Skript zur Sendung - Umbruch Bildarchiv
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10<br />
sehr fruchtbar und wir werden dafür irgend-<br />
welches schlechtes Land kriegen. Wofür soll<br />
das gut sein?“<br />
Sapna:<br />
„Der Damm wird gebaut und das erste was die<br />
Leute erfahren haben ist, dass ihr ganzes Dorf<br />
überschwemmt wird und ihr Land und ihre<br />
Häuser weg sein werden. Die meisten<br />
Dorfbewohner hier sind Bauern und Bauern<br />
stehen auf der Straße, wenn sie ihr Land ver-<br />
lieren, sie können nichts anderes machen.<br />
Außerdem gibt es viele Tagelöhner im Dorf,<br />
die von den Bauern abhängig sind, um Arbeit<br />
zu bekommen. Wenn die Felder über-<br />
schwemmt sind, finden die Tagelöhner auch<br />
keine Arbeit mehr. Es betrifft also des gesam-<br />
te Dorf. Außerdem kennen sich hier alle,<br />
haben nahe Verwandte, Familienmitglieder,<br />
alle halten zusammen. Der Damm wird das<br />
ganze soziale Leben hier zerstören.“<br />
Im November 2000 veröffentlichte die World<br />
Commission on Dams, eine unabhängige<br />
Expertenkommission <strong>zur</strong> Beurteilung von<br />
Staudämmen, ihren Indienbericht. Darin wird<br />
neben den sozialen Folgen festgestellt, dass<br />
die 4500 existierenden großen Staudämme<br />
lediglich <strong>zur</strong> Bewässerung von 10% der land-<br />
wirtschaftlich genutzten Fläche beitragen und<br />
finanziell fast alle eine negative Kosten-<br />
Nutzen-Bilanz aufweisen, teilweise noch nicht<br />
einmal die Betriebskosten decken. Zudem<br />
wurde durch die Dämme insgesammt 1,5<br />
Millionan Hektar Wald und fast ebensoviel<br />
fruchtbares Land überflutet. Die Rate der<br />
Verlandung durch mitgerissenen Sand und<br />
Schlick ist bei fast allen Stauseen deutlich<br />
höher als ursprünglich angenommen. Zum<br />
Teil liegt sie um das 300-fache über der<br />
Prognose und verringert entsprechend die<br />
Lebenserwartung und Effizienz der<br />
Staudammprojekte.<br />
Sitaran:<br />
„Das Sardar Sarovar Projekt war von Anfang<br />
an umstritten. Es gab diese Komission, die<br />
alle Aspekte untersucht hat und es gab die<br />
Leute, die ihre Stimme erhoben haben. Das<br />
Projekt ist ein großer ökologischer Eingriff. Es<br />
werden große Flächen, Wald und Dörfer über-<br />
flutet. Auf dem Papier lässt die Regierung<br />
durch das Umweltministerium alles schönre-<br />
den. Offiziell läuft alles Bestens, dabei unter-<br />
nehmen sie nichts in Richtung<br />
Wiederaufforstung und unternehmen auch<br />
nichts gegen die Verlandung. Seitdem sie den