

Raum hierfür vorgesehene<br />

Personal an der Schule<br />

zusammengezogen und dieser<br />

unterstellt.<br />

Sie ist somit für die Aus- und<br />

Weiterbildung verantwortlich,<br />

wobei die seit dem Jahre 1964<br />

in regelmäßiger Folge durchgeführten<br />

übungen Höhepunkte<br />

bilden und der Schulung für den<br />

Einsatz des hauptamtlichen Personals<br />

und der Helfer in den<br />

vorgesehenen Einheiten dienen.<br />

Dabei werden auch Gerät, Fahrzeuge<br />

und sonstige Ausrüstung<br />

auf ihre ·Zweckmäßigkeit erprobt,<br />

soweit nicht schon während des<br />

laufenden Dienstbetriebes neue<br />

Erkenntnisse gesammelt und<br />

ausgewertet werden.<br />

Die Erarbeitung von Lehrhilfen,<br />

Merkblättern und Dienstvorschriften<br />

nehmen einen breiten<br />

Raum in dem umfangreichen<br />

Aufgabenkreis der Schule ein.<br />

Bewährte Einrichtung<br />

<strong>Das</strong> Kader-Personal, das sich<br />

bei den Lagergruppen Rhein I<br />

und Rhein II in Mehlem und<br />

Germersheim befindet, hat seine<br />

erste Schulung ebenfalls in Hoya<br />

7383<br />

2579<br />

Somit ergibt sich ein Gesamt-Ist von 9962 Helfern.<br />

bei Wochenend-<br />

Kurzlehrgängen<br />

875<br />

881<br />

823<br />

') Ab 22. Juli 1967 keine Lehrgänge auf Grund der Haushaltslage (5. Verfügungen<br />

vom 10. März 1967 und 22. Mai 1967 - 1I1 4 - 46 - 62 - 05 -)<br />

Namen und Amtszeit der Leiter der THW-Schule Hoya<br />

Name<br />

Albert Beierlein<br />

Max Hoffmann<br />

Volkmar Zahn<br />

Erich Baron<br />

Amtszeit<br />

') Mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt.<br />

186<br />

Juli 1959 bis Oktober 1959<br />

November 1959 bis März 1960 *)<br />

April 1960 bis Dezember 1962<br />

seit Januar 1963<br />

Lehrgangsteilnehmer an der THW-Bundesschule<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

-<br />

-<br />

500 - ---<br />

o-==- I---<br />

erhalten. Es wird in gewissen<br />

Zeitabständen zur Fortbildung<br />

und Wahrung der Einheitlichkeit<br />

der Ausbildung hier zusammengezogen,<br />

um bei übungen der<br />

Landesverbände in den vorgesehenen<br />

Einsatzräumen eingesetzt<br />

zu werden.<br />

Inzwischen haben die jährlich<br />

wiederkehrenden Hochwasserkatastrophen<br />

des In- und Auslandes<br />

und die sich mehrenden<br />

Unfälle auf dem Wasser den an<br />

der Schule ausgebildeten Helfern<br />

oft genug Gelegenheit gegeben,<br />

ihr Können unter Beweis<br />

zu stellen. Die bisher gesammelten<br />

Erfahrungen haben gezeigt,<br />

daß der Fachdienst "Wasserdienst"<br />

ein unverzichtbarer<br />

fff-If-If-<br />

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'-<br />

Bestandteil des Katastrophenschutzes<br />

ist und bleiben muß.<br />

Außerdem beweisen die Erfolge<br />

bei diesen Einsätzen, daß sich<br />

die Einrichtung einer Zentralen<br />

Ausbildungsstätte bewährt hat.<br />

Sie allein vermag die Helfer des<br />

THW und darüber hinaus auch<br />

die Angehörigen anderer Katastrophenschutz-Organisationen<br />

einheitlich auszubilden, damit sie<br />

fachgerecht und schnell anderen<br />

und sich selbst an und auf dem<br />

Wasser helfen können.<br />

So bildet die THW-Schule Hoya<br />

einen festen Bestandteil der für<br />

die gesamte Bevölkerung in der<br />

Bundesrepublik erforderlichen<br />

Katastrophenschutzeinrichtungen.<br />

Blick auf die Wiesen des Obungsplatzes während einer Obung.


<strong>Das</strong> Lehrgangsprogramm war im<br />

ersten Jahr noch nicht allzu um -<br />

fangreich. Es wurden ausgebildet:<br />

Gruppenführer für den allgemeinen<br />

Katastrophenschutz<br />

und für den Behelfsbrückenbau<br />

sowie Gruppenführer für Starkstromkabelnetze,Hochspannungsfreileitungsnetze<br />

und Rohrnetz<br />

Gas - Wasser. Nach Erlaß<br />

über die Gründung der Bundesanstalt<br />

THW nahm der Umfang<br />

der Lehrgänge jedoch sehr<br />

schnell zu, so daß vom 9. März<br />

1953 bis zum 31. März 1954 bereits<br />

27 Lehrgänge mit insgesamt<br />

856 Teilnehmern durchgeführt<br />

wurden. Die Zahl der Lehrgänge<br />

steigerte sich von Jahr<br />

zu Jahr und 1969 ist sie - wie<br />

die Abb. 1 zeigt - bei 119 Lehrgängen<br />

in diesem Jahre mi1<br />

2169 Lehrgangsteilnehmern angelangt.<br />

Der geringe Rückgan g<br />

im Jahre 1960 ist darauf zurückzuführen,<br />

daß die Zentrale Ausbildungsstätte<br />

des Bundes fü r<br />

den Luftschutzhilfsdienst ihre<br />

Tätigkeit aufnahm und ebenfalls<br />

Einrichtungen in Marienthai in<br />

Anspruch genommen hat, so daß<br />

eine vorübergehende Einschränkung<br />

der Lehrgänge des THW<br />

notwendig wurde.<br />

Bis zum 31. Dezember 1969<br />

wurde die THW-Bundesschule<br />

von 19255 Helfern besucht und<br />

es wurden 811 Lehrgänge insgesamt<br />

für Zwecke des THW<br />

durchgeführt.<br />

Vielseitige Ausbildung<br />

Im Laufe der Jahre sind die<br />

Leh rgangsarten außerordentlich<br />

vielseitig geworden. Die Aufstellung<br />

Nr. 2 zeigt für die Zeit vom<br />

9. März 1953 bis zum 31. Dezember<br />

1969, welche Lehrgangsarten<br />

in welcher Anzahl und mi t<br />

wieviel Teilnehmern durchgeführt<br />

wurden. Auch nach Vereinigung<br />

mit der Zentralen Ausbildungsstätte<br />

des Bundes (ZAB) für den<br />

LSHD lag der Schwerpunkt der<br />

Ausbildungstätigkeit bei de r<br />

THW-Bundesschule.<br />

Die ZAB für den LSHD hat von<br />

1959 bis 1969 insgesamt 305<br />

Lehrgänge abgehalten, die von<br />

4227 Lehrgangsteilnehmern besucht<br />

wurden. Auch die Teilnehmerzahlen<br />

der ZAB für den<br />

LSHD sind aus der Kurve Nr. 3<br />

zu entnehmen. Hier ist der Rückgang<br />

der Lehrgangsteilnehmer<br />

· . . und Ahrweiler<br />

In der Zeit vom 9. März 1953 bis zum 31. Dezember 1969 sind an Lehrgängen durchgeführt worden:<br />

Art der Lehrgänge<br />

1. <strong>Technische</strong>r Dienst NE<br />

1.1 Starkstrom-Freileitung<br />

1.2 Starkstrom-Kabel.<br />

1.3 Maststeiger<br />

1.4 NE-GF<br />

1.5 Schaltanlagen - Einführung<br />

1.6 Schaltanlagen 1 Woche .<br />

1.7 Schaltanlagen 2 Wochen<br />

1.8 Alu-Kabel-Schweißen .<br />

2. <strong>Technische</strong>r Dienst RK<br />

2.1 Rohrleitungsbau<br />

2.2 Rohrnetz-Wasser GF<br />

2.3 Kanalbau . . . . . . . . . . . .<br />

2.4 GF Abwasser-Ölschadenbeseitigung<br />

2.5 Rohrnetz "Gas"<br />

2.6 GF Rohrnetz-Gas .<br />

2.7 Schweißen.<br />

2.8 Brunnenbau<br />

2.9 Eternit-Rohrleitungsbau<br />

3. TD-Führungskräfte<br />

3.1 NE-RK<br />

3.2 NE<br />

3.3 RK<br />

3.4 ZF TD<br />

4. B-Dlenst des THW<br />

4.1 Behelfsstegebau<br />

4.2 Behelfsbrückenbau .<br />

4.3 Behelfsbrückenbau - Ergänzung<br />

4.4 Behelfsbrückenbau - Leiter<br />

4.5 Sprengdienst<br />

4.6 Sprengdienst - Wiederholung<br />

4.7 Atemschutz - Ausbilder<br />

4.8 Atemschutz - Grundlehrgang .<br />

4.9 B-Grundlehrgang.<br />

4.10 B-Gruppenführer .<br />

4.11 B-GF-Ausbilder<br />

4.12 B-ZF für Ausbilder.<br />

4.13 B-Führungskräfte - Einführung<br />

4.14 B-Führungskräfte - Ergänzung<br />

5. Katastrophen-Sonderlehrgänge<br />

5.1 Katastrophen-Brennschneiden.<br />

5.2 Katastrophenschutzhelfer bzw. allgemein .<br />

5.3 GF im Katastrophenschutz<br />

5.4 ZF im Katastrophenschutz<br />

5.5 Führer im Katastrophenschutz<br />

5.6 Waldlagerbau<br />

5.7 Schirrmeister und Gerätewarte .<br />

5.8 Kfz-Sachbearbeiter .<br />

5.9 Behelfsvermessung im Gelände - Grundlehrg.<br />

6. Lehrgang für Ausbildungsleiter<br />

6.1 Führungsgrundlagen<br />

7. Allgemeine Sonderlehrgänge<br />

8. THW-Fernmeldelehrgänge<br />

8.1 Wartung Funkgeräte<br />

9. ha. Geschäftsführer .<br />

9.1 Ortsbeauftragte<br />

9.2 <strong>Technische</strong> Mitarbeiter<br />

9.3 Einsatzleiter Kreisebene<br />

16<br />

13<br />

5<br />

15<br />

6<br />

9<br />

4<br />

7<br />

30<br />

2<br />

10<br />

3<br />

3<br />

2<br />

26<br />

8<br />

1<br />

6<br />

3<br />

2<br />

6<br />

40<br />

69<br />

19<br />

10<br />

46<br />

22<br />

15<br />

17<br />

21<br />

33<br />

1<br />

1<br />

33<br />

3<br />

66<br />

10<br />

40<br />

20<br />

14<br />

23<br />

35<br />

1<br />

15<br />

17<br />

12<br />

11<br />

15<br />

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THW-Schule Ahrweiler<br />

seit 1967 auf die Unsicherheit<br />

der Helfer über das weitere<br />

Fortbestehen des LSHD und die<br />

Neuorganisation im Rahmen<br />

des Erweiterten Katastrophenschutzes<br />

zurückzuführen.<br />

Die Ausrüstung der THW-Bundesschule<br />

hinsichtlich der<br />

übungsanlagen und technischen<br />

übungsstationen ist vorbildlich.<br />

<strong>Das</strong> gilt besonders auch für die<br />

Ausb ildung im Bergungsdienst.<br />

Dabe i soll darauf hingewiesen<br />

werden, daß vom Aufbau der<br />

Trümmerstraße an bis zu der<br />

Gestaltung von Modellanlagen<br />

und übungsräumen diese Arbeiten<br />

zum überwiegenden Teil<br />

durch das Personal der THW-<br />

Bundesschule nach eigenen Entwürfen<br />

durchgeführt wurden.<br />

Viele der Einrichtungen wie z. B.<br />

das Trümmerhausmodell 1: 10<br />

sind heute international anerkan<br />

nt und werden von Model lbauf<br />

irmen für das Ausland hergestellt.<br />

Die technischen Einrichtungen<br />

für d ie Ausbildung des Instandsetzungsdienstes<br />

waren schon in<br />

Marienthai vorbildlich und haben<br />

Ind ustriefirmen Anregungen für<br />

die Ausgestaltung neuer Lehrmittel<br />

gegeben. Bei der Planung<br />

der technischen Schulen der<br />

Bundeswehr wurden<br />

dene Lehrmittelarten übernommen<br />

. Dabei ist allerdings zu erwäh<br />

nen, daß die Anlagen der<br />

Bundeswehr durch Industriefirmen<br />

erstellt wurden.<br />

1968 wurde die fachtechnisch e<br />

Schule der Bundesanstalt THW<br />

in Moers aufgelöst, die nach Zusammen<br />

legung der THW-Schule<br />

Ahrw eiler mit der ZAB für den<br />

LSH D aus Marienthai abgezogen<br />

worden war. Ab 1969 laufen an<br />

der THW-Bundesschule auch<br />

alle Lehrgänge für die fachtechnische<br />

Ausbildung auf dem Gebi<br />

et der Schaltanlagen, der Kabelverlegung<br />

und Montage, des<br />

Freil eitungsbaues, für Abwasse rund<br />

Olschadenbekämpfung, fü r<br />

Bru nnenbau, Autogenschweißen<br />

und für Alukabelschweißen.<br />

Die Ausbi ldung der Helfer fü r<br />

das im Instandsetzungsdienst<br />

benötigte Ergänzungspersona l<br />

für d ie Fachtrupps der Versorgungsbetriebe<br />

erfolgt in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Versorgungsbetrieben,<br />

von denen<br />

188<br />

auch teilweise die Lehrkräfte zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Ursprünglich bestand der Lehrkörper<br />

der THW-Bundesschule<br />

lediglich . aus dem Schulleiter,<br />

vier Lehrkräften, ein Sprengmeister<br />

und sechs Ausbildern. Heute<br />

ist der Lehrkörper etwas umfangreicher.<br />

Er ist in Anlehnung<br />

an die Gliederung der<br />

ZAB für den LSHD in zwei Lehrgruppen<br />

unterteilt, die Lehrgruppe<br />

Katastrophenschutz und<br />

die Lehrgruppe Instandsetzungsdienst.<br />

Die THW-Bundesschu le<br />

verfügt zur Zeit über folgendes<br />

Lehrpersonal: ein Schu lleiter,<br />

zwei Lehrgruppenleiter, zwei<br />

Lehrkräfte I-D ienst, zwe i Lehrkräfte<br />

Kat.-Dienst, acht Ausbilder.<br />

Gerätewarte, Kraftfahrer<br />

usw. sind bei den Schulen gemeinsam<br />

im Stellen plan.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, daß die Bundesanstalt<br />

THW mit ihrer Bundesschule<br />

Ahrweiler über eine zentrale<br />

Ausbildungsstätte verfügt,<br />

die sich wegen ihrer Einrichtungen<br />

und der Qualität ihrer Lehrgänge<br />

sowie der angewandten<br />

Lehrmethoden im In- und Ausland<br />

des besten Rufes erfreut.<br />

T.;/nJ,mer<br />

1200<br />

1100<br />

1000<br />

qOO<br />

goo<br />

700<br />

600<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Lehrgangsteilnehmer<br />

an derZAB<br />

für den LSHD<br />

1'152 1'1S3 1'15* 1'155 1'156 1'151 1'158 1'159 1'160 1'161 1962 1'163 1r61f 1'165 1'166 1'16T 1'168 1'16'1<br />

R"chnung.jahr


Zivile Verteidigung (Zlff. 73 + 74)<br />

Die Bundesrepublik muß für einen Verteidigungsfall,<br />

der weite Landstriche unseres<br />

Staatsgebietes


Technik<br />

Wissenschaft<br />

Forschung<br />

Transportables<br />

Kunststoffhaus -<br />

Behausung<br />

desmobilen<br />

Arbeitnehmers<br />

von morgen?<br />

Wer hat nicht schon in Presse,<br />

Film und Fernsehen gelegentlich<br />

Berichte gefunden, wonach<br />

irgend ein spleeniger Amerikaner<br />

sein komplettes Wohnhaus<br />

auf Räder oder ein Floß verladen<br />

hat und damit umzog? Eine<br />

weit größere ' Rolle spielen<br />

gegen in Nordamerika die Wohnwagenstädte<br />

der Arbeiter und<br />

Industrieangestellten. Die häufige<br />

Arbeitslosigkeit, die oft<br />

schlagartig durch Schließung<br />

großer Fabriken entsteht, zwingt<br />

dort die Arbeitnehmer zunehmend<br />

zur Beweglichkeit. Ein erheblicher<br />

Teil der Betroffenen<br />

hilft sich dann mit einem Wohnwagen<br />

und zieht so lange durchs<br />

Land, bis er an anderer Stelle<br />

wieder Arbeit findet. Auch wird<br />

drüben überm großen Teich die<br />

Wohnungsfürsorge nicht so groß<br />

geschrieben wie bei uns. Wenn<br />

irgendwo ein neues Industriewerk<br />

aus dem Boden wächst,<br />

bilden sich fast immer Wohnwagensiedlungen<br />

als einzige<br />

Unterkunftsmöglichkeit der<br />

neuen Belegschaft. Kommt diese<br />

Entwicklung auch in Europa auf<br />

uns zu? Die Anzeichen verdichten<br />

sich.<br />

Aus ganz anderen Gesichtspunkten<br />

allerdings ist nun durch Initiative<br />

eines großen deutschen<br />

Chemiekonzerns ein komfortables<br />

Kunststoffhaus konstruiert worden,<br />

daß eine vollwertige Wohnung<br />

mit modernstem Komfort<br />

bietet. Da es aber in der Fabrik<br />

komplett gefertigt und dann an<br />

seinen Standort transportiert<br />

wird, dürfte es besonders für<br />

solche Leute interessant sein, die<br />

beruflich beweglich bleiben wollen<br />

oder müssen und gerne mitsamt<br />

ihrem Haus umziehen wol-<br />

190<br />

<strong>Das</strong> Haus besteht aus einer 15 m langen Kunststoffröhre.<br />

f. i!<br />

len. <strong>Das</strong> Röhrenhaus auf Stützen,<br />

vom schweizerischen Architekten<br />

Franz A. Dutler, St. Gallen, entworfen,<br />

ist in jeder Hinsicht ein<br />

Kind und zugleich Repräsentant<br />

unserer Zeit.<br />

<strong>Das</strong> Haus besteht aus einer<br />

Röhre von 15 m Länge und 4,92<br />

m Durchmesser. Die Röhre wird<br />

nach dem Wickelverfahren hergestellt<br />

und besteht aus Außenund<br />

Innenschalen aus glasfaser-<br />

•<br />

verstärktem Palatal mit einer<br />

hoch isolierenden Zwischenschicht<br />

aus Hartschaumstoff. Es ist wetterfest,<br />

sogar an der See, und<br />

wartungsfrei. Die 70 qm Innenfläche<br />

sind geschickt in Wohn-,<br />

Sch laf- und Arbeitsbereich aufgeteilt.<br />

Die Räume des Musterhauses<br />

wirken hell, geräumig,<br />

großzügig und sehr modern, dennoch<br />

sehr wohnlich. Die Möbel<br />

sind aus Kunststoff gefertigt. Die<br />

gesamte Einrichtung einschließ-<br />

lieh Geschi rrspülmaschine, Microwellengrill,<br />

Fernseher und<br />

Stereoanlage wird mitgeliefert.<br />

Ein besonderer Clou ist die Heizung.<br />

Sie kann durch das Telefon<br />

ferngesteuert werden. Falls<br />

das Haus z. B. als luxuriöses<br />

Wochenendhaus dient, kann man<br />

sie durch Anruf einschalten oder<br />

bei Umdisposition auch wieder<br />

abschalten. Bis zu vier Personen<br />

können in der Kunststoffröhre<br />

bequem wohnen. H. C. Weiler


Uranspaltung bis heute<br />

Atome sind die kleinsten Bausteine<br />

eines chemischen Grundstoffes.<br />

<strong>Das</strong> Wort Atom stammt<br />

von dem griechischen Philosophen<br />

Demokrit (400 v. Chr.) und<br />

besagt, daß die Atome als die<br />

kleinsten, nicht mehr weiter<br />

teilbaren Bestandteile der natürlichen,<br />

auf der Erde vorkommenden<br />

Elemente gelten. Erst<br />

viel später führte die Entdekkung<br />

der Radioaktivität durch<br />

den französischen Physiker<br />

Becquerel (1896) und des Radiums<br />

durch das Ehepaar Marie<br />

und Pierre Curie (1898) zu der<br />

Ansicht, daß gewisse Elemente<br />

sich in andere Elemente umzuwandeln<br />

vermögen. So führen<br />

z. B. Uran-Atome ohne äußeren<br />

Einfluß über Radium-Atome in<br />

Form der Zerfallsreihen schließlich<br />

zu stabilen Blei-Atomen.<br />

Solche Elemente, die zu Umwandlungen<br />

in andere Atomarten<br />

neigen, nennt man radioaktiv.<br />

Damit war schließlich die alte<br />

Definition für den Begriff Atom<br />

verlorengegangen und man erkannte,<br />

daß die Atome sich aus<br />

Elementarteilchen aufbauen und<br />

durchaus weiter teilbar sind. Der<br />

Bau aller Atome folgt einem<br />

einheitlichen Schema: im Mittelpunkt<br />

des Atoms sitzt der Atomkern,<br />

bestehend aus Protonen<br />

und Neutronen, der von der<br />

Atomhülle (Elektronenhülle) umgeben<br />

wird.<br />

Die technische Nutzbarmachung<br />

der in den Atomkernen enthaltenen<br />

Energie hat mit der Uranspaltung<br />

begonnen. Am 6. Januar<br />

1939 erschien in der deutschen<br />

Fachzeitschrift "Die Naturwissenschaften"<br />

ein Bericht VOI'<br />

Otto Hahn und Fritz Straßmann<br />

vom Kaiser-Wilhelm-Institut für<br />

Chemie in Berlin-Dahlem unter<br />

dem Titel "über das Zerplatzen<br />

des Uran kernes durch langsame<br />

Neutronen". Die Entdeckung war<br />

den beiden Forschern am 17.<br />

Dezember 1938 gelungen.<br />

Dr. Olto Hahn, am 8. März 1879<br />

in Frankfurt/Main geboren, war<br />

seit 1912 Mitglied und leitete<br />

von 1928 bis 1945 das Kaiser-<br />

Wilhelm-Institut für Chemie in<br />

Berlin, gleichzeitig war er Professor<br />

an der Universität Berlin<br />

und seit 1945 Professor in Götlingen.<br />

Von 1946 bis 1960 stand<br />

er als Präsident der Max-Planck-<br />

Gesellschaft zur Förderung der<br />

Wissenschaft vor und erhielt 1944<br />

den Nobelpreis für Chemie. Prof.<br />

Hahn starb am 28. 7. 1968.<br />

Dr. Fritz Straßmann, am 22 . Februar<br />

1902 in Boppard geboren,<br />

war nach seiner Berliner Tätigkeit<br />

Professor und Direktor des<br />

Instituts für Anorganische und<br />

Kern-Chemie der Universität<br />

Mainz und ist seit April dieses<br />

Jahres emeritiert.<br />

Wenn ein Neutron in einen Urankern<br />

(U 235) eindringt, kommt<br />

dieser zum Platzen und zerfällt<br />

in zwei Kerne von ähnlicher<br />

Größe. Es werden neue Neutronen<br />

gleichzeitig frei, die zu weiteren<br />

Uran-Kernspaltungen führen<br />

. Die Nachricht dieser Entdeckung<br />

wurde einem zu gleicher<br />

Zeit in Amerika tagenden<br />

Kernphysiker-Kongreß, an dem<br />

auch der bekannte Forscher Nils<br />

Bohr teilnahm, bekannt. Es soll<br />

damals eine ganze Zahl von<br />

Kongreßteilnehmern daraufhin<br />

die Sitzung unverzüglich verlassen<br />

haben, um die Ergebnisse<br />

des Prof. Hahn zu prüfen. Nach<br />

wenigen Tagen hatte man bereits<br />

den Nachweis erbracht, daß<br />

Hahn und Straßmann recht hat·<br />

ten . Zahlreiche Veröffentlichungen<br />

zum Thema Kernspaltung<br />

erschienen nun, allein 1939 über<br />

100 Artikel. Auch die Frage der<br />

Nutzung der Kernenergie wurde<br />

aufgeworfen und durch den italienischen<br />

Physiker Fermi (1938<br />

Nobelpreis für Physik) beantwortet,<br />

der 1942 in Chicago den<br />

ersten Kernreaktor der Welt in<br />

Betrieb setzte.<br />

Schon im Frühjahr 1939 war den<br />

Fachleuten ebenfalls klar geworden,<br />

daß auch eine militärische<br />

Anwendung der Kernspaltung<br />

möglich ist. Im Gegensatz zum<br />

,Kernreaktor muß hier die Freisetzung<br />

der bei der Kernspaltung<br />

erhaltenen Energie<br />

schlagartig in kleinsten Bruchteilen<br />

einer Sekunde erfolgen<br />

und zu Schäden unvorstellbarer<br />

Stärke führen. So begann man<br />

in Amerika mit dem Bau von<br />

Atombomben; bis 1945 waren<br />

drei Bomben fertiggestellt. Die<br />

erste Bombe wurde versuchsweise<br />

am 16. Juli 1945 in Alamogordo<br />

(Neu-Mexiko) zur Detonation<br />

gebracht, die zweite Bombe<br />

kam am 6. August 1945, um 8.15<br />

Professor Hahn<br />

Uhr Ortszeit, in Hiroshima zum<br />

Einsatz, und die dritte Bombe<br />

schließlich fiel drei Tage danach<br />

auf Nagasaki. Fünf Tage später<br />

kapitulierte Japan.<br />

Im Jahre 1949 erfolgte die erste<br />

Versuchsdetonation einer russischen<br />

Atombombe. Bei beiden<br />

Mächten wird nun der Bau neuer<br />

Atombomben betrieben, es folgen<br />

ebenso auf beiden Seiten<br />

in den folgenden Jahren zahlreiche<br />

Versuchsdetonationen, unter<br />

anderem im Juli 1946 auch<br />

eine Unterwasserdetonation im<br />

Bikini-Archipel im Pazifik. Um<br />

größere Energien freizumachen,<br />

beginnt ein Kampf um den Bau<br />

der Wasserstoffbombe, und im<br />

Mai findet auf der Insel Eniwetok<br />

die er,ste Erprobung der Amerikaner<br />

einer thermonuklearen Reaktion<br />

statt. Schon im August<br />

1953 lassen die Russen ihre<br />

erste Wasserstoffbombe detonieren.<br />

Während die Amerikaner<br />

flüssiges Deuterium und Tritium<br />

benutzten, fand man bei der Untersuchung<br />

von Luftproben nach<br />

dem russischen Versuch geringe<br />

Spuren von Lithium. Lithium, mit<br />

Deuterium durch eine chemische<br />

Reaktion vereinigt, bedeutete einen<br />

weiteren technischen Fortschritt<br />

bei der Herstellung der<br />

Wasserstoffbomben. Bei der Versuchsdetonation<br />

der Amerikaner<br />

am 1. März 1954 kam erstmals<br />

eine Drei-Phasen-Bombe zum<br />

Einsatz. Diese Bombe, der Name<br />

zeigt es an, enthält Uran 235 zur<br />

Zündung, Lithiumdeuderid für die<br />

Kernverschmelzung und Uran<br />

238. Der größte Teil der freiwerdenden<br />

Detonationsenergie ist<br />

dabei dem Uran 238 zuzuschreiben.<br />

Die zahlreichen Testversuche<br />

führten nach langen Verhandlungen<br />

im Herbst 1958 zu<br />

einer Vereinbarung zwischen den<br />

USA, der Sowjetunion und England,<br />

keine weiteren Detonationen<br />

in der Luft oder an der Erdoberfläche<br />

vorzunehmen. Unterirdische<br />

Detonationen, die nicht<br />

bis zur Oberfläche durchbrechen,<br />

blieben dagegen erlaubt. Es soll<br />

noch erwähnt werden, daß 1952<br />

die Englän,der ihren ersten Testversuch<br />

durchführten. Am 13.<br />

Ferbuar 1960 war dann Frankreich<br />

soweit und löste in der<br />

Sahara die Detonation aus,<br />

der noch eine Heihe weiterer<br />

Detonationen folgten, darunter<br />

auch solche im Stillen Ozean.<br />

Drei Jahre später, am 16. Oktober<br />

1964, überraschte auch<br />

China die anderen Mächte mit<br />

seiner ersten Testung.<br />

Neben dieser Waffenentwicklung<br />

lief von Anfang an eine Weiterführung<br />

der gesteuerten Energiegewinnung<br />

aus dem Atomkern,<br />

der Konstruktion und des<br />

Baues zahlreicher Kernreaktoren<br />

verschiedenster Typen. Ende<br />

1968 wurden in .der ganzen Welt<br />

64 Kernkraftwerke mit einer<br />

Netto-Kapazität von 12807 MWe<br />

betrieben. Bis Ende 1975 Ist mit<br />

weiteren 138 Werken zu rechnen,<br />

die gesamte Nettoleistung wird<br />

bei 202 Kernkraftwerken 105264<br />

MWe betragen. Es werden sich<br />

dann 164 Kraftwerke mit 89995<br />

MWe in der westlichen Welt, 38<br />

Werke mit 15269 MWe in den<br />

Ostblockstaaten und in Asien<br />

befinden. Die größte nuklear<br />

installierte elektrische Leistung<br />

werden die USA mit 88 Anlagen<br />

und 60149 MWe aufweisen, gefolgt<br />

von Großbritannien mit 19<br />

Anlagen und 10643 MWe.<br />

Während bis 1968 der Gas-Graphit-Reaktor<br />

der meistgebaute<br />

Typ der Kernkraftwerke (42,2 Ofo)<br />

war, wird 1975 der Druckwassertyp<br />

(49,2 Ofo) an erster Stelle<br />

stehen.<br />

Abschließend soll noch ein Beispiel<br />

der friedlichen Nutzung der<br />

Atomenergie .in Form einer unterirdischen<br />

Kerndetonation erwähnt<br />

werden. Die USA haben<br />

am 10. September vergangenen<br />

Jahres in den Bergen Colorados<br />

ein im Sandstein eingeschlosseneserschlossen,<br />

indem sie einen 40-<br />

KT -Atomsprengkörper am Ende<br />

eines 2542 m tiefen Schachtes<br />

auslösten. Nach Schätzung der<br />

amerikanischen Atomenergiekommission<br />

(AEC) wurden dabei<br />

bis zu 9 Billionen m 3 im Fels<br />

eingeschlossenes Naturgas zugänglich<br />

gemacht. In der näheren<br />

Umgebung des Detonationsortes<br />

war ein mehrfaches Beben<br />

der Erde ohne Entweichen von<br />

Radioaktivität festzustellen. Nach<br />

Ansicht der AEC hat dieser Versuch<br />

erneut die Möglichkeit einer<br />

Nutzung der Kernenergie für<br />

geologische Zwecke bestätigt.<br />

GMS.<br />

191


Taschenbuch fü r Truppentechnik<br />

und Instandsetzungswesen.<br />

1970 - 13. Auflage.<br />

Herausgegeben von<br />

Brigadegeneral a. D. Kurt<br />

Voge l. 350 Seiten, mit zahlreichen<br />

Abbildungen, Übersichten<br />

und Tabellen. Format<br />

DIN A 6, Plastikeinband<br />

. 10,80 DM . Wehr<br />

und Wissen-Verlags-GmbH,<br />

Darmstadt.<br />

<strong>Das</strong> o. a. Taschenbuch liegt in<br />

der 13. Folge überarbeitet und<br />

erweit ert vor. Für Zwecke des<br />

THW und des erweiterten Katastrophenschutzes<br />

sind besonders<br />

die Kapitel über den Umgang<br />

mit Explosivstoffen und<br />

die Kapitel über Kraftfahrwesen<br />

und hydraulische Anlagen interessant.<br />

<strong>Das</strong> Buch enthält wichtige<br />

Umrechnungstafeln für alle<br />

techn ischen Maßsysteme sowie<br />

über Spezialmaßeinheiten der<br />

USA.<br />

Der Anhang "Allgemeinmilitärisches<br />

Wissen " bringt unter<br />

Pionie rausbildung aller Truppen<br />

Hinweise zum feldmäßigen Straßenbau,<br />

Bau von Behelfsübersetzmitteln<br />

und zum Behelfsbrücken-<br />

und Stegebau sowie<br />

über Spreng- und Zündmittel und<br />

ihre Anwendung. Ebenso sind<br />

viele Einzelheiten aus dem Fernmeldedienst<br />

aller Truppen und<br />

über ABC-Kampfmittel direkt für<br />

den erweiterten Katastrophenschutz<br />

verwendbar, ebenso die<br />

Kapitel über Zurechtfinden im<br />

Gelände, Kartenkunde und den<br />

motorisierten Marsch.<br />

Strahlenschutz in Forschung<br />

und Praxis. Jahrbuch<br />

der Vereinigung Deutsch<br />

er Strahlenschutzärzte<br />

e. V. 251 Seiten, mit vielen<br />

Tabellen und Abbildungen,<br />

in Leinen gebunden, Format<br />

DlN A 5. Verlag Rombach,<br />

Freiburg i. Br.<br />

Der Strahlenschutz hat auf Grund<br />

der Entwicklung auf atomarem<br />

Gebiet und infolge der steigenden<br />

Anwendung energie reicher<br />

ionisierender Strahlen in Medizin,<br />

Forschung und Technik eine<br />

Ausweitung erfahren, die es notwend<br />

ig macht, eine allgemeine<br />

Information zu geben.<br />

192<br />

<strong>Das</strong> Buch ist untergliedert in die<br />

Hauptabschnitte Radiologie und<br />

Strahlenschutz; Berufliche Strahlenschäden<br />

und ihre Diagnose;<br />

Die Strahlenschutzgesetzgebung<br />

und ihre praktische Durchführung<br />

; Strahlenschutz in Industrie<br />

und Technik; Dosimetrie unter<br />

besonderer Berücksichtigung der<br />

Individualdosimetrie; Probleme<br />

der Beseitigung radioaktiver Abfälle.<br />

Für die im ABC-Dienst tätigen<br />

Angehörigen des erweiterten<br />

Katastrophenschutzes enthält es<br />

eine große Anzahl außerordentlich<br />

interessanter Veröffentlichungen<br />

aus der Feder führender<br />

Fachleute.<br />

Galvanometer. Von Dr.<br />

Schlosser und Dr.-Ing. Winterling.<br />

261 Seiten, mit 61<br />

Bildern und 12 Tafeln, For"<br />

mat DIN A 5, in Leinen gebunden.<br />

Verlag G. Braun,<br />

Karlsruhe.<br />

<strong>Das</strong> Galvanometer nimmt unter<br />

den elektrischen Meßgeräten<br />

eine besondere Stellung ein. Seit<br />

seiner Erfindung begleitet es als<br />

wichtigstes Meßgerät für die<br />

Messung kleiner Gleichströme<br />

und Gleichspannungen die Entwicklung<br />

der Elektrotechnik. Dia<br />

Entwicklung der Galvanometer<br />

gilt im wesentlichen als abgeschlossen.<br />

Die Verfasser haben<br />

alle Erkenntnisse in ihrem Buch<br />

zusammengefaßt, um den Ingenieuren<br />

und Technikern eine<br />

Übersicht des Erreichten zu geben.<br />

<strong>Das</strong> Buch hat den Charakter<br />

eines Nachschlagewerkes, das<br />

den Benutzer des Galvanometers<br />

schnell und sicher informiert.<br />

Für die Dimensionierung<br />

und einzelne Bauteile enthält es<br />

wichtige Empfehlungen für den<br />

Instrumentenbauer. Vom einfach·<br />

sten bis zu den modernsten<br />

Lichtmarkengalvanometern, Mikroprojektoren<br />

und unmittelbar<br />

in Meßeinrichtungen eingebautenSpannband-Zeigergalvanometern<br />

sind auch die neuesten<br />

Konstruktionsformen besonders<br />

berücksichtigt. Ebenso finden<br />

moderne Registriergalvanometer<br />

ihre Beachtung.<br />

<strong>Das</strong> Buch kann allen elektrotechnisch<br />

interessierten Personen<br />

sehr empfohlen werden.<br />

Erweiterter Katastrophenschutz<br />

ZB - Ziviler Bevölkerungsschutz,<br />

Heft 5/70<br />

"Der lebt, der leben will", Pauly.<br />

- "Die nächsten Schritte. <strong>Das</strong><br />

Katastrophenschutzgesetz und<br />

seine Verwirklichung". - "DLRG-<br />

Erfolgsbericht 1969. 730 Menschen<br />

wurden gerettet". - "A + B<br />

= X? Stimmt diese Formel? Ist<br />

die Gesamtverteidigung (X) die<br />

Summe aus militärischer Verteidigung<br />

(A) plus ziviler Verteidigung<br />

(B)?" , Freutel. - "Wasser<br />

über alles - Alles über Wasser",<br />

4. Teil, Such .<br />

Zivilschutz. Informationsdienst<br />

des Österreichischen<br />

Zivilschutzverbandes,<br />

Heft 9170<br />

"Bilden Atomreaktoren eine Gefahr<br />

für die Bevölkerung?". -<br />

.. Der unheimliche Tod in winzigen<br />

Silberbüchsen" .<br />

Zivilschutz. Informationsdienst<br />

des Österreich ischen<br />

Zivilschutzverbandes,<br />

Heft 10170<br />

"Was in der Sowjetunion jeder<br />

wissen muß ". - "Geistige Landesverteidigung<br />

und Zivilschutz".<br />

- .. Die schwersten Erdbeben dieses<br />

Jahrhunderts".<br />

Zivilschutz. Zeitschrift des<br />

Schweizerisch en Bundes<br />

für Zivilschutz, Heft 5170<br />

" Gerüstet für die Megatonne?".<br />

- .. <strong>Das</strong> Luftverteidigungssystem<br />

,Florida' ". - .. Zivilschutz an der<br />

MUBA". - .. Zivilschutzvorlage im<br />

Kanton Bern".<br />

NATO-Brief, Heft 5170<br />

"Sachverständigentagung in Rom<br />

über Katastrophenhilfe " .<br />

Dräger-Hefte, Nr. 279<br />

Entwicklung des neuen<br />

Preßluftatmers Modell PA 54/<br />

1800 S", Warncke. - "Die praktische<br />

Anwendung des mechanischen<br />

Prüfröhrchenverfahrens<br />

bei der Beurteilung von Arbeitsplätzen",<br />

Dr. Manz. - .. Hinweis:<br />

Ein neues Dräger-Prüfröhrchen-<br />

Taschenbuch" .<br />

Bohren - Sprengen - Räumen,<br />

Heft 5170<br />

"Probleme der Gebäudesprengungen<br />

in bebauten Gebieten ".-<br />

"Churchill-Falls Projekt. In Labrador<br />

entste ht das größte unterirdische<br />

Wasserkraftwerk der<br />

Welt", Dinse.<br />

Militärwesen<br />

loyal, Heft 7/70<br />

" Moskau greift nach den Weltmeeren<br />

" . - .. Gefahr aus dem<br />

Norden". "Blauer Himmel,<br />

blaues Meer und rote Schatten".<br />

- .. Bundeswehr und Gesell -<br />

schaft ".<br />

Flotte, Heft 2/70<br />

.. Marine-Konzeption ". - "Wettrüsten<br />

unter Wasser". - "Hafenportrait<br />

Wilhe lmshaven ". - .. Marinearsenal"<br />

. - .. Schwedens Marine,<br />

klein aber modern ".<br />

,,50000 Mann tür Lenin ".<br />

I-Dienst: Elektrotechnik<br />

ETZ - Ausgabe A, Heft 5170<br />

Sicherheitsprobleme bei ge kapselten<br />

Hochspannungsanlagen<br />

des Mittelspannungsbereiches" ,<br />

Hamberger. - .. Die Betriebssicherheit<br />

elektrischer Anlagen<br />

und ihre Bedeutung für die Beeinflussungstechnik",<br />

Kuhnert.<br />

I-Dienst: Gas-Wasser-<br />

Abwasser<br />

gwf - Wasser, Abwasser,<br />

Heft 5/70<br />

.. Die öffentliche Wasserversorgung<br />

in Baden-Württemberg<br />

(11.)" . - "Der Bau des Rohrstollens<br />

Geislingen (Steige)", Schmid,<br />

Wurster. - "Wasser 70 - Lebenselement<br />

Wasser", Vater.<br />

gwt - Gas, Erdgas, Heft 5170<br />

.. Gefahren um die Olversorgung",<br />

Genzsch.

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