Skript zur Sendung - Umbruch Bildarchiv
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8<br />
Kemat:<br />
„Die Erhöhung der Staumauer hat sofort<br />
begonnen, nachdem das Gericht zugestimmt<br />
hatte. Bezugnehmend auf das Gerichtsurteil<br />
darfst du ein Dorf aber nur dann überfluten,<br />
wenn die Personen oder das Dorf sechs<br />
Monate vorher vollständig entschädigt worden<br />
sind. Aber als die Staumauer 2004 auf 110<br />
Meter erhöht worden ist, sind viele Häuser<br />
dieses Dorfes überschwemmt worden. Das ist<br />
vollkommen illegal und eine Verletzung des<br />
Gerichtsurteils, weil darauf bezugnehmend<br />
müssen sie sechs Monate, bevor sie über-<br />
schwemmt werden, rehabilitiert werden. Die<br />
ganze Überschwemmung in diesem Dorf war<br />
ein erneuter Vertrauensbruch und illegal.“<br />
Bei dem beschriebenen Dorf handelt es sich<br />
um Kakarana in Madhya Pradesh, das sich im<br />
überwiegend von Adivasi bevölkerten Gebiet<br />
des Narmadatals befindet.<br />
Kemat:<br />
„Die Regierung ist dazu verpflichtet, die Leute<br />
zu schützen und zu versorgen, wenn es zu<br />
Überschwemmungen kommt. Als die ganze<br />
Katastrophe hier passierte, ist viel Geld<br />
geflossen, damit die Regierung etwas tun<br />
kann, wenn der Wasserpegel wieder fällt. Es<br />
standen also 40 Millionen Rupien <strong>zur</strong><br />
Verfügung, <strong>zur</strong> sofortigen Unterstützung der<br />
Betroffenen. Zu diesem Zweck haben sie<br />
dann ein Camp hier aufgebaut um Essen zu<br />
verteilen, denn laut Gesetz muss die<br />
Regierung einer Person, die überschwemmt<br />
oder obdachlos ist, Essen und Baumaterial<br />
<strong>zur</strong> Verfügung stellen. Zu dem Camp wurde<br />
also ein Haufen Baumaterial, Medikamente<br />
und Essen für die Leute geliefert, aber nichts<br />
wurde verteilt. Um Hilfe zu erhalten mussten<br />
wir sogar angefangen, Protestaktionen gegen<br />
dieses Camp zu organisieren. Dadurch haben<br />
wir sie gezwungen, etwas zu unternehmen,<br />
aber nicht in dem Maße, wie sie es hätten<br />
machen sollen. Der Großteil des Geldes<br />
wurde von den einfachen Beamten ver-<br />
braucht. Und es war viel Geld, das damals <strong>zur</strong><br />
Unterstützung kam.“