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Einführung eines Betriebshofmanagementsystems für ... - VAB Berlin

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<strong>Einführung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Betriebshofmanagementsystems</strong> <strong>für</strong> BERNMOB<br />

A new depot management system for BERNM<br />

20<br />

SYSTEMLÖSUNGEN/ SYSTEM SOLUTIONS<br />

Hans Peter Schneider. Die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern –<br />

BERNMOBIL – haben im Juli 2009 mit der Verkehrsautomatisierung<br />

<strong>Berlin</strong> GmbH (<strong>VAB</strong>) einen Werkvertrag zur Lieferung<br />

und Inbetriebnahme <strong>eines</strong> integrierten <strong>Betriebshofmanagementsystems</strong><br />

abgeschlossen.<br />

Der Vertrag beinhaltet die Realisierung<br />

und Installation <strong>eines</strong><br />

<strong>Betriebshofmanagementsystems</strong><br />

(BMS) <strong>für</strong> alle Betriebshöfe des<br />

Verkehrsunternehmens. Vorangegangen<br />

war eine viermonatige<br />

Phase, in welcher der Funktionsumfang<br />

sowie die Anforderungen<br />

an das BMS in mehreren<br />

mehrtägigen Arbeitsberatungen<br />

diskutiert wurden. Als Ergebnis<br />

der Beratungen wurde einvernehmlich<br />

ein Pflichtenheft erstellt,<br />

welches Grundlage <strong>für</strong> die Realisierung<br />

ist. Die Beratungen fanden<br />

durchweg in einer angenehmen<br />

konstruktiven Atmosphäre<br />

statt. Von Anfang an wurden<br />

möglichst viele Betroffene in die<br />

Diskussion einbezogen, wobei<br />

nicht nur die Anforderungen an<br />

die künftige Software berücksichtigt<br />

wurden, sondern insbeson -<br />

dere auch die Auswirkung auf<br />

bestehende Arbeitsabläufe.<br />

Derzeit betreibt BERNMOBIL vier<br />

Betriebshöfe. Der größte Betriebshof,<br />

gleichzeitig der Hauptsitz<br />

des Unternehmens, befindet<br />

sich zentral gelegen am Eigerplatz.<br />

Dieser Betriebshof besteht<br />

aus einem Unter- und Obergeschoss<br />

<strong>für</strong> Busse sowie einer Abstellhalle<br />

<strong>für</strong> die Trambahnen.<br />

Weitere Betriebshöfe befinden<br />

sich in Burgernziel (Tram) und in<br />

der Freiburgstraße (Bus). Für die<br />

Tram ist ein kompletter Neubau<br />

in der Bolligenstraße geplant,<br />

welcher Mitte 2011 in Betrieb gehen<br />

soll.<br />

Bei der Konzeption des BMS<br />

wurde besonderes Augenmerk<br />

darauf gelegt, das BMS nahtlos in<br />

die vorhandene IT-Landschaft<br />

einzubetten und vorhandene<br />

Softwaresysteme effektiv einzubinden.<br />

So verfügt das Managementsystem<br />

über eine Vielzahl<br />

von Schnittstellen zu anderen<br />

technischen Systemen.<br />

Zu einem modernen BMS gehört<br />

heutzutage selbstverständlich, dass<br />

Aus- und Einfahrten automatisch<br />

registriert werden und dem Einsatzleiter<br />

stets ein Überblick über<br />

die aktuellen Fahrzeugstandorte<br />

auf dem Betriebshof geliefert<br />

wird.<br />

Zur Verfolgung der Fahrzeugbewegungen<br />

der Tram wird das<br />

vorhandene Identifikationssystem<br />

(PSK) genutzt, welches an ausgewählten<br />

Punkten über Oberleitungskontakte<br />

eine Identifikation<br />

der Fahrzeuge ermöglicht. Diese<br />

Variante der Fahrzeugidentifika -<br />

tion ist bei schienengebundenen<br />

Fahrzeugen ausreichend.<br />

Da sich Busse im Gegensatz zur<br />

Tram nicht in fixen Spuren bewegen,<br />

werden an die Busortung<br />

höhere Anforderungen gestellt.<br />

Hier wird ein spezielles Ortungssystem<br />

eingesetzt, das in enger<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>VAB</strong><br />

weiterentwickelt wurde.<br />

Dabei handelt es sich um ein<br />

innovatives Funkortungssystem,<br />

welches den freien 2,4-GHz-Bereich<br />

zur Datenkommunikation<br />

nutzt. Es werden Sensoren (so genannten<br />

Anker) eingesetzt, die<br />

erkennen, ob in ihrem Empfangsbereich<br />

Tags vorhanden sind. Jedes<br />

Fahrzeug ist mit einem Tag<br />

ausgerüstet, welcher an das<br />

Bordnetz angeschlossen ist und<br />

somit keine zusätzliche Stromversorgung<br />

benötigt. Die Tags sind<br />

aktiv und melden sich bei den<br />

Sensoren. Die eigentliche Ortung<br />

basiert auf der Messung der Entfernungen<br />

zwischen Tag und<br />

Sensoren anhand der Signal -<br />

laufzeiten.<br />

Eine Ortung bezieht sich immer<br />

auf einen räumlichen Bereich. Der<br />

Betriebshof wird in separate Bereiche<br />

unterteilt, welche manuell<br />

über entsprechende Dialoge in<br />

das Ortungssystem eingepflegt<br />

werden. Je nachdem, welche Anforderungen<br />

an die Genauigkeit<br />

der Ortung in einem konkreten<br />

Bereich gestellt werden, werden<br />

folgende Ortungsarten unterschieden:<br />

Positionsgenaue Ortung:<br />

Hiermit wird ein Fahrzeug einer<br />

konkreten Spur innerhalb des Abstellbereiches<br />

zugeordnet und die<br />

Längsposition (innerhalb dieser<br />

Spur) mit einer Toleranz von maximal<br />

einem Meter bestimmt. Diese<br />

Art der Ortung wird <strong>für</strong> die<br />

Abstellhallen sowie den Werkstattbereich<br />

verwendet und stellt<br />

somit den überwiegenden Teil der<br />

Ortung dar.<br />

Bereichsgenaue Ortung – Anwesenheitserkennung:<br />

Das Ortungssystem stellt lediglich<br />

die Anwesenheit des Tags, und<br />

damit des Fahrzeuges, innerhalb<br />

des definierten Bereiches fest.<br />

Diese Variante wird bei BERN-<br />

MOBIL nicht eingesetzt.<br />

Annäherung – Anwesenheits -<br />

erkennung mit Entfernungsangabe:<br />

Zusätzlich zur Anwesenheitserkennung<br />

wird die Entfernung<br />

<strong>eines</strong> Tags zu einem Anker bestimmt.<br />

Diese Ortungsvariante<br />

wird <strong>für</strong> die Registrierung der<br />

Aus- und Einfahrt und als Auslöser<br />

<strong>für</strong> die automatische Zielermittlung<br />

verwendet.<br />

Die Fahrzeugortung quasi in Echtzeit<br />

ermöglicht es dem BMS, die<br />

Fahrzeuge automatisch auf die<br />

entsprechenden Abstellplätze zu<br />

leiten. Die Ermittlung <strong>eines</strong> geeigneten<br />

Abstellplatzes ist ein komplexer<br />

Algorithmus, bei dem das<br />

BMS diverse Randbedingungen<br />

berücksichtigt. Dabei werden neben<br />

der aktuellen Hofbelegung,<br />

den Zuordnungen von Vorzugssowie<br />

Ausschlusstypen zu Spuren<br />

und den aktuellen Einsatzeinschränkungen<br />

des Fahrzeuges<br />

auch bereits vorgenommene Planungen<br />

hochgerechnet sowie die<br />

Disposition und Zielzuweisungen<br />

der anderen Fahrzeuge berücksichtigt.<br />

Ein erster Meilenstein war die<br />

Werkabnahme Ende Dezember<br />

2009 im Hause der Verkehrsautomatisierung<br />

<strong>Berlin</strong> GmbH. Vor<br />

sechs Vertretern von BERNMOBIL<br />

wurde im Testzentrum die Funk -<br />

tionstüchtigkeit des BMS demonstriert.<br />

Da die Schnittstellen zu anderen<br />

technischen Systemen wie z.<br />

B. zu SAP und zur Fahrzeugortung<br />

in einer Laborumgebung nicht zur<br />

Verfügung stehen, wurden diese<br />

mittels selbstentwickelter Software<br />

simuliert. Diese Software dient<br />

gleichzeitig als Werkzeug, um das<br />

BMS auf Herz und Nieren zu tes -<br />

ten. Die Depots von BERNMOBIL<br />

1<br />

Hofbild Depot Eigerplatz<br />

Eigerplatz Depot<br />

2<br />

Schnittstellen des BMS zu anderen<br />

Systemen<br />

BMS interfaces to other systems<br />

werden schrittweise in das Betriebshofmanagementsystemeingebunden,<br />

wobei mit dem Depot<br />

Eigerplatz ab März 2010 begonnen<br />

wird. Die anderen Depots<br />

folgen in den Monaten darauf, so<br />

dass bis Mitte 2011 alle Depots<br />

inklusive des Neubaus in der Bolligenstraße<br />

auf das neue System<br />

umgestellt sein werden.<br />

peter.schneider@vaberlin.de


IL OBIL (Switzerland)<br />

Hans Peter Schneider. In July 2009, Bern's transport authority<br />

BERNMOBIL commissioned Verkehrsautomatisierung <strong>Berlin</strong><br />

GmbH (<strong>VAB</strong>) to supply and commission an integrated depot management<br />

system.<br />

The contract covers realisation<br />

and installation of a depot mana -<br />

gement system (BMS) for all the<br />

depots operated by the transport<br />

authority. It was signed after a<br />

four-month phase, in which func -<br />

tion scope and requirements were<br />

discussed in several day-long<br />

workshops in a pleasant, con -<br />

structive atmosphere with as<br />

many “involved” persons as<br />

possible, looking at the impact on<br />

work sequences as well as the<br />

software requirements. At the<br />

end of the workshops, specifi -<br />

cations were compiled which<br />

formed the basis for realisation.<br />

BERNMOBIL currently operates<br />

4 depots. The largest depot and<br />

headquarters of the company<br />

are in a central location on<br />

Eigerplatz, with two floors for<br />

buses and a hall for trams. There<br />

is also a tram depot in Burgernziel<br />

and a bus depot in Freiburg -<br />

strasse. A new tram depot is to be<br />

constructed in Bolligenstraße,<br />

which should be commissioned<br />

mid 2011.<br />

When designing the depot mana -<br />

gement system, special attention<br />

was paid to embedding the sys -<br />

tem smoothly into the existing IT<br />

landscape and efficiently inte -<br />

grating existing software systems.<br />

1 2<br />

The management system has a<br />

number of interfaces to other<br />

technical systems<br />

Today, depot management sys -<br />

tems must automatically register<br />

entering and exiting vehicles and<br />

provide dispatch managers with<br />

an overview of vehicle locations<br />

on the depot.<br />

To track tram vehicle movements,<br />

the existing identification system<br />

(PSK) is used, which facilitates<br />

vehicle identification at selected<br />

points via overhead line contacts.<br />

This type of vehicle identification<br />

is sufficient for rail-based vehicles.<br />

As buses do not move on fixed<br />

tracks, bus locating is more de -<br />

manding. Here, a special locating<br />

system which was devel -<br />

oped in close co-operation with<br />

<strong>VAB</strong> is deployed.<br />

This is an innovative RFID locating<br />

system which uses the free 2.4-<br />

GHz range for data communi -<br />

cation. Sensors (called armatures)<br />

are deployed which recognise the<br />

presence of tags in their reception<br />

range. Each vehicle is equipped<br />

with a tag which is connected to<br />

the vehicle power supply and thus<br />

does not require any additional<br />

power source. The tags are active<br />

and emit pulses to the sensors.<br />

Locating is based on measure -<br />

ment of the distances between tag<br />

and sensors via the signal pro -<br />

pagation times.<br />

Locating always refers to an area.<br />

The depot is divided into separate<br />

segments, which are entered<br />

manually into the locating system<br />

in corresponding dialogues. De -<br />

pending on precision require -<br />

ments when locating in a specific<br />

segment, the following types of<br />

locating are possible:<br />

Precise-position locating:<br />

With this variant, vehicles are<br />

allocated to a specific track within<br />

the siding area and the longitudinal<br />

position (within this track)<br />

is determined with a tolerance of<br />

max. 1 m. This type is the most<br />

common type of locating and is<br />

used for halls and workshops.<br />

Precise segment locating –<br />

presence recognition:<br />

This locating system merely<br />

establishes the presence of tags<br />

and thus of vehicles within defined<br />

segments. This variant is not<br />

used at BERNMOBIL.<br />

Approach - presence recogni -<br />

tion with distance information:<br />

In addition to presence recogni -<br />

tion, the distance of a tag to an<br />

armature is determined. This<br />

locating variant is used to register<br />

entrance and exit and as a<br />

trigger for automatic destination<br />

determination.<br />

Vehicle locating in quasi real time<br />

allows BMS to guide vehicles<br />

automatically to corresponding<br />

sidings. Determination of a suit -<br />

able parking siding is a complex<br />

algorithm, performed by BMS<br />

taking different factors into<br />

consideration including depot<br />

occupation, track preferences<br />

and exclusions, vehicle-deploy -<br />

ment restrictions, plans for the<br />

particular vehicle, and the<br />

scheduling and destination allo -<br />

cations of other vehicles.<br />

One important milestone was<br />

the FAT at the end of December<br />

2009 at <strong>VAB</strong>. The functional effi -<br />

ciency of the BMS was demon -<br />

strated in the test centre in the<br />

presence of 6 representatives of<br />

BERNMOBIL. As the interfaces to<br />

other technical systems such as<br />

SAP and to vehicle locating are<br />

not available in a ”laboratory<br />

environment”, these were simulat -<br />

ed by software developed inhouse<br />

for the purpose. This soft -<br />

ware can also be used to test the<br />

BMS.<br />

BERNMOBIL depots are being<br />

gradually integrated into the<br />

depot management system, beginning<br />

with Eigerplatz Depot<br />

from March 2010. By mid 2011 all<br />

depots including the new one in<br />

Bolligenstraße should be con -<br />

verted to the new system.<br />

peter.schneider@vaberlin.de<br />

21

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