Die Kultur-Zwiebel - Professio GmbH
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<strong>Die</strong> <strong>Kultur</strong>-<strong>Zwiebel</strong><br />
Schichten einer Organisationskultur<br />
ORGANISATIONS-<br />
KULTUR<br />
ORGANISATIONS-<br />
STRUKTUR<br />
ERKENNUNGSZEICHEN<br />
z.B.<br />
Kleidung / Sprachfloskeln / Büroeinrichtung / Rituale<br />
PRODUKTE<br />
z.B.<br />
Computer / Autos / Bildung / Sicherheit<br />
STRATEGIEN<br />
z.B.<br />
Immer die neueste Technologie / Kostenführerschaft<br />
viel interne Konkurrenz / Wachstum durch Zukauf<br />
Erfolg ist wichtiger als Compliance<br />
WERTE<br />
z.B.<br />
Wir sind uns treu / wir sind nützlich<br />
wir respektieren uns<br />
GRUNDÜBER-<br />
ZEUGUNGEN<br />
META<br />
POSITION<br />
Rechtsform, Aufbauorganisation, definierte Prozesse, Vereinbarungen<br />
Balanced Scorecard, Budgets, Bilanz, Gebäude, Patente,<br />
<strong>Die</strong> Metapher der <strong>Zwiebel</strong>-Struktur symbolisiert ein „von-außen-nach innen“ oder, von der sichtbaren<br />
Oberfläche zur eher intransparenten und meist unbewussten Tiefe:<br />
Rolf Balling Tel: 07033-303328 E-Mail: R.Balling@professio.de<br />
PROFESSIO <strong>GmbH</strong>, Am Bocksberg 80, 91522 Ansbach Tel: 0981-4663690 mail: office@professio.de www.professio.de
<strong>Die</strong> <strong>Kultur</strong>-<strong>Zwiebel</strong><br />
Schichten einer Organisationskultur<br />
Am weitesten außen stehen Erkennungszeichen, dies können z.B. spezielle Begrüßungsformen<br />
sein oder Formen der Bekleidung (Uniform). <strong>Die</strong>se Zeichen markieren „offensichtlich“ die Grenze<br />
von drinnen und draußen. Man kann diese analog zum „Stammesgeruch“ bei Tieren sehen.<br />
<strong>Die</strong> Produkte stehen ebenfalls weit außen, auch sie sind meist sichtbar. Allerdings sind in den Produkten<br />
– unsichtbar – tiefer liegende Schichten der Organisationskultur eingefaltet präsent. Für einen<br />
Mercedes-Werker ist das Fahrzeug auch Symbol für alles, was ihm bei Mercedes wichtig ist.<br />
Strategien sind typische Weisen von Verhalten, Fühlen und Denken, die in auslösenden Situationen<br />
selbstverständlich und unhinterfragt gezeigt werden. So mag es für eine Organisationskultur normal<br />
und kaum anders vorstellbar sein:<br />
o dass der Geschäftsführer Maschinenbau-Ingenieur ist,<br />
o dass Abteilungsleiter aus den eigenen Reihen kommen,<br />
o Wachstum nur aus eigener Kraft und nicht durch Zukäufe erfolgt,<br />
o Konflikte durch den übergeordneten Chef endgültig entschieden werden.<br />
Während die Strategien als typische Muster von direkt beobachtbaren Verhaltensweisen, quasi direkt<br />
unter der Oberfläche der Organisationskultur liegen, muss man die tiefer liegenden Werte –<br />
interpretierend - aus den Verhaltens Mustern herausdestillieren und abstrahieren. Beispiel: Wenn<br />
viele Verhaltensmuster/Strategien darauf zielen, immer der erste auf dem Markt zu sein, dann wird<br />
„Schnelligkeit“ vermutlich ein hoher inhärenter Wert der <strong>Kultur</strong> sein. Oder, wenn die Organisation<br />
ein äußerst differenziertes Pensionssystem entwickelt hat, wird vermutlich der Wert von „Treue“ weit<br />
oben stehen. Solche Werte sind für Organisationskulturen oft so selbstverständlich, dass sie bei einer<br />
direkten Befragung von den Organisationsmitgliedern kaum genannt werden.<br />
Im Zentrum einer Organisationskultur stehen ihre Grundüberzeugungen. <strong>Die</strong>se bilden quasi das<br />
Betriebssystem der Organisation. <strong>Die</strong> Grundüberzeugungen wurden meist bereits vom Gründer in<br />
die Organisation gebracht, sie können aber auch anlässlich von Krisen oder bedeutsamen Ereignissen<br />
entwickelt worden sein. Solche Überzeugungen haben Ähnlichkeiten mit den konkreteren Verhaltens-Strategien,<br />
sind aber eher geistige Denkmuster, die meist emotional mit bestimmten Erlebnissen<br />
verbunden sind. <strong>Die</strong>se Überzeugungen werden implizit mit den Geschichten über die Pionierzeit,<br />
Misserfolge und Heldentaten vermittelt. Beispiele hierfür können sein:<br />
o Es macht keinen Sinn, Lieferanten als Partner einzubeziehen (nachdem man durch die Illoyalität<br />
eines Lieferanten in eine existenzielle Krise kam)<br />
o Bei Problemen muss man zusammenhalten, da kann man sich auf niemanden da draußen<br />
verlassen (Nachdem bei drohender Illiquidität, Banken und Politiker ihre Versprechen brachen,<br />
aber der Betriebsrat mitzog und die Firma durch Lohnverzicht gerettet wurde)<br />
o Konsens ist die Basis jeder gelungenen Veränderung (Nachdem der Zwist zwischen zwei Mitinhabern<br />
die Firma über Jahre gelähmt hatte)<br />
Dann erscheint es sinnvoll, noch eine Schicht von Metaposition einzuführen. (Auch <strong>Zwiebel</strong>n haben<br />
manchmal zwei Kerne). Dabei geht es um folgende Themen:<br />
o Kann die Organisationskultur sich distanziert und wohlwollend selber reflektieren?<br />
o Wird die eigene Identität eher mit Erkennungszeichen, Produkten, Strategien, Werten oder<br />
mit den Grundüberzeugungen verbunden?<br />
o Ist die Organisation in der Lage, sich – bescheiden - als Teil größeres Umwelten und Kontexte<br />
zu sehen und ihren Organisationsegoismus im Zaum zu halten?<br />
o Hat die Organisation erprobte Metaprogramme zu Veränderungsprozessen? Und die Zuversicht,<br />
sich bei identitätsverändernden Transformationsprozessen selber neu erfinden zu<br />
können?<br />
Rolf Balling Tel: 07033-303328 E-Mail: R.Balling@professio.de<br />
PROFESSIO <strong>GmbH</strong>, Am Bocksberg 80, 91522 Ansbach Tel: 0981-4663690 mail: office@professio.de www.professio.de