(FdM) im Paritätischen "Aufstieg durch Bildung? - BBE

BBE-Newsletter 11/2008
2. Tagung des Forum der Migrantinnen und Migranten (FdM) im Paritätischen
"Aufstieg durch Bildung?" – 18. bis 19. April 2008 in Berlin
Über 80 Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenselbstorganisationen im Paritätischen
nahmen an der 2. Konferenz des Forums der Migrantinnen und Migranten
(FdM) von 18. bis 19. April 2008 in Berlin teil.
Bericht:
Das zweitägige Forum wurde eröffnet durch den Sprecher Herr Kenan Kücük sowie
durch die Gäste Frau Prof. Barbara John und den Staatssekretär im Bundesministerium
für Arbeit und Soziales, Herr Detlev Scheele.
Herr Kücük stellte das FdM kurz dar und verwies Anhand von neueren statistische
Zahlen warum das Thema Bildung prioritär vom Forum behandelt wird.
Frau John, Vorsitzende des paritätischen Landesverbandes Berlin und Mitglied im
Vorstand des Paritätischen Gesamtverbandes, begann mit der Feststellung dass
Migrantinnen und Migranten mit der Gründung des Forums eine Plattform besitzen,
um als Akteure die praktische Integrationspolitik mitgestalten zu können. Als unmittelbare
Betroffene der Integrationsbemühungen werden Migranten über das Forum
als sachkundige und engagierte Dialogpartner für Politik und Gesellschaft wahrgenommen.
Im Zusammenhang mit dem Thema "Aufstieg durch Bildung" stellte Frau John fest,
dass auch nach 50 Jahren der Einwanderung von Migranten, es für in Deutschland
aufwachsende junge Menschen mit Migrationshintergrund noch immer keinen Aufstieg
durch Bildung gibt. Sie verwies dabei auf die erschreckenden Zahlen des Berufsbildungsberichts
2007. Frau John ermunterte Politik und Gesellschaft für Lösungen
auf bewährte Konzepte im europäischen Ausland zurückzugreifen.
Herr StS Scheele ging auf den Berufsbildungsbericht 2007 ein, der offen legt, dass
sich trotz positivem Trend auf dem Ausbildungsmarkt, die Ausbildungssituation von
jungen Menschen mit Migrationshintergrund verschlechtert hat. Als eine Ursache
hierfür nannte Herr Scheele die Tatsache, dass das deutsche Schulsystem zu sehr

abschlussorientiert und zu wenig übergangsorientiert sei. Zur Behebung der Defizite
hat die Bundesregierung im Rahmen des nationalen Integrationsplans eine Reihe
von Maßnahmen vorgesehen, deren Umsetzung seitens des BMAS im Herbst überprüft
werden soll.
Anschließend wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen (AG1-Elternarbeit, AG2-
Übergang Schule Beruf, ausbildungsbegleitende Hilfen, berufliche Orientierung,
AG3- Ausländische Betriebe als Ausbilder) zur Thematik gearbeitet.
Die anschließende Diskussion über die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen behandelte
im Wesentlichen die Themen der Qualifizierung und Vernetzung von MSO, die
Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen und die interkulturelle Öffnung
von Institutionen und rechtlichen Regelungen.
Am zweiten Tagungstag wurde zunächst ein Bericht über die einjährige Aktivität des
Forums erörtert. Es wurden Ziele und Wünsche geäußert. Die wesentlichen Ergebnisse
waren demnach: Der Informationsaustausch und die Vernetzung zwischen
MSO untereinander und dem Forum soll verbessert werden, Aufbau von Strukturen
zur Qualifizierung und Professionalisierung von MSO, Ressourcen von MSO sollen
im Sinne einer Wertschöpfung wert geschätzt werden, Anerkennung ausländischer
Schulabschlüssen / Gleichstellung von Qualifikationen, Kontaktaufnahme des Forums
der Migrantinnen und Migranten zur Bundes-Antidiskrimierungsstelle.
Es wurde von der Vollversammlung für das Forum der Migranten und Migrantinnen
eine Geschäftsordnung verabschiedet, die im Wesentlichen, die Vorschläge der
Gründungsversammlung von Mai 2007 beinhalten.
Zum neuen Sprecherkreis wurden gewählt:
Herr Kenan Kücük (NRW), Frau Emirjeta Veshi (By) und Frau Behshid Najafi (NRW).
In den Beirat wurden gewählt:
Herr Tshikudi Londji (NRW), Herr Sharif Rahim (SH), Frau Berivan Aymaz (ÜMO),
Frau Lan Phuong Nguyen (NRW), Herr Hoai Ngoc Nguyen (S), Frau Shila Masoumi
(NRW) und Frau Alcilene Silva Alves Willeke (HS)
Bonn, Freitag den 2. Mai 2008
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