Ausarbeitung zum Hinduismus (pdf) - fachschulteam
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HINDUISMUS<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung<br />
Heilige Kuh<br />
Geschichte des <strong>Hinduismus</strong><br />
\ Vedische Zeit<br />
NKleine Übersicht über die vier heiligen Schriften<br />
\ -Zeit der Upanishaden oder Brahmismus<br />
\ -Klassische Zeit<br />
\ -Die islamische Invasion<br />
\ -Neohinduismus<br />
Götter im <strong>Hinduismus</strong><br />
\ -Das Brahman<br />
\ -Die Hauptgötter<br />
NBrahna<br />
NVishnu<br />
NShiva<br />
\ -Weitere Gottheiten<br />
NGanesha<br />
N-Kali<br />
Das Kastensystem<br />
\ -Brahmanen<br />
\ -Kshatriya<br />
\ -Vaishya<br />
\ -Shudra<br />
\ -Paria<br />
\ -Gandhis Kampf gegen das Kasensystem<br />
Geburtsritual im <strong>Hinduismus</strong><br />
Übergang vom Kind <strong>zum</strong> Erwachsenen<br />
\ -Mädchen<br />
\ -Jungen<br />
2
Die Ehe im <strong>Hinduismus</strong><br />
\ -Die Trauung und ihre Rituale<br />
\ -Die Scheidung und Wiederverheiratung von Witwen<br />
Bedeutung der Frau und des Mannes im <strong>Hinduismus</strong><br />
Homosexuelle im <strong>Hinduismus</strong><br />
Umgang mit Behinderung<br />
Bräuche der Hindus<br />
Kalender und Feiertage<br />
\ -Daten der Religiösen Feste für 2007<br />
Der Tod<br />
\ -Totenritus<br />
Dharma<br />
Karma<br />
Yoga<br />
\ -Die acht Stufen des Yoga<br />
OM<br />
Die Wiedergeburt(Samsara)<br />
\ -Entstehung der Reinkarnation<br />
Die Erlösung (Moksha)<br />
Quellenverzeichnis<br />
3
Einführung<br />
Religion ist im <strong>Hinduismus</strong> die allumfassende, kosmische Ordnung - die in ihrer<br />
Vielfalt und Komplexität den Alltag bestimmende Macht<br />
<strong>Hinduismus</strong> ist mit ca. 800 Millionen Anhängern (84% der Weltbevölkerung) die<br />
drittgrößte Religion der Welt.<br />
Den Ursprung hat der <strong>Hinduismus</strong> im indischen Subkontinent. Seinen Ursprung<br />
kann man mindestens 3.500 Jahre zurückverfolgen, somit gehört der<br />
<strong>Hinduismus</strong> zu den ältesten Religionen der Welt.<br />
Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen ist der <strong>Hinduismus</strong> keine organisierte<br />
Religionsgemeinschaft, sondern setzt sich aus vielen verschiedenen<br />
Gemeinschaften mit ähnlichen Grundlagen und Geschichten zusammen.<br />
Im <strong>Hinduismus</strong> gibt es nicht nur einen Gott, sondern mehr als 3 Millionen<br />
Götter, aus denen sich der Hindu den wählen kann, der ihn in den<br />
verschiedenen Lebenssituationen als der Richtige ansieht.<br />
Zudem gibt es im <strong>Hinduismus</strong> so was wie ein Glaubensbekenntnis nicht.<br />
Es gibt Überlieferungen, an die, die Hindus glauben, diese werden Veden<br />
genannt.<br />
Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen haben die religiösen Lehrer, Gurus<br />
im <strong>Hinduismus</strong>, ein sehr hohes ansehen.<br />
Heilige Kuh<br />
Die heilige Kuh gehört <strong>zum</strong> täglichen Bild in Indien. Sie hat im Straßenverkehr<br />
stets Vorfahrt, auch auf Hauptstraßen.<br />
Die Kuh wird als heiliges Wesen angesehen.<br />
Zum Teil, weil sie das Nutztier Nummer eins in Indien ist. Ihre Gaben gelten als<br />
Heilig, besonders angesehen sind Milch und Butterschmalz.<br />
Die Kuh wird dem Gott Krishna zugeteilt, dieser ist in einer Hirtenfamilie<br />
aufgewachsen und hat der Kuh, dank der Nahrung und der Wärme, sein<br />
Leben zu verdanken.<br />
Somit gilt das Füttern der Kuh als Verehrung Krishna.<br />
Die Kuh gilt als Mutter allen Lebens und wird zudem als Wunschkuh verehrt.<br />
Wer eine Kuh tötet gilt als Mörder. Rindfleisch essen wird durch Gesetzte<br />
verboten.<br />
Wenn eine Kuh zu alt für die Arbeit ist, oder krank wird kann man sie in ein<br />
Gashalas Stall bringen. Dies ist ein Stall, der die Kuh bis <strong>zum</strong> Tod füttert und<br />
pflegt.<br />
Geschichte des <strong>Hinduismus</strong><br />
4
Vedische Zeit<br />
Der <strong>Hinduismus</strong> ist eine Verschmelzung von mehreren verschiedenen<br />
religiösen Systemen. Etwa<br />
2000 v. Chr., am Ende der Indus- Kultur, wanderten arische Stämme nach<br />
Nordindien ein, wo sie die altindischen Religionen prägten. Große Teile der<br />
Urbevölkerung Indiens wurden immer weiter nach Süden verdrängt. Es kann<br />
sein das aus dieser vertriebenen Kultur Elemente wie Verehrung von<br />
Göttinnen, heilige Tiere und der Lingamkult (Lingam= Symbol, das eng mit der<br />
Hindu-Gottheit Shiva in Verbindung steht) stammen.<br />
Die Arier hingegen hatten ihre heiligen Schriften, der Rigveda.<br />
Zu ihren ältesten heiligen Schriften gehörten auch der Samaveda, der<br />
Yajurveda und der Atharvaveda. Sie können jedoch nicht mit Bestimmtheit<br />
datiert werden. In diesen Schriften werden teilweise Götter als personifizierte<br />
Naturkräfte beschrieben.<br />
Durch diese alten Schriften bekommt man einen Einblick in das frühe religiöse<br />
Leben. Hier wird von Tier- und Pflanzenopfern, rituellen Waschungen und<br />
Hymnen an die Götter gesprochen. Diese Riten bestimmten das Leben dieser<br />
Menschen. Heute bekannte Gottheiten wie Vishnu und Brahma werden<br />
schon damals verehrt, wenn auch sie damals noch nicht zu den<br />
Hauptgottheiten zählten.<br />
Kleine Übersicht über die vier heiligen Schriften:<br />
\ Der Rigveda enthält Hymnen, um die Götter zu preisen und<br />
anzurufen. Er ist von allen Vedas der älteste, die anderen drei Veden<br />
entlehnen etliche Inhalte aus dem Rigveda<br />
\ Der Samaveda besteht aus Gesängen, die die Opfer musikalisch<br />
begleiten<br />
\ Der Yajurveda enthält Prosaverse, die bei den Opferriten rezitiert<br />
werden<br />
\ Der Atharvaveda enthält Mantras und Beschwörungen gegen Feinde<br />
und Krankheiten sowie Gebete zur Vergebung für Fehler während der<br />
Opfer<br />
Zeit der Upanishaden oder Brahmanismus<br />
Die Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften und<br />
Bestandteil des Veda. Wörtlich Übersetzt heißt es „das Sich-in-der-Nähe-<br />
Niedersetzen“womit gemeint ist: „sich zu Füßen eines Lehrers (Guru) setzen“.<br />
Es bedeutet aber auch geheime, belehrende Sitzung.<br />
Um 800 v. Chr. erhielt die Brahmanenkaste einen hohen Grad an Einfluss<br />
durch komplizierte Rituale. Die Zeit der Upanishaden begann etwa 700 v. Chr.<br />
und verlief bis 500 v. Chr.<br />
5
In dieser Zeit beginnt eine Neuausrichtung die bereits in den Brahmanas<br />
(Ritual- und Opfertexte) und den Aranyakas (Waldtext, eng mit den<br />
Brahmanas und Upanishaden verbunden) und in der Philosophie der<br />
Upanishaden sichtbar wird. Diese drei Texte fließen ineinander und folgen der<br />
indischen Tradition.<br />
Die Brahmanen entwickelten die Aranyakas, die auch „Wald- oder<br />
Wildnisbücher“ genannt werden. Diese komplizierte Opfertheologie<br />
behandelt Geheimlehren, die nicht in Siedlungen, sondern im Wald diskutiert<br />
wurden. Sie umfassen etwa 250 Schriften. Diese sind über mehrere<br />
Jahrhunderte entstanden. In ihnen werden Themen wie Wiedergeburt, Yoga<br />
und Karma angesprochen. Die Upanishaden haben den späteren <strong>Hinduismus</strong><br />
stark geprägt.<br />
Klassische Zeit<br />
Das Ende des Brahmanismus wird als ein Einschnitt angesehen. Die<br />
nachfolgende Zeit wird dann ausschließlich als <strong>Hinduismus</strong> bezeichnet die 500<br />
v. Chr. begann. Die Sprache der Überlieferung war Sanskrit, eine<br />
indogermanische Sprache, die mit den europäischen Sprachen verwandt ist.<br />
Die Hauptgötter waren nun Brahma, Vishnu und Shiva. Es wurden Tempel<br />
gebaut, Götterstatuen aufgestellt und viele Kult- und Weihehandlungen sind<br />
entstanden.<br />
In der epischen Literatur erscheinen zwischen 200 v. Chr. und 400 n. Chr., die<br />
nach Hinduglauben menschliche Verkörperungen des Gottes Vishnu, Krishna<br />
und Rama.<br />
Das Ramayana (indisches Epos in 7 Bücher verfasst) und das Mahabharata<br />
(größtes indisches Epos, umfasst etwa 100 000 Doppelverse) sind noch heute<br />
viel gelesene Dichtungen dieser Zeit. Der wichtigste Teil des Mahabharata ist<br />
das Lehrgedicht Bhagavad Gita („der Gesang Gottes“ ist eine der zentralen<br />
Schriften, ein spirituelles Gedicht).<br />
In dieser Zeit entsteht eine Vielzahl von Glaubensrichtungen, die einzelne<br />
Götter speziell verehren<br />
(Shaktismus, Shivaismus, Vishnuismus).<br />
Seit dem 4 Jahrhundert verloren die hinduistischen Religionen durch den<br />
Buddhismus Anhänger. Sie gingen jedoch nie ganz unter und wurden von<br />
den damaligen Königen wieder bevorzugt. Die Zeit von 400 bis 1000 ist von<br />
den Puranas (wörtlich: alte Geschichte; gehören zu den wichtigsten Texten)<br />
und eine Vielzahl historischer, mythologischer und lehrender Schriften<br />
charakterisiert. In dieser Zeit beginnen ebenfalls die tantrischen Traditionen<br />
(eine in Indien entstandene esoterische Form des <strong>Hinduismus</strong> und später des<br />
Buddhismus).<br />
Im 8. Jahrhundert gründete der Philosoph Shankra die ersten hinduistischen<br />
Orden.<br />
6
Die islamische Invasion<br />
Seit dem 8. Jahrhundert griff der Islam auf den indischen Subkontinent über<br />
und dominierte im 16. und 17. Jahrhundert unter dem Mogulreich. Im Punjab<br />
entstand der Sikhismus (Religion, die auf den Einsichten von Guru Nanak<br />
beruht).<br />
Mit der Ankunft der East India Company, fiel das Mogulreich zusammen.<br />
Neohinduismus<br />
Im 19. Jahrhundert entstanden in Indien verschiedene religiös- soziale<br />
Reformbewegungen, die aus der Begegnung Indiens mit Europa<br />
hervorgegangen sind.<br />
Es wurde im <strong>Hinduismus</strong> das Kastensystem und die Tradition der<br />
Witwenverbrennung verstärkt hinterfragt. Der Neohinduismus war von Anfang<br />
an mit den Unabhängigkeitsbestrebungen verbunden. Die christlichen<br />
Missionare bewirkten eine Auseinandersetzung mit der eigenen Religion,<br />
weniger das Konvertieren <strong>zum</strong> Christentum.<br />
Dadurch das europäische Indologen das Sanskrit ins Englische übersetzten,<br />
wurde das traditionelle Schriftgut einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.<br />
In dieser Zeit formierten sich mehrere Organisationen.<br />
Brahmo Samaj; gegründet 1828 von Ram Mohan Roy in Kalkutta; er<br />
entwickelte einen monotheistischen Ansatz und sah Brahma als den einen<br />
Gott, das höchste Wesen<br />
Arya Samaj; gegründet 1875 von Dayananda in Mumbai; er wollte den<br />
<strong>Hinduismus</strong> von den späteren Einflüssen befreien, die er als Verfälschung<br />
ansah, wie z.B die Puranas; er lehnte den Polytheismus und das Kastensystem<br />
ab und sah nur den Veda als Quelle der Offenbarung an<br />
Swami Vivekananda gründete nach dem Vorbild der christlichen Mission 1897<br />
die Ramakrishna- Mission, mit dem Ziel, die Lehre des Vedanta („Vollendung<br />
des 'Veda'“), auf der ganzen Welt zu verbreiten<br />
Die Rede Vivekanandas vor dem Weltparlament der Religionen 1893 in<br />
Chicago, in der er erstmals den <strong>Hinduismus</strong> als Universalreligion vorstellte, war<br />
die erste Gelegenheit, bei der sich der <strong>Hinduismus</strong> außerhalb Indiens<br />
präsentierte.<br />
Durch die Unabhängigkeitsbewegung Indiens unter Mahatma Gandhi und<br />
seiner Methode des gewaltfreien Widerstands, trug zu einem größeren<br />
Interesse an hinduistischen Traditionen in der westlichen Welt bei.<br />
7
Hinduistische Götter<br />
Es ist bekannt, dass im <strong>Hinduismus</strong> viele Gottheiten existieren und verehrt<br />
werden. Doch nicht alle Gottheiten sind seit der Entstehung des <strong>Hinduismus</strong><br />
noch immer präsent. Auch viele, der heutigen Hauptgottheiten, waren am<br />
Anfang des <strong>Hinduismus</strong> nicht so relevant wie sie es jetzt sind.<br />
Das Brahman<br />
Das Brahman existierte aber schon immer. In der hinduistischen Philosophie<br />
wird es als Weltenseele bezeichnet und ist identisch mit der höchsten<br />
Gottesvorstellung. Im Rigveda wird Brahman noch als “Kraft“beschrieben.<br />
Später in der Upanishaden Zeit als „kosmische Kraft“.<br />
In diesem Zeitalter werden Brahman und Atman (Seele, urspr.: Lebenshauch,<br />
Atem) als Wesenseinheit gesehen. Sie repräsentiert das wahre Wesen der<br />
Welt. So wird dieses Eine universell als Brahman, im Einzelnen als Atman<br />
erkannt.<br />
So heißt es:<br />
„Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder<br />
Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman<br />
im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die<br />
Welten. [… ] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende,<br />
dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren<br />
Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend<br />
eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“<br />
– Chandogya-Upanishad (3.14)<br />
Ein zentraler Satz der Upanishaden lautet: Tat tvam asi, „Das bist du“. Er drückt<br />
die Einheit des Menschen mit dem Brahman aus.<br />
Im Bhagavadgita wird von Krishna (die achte Inkarnation (Avatar) von Vishnu)<br />
dem Helden Arjuna (wichtige Heldengestalt im Mahabharata) das Brahman<br />
so beschrieben:<br />
„Von Sinnesbanden unbeschränkt, erglänzt es wie durch Sinneskraft. Es trägt<br />
das All, und unberührt genießt es jede 'Eigenschaft'. Ist in und außerhalb der<br />
Welt, fest und beweglich, Ardschuna, so fein, dass niemand es gewahrt. Es ist<br />
zugleich entfernt und nah. Zerteilt durchdringt die Wesen es und bleibt in<br />
Wahrheit ungeteilt. Erhält ihr Sein durch seine Kraft, schafft und zerstört sie<br />
unverweilt. Das 'Licht der Lichter' heißt man es, das jenseits alles Dunkels<br />
thront, Erkennen und Erkenntnisziel; in jedes Wesens Herz es wohnt.“<br />
Bhagavad-Gita (13.14-17)<br />
Das Brahman hat keinen Schöpfer und beinhaltet keinen Lenker. Es ist ein<br />
Urgrund des Seins, ohne Anfang und ohne Ende. Es ist nicht definierbar in<br />
Raum und Zeit. Es wird jedoch als Sat- Chit- Ananda (Sein- Bewusstsein-<br />
8
Glückseligkeit) beschrieben. Es ist das Unsterbliche was über allen Göttern<br />
steht. Im hinduistischen Glaubensleben manifestieren den jeweils verehrten<br />
Gott das höchste Brahman dar. Für Anhänger des Gottes Shiva, stellt dieser für<br />
ihn das höchste Brahman dar. Andere betrachten Vishnu als das höchste<br />
Brahman.<br />
Oft wird jedoch das Brahman (neutral) mit der Gottheit Brahma verwechselt,<br />
was oft in der Literatur zu Verwirrungen führt.<br />
Die Hauptgötter<br />
Vishnu<br />
Vishnu bedeutet „der<br />
Alldurchdringende“. Er kommt<br />
bereits in den Veden vor. Im<br />
Vishnuismus gilt er als die<br />
Manifestation des Höchsten. Die<br />
Göttin Lakshmi gilt als seine Gattin.<br />
Brahma<br />
Brahma stellt das Prinzip der Schöpfung dar. Auf<br />
Darstellungen ist Brahma meist mit vier<br />
Gesichtern und vier Armen, sowie Gebetskranz<br />
und Veden (indische Literatursammlung) zu<br />
sehen. Sein Symbol und Begleittier ist die<br />
mystische Gans, die ihn geistesschnell an jeden<br />
gewünschten Ort im Universum fliegen kann.<br />
Diese Gans ist auch an Brahmas<br />
bedeutendstem Tempel im indischen Pushkar<br />
aus dem 14. Jahrhundert über dem Eingangstor<br />
abgebildet.<br />
9
Auf seiner Stirn befindet sich das dritte Auge und drei waagerechte<br />
Aschestriche. Oft schlingt sich eine Schlange um seinen Hals, aus dem langen<br />
und offenem Haar ragt eine Mondsichel. Gelegentlich sieht man Wasser aus<br />
seinem Haar fließen, welches die Göttin Ganga (Gangesfluss) darstellt, die<br />
nach der Mythologie vom Himmel sprang, von seinem Haar aufgefangen<br />
wurde und dadurch sanft auf die Erde rann. Die meisten Darstellungen zeigen<br />
Shiva mit seinem Dreizack Trishul und der Trommel Damaru in der rechten<br />
Hand.<br />
Die Vereinigung dieser 3 Hauptgottheiten stellen die hinduistische Trinität,<br />
oder hinduistische Dreinigkeit dar. Brahma verköpert die des Schöpfers,<br />
Vishnu des Erhalters und Shiva die des Zerstörers. Diese Trimurti, die Dreigestalt,<br />
repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden,<br />
erhaltenden und zerstörenden Aspekte des höchsten Seienden aus. Sie wird<br />
entweder durch die drei Götter nebeneinander dargestellt, als eine einzige<br />
Figur mit drei Köpfen oder in einer dreiköpfigen Figur mit sechs Armen, die den<br />
jetzt personal gedachten Brahma mit Wasserkrug und Gebetskette zeigt,<br />
Vishnu mit Wurfscheibe und Muschel sowie Shiva mit seinem Dreizack und der<br />
kleinen Doppeltrommel Damaru. Gleichermaßen weist man der Trimurti die<br />
Elemente Erde (Brahma), Wasser (Vishnu) und Feuer (Shiva) zu.<br />
Weitere Gottheiten<br />
10<br />
Shiva<br />
Shiva bedeutet „der Gütige“. Im<br />
Shivanismus gilt er den Gläubigen als die<br />
wichtigste Manifestation des Höchsten.<br />
Häufige Beinamen sind Shankar,<br />
Mahadeva (Sanskrit: „Großer Gott“) und<br />
Natraj (Hindi: „König der Tänzer“). In den<br />
Veden erscheint der Name „Shiva“noch<br />
nicht, möglicherweise ist aber der<br />
vedische Gott Rudra der spätere Shiva.<br />
Die Hinduistische Ikonographie stellt Shiva<br />
meist mit weißer oder aschegrauer Haut<br />
dar – oft mit blauem Hals als Nilakanta,<br />
dann ist er der Retter, der das Gift des<br />
Urmeeres getrunken und dadurch das<br />
Universum errettet hat.
Ganesha<br />
Jeder hinduistsicher Gottesdienst<br />
beginnt mit einem Gebet an ihn.<br />
Er wird angebetet wenn man<br />
Glück für eine Unternehmung<br />
oder für den Weg braucht. Er<br />
steht für Beginn und<br />
Veränderung verbunden mit<br />
Schutz und Gelassenheit. Er<br />
verkörpert Weisheit und<br />
Intelligenz. Seine<br />
Angelegenheiten gehören Tanz,<br />
Musik und Poesie. Er ist der Herr<br />
der Wissenschaften. Viele<br />
Kaufleute betrachten ihn auch<br />
als ihren Schutzherrn. Für viele<br />
Hindus ist eine Ganesha Statue<br />
das erste was ins Haus kommt.<br />
Sie segnet das Haus und verheißt<br />
Glück.<br />
Das Kastensystem<br />
11<br />
Kali<br />
Kali bedeutet wörtlich Übersetzt „die<br />
Schwarze“. Sie verkörpert die Zerstörung<br />
und den Tod, aber auch die Erneuerung.<br />
Dies beruht auf dem Glauben, das ohne<br />
Zerstörung nichts Neues entstehen kann<br />
und das Leben und Tod eine untrennbare<br />
Einheit bilden.
Eine Kaste ist eine Gemeinschaft von nur untereinander heiratender<br />
Familiengleicher Abstammung mit gleichen Namen, Brauchtum und gleichen<br />
Beruf.<br />
Das Kastenwesen ist am größten in Indien, aber auch auf Sri Lanka, Bali, in<br />
Nepal und bei den kurdischen Jesiden verbreitet. (Jesiden= pazifistisch<br />
monotheistische Religion)<br />
In Indien gibt es 2000- 4000 Kasten. Sie bilden ein ganzes System.<br />
Zu den obersten Kasten gehören folgende:<br />
\ Brahmanen (Priester, Gelehrter)<br />
\ Kschatriya (König, Prinz, Krieger, höherer Beamter)<br />
\ Vaishya (Landwirt, Kaufmann, Händler)<br />
\ Shudra (Knecht, Dienstleistender)<br />
Es existiert ein Mythos darüber wie die Kasten entstanden sind. Dieser wird im<br />
10. Buch der Rigveda (älteste Teil der vier Veden und zählt damit zu den<br />
wichtigsten Schriften des <strong>Hinduismus</strong>) so beschrieben.<br />
Durch das Opfer des göttlichen Urriesen Purusha entstanden demnach aus<br />
seinem Mund die Brahmanen, aus den Armen die Kschatriya, aus den<br />
Schenkeln die Vaishya und aus den Füßen die Shudra.<br />
Ganz am Ende dieses Kastensystem stehen die Kastenlosen, die Parias oder<br />
auch „die Unberührbaren“ genannt. Sie sind die Außenseiter in dieser<br />
Religion. Sie besitzen keinen Wert und werden dementsprechend behandelt.<br />
Die Zuordnung einer Kaste sagt nichts über „wohlhabend“oder „arm“aus. Es<br />
handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach ritueller Reinheit und<br />
Aufgabenbereich, nicht jedoch um „Oberschicht“ und „Unterschicht“, die<br />
sich nach finanziellen Kriterien richtet. Durch jahrhundertelange Ausbeutung<br />
findet sich Armut jedoch tendenziell mehr bei Shudras und Parias, obwohl<br />
auch brahmanische Familien wirtschaftlich sehr schlecht gestellt sein können.<br />
Brahmanen<br />
Im <strong>Hinduismus</strong> war es ihr Vorrecht und ihre Pflicht, Lehrer des Veda (die<br />
heiligen Schriften) und Gelehrte zu sein. Bis heute stellen sie hauptsächlich die<br />
Priester. „Brahmane“war daher ein religiöser Titel.<br />
Nach altem hinduistischen Dharma (bestimmt das Leben eines Hindu in<br />
vielfältiger Art u. Weise), der auch in der Manusmriti ( indischer Text)<br />
beschrieben ist, war der ideale Lebenslauf eines Brahmanen folgender:<br />
Er ging mit ungefähr 8 Jahren zu einem Lehrer und blieb solange bei ihm, bis<br />
er das Studium der Veden abgeschlossen hatte. Dann war er verpflichtet zu<br />
heiraten, regelmäßig Opfer darzubringen, Söhne zu zeugen, zu unterrichten<br />
und Geschenke zu machen. Sobald die Söhne erwachsen waren, sollte er<br />
sich in den Wald zurückziehen und sich im letzten Stadium seines Lebens von<br />
12
allen Bindungen befreien. Er sollte das Leben eines Erimiten, der Welt<br />
entsagen und in völliger Besitzlosigkeit leben, führen. Doch kein Brahmane<br />
sollte dieses Leben führen bevor er nicht alle Pflichten der vorangegangenen<br />
Stadien erfüllt hatte.<br />
Sie konnten durch ihre Stellung, ihren Machtanspruch hinsichtlich Ritual und<br />
Gesellschaft immer mehr verfestigen. Dies führte dazu, dass sich asketische<br />
Religionsformen wie der Buddhismus zeiteilig in Indien durchsetzen konnten.<br />
Aber auch innerhalb des <strong>Hinduismus</strong> selbst drängten neue Bewegungen wie<br />
der Bhakti (Liebe zu einem personalen Gott), den Einfluss der Brahmanen<br />
langsam zurück.<br />
Heutzutage ist ein Brahmane als Priester oder Gelehrter nur noch selten tätig,<br />
da das Einkommen sehr gering ist. Immer mehr Angehörige der anderen<br />
Kasten übernehmen diese Aufgaben des Priesters. Sie sind in der<br />
intellektuellen Elite des Landes sehr stark vertreten. Sie arbeiten jedoch<br />
grundsätzlich in allen Berufen und haben ebenfalls im Geschäftsleben<br />
etabliert.<br />
Kshatriya<br />
Diese Kaste besteht aus Kriegern, Fürsten und Königen (Raja). Die Aufgabe<br />
dieser Kaste ist es die Gemeinschaft zu schützen. Hauptmerkmale ihres<br />
Charakters sind Tatkraft und Unternehmungsgeist. Sie stehen beriet um das<br />
gerechte System, Gesetz und Recht, sowie Wohlfahrt und Wohlstand eines<br />
Landes zu bewahren. Es geht ihnen um die Grundordnung und -orientierung<br />
des Volkes. Sie halten die Verderbten und Unmoralischen zurück und hilft den<br />
Schwachen und in Not Geratenen.<br />
Kschatriyas werden häufig in den Upanishaden (spirituelle Erkenntnisse und<br />
Geheimlehren in den heiligen Schriften) erwähnt. Ihnen werden oft die<br />
eigentlichen Neuerungen „in den Mund gelegt“.<br />
Buddha gehörte ebenfalls dieser edlen Kaste an.<br />
Heute haben sie nicht den hohen Stellenwert in der Gesellschaft wie früher.<br />
Die politische Herrschaft hatten sie schon früh verloren. Kschatriyas sind vor<br />
allem in Nordindien vertreten. In dörflichen Gegenden stellen sie noch heute<br />
einen Machtfaktor dar.<br />
Vaishya<br />
Zu dieser Kaste gehören die Kaufleute, Händler, Geldverleiher und<br />
Großgrundbesitzer.<br />
Diese Kaste bildete sich damals überwiegend aus den unteren Schichten der<br />
ab 1500 v. Chr. Nach Indien einwandernden indogermanischen Stämme der<br />
Arier heraus.<br />
13
Eine Domäne der Vaishyas ist schon seit langer Zeit der Handel. Vor allem der<br />
Fern- und Überseehandel, sodass die reiche städtische Oberschicht<br />
überwiegend aus Vaishyas besteht.<br />
Shudra<br />
Diese Kaste stellt die unterste Schicht der Gesellschaft dar und bilden die<br />
Mehrzahl der Bevölkerung die aus Handwerker, Pachtbauern, Tagelöhner,<br />
Diener etc. besteht.<br />
Da die Shudras sehr zahlreich sind, sagt die Bezeichnung Shudra wenig über<br />
Gruppenzugehörigkeit aus.<br />
Paria<br />
Sie nennen sich selbst Dalits was „Unterdrückte“bedeutet. Ursprünglich wurde<br />
der Begriff Paria in Tamil Nadu als Bezeichnung für die Angehörigen einer<br />
niederen Kaste benutzt. Mit der Zeit verbreitete er sich in ganz Indien. Paria<br />
dient auch als Bezeichnung für Kastenlose. Sie werden als „unrein“<br />
angesehen und werden gesellschaftlich gemieden. Sie müssen die auch als<br />
unrein angesehenen Arbeiten verrichten die z.B. mit Blut zu tun haben. Zu<br />
ihnen gehören beispielsweise Hebammen, Straßenfeger, Schlachter oder<br />
Wäscher.<br />
Sie werden bis heute zu bestimmten Teilen noch diskriminiert und ausgegrenzt.<br />
Gandhis Kampf gegen das Kastensystem<br />
Im September 1932 begann Gandhi im Gefängnis ein „Fasten bis <strong>zum</strong> Tode“,<br />
um die volle staatsbürgerlich Annerkennung der Parias zu erreichen. Die Briten<br />
behandelten die Parias als eigene Gruppe innerhalb der indischen<br />
Gesellschaft, was Gandhi als eine „Ungerechtigkeit“ ansah. Gandhi gehörte<br />
der Kaste der Vaishyas an, hatte sich <strong>zum</strong> Ziel gesetzt das soziale und<br />
wirtschaftliche ungerechte Kastenwesen in Indien zu beseitigen.<br />
Gandhi reiste durch ganz Indien und forderte das Ende der<br />
„Unberührbarkeit“.<br />
Geburtsritual im <strong>Hinduismus</strong><br />
14
Am 29. Tag nach der Geburt erhält das Kind, nach hinduistischer Tradition,<br />
seinen Namen. Die Zeremonie wird von Mantras 1 getragen. Der Mantra ruft<br />
zuerst den Gott Ganesha an der für das gute Gelingen der Zeremonie<br />
zuständig ist. Dann reicht der Mantra Asche an die Eltern. Sie streichen sich<br />
die Asche über die Stirn und den Hals. Sie soll daran erinnern dass wir sterblich<br />
sind.<br />
Der Mantra läutet nun mit einer kleinen Glocke, so sollen die bösen Geister<br />
vertrieben und die guten herbei gerufen werden. Er reicht eine Flamme<br />
herum. Die Eltern halten ihre Hände an ihr, sodass sie sich erwärmen und<br />
halten diesie daraufhin vor ihr Gesicht. Dies tun sie mehrmals hintereinander.<br />
Die Flamme ist für den gläubigen Hindu heilig. Für ihn ist sie Gott selbst.<br />
Ein Topf mit Kokosnuss und Mangoblättern, genannt Kumpan, stellt den Körper<br />
des Gottes des Regens und des Wassers dar. Es handelt sich um ein<br />
Reinigungsritual. Der Mantra hält dieses Gefäß der Mutter hin. Sie berührt es<br />
mit den Händen und streicht dann über ihre Wangen. Dann berührt sie die<br />
Schale erneut und streicht mit ihren Händen über die Wangen ihres Kindes.<br />
Das Kind bekommt nun vom Mantra seinen Namen eingehaucht. Dies ist der<br />
Höhepunkt des Rituals. Er streicht dem Kind mit seinen Händen über die Stirn<br />
und die Wangen. Jetzt ist das Kind vor Gott und den Menschen ein Hindu.<br />
Die Zeremonie ist gut für die Zukunft des Kindes. Sie hilft dass es ein gutes<br />
Leben hat und gesund bleibt. Dieses Ritual ist nicht nur für dieses Leben des<br />
Kindes wichtig, sondern auch für alle darauf folgenden Leben.<br />
Die Hindus haben von der Geburt bis <strong>zum</strong> Tod 40 Rituale.<br />
Übergang vom Kind <strong>zum</strong> Erwachsenen<br />
Im <strong>Hinduismus</strong> gibt es so etwas wie Taufe oder Konfirmation nicht.<br />
Es gibt Zeremonien nach der Geburt, für die erste feste Mahlzeit und für den<br />
Schulanfang. Die Kinder sehen die Erwachsenen <strong>zum</strong> Teil selbst wie einen Gott<br />
an, denn sie sind bis zu Ihrer Heirat von ihnen Abhängig. Man hat erst die<br />
Möglichkeit ein selbständiges Leben zu führen, sobald man verheiratet ist.<br />
Mädchen:<br />
Die Mädchen haben ein großes Fest, wenn sie Erwachsen werden. Das<br />
Pubertätsfest, dies findet unverzüglich nach eintritt der Regelblutung statt.<br />
1 Mantra= wörtlich: "Instrument des Denkens, Rede"; meist kurze, formelhafte<br />
Wortfolge, die oft wiederholt vorgelesen wird; die Menschen die dies<br />
praktizieren werden Mantras genannt<br />
15
Wichtig ist dabei, dass das Mädchen während des Festes ihre Regelblutung<br />
hat.<br />
Dieses Fest wird von Frauen durchgeführt, Männer dürfen zwar anwesend<br />
sein, aber nicht eingreifen. Da man während der Regelblutung als Unrein gilt,<br />
darf man einen Tempel nicht betreten, deshalb findet die Feier zuhause, oder<br />
in einem gemieteten Raum/Saal statt.<br />
Für die Mädchen ist dieses Fest fast wie eine Hochzeit.<br />
Während sie ein rituelles Bad haben, meist in einer großen Wann mit Blüten,<br />
werden sie von den Frauen ihrer Familie mit Milch und einer Gras-Sorte<br />
übergossen.<br />
Danach dürfen die Mädchen das erste mal den Sari anziehen, dieses<br />
Gewand dürfen nur erwachsene Frauen anziehen.<br />
Nachdem sie sich eingekleidet haben, werden sie geschminkt. Blasse haut,<br />
rote Lippen und den traditionellen roten Punkt auf der Stirn.<br />
Der rote Punkt ist ein Zeichen für eine verheiratete Frau, was ein Zeichen dafür<br />
ist, dass die Mädchen bzw. jungen Frauen nun mit den Göttern angeboten<br />
werden.<br />
Danach wird, auf einem Blütenmeer, von einem Guru eine Predig<br />
abgehalten. Die gesamte Feier geht solange, wie das Mädchen ihre Tage<br />
hat. Wobei jeden Tag mehrere Rituale durchgeführt werden.<br />
Jungen:<br />
Der Sohn einer Familie erhält zu seiner Pubertät kein Fest. In bestimmten<br />
Kästen werden dafür bestimmte Initiationen für Jungen durchgeführt. Hierfür<br />
werden die Jungen in der heiligen Schrift unterrichtet. Zudem müssen sie die<br />
Verse Gayatri Mantra auswendig lernen, die sei ein lebenslang residieren<br />
müssen.<br />
Die Jungen erhalten als Zeichen ihrer Studiumszeit eine Baumwollschnur<br />
übereicht, die sie schräg über der Schulter tragen.<br />
Die Ehe im <strong>Hinduismus</strong><br />
Die Ehe wird in den klassischen Rechtstexten des <strong>Hinduismus</strong> als heiliges<br />
Sakrament definiert. Das Band zwischen Ehemann und Ehefrau wird als Gesetz<br />
der Natur aufgefasst wobei beide vor dem Gesetz als eine Person betrachtet<br />
werden.<br />
Der Zweck einer indischen Ehe besteht darin möglichst viele Söhne zu<br />
bekommen. Erst wenn die Ehefrau einen Sohn gebärt, wird sie von ihren<br />
Schwiegereltern akzeptiert. Dem Sohn wird die gesamte Erbschaft vererbt, die<br />
Mädchen ziehen in das Haus der Schwiegereltern.<br />
Für die erste Heirat eines „zweimalgeborenen“Mannes (Brahmane, Kshatriya,<br />
Vaishya) wird empfohlen innerhalb der eigenen Kaste zu heiraten. Für eine<br />
zweite Heirat bei einer Zweitfrau kommt auch die nächst niedrigere Kaste in<br />
Frage. Männer dürfen eine Ehe mit mehreren Frauen eingehen, doch Frauen<br />
dürfen nur einen Mann heiraten.<br />
16
Eine Heirat zwischen einem Brahmanen und einer Shudra-Frau, die zu der 4<br />
Kasten gehört, wird abgelehnt. Die Elter der Braut müssen zudem noch die<br />
Mitgift an die Eltern des Bräutigams zahlen.<br />
Die Trauung und ihre Rituale<br />
In der Hinduistischen Gesellschaft gibt es sehr verschiedene Möglichkeiten zu<br />
heiraten.<br />
Die Brahmanhochzeit ist die heute am bekanntesten und am meisten<br />
verbreitete Form der Eheschließung. In einer Liste, die der wichtigste<br />
hinduistische Gesetzgeber Manu empfohlen hat, ist sie an erster Stelle von<br />
insgesamt acht.<br />
Genau ausgeführt ist sie sehr aufwendig in den Vorbereitungen und in der<br />
Durchführung und dauerte darum oft einige Tage. Heute beschränkt man<br />
sich jedoch meist auf einige Stunden oder, wenn die Vorbereitungen von<br />
Braut und Bräutigam (Reinigungsriten) gewissenhaft eingehalten werden, auf<br />
zwei Tage.<br />
Das Fest wird von der Familie der Braut ausgerichtet und findet meistens unter<br />
einem schmuckvollen Stoffdach (Baldachin) statt oder in einem Zelt, das extra<br />
für den Anlass aufgebaut wurde. Mittelpunkt der Geschehnisse ist das heilige<br />
Feueropfer Yajna. Hierbei sitzen die Beteiligten im Schneidersitz um die<br />
Feuerstelle herum. Ein Priester leitet das Ritual und liest Satz für Satz aus den<br />
heiligen Schriften (Sanskrit-Mantras) vor, welche die Beteiligten nachsprechen.<br />
Der Brautvater übergibt Ritualgemäß seine Tochter dem Bräutigam in der<br />
Kanyadan-Zeremonie.<br />
In dieser Zeremonie legt der Brautvater die Hände der beiden über einem<br />
Krug zusammen, umwickelt sie mit einer Blütengirlande und einem roten Tuch,<br />
segnet sie mit Gangeswasser (Wasser aus dem Heiligen Fluss Ganges) und<br />
betet um den Beistand Gottes. Für einen guten Beginn ruft er den Namen<br />
Ganeshas an und dann den Namen Kamas, dem Gott der Liebe.<br />
Später knoten Frauen den Sari, ein traditionelles Kleidungsstück welches die<br />
Frau trägt, mit einem Ende des Schultertuchs von dem Bräutigam,<br />
aneinander. Dies gilt als Zeichen der ehelichen Verbindung und ist ein<br />
wichtiges Merkmal zur Eheschließung.<br />
Im weiteren Verlauf hängt sich das Brautpaar gegenseitig große Blütenketten<br />
um den Hals. Der Priester entzündet dann unter Gebeten das Feuer, das jetzt<br />
die Gegenwart des Göttlichen in der Form von Agni, dem Opferboten,<br />
darstellt.<br />
Nach einigen anderen Zeremonien, die in den Traditionen recht<br />
unterschiedlich sein können, kommt schließlich der wichtigste Teil der<br />
Eheschließung. Das wichtigste Ritual ist das Saptabi (bedeutet wörtlich<br />
übersetzt, 7 Schritte) und verbindet das Paar für immer miteinander. Hierbei<br />
geht das Paar siebenmal um das heilige Feuer herum, welche noch immer<br />
durch die Tücher miteinander verknüpft sind.<br />
Je höher die Kaste, desto üblicher Saptapadi. Die niedrigeren Kasten hatten<br />
ursprünglich andere Sitten in Bezug auf die Eheschließung. Nach der Tradition<br />
geht meist der Mann voran, wobei die alten Schriften ihn hinter der Frau<br />
sehen.<br />
17
Schließlich tupft der Mann ihr geweihte rote Farbe (Sindur) auf den Scheitel,<br />
sowie auf die Stirn einen Punkt. Dieser Punkt gilt als wichtigster Segenzeichen<br />
einer verheirateten Frau und wird von nun an immer getragen. Sie drückt mit<br />
Mantren (Formelhafte Wortfolge) ihre Einwilligung aus: „Du bist mir<br />
willkommen!“<br />
Früher sah sich das Paar oft beim Feuer <strong>zum</strong> ersten Mal. Heute haben junge<br />
Leute normalerweise die Möglichkeit, sich vorher zu sehen. Die städtische<br />
Jugend kann sich mit dem zukünftigen Partner meist auch treffen und<br />
gegebenenfalls die vorgeschlagene Wahl ablehnen. Immer mehr junge<br />
Hindus suchen sich inzwischen ihren Partner oder ihre Partnerin selber aus.<br />
Die Scheidung und Wiederverheiratung von Witwen<br />
Der Mann ist nach dem Gesetz Manus für die Frau Gottgleich. Deswegen ist<br />
die Scheidung äußerst verpönt und kaum möglich. Sie darf ihn nie verlassen,<br />
doch er darf sie verjagen wenn sie ungehorsam ist. Außerhalb der Familie<br />
kann eine Frau kaum überleben.<br />
Die Wiederverheiratung von Witwen ist in der Manusmriti (das Gesetzbuch des<br />
Manus, der ein wichtiger Gesetzgeber oder Stammvater der Menschen für die<br />
Hindus ist) nicht erwünscht.<br />
Eine tugenhafte Frau, die nach dem Tod ihres Gatten keusch bleibt, erreicht<br />
den Himmel, auch wenn sie keinen Sohn hat, wie jene Keuschen Männer ( MS<br />
V.160).<br />
Eine Frau , die aus Sehnsucht nach Nachkommen, ihre Pflichten gegenüber<br />
ihrem Gatten verletzt, bringt über sich selbst Ungnade in diese Welt und<br />
verliert ihren Platz neben ihrem Gatten (MS V.161).<br />
Bedeutung der Frau und des Mannes im <strong>Hinduismus</strong><br />
In Indien erblicken Jährlich 12 Millionen Mädchen das Licht der Welt. 1,5<br />
Millionen sterben schon vor Vollendung des ersten Lebensjahres und nur 9<br />
Millionen werden 15 Jahre alt. Im Alter von 0 bis 4 Jahren liegt die<br />
Sterblichkeitsrate bei Mädchen um 5 % höher als die der gleichaltrigen<br />
Jungen. Wenn eine Familie schon eine Tochter hat, so liegt die<br />
Sterblichkeitsrate für die nächste Tochter bei 53 %. Durch die hohe Mitgift die<br />
die Eltern bei der Hochzeit der Tochter zahlen müssen, gelten Mädchen oft<br />
nur als Belastung. Aus Angst sich durch das Mitgift sich zu verschulden, führt es<br />
zu einer hohen Abtreibungsrate bei weiblichen Föten. Die Mädchen werden<br />
zu ergebenen und pflichttreuen bis unterwürfigen Dienerinnen der Männer<br />
erzogen, die Versklavung und Abhängigkeit als ihr Schicksal akzeptieren. Die<br />
18
Anpassungsfähigkeit, Toleranz und die vollkommene Hingabe wird hierbei als<br />
typische weibliche Qualitäten geschätzt.<br />
In der Ehe hat die Frau wenig Rechte und steht unter dem Mann.<br />
Im Verhaltenskodex, auch Manu genannt steht folgendes:<br />
Wenn der Mann steht, soll die Frau nicht sitzen.<br />
\ Eine Frau soll erst essen, nachdem der Mann gegessen hat.<br />
\ Sie soll nicht schlafen bevor er schläft<br />
\ Sie soll am Morgen aufstehen bevor er aufsteht<br />
\ Wenn er sie mit Verachtung straft, soll sie sich nicht rächen<br />
\ Wenn er sie misshandelt, soll sie nicht die Geduld verlieren.<br />
Homosexuelle im <strong>Hinduismus</strong><br />
In Indien, dem Hauptland des <strong>Hinduismus</strong>, sieht man Homosexualität als eine<br />
Krankheit an, die aus dem Islam oder dem Westen eingeschleppt worden ist.<br />
Da die Homophobie in Indien sehr verbreitet ist, wird Homosexualität mit<br />
kriminelle Aktivitäten gleichgestellt. Für diese kriminelle Aktivität hätte der Statt<br />
zu sorgen ((Artikel 377 des indischen Strafgesetzbuches).<br />
Im Gegensatz dazu werden allerdings Hijras, wie Transsexuelle in Indien<br />
genannt werden, als Vermittler zwischen Göttern und Menschen angesehen.<br />
Diese Stehen zwar außerhalb der sozialen Ordnung, und der Kasten, verfügen<br />
aber über genug Macht um zu erreichen, was sie wollen.<br />
Strafen gibt es aber nicht nur für Geschlechtsverkehr mit dem gleichen<br />
Geschlecht. Es werden auch Strafen verhängt, wenn man Sex mit Tieren hat,<br />
mit Jungfrauen Singel Frauen, Frauen im Wasser und Frauen die menstruieren.<br />
Diese Strafen vielen <strong>zum</strong> Teil sogar größer aus, als die Strafen für<br />
Homosexualität.<br />
Die einzigen, die keine Strafe für diese Art des Geschlechtsverkehrs zu<br />
befürchten haben sind Dalitis, da ihr Leben sowieso verwirft ist.<br />
Umgang mit Behinderung<br />
Da Indien immer noch ein armes Land ist, ist der Umgang mit Menschen mit<br />
Krankheiten oder Menschen mit Beeinträchtigung immer noch sehr<br />
problematisch.<br />
Die Kastenordnung besagt zudem, dass man für seine Krankheiten und<br />
Behinderungen selbstverantwortlich ist, da es Strafen für Fehler eines<br />
vorgegangenen Lebens ist. Da es noch kein greifendes soziales Netz gibt, ist<br />
man in einer Notlage auf Almosen und Hilfe von anderen angewiesen.<br />
Bräuche der Hindus<br />
19
Frauen essen erst nach Männern<br />
Heilige Waschung: der <strong>Hinduismus</strong> besagt, dass man durch Essen, Berührung<br />
von Leichen, Essen, Leder bzw. andere organischen Materialien, immer mehr<br />
verunreinigt wird. Ein Hindu erreicht durch die heilige Waschung den Zustand<br />
höchster Reinheit und somit den besten Zeitpunkt zu einer religiösen Andacht.<br />
Witwen dürften nicht mehr heiraten.<br />
Witwenverbrennung, welche heute verboten ist. Damals ließen sich Witwen<br />
mit dem Leichnam ihres Mannes verbrennen, um so den Ruhm und die Ehre<br />
für ihre Familie zu bekommen.<br />
Pilgerfahrt<br />
Gläubige Hindus beten am Ganges, wo sie dort auch ihre Toten verbrennen.<br />
Kalender und Feiertage<br />
Die weltlichen Feiertage wie den Unabhängigkeitstag oder Gandhis<br />
Geburtstag richtet sich nach dem westlichen Kalender in Indien, während<br />
sich religiöse Hindu-Feste nach dem traditionellen Mondkalender richten. Es<br />
gibt hierbei zwei verschiedene Varianten. Der Monat endet entweder mit<br />
dem Vollmond, das Purnimanta-System, oder mit dem Neumond, das<br />
Amanta-System. Zusätzlich werden auch die Sonnenmonate neben den<br />
Purnimanta- bzw. Amanta-Monaten und dem westlichen Gregroanischem<br />
Kalender gezählt, welche nach den Tierkreiszeichen benannt sind.<br />
Für Hindus ist der Freitag das, was für Christen der Sonntag ist. Der Dienstag ist<br />
der zweite Tag, der geheiligt wird. Dieser Tag ist für Hindus der Gemüsetag, an<br />
dem sie auf manche Genüsse verzichten.<br />
Hindus kennen und feiern sehr viele religiöse Feste. Es gibt keinen Monat, in<br />
dem nicht mehrere Feste gefeiert werden. Bei den Festen werden einzelne<br />
Götter geehrt, manche sind dem Lauf der Jahreszeiten und der Natur<br />
gewidmet oder andere sind auf die mythischen Geschehnisse bezogen.<br />
Daten der religiösen Feste für 2007<br />
\ 14.1. = Thai pongal - Sonnenfest, welches nach der Regenzeit wenn<br />
die Sonne, die Göttin<br />
\ Suryan wiederkommt gefeiert wird. Die Göttin wird verehrt und um<br />
gutes Wetter und Wachstum der Saat und um Gesundheit zu ihr<br />
gebetet.<br />
\ 26.2. = Schivaratri – „Schiva-Nacht“<br />
\ 14.4. = Varudappirappu; Puduvarscha - Neujahrsfest<br />
\ 21.7. -15.8. = Thiruvila -Jahresfest<br />
\ 21.7. = Kodiyetam – Die Flagge am Fahnenmast Kodi wird feierlich am<br />
ersten Tag gehisst.<br />
\ 4.8. = Varalakschmi Viratam / Kutuvilaka Pucai – „Lampenfest“ der<br />
Frauen für ihre<br />
20
\ Ehemänner.<br />
\ 12.8. = Sapparam – Die Gottheiten oder der Hauptgott werden am<br />
Abend vor Ther auf einem<br />
\ Wagen um den Tempel geführt, um die Umgangsroute und den<br />
Wagen zu inspizieren.<br />
\ 13.8. = Ther / Rathayat - Wagenfest<br />
\ 14.8. = Tirtam - Wasserfest<br />
\ 15.8. = Pungkâvanam - Blumenfest<br />
\ 16.8. = Vairavarmadai – Dankfeier für den Tempelwächtergott<br />
Vairavar, der die<br />
\ Thiruvila-Feier beschützt hat.<br />
\ 27.8. = Vinayakacathurti – Ganescha-Fest (Gottheit)<br />
\ 22.9. = Raksha Bandhan – Erinnerung an das Band, das Bruder und<br />
Schwester verbindet.<br />
\ 23.9.<br />
\ 30.9. Puraddathissani Viratam - wird an 3-4<br />
aufeinanderfolgenen<br />
\ 7.10. Samstagen gefeiert. Frauen bringen für die Himmelsgottheit<br />
Sanisvaran<br />
\ 14.10. Opfer zugunsten ihrer Ehemänner dar.<br />
\ 23.9.-1.10. = Navaratri – „Neun Nächte“<br />
\ 2.10. = Vijayadaschami – Als Abschluss von Navaratri wird die 10.<br />
Nacht als „Nacht des<br />
\ Sieges“gefeiert.<br />
\ 21.10. = Dipawali – „Lichterfest“. Mit vielen Lichtern wird der Sieg des<br />
Guten und Reinen<br />
o über das Böse und die Finsternis gefeiert.<br />
\ 22. – 28.10. = Skandasasthi Viratam<br />
\ 27.10. = Suranpor – Fest zu Ehren Murugan, ein Krieger der von Gott<br />
Unsterblichkeit<br />
o erhalten hat und damit den bösen König Suran tötete.<br />
\ 28.10. = Trikalyanam – Hochzeit von Murugan mit seinen zwei Frauen.<br />
\ 5. – 25.12. = Pileyar Perungkathai - Ganescha-Geschichte<br />
Der Tod<br />
Vorweg sei gesagt, dass die Veden kein lohnenswertes Leben nach dem Tod<br />
versprachen. Trotzdem gehen die Hindus davon aus, dass die Seele der<br />
Verstorbenen weiterlebt.<br />
Der Tod ist das bedeutsamste Ereignis im Leben eines Hindu; nicht nur, weil er<br />
den Menschen auf sein Schicksal im nächsten Leben festlegt, vor allem weil er<br />
ein Mittel ist, aus den langen Kette der Wiederverkörperung und<br />
Wiedergeburt befreit zu werden.<br />
(Zitat von www.rowane.de/html/body_religionen.htm)<br />
21
Wichtig ist, dass der bald Sterbende seinen Tod annimmt und beim Tod<br />
schöne Gedanken hat, den dies verspricht die Form der Wiedergeburt zu<br />
beeinflussen.<br />
Nach Möglichkeit zieht sich der Sterbende zurück um das vergangene Leben<br />
zu bedenken, Rituale durchzuführen und sich bei der Gottheit zu bedanken.<br />
Viele Hindus, die merken, dass sie bald Sterben begeben sich in die Stadt<br />
„Benares“ (Varanasi), diese Stadt wird von den Hindus als das „Paradies“<br />
angesehen. Zudem besagt eine alte Legende der Hindus, dass wer dort stirbt<br />
oder verbrannt wird schneller aus dem Kreis der Wiedergeburt austreten kann.<br />
Im <strong>Hinduismus</strong> gibt es wie Grabsteine oder Gedenkfeiern nicht, auch eine<br />
Todesanzeige für den Verstorbenen gibt es nicht. Der Tod wird als eine<br />
Transformation in ein neues Leben angesehen.<br />
Die Person verschwindet zwar aus dem Blickfeld, bleibt aber als Ahne stetig<br />
present. Da die Hindus befürchten, dass der Verstobene als preta (rastlose<br />
Seele) zurückkommen könnte und der Familie schaden könnte. Darum wird<br />
die Seele auf den Weg in den Ahnenhimmel rituell begleitet. Deshalb gilt die<br />
Familie in dieser festgelegten Zeit als unrein und muss ihre sozialen Kontakte<br />
einschränken. Die Familie darf sich in der Zeit nur mit den vorgeschriebenen<br />
Totenrieten beschäftigen.<br />
Totenritus<br />
Sobald der Tod eingetreten ist, ist die Familie mit der rituellen Reinigung<br />
(Waschung) beschäftigt. Der Körper des verstorbenen wird gebadet, mit<br />
edler Salbe eingerieben und mit neuer Kleidung oder einem Leichentuch<br />
verhüllt. Zudem wird der Tote kurz vor der Prozession mit Butterschmal<br />
übergossen.<br />
Noch am Todestag wird der Tote in einer Prozession <strong>zum</strong> Verbrennungsrot<br />
geführt. Meist wird das Hausfeuer mitgenommen.<br />
Früher würde der Tote zu einem Antyesti (Verbrennungsort) in der Stadt<br />
gebracht, dieser befindet sich nach Möglichkeit an einem Fluss, am besten<br />
den Ganges.<br />
Nachdem der Boden dort gereinigt würde und mit Kuhdung bestrichen<br />
wurde wird auf diesem ein Alter errichtet auf dem der Tote aufgebahrt wurde.<br />
Für diese Leichenverbrennung wird der Tote mit dem Kopf nach Norden<br />
gelegt und der Feuergott Agni wird angerufen, damit dieser die Seele des<br />
Toten <strong>zum</strong> Ahnenhimmel begleitet.<br />
Damit die Seele den Körper verlassen kann, muss der Schädel des Toten<br />
eingehauen werden. Da dies für die Hindus eine große Ehre ist, macht dies<br />
der älteste Sohn der Familie. Dieser Sohn spendet dann drei Tage lang, nach<br />
Sonnenuntergang Milch und Wasser.<br />
Diese Verbrennungszeremonie kann bis zu zwei Tage dauern, in diesen Tagen<br />
führen die Angehörigen oder spirituelle Lehrer verschiedene Rituale durch.<br />
Am dritten Tag wird die Asche des Verstorbenen den Fluss übergeben, oder<br />
wird begraben.<br />
22
Bei der Prozession und der Verbrennung darf nicht geweint werden. Es darf<br />
erst geweint werden, wenn die Seele des Verstorbenen in der Vaterwelt ist<br />
und man selbst zuhause ist.<br />
Heutzutage werden die Verbrennungen selbst meist in Krematorien<br />
abgehalten, meist ohne große Opfergaben und nur in Form einer kleinen<br />
Zeremonie.<br />
Einige Tage nach der Verbrennung kommen die Verwanden und<br />
Verstorbenen des Toten zusammen um ein Gedenkfest abzuhalten. Dies<br />
Ahnenritual (Shraddha) wird jährlich abgehalten. Dabei wird des Verstobenen<br />
Opfergaben dargebracht, die es ihm ermöglichen sollen im Jenseits<br />
Verdienste anzuhäufen. Dieses Shraddha-Ritual darf nur von Männern und<br />
nicht von Frauen oder Kastenlosen durchgeführt werden. Diese Söhne des<br />
Verstorbenen erwerben sich durch die Verehrung der Ahnen selbst<br />
Verdienste.<br />
Jährlich werden auf einem Antyesti ca. 20.000 Leichen verbrannt. Hierfür wird<br />
ca. 1 Tonne Holz benötigt. In Varanasi verbrennen 650 Menschen, die in<br />
Schichten arbeiten, pro Stunde ca. 24 Leichen.<br />
Dharma.<br />
Die religiöse Welt- und Lebensordung wird als Dharma (das was Schützt)<br />
bezeichnet.<br />
Dharma hat viele Bedeutungen. Grundsätzlich kann man ddas wort als<br />
„angemessenes Verhalten“ übersetzten, das aber für jede Kaste, Altersstufe<br />
und geschlechtsspezifisch anders Definiert wird. Die Art und Weise für ein<br />
angemessenes Leben kommt im Beruf und dem dazugehörigen Kastensystem<br />
<strong>zum</strong> Ausdruck. Im Allgemeinen gilten für Hindus 4 Lebensziele, das sie<br />
innerhalb des Charma (welchs selbst ein Lebensziel ist) verfolgen sollen. Die<br />
drei anderen sind Erwerbssinn und Politik (artha), der Liebesgenuss (kama),<br />
sowie das Streben nach Erlösung (maksha). Somit hat jeder Mensch sein<br />
eigenes Dharma, was sich im Leben mehrmals verändert.<br />
Karma<br />
Das Wort Karma bedeutet „Handlung“oder „Tat“, welche, physisch wie auch<br />
geistig, unweigerlich Folgen hat. Diese Folge muss nicht wesentlich in diesem<br />
Leben sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit, erst im nächsten Leben<br />
auftreten.<br />
Die Vorstellungen von Karma wurden etwa im 6. Jahrhundert nachgewiesen<br />
und bilden die Basis des <strong>Hinduismus</strong>.<br />
23
Das Karma „haftet“ am unsterblichen Atman (Seele). Das Karma bestimmt<br />
überwiegend die Existenzform nach der Wiedergeburt je nachdem ob der<br />
Mensch überwiegend gute oder überwiegend schlechte Handlungen<br />
vollbracht hat. Dabei spielt auch das Karma früherer Existenzen eine Rolle.<br />
Hierbei spielt das individuelle Dharma, den es zu erfüllen gilt, eine tragende<br />
Rolle. Die Erfüllung des eigenen Dharma ist ausschlaggebend dafür, ob gute<br />
oder schlechte Taten das Karma bewirken. Es gibt einerseits das<br />
allgemeingültige sadharanadharma, der die Pflichten wie Selbstkontrolle,<br />
Mildtätigkeit und Gastfreundschaft enthält. Diese Tugenden gelten für alle<br />
Menschen. Der svahdharma dagegen schreibt die Pflichten in den eigenen<br />
Gesellschaftsschichten (Kaste) vor. Zum Beispiel ist das Dharma eines Kriegers<br />
der Kschatriya- Kaste, im Anlassfall Krieg zu führen und zu töten. Muss er also<br />
einen Feind töten, bewirkt dies kein schlechtes Karma, da er seine Aufgabe<br />
erfüllt hat. Tötet jedoch jemand aus anderen, egoistischen Beweggründen, so<br />
hat dies ein schlechtes Karma zur Folge. Die Theorie des Karmas erklärt unter<br />
anderem auch die gesellschaftliche Ungleichheit.<br />
Yoga<br />
Um aus dem Kreislauf des ewigen Lebens auszubrechen muss man die<br />
Vollkommenheit erlangen.<br />
Dies war in den früheren Zeiten nur den Brahmanen möglich, durch Askese,<br />
die genaue Kenntnis der heiligen Schrift und der strikten Befolgung religiöser<br />
Rituale. Es sollte eine höhere Vollkommenheit erlangt werden.<br />
Eine Methode diese Vollkommenheit zu erlangen, die Mittlerweile von vielen<br />
Hindus praktiziert wird, ist im Sanskrit mit dem Begriff Yoga bezeichnet.<br />
Bereits in einer frühen Schrift heißt es: „Dies ist die Anordnung für die<br />
Erreichung (der Vereinigung mit dem Brahman): Atemkontrolle, Rückzug der<br />
Sinnesorgane, Meditation, Konzentration des Geistes, Geisterkontrolle, in<br />
Trance versinken – dies wird der sechsfache Yoga genannt.“<br />
Dieses sechsfache System heißt Yoga-Darshane. Als sein Begründer gilt<br />
Pata´njali. Beinahe alles was in Indien und bei uns als Yoga bezeichnet wird ist<br />
auf die Grundlehen von ihm zurückzuführen.<br />
Nach seien Lehren besteht ein menschlichen Wesen aus dem Körper und<br />
seinen Funktionen , welche alle dem Materiellen angehören, einschließlich<br />
das Denkvermögen.<br />
Neben diesem Materiellen gehört auch noch ein Perusha, der Anteil des<br />
Individuums zu einem menschlichen Wesen. Der Mensch muss allerdings erst<br />
lernen, dass der Perusha nicht zu seinem selbst gehört, sondern seiner selbst<br />
bildet. Dabei sollen die acht Stufen des Yoga helfen:<br />
24
Vorbereitung auf<br />
die eigentlichen<br />
Vorraussetzungen<br />
für die Praxis<br />
Die acht Stufen des Yoga<br />
1. yama (Selbstbeherrschung), bestehend aus Gewaltlosigkeit,<br />
Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Keuschheit, Nicht-Gier<br />
2. niyama (Disziplin), bestehend aus Reinheit, Zufriedenheit, Askese,<br />
Vedenstudium, Hingabe an Gott<br />
3. asana (Sitzhaltung)<br />
4. pranayama (Atembeherrschung)<br />
5. pratyahara (Ausschaltung der Sinneswahrnehmungen und -<br />
funktionen)<br />
6. dharana (Konzentration)<br />
7. dhyana (Meditation)<br />
8. samadhi (Versenkung)<br />
Nur ganz wenigen ist er vergönnt die 8. Stufe zu erlangen und somit die<br />
ultimative Erlösung zu finden.<br />
Neben dem Yoga werden heute noch viele andere Wege in betracht<br />
gezogen um der Spirale der Wiedergeburt zu entkommen. Wie <strong>zum</strong> Beispiel:<br />
Gottesverehrungen, besondere Rituale, Freigebigkeit, gute Taten, dies alles<br />
soll die Wagschale des Lebens auf Positiv stellen für das nächste Leben.<br />
Ob und wann man den Kreislauf entrinnen vermag ist sogar für einen Hindu<br />
der höchsten Kaste nicht absehbar.<br />
OM<br />
Wenn man von Yoga redet, denken viele Gleich an das „OM“.<br />
Das OM wird beim Yoga meist vor und nach einer Meditation gesagt, bzw.<br />
beim Meditieren.<br />
Das OM ist die heilige Silbe, in diesen mystischen Buchstaben liegt die Ruhe<br />
der Welt.<br />
25
26<br />
Durch die drei Kurven sind die drei<br />
Bewusstseinstände (Wachen,<br />
Träumen und Tiefschlaf, dargestellt.<br />
Durch die Kurve mit dem Punkt das<br />
höchste Bewusstsein (Selbst). Da die<br />
Kurven miteinander verbunden sind,<br />
ist dies ein Zeichen für<br />
Zusammengehörigkeit.<br />
Der Punkt und der Halbkreis zeigen<br />
zudem die Unendlichkeit und<br />
Beherrschen das Ganz.<br />
Das OM hat viele Bedeutungen, man schätzt so an die 3000. Hier sind die<br />
wichtigsten und häufigste Bedeutungen aufgeführt.<br />
\ Wir leben, ruhen und bewegen uns im OM und wir finden das<br />
Gesuchte<br />
\ Symbol von Braham<br />
\ Worte der Kraft<br />
\ Lebe allen Lebens<br />
\ Seele aller Seelen<br />
\ Unendlichkeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit<br />
\ Quelle von allem<br />
\ Dreieinigkeit<br />
\ Klänge aller Klänge<br />
\ Höchstes Mantra<br />
\ Gandhi sagt einmal über das OM: „OM, ist eine Lampe auf Deinen<br />
Füßen und ein Licht auf Deinen Weg.“<br />
Eine alte Legende besagt zudem, dass wenn man die Silben des OM richtig<br />
ausspricht, dann gelangt man zur Ewigen Erleuchtung und an die Quelle alles<br />
Wissens.<br />
Die Wiedergeburt( Samsara)<br />
Nach hinduistischer Vorstellung ist der Mensch eine unsterblich Seele (Atman),<br />
die nach dem Tode in einem neuen Lebewesen jeglicher Art, wieder<br />
verkörpert. Die Qualität der Seelenwanderung ist von dem Karma der<br />
Vorexistenzen abhängig. Die Upanishaden lehren: »Wie einer handelt, wie<br />
einer wandelt, ein solcher wird er. Aus guter Handlung entsteht Gutes, aus<br />
schlechter Handlung entsteht Schlechtes«.
Der Tod ist nicht der Abschluss des Lebens, sondern der Übergang in eine<br />
neue Daseinsform. Erhalten bleibt nur der Atman.<br />
Entstehung der Reinkarnation<br />
Vishnu, das höchste Wesen, begann vor der Schöpfung all dessen, was heute<br />
existiert, mit der Schaffung der Seelen, die zuerst allerhand fantastisch<br />
anmutende Körper mit Leben erfüllten. Während ihrer Verbindung mit diesen<br />
Körpern begingen sie Sünden oder waren tugendhaft. Nach langem<br />
Aufenthalt in diesen vorläufigen Wohnstätten ( Körper) wurden sie<br />
zurückberufen und vor Yamas- den Totenrichter, gezogen, der die toten<br />
richtet. Dieser Gott ließ diejenigen, die ganz tugendhaft gelebt hatten, <strong>zum</strong><br />
svarga, dem Paradies, zu. Während er die Seelen, die sich völlig der Sünde<br />
ergeben hatten, in die naraka- die Hölle einsperrte. Seelen, die teils<br />
anständig, teils sündhaft gelebt hatten, wurden zur Erde zurückgeschickt, um<br />
andere Körper zu beleben und entsprechend ihren Sünden bzw. den<br />
Verdiensten Strafen und Lohn zu empfangen.<br />
So ist jede Wiedergeburt, sei sie glücklicher oder unglücklicher Art, das<br />
Resultat von Taten zurückliegender Generationen und entweder die<br />
Belohnung oder die Strafe dafür.<br />
Die Vorstellungen über die Nachwirkungen des Karmas bei der Wiedergeburt<br />
sind sehr konkret. Hindus glauben, dass die Seele nach dem Tod einig<br />
Verunreinigungen und Flecken beibehält, die sie sich aus den<br />
vorangegangenen Leben zugezogen hat. Daher ist notwendig, das eine<br />
lange Folge von Wiedergeburten die Seele ich von all den Verunreinigungen<br />
reinwäscht, die sie in vorherigen Leben beschmutzt haben. Die<br />
Verschmutzungen nehmen natürlich noch weiter zu, wenn man ein weiterhin<br />
lasterhaftes Leben führt.<br />
Die indische Mythologie spricht von verschiedenen, schrecklichen Höllen. Die<br />
Hindus glauben das sie ein Teil des unendlichen Kreislaufs der Wiedergeburt<br />
darstellen. Der Verstorbene muss so lange Qualen und Schmerzen erleiden,<br />
bis sein schlechtes Karma verbraucht ist. Die Schwere er Höllenqualen<br />
entspricht der Schwere der begangenen Vergehen.<br />
Ebenso gibt es Beschreibungen von verschiedenen Himmeln. Dort hält sich<br />
der Verstorbene mit einem guten Karma, einige Zeit mit überirdischen<br />
Freuden auf.<br />
Doch in beiden Fällen ist der Aufenthalt nicht ewig. Nach einiger Zeit kehrt<br />
das Individuum auf die Erde zurück, um wieder und wieder geboren zu<br />
werden – bis zur endgültigen Erlösung, Moksha.<br />
Es gibt viele ausgeklügelte philosophische Erklärungsmodelle doch die Inder<br />
erklären den Grund dafür, dass man sich an sein früheres Leben nicht erinnern<br />
kann ganz plausibel. Ein Kind erinnert sich in den ersten zwei oder drei<br />
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Lebensjahren schon nicht mehr an das, was es am Tag zuvor getan hat. So ist<br />
es auch bei der Wiedergeburt.<br />
Die Erlösung (Moksha)<br />
Moksha bedeutet im <strong>Hinduismus</strong> (wie auch im Buddhismus) Erlösung oder<br />
Befreiung. Es ist das letzte der vier Lebensziele. Zu diesen gehören Artha<br />
(Wohlstand), Dharma und Kama (Lust, Leidenschaft).<br />
Moksha beinhaltet die Befreiung aus der unendlichen Kette von Geburt, Tod<br />
und Wiedergeburt und stellt das letzte Ziel des menschlichen Lebens dar.<br />
Es gibt auch Vorstellung von Himmel und Hölle, die Hindus glauben aber, dass<br />
der Aufenthalt der Seele dort nur vorübergehend ist und sie wieder zur Erde<br />
zurückgesandt wird.<br />
Das Individuum kehrt wieder in den Kreislauf der Wiedergeburten ein, bis zur<br />
endgültigen Erlösung.<br />
Dieser Kreislauf, Samsara, oder die relative Existenz in der materiellen Welt,<br />
wird dabei meist als negativ bewertet, als eine Art von Gefängnis, Illusion, als<br />
etwas an das man gebunden ist. Moksha bezeichnet die Befreiung aus dieser<br />
Bindung. Der <strong>Hinduismus</strong> meint damit die Befreiung der Seele und ebenso wie<br />
im Buddhismus eine Befreiung vom Ich-Gedanken.<br />
In beiden Fällen wird der Daseins- Wunsch überwunden. In der hinduistischen<br />
Philosophie, ist es die Erkenntnis die Welt sei eine Illusion, genauso wie das<br />
eigene Ich eine Illusion sei. Im <strong>Hinduismus</strong> wird von einem Nirvana<br />
gesprochen.<br />
Zur Erlösung gibt es grundsätzlich drei Wege (marga):<br />
\ Karmamarga (der Weg der dharmagemäßen Werke)<br />
\ Jnanamarga ( der Weg des Wissens oder der philosophischen<br />
Wahrheit)<br />
\ Bhaktimarga ( der Weg der Hingabe an Gott, die Gottesliebe)<br />
Bekannteste verehrte Lehrgedicht des <strong>Hinduismus</strong>, die Bhagavadgita,<br />
entstand vielleicht zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr.<br />
Es unternimmt den Versuch alle drei Wege miteinander in Einklang zu bringen.<br />
Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum sie so beliebt ist.<br />
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