Anleitung Praktikum Optische Spektroskopie
Anleitung Praktikum Optische Spektroskopie
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Seminar zum <strong>Praktikum</strong>sversuch:<br />
„<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong>“<br />
Tilman Zscheckel<br />
Otto-Schott-Institut
Definition:<br />
<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong><br />
- qualitative oder quantitative Analyse, die auf der<br />
Wechselwirkung von Licht mit Materie beruht<br />
- Bestimmung von Parametern als Funktion der Wellenlänge<br />
oder Zeit<br />
- Materie kann tot oder lebend sein<br />
- Licht im Spektralbereich von fernen UV (ca. 200nm ) bis ins<br />
NIR (ca. 3 µm)<br />
2
<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong><br />
Elektromagnetisches Spektrum über 24 Dekaden [1]<br />
3
<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong><br />
Vorzüge der <strong>Optische</strong>n <strong>Spektroskopie</strong>:<br />
- prinzipiell alle Aggregatzustände für Proben verwendbar<br />
- auch hochstreuende Suspensionen messbar<br />
- Remotemessungen möglich<br />
- hohe zeitliche Auflösung bis zu 10 -15 s (Femptosekunden bei<br />
Blitzlichtspektrophotometrie)<br />
- kleinste Stoffmengen mit Lumineszenzmethoden nachweisbar<br />
(bis 10 -18 Mol)<br />
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<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong><br />
Übersicht der <strong>Spektroskopie</strong>prinzipien [1]<br />
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Absorptionsspektroskopie<br />
Lichtquelle Monochromator Probe Photodetektor<br />
Prinzip der Absorptionsspektroskopie<br />
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Lichtquellen<br />
Art der Lichterzeugung:<br />
• Temperaturstrahler:<br />
- alle auf Glühwendeln basierenden Systeme<br />
• Lumineszenzstrahler:<br />
- basierend auf elektronisch angeregter Emission<br />
- Gasentladungslampen, Dioden, Laser<br />
Art des spektralen Strahlungsflusses:<br />
• Linienstrahler:<br />
- Konzentration der Energie auf wenige Linien<br />
• Kontinuumsstrahler:<br />
- Verteilung der Energie über breiten Spektralbereich<br />
Für die Absorptionsspektroskopie werden Kontinuumsstrahler benötigt!<br />
7
Lichtquellen<br />
Kontinuumsgenerierung<br />
• hohe Intensitäten über großen Wellenlängenbereich<br />
erzeugbar<br />
• Deuteriumlampe für 190 < l< 390 nm<br />
• Wolframlampe für 390 < l < 3500 nm<br />
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Dispersionsprisma nach [1]<br />
Monochromatoren<br />
• Wellenlängenabhängige Brechung<br />
• Nachteil: - schwierige Wellenlängenkalibration (rechnergestützt durchaus<br />
bewältigbar)<br />
9
Monochromatoren<br />
Dispersionsgitter nach [1]<br />
• winkelabhängige Beugung am Doppelspalt<br />
Interferrenz bei Phasengleichheit paralleler Strahlen<br />
funktioniert in Beugung und Reflektion<br />
• Nachteil: - Überlagerung mehrerer Ordnungen (mit zusätzlichem Filter<br />
überwindbar)<br />
10
Monochromatoren<br />
Strahlengang durch Monochromator<br />
• Filter verhindert Überlagerung von höheren<br />
Beugungordnungen (Bsp.: 2. Ordnung von 400nm fällt<br />
zusammen mit 1. Ordnung von 800nm)<br />
• Monochromasie für beliebige Wellenlängen wegen drehbarem<br />
Dispersionsgitter<br />
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Strahlgang<br />
Strahlteilung für „zeitgleiche“ Messung von Referenz und Probe<br />
• Herausrechnen der Streu- und Reflexionsanteile im Spektrum möglich<br />
• Wechselbare Halbleiterdetektoren mit Photomultiplierröhren um<br />
großes Spektrum abdecken zu können<br />
12<br />
PbS<br />
Si
Photomultiplier<br />
Detektoren<br />
• Halbleiterdetektoren mit Arbeitsbereichen<br />
Si : 0,2-1,1 µm<br />
PbS: 0,8-3,5 µm<br />
• Umwandlung von Quanten in Elektronen und Verfielfachung<br />
dieser<br />
rauscharme Signalverstärkung<br />
13
Wechselwirkungen<br />
Wechselwirkungen zwischen elektromagnetischer Strahlung und<br />
Materie<br />
14
Wechselwirkungen<br />
I 0 = I R + I S + I A + I T<br />
I 0 , Strahlintensität vor Wechselwirkung mit der Probe<br />
R = , Reflexionsvermögen der Probe<br />
S = , Streuvermögen<br />
A = , Absorptionsvermögen<br />
T = , Transmissionsvermögen<br />
15
Reflexionsvermögen<br />
Wechselwirkungen<br />
Fresnel - Formel: - für einen einzelnen Grenzflächenübergang<br />
zwischen Luft und Glas vereinfachbar<br />
16
Streuung<br />
Wechselwirkungen<br />
• Streuung an Inhomogenitäten (Blasen und Schlieren)<br />
• Tyndalleffekt (Streuung durch Schwebeteilchen oder Kolloide)<br />
• Miestreuung (an sphärischen Teilchen)<br />
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Absorption<br />
I 0<br />
Wechselwirkungen<br />
Gesetz nach Lambert und Beer [1]<br />
Die Intensität eines Strahlbündels nimmt exponentiell mit<br />
steigender Schichtdicke der Probe ab<br />
I T<br />
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Wechselwirkungen<br />
Absorption – Gesetz nach Lambert und Beer<br />
E l = lg (I 0/I T) = e l∙c∙ d<br />
E l/d = e l∙c [cm -1 ]<br />
e l = E l/(c∙d) [cm -1 ∙ppm -1 ]<br />
E l = lg (1/t i) l<br />
t i = 10 -E l =10 -(e l ∙c∙ d ) = I/I 0<br />
E : Extinktion<br />
l : Wellenlänge<br />
I : Intensität<br />
e : spezifischer<br />
Extinktionskoeffizient<br />
c : Konzentration<br />
d : Schichtdicke<br />
t i : Reintransmission<br />
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Lambert Beer<br />
Anwendung<br />
• Anwendbarkeit nur für verdünnte Lösungen<br />
• Atome/Moleküle dürfen nicht miteinander wechselwirken<br />
Abstand muss ausreichend sein sonst weitere überlagernde<br />
Effekte<br />
• für Atome nur elektronische Übergänge<br />
• zusätzliche Übergänge bei Molekülen<br />
(Rotationen, Schwingungen, auch in Kombination)<br />
• nachweisempfindlich bis wenige ppm (parts per million)<br />
20
Anwendung<br />
Bestimmung des Extinktionskoeffizienten e l<br />
• Eichung mit Konzentrationsreihe<br />
• Abweichung von der Linearität wegen Wechselwirkung bei zu<br />
geringem Abstand der Atome zueinander<br />
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Anwendung<br />
E lAbs=E l-E B<br />
Beispielspektrogramm mit Basislinienkorrektur<br />
• stark wellenlängenabhängige Dispersion schräge oder<br />
gebogene Basislinie (Dispersionskurve verfügbar?)<br />
• Basislinie darf Meßkurve nicht überschneiden<br />
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Sonderglas FP10<br />
Anwendung<br />
• Fluorid-Phosphatglas mit 10 mol% Sr(PO 3) 2<br />
• Anwendung:<br />
- niedrige Brechzahl<br />
- anomale Teildispersion<br />
• Cu 2+ -auch als Verunreinigung<br />
Extinktionskoeffizient e l für Qualitätskontrolle nützlich<br />
(Konzentrationsbestimmung)<br />
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Redox-Verhalten Cu in FP-Glas<br />
0,01 0,05 0,10 1,00 2,00 Ma% Cu’<br />
+ 0 100 500 1000 10.000 20.000 ppm Cu‘<br />
Redox-Verhalten von Cu 2+ in FP-Glas [2]<br />
Pt/Luft/ ~1000°C<br />
C/Ar/ 900°C 30‘<br />
C/Ar/ 1000°C 30‘<br />
C/Ar/1100°C 30‘<br />
C/Ar/1200°C 30‘
Redox-Verhalten Cu in FP-Glas<br />
+10.000 20.000 ppm Cu<br />
1 Ma% 2 Ma% Cu<br />
Pt/Luft/ ~1000°C<br />
C/Ar/ 900°C 30‘<br />
C/Ar/ 1000°C 30‘<br />
C/Ar/1100°C 30‘<br />
C/Ar/1200°C 30‘<br />
Redox-Verhalten von Cu 2+ in FP-Glas [2]<br />
Cu 2+ / Cu + / Cu 0<br />
80 / 20 %<br />
60 / 40 %<br />
25 / Cu 2O / Cu 0<br />
1-5 / 90 %<br />
- / 99 %
Quellen<br />
[1] Werner Schmidt: „<strong>Optische</strong> <strong>Spektroskopie</strong>“<br />
2. Auflage, Wiley-VHC<br />
[2] D.Ehrt & A.Brettschneider, ICG Peking, 1995<br />
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