agrar aktuell - Sparkasse Rosenheim
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Fortsetzung von Seite 3<br />
Der Hersteller dieser Anlage baut mit 30<br />
und 45 kWel zwei Größenklassen. Entschieden<br />
hat sich Weber für das Modell „Spanner<br />
Holz-Kraft“ mit 30 kWel und 66 kWth. Dabei<br />
werden pro Betriebsstunde im Schnitt 1 kg<br />
Hackschnitzel je kWel benötigt (Wassergehalt<br />
max. 15%). Über diesen Richtwert<br />
kann eine Hochrechnung der erforderlichen<br />
Menge an Hackschnitzel erfolgen.<br />
Grundsätzlich sollte die Anlage im Jahr<br />
mindestens 5.000 Stunden in Betrieb sein<br />
(Heizwärme + Trocknung), um die Wirtschaftlichkeit<br />
zu erreichen. Eine pauschale<br />
Vorgabe ist jedoch nicht möglich, da jedem<br />
Projekt unterschiedliche Voraussetzungen<br />
und Erwartungen zugrunde liegen.<br />
Erfordert zum Beispiel die Wärmenutzung<br />
weitere Investitionskosten in ein Wärmenetz,<br />
erhöht sich auch notwendige Auslastung<br />
der Anlage.<br />
Wärme und Stromverkauf gut planbar<br />
Die produzierte Wärme wird mit Hilfe von<br />
Wärmemengenmessern abgerechnet. Die<br />
(monatsweise) digital aufgezeichneten<br />
Wärmeverbräuche werden mittels Auslesegerät<br />
ganz einfach auf einen PC übertragen.<br />
Mit den übermittelten Daten können<br />
die Abrechnungen samt Verbrauchsdiagrammen<br />
erstellt werden. Der erzeugte<br />
Strom wird über das Erneuerbare-Enegien-<br />
Gesetz vergütet (analog Biogas, PV, Wind).<br />
Diese Kombination aus Wärme und Stromverkauf<br />
ermöglicht eine hervorragende<br />
Planung:<br />
Herzstück der Anlage, Reformer mit Temperaturen<br />
über 1.000 Grad Celsius; in einem<br />
äußeren Bereich gasen bei 200-500 Grad<br />
Celsius die Hackschnitzel aus.<br />
a) Der Stromerlös ist durch die gesetzliche<br />
Vergütung eine fest kalkulierbare Größe in<br />
der Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
b) Der Wärmeverkauf stellt durch Wärmeabnahmeverträge<br />
einen Ausgleich von<br />
steigenden Hackschnitzelpreisen sicher<br />
(teilweiser Ausgleich der Inflation insgesamt).<br />
Auch für den privaten Haushalt / den<br />
gewerblichen Wärmeabnehmer wird der<br />
Kosten-Vorteil gegenüber eigener Versorgung<br />
in einer Vergleichsrechung überzeugend<br />
deutlich. Beide Seiten profitieren.<br />
Öffentliche Fördermittel nutzen<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt sind mit Blick<br />
auf die Finanzierung die öffentlichen Mittel<br />
der KfW als Darlehen und die gewährten<br />
Tilgungszuschüsse pro Meter Wärmetrasse<br />
je Hausübergabestation und je kW Wärmeleistung<br />
ab 100 kW thermisch. Der Papier-<br />
und Antragsaufwand des Kunden ist<br />
hierbei nicht gering (Thema: Verwendung<br />
von Steuergeldern), aber im Verhältnis<br />
zum Zuschuss sehr lohnenswert. Ein Gespräch<br />
dazu sollten Investoren nach ausführlicher<br />
Information beim Anlagenhersteller<br />
frühzeitig mit uns führen, denn die<br />
Antragstellung muss vor Beginn des Vorhabens<br />
und vor Bestellung der Anlage und<br />
jeglichen Bauteilen erfolgen, um Darlehen<br />
und Zuschuss der KfW nutzen zu können.<br />
Wir gratulieren Josef Weber zur erfolgreichen<br />
Inbetriebnahme seines Holzvergasers<br />
zum Oktober 2012 recht herzlich und<br />
weisen auf die Möglichkeit der Trocknung<br />
für Dritte hin. Aktuelle Veranstaltungen<br />
und weitere Informationen finden Interessierte<br />
unter www.pfleger-theaterstadl.<br />
de. Kontakt: Josef Weber, Lohen 15, 83135<br />
Schechen; Tel. 08039-9089990, weberjosef@gmx.de.