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25 Jahre Schuldnerberatung Rede zur Jubiläumsfeier am 1.Oktober ...

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<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Schuldnerberatung</strong><br />

<strong>Rede</strong> <strong>zur</strong> <strong>Jubiläumsfeier</strong> <strong>am</strong> <strong>1.Oktober</strong> 2010 im Haus der Kirche<br />

„Ausgehend davon, welche sozialen und psychischen Folgen finanzielle Not für<br />

die Betroffenen hat, ist <strong>Schuldnerberatung</strong> keine bloße Finanzberatung, von der<br />

sich der eine lediglich eine Regulierung seiner Schulden erhofft, der Andere eine<br />

Erziehung zum Konsumverzicht erwartet. Die Beratung zielt, basierend auf einer<br />

helfenden Beziehung, auf eine bessere Bewältigung der ges<strong>am</strong>ten<br />

Lebenssituation ab.<br />

Neben anderen Ursachen führt vor allem Arbeitslosigkeit in immer mehr<br />

Haushalten auch zu finanzieller Not. In einkommensschwachen F<strong>am</strong>ilien sind<br />

Anschaffungen, Reparaturen u. a. oftmals nur übers Schuldenmachen zu tätigen.<br />

Dies wird durch ständige Konsumanreize Werbung für Ratenkäufe und Kredite<br />

forciert.“ (Zitat Anke Hey, 1. Tätigkeitsbericht 1986)<br />

eine kleine Chronologie der <strong>Schuldnerberatung</strong> Lüneburg<br />

1984 beginnt Anke Hey – heute Gottwald – ihr Berufspraktikum in der Sozial-<br />

und Schwangerenberatung<br />

In beiden Beratungsbereichen treten Probleme der Überschuldung<br />

immer stärker hervor, auch sittenwidrige Verträge werden uns vermehrt<br />

vorgelegt.<br />

Sie lernt die sozialanwaltlichen Tätigkeiten der Diakonie kennen und<br />

wir erkennen, dass <strong>Schuldnerberatung</strong> ein neues Arbeitsfeld der<br />

diakonischen Sozialarbeit werden muss.<br />

1985 Anstellung ABM für <strong>Schuldnerberatung</strong><br />

Qualifikation: Bankkauffrau und Sozialarbeiterin<br />

Aufbau der <strong>Schuldnerberatung</strong> in Lüneburg, die sechste in der<br />

Landeskirche<br />

1989 neue Finanzierung durch B-Fonds (82%) und Landkreis und Stadt<br />

(18%)<br />

Forderungspapier <strong>zur</strong> kirchlichen Mitfinanzierung an die Landeskirche<br />

1990 KKTs Bleckede und Lüneburg fordern Erhalt der <strong>Schuldnerberatung</strong><br />

durch Landeskirche und Kommunen über April 1991 hinaus<br />

1991 steht die Finanzierung auf der Kippe<br />

Landkreis und Stadt Lüneburg erhöhen ihre Anteile erheblich<br />

Das Land Niedersachsen beteiligt sich erstmals<br />

Die Landeskirche sieht <strong>Schuldnerberatung</strong> als Aufgabe der KKSA<br />

1992 werden bereits 138 Klienten beraten<br />

1994 reduziert Anke Gottwald ihre Arbeitszeit, Tina Stache beginnt<br />

ihre Tätigkeit<br />

1995 Einsatz für das Recht auf ein Girokonto


1996 KK-Kollekte für <strong>Schuldnerberatung</strong><br />

Aktionen für die Mitfinanzierung durch Banken<br />

1997 Land reduziert seine Förderung, der Sparkassenverband<br />

gleicht diese aus. Andere Banken beteiligen sich nicht.<br />

<strong>25</strong>1 Klienten werden beraten<br />

1998/99 zwei bewegte <strong>Jahre</strong><br />

LZ-Telefonaktionen zu Schulden (Amtsgericht, Sparkasse,<br />

Rechtsanwalt, <strong>Schuldnerberatung</strong>)<br />

Überlastung und lange Wartezeiten sind ein großes strukturelles<br />

Problem.<br />

Das Arbeits<strong>am</strong>t bewilligt eine neue ABM, Brigitte Bestmann beginnt<br />

ihren Dienst als Schuldnerberaterin.<br />

Verbraucherinsolvenz: <strong>Schuldnerberatung</strong> wird „anerkannte Stelle“<br />

Arbeit an einer neuen Finanzierungsstruktur für mehr<br />

Planungssicherheit<br />

Untersuchung des Klientels: mehr als 90% liegen unter der<br />

Einkommens grenze für einen Beratungshilfeschein. Dies ist Grundlage<br />

für eine Vereinbarung mit dem Landkreis Lüneburg, die<br />

2000 in Kraft tritt<br />

seit dem eine gesicherte Finanzierung durch Landkreis und Stadt<br />

Lüneburg, Land Niedersachsen, Sparkassenverband, Erlöse aus der<br />

Insolvenzordnung und Eigenmittel von den Kirchenkreisen und<br />

-gemeinden<br />

2001 gelingt eine Ausweitung von 1,5 auf 2 Stellen nicht,<br />

aber wir können Ilse Lorenz als Schreibkraft anstellen<br />

278 Klienten werden beraten<br />

2004 treten wir dem Förderverein <strong>Schuldnerberatung</strong> im Lande Bremen bei<br />

und nehmen Fortbildung und juristische Beratung in Anspruch<br />

2005 Die Sparkasse Lüneburg fördert die <strong>Schuldnerberatung</strong> durch den<br />

Einsatz ihres Mitarbeiters Ronald Korbel, was bis heute andauert.<br />

379 Klienten werden beraten<br />

Mit dem Landkreis schließen wir eine Zusatzvereinbarung über einen<br />

besonderen Zuggang durch Beratungsscheine, die von der ARGE<br />

ausgegeben werden<br />

2006 Die <strong>Schuldnerberatung</strong> zieht in dieses Haus ein, 2009 wieder aus und<br />

2010 wieder ein.<br />

2007 beginnen wir das Präventionsprojekt „Fit für Finanzen“, finanziert<br />

durch die Stiftung „Diakonie-Ich mache mit“<br />

>> 1-€-Tonne!<br />

Wichtig ist mir noch zu erwähnen, dass die <strong>Schuldnerberatung</strong> auch in<br />

Amelinghausen, Bleckede und Neetze präsent ist und über all die <strong>Jahre</strong><br />

engen Kontakt zum AKS beim Diakonischen Werk unserer Landeskirche hält.


Unser herzlicher Dank gilt allen, die in der <strong>Schuldnerberatung</strong> mitwirken und<br />

allen, die sie fördern und tatkräftig unterstützen!<br />

Wenn Menschen sagen:<br />

- ich habe wieder den Mut, Briefe der Gläubiger zu öffnen und mit Hilfe der<br />

<strong>Schuldnerberatung</strong> <strong>am</strong> Abbau der Schulden zu arbeiten<br />

- die Schuldenregulierung gibt mir eine neue Lebensperspektive<br />

- wenn Schuldner wieder eine Arbeitsstelle haben und Ihren KollegInnen sagen:<br />

ruft endlich bei der <strong>Schuldnerberatung</strong> an<br />

dann zeigt sich, wie <strong>Schuldnerberatung</strong> Lebenswege so positiv beeinflusst, dass<br />

das Leben wieder mit Hoffnung erfüllt ist.<br />

Lüneburg, 1. Oktober 2010<br />

Günter Zimmermann<br />

Kirchenkreissozialarbeiter und stellvertr. Geschäftsführer

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